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Lot 422

A Dresden pink ground jar and cover with gilt and floral decoration, 23cm tall, an Imari charger and a Royal Crown Derby plate

Lot 441

Two Dresden porcelain vases with bird decoration finials, and central horse scenes display, 30cm tall

Lot 398

A pair of early 20th century Dresden square bottle vases, 31cm

Lot 315

Paar seltene unterglasurblau dekorierte konkave Stangenvasen aus königlichem BesitzChina, Kangxi-PeriodeH. 52,3 cmSammlung Augusts des Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen (1670-1733), Japanisches Palais, Dresden, dann wahrscheinlich 1876 vom Japanischen Palais ins Johanneum verlegt - Eigentum des Freistaates Sachsen, 1918. Restitution an das ehemalige Königshaus Sachsen (Haus Wettin, Albertinische Linie e.v.) im Rahmen des Abkommens mit dem Freistaat Sachsen, Inventarnummer der Ostasien-Sammlung und Inventar des Turmzimmer des Residenzschloss Dresden, Inventarnummer P.O. 1100. I 31 und P.O. 1994, I. 32 - Bedeutende bayerische PrivatsammlungVergleiche eine Garnitur aus der Sammlung August des Starken, publiziert Eva Ströber 'La maladie de porcelaine...'Leipzig 2001, Nr. 16Kaiser Kangxi war der erste Herrscher der Qing-Dynastie, der seine Macht nach den Wirren der Mitte des 17. Jahrhunderts konsolidierte, und eine der wichtigsten Maßnahmen seiner frühen Regierungszeit war die Wiederbelebung der berühmten Porzellanbrennöfen in Jingdezhen. Im Jahr 1680 setzte er eine Kommission ein, die den Zustand der Porzellanindustrie untersuchen sollte, und ernannte 1682 einen äußerst fähigen und innovativen Direktor der Brennöfen. Jingdezhen begann, hochwertiges Porzellan sowohl für den kaiserlichen Haushalt als auch für den Export nach Europa zu produzieren, wo nur Töpferwaren hergestellt wurden und die besten chinesischen Porzellane bei fürstlichen Sammlern sehr begehrt waren.Eine Vase mit feinem sternförmigen Sprung am Boden

Lot 316

Exzellente Flaschenvase mit kupferrotem Dekor aus der Sammlung August des StarkenChina, Kangxi-Periode, Johanneum Inventarnummer N. 15 und I. 163, Inventarrnummern der Dresdner Residenz II. A. 17. und P.O. 7997H. 24,8 cmKräftig bemalt mit drei in kupferrot changierenden Tieren mit originalen Gold-Konturen, die sehr selten erhalten blieben, bestehend aus einem Büffel, einem Qilin und einem scheinbaren Löwen, die einzeln auf dem bauchigen Körper unterhalb des langen glatten Halses sitzen. Am Boden Inventarnummern in Rot und Schwarz.Sammlung Augusts des Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen (1670-1733), erworben 1723 von Graf Flemming oder der Händlerin Madame Bassetouche, belegt durch die Inventarnummern P.O. 7997, im Inventar von 1721 - 27 aufgeführt. Japanisches Palais, Dresden, dann wahrscheinlich 1876 vom Japanischen Palais ins Johanneum verlegt - Eigentum des Freistaates Sachsen, 1918. Restitution an das ehemalige Königshaus Sachsen (Haus Wettin, Albertinische Linie e.v.) im Rahmen des Abkommens mit dem Freistaat Sachsen - Bedeutende bayerische PrivatsammlungVgl. die Gruppe von ähnlichen Vasen wobei das Gegenstück zu der hier vorliegenden Vase mit der Inventarnummer P.O. 7998 in Dresden verwahrt wird, publiziert bei Eva Ströber 'La maladie de porcelaine...'Leipzig 2001, Nr. 18, links abgebildete Vase - Minimale Gebrauchsspuren, schön erhalten

Lot 319

Paar Kangxi-Schalen mit 'Café-au-lait'-Fond und unterglasurblauen Reserven aus der Sammlung August des StarkenChina, Kangxi-Periode, Johanneum Inventarnummer N: 555, Dresdner Residenz Inventar I. 527 und I. 528, P.O. 536. und P.O. 537D. 19,2 cm1.: Geschwärzte Johanneums-Nummer „N=527“ mit Zackenlinie [für blau-weißes chinesisches Porzellan], durchgestrichen; Schwarze Nummer „I. 527“ [Königliche Sammlung im Turmzimmer des Residenzschlosses Dresden], in Rot aufgemalte Nummer „P.O 537“ [Dresdner Porzellansammlung]. 2.: Geschwärzte Johanneums-Nummer „N=555 mit Zackenlinie durchgestrichen, schwarze aufgemalte Nummer I. 528 [Königliche Sammlung im Turmzimmer des Residenzschlosses Dresden]; in Rot aufgemalte Nummer „P.O.536“ [Porzellansammlung Dresden]Sammlung Augusts des Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen (1670-1733) - Eigentum des Freistaates Sachsen, 1918. Restitution an das ehemalige Königshaus Sachsen (Haus Wettin, Albertinische Linie e.v.) im Rahmen des Abkommens mit dem Freistaat Sachsen - Bedeutende bayerische Privatsammlung - Eine Schale mit kurzem Sprung und kleiner Bestoßung am Rand

Lot 352

Paar exzellente große Rundplatten bemalt in den Aufglasurfarben Eisenrot und Gold, wenig Grün und SchwarzChina, Kangxi-PeriodeD. 48,5 - 49 cmFeiner Dekor einer Romanszene von Damen und Reitern in einer Berglandschaft im Spiegel, die Fahne mit weiteren figuralen Szenen und Chrysanthemenblüten in exzellenter Malerei.Aus einer bedeutenden bayerischen Privatsammlung, laut Überlieferung von einem Mitglied des bayerischen Königshaus erworbenIm frühen 18. Jahrhunderts wurde diese in Holland genannten 'Melk and Blood'-Porzellane in geringeren Mengen aus Ostasien importiert als blau-weiße oder Famille Verte-Ware. Die Einfuhr aus China erfolgte durch niederländische Händler in einem kurzen Zeitraum von 1700 bis 1730. Da die Auftragsunterlagen einzelner Händler und privater Firmen in den Niederlanden nie so systematisch archiviert wurden, wie es bei den Geschäften der staatlich gelenkten Kammern der VOC üblich war, bleiben die Identitäten der Kunden von Milk and Blood weitgehend unbekannt. Aus den historischen Aufzeichnungen des kurfürstlich-sächsischen Hofes in Dresden sind jedoch einige Amsterdamer Händler mit dieser Art von Porzellan bekannt. So sind der Händler Abraham van Theenen und das Handelshaus Godefroy & Dulong als Lieferanten dokumentiert, und in den Inventaren von 1721-1725 heißt es, dass Graf Lagnasco (1659-1735), einer der Einkäufer König Augusts des Starken, 1716 auf seiner Einkaufstour in Amsterdam eines der schönsten rot-goldenen Stücke der Dresdner Sammlung erworben hatte. In der Dresdner Sammlung ist ein großer Bestand von Porzellanen dieses relativ seltenen rot-goldenen Dekorstiles erhalten. Neben Schalen finden sich hier auch große Vasen und Deckelschüsseln, deren Schönheit in der Schlichtheit der Form und der preziösen Eleganz des Dekors besteht. Vergleiche eine Schale dieses Dekortypus aus der Sammlung August des Starken, publiziert Eva Ströber 'La maladie de porcelaine...'Leipzig 2001, Nr. 34 - Eine Schale mit kleinem eingesetzten Abruch am Standring, sonst der schön erhalten

Lot 58a

Pair of Early German Continental Porcelain Figures with a Dresden Region Pottery mark to base, possibly Meissen

Lot 58e

Small German Continental Porcelain Figure w/Dresden factory mark to base

Lot 323

Replica of the Cross of the Order of the White Eagle from the Diamond Suit of August IICopy, second half of the 20th century, metal, glass.dimensions; total height with suspension 126mm,dimensions around the perimeter of the order 111mm x 111mm.  Replica of the Cross of the Order of the White Eagle from the Diamond Suit of August II, a well-made copy with a faithfully reproduced obverse, using glass instead of diamonds. The original Cross was part of the collection of the Dresden Museum in 2019, it was lost in a robbery. Even a copy of a unique order is a fantastic material for a museum exhibition.The obverse of the order in the shape of a Maltese cross, studded with cut glass stones. On each of the four visible large crystal gems (faceted figure eight) separate. Between the main arms you get four rays with embedded ground glass. Between the basic arms of the cross there are short decorative rays with one glass stone embedded. The part of the order consists of a massive suspension of the order, studded with seven auxiliary pebbles. In part of the order, a crowned eagle with wings spread upwards is visible. The eagle is entirely encrusted with cut glass, visible preservation of details reminiscent of the original of the order. In the central or visible part of the stones of the order. A stone in the shape and cut of a teardrop, framed in several smaller glass diamonds surrounding it. A small defect in the jewel of the eagle's crown is visible. The legs and talon of the eagle in the color of darkened gold were the only ones in the order not set with stones, as in the case of the original order. Between the eagle and the main cross, visible in cross-section, there is a burgundy Maltese cross.Order made by casting, finished with great attention to detail. The eagle ends with a solder between the wings and the tail. The reverse of the order on the entire chiseled surface, resulting from the mechanism of manual rotation. order. The reverse of the ribbon ring is smooth, silver in color.

Lot 6

WALL MIRROR, 19th century Dresden porcelain, Rococo style adorned with bacchus, cherubs, birds and candle holders amongst scrolls and flowers, 75cm H x 50cm W.

Lot 252

Dresden 'Yardley Old English Lavender' advertising figure group, 32cm high.

Lot 302

Paula Modersohn-Becker 1876 Dresden-Friedrichstadt - 1907 Worpswede Häuser. Um 1897. Gouache. Links unten von fremder Hand bezeichnet 'P.M.-B.'. Auf Aquarellpapier. 31,3 x 47,5 cm (12,3 x 18,7 in), blattgroß. [JS]. • Frühe Komposition in der charakteristischen, reduzierten Formensprache. • Vermutlich während Modersohn-Beckers erstem Besuch der Worpsweder-Künstlerkolonie 1897 entstanden. • Die maximal geometrisch vereinfachte Wiedergabe der Häuser zeigt bereits die herausragende künstlerische Progressivität der Künstlerin. Mit einer Fotoexpertise von Wolfgang Werner, Bremen, vom 17. Januar 2011. Die Arbeit ist aufgenommen in das im Juli 2023 erscheinende Werkverzeichnis der Papierarbeiten, hrsg. von Anne Röver-Kann und Wolfgang Werner im Auftrag der Paula Modersohn-Becker Stiftung. PROVENIENZ: Privatsammlung. Privatsammlung Berlin (vom Vorgenannten erworben). Paula Modersohn-Becker, Tagebucheintrag vom 1. Oktober 1902 Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPaula Modersohn-Becker 1876 Dresden-Friedrichstadt - 1907 Worpswede Häuser. Um 1897. Gouache. Lower left inscribed 'P.M.-B.' by a hand other than that of the artist. On watercolor paper. 31.3 x 47.5 cm (12.3 x 18.7 in), the full sheet. [JS]. • Early composition in her characteristic reduced style. • Presumably made during Modersohn-Becker's first stay at the Worpswede artist colony in 1897. • The geometrically simplified houses already hint at the artist's remarkable progressiveness. Accompanied by a photo expertise by Wolfgang Werner, Bremen, from January 17, 2011. The work is included in the catalogue raisonné of paper works, published by Anne Röver-Kann and Wolfgang Werner on behalf of the Paula Modersohn-Becker Foundation in July 2023. PROVENANCE: Private collection. Private collection Berlin (acquired from the above). 'I don't think you should think so much about nature when painting, at least not when conceiving the picture. [..] What matters is my personal sensation. Once this has been determined, clearly in terms of form and color, then I use nature to make my picture appear natural, so that a layman is convinced it was made plein-air.' Paula Modersohn-Becker, diary entry of October 1, 1902 Called up: June 10, 2023 - ca. 13.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 318

Emil Orlik 1870 Prag - 1932 Berlin Früchtestillleben mit geblümtem Stoff und Vase. 1930. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. 58 x 120 cm (22,8 x 47,2 in). • Seltenes großformatiges Früchtestillleben in besonders einnehmender Farbgestaltung. • Sensibles Zusammenspiel von Bildformat, Komposition und Arrangement. • Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, darunter die Alte Nationalgalerie, Berlin, die Albertina Wien und das Los Angeles County Museum of Art. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (bis 1934). Therese Benjamin, geb. Marcussohn, Berlin (bis 1936). Erbengemeinschaft Benjamin, Berlin (1936 durch Erbschaft von der Vorgenannten, bis 1937). Blumenreich, o. O. (1937 durch Lepke vom Vorgenannten erworben). Kunstausstellung Kühl, Dresden (nach 1945). Privatbesitz Sachsen. Privatbesitz Berlin (bis 2012). Privatsammlung Süddeutschland (2012 durch Lempertz vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung (durch Erbschaft vom Vorgenannten). Gütliche Einigung des Vorgenannten mit den Erben von Erich, Conrad, Bertha Edel und Fritz Benjamin (2023). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Erich, Conrad, Bertha Edel und Fritz Benjamin auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung. AUSSTELLUNG: Gedächtnis-Ausstellung Emil Orlik – Kollektive Tina Blau, Kunstgemeinschaft Glaspalast-Burggarten, Wien, 18.5.-17.6.1934, Kat.-Nr. 32, 'Schüssel mit Obst' (auf der Keilrahmenrückseite mit der handschriftlichen Katalognummer 'EO [Emil Orlik] 32'). Kunstausstellung Kühl, Dresden (Galerieausstellung, um 1945/65). LITERATUR: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin, Gemälde neuerer Meister: Wohnungseinrichtung der Frau Th. B.; Möbel, Porzellan, Glas, Silber, Kleinkunst, Flügel u.a.; Versteigerung am 6.6.1936, Los 76 (unverkauft). Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin, Gemälde alter und neuerer Meister: Antiquitäten und Kunstgewerbe; Versteigerung am 12./13.2.1937, Los 175 (12.2.1937). Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 1004, Moderne Kunst, 30.11.2012, Los 356. '.. und daß seine Kunst sowohl die höchste Stufe des Handwerks zeigt als auch die stärkste Reife eines selbständigen Künstlertums, das adelt sein gesamtes [..] Werk. Er war und ist ein Meister von Gottesgnaden, ein Meister der Form, der Linie und der Farbe.' Adolph Donath über Emil Orlik, zit. nach: Ausst.-Kat. Gedächtnis-Ausstellung Emil Orlik – Kollektive Tina Blau, Kunstgemeinschaft Glaspalast, Wien 1934, S. 7. Dieses anziehende Stillleben von Emil Orlik zeigt in überzeugender Weise die Einflüsse, die der Künstler im Laufe seines Å’uvres zu seinem ganz persönlichen Stil verarbeitet hat. Die Präsentation der Früchte auf dem hellen Tuch erinnert an Stillleben Cézannes; doch die entscheidenden, sein Werk so charakteristisch machenden Einflüsse erhält der Künstler auf seinen ausgedehnten Reisen. Besonders stilprägend ist sein Aufenthalt in Japan. Das extreme Querformat und die asymmetrische Gesamtkomposition gehen auf diese dort erhaltenen Anregungen zurück und machen die Arbeit unverwechselbar. Das ganz besondere Kunstwerk, 1934 in Wien als Teil des Künstlernachlasses ausgestellt, befindet sich einst in der Sammlung von Therese Benjamin. Die wohlhabende und bekannte Bankierswitwe lebt nicht nur in einer Villa am Wannsee, sondern unterhält auch eine elegante Stadtwohnung im Zentrum Berlins. Hier, in der berühmten spätklassizistischen 'Villa Wuttke' (Derfflingerstraße 8), hängt auch dieses Gemälde von Emil Orlik. Als Therese Benjamin am Ostersonntag des Jahres 1936 im Alter von 88 Jahren verstirbt, werden ihre Kinder zu gemeinsamen Erben. Klingende Namen formen diese Erbengemeinschaft: Erich Benjamin, der richtungsweisende Kinderarzt, Conrad Benjamin (Benning), bedeutender Altphilologe, der Architekt Fritz Benjamin sowie die Nachfahren der bereits verstorbenen Tochter Bertha Edel erben das vorliegende Kunstwerk (zur Familie Benjamin vgl. S. Oechsle, Leben und Werk des jüdischen Wissenschaftlers und Kinderarztes Erich Benjamin, München 2003, und A. Drecoll, Die Biografie eines Entwurzelten. Der Kinderarzt Erich Benjamin, in: T. Bauer u. a. (Hrsg.), Gesichter der Zeitgeschichte, München 2009, S. 103–114). Deren Lebensumstände sind zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits dramatisch. Denn die jüdische Familie Benjamin (Benning) ist massiv von den Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten betroffen. Existenzen werden zerstört, Familien auseinandergerissen, und nicht allen Familienmitgliedern wird die Flucht ins sichere Ausland gelingen. Erich Benjamin muss 1935 aufgrund seiner jüdischen Herkunft seine Universitätslaufbahn beenden; Fritz Benjamin, der Jüngste, erhält als Architekt im selben Jahr Berufsverbot. Fritz, der durch eine sogenannte Mischehe geschützt ist, organisiert noch im Sommer 1936 den Verkauf der mütterlichen Kunstsammlung. Direkt vor Ort in der Villa Wuttke findet eine Auktion mit dem Titel 'Wohnungseinrichtung der Frau Th. B.' statt. Das Gemälde von Emil Orlik bleibt zunächst unverkauft, denn die Zeiten für Kunstauktionen stehen 1936 alles andere als gut. Beim erneuten Angebot im Februar 1937 wechselt das Gemälde dann den Eigentümer. Ob es sich beim Käufer 'Blumenreich' um den ebenfalls verfolgten jüdischen Kunsthändler handelt, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Nach dem Krieg taucht das Gemälde dann im Dresdner Kunsthandel wieder auf und gelangt über mehrere weitere Stationen zum heutigen Eigentümer. Dieser erklärt sich ohne Zögern bereit, mit den Erben von Conrad, Erich, Bertha Edel und Fritz Benjamin eine 'gerechte und faire Lösung' im Sinne der Washingtoner Prinzipien zu finden. So kann dieses außergewöhnliche Kunstwerk heute frei von allen Restitutionsansprüchen und im besten Einvernehmen aller Beteiligten angeboten werden. [EH/AT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.54 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 319

Lovis Corinth 1858 Tapiau/Ostpreußen - 1925 Zandvoort (Niederlande) Selbstbildnis. 1919. Gouache. Rechts oben signiert und datiert 'Februar 1919'. Auf festem Velin. 34,6 x 25 cm (13,6 x 9,8 in), blattgroß. [JS]. • Beeindruckende malerische Selbstreflexion aus der herausragenden Moderne-Sammlung von Dr. Ismar Littmann, Breslau. • Corinths Selbstporträts sind eindrucksvolle Begegnungen mit dem eigenen Ich und bilden einen zentralen Themenkomplex in Corinths Schaffen. • Das berühmte Gemälde 'Selbstbildnis mit Skelett' (1896), das als Ausgangspunkt für Corinths Werkfolge der Selbstbildnisse gilt, befindet sich in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. • Aus dem Umbruchsjahr 1919, in dem Corinth sich vom Berlin der frühen Weimarer Republik abwendet und sich in sein Haus am Walchensee zurückzieht, wo sein meisterliches Spätwerk entsteht. Wir danken Dor Levi, Ramat Gan, John F. Littman, Houston, Cornelia Muggenthaler, München, und Anna Rubin, New York, für die freundliche Unterstützung und gute Zusammenarbeit. PROVENIENZ: Sammlung Familie Wilhelm Gumprecht, Berlin? (verso mit dem Sammlerstempel). Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau (bis 1932). Auktionshaus Hermann Ball / Paul Graupe, Berlin (im März 1932 in Kommission aus dem Eigentum des Vorgenannten, unverkauft). Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau (ab 1932). Privatbesitz (1950). Privatsammlung Hamburg. Galerie Pels-Leusden, Berlin (vom Vorgenannten, spätestens 1973-1977). Privatsammlung Baden-Württemberg (1977 vom Vorgenannten erworben). Gütliche Einigung des Vorgenannten mit den Erben nach Ismar Littmann (2023). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen und bester Übereinstimmung mit den Erben nach Dr. Ismar Littmann. AUSSTELLUNG: Lovis Corinth. Gedächtnis-Ausstellung Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Sächsischer Kunstverein Dresden, 22.1.- Mitte März 1927, Kat.-Nr. 168. Lovis Corinth. Gedächtnisausstellung zur 25. Wiederkehr seines Todestages, Landesmuseum Hannover, 16.7.-3.9.1950, Kat.-Nr. 172. Lovis Corinth. Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen und Grafik, Galerie Pels-Leusden, Berlin, 29.1.-24.3.1973, Kat.-Nr. 22 (m. Farbabb. S. 14). LITERATUR: Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau, Inventar, 1930, Nr. 62. Hermann Ball / Paul Graupe, Berlin, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen. Gemälde u. a. von Boudin, Constable, Courbet, Degas, Renoir, Corinth, Liebermann, Leibl, Trübner, 21.3.1932 (Katalog Nr. 16), Los 33. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.55 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 321

Wilhelm Schmid 1892 Zürich/Remigen - 1971 Brè sopra Lugano Selbstbildnis. Um 1929/30. Öl und Tempera auf Malpappe. 65 x 54 cm (25,5 x 21,2 in). • Schmid ist Gründungsmitglied der bedeutenden avantgardistischen 'Novembergruppe' 1918 und Vorreiter der Neuen Sachlichkeit. • Erst seit Kurzem wird die zentrale Stellung des Künstlers kunsthistorisch aufgearbeitet: zu Lebzeiten gilt er als Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit und des magischen Realismus. • Seine Wiederentdeckung erfolgt mit den Ausstellungen 'Neu.Sachlich.Schweiz' im KunstMuseum Winterthur 2017 und der großen Einzelausstellung 'Umkämpfte Wege der Moderne' im Museum Potsdam 2018/19. • Eines der drei bekannten in Öl ausgeführten Selbstporträts des Künstlers aus der besten Zeit der 1920er Jahre. • Namhafte Provenienz aus der für die Etablierung der Moderne wesentlichen Sammlung Dr. Ismar Littmann. Wir danken Frau Dr. Patricia Nussbaum für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Das Werk ist in dem in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnis registriert. PROVENIENZ: Kunstausstellung Kühl, Dresden (verso mit dem Etikett, nach 1924). Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau (bis 23.9.1934). Nachlass von Dr. Ismar Littmann, Breslau (am 23.9.1934 durch Erbschaft von Dr. Ismar Littmann, bis ca. 1934/35: Dresdner Bank). Dresdner Bank, Breslau (durch Sicherheitsübereignung vom Vorgenannten, Bankengagement 'Schwedenberg (Filiale Breslau)'). Auktionshaus Max Perl, Berlin, 26./27.2.1935 (vom Vorgenannten eingeliefert, Rückgang). Dresdner Bank, Breslau (Bankengagement 'Schwedenberg (Filiale Breslau)'). Staatsbesitz (seit 15.8.1935: En-bloc-Ankauf von Pfandgut und Eigenbesitz der Dresdner Bank an das Land Preußen). Nationalgalerie, Berlin (seit 10.2.1936: Übernahme vom Vorgenannten durch Erlass Vd 29/36; verso mit dem Etikett). Nationalgalerie Ost-Berlin (1968 nachinventarisiert). Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz (seit 1991: Inventar-Nr. A IV 173, Zusammenführung der Sammlungen Ost und West, verso mit dem Etikett). Restitution an die Erben nach Dr. Ismar Littmann, Breslau (2022). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. AUSSTELLUNG: Exhibition of modern french paintings (École de Paris), Beaux Arts Gallery, London, 7.6.-24.6., ohne Jahr (1933), Nr. 42. Umkämpfte Wege der Moderne. Wilhelm Schmid und die Novembergruppe, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Potsdam, 29.9.2018-21.1.2019, Kat.-Nr. 2 (m. Abb. 46, S. 100, 212). LITERATUR: Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau, Inventar, 1930, Nr. 285. Max Perl, Berlin, Bücher des 15.-20. Jahrh.: darunter Bücher aus der Bibliothek Robert Steinberg, Bielefeld; Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Graphik, Kunstgewerbe, Plastik, 188. Auktion, 26./27.2.1935, Los 2579. Bestandskatalog Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Gemälde des 20. Jahrhunderts, hrsg. von Friedegund Weidemann, Berlin 1976, S. 69 (m. SW-Abb.). Lynn Rother, Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin 2017, S. 13-51 (zum Erwerb durch die Berliner Museen) und S. 432 (zum vorliegenden Werk). ARCHIVALIEN: Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), o. D. [15.8.1935], in: GStA-PK, I. HA Rep. 151, HB, Nr. 1234. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar Schlossmuseum, 30.7.1935, in: SMB-ZA, I/KGM 2. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar Gemäldegalerie, o. D. [30.7.1935], Bl. 1-134, in: SMB-ZA, I/GG 341. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar S. v. Carolsfeld, o. D. [August 1935], in: KGM-Archiv. 'Er war bei uns einer der ersten, wenn nicht überhaupt der erste, der vom Überschwang des Expressionismus den Rückweg zur Naturgenauigkeit antrat, mit so scharfer Zeichnung und so eigenartiger Farbgebung, dass er als ein Führer der Neusachlichkeit und des 'magischen Realismus' erschien, bevor diese Bezeichnungen überhaupt entstanden.' Max Osborn, Wilhelm Schmid, in: Das Werk, 1929, S. 87. Das jugendlich-selbstbewusste Selbstbildnis von Wilhelm Schmid teilt seine wesentlichen Provenienzstationen mit Hermann Max Pechsteins 'Die Ruhende' (Evening Sale). Auf der Auktion bei Max Perl im Februar 1935 wird das Bild, 1933 noch als aus der Sammlung Littmann in London ausgestellt, als Sicherungsübereignung der Familie Littmann von der Dresdner Bank angeboten. Das Gemälde bleibt unverkauft. Da es die Familie Littmann aufgrund der NS-Verfolgung jedoch nicht mehr auslösen kann, verbleibt es bei der Bank. Durch einen spektakulären Großankauf des Landes Preußen im August 1935 kommt das Selbstbildnis dann in die Berliner Nationalgalerie. Im Jahr 2022 entscheidet sich das Museum zur Restitution von drei Gemälden aus diesem Bankengagement an die Erben nach Dr. Ismar Littmann – ein historisches Ereignis. [AT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.58 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Lot 328

Karl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Frühling am See. 1938. Aquarell. Rechts unten signiert. Auf Velin. 51 x 69,5 cm (20 x 27,3 in), blattgroß. • Der Leba-See ist für Schmidt-Rottluff ein wichtiger Rückzugsort. • Hier bringt er in den 1930er Jahren mit den 'neuen Landschaftsbildern' das Genre zu neuer Blüte. • Die Blätter Karl Schmidt-Rottluffs sind ein Höhepunkt der Aquarellmalerei des 20. Jahrhunderts. • Vergleichbare Arbeiten befinden sich u. a. im Brücke-Museum, Berlin, und in der Staatlichen Kunstsammlung, Dresden. Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert. PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Karl Schmidt-Rottluff zum 100. Geburtstag, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, 3.6.-12.8.1984, Kat.-Nr. 117. Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 413, SHG-Nr. 742 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 116, SHG-Nr. 263 (m. Abb.). Die Landschaft am Lebasee findet im Werk Schmidt-Rottluffs einen starken Widerhall. Dieser größte der pommerschen Strandseen hat in den verschiedenen Tagesstimmungen ein vielfältiges Motiv für Schmidt-Rottluff gegeben. Erstmals kommt der Künstler 1932 hierher, über zehn Jahre kehrt er immer wieder an diesen magischen Ort zurück. Hier findet er in der Natur seinen persönlichen und künstlerischen Rückzugsort in dieser nicht nur für ihn überaus schwierigen Zeit. In unserem Blatt aus der Sammlung Hermann Gerlinger zeigt sich seine starke Ausdruckskraft der Farbwahl. Er behandelt die Farbe sehr differenziert. Im Vordergrund dicht und fest, löst sich der Farbauftrag über den Horizont hin zum Himmel in ein tranzluzides, leichtes Durchscheinen auf. [EH] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.07 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Frühling am See. 1938. Watercolor. Signed in lower right. On wove paper. 51 x 69.5 cm (20 x 27.3 in), the full sheet. • Lake Leba was an important retreat for Schmidt-Rottluff. • It was the place where he revived the genre with his 'new landscape pictures' in the 1930s. • Karl Schmidt-Rottluff's sheets are a highlight of 20th century watercolor art. • Similar works can be found at, among others, the Brücke-Museum in Berlin and the Staatliche Kunstsammlung, Dresden. The work is documented in the archive of the Karl and Emy Schmidt-Rottluff Foundation, Berlin. PROVENANCE: Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Karl Schmidt-Rottluff zum 100. Geburtstag, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, June 3 - August 12, 1984, cat. no. 117 Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 413, SHG no. 742 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 116, SHG no. 263 (with illu.). The landscape around Lake Leba finds a strong echo in Schmidt-Rottluff's work. This largest of the Pomeranian lakes provided the artist with a variety of motifs at the different times of the day. The artist came here for the first time in 1932, and over the course of ten years he kept returning to this magical place, as he had found his personal and artistic retreat in nature during times that were not only difficult for him. Our sheet from the Hermann Gerlinger Collection shows the strong expressiveness of the colors, dense and solid in the foreground, the application of paint dissolves over the horizon towards the sky in translucence. [EH] Called up: June 10, 2023 - ca. 14.07 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 344

Oskar Kokoschka 1886 Pöchlarn/Niederösterreich - 1980 Montreux Blumenstilleben. 1967. Aquarell. Rechts unten signiert und datiert. Auf Velin. Sichtmaß: 56,1 x 38,8 cm (22 x 15,2 in). • Bereits ab 1925 entstehen einige Blumenstillleben in Öl, doch die heute so berühmten Blumenaquarelle entstehen erst ab den 1940er Jahren nach seiner Flucht und Emigration nach Großbritannien. • Zu Beginn der 1950er Jahre ziehen Kokoschka und seine Frau Olda nach Villeneuve an den Genfer See und der große Garten seines Wohnhauses, der 'Villa Dolphin', wird fortan eine reichhaltige Inspirationsquelle. • Kokoschka bringt die feingliedrigen Aquarellzeichnungen ohne Vorzeichnung zu Papier. • Heute befinden sich die Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers in den weltweit renommiertesten Museen und Sammlungen, darunter das Metropolitan Museum, New York, die Tate Gallery und das Victoria & Albert Museum, London, das Centre Pompidou, Paris, und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München. • Die späteren Jahre seiner künstlerischen Karriere bringen große Erfolge mit sich: 1948 Teilnahme an der Biennale in Venedig, 1955, 1959 und 1964 Teilnahme an der documenta I, II und III sowie groß angelegte Retrospektiven in der Londoner Tate Gallery 1962 und im Belvedere in Wien 1971. PROVENIENZ: Privatsammlung Hamburg (wohl Ende der 1960er Jahren erworben). Seitdem in Familienbesitz. 'Ich musste fortfahren, Augen und Hände zu üben, vor allem, als nach der Schneeschmelze im ersten Sonnenlicht Schneeglöckchen, Krokusse, Hyazinthen, Narzissen und Tulpen aufblühten. Öffnete man die Augen, so wurde jeder Tag zum Erlebnis.' Oskar Kokoschka, zit. nach: Ausst.-Kat. Kokoschka als Zeichner, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden, 2011/2012, S. 180. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.28 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONOskar Kokoschka 1886 Pöchlarn/Niederösterreich - 1980 Montreux Blumenstilleben. 1967. Watercolor. Lower right signed and dated. On wove paper. Visible area: 56.1 x 38.8 cm (22 x 15.2 in). • First flower still lifes in oil came into existence as of 1925, however, those popular today were not made before the 1940s after he had emigrated to Great Britain. • In the early 1950s Kokoschka and his wife Olda moved to on Lake Geneva where the large garden of his residence 'Villa Dolphin' would become a rich source of inspiration. • Kokoschka rendered the delicate watercolor onto the paper without a preliminary drawing. • Today his drawings and watercolors are in the world's most acclaimed museums and collections, among them the Metropolitan Museum, New York, Tate Gallery and the Victoria & Albert Museum, London, the Centre Pompidou, Paris and the Bavarian State Painting Collection, Munich. • The later years of his artistic career were crowned by success: In 1948 he participated in the Venice Biennale, in 1955, 1959 and 1964 Teilnahme in documenta I, II and III, as well as in the grand retrospectives at the London Tate Gallery in 1962 and at the Belvedere in Vienna in 1971. PROVENANCE: Private collection Hamburg (presumably acquired in the late 1960s). Ever since family-owned. 'I had to continue practicing eyes and hands, especially when snowdrops, crocuses, hyacinth, daffodills and tulips sprouted after the first warm rays of the sun had melted the snow. With open eyes, everyday becomes a sensation.' Oskar Kokoschka, quoted from: ex. cat. Kokoschka als Zeichner, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden, 2011/2012, p. 180. Called up: June 10, 2023 - ca. 14.28 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 348

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Badende in Felsen. Um 1924. Farbige Kreidezeichnung. Unten mittig signiert. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer 'FS Da / Bf 7'. Auf glattem, festem Zeichenpapier. 36,5 x 40,5 cm (14,3 x 15,9 in), blattgroß. [CH]. • Bereits zu Lebzeiten des Künstlers erstmals publiziert (Grohmann 1925). • Ausgearbeitete, farbkräftige Aktdarstellung aus der Davoser Schaffenszeit. • Im Gegensatz zur herkömmlichen Art der Farbstiftzeichnung, in der die Farbe eher als koloristisches Element eingesetzt wird, gestaltet Kirchner die Darstellung hier aus der Farbe heraus und verleiht der Zeichnung damit eine malerische Komponente. • 1921 erhält E. L. Kirchner Besuch von der Tänzerin Nina Hard, die er in einer Bar in Zürich kennenlernt und die daraufhin einige Tage in Kirchners Haus 'In den Lärchen' in Davos-Frauenkirch verbringt. • Eine bei Nina Hards Besuch aufgenommene Fotografie zeigt die Tänzerin nackt mit Kirchners Lebensgefährtin Erna Schilling im Suzibachtobel badend. • Vermutlich entsteht auch die hier angebotene Arbeit im Nachklang an diesen Besuch. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, verso mit dem handschriftlich nummerierten Nachlassstempel). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Frauen in Kunst und Leben der 'Brücke', Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Schleswig, 10.9.-5.11.2000, Kat.-Nr. 121 (m. Abb.). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, 16.10.2021 bis 16.1.2022, Kat.-Nr. 43 (m. Abb.). LITERATUR: Will Grohmann, Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, Kat.-Nr. 97 (m. Abb., hier noch ohne Signatur). Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 273, SHG-Nr. 400 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 352, SHG-Nr. 788 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.34 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Badende in Felsen. Um 1924. Color Chalk drawing. Signed in bottom center. With the estate stamp of the Kunstmuseum Basel (Lugt 1570 b) and the hand-written registration number 'FS Da / Bf 7' on the reverse. On firm, smooth paper. 36.5 x 40.5 cm (14.3 x 15.9 in), the full sheet. • First published during the artist's lifetime (Grohmann 1925). • Fully executed drawing in strong colors from his creative period in Davos. • Unlike the conventional color pen drawings, in which color is more like a coloristic element, Kirchner creates this depiction from within the color, adding a pictorial component to the drawing. • In 1921, the dancer Nina Hard, whom he had met at a bar in Zurich, stayed with E. L. Kirchner for a couple of days at his house 'In den Lärchen' in Davos-Frauenkirch. • A photo shot during the visit shows Nina Hard and Kirchner's partner Erna Schilling skinny dipping in a creek. • This work was presumably made in context of this visit. The work is documented in the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: From the artist's estate (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, with the hand-numbered estate stamp on the reverse). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Frauen in Kunst und Leben der 'Brücke', Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Schleswig, September 10 - November 5, 2000, cat. no. 121 (with illu.). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022) Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, October 16, 2021 - January 16, 2022, cat. no. 43 (with illu.). LITERATURE: Will Grohmann, Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, cat. no. 97 (with illu., here still without signature). Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 273, SHG no. 400 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 352, SHG no. 788 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 14.34 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 356

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zwei Akte. Um 1908. Farbige Kreide und Aquarell. Links oben signiert und vordatiert '02-03'. Auf bräunlichem Velin. 33,4 x 43,2 cm (13,1 x 17 in), Blattgröße. Verso 'Kind mit angezogenen Beinen', um 1910, schwarze Kreidezeichnung. [CH]. • Intime Atelierzeichnung aus der gesuchten Dresdener 'Brücke'-Zeit. • Beidseitig bemaltes Blatt: verso mit der Kreidezeichnung eines sitzenden Aktes. • Aus der bedeutenden Sammlung Serge Sabarsky. • Das Dresdener Atelier ist in diesen Jahren nicht nur Lebens- und Arbeitsraum der 'Brücke'-Künstler, sondern auch Treffpunkt weiblicher Amateurmodelle. • So zählt der weibliche Akt im Atelier in diesen Jahren zu den bedeutendsten Motiven E. L. Kirchners und der 'Brücke'-Künstler. Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Lafayette Parke Gallery, New York. Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York (1986 vom Vorgenannten erworben). Nachlass Serge Sabarsky, New York (1996). Sammlung Vally Sabarsky (1909-2002), New York. Vally Sabarsky Stiftung, New York. AUSSTELLUNG: Frühjahr 1987, Galerie Ilse Schweinsteiger, München 1987, Kat.-Nr. 62 (m. Abb.). Naked Truth. Approaches to the Body in Early-Twentieth-Century German and Austrian Art, Middlebury College Museum of Art, Middlebury (Vermont), 18.9.-13.12.2015, S. 96, Kat.-Nr. 29 (m. Farbabb., S. 97). LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 214. Auktion, Moderne Kunst, 2.6.-4.6.1976, Los 788 (m. Abb.). Christie's, Amsterdam, An Important Collection of Modern Pictures, Watercolors, Drawings, Prints and Sculpture, 19.3.1985, Los 670 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.44 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zwei Akte. Um 1908. Color Chalks and watercolor. Upper left signed and dated '02-03'. On brownish wove paper. 33.4 x 43.2 cm (13.1 x 17 in), size of sheet. With the black chalk drawing 'Kind mit angezogenen Beinen', around 1910, on the reverse. [CH]. • Intimate studio drawing from the sought-after Dresden 'Brücke' days. • Executed on both sides: with a nude chalk drawing on the reverse. • From the acclaimed Serge Sabarsky Collection. • The Dresden studio was not just a place where the 'Brücke' artists worked and lived, it was also a meeting point for female amateur models. • Accordingly, the female nude was among the most important motifs for E. L. Kirchner and the other 'Brücke' artists in those years. The work is documented in the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: Lafayette Parke Gallery, New York. Serge Sabarsky Collection (1912-1996), New York (acquired from the above in 1986). Serge Sabarsky Estate, New York (1996). Vally Sabarsky Collection (1909-2002), New York. Vally Sabarsky Foundation, New York. EXHIBITION: Frühjahr 1987, Galerie Ilse Schweinsteiger, Munich 1987, cat. no. 62 (with illu.). Naked Truth. Approaches to the Body in Early-Twentieth-Century German and Austrian Art, Middlebury College Museum of Art, Middlebury (Vermont), September 18 - December 13, 2015, p. 96, cat. no. 29 (with color illu., p. 97). LITERATURE: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 214th auction, Modern Art, June 2 - June 4, 1976, lot 788 (with illu.). Christie's, Amsterdam, An Important Collection of Modern Pictures, Watercolors, Drawings, Prints and Sculpture, March 19, 1985, lot 670 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 14.44 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).

Lot 392

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Ruderboote. Um 1909. Aquarell, Tusche und Bleistift. Links unten signiert. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der hs. Registriernummer 'A Dre/Bh 2'. Auf Zeichenpapier. 34 x 44 cm (13,3 x 17,3 in), Blattgröße. [SM]. • Entstanden in der Dresdner Zeit des 'Brücke'-Künstlers. • Spielerisch leicht eingefangene Szene auf dem Carolasee im Großen Garten in Dresden von großer zeichnerischer Raffinesse. • Ein vergleichbares Aquarell befindet sich in der Sammlung des Sprengel Museums, Hannover. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers. Kunsthandel Dr. Ewald Rathke, Frankfurt a. Main. Privatsammlung (ca. 1974 vom Vorgenannten), seither in Familienbesitz. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 15.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Ruderboote. Um 1909. Watercolor, India ink and pencil. Lower left signed. With the estate stamp of the Kunstmuseum Basel (Lugt 1570 b) and the hand-witten registration number 'A Dre/Bh 2' on the reverse. On paper. 34 x 44 cm (13.3 x 17.3 in), size of sheet. [SM]. • Made during the 'Brücke' time in Dresden. • Airily captured scene on the Carolasee in the Große Garten in Dresden, characterized by great graphic finesse. • A similar watercolor is part of the collection of the Sprengel Museum Hanover. The work is registered in the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: From the artist's estate. Art dealer Dr. Ewald Rathke, Frankfurt. Private collection (from the above in ca. 1974) Ever since family-owned. Called up: June 10, 2023 - ca. 15.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 517

Erich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Weibliches Gesicht. 1907. Holzschnitt. Ebner/Gabelmann 123 H. Dube 100. Signiert, datiert und betitelt 'Das weibliche Gesicht'. Links oben im Stock monogrammiert 'H'. Einer von bisher 10 bekannten Frühdrucken. Auf festem Kupferdruckpapier. 20,2 x 14,9 cm (7,9 x 5,8 in). Papier: 36,5 x 21,5 cm (14,3 x 8,5 in). [JS]. • Satt schwarzer Handabzug mit breitem Rand der von Heckel meisterlich in Holz geschnitteten Gesichtszüge. • Sehr selten. Bisher wurde erst ein weiteres Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com). • 1905 hat Heckel im Zuge der berühmten Dresdner Modellsitzungen der 'Brücke' die motivgleiche Zeichnung 'Modell' geschaffen (ebenfalls Sammlung Gerlinger). • Eine der seltenen Druckgrafiken der 'Brücke', die nach einer zeichnerischen Vorlage entstanden ist, welche vermutlich abgepaust und auf den Holzstock übertragen wurde. • Vermutlich vorgesehen für die von Heckel geplante Holzschnittfolge 'Bildnisse'. • Weitere bekannte Exemplare dieses Druckes befinden sich u. a. in der Sammlung des Brücke-Museums Berlin, der Staatlichen Kunsthalle, Karlsruhe, und dem Museum Folkwang, Essen. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers. Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (2000 vom Vorgenannten erworben, verso mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, vor 2005-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). Erich Heckel. Einfühlung und Ausdruck, Buchheim Museum, Bernried, 31.10.2020-7.3.2021, S. 79 (m. Abb.). LITERATUR: Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 149, SHG-Nr. 330 (m. Abb.). Erich Heckel, zit. nach: H. Gerlinger, K. Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 149. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 16.22 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONErich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Weibliches Gesicht. 1907. Woodcut. Ebner/Gabelmann 123 H. Dube 100. Signed, dated and titled 'Das weibliche Gesicht'. Monogrammed 'H' in the printing block in upper left. One of to date 10 known early prints. On firm copper plate printing paper. 20.2 x 14.9 cm (7.9 x 5.8 in). Sheet: 36,5 x 21,5 cm (14,3 x 8,5 in). [JS]. • Rich black hand-made print with broad margins of the facial features that Heckel cut in wood with great mastery. • Very rare. To date only one copy was offered on the international auction market (source: artprice.com) • In context of the famous 'Brücke' model sessions in Dresden in 1905, Heckel also created the drawing 'Modell' (also part of the Gerlinger Collection) showing a similar motif. • One of the rare 'Brücke' prints made after a ghraphic model, which was presumably traced and transferred onto the wooden block. • Presumably intended for the woodcut series 'Bildnisse' that Heckel had planned. • Other proofs from this state are at, among others, the Brücke Museum, Berlin, the Staatliche Kunsthalle Karlsruhe and the Museum Folkwang, Essen. PROVENANCE: Artist's estate. Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp on the reverse, Lugt 6032, acquired from the above in 2000). EXHIBITION: Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022) Erich Heckel. Einfühlung und Ausdruck, Buchheim Museum, Bernried, October 31, 2020 – March 7, 2021, p. 79 (with illu). LITERATURE: Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 149, SHG no. 330 (with illu.). 'We [the 'Brücke' artists] did not aspire making the woodcut look like a drawing, it was only about the sheet in front of us and the black dye, that was, so to speak, our ultimate goal.' Erich Heckel, quoted from: H. Gerlinger, K. Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 248, SHG no. 555 (with illu.).(eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 149. Called up: June 10, 2023 - ca. 16.22 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 524

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Sich entkleidendes Mädchen - Das Modell 1. 1905. Holzschnitt. Gercken 29 I (von II). Dube H 60 I. Monogrammiert und bezeichnet 'Holzschnitt'. Eines von nur 2 bekannten Exemplaren des ursprünglichen, ersten Druckzustands und eines von insgesamt nur 6 Exemplaren. Auf Bütten. 15 x 10,6 cm (5,9 x 4,1 in). Papier: 18,5 x 22,5 cm (7,2 x 8,8 in). Bei dem dargestellten Raum handelt es sich vermutlich um das Studentenzimmer in der Ostbahnstraße 15, Dresden, das Kirchner 1905/06 bewohnt (nach Georg Reinhardt, 1977/78, erwähnt in: Gercken, Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Kat.-Nr. 29). • Eines von nur zwei bekannten Exemplaren des ursprünglichen, ersten Druckzustands. • Zwei der insgesamt sechs bekannten Exemplare befinden sich in Museumsbesitz: im Brücke-Museum Berlin und im Buchheim Museum, Bernried. • In den vergangenen 30 Jahren wurde nur ein einziges weiteres Exemplar dieses seltenen Holzschnitts auf dem Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artnet.com). • Kunsthistorisch bedeutendes Entstehungsjahr: 1905 gründen Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff und Bleyl die Künstlergruppe 'Brücke'. • Ausdruck der Faszination und der intensiven Auseinandersetzung der 'Brücke'-Künstler mit den Holzschnitten von Félix Vallotton (1865–1925) und der Wiener Moderne. PROVENIENZ: Barbara Wentzel, Stuttgart (wohl 1975 durch Erbschaft von Prof. Hans Wentzel erhalten). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1985 von Vorgenannter erworben, mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Hans Wentzel, Unbekannte Gebrauchsgraphische Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Hamburg 1968, S. 146. Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 130, SHG-Nr. 98 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 286, SHG-Nr. 647 (m. Abb.). Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1 (1-272, 1904-1908), Bern 2013, S. 52, Kat.-Nr. 29 (m. Abb., S. 53). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 16.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Sich entkleidendes Mädchen - Das Modell 1. 1905. Woodcut. Gercken 29 I (of II). Dube H 60 I. Monogrammed and inscribed 'Holzschnitt'. One of two known copies from the original first printing state and one of a total of six copies. On laid paper. 15 x 10.6 cm (5.9 x 4.1 in). Sheet: 18,5 x 22,5 cm (7,2 x 8,8 in). The location shown in this work presumably is the room on Ostbahnstraße 15 in Dresden, where Kirchner lived as a student in 1905/06 (cf. Georg Reinhardt, 1977/78, mentioned in: Gercken, Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, cat. no. 29). • One of only two known copies of the original first printing state. • Two of the total of six known copies are museum-owned: ons is at the Brücke-Museum, Berlin, and the other at the Buchheim Museum, Bernried. • Over the past 30 years, only one other copy of this rare woodcut was offered on the auction market (source: artnet.com). • Art-historically significant year of origin: Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff and Bleyl founded the artist group 'Brücke' in 1905. • Expression of the 'Brücke' artist's fascination and intensive occupation with the woodcuts of Félix Vallotton (1865-1925) and Viennese Modernism. PROVENANCE: Barbara Wentzel, Stuttgart (presumably in 1975 inherited from Prof. Hans Wentzel). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (acquired from the above in 1985, with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Hans Wentzel, Unbekannte Gebrauchsgraphische Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen Hamburg 1968, p. 146. Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 130, SHG no. 98 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 286, SHG no. 647 (with illu.). Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, vol. 1 (1-272, 1904-1908), Bern 2013, p. 52, cat. no. 29 (with illu., p. 53). Called up: June 10, 2023 - ca. 16.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 525

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Liegender Rückenakt. 1906. Holzschnitt. Gercken A-31 I (von II). Dube H 61. Im Druckstock monogrammiert. Eines von nur sechs bekannten Exemplaren. Auf Velin. 4,5 x 7,5 cm (1,7 x 2,9 in). Papier: 13 x 10,7 cm (5,1 x 4,2 in). Der erste Zustand als Vignette für den nicht erschienenen Katalog zur Ausstellung in der Lampenfabrik Karl-Max-Seifert in Dresden-Löbtau (1906) vorgesehen. Das Motiv wird u. a. 1924 (jedoch im II. Zustand) als Vignette für die bedeutende Lyriksammlung 'Umbrae Vitae' von Georg Heym publiziert. • Drei der sechs bekannten Exemplare dieses seltenen Holzschnitts befinden sich in Museumsbesitz: im Städel Museum, Frankfurt a. Main, im Brücke-Museum Berlin, und im Kirchner Museum, Davos. • Im darauffolgenden Jahr widmet sich Kirchner dem Motiv auch in dem Gemälde 'Liegendes Mädchen' (Gordon 32). • Formal verweist die aus weißen Linien komponierte Darstellung noch auf die Holzschnitte des von den 'Brücke'-Künstlern geschätzten Félix Vallotton (1865–1925). PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 130, SHG-Nr. 99 (m. Abb., S. 129). Michael Eissenhauer (Hrsg.), Ausst.-Kat. Ernst Ludwig Kirchner. 'In Momenten größten Rausches' (Zeichnungen, Druckgraphik), Staatliche Museen Kassel, Kassel 2002, S. 22 (m. Abb., S. 24). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 287, SHG-Nr. 648 (m. Abb.). Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 7 (A-1-A-331, 1903-1937), Bern 2021, S. 20, Kat.-Nr. A-31 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 16.33 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Liegender Rückenakt. 1906. Woodcut. Gercken A-31 I (of II). Dube H 61. Monogrammd in printing block. From an edition of six known copies. On wove paper. 4.5 x 7.5 cm (1.7 x 2.9 in). Sheet: 13 x 10,7 cm (5,1 x 4,2 in). The first state intended to be used as vignette for the unpublished catalog for the exhibition at the lamp factory Karl-Max-Seifert in Dresden-Löbtau (1906). The motif was published, among others, as vignette (2nd state) in Georg Heym's important poetry book 'Umbrae Vitae' in 1924. • Three of the six known copies of this rare woodcut are museum-owned: Städel Museum, Frankfurt a. Main, Brücke-Museum Berlin, Kirchner Museum, Davos. • The following year Kirchner used the motif for the painting 'Liegendes Mädchen' (Gordon 32). • In terms of form, the depiction composed of white lines still shows the impact of Félix Vallotton (1865–1925), whom the 'Brücke' artists highly valued. PROVENANCE: Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 130, SHG no. 99 (with illu., p. 129). Michael Eissenhauer (ed.), ex. cat. Ernst Ludwig Kirchner. 'In Momenten größten Rausches' (Zeichnungen, Druckgraphik), Staatliche Museen Kassel, Kassel 2002, p. 22 (with illu., p. 24). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 287, SHG no. 648 (with illu.). Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, vol. 7 (A-1-A-331, 1903-1937), Bern 2021, p. 20, cat. no. A-31 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 16.33 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 527

Karl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Liegender Akt. 1906. Holzschnitt. Schapire 3. Signiert und datiert '07'. Im Stock monogrammiert. Auf chamoisfarbenem Japanbütten. 14,5 x 19,7 cm (5,7 x 7,7 in). Papier: 26 x 29,2 cm (10,3 x 11,7 in). [JS]. • Bedeutende Provenienz: Der Kunstsalon Emil Richter ist neben der Galerie Arnold eine der wichtigen Galerien für moderne Kunst in Dresden. Von 1907 bis 1909 stellt Richter als einer der Ersten die Arbeiten der 'Brücke' aus. • Charakteristisches Blatt aus der frühen 'Brücke'-Zeit. • Souverän durchkomponierte Aktdarstellung, die den Gegensatz zwischen Schwarz und Weiß im Hintergrund durch die kantigen Lineaturen des Aktes zu einer expressiven Einheit zusammenführt. •Selten. Bisher wurde erst ein weiteres Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com). PROVENIENZ: Kunstsalon Emil Richter, Dresden (verso mit dem Stempel). Sammlung K. M. Seifert, Glasleuchtenfabrikation, Dresden-Löbtau (rechts unten mit dem Sammlungsstempel). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (verso mit dem Sammlungsstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottdorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 208, SHG-Nr. 265 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 35, SHG-Nr. 41 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 16.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Liegender Akt. 1906. Woodcut. Schapire 3. Signed and dated '07'. Monogrammed in the printing block. On off-white Japon. 14.5 x 19.7 cm (5.7 x 7.7 in). Sheet: 26 x 29,2 cm (10,3 x 11,7 in). [JS]. • Significant provenance: Next to Galerie Arnold, the Kunstsalon Emil Richter was one of most important places for modern art in Dresden. From 1907 to 1909, Richter was one of the first to show 'Brücke' art. • Characteristic sheet from the early 'Brücke' days. • Confidently composed nude, in which the black-and-white contrast in the background forms an expressive unity with the nude's edgy lines. •Rare. To date only one other copy was offered on the international auction market (source: artprice.com). PROVENANCE: Kunstsalon Emil Richter, Dresden (with the stamp on the reverse). Collection of K. M. Seifert, glass lamp manufacturer, Dresden-Löbtau (with the collection stamp in lower right). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp on the reverse, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 208, SHG no. 265 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 35, SHG no. 41 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 16.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 531

Karl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Doppelseitiger Holzstock: Mädchen mit aufgestemmten Armen. Dorf. 1911. Lindenholz. Seite a): Schapire H 56. Seite b): Nicht bei Schapire. Gerlinger H 11-3. 22,8 x 31,3 cm (8,9 x 12,3 in). [KT]. • Faszinierender Einblick in den Schaffensprozess des Künstlers. • Teil des bedeutenden Beitrags von Schmidt-Rottluff zur Grafik der Moderne. • Der Großteil der Holzstöcke wurde kurz vor dem Tod des Künstlers dem Brücke-Museum Berlin übergeben. • Holzstöcke des Künstlers sind eine Rarität auf dem Kunstmarkt (Quelle: artprice.com). Das Werk ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert. PROVENIENZ: Barbara Wentzel, Stuttgart (wohl 1975 durch Erbschaft von Prof. Dr. Hans Wentzel erhalten). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1989 von Vorgenannter erworben). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Die Brücke in Dresden. 1905-1911, Dresdner Schloss, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, 20.10.2001-6.1.2002, Kat.-Nr. 204 (m. Abb.). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 224, SHG-Nr. 299 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 52, SHG-Nr. 81 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 16.41 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Doppelseitiger Holzstock: Mädchen mit aufgestemmten Armen. Dorf. 1911. Limewood. Side a): Schapire H 56. Side b): Not in Schapire. Gerlinger H 11-3. 22.8 x 31.3 cm (8.9 x 12.3 in). [KT]. • This work offers fascinating insight into the artist's process of creation. • A vital part of Schmidt-Rottluff's significant contribution to modern print art. • Most of the wooden blocks were handed over to the Brücke-Museum in Berlin shortly before the artist died. • Wooden blocks by the artist are very rare on the art market (source: artprice.com). The work is registered in the archive of the Karl and Emy Schmidt-Rottluff Foundation Berlin. PROVENANCE: Barbara Wentzel, Stuttgart (presumably in 1975 inherited from Prof. Dr. Hans Wentzel). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (acquired from the above in 1989). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Die Brücke in Dresden. 1905-1911, Dresdner Schloss, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, Ocotber 20, 2001 - January 6, 2002, cat. no. 204 (with illu.). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 224, SHG no. 299 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 51, SHG no. 81 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 16.41 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 547

Erich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Schlafender weiblicher Akt. 1910. Holzschnitt. Ebner/Gabelmann 411 H. Dube H 189. Signiert, datiert '10' und abweichend betitelt. Eines von nur 12 dem Werkverzeichnis bekannten Exemplaren. Auf Velin. 26,3 x 33,5 cm (10,3 x 13,1 in). Papier: 38,8 x 57,5 cm (15,2 x 22,6 in). Wohl ein Spätdruck. Weitere Spätdrucke befinden sich im Folkwang-Museum Essen, dem Brücke-Museum Berlin und dem Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin. • Motiv der gesuchten Dresdener 'Brücke'-Zeit. • 1910 lernt Heckel seine spätere Ehefrau, die Tänzerin Milda Frieda Georgi (1891–1982) kennen, die unter dem Künstlernamen Sidi Riha auftritt. • Auf einer zeitgenössischen Fotografie um 1910/11 ist Siddi mit dem schwarzen Modell Nelly in Heckels Dresdener Atelier zu sehen, gemeinsam einen Tanzschritt einstudierend. • Nelly sowie die ebenfalls schwarzen Modelle Milly und Sam sind auf mehreren Fotografien, in Druckgrafiken, Zeichnungen und Gemälden Erich Heckels und E. L. Kirchners zu erkennen (E. L. Kirchner, Schlafende Milli, 1911, Kunsthalle Bremen). • Über Nelly, Milly und Sam und generell über das Leben schwarzer Menschen um 1910 im Deutschen Kaiserreich ist heute noch immer wenig bekannt. • 2021/22 thematisiert das Berliner Brücke-Museum die Kunst der 'Brücke' im Kontext der damaligen Kolonialisierung sowie der Faszination der Künstler mit der Kunst und Kultur aus Afrika und der Südsee. PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 185, SHG-Nr. 215 (m. Abb., S. 184). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 302, SHG-Nr. 394 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONErich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Schlafender weiblicher Akt. 1910. Woodcut. Ebner/Gabelmann 411 H. Dube H 189. Signed, dated '10' and with a differently titled. One of only 12 copies mentioned in the catalogue raisonné. On wove paper. 26.3 x 33.5 cm (10.3 x 13.1 in). Sheet: 38,8 x 57,5 cm (15,2 x 22,6 in). Presumbaly later print. Other later prints are at the Folkwang-Museum Essen, the Brücke-Museum Berlin and the Kupferstichkabinett, State Museums Berlin. • Motif from the sought-after Dresden 'Brücke' time. • In 1910, Heckel met his future wife, the dancer Milda Frieda Georgi (1891–1982), who performed under the stage name Sidi Riha. • A contemporary photograph from around 1910/11 shows Siddi with the black model Nelly in Heckel's Dresden studio, rehearsing a dance together. • Nelly and the black models Milly and Sam can be seen in several photographs, prints, drawings and paintings by Erich Heckel and E. L. Kirchner (EL Kirchner, Schlafende Milli, 1911, Kunsthalle Bremen). • Little is known about Nelly, Milly and Sam and generally about the life of black people around 1910 in the German Empire. • In 2021/22, the Berlin Brücke-Museum put focus on the art of the 'Brücke' in context of the colonization of the time and the fascination of the artists with the art and culture from Africa and the South Seas. PROVENANCE: Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p.185, SHG no. 215 (with illu., p. 184). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 302, SHG no. 394 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 17.02 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 603

Deutsch Mondscheinlandschaft mit Turmruine. Um 1820-30. Öl auf Kupfer. Verso mit typografisch bezeichnetem Etikett '1935 aus der Sammlung von San. Rat Dr. Lahmann, Dresden, Weisser Hirsch' sowie handschriftlich in Kugelschreiber 'Johann Christian Clausen Dahl 24.2.1788-14.10.1857', in Bleistift 'C [D?] 18[33 ?]' sowie in Tusche '#126'. 17,3 x 25 cm (6,8 x 9,8 in). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.34 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONDeutsch Mondscheinlandschaft mit Turmruine. Um 1820-30. Oil on copper. With a typographically inscribed label '1935 aus der Sammlung von San. Rat Dr. Lahmann, Dresden, Weisser Hirsch' on the reverse and inscribed 'Johann Christian Clausen Dahl 24.2.1788-14.10.1857' in pen, as well as 'C [D?] 18[33 ?]' in pencil and '#126' in India ink. 17.3 x 25 cm (6.8 x 9.8 in). Called up: June 10, 2023 - ca. 17.34 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 605

Caspar David Friedrich 1774 Greifswald - 1840 Dresden Wiese in Teplitz. 1835. Bleistiftzeichnung. Grummt 960. Am unteren Rand bezeichnet 'Teplitz den 3t September 1835'. Auf Velin. 13,1 x 20,2 cm (5,1 x 7,9 in), Blattgröße. • Aus dem Skizzenbuch Friedrichs, der 1835 in Teplitz in Nordböhmen einen Kuraufenthalt verbringt. • Faszinierender Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers, der seine Gemälde aus der Sammlung der Zeichnungen komponiert. • Nur 13 Blätter des Skizzenbuches sind bisher bekannt. • Weitere Blätter des Skizzenbuches befinden sich in den Sammlungen des Nasjonalmuseet for kunst, arkitektur og design, Oslo, den Staatlichen Kunstsammlungen/Kupferstichkabinett Dresden, des Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg und der Kunsthalle Mannheim. PROVENIENZ: Kunstausstellung Kühl, Dresden (1928). Sammlung Wolfgang Jess (1885- vermisst 1945), Dresden (1928 vom Vorgenannten erworben). Nachlass Wolfgang Jess (seither in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Caspar David Friedrich: der Graphiker. Handzeichnungen und Radierungen, Kunstausstellung Kühl, Dresden, April-Mai 1928, Nr. 109. LITERATUR: Sigrid Hinz, Caspar David Friedrich als Zeichner. Ein Beitrag zur stilistischen Entwicklung der Zeichnungen und ihrer Bedeutung für die Datierung der Gemälde, Diss., Greifswald 1966, S. 81, Anm. 2, Kat.-Nr. 759. Werner Sumowski, Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 132, Anm. 683. Marianne Bernhard (Hg.), Caspar David Friedrich. Das gesamte graphische Werk, München 1974, S. 862. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 633

Karl Hagemeister 1848 Werder a. d. Havel - 1933 Werder a. d. Havel Märkische Landschaft. 1878. Öl auf Leinwand. Warmt G 58. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit altem Etikett sowie handschriftlichen Bezeichnungen. 49 x 75 cm (19,2 x 29,5 in). • Besonders frühe Landschaft der malerischen Anfänge am Schwielowsee. • Stimmungsvolle und tonige Farbgebung in lockerem Duktus, die den Austausch mit dem Malerfreund Carl Schuch über die Erneuerung der Landschaftsmalerei deutlich werden lässt. • Bewegte Provenienzgeschichte aus der für die Malerei des 19. Jahrhunderts bedeutenden Sammlung Julius Freund (1928-1941). PROVENIENZ: Galerie Heinemann, München (verso mit dem Etikett, Nr. 11292). Sammlung Hugo Schmeil, Dresden (1912 vom Vorgenannten erworben). Sammlung Julius Freund (1928-1941), Berlin/London (1916 vom Vorgenannten erworben: Cassirer/Helbing, 17.10.1916). Nachlass Freund (1941 durch Erbschaft vom Vorgenannten, bis 1942: Galerie Fischer, Luzern, 21.3.1942). Galerie Wimmer, München. Privatsammlung Bayern (vom Vorgenannten in den 1970er Jahren erworben, seither Familienbesitz). Gütliche Einigung mit den Erben nach Julius und Clara Freund. Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Julius und Clara Freund auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung. AUSSTELLUNG: Karl Hagemeister, Galerie Heinemann, München, Mai 1912, Nr. 1 („Märkischer See“, m. Abb.). Karl Hagemeister 1848-1933, Museum der Havelländischen Malerkolonie, Ferch 2013, S. 18, Kat.-Nr. 3 (m. Abb.). LITERATUR: Galerie Heinemann, München, Karteikarten zur Heinemann-Nr. 11292 (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Kartei verkaufte Bilder, Lagerbücher und Käuferkartei, KV-H-46, LB-02-119, KK-S-284 Dokument-ID: 4067, 20421, 18383). Sammlung Schmeil, Dresden, Paul Cassirer, Berlin/Hugo Helbing, München, Auktion 17.10.1916, Los 36 („Märkischer See“, m. Abb.). Sammlung Julius Freund: aus dem Besitz von Frau Dr. G. Freund, Buenos Aires [..], Galerie Fischer, Luzern, Auktion 21.3.1942, Nr. 111 („Landschaft bei Ferch mit Teich“). Die Fürsprache des Landschaftsmalers Ferdinand Konrad Bellermann eröffnet Karl Hagemeister die Möglichkeit, im Atelier Friedrich Prellers in Weimar an der Fürstlichen freien Zeichenschule die Malerei zu erlernen. Hagemeister studiert dort bis 1873 und unternimmt währenddessen bereits mehrere Studienreisen an die Ostseeküste nach Rügen sowie nach Abschluss des Studiums in Richtung Berge ins oberbayerische Land. Dort macht er die Bekanntschaft von Carl Schuch und Wilhelm Trübner, mit denen er 1873/74 in Belgien und den Niederlanden unterwegs ist. Diese Reise diente sicherlich nicht zuletzt dazu, sich mit der großen realistischen Schule der Landschaftsmalerei der Niederlande näher bekannt zu machen. Das Interesse an dieser von Wirklichkeitstreue, Einfachheit und Stimmungsgehalt geprägten Schule lässt die vorliegende Landschaft erahnen, die auf faszinierende Weise von der Suche nach individuellem künstlerischen Ausdruck geprägt ist. Zusammen mit Carl Schuch, mit dem ihn ab 1873 eine enge Freundschaft verbindet, entdeckt Hagemeister das Seengebiet süd- östlich von Potsdam wieder, wo er aufgewachsen ist. In Ferch am Schwielowsee lässt er sich 1877 nieder, obwohl ihn zu der Zeit noch einige Reisen in die Niederlande und nach Italien führen. Zwischen 1878-1882 besucht Schuch Karl Hagemeister regelmäßig in Ferch am Schwielowsee. Es entstehen zahlreiche gemeinsame Motive und Ausblicke, die wieder und wieder zum Anlass für kompositorische und farbliche Studien genutzt werden, die die intensive malerische Reflexion über die Gattung der Landschaftsmalerei im Austausch der beiden Künstler zeigen. Die Einfachheit der Sujets, oftmals skizzenhaft festgehalten in jegliche Gefälligkeit ablehnender dunkler Tonalität, die Bewegung und Atmosphäre der Natur festhaltend, ist charakteristisch für die fruchtbare künstlerische Symbiose dieser Zeit, die den Grundstein für Hagemeisters späteres Schaffen legt. Die Suche nach ganz eigenen Ausdrucksformen und die Absage an den breiten Publikumsgeschmack finden in den frühen Märkischen Landschaften ihren Anfang: „Möglichst einfache Natur, die nichts enthält als das Problem. Das ist freilich weit entfernt von den hübschen Bildchen, die die Philister verlangen, und bleiben noch dazu auch größtenteils Versuche und Studien“ (zit. nach: Karl Hagemeister, Karl Schuch, Berlin 1913, S. 95). [KT] Das Gemälde aus der Frühzeit des Künstlers stammt aus der berühmten Sammlung des Berliner Textilfabrikanten Julius Freund (1869-1941). Die über Jahrzehnte mit sicherem Gespür für Qualität zusammengetragene Kollektion umfasst überwiegend deutsche Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik des 19. und 20. Jahrhunderts. Julius Freund und seine Frau Clara, geb. Dressel, sowie die beiden Kinder Hans und Gisela, die unter dem Namen Gisèle Freund als Fotografin und Fotohistorikerin bekannt ist, leiden auf Grund ihrer jüdischen Herkunft ab 1933 zunehmend unter Repressionen. Während sich Gisèle Freund schon 1933 entscheidet, dauerhaft in Paris zu leben und nach der Besetzung Frankreichs nach Buenos Aires flieht, gelingt Hans Freund die Flucht nach England. Im Jahr 1939 fliehen auch die Eltern nach London. Die wertvolle Kunstsammlung der Familie Freund befindet sich bereits seit 1933 als Leihgabe im Kunstmuseum Winterthur, in der sicheren Obhut des guten Freundes und nicht minder bekannten Sammlers Oskar Reinhart. Nach den Jahren der Repressalien und der Flucht trifft der Tod Julius Freunds im Jahr 1941 Clara Freund schwer. Wirtschaftlich durch die vergangenen Jahre in die Enge getrieben, sind die Erben 1942 gezwungen, die über Jahrzehnte mit dem Blick des Kunstkenners und -liebhabers zusammengetragene Sammlung in der Galerie Fischer in Luzern versteigern zu lassen. Im von Gisèle Freund verfassten Geleitwort zur Auktion heißt es: „Mein Vater, Julius Freund, hat Jahrzehnte gesammelt und immer nur aus dem Gesichtspunkt des künstlerischen Wertes, nie in dem Gedanken der geldlichen Verwertung. […] So war seine Sammlung eine ständige Quelle des Glückes für ihn. […] Nun wird die Sammlung in alle Winde zerstreut werden, und ich wünsche von Herzen, dass sie den neuen Besitzern ebensoviel Freude bereiten möge, und daß mancher von ihnen vielleicht hin und wieder des früheren Eigentümers Julius Freund gedenken zu mögen.“ Die insgesamt 300 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle aus der Auktion gelangen in Museen nach Köln, Speyer, Münster oder Heidelberg und in private Sammler- und Liebhaberhände. Und so verhandelt die Beratende Kommission in ihrem ersten Fall über die Restitution von drei Gemälden von Carl Blechen sowie einem Aquarell von Anselm Feuerbach, die sämtlich aus der Sammlung Julius Freund über die Auktion in der Galerie Fischer für Hitlers „Sonderauftrag Linz“ erworben worden waren. Diese Leihgaben des Bundes in deutschen Museen werden 2005 an die Erben nach Julius und Clara Freund restitutiert. Die „Märkische Landschaft“ Hagemeisters gelangt in private Sammlerhände. Umso schöner, dass sie nun durch eine „faire und gerechte Lösung' im Sinne der Washingtoner Prinzipien frei von Restitutionsansprüchen wieder auf dem Auktionsmarkt sichtbar wird und hier stellvertretend für die große Sammlung an Julius Freund und seine Liebe zur Kunst und seine Kennerschaft erinnert. [SvdL] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.14 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 634

Karl Hagemeister 1848 Werder a. d. Havel - 1933 Werder a. d. Havel Altwasser mit Enten - Herbst. Um 1881. Öl auf Leinwand. Warmt G 113. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen verschiedentlich handschriftlich bezeichnet und nummeriert sowie mit alten, typografisch nummerierten Etiketten. 100,5 x 80,5 cm (39,5 x 31,6 in). • Frühlingshafte, besonders lichtvolle Darstellung der charakteristischen Uferszenen. • Harmonische Farbkomposition im für Hagemeister so typischen breiten, lockeren Duktus. • Eine der frühen, um den Schwielowsee 1881 im Hochformat entstandenen Schilflandschaften. • Besonders schöne, farbintensive Landschaft aus der Zeit, in der Hagemeister zu einer neuen impressionistischen Naturauffassung findet. PROVENIENZ: Galerie Georg Nicklas, Berlin. Galerie Heinemann, München (1912 vom Vorgenannten erworben). Fritz Stollwerck, Köln (1925 vom Vorgenannten erworben). Galerie Schlichtenmaier, Grafenau. Sammlung Rolf Deyhle, München (bis 1999). Privatsammlung Bayern. AUSSTELLUNG: Kunstverein Hannover (verso zweifach mit dem Etikett). Karl Hagemeister, Galerie Heinemann, München, Mai 1912, Kat.-Nr. 23 (m. Abb.). Karl Hagemeister, Galerie Ernst Arnold, Dresden, 1913, Kat.-Nr. 8. Robert Breyer und die Berliner Secession, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Kloster Cismar; Landesmuseum Mainz; Staatliche Galerie Moritzburg, Halle; Städtische Galerie Stuttgart, 8.3.1992-6.3.1994, Kat.-Nr. 61 (m. Abb.). LITERATUR: Sotheby's, München, Auktion 10.11.1999, Los 6 (m. Abb.). Atelier im Birkenwald, in: Berliner Morgenpost, Nr. 19738, Berlin 2007 (m. Abb.). Um 1880 kehrt Karl Hagemeister nach seinen Studienjahren in Weimar und ausgedehnten Reisen in den Norden nach Rügen, in die Niederlande, Belgien und schließlich nach Italien in seine Heimatregion an die havelländischen Seen zurück. In der Abgeschiedenheit der unberührten Natur beginnt er die Motive zu entdecken, die für sein weiteres Schaffen charakteristisch werden sollten. Die von kleinen sumpfigen Kanälen und Wasserläufen durchzogene Seenlandschaft um Ferch am Schwielowsee erlaubt ihm ein Eintauchen in die meditative Stille der Natur und bringt am Impressionismus und der Paysage intime geschulte Landschaftseindrücke hervor. Mit einer zunehmend heller und zarter werdenden Farbpalette entwickelt er den Ton aus dem gleichmäßig im Raum verteilten Licht. Das Streben, aus der stilllebenartigen Naturauffassung zu einer intensiv bewegten Naturstimmung zu gelangen, führt ihn immer wieder tief in das Dickicht der menschenleeren Flusslandschaft. Er erkennt, 'dass die Natur kein Stilleben ist, sondern ein schöpferischer, ewig arbeitender Organismus', den er in den wechselvollen Lichtstimmungen eines sich ständig verändernden, Wind und Wetter unterworfenen Eindrucks in der Farbe nachzuschöpfen versucht. Durchwirkt von einem frischen, leuchtenden Grasgrün im Wechselspiel mit zartgelben Farbtupfen zeigt Hagemeister die von den goldenen warmen Tönen des Herbstes durchzogene Uferzone, in deren unberührter Idylle zwei kleine Enten in der sanften, bewegungslosen Ruhe des stillen Gewässers auftauchen. Charakteristisch für die 1880er Jahre, während denen er zurückgezogen in und mit der Natur lediglich für seine Malerei lebt, sind diese in freier und bewegter, luftiger Malweise entstandenen Uferstücke am Schwielowsee. Viele der dortigen Anwohner besitzen selbst einen kleinen Kahn, so auch Hagemeister, den dieser zur Erkundung verborgener Orte im Dickicht des waldigen Gebietes nutzt. So gelingt es ihm, an jene Stellen zu gelangen, die so charakteristisch für seine oftmals 'en plein air' entstandenen Kompositionen sind: Unmittelbare Aussichtspunkte in Nahsicht direkt vom niedrigen Kahn aus, über das dichte Schilf und die Gräser hinweg, verdeutlichen den Standpunkt des Malers und so auch des Betrachters direkt in der Natur, eingebettet wie die dort beheimateten Wasservögel und Lebewesen. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.15 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONKarl Hagemeister 1848 Werder a. d. Havel - 1933 Werder a. d. Havel Altwasser mit Enten - Herbst. Um 1881. Oil on canvas. Warmt G 113. Signed in lower right. With various inscriptions and hand-written numbers on the reverse, as well as with old, typographically numbered labels. 100.5 x 80.5 cm (39.5 x 31.6 in). • Spring-like, particularly light-filled depiction of the characteristic shore scenes. • Harmonious color composition in the broad, loose style so typical of Hagemeister. • One of the early reed landscapes created in portrait format around the Schwielowsee in 1881. • Particularly beautiful, colorful landscape from the time when Hagemeister found a new, impressionistic view of nature. PROVENANCE: Galerie Georg Nicklas, Berlin. Galerie Heinemann, Munich (acquired from the above in 1912) Fritz Stollwerck, Cologne (acquired from the above in 1925). Galerie Schlichtenmaier, Grafenau. Rolf Deyhle Collection, Munich (until 1999). Private collection Bavaria. EXHIBITION: Kunstverein Hanover (with two labels on the reverse). Karl Hagemeister, Galerie Heinemann, Munich, May 1912, cat. no. 23 (with illu.). Karl Hagemeister, Galerie Ernst Arnold, Dresden, 1913, cat. no. 8. Robert Breyer und die Berliner Secession, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Kloster Cismar; Landesmuseum Mainz; Staatliche Galerie Moritzburg, Halle; Städtische Galerie Stuttgart, March 8, 1992 - March 6, 1994, cat. no. 61 (with illu.). LITERATURE: Sotheby's, Munich, auction 10.11.1999, Los 6 (with illu.). Atelier im Birkenwald, in: Berliner Morgenpost, no. 19738, Berlin 2007 (with illu.). Around 1880, after studying in Weimar and extensive trips to Rügen, the Netherlands, Belgium and finally to Italy, Karl Hagemeister returned to his home region of the Havelland. In the seclusion of untouched nature, he began to discover the motifs that were to become characteristic of his later work. The lake landscape around Ferch am Schwielowsee, which is criss-crossed by small swampy canals and watercourses, allowed him to immerse in the meditative stillness of nature and to produce landscape impressions informed by Impressionism and the 'paysage intime'. With a color palette that becomes increasingly lighter and more delicate, he developed the tone from an evenly distributed light. With the aim of attaining an intensely moving sensation of nature from a still life-like conception, he went deep into the thicket of the deserted river landscape time and again. He recalized 'that nature is not a still life, but a creative, eternally working organism', which he tries to recreate in color in the changing moods of a constantly changing impression, subject to wind and weather. Interwoven with a fresh, radiant grass green with delicate dabs of yellow, Hagemeister shows the shore zone pervaded by the warm, golden tones of autumn, in whose untouched idyll two little ducks appear in the gentle, motionless stillness of the waters. Characteristic of the 1880s, during which he lived in seclusion in and with nature solely for his painting, are these pieces made on the shore of Schwielowsee, which he painted in a free, lively, airy style. Many of the local residents own a small boat themselves, including Hagemeister, which he used to explore hidden places in the thicket of the wooded area. In this way he manages to get to those places that are so characteristic of his compositions, which were often created 'plein-air': Direct vantage points in close-up directly from the low boat, across the dense reeds and the grass, clarify the painter's point of view and also put the viewer directly into the habitat of the water birds and the other creatures that live there. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 18.15 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 643

Franz von Stuck 1863 Tettenweis - 1928 München Franz und Mary Stuck – Künstlerfest. 1898. Öl auf Papier, kaschiert auf Holz. Voss 174. Rechts unten am Medaillon signiert sowie bezeichnet und datiert 'Künstlerfest 1898'. Verso verschiedentlich nummeriert. 27,8 x 25 cm (10,9 x 9,8 in). • Emblematisches seltenes Doppelporträt des berühmten Münchner Malerfürsten und seiner Gattin Mary. • Entstanden anlässlich des legendären Künstlerfestes 'In Arkadien' 1898 mit dem Paar als antiken Göttern. • Ein Nachfolgeporträt des Motivs von 1900 befindet sich in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. • Bewegte Provenienzgeschichte. Wir danken Anna B. Rubin, HCPO New York, für die freundliche Unterstützung bei der Erbenermittlung. PROVENIENZ: Galerie Oscar Hermes, München (1898/99). Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel, Deidesheim (bis 19.12.1916: Hugo Helbing). Kunstsalon Gustav Seidenader, München (vom Vorgenannten erworben). Sammlung Paul Metz (1869-1942), Frankfurt a. Main (bis 1939). Kunsthaus Wilhelm Ettle, Frankfurt a. Main (1939 vom Vorgenannten erworben). Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1939 vom Vorgenannten erworben). Monuments, Fine Arts, and Archives (MFAA), Stuttgart (1949 vom Vorgenannten erhalten). Collecting Point, Wiesbaden (1949 vom Vorgenannten erhalten, in Verwahrung bis 1952, Nr. Wie 6263). Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1952 vom Vorgenannten zurückerhalten). Privatsammlung Baden-Württemberg (im Erbgang vom Vorgenannten). Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben). Gütliche Einigung mit den Erben nach Paul Metz (2023). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung. AUSSTELLUNG: Internationale Kunstausstellung, Dresden 1901, Nr. 691. LITERATUR: Die Kunst für Alle, Heft 14, 1898/99, S. 239. Albert Kuhn, Allgemeine Kunstgeschichte. Malerei II, New York u. a. 1909, S. 1404. Hugo Helbing, München, Ölgemälde moderner Meister: Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel † in Deidesheim, Auktion 19.12.1916, Nr. 121 (m. Abb. Taf. 6). Fotografische Bildnisstudien zu Gemälden von Lenbach und Stuck, hrsg. von Josef A. Schmoll, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen 1969, Nr. 230: Fotografische Bildnisstudie aus dem Nachlass. Franz von Stuck und die Photographie, hrsg. von Josef A. Schmoll u. a., Ausst.-Kat. Museum Villa Stuck, München 1996, S. 47, 142, zur Fotografischen Bildnisstudie aus dem Nachlass. ARCHIVALIEN: Records Concerning the Central Collecting Points: Wiesbaden Central Collecting Point, 1945-1952, NARA, Washington, M1947, Record Group 260: Roll 0004, S. 6, 23, 30, 51, 53; Roll 0036, S. 47-48; Roll 0074, S. 23, 39, 108; Roll 0077, S. 4, 18, 19, 31, 33, 37, 58, 95; Roll 0107, S. 1-2. Entschädigungsakten Paul Metz und Paul Clemens Metz, Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Bestand 518, Nr. 41621, fol. 62, 99, 101. Annotiertes Exemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (https://doi.org/10.11588/diglit.56127). Handexemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Kunsthaus Zürich, Bibliothek (https://doi.org/10.11588/diglit.48747). Das Doppelporträt von Franz von Stuck und Mary Lindpainter, mit der er seit 1897 verheiratet ist, entsteht anlässlich eines der großartigen Feste der Münchner Künstlergemeinschaft der Jahrhundertwende. Im Medaillon in Anlehnung an römische Bildnisse, am unteren Rand versehen mit einer Inschrift-artigen gemalten Plakette zeigt sich das schöne Paar, Stuck mit dem grünen Lorbeerkranz des Künstlers, Mary mit dem goldenen Reif einer Göttin. Der sich selbst gern als wilder Faun sehende Stuck verleiht sich einen dunkleren Hautton, während Mary im Vordergrund hell strahlt. Das Motto des Festes, ausgerichtet von der Münchner Künstlergemeinschaft Allotria und der Münchner Secession hat das Motto 'In Arcadia' und findet in imposanter Kulisse im Königlichen Hoftheater statt. Dahinter steht nicht zuletzt der gemeinnützige Zweck, ein neues Künstlerhaus errichten zu können. Die feierfreudige Bohème findet sich in antiken Kulissen eines Parthenons zusammen, verkleidet als mythologische Figuren, Götter, Faune, Bacchantinnen, Gladiatoren und Pharaos. Stuck und Mary erscheinen als römisches Patrizier- oder griechisches Götterpaar. Das Motto ist zu verstehen als Anspielung an das Arkadien der Kunst, Musik und Literatur, das – zwar mit Bezug zu Griechenland und der Antike – als eine Vorstellung eines Ortes und einer Zeit existiert, in der Zufriedenheit und Glück herrschen. Zugleich verweist es auf die Epoche der Renaissance als der Wiedergeburt der Antike und als Höhepunkt europäischen Kunstschaffens nicht nur aus der Sicht Stucks. Als Vertreter einer erneuten Renaissance und Kunstblüte um die Jahrhundertwende, die sich ihrer Bedeutung bewusst ist, zeigt sich Stuck hier mit seiner Gattin mit dem von Lorbeer gekrönten Haupt des Malerfürsten. Das Kunstwerk blickt auf eine ebenso bedeutende wie bewegende Provenienzgeschichte zurück. Bis zu dessen Tod befindet es sich in der Sammlung des Kommerzienrates Fritz Eckel, Inhaber eines großen Weingutes. Später, mit hoher Wahrscheinlichkeit vor 1931, geht das Werk in die Sammlung des bekannten Frankfurter Fabrikanten Paul Metz ein. Metz, Inhaber der Offenbacher Schrauben Industrie, ist eine Größe im Frankfurter Gesellschaftsleben, bewohnt eine luxuriöse Villa in Frankfurt und eine weitere am Starnberger See. Die 30er Jahre bringen jedoch den Umbruch. Von den Folgen der Weltwirtschaftskrise kann sich der lutherische getaufte Paul Metz, der nach der NS-Rassenlehre als jüdisch eingestuft wird, nach 1933 nicht mehr erholen. Von dem Gemälde von Franz Stuck trennt er sich jedoch lange nicht. Erst 1939 verkauft er das Bild gemeinsam mit einem weiteren Werk für insgesamt 600 RM an den Kunsthändler Wilhelm Ettle. 1942 wird Paul Metz von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt und anschließend nach Treblinka deportiert und ermordet. Das Gemälde von Stuck befindet sich derweilen bei dem Maulbronner Unternehmer Willy Schenk, dem Ettle es unverzüglich nach der Übernahme von Paul Metz verkauft. Nach dem Krieg wird es, ein Verdachtsfall für NS-Raubkunst, durch die Besatzungsmächte überprüft. Bis 1952 verbleibt das Werk im Collecting Point in Wiesbaden. Das Bild wird dann jedoch an Willy Schenk zurückgegeben, obwohl Clemens Metz, der einzige Sohn von Paul Metz, das verlorene 'Selbstgemälde der Eheleute Stuck auf einem Künstlerfest' nach dem Krieg als Verlust angemeldet hatte. Nach dem Tod von Willy Schenk 1958 verbleibt das Gemälde in dessen Familie. Heute kann Franz von Stucks beeindruckendes 'Künstlerfest' im besten Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz frei von Restitutionsansprüchen angeboten werden. [KT/AT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.27 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 650

Hans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Abend in der Schweiz II. 1916. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. 80,5 x 95,5 cm (31,6 x 37,5 in). • Großformatige Landschaft der Schweizer Bergwelt, die Thoma besonders fasziniert. • Charakteristisches Motiv, in dem die besondere Eigentümlichkeit der Malerei Thomas deutlich wird. • Landschaften des Künstlers befinden sich in den Sammlungen der Alten Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, der Neuen Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München sowie der Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden; die wichtigsten und größten Thoma-Sammlungen im Städel Museum, Frankfurt und der Kunsthalle Karlsruhe. PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz (2000 erworben, Neumeister, 27.9.2000). LITERATUR: vgl. Henry Thode, Klassiker der Kunst: Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, S. 457. Neumeister Auktionshaus, München, 27.9.2000, Los 823 (m. Abb.). Hans Thomas Gemälde faszinieren auf ihre ganz eigene Art, da sie aufgrund ihrer ganz eigenen Motive und Malweise so außerhalb der Tradition stehen und eine ganz eigene Sprache sprechen, die außerhalb des Gewohnten zu existieren scheint. Ihnen wohnt stets scheinbar ein geheimnisvoller überzeitlicher Gehalt inne, der sich in allen von Thomas Motiven zu manifestieren scheint, sei es in seinen mythologischen oder märchenhaften Erzählungen oder auch in den groß und weit angelegten Landschaften. Thoma beginnt seine künstlerische Laufbahn in Basel und Düsseldorf, 1868 folgt ein Aufenthalt in Paris, wo ihn besonders die realistischen und in tiefer Verbindung mit der Natur entstandenen Werke der Schule von Barbizon beeindrucken. Über München folgt in den 1870er Jahren eine Reise nach Italien, bis er sich schließlich in Frankfurt niederlässt. Hier erarbeitet er sich im Taunus aber auch während mehrerer Aufenthalte in seiner Heimatregion des Schwarzwaldes seinen so charakteristischen Zugang zur Landschaft, gekennzeichnet von der bei ihm einzigartigen Gleichzeitigkeit des Erhabenen und Idyllischen. Hier wird der Blick über die menschliche Sphäre mit der kleinen Familie vor ihrem Hof über eine liebliche Almlandschaft in die Höhe geführt, wo sich hinter dunklen und schützenden Tannen das weiß leuchtende Bergmassiv mit einer einzeln davor schwebenden Wolke erhebt. Die Schweiz mit ihren imposanten und ewigen Gipfeln fasziniert Thoma nachhaltig, mehrere Reisen führen ihn bis ins hohe Alter u.a. nach St. Moritz, Luzern, an den Vierwaldstätter See und die Walliser Alpen. Einzelne Berge wie die Rigi, den Pilatus, die Blümlisalp sowie das Lauterbrunnertal erwecken in ihm gleichsam spirituelle „Zarathustragefühle“ (Hans Thoma, Im Winter des Lebens,Jena 1919, S. 120). Thomas Gemälde strömen stets eine gewisse surreale, traumhafte Atmosphäre aus, indem sie auf dem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Vision oszillieren. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Abend in der Schweiz II. 1916. Oil on canvas. Lower right signed and dated. 80.5 x 95.5 cm (31.6 x 37.5 in). • Large format landscape of the Swiss mountains, which particularly fascinated Thoma. • Characteristic motif in which the special peculiarity of Thoma's painting becomes obvious. • Landscapes by the artist are in the collections of the Alte Nationalgalerie, State Museums in Berlin, the Neue Pinakothek, Munich and the Albertinum, Dresden; the most important and largest Thoma collections are in the Städel Museum, Frankfurt/Main and the Kunsthalle Karlsruhe. PROVENANCE: Private collection Switzerland (acquired in 2000, Neumeister, September 27, 2000). LITERATURE: Cf. Henry Thode, Klassiker der Kunst: Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, p. 457. Neumeister Auktionshaus, Munich, September 27, 2000, lot 823 (with illu.). Hans Thomas paintings fascinate in their own way, because they are so outside of tradition due to their very own motifs and painting style and speak their own language that seems to exist outside of the ordinary. They always seem to have a mysterious, timeless content that is typical of all of Thoma's motifs, be it in his mythological or fairytale stories or in the large and vast landscapes. Thoma began his artistic career in Basel and Düsseldorf, followed by a stay in Paris in 1868, where he was particularly impressed by the realistic works of the Barbizon school, which were created in deep connection with nature. A trip to Italy followed via Munich in the 1870s, before finally settled in Frankfurt. Here in the Taunus mountain, but also during several stays in his home region of the Black Forest, he developed his characteristic approach to the landscape, characterized by the unique simultaneity of the sublime and the idyllic. Here the view is raised above the human sphere with the small family in front of their farm over a lovely alpine landscape, where the white mountain massif rises with a single cloud floating in front of it behind dark and protective fir trees. Thoma was fascinated by Switzerland with its imposing peaks, and several trips took him to St. Moritz, Lucerne, Lake Lucerne and the Valais Alps, up into old age. Individual mountains such as the Rigi, the Pilatus, the Blümlisalp and the Lauterbrunner Valley awaken in him, as it were, spiritual 'Zarathustran feelings' (Hans Thoma, Im Winter des Lebens, Jena 1919, p. 120). Thomas's paintings always exude a certain surreal, dreamlike atmosphere, oscillating on the fine line between reality and vision. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 18.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 652

Robert H. Sterl 1867 - 1932 Prozession in Russland. 1920. Öl auf Leinwand. Popova Nachtrag 718a. Rechts unten monogrammiert. Verso auf dem Keilrahmen mit Malereibedarf-Stempel Emil Geller, Dresden. 60 x 68 cm (23,6 x 26,7 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Sachsen. Privatsammlung Süddeutschland (vom Vorgenannten erworben). Robert H. Sterl zählt neben Max Lieberman, Max Slevogt und Lovis Corinth zu den Vertretern des deutschen Impressionismus, dem er insbesondere in seiner Funktion als Dozent, später als Professor an der Dresdner Kunstakademie ab 1904 zu Akzeptanz verhilft. Wie flüchtig, aus dem Moment entstandene und von Bewegung in Motiv und Pinselduktus bestimmte Ansichten charakterisieren sein Schaffen. Eine gesonderte Werkgruppe bilden dabei die Russlandbilder, bei denen sich Sterl fasziniert von Land, Bevölkerung, folkloristischen und religiösen Gebräuchen zeigt. Er bereist das große Land ab 1908 mehrmals auf der Wolga nach Astrachan am Kaspischen Meer, zuletzt 1914 kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Besonders das Motiv der Prozessionen, bei denen die reiche Farbigkeit der Popengewänder und Volkstrachten ein Schauspiel darbieten, regt ihn immer wieder zu Kompositionen dieses Themas an. Viel mehr im Fokus als die ethnografische Dokumentation der mitgeführten Ikonen oder Bahren steht dabei das in bewegter freier Malweise fließend aufgetragene Kolorit. In dynamischer, diagonal bogenläufiger Bewegung setzt Sterl die Prozession ins Bild, die in breiter energischer Pinselführung gestaltete Landschaft in Grüntönen vibrierend; davor verwandelt er die Figuren der in bunte Gewänder gekleideten Prozessionsbegleiter in fast körperlose Farberscheinungen. Deutlich wird das Interesse an der reinen Intensität der purpurnen, karminroten und goldbraunen Ockertöne, die vor dem wechselvollen Grün zu einem wahren Farbenrausch werden. Den beeindruckenden Russlandbildern von Sterl widmete sich erstmals zuletzt die Ausstellung 'Russlandbilder – Robert Sterl und Ernst Barlach' 2017 in der Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.39 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONRobert H. Sterl 1867 - 1932 Prozession in Russland. 1920. Oil on canvas. Popova Nachtrag 718a. Monogrammed in lower right. With a stamp of the art supplies store Emil Geller, Dresden, on the reverse. 60 x 68 cm (23.6 x 26.7 in). PROVENANCE: Private collection Saxony. Private collection Southern Germany (acquired from the above). Along with Max Lieberman, Max Slevogt and Lovis Corinth, Robert H. Sterl was one of the representatives of German Impressionism, which he helped to gain acceptance in particular as lecturer and later as professor at the Dresden Art Academy 1904. His oeuvre is characterized by fleeting views that arise out of the moment and are determined by movement in motif and brushwork. The pictures of Russia form a separate group of works in which Sterl shows his fascination for the country, its people and their folkloric and religious customs. From 1908 he traveled the large country several times on the Volga to Astrakhan on the Caspian Sea, most recently in 1914 shortly before the start of the First World War. In particular, the motif of the processions, in which the rich colors of the priest's robes and folk costumes present a spectacle, repeatedly inspired him to variations of this theme. What is more important than the ethnographic documentation of the icons that were carried along is the coloring, which is applied in a moving, free style. Sterl depicts the procession in a dynamic, diagonally curved movement, while the landscape, rendered with a broad, energetic brushwork, vibrates in shades of green; while he transforms the figures of the attendants, dressed in colorful robes, into almost disembodied color apparitions. The interest in the pure intensity of the crimson and golden-brown ocher tones becomes clear, which make for a color spectacle in front of the changeable green. The exhibition 'Russlandbilder – Robert Sterl und Ernst Barlach'at the Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden in 2017 was the first show ever that was dedicated to Sterl's impressive pictures of Russia. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 18.39 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 587

A Dresden jardiniere and a Belgian lidded porcelain vase. The latter 38 cm high.

Lot 492

A pair of Dresden porcelain cylinder vases, circa 1900. 24 cm high.

Lot 801

A box of ceramics, to include Wedgwood Alpine teawares and Dresden floral encrusted twin branch table candlesticks

Lot 49

A Dresden porcelain four-branch table candelabra, h.39cm; together with a similar pair of twin-branch table candelabra

Lot 2

Dresden / Schaubach Kutsche und Ballerina, horse carriage and ballet dancer,Porzellan, schwarze Dresden Marke / grüne Schaubach Marke, 1x Dresden Zweispännige-Kutsche H 18,5 cm x L 34 cm x B 14 cm, 1x Schaubach Ballerina H 19 cm x B 17 cm x T 16 cm, Goldabrieb am Fuß der Ballerina, Abbrüche an den Rüschen

Lot 344

Ambrosius Lamm Dresden Prunkteller Der Briefschreiber nach Frans I van Mieris, splendor plate with portrait painting,Porzellan, Ambrosius Lamm (1887-1934), blaue Lamm Dresden Marke, mit Goldblume übermalte grüne Rosenthal Firmenmarke, monogrammiert OD, Portraitmalerei nach Frans I van Mieris (1635-1681), am Boden betitelt Der Briefschreiber, reiche Goldstaffage mit prachtvoll verzierter Tellerfahne, D 27 cm, leichter Goldabrieb

Lot 345

Ambrosius Lamm Dresden Prunkteller Der Raucher nach Frans I van Mieris, splendor plate with portrait painting,Porzellan, Ambrosius Lamm (1887-1934), blaue Lamm Dresden Marke, mit Goldblume übermalte grüne Rosenthal Firmenmarke, monogrammiert OD, Portraitmalerei nach Frans I van Mieris (1635-1681), am Boden betitelt Der Raucher, reiche Goldstaffage mit prachtvoll verzierter Tellerfahne, D 27 cm, leichter Goldabrieb

Lot 346

Ambrosius Lamm Dresden wohl, Prunkgedeck, splendor cup with plate,Porzellan, wohl Ambrosius Lamm (1887-1934), mit Goldblume übermalte Firmenmarke, am Boden bezeichnet D. Dresden Hangemalt, prachtvolle florale Goldverzierung auf mintgrünem Fond, Tasse innen vergoldet, 1x Tasse H 9 cm x D 8,5 cm, 1x UT D 14,5 cm, 1x Kuchenteller D 20 cm, leichte Kratzer

Lot 347

Ambrosius Lamm Dresden wohl, Prunkgedeck, splendor cup with plate,Porzellan, wohl Ambrosius Lamm (1887-1934), mit Goldblume übermalte Firmenmarke und grüne Rosenthal Marke, prachtvolle florale Goldverzierung auf hell-purpur Fond, Tasse innen vergoldet, 1x Tasse H 5,5 cm x D 10,5 cm, 1x UT D 16 cm, 1x Kuchenteller D 19,5 cm, Goldabrieb

Lot 436

Potschappel Dresden Paar Potpourri Vasen mit Kauffahrteiszenerie, pair of lidded potpourri vases,Porzellan, blaue Firmenmarke, beidseitig vierpassige Kartuschen mit Kauffahrtei-Szenerie und umlaufender Blumenmalerei, 2x H 42 cm x B 22 cm x D 17 cm

Lot 437

Potschappel Dresden Paar Potpourri-Vasen mit Figurenszenerie und Blumenbukett, pair of lidded potpourri vases,Porzellan, blaue Firmenmarke, Ausführung mit plastischen Blüten, frontal mit Figurenszenerie und rückseitig mit Blumenbukett, 2x H 41 cm x B 20 cm x D 14 cm, Chips an den Blüten, Standbeine einer Deckelvase unfachmännisch geklebt und bestossen

Lot 438

Potschappel Dresden Potpourri-Vase mit romantischer Figurenszenerie, lidded potpourri vase,Porzellan, blaue Firmenmarke, Ausführung mit plastischen Blüten, frontal mit Liebespaar und rückseitig mit Blumenmalerei, H 47,5 cm x B 25 cm x T 20 cm, Blüten und Blattwerk besch. (ein abgebrochenes Blütenblatt liegt bei)

Lot 439

Potschappel Dresden Blumenbukett Potpourri-Vase und Prunkkorb, potpourri vase with splendor basket,Porzellan, blaue Firmenmarke, Dekor Blumenbukett mit Goldstaffage, 1x Potpourrivase mit Puttenköpfen H 34 cm x B 18,5 cm x D 13,5 cm, 1x Henkelkorb mit plastischen Blüten H 13 cm x L 39,5 cm x B 28 cm, Chips an Blüten

Lot 555

Jacques Matthias Schenker (1854-1927) Dresden mit Blick auf die Elbe während der Dürre 1876, Dresden with a view of the Elbe during the drought 1876,Öl/Holz, u. rechts signiert und datiert J Schenker Dresden (18)76, H 22 cm x B 35 cm, Prunkrahmen 35 x 48 cm, kleine Nachbesserungen, kleine Farbabplatzer am Rand

Lot 2013

Johann Anton Castell (1810-1867), Blick auf Dresden im Abendrot, zwei Wanderer mit Hund, die des Weges ziehen, signiert, Öl/Papier/Lwd, 45 x 63 cm. Provenienz: Sammlung Otto Schäfer, Schweinfurt.

Lot 2035

Gottlieb Friedrich Riedel (Dresden 1724 - 1784 Augsburg), Quodlibet, signiert und datiert 1770, Öl/Lwd (aufgez.). Illusionistische Malerei einer Notiztafel mit gespannten Bändern, unter die allerhand Objekte geklemmt sind wie Zwicker, Scheren, Fadenmesser und Federn. Dazu Lottischeine von Würzburg, sowie ein Kupferstich der Würzburger Residenz, 74 x 63 cm

Lot 2039

Cornelia Schleime (*1953 Berlin), Figurinen vor gelbem Hintergrund, 1989, Mischtechnik/ Zeichnung/ Aquarell/ Gouache 41 x 100 cm. Cornelia Schleime begann nach einer Ausbildung zur Friseurin und Maskenbildnerin im Jahr 1975 in Dresden das angestrebte Studium der Grafik und Malerei. Mit Arbeiten wie den sogenannten Horizontebildern, Tusche auf Papier, sorgte sie für Aufsehen und insbesondere ihre gefesselten Frauenfiguren, mit denen sie die Stellung der Frau in der DDR kritisierte, sorgten für heftigen Widerspruch. Mit ihrer Teilnahme an der Türenausstellung und den dabei aufgeführten Körperaktionen handelte sie sich 1981 endgültig ein Ausstellungsverbot ein und wurde genötigt, ein Papier für die Ausbürgerung des gleichsam in Ungnade gefallenen Liedermachers Wolf Biermann zu unterschreiben. Da sie sich weigerte, beantragte sie ihre Ausreise nach West-Berlin. / Cornelia Schleime (*1953 Berlin), Figurines against a yellow background, 1989, mixed media / drawing / watercolor / gouache 41 x 100 cm. Cornelia Schleime began after an apprenticeship as a hairdresser and make-up artist in 1975 in Dresden the intended study of graphics and painting. With works such as the so-called Horizontebildern, ink on paper, she caused a sensation and especially her bound female figures, with which she criticized the position of women in the GDR, caused fierce opposition. In 1981, her participation in the Doors exhibition and the bodily actions she performed there finally earned her an exhibition ban and she was forced to sign a paper for the expatriation of the singer-songwriter Wolf Biermann, who had fallen out of favor with the GDR. Since she refused, she applied to leave the country for West Berlin.

Lot 2091

Unbekannter deutscher Künstler, 17./18. Jh., Anbetung der Könige, Altersspuren, Farbverluste, Leinwandschäden / Unknown German artist, 17th/18th century, Adoration of the Magi, traces of old age, paint loss, canvas damage. Öl/Papier/Lwd, 103 x 117 cm. Das Gemälde geht auf die Darstellung von Paolo Veronese in Dresden (Inv. Nr. 225) zurück, hat aber in der Auffassung eindeutig deutsche Züge. Interessant ist der verschmälerte Ausschnitt (vgl. Carlo Sacchi, Anbetung der Könige, nach Paolo Veronese, Stich) sowie der Ansatz der italienischen Landschaft im unteren Bereich. Viele deutsche bzw. niederländische Künstler sind im ausgehenden 16. Jh. und beginnenden 17. Jahrhundert nach Italien gezogen, um dort die Renaissance Malerei zu studieren. So auch Johann Rottenhammer, der jedoch zumeist kleinere Formate bedient hat, oder - um den bekanntesten zu nennen - Peter Paul Rubens.Please note the measurements: 103 x 117 cm

Lot 2103

Madonna mit Kind, 19 J., Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo (1617-1682), Öl/Lwd, Farbabplatzungen, 104 x 80 cm. Qualitätvolle Kopie nach dem bekannten Original. Das Original befindet sich in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Lot 2502

Heinrich Rudolf Zille (Radeburg/Dresden 1858 - 1929 Berlin, sozialkritischer und dem Volksleben zugewandter Maler und Graphiker), "Rund ums Freibad", Tusche über Bleistift, signiert, bez. "Nachlass Prof. Heinrich Zille", ca. 13 x 16,5 cm. / Heinrich Rudolf Zille (Radeburg/Dresden 1858 - 1929 Berlin, socially critical and popular painter and graphic artist), "Rund ums Freibad", ink over pencil, signed, inscribed "Nachlass Prof. Heinrich Zille", ca. 13 x 16,5 cm.

Lot 3018

Konvolut, Spielzeug: 23 x Blechplatten (14,5 cm) für Polyphon, Symphonion; 1 x Ziehhund, beweglicher Kopf und Schwanz, 11 x 21 x 3,5 cm; 1 x Blechspielzeug, Büchse, 12,5 x 5,5 x 8,5 cm, 1 x Konvolut Quieta - Spiel - und Lehrfiguren aus Pappe, 1 x "Mum" Automaten Niedersedlitz bei Dresden, Osterei, H 5 cm; 1 x Holzhampelmann mit Tafel und Griffel, H 25 cm, 1 x Blechspielzeug, Registrierkasse, Cassa, 9,5 cm, 1 x Ziehpferd, Holz, Länge 15 cm; 1 x Zylindermännchen an Papplaterne, H 20,5 cm. Convolute, toys: 23 x tin plates (14,5 cm) for polyphon, symphonion; 1 x pull dog, movable head and tail, 11 x 21 x 3,5 cm; 1 x tin toy, tin can, 12,5 x 5,5 x 8,5 cm, 1 x convolute Quieta - game - and teaching figures made of cardboard, 1 x "Mum" Automaten Niedersedlitz near Dresden, Easter egg, H 5 cm; 1 x wooden man with blackboard and stylus, H 25 cm, 1 x tin toy, cash register, Cassa, 9.5 cm, 1 x drawing horse, wood, length 15 cm; 1 x top hat man on cardboard lantern, H 20.5 cm

Lot 5000

Porzellan Konvolut: 1 x Büste Napoleon Bonaparte, Scheibe-Alsbach. Porzellanfigur als Büste konzipiert, polychrom bemalt, teilweise vergoldet, Bodenmarke unterglasur blau, Form-Nummer 2813, geringe Altersspuren, 27 x 18 cm; 1 x Bergmann, Porzellanmanufaktur Dresden-Potschappel, Weiß-Porzellan, Bergmann auf quadratischem Sockel, Modellnr: P11631T, geringe Altersspuren, H. 25,5 cm

Lot 5013

Konvolut Porzellan, verschiedene Marken: KPM, Berlin, Sammeltasse, H 6 cm, mit Reichsapfel und Kriegsmarke; Meissen, Deckeldose, Streublümchen, Rose best., Schwertermarke Meißen, erste Wahl, D 9 cm; Fraureuth, Deckeldose mit Füßchen und Blumendekor, D 9,5 cm; Augarten, Wien, Deckeldose mit bossierten Blüten, teils min. best., Blumen etc., D 7,5 cm; Hutschenreuther, Lorenz, Bär auf Sockel mit Goldrand, H 8 cm; Meissen, 2 Aschenbecher, Indisch Purpur, zweite Wahl, L 8,5 cm; Nymphenburg, Sammeltasse mit Kornblumen und Margariten, H 5cm; Potschappel, Dresden, Körbchen mit durchbrochenem Rand, auf vier Füßen, D 19 cm; KPM Berlin, Teller mit durchbrochener Wandung, D 19,5 cm; Potschappel, Wandteller mit Blumendekor und reliefierter Fahne, D 25,5 cm

Lot 5025

Helena Wolfsohn, Dresden, Tête-à-Deux, Porzellan, bestehend aus: Tablett, 2 Tassen mit Untertassen, Sahnekännchen, gedeckelte Zuckerdose (Ausbruch am oberen Rand, Teile vorh.) sowie einem Mokkakännchen (Ausgießer best.), gemarkt D mit Krone, ab ca. 1886, Altersspuren, Tablett 31 x 27,5 cm, H. des Kännchens 18 cm, H. der Tasse 4,2 cmHelena Wolfsohn, Dresden, Tête-à-Deux, porcelain, consisting of: tray, 2 cups with saucers, cream jug, covered sugar bowl (break-off at the upper edge, parts exist) and a mocha pot (spout damaged), marked D with a crown, from ca 1886 onward, signs of age, tray 31 x 27.5 cm, height of the jug 18 cm, height of the cup 4.2 cm

Lot 5039

Konvolut aus fünf Tassen mit Untertassen: weiße Tasse mit Blattreliefs, Schwertermarke Meißen, Haarr., rest.; zwei Tassen mit Untertassen, reliefiert, Muscheloptik, blaue Farbakzente, Goldstaffage, Gold berieben; zwei Tassen mit Untertassen, reliefiert, grüne Farbakzente, Goldstaffage, Darstellugen von Bahnhof und Schauspielhaus Dresden auf den Schauseiten der Tassen, eine Tasse rest., beide berieben; alle mit Altersspuren. / A set of five cups with saucers: white cup with leaf reliefs, Meissen sword mark, hairline crack, rest; two cups with saucers, relief, shell optics, blue colour accents, gold decoration, gold rubbed; two cups with saucers, relief, green colour accents, gold decoration, depictions of Dresden railway station and theatre on the front of the cups, one cup rest., both rubbed; all with signs of age.

Lot 5078

Dresden, rechteckiges Schälchen mit Chinoiserie-Szene, Goldrand und außen Goldornamenten, Zeptermarke, 9 x 5,5 cm. / Dresden, rectangular bowl with chinoiserie scene, gold rim and outside gold ornaments, sceptre mark, 9 x 5,5 cm.

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