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Large oval brooch with portrait miniature to centre, mother-of-pearl plaque with applied silver coloured scroll work around a central portrait miniature of a young lady, 30x25mm, brooch overall 70x60mm, plain closed back mount, Walter Jones of Sloane St. strut back box for miniature not original.
Fourteen Art Deco and other powder compacts including a rare compact with grater, a gold-plated square textured compact with inset of simulated jade, a polished chrome compact with simulated stone inset, compacts with geometric designs, red, green and black compacts, a 50mm black and white octagonal compact with grater to base to shave powder from a solid cake, a Stratton reproduction deco compact in white and gilt as new and boxed, two Coty compacts, Yardley rectangular satin finish compact portrait inset.
Bengel, Johann Albrecht. Sechzig erbauliche Reden über die Offenbarung Johannis oder vielmehr Jesu Christi samt einer Nachlese gleichen Inhalts... als ein zweiter Theil der erklärten Offenbarung. Neue Auflage. 6 Bl., 1306 S., 11 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait. 17,5 x 10 cm. Moderner Halblederband mit RSchild. Stuttgart, Johann Christoph Erhard, 1771.ADB II, 332. - Späterer Druck seiner zweiten apokalyptischen Schrift, die zuerst 1747 erschien und eine Fortsetzung seiner Erklärte(n) Offenbarung Johannes darstellt. "Bengel sah die heilige Schrift nicht als einen dogmatischen Codex, sondern als ein Denkmal der geschichtlichen Haushaltung Gottes an, welche Christum zum Alles beherrschenden Mittelpunkt habe und vom Anfang bis zum Ende der Welt eine gleichmäßig fortschreitende Entwickelungsreihe bilde. Die innere Gliederung und Harmonie dieser historischen Entwickelung suchte er in der biblischen Chronologie auch äußerlich darzustellen und sah in dem Einblick in diese Geheimnisse der göttlichen Haushaltung eine tiefwichtige Entdeckung. So wenig nun das äußere Zahlensystem, in das er die Weltgeschichte eintheilte, oder die Deutung der Apokalypse auf den Verlauf der Kirchengeschichte, oder die Berechnung des Anfanges des tausendjährigen Reiches um das Jahr 1836 bleibenden Werth hat, so hat doch die reichsgeschichtliche Auffassung der Bibel und ihrer Geschichte eine neue Bahn in der evangelischen Theologie eröffnet" (ADB). - Fl. Vorsatz gestempelt. Vereinzelte Unterstreichungen, die neunte Rede (Seite 136 bis 158) mit sehr zahlreichen Unterstreichungen und auch Anmerkungen, insgesamt wohlerhalten.
Heidegger, Johann Heinrich. Sod Babäl Rabat [hebraice] seu In divi Johannis theologi apocalypseos prophetiam de Babylone magna diatribæ. 2 Bände. 28 Bl., 552 S.; 2 Bl., 832 S., 32 Bl. Titel und Widmungsblatt in Schwarz und Rot. Mit Kupfertitel, gestochenem Portrait und 2 wiederholten Holzschnitt-Titelvignetten. 20,5 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben; Bezug von Band I am Rückdeckel etwas gelöst) mit RSchild. Leiden, Pieter van der Aa, 1687. Erste Ausgabe der kritischen Apokalypseexegese des bedeutenden Zürcher Reformtheologen und Heidelberger Hebraisten Johann Heinrich Heidegger (1633-1698). "Sein philosophisches und theologisches Denken stand unter dem Einfluß von Descartes und Coccejus. Das Heideggersche System entspricht dem reformierten orthodoxen Aufbau und wird vom Bundesgedanken (Föderaltheologie) bestimmt. In Verbindung mit F. Turrettini in Genf und L. Gernler in Basel wurde von Heidegger die Formula Consensus von 1675 entworfen, welche die reformierte Orthodoxie gegen die ihr gefährlichen Erweichungen der Schule von Saumur (M. Amyraut) und die Textkritik des Capellus sichern sollte" (NDB VIII, 244). Das Portrait zeigt den Widmungsempfänger Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Kupfertitel mit dem zusammenfassenden Titel In Apocalipsin diatribe. - Titel recto und verso sowie einige Textblatt gestempelt, Kupfertitel mit Fehlstelle in der oberen linken Ecke (außerhalb des Plattenrands), vereinzelte Flecken. Sonst wohlerhalten.
Coccejus, Johannes. Opera omnia theologica, exegetica, didactica, polemica, philologica. Bände I-III und V-VIII (von 8 und ohne den Indexband). Mit gestochener Druckermarke, blattgroßem gestochenen Portrait und 12 (von 19) Kupfern auf 10 Tafeln. 31,5 x 20 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben, etwas angeschmutzt und angestaubt, Vordergelenk von Band II im unteren Bereich mit Einriss, etwas bestoßen) mit hs. RTitel. Amsterdam, J. à Someren, 1669-1675.Graesse II, 205. - Erste Gesamtausgabe von Johannes Coccejus (1603-1669) umfassendem Werk. "... griff [Coccejus] entschlossen auf die Bibel zurück und fand hier in dem Begriff des foedus Dei den leitenden Grundgedanken für die allseitige Entfaltung der göttlichen Heilsgeschichte, und zwar in ihrer stufenmäßigen Entwicklung vom Anfang bis zu ihrer Vollendung ... Durch seine Bremer Lehrer Martinius und Crocius war C. zuerst mit ihnen bekannt geworden. Durch ihn selbst erhielten sie 'ihre reifste, stärkste und eindrucksvollste Gestalt'. Seine Gedanken haben die Theologie bis in das 19. Jahrhundert befruchtet ... Verläuft die göttliche Heilsgeschichte in einer stufenmäßigen Entwicklung, so ist damit gegeben, daß zum Beispiel das Leben der neutestamentlichen Gemeinde nicht mehr durch alttestamentliche Normen zu ordnen ist" (NDB III, 302 f.). - Ohne den vierten Band und den erst 1679 erschienenen Indexband, es fehlen sieben Kupfertafeln. Nahezu alle Bände mit Feuchtigkeitsschaden. Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig.
Melanchthon, Philipp. Corpus doctrinae christianae, oder summaria der rechten waren christlichen Lehre des heyligen Evangelii. 16 nn., CCCCXXVII num. Bl. Mit Holzschnitt-Portrait auf dem Titel und Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 31,5 x 19,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Gelenke partiell angeplatzt, etwas stärker berieben, Vorderdeckel leicht wurmstichig, teils mit Fehlstellen im Bezug) über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen und 2 (von 4) Messingschließbeschlägen. Frankfurt, (Sigmund Feyerabend), 1569.VD16 M 2897. - Zweite bei Feyerabend in Frankfurt erschienene Ausgabe, der erstmals 1560 in Leipzig veröffentlichen "Summaria", die "zu einem gezeugniß bestendiger und eintrechtiger Bekendtniß der reynen und waren religion" dienen soll (Untertitel). - Titel und die folgenden Blätter mit Randläsuren, partiell unfachmännisch mit Filmklebung hinterlegt. Häufiger mit Feuchtigkeitsrändern. Etwas gebräunt und braunfleckig. Stellenweise leicht wurmstichig. Vorsätze erneuert, der vordere fliegende Vorsatz mit hs. Annotationen.
Kyburz, Abraham. Das entdeckte Geheimniß der Bosheit in der Brüggler Secte. Teil I (von 2). Allwo gehandelt wird: Von ihrem Ursprung, von den aufgeworffenen zween Zeugen und derselben Weissagungen und Wundern; von ihren schädlichen Lehren und schändlichen Thaten, Lands-Verweisung und wieder neu-angstellten Unfugen etc. Zweyte Auflage. 96 S. Ohne Portrait und Frontispiz. 18 x 12 cm. Interimspappband d. Z. Zürich, o. Dr., 1753.Holzmann-Bohatta VI, 5118. Barth 23559. Vgl. HBLS II, 370 (Ausgabe Zürich 1754). - Zweite Auflage der Schrift des umstrittenen schweizer Predigers Abraham Kyburz (1704-1765) über die sogenannte Brüggler Rotte, eine kurzlebige esoterisch-enthusiastische Sekte, die unter der Anführerschaft der beiden Handwerker Christian (geb. 1710) und Hieronymus Kohler (1714-1753, erdrosselt und verbrannt) aus Brügglen bei Rüeggisberg im Schweizer Kanton Solothurn ihr Unwesen trieb. Kyburz berichtet detailliert über das sektiererische Treiben zwischen den Jahren 1745 und 1752, das als Reflex auf eine Kindererweckung begann, und versucht die Irrlehren der beiden Brüder zu revidieren. "Von den großen Ausbrüchen dieser Secte in Ehe-Bruch und Mordthaten, insonderheit des Hieronimus und Christen Kohlers, greuliche Lasterthaten, und des letsten Gefangennehmung, Todes-Urteil und lezte Stunden, auch eine schriftmäßige Widerlegung aller ihrer Meinungen, Irrthümer und Lehren" (Untertitel). Der Erstdruck erschien 1748 in Weimar in Band XIV der Acta historico-ecclesiastica (Seite 903-944). - Es fehlen das Frontispiz und das gestochene Portrait von Hieronymus Kohler sowie der Teil II mit dem 32seitigen Anhang. Schönes Exemplar, unbeschnitten und unaufgeschitten, Innenspiegel mit Bibliotheksvermerk von 1808.
Willis, Nathaniel Parker. America in Bildern. Nach der Natur gezeichnet von W. H. Bartlett. Deutsch bearbeitet von J. v. Horn. 2 Bände. 3 Bl., 148 S.; 2 Bl., 121 S. Mit 2 Stahlstichtiteln, Stahlstichkarte und 117 Stahlstichansichten. 27 x 21,5 cm. Leinen d. Z. (Rücken stark ausgeblichen, ein unteres Kapital mit kleinem Einriss) mit RVergoldung sowie goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. London (um 1845). Sabin 3784 (Anmerkung). - Seltene deutsche Ausgabe. Mit Ansichten von Washington, Boston, New York, Baltimore etc. - Ohne das gestochene Portrait, sonst wohlerhalten.
-- Mit drei seltenen Schabkunstblättern-- Gröben, Otto Friedrich von der. Orientalische Reise-Beschreibung. Nebst der Brandenburgischen Schifffahrt nach Guinea, und der Verrichtung zu Morea. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 399 S.; 4 Bl., 134 S., 1 Bl. Mit 50 (1 gefaltete) Eisenradierungen bzw. Kupfertafeln und 3 (statt 4) Schabkunsttafeln (ohne das gestochene Portrait und das doppelblattgroße gestochene Frontispiz sowie die vierte Schabkunsttafel). 18,5 x 15,5 cm. Leder d. Z. (leicht fleckig, Kanten beschabt, Rücken berieben) mit etwas RVergoldung (ohne RSchild). "Marienwerder" (d. i. Danzig), Simon Reiniger, 1694.VD17 39:131429B, 39:131426D und 39:131426D. STC G-1133. Kainbacher 146. Goedeke III, 274, 18, 2. Faber du Faur 163. Graesse III, 160. Paulitschke II, 870. Tobler 113. ADB IX, 706. - Erste Ausgabe des für die brandenburg-preußische Geschichte so bedeutenden Expeditionsberichts des Forschungsreisenden und späteren Generalleutnants in polnischen Diensten Otto Friedrich von der Groeben (1657-1728). Der erste Teil schildert Gröbens erste Reise über Italien, Malta und Zypern nach Palästina und Ägypten. Der historisch wesentlich bedeutsamere zweite Teil berichtet von seiner im Auftrag des Großen Kurfürsten unternommenen Expedition an die Goldküste Afrikas in den Jahren 1682 bis 1683. Gröben gründete dort am 1. Januar 1683 nahe dem Dorf Accada die erste deutsche Kolonie Groß Friedrichsburg. Weiterhin wird Gröbens Reiseweg über Kap Verde und Sierra Leone, Elfenbeinküste, Benin und Angola beschrieben, mit entsprechenden Illustrationen. Im Anhang ein kurzer Bericht seiner letzten Reise auf die Peloponnes, wo er am Feldzug der Venetianer gegen das Osmanische Reich teilnahm. Bei den allgemein als Kupferstiche bezeichneten Illustrationen handelt es sich zumeist um Eisenradierungen, teils aber wohl auch um Kupfer. Die Schabkunsttafeln von A. Scharff wurden nur sehr wenigen Exemplaren beigegeben und fehlen in fast allen Vergleichsexemplaren. Die drei hier vorhandenen zeigen den griechischen Patriarchen von Jerusalem, einen armenischen Bischof und einen türkischen Einsiedler. Ob Simon Reiniger, der in Danzig eine Offizin unterhielt, tatsächlich in Marienwerder gedruckt hat, wo sich Gröbens Landgut befand, muss laut Reske bezweifelt werden. Für die Zeit sind jedenfalls keine weiteren Drucke mit der Ortsbezeichnung Marienwerder nachweisbar, wahrscheinlich erschien das Werk daher wohl in Danzig.Die drei Schabkunsttafeln von A. Scharff sind jeweils unten in der Platte signiert "A. Scharff Fecit" und oben in je einem Schriftband betitelt. Vorhanden sind: "Ein grichischer Patriarch zu Ierusalem Cap. 9", "Ein armenischer Bischof Cap. 9" sowie "Ein turkischer Einsiedeler Cap. 43", jeweils eingebunden an der entsprechenden Textstelle "Das IX. Capitel. Von der Kirchen des Heiligen Grabes Christi, unterschiedlichen Kirch-Plätzen, auch von weme sie bewohnet werden" (S. 107) bzw. "Das XLIII. Capitel. Lebens-Beschreibung der Türcken, nebst deren Gebräuchen". - Es fehlen das gestochene Portrait Gröbens, das doppelblattgroße gestochene Frontispiz sowie eines der vier Schabkunstblätter und die beiden fast immer herausgeschnittenen Schlussblätter "Bericht an den Buchbinder" und "Verzeichnis der Kupfer". Ersten Blätter mit Feuchtrand, sonst nur ganz vereinzelt minimal fleckig. Insgesamt sehr schön und sauber erhalten, wie üblich sind einige der Radierungen etwas flau im Abdruck. Äußerst selten. Tatsächlich gelang es uns nicht, ein einziges anderes komplettes Exemplar weder in Bibliotheken noch im Handel der letzten Jahrzehnte nachzuweisen. Das vorliegende ist damit das mit den umfangreichsten Beigaben, das wir finden konnten.
-- Mit Original-Tuschfederzeichnungen-- Defoe, Daniel. La vie et les aventures de Robinson Crusoe. Traduction revue et corrigée sur la belle edition donnée par Stockdale en 1790, augmentée de la vie de l'auteur. 3 Bände. Mit 19 Tafeln von Delignon nach Stothart, gefalteter Karte und Extrasuite mit den Illustrationen "avant la lettre" auf gewalztem China, Portrait in zwei Druckzuständen, zusätzlichem Portrait sowie 194 Illustrationen und 16 lavierten Orig.-Tuschfederzeichnungen. 24 x 16 cm. Dunkelblaue Halbmaroquinbände mit goldgeprägten RTiteln und KGoldschnitt. Paris, H. Verdiere, (1800).Cohen-Ricci 406. Ullrich S. 37, 22. Rümann, Robinsonaden-Illustration S. 16. Sander 715. Vgl. Gumuchian 4833 und 4822. - "Edition est fort belle" (Cohen-Ricci). - Dekoratives und annähernd fleckenfreies Luxusexemplar von unikalem Charakter.
Fouqué, Friedrich de la Motte. Die Jahreszeiten. Ein Cyclus romantischer Dichtungen (Sommer-Heft: Eine Vierteljahresschrift für romantsiche Dichtungen). 4 Teile (von 4) in einem Band. 3 Bl., 188 S.; 2 Bl., 120 S., 1 Bl. Mit gestochenem Portrait und 2 Musikbeilagen. 16,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. mit RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, Johann Eduard Hitzig, 1812-1814.Goedeke VI, 118, 22. Diesch 1529. Kirchner 4716. Houben, Zeitschriften der Romantik, Sp. 212ff. - Enthält im Frühlingsheft Undine (in der 2. Auflage, 1814, nicht bei Goedeke) sowie im Sommer-Heft Fouqués Erzählung Die beiden Hauptleute. Die Editionsgeschichte der Zeitschrift, die wegen des heute weltberühmten Märchens Undine im ersten Heft zu den wichtigsten der Romantik gezählt wird, weist noch jetzt Unklarheiten auf. Das betrifft nicht nur die ersten Einzelausgaben der Undine, das gilt auch für die Jahreszeiten insgesamt. Gesichert scheint, dass das Frühlingsheft (mit Undine) zuerst 1811 erschien, die übrigen Hefte dann 1812 bis 1814. Eine Neuauflage folgte 1814, bei der aber nur das Frühlingsheft mit dem Hinweis "zweite Auflage" neu gedruckt wurde, so wie hier vorhanden. Im gleichen Jahr fasste wohl noch Hitzig als Verleger die Hefte zu einer Buchausgabe mit dem Titelzusatz "Ein Cyclus" statt "Eine Vierteljahresschrift" ohne die Hefttitel zusammen. Am Ende des Jahres (oder erst 1815) verkaufte Hitzig sein Geschäft an Ferdinand Dümmler, im Bestand waren offensichtlich noch genügend Sommer-, Herbst- und Winter-Hefte der ersten Ausgabe, so dass diese 1820 unverändert neu ausgegeben wurden, das Frühlingsheft dagegen einzeln als Undine. Eine Erzählung. Dritte Auflage. - Etwas stockfleckig und gebräunt, die erste Musikbeilage mit geknickten Ecken und mit Einriss am unteren Rand. Erste Lagen in Band II etwas über dem Seitenschnitt stehend. Alte fl. Vorsätze leimschattig und mit Geschenkwidmung aus dem Jahr 1844.
-- Sammelband mit drei unbekannten Varianten-- Hofmann von Hofmannswaldau, Christian. Deutsche Übersetzungen und Gedichte. 10 Teile in 1 Band. 19 Bl.; 3 Bl., 208 S.; 1 Bl., 151 S., 1 w. Bl.; 7 Bl., 160 S.; 32 S.; 63 S.; 80 S.; 87 S.; 22 Bl.; 4 Bl.; 4 Bl. Mit doppelblattgroßem Kupfertitel, 2 weiteren Kupfertiteln, 2 gestochenen Portraittafeln, 6 Kupfertafeln und 42 gestochenen Textvignetten. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. mit RSchild. Breslau, Jesaia Fellgiebel, 1689.Dünnhaupt III, 1.I.6. Goedeke III, 269, 1, 4. Hayn-Gotendorf III, 321. - Späterer Druck der sogenannten Fellgiebelschen Sammlung, der ersten autorisierten Veröffentlichung seiner Schriften, Gedichte, Sinnsprüche und Lieder, die zuvor nur in Teilen und ausschließlich in unrechtmäßigen Einzeldrucken kursierten. Hoffmannswaldau verstarb jedoch kurz vor Fertigstellung der ersten Ausgabe 1679. Die Sammelausgaben existieren in unterschiedlichen Bindevarianten, mit angepasster Titelei und Vorrede und je nach Kundenwunsch mit abweichend eingebundenen Einzelschriften. Nach Beare 647 soll es kaum zwei inhaltlich vollkommen identische Bände geben (vgl. Dünnhaupt). Vorliegendes Exemplar enthält nach dem bei Dünnhaupt genannten Titelblatt, den zwei Blatt Vorstücken und sechzehn Blatt Vorrede folgende zehn Einzeltitel:I. Der getreue Schäfer. 3 Bl. (Vorrede Alphäus mit Vignette), 208 S. Mit doppelblattgroßem Kupfertitel von Sandrart, 5 Kupfertafeln und 42 Textkupfern (inkl. Vorrede). - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante mit abweichender Kollation und mit der Vorrede in Lohensteins Übertragung mit Textvignette (vgl. 1.II.1 und 1.II.2). Früher Druck seines Hauptwerks mit den reizenden Kupfern von Küsell, die in späteren Ausgaben wegfielen.II. Der sterbende Socrates. 1 Bl., 151 S., 1 w. Bl. Mit Kupfertitel und gestochenem Portrait (beide unsigniert). Ebenda 1686. - Dünnhaupt III, 1.III.4. - Vierter Druck, Exemplar mit den beiden unsignierten Kupfern des Erstdrucks.III. Helden-Briefe. 1 Bl. (Titel), 6 Bl. (Vorrede), 160 S. Mit Kupfertitel von Sandrart. Ebenda 1686. - Dünnhaupt III, 1.IV.3. - Dritter Druck. Sammlung von Heroiden nach dem Vorbild Ovids.IV. Poetische Geschicht-Reden. 32 S. - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante.V. Hochzeit Gedichte. 63 S. (Ebenda 1679).- Dünnhaupt III, 1.VI.1. - Frühester von fünf verschiedenen Drucken mit 63 Seiten Umfang.VI. Begräbnüß Gedichte. 80 S. - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante (vgl. 1.VII.3). Der Neusatz beginnt hier schon auf Seite 79, Zwischentitel auf Seite 71 leicht abweichend.VII. Geistliche Oden Vermischte Gedichte und Poetische Grabschrifften. 87 S. (Ebenda 1686). - Dünnhaupt III, 1.XI.2. - Erster Druck mit dem dreiteiligen Sammeltitel. Seite 57 mit dem Zwischentitel "Poetische Grab-Schriften".VIII. D. L. von Lohenstein Lob-Rede bey ... den gehaltenem Leich-Begängnüsse. 22 Bl. Mit gestochenem Portrait und Kupfertafel. Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XII.4. - Einziger Druck der Leichenpredigt mit dem Setzfehler "D. L." auf dem Titel (statt "D. C."). Das Portrait zeigt Hoffmannswaldau, die Tafel mit einem lateinischen Epicedium von Johann Albrecht Portner.IX. Illustrem et magnificum Reipublicae Wratisla-Viensis. 4 Bl. (Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XIII.3. - Dritter Druck der Trauerdichtung von Heinrich Mühlpfort, erkennbar an der Schlussvignette (Zierstück mit drei Eicheln). Wie Lohensteins Lobrede zuvor (und die nachfolgende Trauerrede von Gryphius) fester Bestandteil jeder Hoffmannswaldau-Sammelausgabe.X. Als der Hoch-Edelgebohrne ... entwarff das bethränte Breßlau Christian Gryphius. 4 Bl. (Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XIV.3. - Zweiter Druck im verkleinerten Satz ("Sonst bisher nicht erfasst"; Dünnhaupt). - Titel und Innenspiegel mit zwei alten Besitzeinträgen, Spiegel mit neuerem Exlibris. Wohlerhaltenes Exemplar der für die Entwicklung der deutschen Literaturgeschichte wichtigen Sammelausgabe, die den neuen Stil der sogenannten galanten Epoche einläutete. Auch bibliographisch durch drei bislang nicht erfasste Druckvarianten von Interesse.
Holmes, Oliver Wendell. (The Writings - Riverside Edition). 14 Bände. Mit Stahlstich-Portrait. 19 x 12 cm. Hellbraune Halblederbände d. Z. mit reicher RVergoldung und rotem goldgeprägtem RSchild. Cambridge (Mass.), Riverside Press, 1899.Sehr schöne, dekorative Ausgabe der gesammelten Werke des "Brahmanen von Boston", der bis lange in das 20. Jahrhundert hinein als einer der bedeutendsten amerikanischen Dichter galt. - Tadellos.
Homer. Ilias (übersetzt) von Johann Heinrich Voss. 2 Teile in 1 Band. 318 S., 1 Bl.; 339 S. Mit 2 gestochenen Titeln, gestochenem Portrait und gestochener Karte. 21 x 12,5 cm. Kalbsleder d. Z. (stark berieben, mit Schabspuren, Gelenke angeplatzt, oberes Kapital lädiert). Altona, I. F. Hammerich, 1793.Goedeke IV/1, 1069, 21. Schweiger I, 164. - Erste Ausgabe der Voss-Übersetzung, seine Übertragung der Odyssee erschien bereits 1781 im Selbstverlag. Im Anhang mit der Karte "Das homerische Troia". - Vorderes Innengelenk hinter dem Portrait angeplatzt, etwas stockfleckig.
Melissantes (d. i. Johann Gottfried Gregorii). Curieuser Affecten-Spiegel, oder auserlesene Cautelen und sonderbahre Maximen, die Gemüther der Menschen zu erforschen, und sich darnach vorsichtig und behutsam aufzuführen. 7 Bl., 682 S., 19 Bl. (Register). Text in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz von Johann Benjamin Brühl. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig). Frankfurt und Leipzig (d. i. Arnstadt), Ernst Ludwig Niedt, 1720.Hayn-Gotendorf IV, 478. Holzmann-Bohatta 179. - Kollationsgleicher zweiter Druck seines zuerst ebenda 1715 erschienenen Benimmratgebers (vgl. VD18 10860673), in welchem Melissantes schon drei Generationen vor Knigge allgemeine Verhaltensregeln für die Öffentlichkeit und am Hofe formuliert und Erziehungsratschläge für die Jugend gibt. Der Geograph, Historiker und Volksaufklärer Gottfried Gregorii (1685-1770) verfasste u. a. 1711 Das jetzt florirende Thüringen, einen der frühesten deutschsprachigen Reiseführer mit Details zu Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Unterkünfte und Bibliotheken. Zudem gilt er als Mitbegründer der Kartenkunde, seine Orographia von 1715, eine Beschreibung der berühmtesten Berge in alphabetischer Ordnung, gilt als eine der ersten geographischen Spezialenzyklopädien. - Fl. Vorsatz mit barockem Besitzeintrag, erste Blatt im unteren Schnitt leicht gestaucht. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Montaigne, Michel de. Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände. Ins Deutsche übersetzt (von Johann Joachim Christoph Bode). 7 Teile in 6 Bänden. Mit 2 gestochenen Portrait-Frontispices. 19 x 11 cm. Halbleder d. Z. (Bände VI und VII mit kleiner Läsur am oberen Kapital, Deckelbezugspapiere stärker berieben und beschabt) mit RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, F. T. Lagarde, 1793-1799.Goedeke IV/1, 587, 22. Fromm 18265. - Erste Ausgabe dieser deutschen Übertragung von Montaignes Hauptwerk, mit Zusätzen von Carl August Böttiger. Band I mit einem Portrait Montaignes, Band VI mit einem Portrait des Übersetzers Johann Joachim Christoph Bode (1731-1793) von Johann Heinrich Lips nach Heinsius. Mit dem 1799 erschienenen Registerband von Immanuel Fritze. - Vorsätze schwach leimschattig, sonst wohlerhalten und sauber. Exlibris.
Ovidius Naso, Publius. Metamorphoses oder wunder-würdige Gestalt-Veränderungen der Menschen, Thier und anderer Creaturen. 9 Bl., 113 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, gestochenem Portrait und 111 Textkupfern von Matthias Greischer. 30 x 19 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und bestoßen, Kapitale zerschlissen) mit RVergoldung. Salzburg, Johann Baptist Mayr,1685.VD17 12:624273Y. Graesse V, 81. Nicht bei Landwehr. Vgl. Nagler, Monogramme IV 1849. - Seltene Salzburger Ausgabe der Metamorphosen mit den allegorischen Kupfern von Matthias Greischer (1659-1712). - Gering gebräunt und stockfleckig, stellenweise mit Einriss im unteren Innensteg.
Richter, Georg Karl A. von. Gedichte. Herausgegeben und mit biographischen Notizen begleitet von Karl Th. Winkler. 5 Bl., XXXII, 116 S. Mit gestochenem Portrait. 18,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Dresden, Arnold, (1807).Goedeke VII, 308, 114, 2. - Erste Ausgabe dieser posthum erschienenen, dem Landesherrn Carl August zugeeigneten Ausgabe der Gedichte des Verfassers der Sachsenhymne (1760-1806). Mit einem Subskribentenverzeichnis (darunter ein "Holzverwalter Schubert"). - Vereinzelt etwas stockfleckig, insgesamt gutes Exemplar.
Vaenius, Othonis. Le theatre moral de la vie humaine, representée en plus de cent tableaux divers, tirez du poete Horace. XI, 211, 16 S. Mit gestochener Druckermarke, 2 gestochenen Kopfvignetten, 103 halbseitigen Textkupfern und gestochener Falttafel (ohne das gestochene Portrait). 35 x 22,5 cm. Leder d. Z. (leicht berieben, bestoßen und beschabt, untere Ecke mit ergänzter Fehlstelle im Bezug,) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild sowie Stehkantenvergoldung. Brüssel, François Foppens, 1678. Landwehr III, 688. Praz 524. - Zweite Ausgabe mit französischem Text, bis auf die etwas abweichenden Vorstücke eine Titelauflage der Ausgabe von 1672. Die bemerkenswerten emblematischen Kupfer sind ganz in der Tradition der späten italienischen Manieristen gehalten und illustrieren Motive aus dem Horaz. - Es fehlt das gestochene Portait von Vaenius. Titel mit hs. Anmerkung, Seite fünf mit großem gebräunten Feuchtigkeitsfleck. Fl. Vorsatz mit getilgtem Stempel, die Falttafel in der linken unteren Ecke beschnitten, teils bis in die Darstellung (ohne Darstelllungsverlust). Gering gebräunt und stellenweise leicht braunfleckig.
Epiktet. Enchiridion latinis versibus adumbratum. Per Edvardum Ivie. Sunt verba & voces, quibus hunc lenire dolorem possis, et magnam morbi deponere partem. 3 Bl., 109 S., 1 Bl. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz und gestochener Titelvignette. 19,5 x 12,5 cm. Späterer Lederband mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Oxford, H. Clements, 1715.Schweiger 106. - Erste Ausgabe der Lehrgespräche Epiktets in der Übersetzung des Oxforder Dichters Edward Ivie (1678-1745). Mit griechisch-lateinischem Paralleltext. Ein Nachdruck erschien ebenda 1723. Das Frontispiz zeigt den Philosophen am Schreibpult, die Titelvignette eine Ansicht des 1669 eröffneten Sheldonian Theatre der Universität Oxford. - Innenspiegel mit montiertem Wappenexlibris. Einige Blatt mit schwachem Feuchtigkeitsrand, Titel mit Abklatsch vom Frontispiz.
Haeckel, Ernst. Das Challenger-Werk (Separatabdruck). - In: Deutsche Rundschau, XXII. Jg., H. 5, S. 232-248. 24 x 16 cm. OBroschur. Berlin, Gebr. Paetel, Februar 1896.Vorsatz mit eigenhändiger Widmung Ernst Haeckels an den Göttinger Zoologen Ernst Ehlers. - Dabei: Eigenhändige Portrait-Postkarte Haeckels mit Glückwünschen zu Ernst Ehlers 80. Geburtstag (datiert: Jena, 11.11.1915).
Mignet, François-Auguste, der bedeutende franz. Historiker, Chronist der Revolution von 1789, Staatsrat, Archivdirektor des Außenministeriums, Ständiger Sekretär der "Académie des sciences morales et politiques" und Mitglied der Académie Française (1796-1884). Manuskript m. U. "Mignet" und 2 eigh. Briefe m. U. "Mignet". Zus. 61/2 S. Doppelbl. (2 mit Goldschnitt). Kl. 4to und 8vo. O. O. 1833-1841.Der vollständige 4seitige Aufsatz "Portrait de Mazarin" ist (wohl nicht eigenhändig) sorgfältig in Schönschrift geschrieben und vermutlich für den Druck bestimmt gewesen. Es handelt sich um eine emphatische Charakteristik des Kardinals Mazarin, besonders auch im Vergleich mit Richelieu: "... Richelieu avait tué ceux qui s'opposaient à lui; Mazarin se contenta de les enfermer. Sous lui l'échafaud fut remplacé par la Bastille". - Der erste der beiden Briefe (12.IV.1833) an einen General, dem er mitteilt, dass der Handelsminister einen "recours" von 200 Francs für Mr. Basté beschlossen habe. "... je vous prie d`être assez bon pour en avertir M. Basté donc je ne connais pas l'adresse et pour dire de se presenter au ministère ... quand il le voudra, il demandera M. Martin secretaire particulier de M. Thiers qui le conduira lui-même et qui ... lui fera toucher de suite la somme qui lui est dessinée ...". - Der zweite Brief an Monsieur de Carné. "Je serai tout disposé, Monsieur, à causer avec vous quand vous le voudrez. êtes-vous libre demain à quatre heures ...?". - Mignets Geschichte der französischen Revolution galt - auch in Deutschland - lange Zeit als das Grundlagenwerk zu dieser Epoche.
England. - Palmerston, Henry Temple, Viscount, brit. Staatsmann und zweimaliger Premierminister (1784-1865). 3 eigh. Briefe m. U. "Palmerston". Zus. 8 S. Mit 1 Lacksiegel. 8vo. 1839-1860.Den ersten, sehr umfangreichen Brief schreibt Palmerston als Staatssekretär des Auswärtigen an Lord Auckland, Generalgouverneur von Indien und dreimaliger Lord of the Admirality. "... I cannot refrain from reminding you of the suggestion I made to you a little while ago to see if means could not be found to remove Dr. Guarnier from his present medical appointment at Haslar. To deprive a man of a professional situation merely because he has voted one way or the other at an election or because when his friends were in power he gave them an active support would be unjust & impolitic. But then on the other hand there are limits which decency & good sense prescribe to the political interference of persons against a government by which they are employed & paid; and when individuals greatly overstep those limits, I am afraid that the government which remains passive gains less credit by its forbearance towards its enemies, than it loses consideration & respect by its supposed desertion of its friends. Now not only has Guarnier been on all occasions of Canvass & Election one of the most active of the Tory leaders in South Harts, but he has always and at all times been the most stirring & personally offensive of the Parthians of our opponents ... now is it fitting that a medical officer on full pay in the Naval Service, should make himself an active agent of opposition in the immediate neighbourhood of a dockyard & that he should use as an engine against the government ...". - Einer der beiden anderen (kurzen) Briefe ist an Sir Roderic Murchison gerichtet und betrifft eine Verabredung mit Lady Franklin, möglicherweise wegen der Errichtung eines Denkmals für Lord Franklin. - Beiliegend ein gestochenes Porträt Viscount Palmerstons auf Tonplatte mit Weißhöhung. - Dabei: George L.-G. Earl of Granville, brit. Staatsmann, mehrmals Außen- und Kolonialminister, einer der engsten polit. Freunde Gladstones (1815-1891). Eigh. Brief m. U. "Granville". 31/2 S. Mit Briefkopf "Baginton Hall, Coventry" in Blaudruck. 8vo. (Coventry) 29.III.1872. - An den namhaften französischen Portraitmaler Louis-Gustave Ricard (1823-1873). "... I have rec. your letter and also one from M. Water, in which he tells me of your request to him. He says that influence is out of the question (which I have always understood to be the case) as to the hanging of any particular picture. He adds that he is afraid that the gentlemen who hang the picture this year did not sympathize as a body with the style of which your work is an example. He is enclined to advise that you should postpone the exhibition of the portrait for another year ...". - Ricard starb allerdings bereits im folgenden Jahr.
Graff, Anton. - Lippert, Philipp Daniel, sächsischer Zeichner und Bildformer, tätig in der Meißener Porzellanmanufaktur, später Aufseher der Antikensammlung bei der Akademie der Künste in Dresden (1702-1785). Eigh. Brief m. U. "Lippert". 12/3 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegelresten. 4to. (Dresden, ca. 1775). An den großen Porträtisten Anton Graff in Leipzig, mit der Adresse "bey dem Hoffkupferstecher H. Bause abzugeben". Redet Graff mit "Mein geliebter Freund" an. "... Erst danke für die Bemühung, da sie mir die Lichtpuzen kauffen wollen. Was den Herrn [Johann Friedrich] Bause betrifft so bitte demselben meine[n] freundschaftl. Gruß zu machen, und Ihm zu sagen: daß für die Eitelkeit mich in Kupfer zu sehen 100 Ducaten zu viel wären. die größe der Kupferplatte ist in der Höhe 9 Zoll und in der Breite 7 Zoll, das Portrait wäre mit dem Rahmen ohngefähr 6 Zoll, das übrige eine leichte Vorzeichnung. Nun ist das meine Sache nicht ein brafen Künstler zu taxiren, vielmehr wünschte ich im Stande zu seyn, die Kunst auch würdig bezahlen zu können, es soll also bis auf beßere Zeiten aufgeschoben werden. Der geh. Cammerrath Heinicke, gab dem St. Aubin für sein Portrait 20 Louis d'Or, dieses war noch billig. - Ihr Hr. Schwieger Vater [Johann Georg Sulzer] hat mir einen überaus freundschaftl. Brief geschrieben und mich mit einem Buche beschenket. Für beides muß diesem rechtschaffenen Mann sehr verbunden seyn, und die Fortdauer seiner Freundschaft wird mir alle Zeit schäzbar seyn. Er vermeldet mir von Herrn [Philipp Erasmus] Reich dem Buchhändler ein ebenso höflich Compliment ... ich hoffe nunmehr daß wir einander bey Ihrer Rückkunft öfters sehen würden. Indeßen ist mirs lieb, daß Sie Arbeit gefunden, woran ich auch in Zukunft nicht zweifeln will, denn was unsere übrigen Finanzen betrifft, so stehen sie auf ein schlechten Fuß, daß wir solche niemahls in richtige Rechnung bringen können, wir wolten uns denn selbst betrügen, dafür aber Gott unsern gesunden Verstand bewahren wolle ...". - Anton Graff schuf mindestens zwei Gemälde und zwei Zeichnungen mit Lipperts Porträt, und Lippert kam auch noch zu seinem Kupferstich, denn Christian Gottlieb Geyser fertigte einen solchen nach Graffs Brustbild Lipperts von 1767. - Gebräunt.
Wagner, Richard, Komponist, Dirigent und Schriftsteller (1813-1883). Portrait-Photographie mit eigh. Signatur "Richard Wagner" auf der Bildseite und eigh. Widmung auf der Rückseite. Kabinett-Format (ca. 18 x 12 cm). Unter Glas in schönem zeitgenöss. Rahmen mit vergoldeter Ornamentik (23 x 18 cm). Bayreuth 20.VIII.1882."Seinem vortrefflichen Parsifal-Gehilfen Carl Frank. Bayreuth 20 Aug. 1882". Die Aufnahme des Königl. bayerischen und Kaiserlich russischen Hofphotographen Joseph Albert in München zeigt den Meister als Brustbild im Oval, den Kopf im Halbprofil nach rechts (vom Betrachter) gewendet (Geck, Die Bildnisse Richard Wagners, Nr. 40 A). Der Bewidmete, Carl Frank, gehörte seit den zweiten Festspielen mit der Uraufführung des "Parsifal" bis 1888 neben Humperdinck, Porges und Kniese zu den Solorepetitoren und musikalischen Assistenten in Bayreuth. - Schon während der Festspiele 1882 (also im Zeitraum der vorliegenden Widmung) erlitt Wagner eine schwere Herzattacke, die sich ein halbes Jahr später wiederholte und seinen Tod in Venedig verursachte. Die am 1. Mai 1882 auf Wagners Rückreise aus Italien in München entstandene Aufnahme ist neben einer zweiten, die zu demselben Zeitpunkt bei Albert gefertigt wurde (Geck 40 B), das letzte photographische Bildnis Richard Wagners.
-- Leibniz' Rechenmaschine - der erste binäre Computer-- Leibniz, Gottfried Wilhelm. Theodicee, das ist, Versuch von der Güte Gottes, Freyheit des Menschen, und vom Ursprunge des Bösen. 12 Bl., 64, 843 S., 26 Bl., 1 w. Bl. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz und gefalteter Kupfertafel. 18 x 11,5 cm. Pergament d. Z. (minimal bestoßen) mit hs. RTitel. Hannover und Leipzig, Erben Nicolaus Förster, 1744.Fromm 28315. Faber du Faur 1540. Vgl. Goedeke III, 361, VI, 34. - Erste deutsche Ausgabe in der Übertragung Gottscheds. Leibniz' Schrift gehört zu den "wichtigsten und einflussreichen Werken des Hochbarock" (Seebaß-Kistner). Die in der Beilage "Rechnen mit Null und Eins" dargestellte binäre Arithmetik bildet die Grundlage für die digitale Datenverarbeitung von heute. So kann man die Leibniz'sche Rechenmaschine als direkten Vorläufer des modernen Computers deuten. Die Kupfertafel illustriert die Beschreibung der von Leibniz erfundenen Rechenmaschine. Dabei setzt Leibniz seine Theorie in einen funktionellen Apparat um, womit er komplexe Berechnungen mit höherer Exaktheit vom Menschen auf eine Maschine überträgt. Leibniz hatte entdeckt, dass sich Rechenprozesse am einfachsten darstellen lassen, wenn sie auf binäre Zahlenkombinationen heruntergebrochen werden. Mit Hilfe einer Staffelwalze, die mehrere Zahnräder in unterschiedlich versetzten Momenten bewegt, werden Rechenprozesse ausgelöst, die anhand von Zahlencodes auf verschiedenen Radzifferblättern und einem Ergebnisrad ablesbar sind. Seine Erfindung stellte Leibnitz 1673 der Royal Society in London vor. - Vorderes Innengelenk gebrochen, Titel mit altem Besitzvermerk, vereinzelte Unterstreichungen in Bleistift. Seite 821 mit eingehefteter zeitgenössischer Tafel in Sepia-Federzeichnung. Zum Schluss beigefügt ein weißes Blatt mit hs. Anmerkungen zum "Inhalt des ganzen Werkes". Hinterer Innenspiegel mit modernem Exlibris.
-- "Der Erde weiße Blume, Berlin"Mit einem Foto, dem Porträt von Paul Boldt?-- Boldt, Paul. Junge Pferde! Junge Pferde! 47 S. 22 x 13 cm. OBroschur (etwas stärker fleckig und mit Randläsuren, Rückumschlag erneuert und rot angestrichen). Leipzig, Kurt Wolff, 1914.Der jüngste Tag Band XI. Dietz 11.1. Raabe 37, 1. Göbel 150. Katalog Expressionismus 29. Kosch 20. Jahrhundert III, 365f. Nicht bei W.-G. - Erste Ausgabe des einzigen Lyrikbandes des heute kaum mehr bekannten expressionistischen Dichters Paul Boldt (1885-1921), der im Alter von 35 Jahren in Freiburg im Breisgau nach einer Leistenbruchoperation an einer Embolie starb. Boldt wuchs auf einem Gutshof im westpreußischen Christfelde auf und kam 1907 als Student ins pulsierende Berlin, wo er ab 1912 einige Gedichte in Pfemferts "Aktion" veröffentlichte und gelegentlich zu Autorenabenden u. a. an der Seite von Gottfried Benn und Alfred Wolfenstein eingeladen wurde. Im Januar 1914 erschien der vorliegende Gedichtband, seine erste selbständige Veröffentlichung, die ihn schlagartig bekannt machte. Als stiller Außenseiter lebte er zurückgezogen und trieb sich rastlos an den Abgründen der Berliner Bohème herum, ohne Kontakt und Aufnahme in einen der karrierefördernden Künstlerkreise zu finden. Gelegentlich sah man ihn wohl im Künstler-Café Josty am Potsdamer Platz sitzen, wo er seine explosiv-rauschhaften Verse über die alles verschlingende Metropole Berlin zu Papier brachte: "Wer weiß, in welche Welten dein / Erstarktes Sternenauge schien, / Stahlmasterblühte Stadt aus Stein, / Der Erde weiße Blume, Berlin." (Schlussverse aus dem Gedicht "Berlin", Seite 17). Gesicherte Erkenntnisse über Boldts rätselhaftes Leben gibt es nur sehr wenige. Sein Nachlass gilt als verschollen, seine letzten persönlichen Dinge befanden sich vermutlich in einem Koffer, den seine Halbschwester Jenny Horst auf ihrer Flucht 1945 aus Westpreußen nach Thüringen bei sich trug und der verloren ging. Die bis heute erhaltenen handschriftlichen Lebenszeugnisse reduzieren sich auf sechs Postkarten an den Benn-Freund Egmont Seyerlen (1889-1972) aus dem Jahr 1913, sonst ist nichts bekannt. Nicht einmal ein Photo von ihm ist überliefert.Das vorliegende Exemplar trägt auf dem Innenspiegel eine eigenhändige Widmung von Boldt und liefert damit - im Jahr seines 100. Todestags - eine neue Spur in seiner an Lebenszeugnissen so armen und in allen Einzelheiten erforschten Biographie: "Seinem Bruno Stein herzlichst übersandt Charlottenburg den 6. März Paul Boldt". Bei wem es sich um den Widmungsempfänger handelt, muss noch geklärt werden. Das Exemplar stammt aus dem Nachlass einer nahen Familienangehörigen von Bruno Stein, vermutlich der Tochter, die bereits Mitte der 30er Jahre als junge Frau nach Palästina emigrierte und 2015 hochbetagt in Tel Aviv verstarb. Gemeinsam mit dem Gedichtband hat inliegend auch ein stark verblasstes und etwas fleckiges Vintagephoto mit einem Portrait die Jahrzehnte überdauert. Die Hoffnung, dass es sich bei dem Abgelichteten um den Dichter selbst handeln könnte, ist elektrisierend. Es zeigt einen breitschultrigen jüngeren Mann, der wie Boldt Brillenträger ist und Wert auf ein gepflegtes Äußeres legt. Und zu dem die "wuchtige Gestalt", das "grossflächige Gesicht" und das wenig schmeichelhafte Erscheinungsbild eines "Pferdes", das ihm seine Wegbegleiter Herbert Nickel und Kurt Hiller attestierten, nicht ganz unpassend erscheinen (zitiert nach Paul Boldt - Online Archiv www.paul-boldt.de). - Teils mit kleinen Randläsuren.
-- "a cartoonist who is brilliant and very cruel"-- Kelen, Emery Fl. Indian Round-Table Conference. 1 Bl. Titel, 2 Bl. Druckvermerk und 35 kolor. Karikatur-Abbildungen. 38 x 28 cm. Lose Bl. in OSchlangenlederimitat-Flügelmappe (Kanten und Ecken etwas berieben) mit 2 Schließbändern. In OLeinenschuber. London, E. Kelen, (1930).Als "epreuve d'artiste" bezeichnetes, nicht nummeriertes Exemplar (Gesamtauflage: 200 Ex.). Druckvermerk von Kelen signiert, sowie mit einer eigenhändigen Widmung von ihm versehen: "Herrn Dr. Glück freundlichst gewidmet E Kelen - 1930 Weihnachten"). Die Karikaturen zeigen die Teilnehmer der Konferenz, die den Dominion-Status des Subkontinents zum Thema hatte und zeitlich am Beginn der indischen Unabhängigkeitskampfes stand (Stichwort: Gandhis Salzmarsch). In einem Beitrag der University of Nottingham ist über Kelens Werk Folgendes zu lesen (https://www.nottingham.ac.uk/research/groups/conferencing-the-international/representations/caricature.aspx, abgerufen am 26.10.2020): "Emery Kelen (1896-1964) was one of the, if not the, most famous caricaturist of the interwar period. Pulled out of art college and drafted into the Hungarian army during the First World War, Kelen emerged as a lifelong opponent of war. In the 1920s, often collaborating with Alois Derso, Kelen crafted the art of depicting the political and diplomatic scene. Conferences were one of his key sites, with sought-after drawing produced at the 1925 Locarno Conference, the 1933 London Economic Conference, the 1932 World Disarmament Conference, and at the permanent conferencing of the League of Nations in Geneva. Lithographic portfolios could also be commissioned, as with these portraits (individual and table) produced during the first two sessions of the Round Table Conference.Kelen devotes a chapter of his reminiscences of the interwar period, Peace in Their Time (1963), to his coverage of the conference. He dismissed it politically, suggesting the delegates had been selected to create as little nuisance as possible; the sort of people who enjoyed watching white men carrying burdens. But he devoured it socially, relishing the mixes and clashes of personalities. While he clearly had Indian friends, he lapsed frequently into orientalist stereotypes of the irrational Indian, barely separate from the state of nature. Here, he recalled the opening of the conference in November 1930: 'Imagine the House of Lords gone mad. I sat in the balcony listening to King George V opening the Round Table Conference, and spread below me were the great banks of turbans, fluorescent in the Gothic dusk, sulphur yellow, hellish red, poison green, and shocking pink, and when the king had done they came to life and popped around like fireflies.' Added to his usual accentuation of body shape and facial expression came a whole new range of racial colouring.For the few female delegates there could also be a dose of body-shaming and casual misogyny. During the second conference session the Maharani of Baroda organised a charity ball to benefit Charing Cross Hospital. Kelen drew caricatures of the Indians there present and Sarojini Naidu later wrote to her children of the event that: 'Another long interval was occupied by a cartoonist then who is brilliant and very cruel. We had some R.T.C. cartoons then and there to the merriment of the audience; the one of me is terrible but it sold for 15 guineas then and there in aid of children’s hospital.' Kelen later described Naidu as one of the ladies '... who eat Hungarian caricaturists for breakfast. Her generous mouth followed an upward curve and ended in a malicious curl underscored by the shadow of a moustache.' He compared her gait to that of a pouter pigeon and criticised her use of golden jewellery. He admired her political work 'But face to face with my white paper, I became an ugly truth-teller. From the day I drew Mrs. Naidu’s portrait for the benefit of the Charing Cross Hospital, and half of Who’s Who roared, I lost a valued friend ... Fat poetess! I am one with Luther at the Diet of Worms: ‘Here I stand, I cannot do otherwise. God help me! Amen.' - Wohlerhaltenes, sauberes Exemplar des sehr seltenen Portfolios.
Stomps, V. O. Erinnerung an Horst Schmohl. 55 S. Mit mont. Portrait. 18 x 11 cm. OPappband mit mont. Deckelillustration (Rücken beschädigt). (Berlin), V. O. Stomps, 1941.Nicht bei Kosch. - Einzige Ausgabe der "persönlichen Gabe für die Freunde Horst Schmohls", der 1936 mit 21 Jahren infolge eines Badeunfalls in der Ostsee ums Leben kam. Enthält Gedichte und Briefe des früh gestorbenen Journalisten und angehenden Schriftstellers. - Etwas gebräunt; Bindung locker. - Dabei: V. O. Stomps. Die Fabel vom Peter Lech. 56 S., 3 Bl. 7,5 x 11 cm. Priv. Broschur mit mont. Portrait und handschr. Deckeltitel (fleckig). Berlin, Die Rabenpresse, 1934. - Zwei weitere Bände beigegeben (guten morgen vauo. ein buch für den weißen raben v.o. stomps. Herausgegeben von G. B. Fuchs und Harry Pross. Frankfurt a. M. 1962. - Mit eigenhändiger Widmung von Harry Pross. - H. C. Schmolck. 10 Mopop's. Frankfurt a. M. 1969).
Vantongerloo, Georges. Paintings, Sculptures, Reflections. XVI, 48 S. Mit mont. Portrait, zahlreichen Diagrammen sowie 49 (2 farb.) meist ganzseit. Abb. auf Tafeln. 25,5 x 19 cm. OKart. New York, Wittenborn, Schultz Inc., 1948.Problems of Contemporary Art, 5. Mit einem Vorwort von Max Bill versehene, von Paul Rand gestaltete Monographie über Vantongerloo (1886-1965), der 1917 mit Th. van Doesburg und Piet Mondrian die Gruppe "De Stijl" begründete (vgl. Vollmer V, 10). - Sehr gutes Exemplar. - Dabei: Georges Vantongerloo. (Ausstellungskatalog). 92 S. Mit zahlreichen Abb. 28 x 20,5 cm. Illustr. OKart. Mailand, Electa, 1986. - Katalog zur Ausstellung in Berlin und Bottrop. Vorsatz mit eigenh. datierter Signatur von Max Bill.
Rétif de la Bretonne, (Nicolas Edmonde). Sara. Liebesbekenntnisse eines Fünfundvierzigjährigen. Frei übertragen von Arthur Schurig. 342 S., 1 Bl. Mit Portrait-Frontispiz. 20 x 14 cm. OHalbpergament mit RTitel und KGoldschnitt. Siena, Julius Eichenberg, 1905.Vgl. Hayn-Gotendorf IX, 488ff. - Eines von 100 nummerierten Exemplaren der Liebhaberausgabe. - Titel leicht stockfleckig, sonst wohlerhalten. Unbeschnittenes Exemplar auf festem Bütten.
Emrich, Louis (d. i. Ludwig Friedrich Emrich). Die Zukunft der Welt. Kommende Ereignisse in kommenden Zeiten. XV, 247 S., 2 Bl. Mit einem mont. Portrait. 24 x 16 cm. OHalbleder mit goldgepr. RTitel. Straßburg-Neudorf, Verlag Neues Europa, 1937.Kosch 20. Jhdt. VII, 433. - Einzige Ausgabe. Auf dem Vortitel ein montierter, mit der Schreibmaschine geschriebener, von Emrich eigenhändig unterzeichneter Zettel mit folgendem Wortlaut: "Dieses Buch besitzt Seltenheitswert. Denn es wurde mit 17 anderen Exemplaren im zweiten Weltkrieg, als die deutsche Wehrmacht in Frankreich einrückte, vom Verlag, der Universitätsbuchdruckerei Heitz & Co. in Strasbourg mit anderen Werken vergraben! Nach dem Krieg wurden die Kisten wieder ausgegraben. Der Verlag stellte mir die 17 Exemplare, welche er rettete, zur Verfügung. Das vorliegende Buch trägt die Nummer 8. In geistiger Verbundenheit widme ich es meinen Freunden Anne und Toni Braun, Saarbrücken, Scheidterstrasse. Der Autor (Unterschrift)". Das letzte Blatt mit der wohl vom Autor selbst vorgenommenen Nummerierung. Über den Prognostiker Emrich steht bei Kosch: *17.3.1893 Lambrecht/Pfalz, + nicht ermittelt; Publizist, Schriftsteller,; Journalist, ab 1917 Hauptschriftleiter d. 'Pfälz. Bürgerztg.' in Neustadt/Weinstraße, in d. pazifist. Bewegung engagiert, gründete 1933 in Stiring Wendel/Frankreich d. Zs. 'Neues Europa'." Die Wikipedia ergänzt das Todesdatum (1974 in Baden-Baden) und fügt hinzu: "In seinem Buch Der Dritte Weltkrieg von 1948 sah er den Untergang der Menschheit voraus." Auf Seite 216 in "Die Zukunft der Welt" findet sich die über viele Seiten hergeleitete Conclusio: "Tatsächlich wird auch einmal das Ende unserer Welt, unseres Sonnensystems kommen". Und wer wollte daran zweifeln? - Leicht gebräuntes, sonst tadelloses Exemplar.
Corpus iuris civilis. - Godefroy, Denis. Corpus iuris civilis in quatuor partes distinctum. Editio omnium novissima sacratissimo principi. Hrsg. von Denis Godefroy [und:] Codicis Dn. Justiniani Sacratissimi principis ... libri XII. Postrema editio prioribus auctior et emendatior. 2 Werke in 1 Band. 39 (von 41) Bl., 18 S., Sp. 19-130, 1872 Sp.; 8 Bl., 1024 Sp., 1 Bl., 282 Sp., 4 Bl., 465 (recte 456) Sp., 6 Bl., 78 Sp. Mit Kupfertitel und gestochenem Portrait. 27 x 21 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben und angeschmutzt, Vorderdeckel mit größerem Feuchtigkeitsfleck, ohne die beiden Messingschließen) über Holzdeckeln mit hs. RTitel. Frankfurt, Balthasar Christoph Wust, 1688.VD17 1:013029E und VD17 1:013036P. - Monumentalausgabe des 1583 erstmalig in Genf erschienenen Hauptwerkes des französischen Rechtsgelehrten Dionysius Gothofredus (Denis Godefroy; 1549-1622). "Er ging 1579 mit seiner Gattin Denyse de Sainct-Yon nach Genf, wo er, bei 500 Florins (nach Heyer = 235 Francs) und freier Wohnung, neben Pacius über römisches Recht las und an seinem 'Corpus jur. civilis' zu arbeiten begann ... Wie er 1594 von Straßburg und dem Markgrafen von Brandenburg an Heinrich IV., so wurde er 1618 vom Pfalzgrafen, der ihn in seinen Rath berufen, an Louis XIII. abgesandt, bei dem er eine glänzende Aufnahme fand ... Von seinen zahlreichen Schriften [ist] hauptsächlich zu nennen seine heute noch berühmte und benutzte Ausgabe des 'Corpus juris civilis cum notis' (Lugdunum 1583 und öfter, die besten Genf 1624 von Jacobus Gothofredus besorgt und die von Simon van Leeuwen, Amsterdam 1663, Francoforte 1696" (ADB IX, 448). - Kupfertitel mit hs. Besitzvermerk, leicht fingerfleckig. Mal mehr, mal weniger braunfleckig. Mit Griffregister (dieses teils zusätzlich verstärkt mit breitem Papierstreifen. Vorderer fliegender Vorsatz gelöst.
-- Koloriertes Exemplar-- Bock, Hieronymus. Kreutterbuch darin underscheidt Namen unnd würckunng der Kreutter, Stauden, Hecken und Beümen, sampt ihren Früchten, so inn teutschen Landen wachsen, auch derselbigen eygentlicher und wohlgergründeter gebrauch in der Artzney. Fleißig ubersehen, gebessert und gemehret. 20 nn., 369 num., 17 nn. Bl. (Register). Mit kolorierter Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, koloriertem Porträtholzschnitt und 229 altkolorierten Pflanzenholzschnitten. 31,5 x 21 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (abgegriffen, stärker fleckig und gebräunt, Kapitale, Kanten und Ecken minimal versehrt bzw. sorgsam restauriert, wenige Wurmlöchlein) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 ziselierten Messingschließen (Schließbänder erneuert). Straßburg, Josias Rihel, 1572.VD16 B 6021. STC 130. IA. 120.597. Nissen BBI 182. Pritzel 866. Heilmann 193. Muller, Straßburg, III, 519. Stafleu-Cohen 575. Nicht bei Adams, Plesch, Hunt und Ritter. - Seltene fünfte bei Josias Rihel gedruckte Ausgabe des wohl bekanntesten und beliebtesten Kräuterbuchs des 16. Jahrhunderts mit den schönen, teils figürlich belebten Holzschnitten von David Kandel (1520-1590). Der Botaniker und lutherische Prediger Hieronymus Bock (1498-1554; auch Tragus genannt) war Schullehrer in Zweibrücken und Leibarzt des Grafen von Passau. Er "zeichnete sich dadurch aus, daß er möglichst viel in der Natur selbst zu sehen suchte und unternahm daher, wiewohl im letzten Drittel seines Lebens von Schwindsucht geplagt, zahlreiche Wanderungen im westlichen Deutschland, in den Ardennen, im Jura und den Schweizer Alpen. Seine Beschreibungen und seine Holzschnitte, die er von den deutschen Pflanzen gab, sind daher auch meist ausführlicher und naturgetreuer, als diejenigen seiner Vorgänger" (ADB II, 766). Der Portrait-Holzschnitt zeigt den Verfasser.Die Lagenformel wie folgt: a-b6 c8 A-C6 Aa-Zz6 Aa-Rr6 SS8. - Durchgehend gebräunt, mit Braunflecken, vereinzelt stärkeren Wasserrändern und Fingerflecken. Titel und die ersten sowie die letzten Lagen immer wieder mit Eck- und Kantenansetzungen, einige Knick- und Knitterspuren, Titelblatt mehrfach gerissen und teils älter hinterlegt, Folio 212 (Nn2) zur Hälfte ausgerissen (Text und Darstellungsverlust), insgesamt unfrisch aber in recht ansprechendem Altkolorit. Titel mit kleiner Tintennummer, Vorsätze fleckig und mit Tintenspritzern. Das Portrait des Hieronymus Bock ist im Sockel monogrammiert "DK" sowie mit unschönen Tintenübermalungen im Gesicht versehen. Das Exemplar stammt aus dem Besitz des gräflichen erbachischer Kabinettssekretärs und Amtsmanns Georg Nicolaus Röder (1703-1776), mit dessen hs. Besitzvermerk über dem Autorenportrait. Exlibris "Elisabeth Seitz, Augsburg". Der hübsche zeitgenössische Einband ist mit floralen Elementen blindgepägt sowie mit einer Heilsrolle geziert, mit König David, den Erzaposteln Petrus und Paulus, dem Salvator Mundi etc. Vorderdeckel mit den einst goldgeprägten, nunmehr schwarz oxidierten Initialen "I.M".
Thurneisser zum Thurn, Leonhard. Pison. Das erst Theil. Von kalten, warmen, minerischen und metallischen Wassern, sampt der vergleichunge der Plantarum und Erdgewechsen 10. Bücher (alles Erschienene). 9 (statt 10) Bl., CCCCXX S., 27 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und einigen Textholzschnitten. Ohne das Portrait. 29 x 19,5 cm. Halbleder des 18. Jahrhunderts (fleckig und berieben, stellenweise etwas beschabt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Fankfurt an der Oder, Johan Eichorn, 1572.VD 16 T 1183. Ferchl 536. Ferguson II, 452. ADB XXXVIII, 226. - Erste Ausgabe seiner Aufsehen erregenden, teils auch hanebüchenen Abhandlung über die mineralischen Schätze in den Flüssen und im Boden der Mark Brandenburg. Insbesondere der Hausherr Kurfürst Johann Georg war sicher ganz Ohr, als er vernahm, was alles an Gold und Edelsteinen in der Spree zu finden sei: "Dem 'Pison' zufolge führte die Spree in ihrem Sande Gold, gab es in der Umgegend von Küstrin Alaun, Salpeter, Rubinen und Granaten, bei Bernau Saphire, bei Oderberg Schwefel und Blei und dergleichen mehr. Den Flüssen wurden nicht nur medicinische, sondern auch moralische Wirkungen zugeschrieben. Das Havelwasser z. B. sollte schwer und ungesund sein und Frauen, die davon tränken, böse und klatschsüchtig machen. Neben solchen phantastischen Behauptungen enthielt der 'Pison' andererseits verständige Angaben über die Pflanzen und Gesteine der Mark" (ADB). Kurios sind die apologetischen Erratablätter am Schluss, wo Thurneisser den Leser in 23 poetischen Versen um Verständnis für die entstandenen Druckfehler bittet: "Freundlicher Leser dein verstandt, Brauch hie, wo Trucker girret handt, Ists unrecht gsetzt, deuts recht und gut, Wie jeder Weisser billich thut". - Es fehlt das letzte Blatt der Vorstücke mit dem Holzschnitt-Portrait Thurneissers. Titel fast lose, stärker fingerfleckig, im Rand etwas feuchtfleckig und mit sehr kleinen Fehlstellen, im unteren Rand etwas beschnitten (nahezu Verlust der Druckerangabe) sowie mit Tintentilgung von "Das erst Theil" (weitere Teile sind auch nicht erschienen). Zwei Blatt der Vorstücke mit hinterlegtem Randeinriss, die erste Lage im unteren Bug gelöst. Insgesamt etwas gebräunt und braunfleckig, mit einigen Anstreichungen, vereinzelte kleine Wasserränder. Ohne das fl. Vorsatz
Biblia germanica. - Scheuchzer, Johann Jacob. Kupfer-Bibel, in welcher die Physica Sacra, oder geheiligte Natur-Wissenschaft derer in Heil. Schrifft vorkommenden natürlichen Sachen, deutlich erklärt und bewährt. 4 Bände. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Portrait und 760 (5 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. 38 x 24,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Kapitale teils offen bzw. teils mit Fehlstellen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Augsburg und Ulm, Wagner, 1731-1735.Faber du Faur 1855. Lanck.-Oehler I, 32. Nissen ZBI 3659. - Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig mit der lateinischen erschienen. Diese Bibelausgabe zählt zu den schönsten Erzeugnissen der Augsburg Buchillustrationen des 18. Jahrhunderts; die Kupfer wurden von den besten Stechern der Zeit gefertigt, darunter Sperling, Corvinus, Tyroff u. a. Die Vorlagen zeichnete der Züricher Maler Johann Melchior Füßli, ein Freund Johann Jacob Scheuchzers (1672-1733). Die Darstellungen jeweils in phantasievollen Umrahmungen mit Blatt-, Ranken- und Muschelwerk. "Unter Scheuchzers Anleitung zeichnete sein Freund, der Züricher Maler Füßli, die Vorlagen der Tafeln. Diese selbst bringen alles was sonst im botanischen, zoologischen, astronomischen, geographischen, im architektonischen, emblematischen und religiösen Tafelwerk vorliegt. Auch die aus dem Ornamentstich bekannten Motive, Blatt-, Ranken- und Muschelwerk, Phantasieumrahmungen aller Art sind in vorbildlicher Form hier zu finden. Die von Johann Daniel Preißler geschaffenen 'abwechselnden Nebenzierraten' gehören zu den phantasievollsten Leistungen ihrer Gattung. So bildet die Scheuchzerische Kupferbibel wirklich einen Höhepunkt der Augsburger graphischen Kunst des 18. Jahrhunderts, gleichzeitig ein wichtiges Denkmal des Tafelwerkes und die Überleitung zum illustrierten Buch, vor allem zur illustrierten Bibel." (Lanck./Oehler). Der Universalgelehrte Scheuchzer (1672-1733) unternahm den Versuch, die ganze Bibel einer naturwissenschaftlichen Exegese zu unterziehen, darin ist zum ersten Mal im deutschen Sprachraum der Begriff "Naturwissenschaft" verwendet. In der Schweiz stiessen Scheuchzers Ansichten und Arbeiten auf eher ablehnende Reaktionen, eine Druckgenehmigung für die Kupfer-Bibel wurde ihm in der Eidgenossenschaft verweigert, weshalb das Werk in Augsburg gedruckt wurde. "In Scheuchzer's gigantic work, the Baroque attains, philosophically as well as artistically, its high point and its conclusion. It is the last of those elegant works which do not really contain illustrations to a text but which are, in effect, composed of splendid plates with a text to accompany them" (Faber du Faur). - Titel mit hs. Besitzvermerk. Eine Tafel mit größerem Einriss. Leicht gebräunt und fleckig, stellenweise gering fingerfleckig und angeschmutzt, meist sauber und wohlerhalten.
-- ALTE DRUCKE THEOLOGIE-- Brastberger, Immanuel Gottlob. Evangelische Zeugnisse der Wahrheit zur Aufmunterung im wahren Christenthum. 12 Bl., 1088 S., 4 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 23 x 19 cm. Mit Aquatinta-Portrait. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (Bezug vom VDeckel schwach gelöst) mit 2 intakten Messingschließen. Stuttgart, Christoph Gottfried Mäntler, (1758).Erste Ausgabe der Predigtsammlung des schwäbischen Geistlichen Immanuel Gottlob Brastberger (1716-1764), einem der Begründer des Württembergischen Pietismus. - Leicht gebräunt, Portrait und Titel auch etwas finger- und stockfleckig.
Halem, Gerh(ard) Ant(on) von. Geschichte des Herzogthums Oldenburg. 3 Bände. Mit 3 gestochenen Titeln mit Vignetten (1 von Chodowiecki, 2 von Berger), 2 gestochenen Frontispices von Chodowiecki und Berger und 2 gefalteten typographischen Stammtafeln. 17,5 x 11 cm. Halbleder d. Z. (etwas stärker berieben und beschabt; Band I in etwas helleres Leder gebunden). Oldenburg, Gerhard Stalling und Bremen, Friedrich Wilmans, 1794-1796.Engelmann 733. Dahlm.-Waitz 1626. - Erste Ausgabe des reichhaltigen Quellenwerks zur Oldenburger Regionalgeschichte, angelehnt an die Osnabrückische Geschichte von Justus Möser. Der Jurist Georg Anton von Halem (1752-1819), Begründer der Oldenburgischen Literarischen Gesellschaft, "hatte großen Einfluß auf die Entwicklung des Geschichts- und Nationalbewußtseins in Nordwestdeutschland" (NDB VII, 536). Mit Abdruck zahlreicher Urkunden, Band I mit Quellenangaben der benutzten Handschriften und Druckwerke sowie Subskribentenverzeichnis. Die Titelvignetten zeigen die Ruine eines Zisterzienserklosters (von Chodowiecki, Bauer 1739), Zwischenahn und das Portrait Anton Günthers, Graf zu Oldenburg und Delmenhorst. Die beiden Frontispices mit Schloss Rastede und Portrait Herzogs Friedrich August von Holstein-Oldenburg. - Etwas fleckig, fl. Vorsatz von Band I gestempelt, mehrere Lagen etwas ausgebunden.
Hollandse School 17e eeuw Portrait of Roloff Lambertsz. (1550-1611), mayor of Kampen. Dated and annotated: Aº 1599 / ÆTATis SVÆ 49. Not signed. RKD image no. IB00119678. / Portrait of his wife Hille Hansdr. Worst (1551-1615). Dated and annotated: Aº 1599 / ÆTATis SVÆ 49. Not signed. RKD image no. IB00119679. After the portraits in former Instituut Collectie Nederland (currently RCE), inv. nos. C 1549 and C 1550 (RKD image nos. IB00048277 and IB00048278). Paneel 104 x 74 cm. (2)

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