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Lot 178

Allgemeines Ehrenzeichen, Ehrenkreuz, verliehen 1876-1918. Kreuz Bronze vergoldet, am Dreiecksband, im Originaletui der Fa. Scharffenberg Dresden mit goldgeprägtem Aufdruck "A.E.Z." - Zustand I-II

Lot 179

Feuerwehr Ehrenzeichen für 25 Dienstjahre, Silber teils vergoldet, Bandspange an Nadel, im Originaletui der Fa. Scharffenberg Dresden. Dazu 2 Friedrich-August-Medaillen in Bronze, am Band. - Zustand II

Lot 223

Berufswettkampf, Kreissieger 1939. Abzeichen Buntmetall emailliert, rückseitig Hersteller "H. AURICH DRESDEN A.16", an Nadel - Zustand II

Lot 100

Friedrich Werz (1868-1953), Ansicht von Dresden, 1937Öl auf Leinwand in einem bemalten Holzrahmen gerahmt. Blick vom Neustädter Ufer über die Elbe auf die Silhouette der Altstadt mit der Frauenkirche, Rathaus, Ständehaus, Schloss und Hofkirche, pastose Vedutenmalerei in hellen freundlichen Farben. Unten rechts signiert und datiert: F. Werz -1937-. Maße ca. 65,5 x 48 cm. Guter Erhaltungszustand mit leichten Altersspuren. Friedrich Werz war Architekt, Aquarellist und Maler. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule in München bei August Thiersch und war später in dessen Büro tätig. Als Maler war er Autodidakt.

Lot 20

Richard Müller (1874-1954), Mädchenakt, 1924Farblithographie in einem Passepartout. Darstellung eines nackten Mädchen mit Zöpfen auf einem Bett liegend, das den Betrachter direkt ansieht. In der Platte mit "Richard Müller pinx." signiert und datiert: 1924, Verlag August Scherl, Berlin, Maße ca. 35 x 49 cm. Sehr guter Erhaltungszustand. Richard Müller (* 28. Juli 1874 in Tschirnitz a. d. Eger [heute Černýš, Ortsteil von Perštejn]; † 7. Mai 1954 in Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker. Seine Lehrer waren Leon Pohle, Ernst Moritz Geyger und Leonhard Gey. 1895 begegnete er Max Klinger, der ihn animierte, sich mit den Radiertechniken zu befassen. 1896 war er bei Arnold auf der Ausstellung „Handzeichnungen deutscher Künstler“ vertreten und gewann er für seine Radierung „Adam und Eva“ den mit 6000 Goldmark dotierten Großen Rompreis der Preußischen Akademie der Künste.

Lot 698

Weimarer Republik 1926: Reichswehr Infanterieschule 800-Meter-Lauf, 1. Preisplastische Darstellung eines Läufers, Zinkguss dunkelgrün patiniert, auf Steinsockel verschraubt. Vorne Plakette bez. "Inf. Schule / 1926 / 800 m. Lauf / 1. Preis". Statuette wurde dem Sieger eines 800m Laufes an der Infanterieschule der Reichswehr (Dresden) verliehen. Guter Originalzustand mit Gebrauchs- und Altersspuren. H. 23cm, Gewicht 1,6kg. Provenienz: Aus direktem Familienbesitz.

Lot 713

Fotoalbum 3.Reich mit u.a. Göring, Hitler, SS-GeneralInteressantes Fotoalbum mit c.165 Bildern, verschiedene Motive. U.a. NS-Versammlung Berlin NS "Recht" Juristentag. U.a. mit Reisen nach Budapest, Groß-Dresden, Mittenwald-Oberammergau., Lugano, Innsbruck. U.a. Fotos von Hitler am Berghof, Göring und General Bodenschatz, SS-General unbekannt, Göring mit General von Schobert und Bilder des Luftgau VII, Bomben, Flugzeuge, Flugplatz, Portraits von Soldaten. Interessantes Album, guter Zustand. Teils großformatige Bilder.

Lot 857

Wehrpass Luftwaffe viele Einheiten gem. Flakabteilung 613, PartisanenGut gefüllter Wehrpass eines Soldaten aus Chemnitz. Einstellung Dresden-Klotzsche. Bis 16.4.45 in der Luftwaffe. Letzter Dienstgrad Feldwebel. Eingetragene Kämpfe/Einsätze: -1939 Luftflottenkommando 1 Heimatkriegsgebiet. -1940 Durchbruch Ärmelkanal, Schlacht in Flandern und Artois. -1940-1941 Frankreich, Einsatz im Kampf gegen England. -1941 Balkanfeldzug. -Ab 22.6.41 Kampf gegen Sowjet-Russland Mittel-u. Nordfront. -1941 Kämpfe mit Partisanen. -Ab 20.10.41 Einsatz in Holland im Kampf gegen England. -Ab 5.9.44 Heimatkriegsgebiet. -Ab 10.1.45 Einsatz Operationsgebiet Westen. -Ausbildung Waffen: K98k, MG 15, MP 38/40, Pistole 08. -Orden: Schießauszeichnung 1941/42, KVK 2.Kl. m.S. 14.9.42, Soldatenkreuz Tapferkeitsorden (Bulgarien) IV. Klasse, EK 2.Klasse 1.3.45, Tieffliegervernichtungsabzeichen 15.1.1945. -Verwundung 18.5.1943 durch Granatsplitter. Viele weitere Einträge, an einigen Seiten minimale Brandränder.

Lot 859

Wehrpass Urkunden Konvolut Dokumente Sachsen Inf.-Rgt 241Wehrpass Konvolut Dokumente eines tapferen Sachsen:-Anschreiben ungarische Kriegserinnerungsmedaille-Urkunde ungarische Kriegserinnerungsmedaille 1938-Ehrenkreuz für Frontkämpfer von 1934-Urkunde EK 2.Klasse Reserveinfanterieregiment 241 1917-Zentralnachweiskarte Kriegsverluste Berlin-Spandau 1933-Anschreiben bulgarische Kriegserinnerungsmedaille -Urkunde bulgarische Kriegserinnerungsmedaille 1938-Urkunde Friedrich August-Medaille Bronze 1917-Unterstützungsbescheid Kriegsheimkehrer 1921-Entlassungsschein Gießen 1918-Urkunde über Zugehörigkeit Landwehr 1 von 1936-Soldbuch 1.Weltkrieg-Bescheinigung von 34 Militärarchiv DresdenUmfangreiches Konvolut einer Person.

Lot 106

Ernst Wilhelm Nay 1902 Berlin - 1968 Köln Liegende. 1943. Gouache. Rechts unten signiert und datiert. Auf festem, chamoisfarbenem Velin. 29,6 x 41,8 cm (11,6 x 16,4 in), blattgroß. Im selben Jahr entsteht eine gleichnamige, motivisch eng verwandte Arbeit in Öl (WVZ Scheibler 316). [CH]. • Farbstarkes, ausgearbeitetes Werk von gemäldehafter Wirkung. • Eines der seltenen Werke, die während E. W. Nays Kriegsdienst in Frankreich entstehen: Ab 1942 ist der Künstler als Kartenzeichner bei einem Stab in Le Mans stationiert. • Mit künstlerischem Tatendrang gelingt es dem Künstler, trotz der so schwierigen Umstände in seiner freien Zeit insbesondere an Zeichnungen, Aquarellen und Gouachen zu arbeiten. • Die durchweg figürlichen Werke zeigen tragisch-melancholische, aber auch heiter-optimistische Szenen, die wohl ein Stück weit auch den Seelenzustand des Künstlers widerspiegeln. • Die Werke machen die Gleichzeitigkeit der so belastenden wie höchst beglückenden Erlebnisse erfahrbar: Die Bedrohung des Krieges, aber auch die Schönheit des Landes und die tiefe Liebesbeziehung zu einer Französin schlagen sich in seinem damaligen Œuvre nieder. • Nays überraschend lyrische und dicht komponierte Arbeiten dieser Jahre markieren einen ersten klassischen Höhepunkt innerhalb seines künstlerischen Schaffens. • Vergleichbare Arbeiten befinden sich in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter das Museum Ludwig, Köln, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Hamburger Kunsthalle. PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich. Privatsammlung Frankreich (2000 vom Vorgenannten erworben). LITERATUR: Magdalene Claesges, Ernst Wilhelm Nay. Werkverzeichnis. Aquarelle - Gouachen - Zeichnungen, Bd. 1: 1919-1948, Ostfildern 2012, S. 167, WVZ-Nr. 43-020 (m. Farbabb.). 'In seiner spärlichen Freizeit malt Nay insgeheim an kleinen Aquarellen, den Vorboten eines Zyklus von Gouachen und kleineren Ölbildern, die in ihrer malerischen Dichte und miniaturhaften Kostbarkeit potenziert ein Stück Freiheit seines beengten Daseins zum Ausdruck bringen.' Elisabeth Nay-Scheibler, in: Aurel Scheibler, E. W. Nay. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. I: 1922-1951, Köln 1990, S. 198. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 13.08 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONErnst Wilhelm Nay 1902 Berlin - 1968 Köln Liegende. 1943. Gouache. Signed and dated in lower right. On firm, off-white wove paper. 29.6 x 41.8 cm (11.6 x 16.4 in), the full sheet. The artist made a very similar work in oil (Scheibler 316) the same year. [CH]. • Strongly colored, elaborate work with a painterly effect. • One of the rare works created during E. W. Nay's war service in France: From 1942, the artist was stationed as cartographer in Le Mans. • Despite the difficult circumstances, the artist's creative drive enabled him to work on drawings, watercolors and gouaches in his free time. • The works, all of which are figurative, show tragic and melancholy, but also cheerful and optimistic scenes, which probably also reflect the artist's state of mind to a certain extent. • The works allow observers to experience the simultaneity of both stressful and highly gratifying experiences: the threat of war, but also the beauty of the country and the love affair with a French woman are reflected in his oeuvre at the time. • Nay's surprisingly lyrical and densely composed works of these years mark a first peak in his artistic oeuvre. • Comparable works can be found in important museum collections, among them the Museum Ludwig, Cologne, the Staatliche Kunstsammlungen Dresden and the Hamburger Kunsthalle. PROVENANCE: Private collection France. Private collection France (acquired from the above in 2000). LITERATURE: Magdalene Claesges, Ernst Wilhelm Nay. Catalogue raisonné. Aquarelle - Gouachen - Zeichnungen, vol. 1: 1919-1948, Ostfildern 2012, p. 167, no. 43-020 (color illu.). 'In his sparse free time, Nay secretly painted small watercolors, the forerunners of a cycle of gouaches and smaller oil paintings, which in their painterly density and miniature-like preciousness, express a piece of freedom in his cramped existence.' Elisabeth Nay-Scheibler, in: Aurel Scheibler, E. W. Nay. Catalogue raisonné of oil paintings, vol. I: 1922-1951, Cologne 1990, p. 198. Called up: December 8, 2023 - ca. 13.08 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 111

Karl Otto Götz 1914 Aachen - 2017 Wolfenacker/Westerwald 5.8.53 / I. 1953. Mischtechnik auf Leinwand. Links unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert 'Dez. 65' und bezeichnet 'Karin zugeeignet Dez 65'. Auf dem Keilrahmen mit dem Sammlungsstempel 'Sammlung K. O. Götz'. 70 x 60 cm (27,5 x 23,6 in). Auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand bezeichnet „BRACHE RUE DE L´ODÉON“. Pierre Brache war ein bekannter Pariser Sammler und Mäzen, der einige Werke von K. O. Götz gekauft hatte. Es kann aber nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sich dieses Bild tatsächlich in der Sammlung Brach befunden hat. [CH]. • Karl Otto Götz gehört zu den Protagonisten des deutschen Informel. • Gemeinsam mit Heinz Kreutz, Bernard Schultze und Otto Greis begründet er im Dezember 1952 – wenige Monate vor Entstehung unserer Arbeit – die Künstlergruppe 'Quadriga'. • 1952 entwickelt Götz zudem eine ganz eigene, neue Maltechnik mit Kleister, Gouachefarbe, Rakel und Pinsel, durch die er zu der für ihn charakteristischen informellen Malerei findet und die damit für sein gesamtes weiteres Schaffen ausschlaggebend sein wird. • Mit dem kraftvollen Pinselduktus und der gestischen Expressivität macht das Werk die rhythmischen Bewegungen des Künstlers während des Schaffensprozesses erfahrbar. • Bereits 1958 ist Götz mit seinen Arbeiten auf der XXIX. Biennale in Venedig vertreten, 1959 auf der II. documenta in Kassel. • Vergleichbare Arbeiten befinden sich in bedeutenden Museen und Institutionen, darunter die Nationalgalerie Berlin, das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a. Main, die Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, und das Bundespräsidialamt in Berlin. Das Werk ist im Online-Werkverzeichnis der Leinwandbilder der K. O. Götz und Rissa-Stiftung unter der Nummmer WVL-1953-28 verzeichnet. Wir danken Herrn Joachim Lissmann für die freundliche wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Galerie Raymand Creuze, Paris (1954, auf dem Keilrahmen mit einem handschriftl. bezeichneten, durchgestrichenen Etikett). Privatsammlung Paris. Sammlung Prof. Karin Götz (ab 1965, verso auf der Leinwand bezeichnet). Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart. Galerie Maulberger, München. Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben). LITERATUR: Ina Ströher, K. O. Götz. Werkverzeichnis, Bd. I (1937-1979), Köln 2014, S. 114, WVZ-Nr. 1953-28 (m. Farbabb.). Manfred de la Motte (Hrsg.), K. O. Götz, Bonn 1978 (m. Abb. zwischen S. 232 u. 233). K. O. Götz, Erinnerungen und Werk, Bd. I a, Düsseldorf 1983, Kat.-Nr. 1 (m. Abb, S. 2 bzw. Frontispiz). 'Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine [..] Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [..]. Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [..].' K. O. Götz, zit. nach: H. Zimmermann, in: Ausst.-Kat. K. O. Götz. Malerei 1935-1993, Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1994, S. 12. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 13.14 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarl Otto Götz 1914 Aachen - 2017 Wolfenacker/Westerwald 5.8.53 / I. 1953. Mixed media on canvas. Lower left signed. Signed, dated 'Dez. 65' and inscribed 'Karin zugeeignet Dez 65'. With the stamp 'Sammlung K. O. Götz' on the stretcher. 70 x 60 cm (27.5 x 23.6 in). Inscribed 'BRACHE RUE DE L'ODÉON' on the stretcher, probably by a hand other than his own. Pierre Brache was a well-known Parisian collector and patron who had bought several works by K. O. Götz. However, it cannot be said with certainty whether this painting was actually in the Brach collection. [CH]. • Karl Otto Götz was one of the protagonists of German Informalism. • Together with Heinz Kreutz, Bernard Schultze and Otto Greis, he founded the artist group 'Quadriga' in December 1952 - just a few months before our work was created. • In 1952, Götz also developed his very own new painting technique using paste, gouache paint, squeegee and brush, which led him to his characteristic informal style of painting and would be decisive for the rest of his oeuvre. • With its powerful brushstrokes and gestural expressiveness, the work makes the artist's rhythmic movements of the creative process tangible. • Götz showed his works at the XXIX Venice Biennale in 1958 and in the II documenta in Kassel in 1959. • Comparable works can be found in important museums and institutions like the Nationalgalerie Berlin, the Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, the Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, and the Office of the Federal President in Berlin. The work is registered in the online catalogue raisonné of canvas pictures at K. O. Götz and Rissa Foundation with the number WVL-1953-28. We are grateful to Mr Joachim Lissmann for his kind expert advice. PROVENANCE: Galerie Raymand Creuze, Paris (1954, with an inscribed and crossed out label on the stretcher). Private collection Paris. Collection of Prof. Karin Götz (from 1965, inscribed on the reverse). Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart. Galerie Maulberger, Munich. Private collection Baden-Württemberg (acquired from the above). LITERATURE: Ina Ströher, K. O. Götz. Catalogue raisonné, vol. I (1937-1979), Cologne 2014, p. 114, no. 1953-28 (color illu.). Manfred de la Motte (ed.), K. O. Götz, Bonn 1978 (fig between pp. 232 and 233). K. O. Götz, Erinnerungen und Werk, vol. I a, Düsseldorf 1983, cat. no. 1 (fig., p. 2 and frontispiece). 'When I was mixing paste paint for my little son in the summer of 1952, I found my [..] painting technique almost by chance: first put paste on the paper, then gouache into it, and the picture was finished [..]. The step from cardboard (gouache) to canvas came about naturally. Thus, in the winter of 1952/53, I found the technique and concept that would determine the structure of my paintings from then on [..].' K. O. Götz, quoted from: H. Zimmermann, in: ex. cat. K. O. Götz. Malerei 1935-1993, Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1994, p. 12. Called up: December 8, 2023 - ca. 13.14 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 122

Georg Baselitz 1938 Deutschbaselitz/Sachsen - lebt und arbeitet in Inning am Ammersee, bei Salzburg, in Basel und Italien Ohne Titel. 1966. Farbholzschnitt. Jahn 53 4 (von 4). Signiert und datiert. Eines von zehn Exemplaren. Auf Velin von Hahnemühle (mit Wasserzeichen). 40,5 x 32,7 cm (15,9 x 12,8 in). Papier: 48,6 x 38,3 cm (19,1 x 15 in). [AW]. • Schönes frühes Blatt mit Unikatcharakter. • Ab 1965 taucht im grafischen Œuvre von Baselitz eine Figur auf, bei der es sich wohl um den romantischen Dresdner Maler Ludwig Richter handelt, zu dem der Künstler in seinem Werk Parallelen zieht. • Das Centre Pompidou in Paris widmete Georg Baselitz 2021/22 eine umfassende Retrospektive. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. 'Für den Holzschnitt LR benutzte er drei Druckstöcke – einen für die Zeichnung und zwei für farbige Partien – in die er immer wieder hinein arbeitete, so dass ein großer Teil der Drucke Unikate sind.' Ausst.-Kat. Georg Baselitz, Romantiker kaputt, Gemälde, Zeichnungen und Grafik aus der Sammlung GAG, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2012, S. 19 Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 13.29 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONGeorg Baselitz 1938 Deutschbaselitz/Sachsen - lebt und arbeitet in Inning am Ammersee, bei Salzburg, in Basel und Italien Ohne Titel. 1966. Woodcut in colors. Jahn 53 4 (of 4). Signed and dated. One of ten copies. On Hahnemühle wove paper (with the watermark). 40.5 x 32.7 cm (15.9 x 12.8 in). Sheet: 48,6 x 38,3 cm (19,1 x 15 in). [AW]. • Fine early sheet with unique character. • In 1965, a figure appeared in Baselitz's graphic oeuvre that could probably be the romantic Dresden painter Ludwig Richter, to whom the artist draws parallels in his work. • The Centre Pompidou in Paris dedicated a comprehensive retrospective to Georg Baselitz in 2021/22. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. 'For the woodcut LR, he used three printing blocks - one for the drawing and two for the colored parts - which he revised over and over again, so that a large part of the prints are unique pieces.' Exhib. cat. Georg Baselitz, Romantiker kaputt, Gemälde, Zeichnungen und Grafik aus der Sammlung GAG, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2012, p. 19 Called up: December 8, 2023 - ca. 13.29 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.

Lot 129

Rupprecht Geiger 1908 München - 2009 München 446/66. 1966. Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen betitelt. 82 x 90,5 cm (32,2 x 35,6 in). [JS]. • Rupprecht Geiger ist einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Farbfeldmalerei. • Fein durchmoduliertes, frühes Farbfeld, das durch sein sanftes Oszillieren roter Farbwerte begeistert. • Besonders frühes Beispiel für Geigers um 1965 einsetzende Verwendung der Spritzpistole. • Die leuchtenden Kompositionen des Frühwerkes gelten als Geigers gefragteste Arbeiten. • Geiger ist mit seinen berühmten Farbmodulationen von 1959 bis 1977 mehrfach auf der documenta vertreten. • Rote Farbfelder der 1960er Jahre befinden sich in bedeutenden Sammlungen, wie u. a. dem Städel Museum, Frankfurt a. Main, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, der Neuen Nationalgalerie, Berlin, und der Pinakothek der Moderne, München. PROVENIENZ: Galleria Peccolo, Livorno (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Privatsammlung Norddeutschland. AUSSTELLUNG: Rupprecht Geiger, Kestner Gesellschaft, Hannover 1967, S. 61, Kat.-Nr. 42 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Rupprecht Geiger, Malerei - Graphitzeichnung, Städtische Kunsthalle, Düsseldorf 1967, S. 32, Kat.-Nr. 41 (o. Abb.). LITERATUR: Pia Dornacher/Julia Geiger, Rupprecht Geiger. Werkverzeichnis 1942-2002. Gemälde und Objekte, architekturbezogene Kunst, München 2003, WVZ-Nr. 429 (m. Abb.). 'Der Himmel ist von beispielloser Farbenpracht und von unglaublicher Weite. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt', hatte Rupprecht Geiger bereits 1941 in seinem russischen Kriegstagebuch festgehalten (Rupprecht Geiger, zit. nach: Pinc kommt! Rupprecht Geiger, The Schaufler Foundation, Dresden 2017, S. 31). Es sind die sanften Farbmodulationen des Himmels, die Geiger reizen und die in der Nacht durch brennende Städte in eindrucksvolle Farbszenarien verwandelt werden, die für Geiger zu Gegenbildern der bedrückenden Realität des Krieges werden. Rot und Blau sind schließlich ab den 1950er Jahren die Farben, die das beeindruckende künstlerische Schaffen des deutschen Farbfeldmalers Rupprecht Geiger in entscheidender Weise prägen und bis Ende der 1950er Jahre zunächst noch in Kombination auftreten. Anfang der 1960er Jahre dann erfolgt schließlich eine klare Trennung beider Farbwerte. Während Rot als die Farbe des Blutes und des Feuers für extreme Energie und emotionale Aufgeladenheit steht, ist das kühlere Blau der rationalere, stärker in sich ruhende Farbwert. Das sich von oben scheinbar ins Format schiebende rote Rechteck hat Geiger durch den Einsatz von gespritzter Farbe sanft nach oben hin von einem satten Dunkelrot zu einem glühenden Orange hin durchmoduliert und vom strahlenden Weiß umfangen in eine geradezu schwebende Balance gebracht. Geiger beginnt um 1965 seinen bis dahin manuellen Farbauftrag durch den Auftrag mit der Spritzpistole abzulösen, der fortan feinere Farbmodulationen zulässt. Die vorliegende Arbeit ist ein besonders frühes Beispiel für die Anwendung dieser neuen Technik. Rupprecht Geiger hat nicht nur mit seinen Farbmodulationen, sondern auch mit seinen shaped canvases kunsthistorisch Bedeutendes geschaffen, das ihm innerhalb Deutschlands eine progressive Sonderstellung zuweist, die, wie von Helmut Friedel im Vorwort zum Werkverzeichnis nahegelegt, viel mehr den Vergleich mit seinen Zeitgenossen in Amerika, wie etwa Mark Rothko, Ellsworth Kelly und Barnett Newman, fordert. In den USA werden Geigers Gemälde bereits ab den 1950er Jahren in unterschiedlichen Ausstellungen gezeigt und 1959 wird der Künstler mit dem Solomon-Guggenheim-Preis, New York, ausgezeichnet. [JS] Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 13.38 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONRupprecht Geiger 1908 München - 2009 München 446/66. 1966. Oil on canvas. Signed and dated on the reverse. Titled on the stretcher. 82 x 90.5 cm (32.2 x 35.6 in). [JS]. • Rupprecht Geiger is one of the most important representatives of German Color Field painting. • Finely modulated, early color field that impresses with its gentle oscillation of red hues. • A particularly early example of Geiger's use of the spray gun, which began around 1965. • The early luminous compositions are considered Geiger's most sought-after works. • Geiger's famous color modulations were exhibited several times at documenta between 1959 and 1977. • Red Color Fields from the 1960s can be found in important collections such as the Städel Museum, Frankfurt am Main, the Städtische Galerie im Lenbachhaus, Munich, the Neue Nationalgalerie, Berlin, and the Pinakothek der Moderne, Munich. PROVENANCE: Galleria Peccolo, Livorno (label on the stretcher. Private collection Northern Germany. EXHIBITION: Rupprecht Geiger, Kestner Gesellschaft, Hannover 1967, p. 61, cat. no. 42 label on the stretcher). Rupprecht Geiger, Malerei - Graphitzeichnung, Städtische Kunsthalle, Düsseldorf 1967, p. 32, cat. no. 41 (no. fig.). LITERATURE: Pia Dornacher/Julia Geiger, Rupprecht Geiger. Catalogue raisonné 1942-2002. Gemälde und Objekte, architekturbezogene Kunst, Munich 2003, no. 429 (fig.). 'The sky is unprecedentedly colorful and incredibly vast. The possibilities are unlimited', Rupprecht Geiger noted in his Russian war diary in 1941 (Rupprecht Geiger, quoted from: Pinc kommt! Rupprecht Geiger, The Schaufler Foundation, Dresden 2017, p. 31). It is the soft color modulations of the sky that appeal to Geiger and which are transformed at night by burning cities into impressive color scenarios that become counter-images to the oppressive reality of war for Geiger. From the 1950s onward, red and blue are the colors that decisively shape the impressive artistic work of the German color field painter Rupprecht Geiger and initially appeared in combination until the end of the 1950s. At the beginning of the 1960s, the two color values were finally clearly separated. While red, as the color of blood and fire, stands for extreme energy and emotional charge, the cooler blue is the more rational, more self-composed color. By using sprayed paint, Geiger gently modulated the red rectangle, which appears to push itself into the format from above, upwards from a rich dark red to a glowing orange and, surrounded by radiant white, has brought it into an almost floating balance. Around 1965, Geiger began to replace his hitherto manual application of paint with that of the spray gun, which henceforth allowed for finer color modulations. The present work is a particularly early example in this new technique. Rupprecht Geiger not only created art-historically significant works with his color modulations, but also with his shaped canvases, which earned him a special progressive position within German post-war art, as Helmut Friedel suggested in the foreword to the catalogue raisonné, demanding stronger comparison with American contemporaries like Mark Rothko, Ellsworth Kelly and Barnett Newman. In the USA, Geiger's paintings were shown in various exhibitions from the 1950s onward and the artist was awarded the Solomon Guggenheim Prize in New York in 1959 . [JS] Called up: December 8, 2023 - ca. 13.38 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 200

Gerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln Graphit. 2005. Serigrafie in vier Grautönen über Offsetdruck. Butin 129. Signiert, datiert und nummeriert. Aus einer Auflage von 90 Exemplaren. Auf Karton von Somerset (mit dem Wasserzeichen). 72 x 60,5 cm (28,3 x 23,8 in). Papier: 96 x 74,5 cm (37,7 x 29,3 in). Gedruckt von Mike Karstens, Münster (mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Im Künstlerrahmen. [AW]. • Verschleiernde Unschärfe in sanften Graumodulationen. • Das Bild, das Kohlenstoffatome von Graphit zeigt, wurde mithilfe eines kombinierten Rastertunnel- sowie Rasterkraftmikroskops erstellt und sodann am Computer modifiziert. • Neben seinem malerischen Werk hat Gerhard Richter seit 1965 ein ebenso umfangreiches wie vielseitiges grafisches Œuvre geschaffen. PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.13 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONGerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln Graphit. 2005. Silkscreen in four shades of gray over offset print. Butin 129. Signed, dated and numbered. From an edition of 90 copies. On Somerset cardboard (with watermark). 72 x 60.5 cm (28.3 x 23.8 in). Sheet: 96 x 74,5 cm (37,7 x 29,3 in). Printed by Mike Karstens, Münster (with blindstamp). Published by Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. In artist frame. [AW]. • Veiling blur in soft gray modulations. • The image, which shows carbon atoms of graphite, was created using a combined scanning tunnelling and atomic force microscope and then modified on the computer. • In addition to his paintings, Gerhard Richter has created an extensive and varied graphic oeuvre since 1965. PROVENANCE: Private collection Berlin. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.13 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 209

A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich Folge und Konsequenz. 1991. Übermalung, Acryl auf serigrafierter Leinwand. Unikat. 130 x 160 cm (51,1 x 62,9 in). Übermalung aus der Folge 'Mensch und Tiere nach der Öffnung'. [EH]. • 'Menschen und Tiere nach der Öffnung' ist die wichtigste Werkgruppe des Künstlers nach dem Fall der Berliner Mauer. • Die Folge 'Menschen und Tiere nach der Öffnung' hat einen besonders hohen Stellenwert im Œuvre von A. R. Penck. • 1972, 1982 und 1992 stellt Penck auf der documenta in Kassel aus, 1984 auf der Biennale von Venedig. PROVENIENZ: Galerie Frank Hänel, Wiesbaden (auf dem Keilrahmen mit einem Etikett). Privatsammlung Frankfurt. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. AUSSTELLUNG: A. R. Penck. Menschen und Tiere nach der Öffnung, Übermalungen 1989-91, Galerie Frank Hänel, Frankfurt a. Main, 2003, Kat.-Nr. ARP 7001, S. 240 u. 254 (m. Abb. S. 255). 'Für viele, die aus dem Westen in den Osten gekommen sind, war der Westen bunt. Für mich war diese Buntheit nur Illusion. Ich sah dahinter das nackte schwarz-weiße Bild' A. R. Penck, zit. nach: Nathalie Acker, A. R.Penck, Wiesbaden 2003, S. 39. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.25 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONA. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich Folge und Konsequenz. 1991. Overpainting, Acrylic on canvas with silkscreen print. Unique object. 130 x 160 cm (51.1 x 62.9 in). Overpainting from the series 'Mensch und Tiere nach der Öffnung'. [EH]. • 'Menschen und Tiere nach der Öffnung' (People and Animals after the Opening) is the artist's most important group of works made after the fall of the Berlin Wall. • The series 'People and Animals after the Opening' is particularly significant in the oeuvre of A. R. Penck. • Penck exhibited at the documenta in Kassel in 1972, 1982 and 1992, and at the Venice Biennale in 1984. PROVENANCE: Galerie Frank Hänel, Wiesbaden (label on the stretcher). Private collection Frankfurt. Private collection North Rhine-Westphalia. EXHIBITION: A. R. Penck. Menschen und Tiere nach der Öffnung, Übermalungen 1989-91, Galerie Frank Hänel, Frankfurt a. Main, 2003, cat. no. ARP 7001, pp. 240 and 254 (fig. p. 255). 'For many people who came to the East from the West, the West was colorful. For me, this colorfulness was just an illusion. I saw the naked black and white picture behind it' A. R. Penck, quoted from: Nathalie Acker, A. R. Penck, Wiesbaden 2003, p. 39. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.25 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 210

Gerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln 11 Nov. 1996 (Teil des verworfenen Abstrakten Bildes 802-4). 1996. Öl auf Leinwand, fest auf Unterlagekarton aufgelegt. Links unten auf dem Unterlagekarton signiert und datiert. Rechts unten monogrammiert. Verso bezeichnet '7'. 28,7 x 17 cm (11,2 x 6,6 in). Unterlagekarton 42 x 29,7 cm (16,5 x 11,6 in). [AW]. • Fragment des zerstörten Gemäldes 'Abstraktes Bild' von 1994. • Etwas bereits Geschaffenes wird zerstört, um Raum für eine ästhetische Neuschöpfung zu machen. • Richters legendäre Rakelung führt zu eindrucksvollen Darstellungen des Verborgenen. • Gerhard Richter zählt seit vielen Jahren zu den höchstbezahltesten, zeitgenössischen Künstlern der Welt. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. LITERATUR: Vgl. das Online-Werkverzeichnis, WVZ-Nr. 802-4. Hans-Ulrich Obrist (Hrsg.), Gerhard Richter. 100 Bilder, Ostfildern-Ruit 1996, o. S. (m. Farbabb.). 'Ich habe eben nicht ein ganz bestimmtes Bild vor Augen, sondern möchte am Ende ein Bild erhalten, das ich gar nicht geplant hatte. Also, diese Arbeitsmethode mit Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung lässt zwar einen bestimmten Bildtypus entstehen, aber nie ein vorherbestimmtes Bild. Das jeweilige Bild soll sich aus einer malerischen oder visuellen Logik entwickeln, sich wie zwangsläufig ergeben.' Gerhard Richter in einem Gespräch mit Interview 1990, 1990 Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.26 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONGerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln 11 Nov. 1996 (Teil des verworfenen Abstrakten Bildes 802-4). 1996. Oil on canvas, firmly laid on a backing. Signed and dated on the backing in lower left. Lower right monogrammed. Inscribed '7' on the reverse. 28.7 x 17 cm (11.2 x 6.6 in). Backing: 42 x 29,7 cm (16,5 x 11,6 in). [AW]. • Fragment of the destroyed painting 'Abstraktes Bild' from 1994. • Things are destroyed to make room for new creation. • Richter's legendary squeegee technique leads to impressive depictions of the obscure. • Gerhard Richter has been one of the most world's best-paid contemporary artists for many years. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. LITERATURE: Cf. online catalogue raisonné, no. 802-4. Hans-Ulrich Obrist (ed.), Gerhard Richter. 100 Bilder, Ostfildern-Ruit 1996, no p. (color illu.). 'I don't have a specific image in mind, I want to end up with an image that I hadn't planned at all. So, this method of working with arbitrariness, chance, inspiration and destruction allows a certain type of picture to emerge, but never a predetermined one. The respective picture should develop from a painterly or visual logic, emerge as if inevitably.' Gerhard Richter in a conversation with Interview 1990, 1990 Called up: December 8, 2023 - ca. 15.26 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.

Lot 211

A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich From the devil's kitchen. 1994. Acryl auf Leinwand. Unten mittig signiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 60 x 79,5 cm (23,6 x 31,2 in). [CH]. • Die Logik und die Systematik in A. R. Pencks Zeichensprache sind solitär in der deutschen Nachkriegskunst. • Seine zum Markenzeichen mutierten Strichmännchen mit großen Penissen und die simplifizierten, klaren Formen, Zeichen und Symbole rufen eine archaische Bildwirkung hervor, die Penck u. a. den Beinamen 'Höhlenmaler der Postmoderne' einbringt (A. Jürgs, Stern Magazin, 2007). • Die Biografie und auch das künstlerische Schaffen des Künstlers ist geprägt von der deutschen Teilung, der Auseinandersetzung mit der DDR-Regierung und dem Leben in zwei gegensätzlichen Gesellschaften. • Den Titel [übers. 'aus Teufels Küche'] mag Penck als Kommentar zu der politischen Situation der noch jungen vereinigten Bundesrepublik gewählt haben. • 1992 stellt Penck nach 1972 und 1982 zum dritten Mal auf der documenta in Kassel aus. PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.28 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONA. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich From the devil's kitchen. 1994. Acrylic on canvas. Signed in bottom center. Stretcher signed, dated and titled. 60 x 79.5 cm (23.6 x 31.2 in). [CH]. • The logic and systematics of A. R. Penck's sign language are unique in post-war German art. • His stick figures with large penises, which have become his trademark, and the simplified, clear forms, signs and symbols evoke an archaic pictorial effect that has earned Penck the nickname 'cave painter of postmodernism' (A. Jürgs, Stern Magazine, 2007). • The artist's biography and artistic work are shaped by the division of Germany, the confrontation with the GDR government and life in two conflicting societies. • Penck may have chosen the title as a commentary on the political situation in the still young unified Federal Republic. • In 1992, Penck exhibited at the documenta in Kassel for the third time after 1972 and 1982. PROVENANCE: Private collection North Rhine-Westphalia. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.28 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 236

Gerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln Quattro Colori. 2008. Lack auf Alu-Dibond und Holz. Verso signiert und handschriftlich nummeriert sowie auf einem Label typografisch betitelt und datiert. 19,4 x 19,4 cm (7,6 x 7,6 in). Anlässlich der Ausstellung des Künstlers in der Serpentine Gallery, London (4900 Colors, 23.9.-16.11.2008), entstanden. [AR]. • Unikat aus einer Serie von 80 Arbeiten. • Leuchtend monochrome Farbquadrate, nach dem Zufallsprinzip in einem quadratischen Raster angeordnet. • Das Herstellungsprinzip erinnert an das 2007 enthüllte Glasfenster im Kölner Dom. Die Werkserie 'Quattro Colori' ist im Online-Werkverzeichnis verzeichnet. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. LITERATUR: Serpentine Gallery (Hrsg.), Gerhard Richter, 4900 Colors, Ostfildern-Ruit 2008, S. 8. 'Etwas später interessierte mich mehr die neutrale und systematische Erfassung aller Farben, die wir sehen können, und damit verbunden deren vom Zufall bestimmte Platzierung auf der Bildfläche. Mit dieser Methode vermied ich die Kreation von Farbigkeit und Gestalt aller Konfigurationen im Bild und hatte nur noch das Bildformat, die Proportionen des Rasters und die Stofflichkeit des Materials zu bestimmen. Die so entstandenen Bilder haben eine Tendenz zur absoluten Vollkommenheit und imaginieren die quasi unendliche Anzahl möglicher Bilder.' Gerhard Richter, Notizen zu einer Pressekonferenz, 28. Juli 2006. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONGerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln Quattro Colori. 2008. Lacquer on alu dibond on panel. Signed, numbered, titled and dated on a label in typography on the reverse. 19.4 x 19.4 cm (7.6 x 7.6 in). Made on the occassion of the artist's exhibition at Serpentine Gallery, London (September 23 - November 16, 2008). [AR]. • Unique piece from a series of 80 works. • Bright monochrome squares of color, randomly arranged in a square grid. • The production principle is reminiscent of the stained glass window unveiled in Cologne Cathedral in 2007. The series 'Quattro Colori' is registered in the online catalogue raisonné. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. LITERATURE: Serpentine Gallery (ed.), Gerhard Richter, 4900 Colors, Ostfildern-Ruit 2008, p. 8. 'A little later, I was more interested in the neutral and systematic documentation of all the colors that we can see and their random placement on the pictorial surface. With this method, I avoided the creation of color and shape in the picture and only had to determine the pictorial format, the proportions of the grid and the material's quality. The resulting pictures have a tendency towards absolute perfection and give me an idea of the almost infinite number of possibilities.' Gerhard Richter, notes from a press conference, July 28, 2006. Called up: December 8, 2023 - ca. 16.01 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.

Lot 328

Wilhelm Busch 1832 Wiedensahl bei Hannover - 1908 Mechtshausen bei Seesen/Harz Ein Bettler. um 1857. Öl auf Holz. Rechts oben in der nassen Farbe signiert. Verso mit nummeriertem Etikett, weiteren handschriftlichen Nummerierungen sowie Besitzervermerk 'Waldes'. 26,5 x 16 cm (10,4 x 6,2 in). PROVENIENZ: Wohl Pastor Hermann Nöldeke, Wiedensahl (Schwager des Künstlers). Sammlung Sigmund Waldes, Dresden (bis 1939/1941). Devisenstelle beim Oberfinanzpräsidenten Dresden ('Sicherstellung' aus dem Eigentum des Vorgenannten, 1939-1941). „Sonderauftrag Linz“ (Linz-Nr. 2612, 1942 aus vorgenannter Beschlagnahme erworben). Altaussee, Depot (im CCP München vergebene Zugangsnummer Altaussee: 3142). Central Collecting Point, München (1945-1949, verso mit der München-Nr. 4493). Central Collecting Point, Wiesbaden (1949-1951). JRSO, Nürnberg (1951 als Restitution erhalten vom Vorgenannten erhalten). National Museum Bezalel, Jerusalem (1952 von der Vorgenannten erhalten, Inv.Nr. M2007-11-52). Ida Waldes, New York (1965 als Restitution von vorgenanntem Museum zurückerhalten). Privatsammlung Niedersachsen. Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. LITERATUR: Hans Georg Gmelin, Wilhelm Busch als Maler, Berlin 1998, Nachtrag 3, WVZ-Nr. 963, Zuordnungsnr. 629. Dorotheum Wien, 14. November 1994, Los 121. ARCHIVALIEN: „Verzeichnis der gepfändeten Sachen“ (aus der Villa Sigmund Waldes), lfd. Nr. 24, Gemäldegalerie Dresden, GG Nr 10, Bd 28, Jg 1938. CCP München, Kontrollnummernkartei Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/612). CCP München, Property Card Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/732). CCP München, Restitutionskartei Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/656). „Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 IRSO“, Bundesarchiv Koblenz, B 323/581, fol. 24. Wilhelm Busch dürfte den meisten vor allem als Zeichner bekannt sein, der mit spitzer Feder die kleinen Schwächen, Eigenarten und Bosheiten des menschlichen Wesens erkundet. Dabei ringt Busch Zeit seines Lebens mit dem eigenen Selbstverständnis als Maler. Neben zahlreichen Landschaften entstehen auch kleinere genreartige Szenen, die seine Bewunderung der holländischen Schule verraten. Es ist die bäuerlich-dörfliche Umgebung, die Busch zum Gegenstand seiner meist kleinformatigen Ölgemälde macht. In den Genreszenen orientiert er sich an den niederländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts, vor allem an Adriaen van Ostade und Adriaen Brouwer. Solche Genreszenen erlauben dabei eine Darstellung des Einfachen und Niederen, als zutiefst menschliche Seite. In Buschs zeichnerisch-erzählerischem Werk erkundet er dabei die Alltäglichkeit in ihrer dennoch großen Bedeutsamkeit. Die Tonigkeit seiner Malerei und der spontane Pinselduktus ergeben eine Dichte der Atmosphäre, wie man sie eigentlich im kleinen Format nicht vermutet. Gerade die dunkle Tonalität macht deutlich, dass sich Busch in seinen Szenen nicht einer gefälligen oder humoristischen Ästhetik bedient, sondern hinter Motiv und formaler Ausführung auf die Menschlichkeit des Betrachters abzielt, wie sie bei den großen niederländischen Meistern zu finden ist. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.07 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWilhelm Busch 1832 Wiedensahl bei Hannover - 1908 Mechtshausen bei Seesen/Harz Ein Bettler. um 1857. Oil on panel. Signature scratched into the moist paint in upper right. With numbered labels on the reverse, more hand-written numbers and the ownserhip note 'Waldes'. 26.5 x 16 cm (10.4 x 6.2 in). PROVENANCE: Presumably Pastor Hermann Nöldeke, Wiedensahl (the artist's brother in law. Sigmund Waldes Collection, Dresden (until 1939/1941). Devisenstelle beim Oberfinanzpräsidenten Dresden (Foreign currency office at the Chief Finance President Dresden (confiscated from the possession of the above, 1939-1941). 'Linz art gallery“ (Linz no. 2612, acquired from above confiscation in 1942). Altaussee, Depot (Altaussee number: 3142 issued by CCP Munich ). Central Collecting Point, Munich (1945-1949, with th eMunich number 4493 on the reverse). Central Collecting Point, Wiesbaden (1949-1951). JRSO, Nuremberg (returned from the above in 1951). National Museum Bezalel, Jerusalem (from the above in 1952, inv. no. M2007-11-52). Ida Waldes, New York (returned from the museum in 1965). Private collection Lower Saxony. The work is free from restitution claims. LITERATURE: Hans Georg Gmelin, Wilhelm Busch als Maler, Berlin 1998, addenda 3, no. 963, allocation number 629. Dorotheum Vienna, November 14, 1994, lot 121. ARCHIVE MATERIAL: „Verzeichnis der gepfändeten Sachen“ (listz of items confiscated from Villa Sigmund Waldes), no. 24, Gemäldegalerie Dresden, GG no 10, vol. 28, year 1938. CCP Munich, control number file no. 4493 (BArch Koblenz B323/612). CCP Munich, Property Card no. 4493 (BArch Koblenz B323/732). CCP Munich, Restitution file no. 4493 (BArch Koblenz B323/656). „Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 IRSO“, Federal Archive Koblenz, B 323/581, fol. 24. Wilhelm Busch is probably best known to most people as a draftsman who explored the small weaknesses, idiosyncrasies and wickedness of human nature with a sharp pen. Throughout his life, Busch struggled with his own self-conception as a painter. In addition to numerous landscapes, he also created smaller genre-like scenes that reveal his admiration for the Dutch school. It is the rural environment that Busch makes the subject of his mostly small-format oil paintings. In his genre scenes, he shows the inspiration he got from Dutch 17th century artists like Adriaen van Ostade and Adriaen Brouwer. Such genre scenes allow a depiction of the simple things as a deeply human aspect. In Busch's graphic-narrative work, he explores the significance that lies in everyday life. The tonality of his painting and the spontaneous brushstroke result in a dense atmosphere that one would normally not expect from such a small format. The dark tonality in particular makes it clear that Busch is not using a pleasing or humorous aesthetic in his scenes, but is aiming to brig out what lies behind the motif, as it was also characteristic of the great Dutch masters. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.07 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 338

Hugo Mühlig 1854 Dresden - 1929 Düsseldorf Arbeit auf dem Feld. Um 1898. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand nummeriert '18'. 44,5 x 61 cm (17,5 x 24 in). Wir danken Herrn Wilhelm Körs, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (seit mehreren Generationen in Familienbesitz). Hugo Mühlig tritt 1871 in die Kunstakademie Dresden ein und widmet sich ganz der Landschaftsmalerei. 1881 siedelt er nach Düsseldorf über, wo die dortige Akademie vor allem in der Landschaftsmalerei stilprägend ist, sich mittlerweile aber ebenfalls von einer gefühlvollen romantisierenden Auffassung löst. Prägend für Mühligs Zeit dürfte allerdings der 'Malkasten' gewesen sein, ein Künstler-Verein, in dem reger Austausch auch zu den Veränderungen in der Kunst stattfindet. Mit dem Malerfreund Adolf Lins unternimmt Mühlig etliche Wanderungen in die Region des Niederrheins, von wo zahlreiche seiner Motive stammen. Geprägt von einer kraftvollen Unmittelbarkeit der Naturauffassung lockert sich seine Pinselführung zusehends auf und er bedient sich einer hellen, impressionistisch beeinflussten Palette. Charakteristisch für seine Darstellung der niederrheinischen Flachlandschaften ist die Blickführung in die Weite. In spontaner Frische tupft Mühlig Blumen, Wolken und Silhouetten der Figuren auf die Leinwand, oftmals direkt vor dem Motiv. Sommerlicher Überfluss und die Leuchtkraft der Natur werden in der großzügigen und beschwingten Malweise von Mühlig festgehalten. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.20 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHugo Mühlig 1854 Dresden - 1929 Düsseldorf Arbeit auf dem Feld. Um 1898. Oil on canvas. Lower right signed. Numbered '18' on the reverse. 44.5 x 61 cm (17.5 x 24 in). Wie are grateful to Mr Wilhelm Körs, Düsseldorf, for his ind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Private collection Northern Germany (family-owned for several generations). Hugo Mühlig attended the Dresden Academy of Art in 1871 and devoted himself entirely to landscape painting. In 1881, he moved to Düsseldorf, where the academy was particularly influential in terms of landscape painting, but in the meantime had also moved away from a sentimental, romanticized approach. However, Mühlig's time was probably shaped by the 'Malkasten' group, an artists' association in which there was a lively exchange of views on changes in art. Together with his painter friend Adolf Lins, Mühlig undertook a number of hikes in the Lower Rhine region, where many of his motifs originated. Characterized by a powerful immediacy in his view of nature, his brushwork became increasingly relaxed and he used a bright, impressionistic palette. Characteristic of his depiction of the flat landscapes of the Lower Rhine is the way he looks into the distance. With spontaneous freshness, Mühlig dabs the floral splendor of the farm garden onto the canvas. Summer abundance and the luminosity of nature are captured in Mühlig's generous and lively painting style. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.20 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 341

Paul Baum 1859 Meißen - 1932 San Gimignano Dünen Weg (Vormittag-Sonne). Wohl 1894/95. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen auf einem Klebeetikett nochmals signiert sowie betitelt. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand datiert '1892'. 53,5 x 43,3 cm (21 x 17 in). Die Authentizität der Arbeit ist von Herrn Dr. Wolfram Hitzeroth, Paul Baum Archiv, Marburg, im April 2009 mündlich bestätigt worden. PROVENIENZ: Sammlung Dr. Marré, Gladbeck. Privatsammlung Norddeutschland (seit den 1930er Jahren in Familienbesitz). Bevor sich Paul Baum seiner gemäßigt divisionistischen Malweise zuwendet, stehen seine Arbeiten ganz unter dem Einfluss des Impressionismus und der Plein-air-Malerei des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich hatte er an der Dresdner Kunstakademie beim Großmeister der Landschaft, Friedrich Preller studiert. Als er 1894 bei einem Aufenthalt im belgischen Knokke Camille Pissarro und Theo van Rhysselberghe persönlich kennenlernt, hinterlässt deren divisionistischer Stil prägenden Einfluss. Im selben Jahr kehrt er wieder zurück nach Dresden und schließt sich dort der Sezession an, es entstehen auf dem Land in Goppeln bei Dresden seine ersten im pointillistischen Stil ausgeführten Werke. Baum scheut in seinen Landschaften die grellen Gegensätze, weder die Himmel noch die Landschaften haben spektakuläre Lichtereignisse. Es ist die Harmonie einer Landschaft unter etwas diffusen Lichtverhältnissen, die Paul Baum visualisiert. Die zarten Valeurs in unglaublich differenzierten Farbabstufungen formen ein Bild ruhiger Gelassenheit, in der die Landschaft sich selbst genügt. Es bedarf einer hohen Sensibilisierung des Auges, um sich in die Landschaften des Künstlers einzusehen; das Ergebnis ist dafür umso reicher. Paul Baum ist einer der wenigen deutschen Spätimpressionisten, die uns ein in sich geschlossenes malerisches Œuvre hinterlassen haben, das in seiner eigentlichen Bedeutung erst spät erkannt wurde. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.24 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPaul Baum 1859 Meißen - 1932 San Gimignano Dünen Weg (Vormittag-Sonne). Wohl 1894/95. Oil on canvas. Signed in lower right. Once more signed as well as titled on an adhesive label on the stretcher. Dated '1892' on the stretcher by a hand other than that of the artist. 53.5 x 43.3 cm (21 x 17 in). This work's authenticity was kindly confirmed orally by Dr. Wolfram Hitzeroth, Paul Baum Archive Marburg, in April 2009. PROVENANCE: Collection of Dr. Marré, Gladbeck. Private collection Northern Germany (family-owned since the 1930s). Before Paul Baum turned to his moderate Divisionist style of painting, his works were entirely under the influence of 19th century Impressionism and plein-air painting. Baum shied away from glaring contrasts in his landscapes; neither the skies nor the landscapes evince spectacular light events. Paul Baum visualizes the harmony of a landscape under somewhat diffuse lighting conditions. The delicate values of incredibly differentiated color gradations form an image of calm serenity, in which the landscape is sufficient unto itself. It takes a highly sensitized eye to fathom the artist's landscapes; while the reward is all the richer. Paul Baum is one of the few German late Impressionists who have left us a self-contained painterly oeuvre, the real significance of which was only recognized belatedly. Called up: December 9, 2023 - ca. 14.24 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 368

Hans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Akt mit Paradiesvogel. Wohl um 1908. Öl auf Holz. Verso auf dem Schmuckrahmen mit diversen Ausstellungetiketten, handschriftlich bezeichnet und nummeriert sowie mit dem Brandstempel mit Künstlernamen. 170 x 140 cm (66,9 x 55,1 in). PROVENIENZ: Sammlung John Knittel (1891-1970), Schweiz (seither in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Künstlerbund Hagen, Wien, 1912, Nr. 668 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Kunstpalast Düsseldorf, Nr. 2568 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Leipziger Kunstverein, Nr. 8.627 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Große Berliner Kunstausstellung, 12.5.-31.8.1926, Nr. 897. Hans Unger gehört zu den zentralen, wenn auch bisher weniger beachteten Vertretern des Symbolismus und Jugendstils in Deutschland um die Jahrhundertwende. Ursprünglich als Dekorationsmaler am Königlichen Hoftheater Dresden ausgebildet, nimmt er daselbst ein Studium an der Kunstakademie in der Landschaftsklasse Friedrich Prellers auf, nach dem er auf seinen Reisen durch Italien und im Austausch mit der Goppelner Schule mit der aufgehellten freien Palette des Impressionismus Bekanntschaft macht. Ungers künstlerische Tätigkeit fasziniert durch die Vielzahl an Techniken und Materialien, mit denen er sich zwischen Symbolismus, Impressionismus und Jugendstil beschäftigt, darunter Plakatkunst, Illustrationen für Zeitschriften wie 'PAN' und 'Jugend', Bühnenvorhänge und Mosaiken. 1897 kauft die Dresdner Gemäldegalerie sein Werk 'Die Muse', mit dem er größere Bekanntheit als Maler erlangt. Im selben Jahr begibt sich Unger nach Paris, um dort ein halbes Jahr an der Académie Julian zu studieren. Prägend dürfte der Kontakt mit Werken der Maler des französischen Symbolismus gewesen sein, wie Pierre Puvis de Chavannes und Gustave Moreau, deren traumverlorene, sinnende Frauengestalten auch Ungers Schaffen in Zukunft beeinflussen. Dabei inszeniert Unger diese oftmals in allegorischem Kontext, etwa als die Sonne, der Frühling oder die Natur. Elemente impressionistisch-pastoser Lichtmalerei, die Schönlinigkeit weiblicher Formen im Jugendstil sowie exotistische Anklänge vereint Unger im vorliegenden Gemälde auf großem, wandfüllenden Format. Der reduzierte Bildinhalt mit den großen Flächen des Körpers und des Himmels wird durch äußerst lebendige, irisierende Farbsplitter zusammengesetzt. Rätselhaft mutet die ihr Haar richtende Frauengestalt auf der marmornen Terrasse an, in Zwiesprache mit ihrem Spiegelbild, bewundert von dem mit langen eleganten Federn ausgestatteten Paradiesvogel. Der mit perlmuttschimmernden Intarsien versehene Hocker mag auf Inspirationen durch Ungers Reise nach Ägypten zurückzuführen sein. Überlebensgroß gewinnt die exotische Venus bei ihrer Toilette einen erhabenen, monumentalen Charakter. In Ungers Werk sind die Frauengestalten keine Individuen, sondern stets Sinnbilder für die Kraft und Rätselhaftigkeit des Weiblichen. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.00 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONHans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Akt mit Paradiesvogel. Wohl um 1908. Oil on panel. With several exhibition labels, inscribed and numbered, as well as with the artist's stamp on the reverse. 170 x 140 cm (66.9 x 55.1 in). PROVENANCE: John Knittel Collection (1891-1970), Switzerland (ever since family-owned). EXHIBITION: Künstlerbund Hagen, Vienna, 1912, no. 668 (with the label). Kunstpalast Düsseldorf, no. 2568 (with the label). Leipziger Kunstverein, no. 8.627 (with the label). Große Berliner Kunstausstellung, May 12 - August 31, 1926, no. 897. Hans Unger is one of the central, albeit hitherto less recognized, representatives of Symbolism and Art Nouveau in Germany at the turn of the century. Originally trained as a decorative painter at the Royal Court Theater in Dresden, he began to study at the Academy of Fine Arts in Friedrich Preller's landscape class, after which he became acquainted with the brighter and free palette of Impressionism on his travels through Italy and in exchange with the Goppeln School. Unger's artistic activity is fascinating for the variety of techniques and materials he employed between Symbolism, Impressionism and Art Nouveau, including poster art, illustrations for magazines such as 'PAN' and 'Jugend', stage curtains and mosaics. In 1897, the Dresden Gemäldegalerie bought his work 'Die Muse', which earned him greater fame as a painter. In the same year, Unger went to Paris to study at the Académie Julian for six months. His contact with the works of French Symbolist painters such as Pierre Puvis de Chavannes and Gustave Moreau, whose dreamy, contemplative female figures would also influence Unger's work in the future, was probably formative, too. Unger often staged them in an allegorical context, for example as the sun, spring or nature. In the present painting, Unger combined elements of impressionist, pastose light painting, the beauty of female forms found in Art Nouveau and exotic echoes in a large, wall-filling format. The reduced pictorial content with the large areas of the body and the sky is composed of extremely lively, iridescent splashes of color. The female figure straightening her hair on the marble terrace appears enigmatic, in dialog with her reflection, admired by the bird of paradise with its long, elegant feathers. The stool with its shimmering mother-of-pearl inlays may have been inspired by Unger's trip to Egypt. Larger than life, the exotic Venus gains a sublime, monumental character. In Unger's work, the female figures are not individuals, but always symbols of the power and mysteriousness of the feminine. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 15.00 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).

Lot 369

Hans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Tino Pattiera als Cavaradossi. 1922. Öl auf Leinwand. Rechts oben signiert und datiert. Verso auf der Leinwand nummeriert. Verso auf dem Keilrahmen mit dem Künstlernamen bezeichnet sowie nummeriert 'H. U. 418'. 135,5 x 81,5 cm (53,3 x 32 in). PROVENIENZ: Sammlung John Knittel (1891-1970), Schweiz (seither in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Große Berliner Kunstausstellung, 12.5.-31.8.1926, Nr. 895. In der Rolle des Cavaradossi feiert der bei Dubrovnik geborene Opernsänger Tino Pattiera seine größten Erfolge. 1890 geboren, absolviert er seine Gesangsausbildung in Wien bei Cavaliere Ranieri, ehemaliger Professor des Mailänder Konservatoriums und Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien tätig. Pattieras außergewöhnliche Stimme, sein einnehmendes Äußeres und sein dunkel gefärbter Heldentenor verschaffen ihm bereits nach zweijährigem Studium eine Einladung der Dresdner Königlichen Hofoper zum Vorsingen. Hier feiert er 1916 sein Sensations-Debüt in der Rolle des Manrico im Troubadour von Giuseppe Verdi. Vor allem in den 1920er Jahren steigt er zum Star auf und gastiert 1920/21 an der Chicagoer Oper, nimmt erste Schallplatten auf und übernimmt Filmrollen wie im Operettenfilm 'Eine Nacht in Venedig' von Robert Wiene von 1934. Sein Repertoire umfasst vor allem die italienische Oper des 19. Jahrhunderts, er brilliert aber auch in Richard Wagners 'Tannhäuser' oder in Richard Strauss' 'Ariadne auf Naxos'. Durch die Heirat mit einer Nichte seiner einstigen Wiener Gönnerin, der Gräfin Schaffgotsch, ist er finanziell abgesichert, in den sächsischen Adel eingetreten und residiert im standesgemäßen Schloss Eckberg über der Elbe. Als 1940 sein Engagementvertrag am Dresdner Opernhaus ausläuft, verlässt Pattiera Dresden und übersiedelt zunächst nach Prag und 1950 nach Wien, wo er als Gesangsprofessor an der Musikakademie wirkt. Er gilt als der bedeutendste Vertreter der Verdi-Renaissance zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit Richard Tauber und Elisabeth Rethberg gehört er zu den Größen der Zeit. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONHans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Tino Pattiera als Cavaradossi. 1922. Oil on canvas. Signed and dated in upper right. Numbered on the reverse, as well as inscribed with the artist's name and numbered 'H. U. 418'. 135.5 x 81.5 cm (53.3 x 32 in). PROVENANCE: John Knittel Collection (1891-1970), Switzerland (ever since family-owned). EXHIBITION: Große Berliner Kunstausstellung, May 12 - August 31, 1926, no. 895. Opera singer Tino Pattiera, who was born near Dubrovnik, celebrated his greatest successes in the role of Cavaradossi. Born in 1890, he completed his vocal training in Vienna with Cavaliere Ranieri, a former professor at the Milan Conservatory and active in Vienna at the beginning of the 20th century. Pattiera's extraordinary voice, his engaging appearance and his dark-toned heldentenor (heroic tenor) earned him an invitation to audition for the Dresden Royal Court Opera after just two years of study. Here he made his sensational debut in 1916 in the role of Manrico in Giuseppe Verdi's Troubadour. He rose to stardom in the 1920s in particular, making guest appearances at the Chicago Opera in 1920/21, recording his first records and taking on film roles such as in Robert Wiene's 1934 operetta film 'A Night in Venice'. His repertoire mainly comprised 19th century Italian opera, but he also starred in Richard Wagner's 'Tannhäuser' and Richard Strauss' 'Ariadne auf Naxos'. Through his marriage to a niece of his former Viennese patroness, Countess Schaffgotsch, he was financially secured, entered the Saxon aristocracy and resided in the stately Eckberg Palace overlooking the Elbe. When his contract at the Dresden Opera House expired in 1940, Pattiera left Dresden and first moved to Prague and then to Vienna in 1950, where he worked as a singing professor at the Academy of Music. He is regarded as the most important representative of the Verdi renaissance at the beginning of the 20th century and, together with Richard Tauber and Elisabeth Rethberg, is one of the greatest talents of his time. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 15.02 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).

Lot 371

Hans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Flora. um 1910. Öl auf Holz. Rechts oben signiert. Verso nummeriert und bezeichnet sowie mit verblasstem Stempel, wohl Künstlerbedarf. 80,5 x 65,5 cm (31,6 x 25,7 in). PROVENIENZ: Sammlung John Knittel (1891-1970), Schweiz (seither in Familienbesitz). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.04 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONHans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Flora. um 1910. Oil on panel. Signed in upper right. Numbered and inscribed, as well as with a faded stamp, presumably of a painter's supplies store, on the reverse. 80.5 x 65.5 cm (31.6 x 25.7 in). PROVENANCE: John Knittel Collection (1891-1970), Switzerland (ever since family-owned). Called up: December 9, 2023 - ca. 15.04 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).

Lot 403

Max Oppenheimer 1885 Wien - 1954 New York Bildnis Arthur Schnitzler. 1911. Öl auf Leinwand. Rechts unten monogrammiert 'MOPP'. Verso auf dem Keilrahmen mit diversen alten Etiketten sowie handschriftlichen Nummerierungen. 80,5 x 71,5 cm (31,6 x 28,1 in). [KT]. • Oppenheimer ist mit Kokoschka und Schiele der bedeutendste Protagonist des Wiener Expressionismus. • Das Leopold-Museum in Wien würdigt ihn aktuell mit der großen Einzelausstellung 'Max Oppenheimer – Expressionist der ersten Stunde'. • Ab 1910 tritt er als feinfühliger Porträtist der Wiener Künstler- und Intellektuellenszene auf. • Zu seinen Modellen zählen bedeutende Persönlichkeiten: Thomas und Heinrich Mann, Arnold Schönberg, Tilla Durieux, Antonin Dvorak, Sigmund Freud, Heinrich Thannhauser. • Die Porträts, ausgestellt 1911 bei Thannhauser in München, verhelfen ihm zum Durchbruch. • Erstmals auf dem Auktionsmarkt angebotenes Porträt der Literatur-Ikone der Jahrhundertwende (Quelle: artprice.com). • Weitere Porträts befinden sich im Leopold Museum, Wien, in der Pinakothek der Moderne, München, sowie der Neuen Nationalgalerie, Berlin. PROVENIENZ: Dr. Viktor Manheimer (1877-1942), München (wohl seit 1911, bis spätestens 1918). Privatsammlung, o. O. (ca. 1918- mindestens 1930, ab 1930 in Kommission bei Jost Florack, Berlin). Privatsammlung einer Bühnenbildnerin, München (bis 1987). Privatsammlung München (1987 durch Erbschaft von der Vorgenannten). Privatbesitz Süddeutschland (vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Max Oppenheimer. Gesamtausstellung, Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München, 1911, Nr. 12. Kunsthaus Zürich, Ausstellung Oktober 1911, Kat.-Nr. 137 (unverkäuflich). Kunstsalon Paul Cassirer Berlin, XIV. Jahrgang. Winter 1911/1912. IV. Ausstellung: Kollektionen Richard Dreher, Werner Hoffmann, Max Oppenheimer, 6.-18.1.1912, Nr. 37. Mannheimer Kunstverein [mit der Gruppe SEMA, Jan. 1913?] (mit dem num. Etikett). Kunstsalon Emil Richter, Dresden [mit der Gruppe SEMA, 1913?] (mit dem num. Etikett). LITERATUR: Marie-Agnes von Puttkamer, Max Oppenheimer – MOPP (1885–1954). Leben und malerisches Werk mit einem Werkverzeichnis der Gemälde, Wien u. a. 1999, S. 58, 66, 168, S. 226, WVZ-Nr. 47 (m. Abb.). Arthur Schnitzler, Tagebuch 1909-1912, Wien 1981, S. 208, 212, 214-217, 266, 328. Erich Mühsam, Tagebücher, Online-Edition von Chris Hirte und Conrad Piens, 2011; Heft V, 7.5.-28.7.1911, Eintrag Sonntag, 21.5.1911. Bildende Künstler, Jg. 1, 1911, Abb. S. 243. Wilhelm Michel, Max Oppenheimer, München 1911, S. 34, Abb. S. 11. Fr. v. Khaynach, Von Berliner Kunstausstellungen, in: Neue Preußische Zeitung, 17.1.1912, Nr. 26. B. [Oscar Bie], Hier und dort, in: Berliner Börsen-Courier, 14.1.1912, Nr. 22. Hnn. [Alfred Georg Hartmann], Im Kunstsalon Cassirer, in: Der Tag, 18.1.1912, Nr. 31. Max Osborn, Sezessions-Nachwuchs. Die Januar-Ausstellung bei Cassirer, in: B.Z. am Mittag, 19.1.1912, Nr. 16. Fra. [Hans Franke (?)], Aus Berliner Kunstsalons, Frankfurter Zeitung, 12.2.1912, Nr. 42. Dr. Paul Kautzsch, Kunstausstellungen bei Schulte, Paul Cassirer und Gurlitt, in: Westermanns Monatshefte, 56. Jg., Bd. 112, Nr. 7, April 1912, S. 280-288. Max Osborn, 'MOPP', in: Veröffentlichungen des Kunstarchivs, Nr. 25/26, MOPP. Max Oppenheimer, Berlin [1926], S. 5. Max Oppenheimer, Handschriftliche Werkaufstellung, um 1928, Berlin Museum. Hugo Helbing, München, Ölgemälde und Handzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts, Auktion 21.12.1931, Los 49 (m. Abb.). MOPP. Max Oppenheimer, Menschen finden ihren Maler, Zürich 1938, S. 29f., Abb. S. 31. Else Hoffmann, Heinrich Mann und MOPP, in: Austro American Tribune, Jg. 1, Nr. 8, März 1944, S. 8. Alessandra Comini, Egon Schiele’s portraits, Berkeley u. a. 1974, S. 45, 203 Anm. 62. Gerhart Baumann, Arthur Schnitzler, Die Welt von Gestern eines Dichters von morgen, Frankfurt a. Main/München 1975, Abb. S. 57. Walter Feilchenfeldt/Bernhard Echte, Kunstsalon Cassirer, Bd 5: 'Verheißung und Erfüllung zugleich', Wädenswil 2016, S. 447 (m. Abb.). ARCHIVALIEN: Brief Florack, Jost an Schnitzler, Arthur, 17.1.1930, Teilnachlass A:Schnitzler, Arthur, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Mappe 756. Brief Schnitzler, Arthur an Florack, Jost, 23.1.1930, Teilnachlass A:Schnitzler, Arthur, Deutsches Literaturarachiv Marbach, Mappe 327. '16.1.1911 – Beim Maler Oppenheimer, Georg Cochgasse. Er malte mich. 3.2.1911 – zu Oppenheimer. Beendigung meines Bildes. 7.2.1911 – Nm. [Nachmittag] Oppenheimer – pumpte mich an, worauf ich vorbereitet war. (Ob ich einen Käufer für mein Portrait wüsste.. er brauche dringend Geld…)' Aus: Arthur Schnitzler, Tagebuch 1909-1912, Wien 1981, S. 212-217. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.35 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Lot 405

Otto Dix 1891 Gera - 1969 Singen Brücke in Dresden. Um 1911/12. Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgezogen. Rechts unten signiert (in die nasse Farbschicht geritzt). 46,1 x 65,3 cm (18,1 x 25,7 in). Zwischen Oktober 2022 und Oktober 2023 befand sich das Werk als Leihgabe im Museum Moritzburg in Halle (Saale). Bis zum 25. Februar 2024 zeigen die Deichtorhallen in Hamburg die groß angelegte Ausstellung 'Dix und die Gegenwart'. [CH]. • Bisher unbekanntes Gemälde aus dem Frühwerk (1910–1914) des später so bedeutenden Vertreters der Neuen Sachlichkeit. • Mit nah herantretendem Bildausschnitt, expressivem Duktus, starken Hell-Dunkel-Kontrasten und gekonntem Licht-und-Schatten-Spiel erhebt Dix die Architektur einer Brücke des im April 1898 in Betrieb genommenen Dresdener Hauptbahnhofs zur Protagonistin seiner Komposition. • Vergleichbare Arbeiten dieser Jahre zeigen bspw. die Lennéstraße in Dresden, den Blick auf Dresden-Neustadt oder das Fabrikviertel in Gera. • 1912 wird der hier gezeigte kraftvolle Spätimpressionismus seiner Landschafts- und Stadtmotive in Dresden und Gera durch eine eher stilpluralistische Phase abgelöst. Die Bestätigung von Frau Dr. Ulrike Lorenz lag bei Drucklegung noch nicht vor. PROVENIENZ: Sammlung Ludwig Oskar Herbert Rüger (1892 bis wohl 1966), Dresden. Seitdem in Familienbesitz. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.38 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONOtto Dix 1891 Gera - 1969 Singen Brücke in Dresden. Um 1911/12. Oil on canvas, laid on cardboard. Signed in lower right (scratched into the wet paint). 46.1 x 65.3 cm (18.1 x 25.7 in). Between October 2022 and October 2023, the work was on loan at the Museum Moritzburg in Halle (Saale). Until Februar 25, 2024 the Deichtorhallen in Hamburg host the grand exhibition 'Dix und die Gegenwart'. [CH]. • Hitherto unknown painting by the important representative of New Objectivity from his early creative phase (1910–1914). • With a close-up detail, expressive style, strong light-dark contrasts and skilful play of light and shadow, Dix elevates the architecture of a bridge at Dresden Central Station, which went into operation in April 1898, to the protagonist of his composition. • Comparable works from these years show, for example, the Lennéstrasse in Dresden, the view of Dresden-Neustadt or the factory district in Gera. • In 1912, the powerful late Impressionism of his landscapes and city motifs in Dresden and Ger was replaced by a more pluralistic style. The certificate of authenticity by Dr. Ulrike Lorenz was not at hand before printing. PROVENANCE: Collection of Ludwig Oskar Herbert Rüger (1892 until presumably 1966), Dresden. Ever since family-owned. Called up: December 9, 2023 - ca. 17.38 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 407

Paula Modersohn-Becker 1876 Dresden-Friedrichstadt - 1907 Worpswede Landschaft mit Birken, im Hintergrund zwei Hausgiebel. Um 1900. Öl auf Papier auf Pappe. 54,8 x 40,5 cm (21,5 x 15,9 in). Verso ein Fragment einer aufgeklebten Bestätigung von Prof. Dr. Emil Waldmann, Kunsthalle Bremen, vom 2. August 1922, sowie mit dem Stempel der Kunsthalle Bremen (Lugt 294). • Modersohn-Becker ist durch ihre einzigartige Reduktion des Erlebten auf das Wesentliche eine wichtige Vertreterin des frühen Expressionismus. • 1900 besucht sie erstmals Paris und lernt die reduzierte sowie zugleich monumentale Formensprache Cézannes, van Goghs und Gauguins kennen. • In der Einsamkeit der Worpsweder Landschaft verarbeitet sie die neu gewonnenen Eindrücke. • Werke der Künstlerin befinden sich in bedeutenden internationalen Sammlungen, u. a. dem Detroit Institute of Arts, dem Städel Museum, Frankfurt a. Main, und dem Kunstmuseum Basel. PROVENIENZ: Sammlung Mita Boecking, Schwerte. Privatsammlung Schleswig-Holstein. Privatsammlung Norddeutschland. LITERATUR: Günter Busch/Wolfgang Werner (Hrsg.), Paula Modersohn-Becker 1876-1907. Werkverzeichnis der Gemälde, München 1998, Bd. II, WVZ-Nr. 130 (m. Abb. S. 130). Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 123. Auktion, 27.11.2004, Los 118 (m. Farbabb.). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.40 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPaula Modersohn-Becker 1876 Dresden-Friedrichstadt - 1907 Worpswede Landschaft mit Birken, im Hintergrund zwei Hausgiebel. Um 1900. Oil on paper, on cardboard. 54.8 x 40.5 cm (21.5 x 15.9 in). With a fragment of a confirmation of authenticity by Prof. Dr. Emil Waldmann, Kunsthalle Bremen, from August 2, 1922, pasted on the reverse and with a stamp of Kunsthalle Bremen (Lugt L. 294). • Her unique reduction to the essential makes Modersohn-Becker an important representative of early Expressionism. • In 1900 she visited Paris for the first time and became acquainted with the reduced yet monumental formal language of Cézanne, van Gogh and Gauguin. • In the solitude of the Worpswede landscape, she processed the newly gained impressions. • The artist's works are in important international collections like the Detroit Institute of Arts, the Städel Museum, Frankfurt am Main, and the Kunstmuseum Basel. PROVENANCE: Mita Boecking Collection Schwerte. Private collection Schleswig-Holstein. Private collection Northern Germany. LITERATURE: Günter Busch, Milena Schicketanz, Wolfgang Werner, Paula Modersohn Becker 1876-1907. Catalogue raisonné of paintings, volume II, Munich 1998, cat. no. 130 (illu. on p. 130). Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 123rd auction, November 27, 2004, cat. no. 118 (color illu.). Called up: December 9, 2023 - ca. 17.40 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 442

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Kühe im Herbst. 1924/1926. Öl auf Leinwand. Gordon 788. Links unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert, betitelt und mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) sowie der handschriftlichen Registriernummer 'Da/Bm 7a'. 60 x 70,5 cm (23,6 x 27,7 in). [CH]. • Besonders ausdrucksstarkes Beispiel für Kirchners konsequente Verfolgung seines Davoser Malstils. • Nach neun Jahren in Davos unternimmt Kirchner 1925/26 Reisen zu seinen einstigen deutschen Wirkungsstätten, von denen er in seinem künstlerischen Stilbewusstsein gefestigt nach Davos zurückkehrt. • In Motiv, leuchtend-expressiver Farbpalette und reduzierter Formensprache selbstbewusste Darstellung, die seine kompromisslose Stiländerung in den 1920er Jahren unterstreicht. • Auf charakteristische Weise verbindet der studierte Architekt E. L. Kirchner hier Frontalperspektive und Profilansicht mit einem nah an das Motiv herantretenden Bildausschnitt. • Direkt von der Familie des Künstlers. Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. Das vorliegende Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946). Kirchner Erbengemeinschaft, Biberach (1954). Sammlung Walter Köhler, München (seit 1954, Erbe nach Walter Kirchner (1882-1954), Bruder des Künstlers). Seitdem in Familienbesitz. LITERATUR: Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, München/Cambridge (Mass.) 1968, WVZ-Nr. 788, S. 388 (m. Abb.). Hans Delfs/Mario-Andreas von Lüttichau/Roland Scotti, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Nolde, Nay .. Briefe an den Sammler und Mäzen Carl Hagemann, Ostfildern-Ruit 2004, Nr. 475. 'Der farbige Umriß ist ein Problem, das noch nicht behandelt wurde bis heute. [..] Auch die Veränderung der Farbe einer Fläche bei Angrenzen an eine complementäre Farbe gehört in dies Kapitel. [..] Die Farben bleiben viel mehr in der Fläche, wenn sie nebeneinander im Farbkreis stehen, und Fläche will ich haben, trotz Tiefenwirkung und allem anderen.“ Ernst Ludwig Kirchner, Tagebucheintragung vom 17. Oktober 1925, in: Lothar Grisebach, Davoser Tagebuch, Ostfildern 1997, S. 103. Kirchners Deutschlandreise 1925/26 Zeitlich ist das Werk in die Jahre um 1924/1926 einzuordnen. Womöglich hat Kirchner es 1924 begonnen und erst 1926 – nach seiner sog. 'Deutschlandreise“ 1925/26 – vollendet. Im Winter 1925/26 reist Kirchner zunächst nach Frankfurt am Main, nach Chemnitz, Dresden und schließlich nach Berlin, kehrt anschließend für einige Zeit nach Davos zurück, bevor er im Juni 1926 zu einer weiteren Reise nach Dresden aufbricht. Während seiner Aufenthalte sieht Kirchner u. a. erstmals die umfassende Sammlung seines befreundeten Mäzens Carl Hagemann, er besucht das Städel Museum in Frankfurt, die 'Galerie der Moderne' in den Kunstsammlungen Chemnitz, die wichtigsten Berliner Kunstmuseen, die 'Internationale Kunstausstellung' in Dresden, zudem lernt er die Tänzerinnen Mary Wigman und Gret Palucca und mit ihnen den modernen Ausdruckstanz kennen. Schon vor der Reise betrachtet Kirchner sein künstlerisches Schaffen wohlwollend und selbstbewusst: 'Ich sehe langsam, worauf es ankommt. Sehe warum und was meine Malerei will und ist. Es ist kein Zwang, nichts Gewolltes in ihr, und doch ist sie anders als die Natur. Aber es wäre falsch zu sagen, dass ich aus dem Gefühl allein male, die Erfahrungen, die ich machte im früheren Werke, benutze ich selbstverständlich für das folgende ganz bewusst. Ich glaube, dass ich die Lehre um die Kunst um einige neue Sätze bereichere.“ (E. L. Kirchner, 1.9.1925, in: Lothar Grisebach (Hrsg.), E. L. Kirchners Davoser Tagebuch, Stuttgart 1997, Nr. 161, S. 82) Und auch nach seiner Rückkehr aus Deutschland, den Kopf gefüllt mit neuen Eindrücken und Bildern der künstlerischen Avantgarde, ist Kirchner sich sicher, im Hinblick auf die Moderne den richtigen Weg eingeschlagen zu haben: 'Die Reisen waren sehr lehrreich für mich, obwohl ich künstlerisch gar keine Anregung davontrug, ich sah aber meinen Platz und die Berechtigung, weshalb mein Werk drüben so hoch geschätzt wird. Unter den heute schaffenden Modernen steht meine Arbeit tatsächlich in ihrem Ernst, in Freiheit und Eigenart an allererster Stelle. […] Viel wichtiger daran ist auch, dass meine Arbeit weit und breit genug ist, um weitere Entwicklung derselben zuzulassen, und ich sehe heute meinen Weg deutlich vor mir.' (E. L. Kirchner, 26.9.1926, in: ebd., Nr. 185, S. 108) Fokus auf Form, Farbe und Perspektive Seine so moderne künstlerische Ausdrucksweise zeigt sich in dem hier angebotenen Gemälde 'Kühe im Herbst' in einem zunächst ländlich-alltäglichen Motiv. Kirchner porträtiert die freundlich dreinblickenden Tiere in drei verschiedenen Ansichten und Positionen, von der Seite grasend, mit offenem Maul und ganz frontal den Betrachter:innen entgegenblickend, und füllt damit bereits einen Großteil des Bildraums. Es geht ihm nicht um die Darstellung der idyllischen Davoser Bergwelt, sondern um eine moderne Formfindung, neue Bildideen und Perspektiven und um mutig gesetzte Farbigkeit. Wie in weiteren Arbeiten dieser Jahre zu beobachten ist, findet Kirchner zu einer später charakteristischen Zweifarbigkeit, mit der er seine Motive darstellt. So wie die Körper der Kühe aus kräftigem Violett und einem tiefen Blaugrün modelliert werden, verwendet Kirchner bspw. in seinem so berühmten 'Selbstbildnis' (1925/26, Sammlung E. W. Kornfeld, Bern/Davos) ausschließlich klare, starke Farben für seine Darstellung von Licht und Schatten, anstatt die verwendete Farbe in dunkleren und helleren Tönen abzumischen. Während sich sein Werk und das der 'Brücke'-Künstler in früheren Arbeiten in Dresden und Berlin mit dynamischem, bewegtem Strich, geradezu nervöser Linienführung, flirrenden Konturen und zum Teil spitzen, kantigen Formen auf die expressive und unmittelbare Übersetzung des Gesehenen und Erlebten fokussiert, erlebt Kirchners Schaffen in den 1920er und dann erneut in den 1930er Jahren in Davos deutliche stilistische und formale Weiterentwicklungen. Der Ausgangspunkt ist noch immer das Naturerlebnis, doch Kirchner findet nun zu einer betont flächigen Malweise und zu einer ganz eigenen Form der Abstrahierung, die in der hier angebotenen Arbeit eindrucksvoll Gestalt nimmt und die für seine späteren Arbeiten der 1930er Jahre absolut richtungsweisend ist. [CH] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 18.30 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 461

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Tanzschule Wigman. Um 1926. Gouache über schwarzer Kreide. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer 'A Da/Be 22'. Auf bräunlichem Velin. 34 x 48,2 cm (13,3 x 18,9 in), blattgroß. [CH]. • Mit dieser mehrfigurigen, farbstarken Darstellung verbindet der Künstler bedeutende Themen seines künstlerischen Schaffens: den weiblichen Akt, Tanz und Bewegung. • Der Tanz spielt in Kirchners Œuvre bereits seit den Szenen aus den Tanzcafés und Varietés in Dresden um 1905 eine bedeutende Rolle. • In den 1920er Jahren lernt Kirchner mit Mary Wigman und Gret Palucca bedeutende Tänzerinnen der Zeit kennen und beschäftigt sich intensiv mit dem modernen Ausdruckstanz. • Die moderne, progressive Wigman-Ballettschule in Dresden besucht der Künstler während seiner Deutschlandreise 1926 (vgl. u. a. Presler, Skizzenbuch Skb 127). • Im Ausdruckstanz Mary Wigmans sieht Kirchner das einstige Programm der 'Brücke'-Künstler von 1906 umgesetzt, die unmittelbare und unverfälschte Wiedergabe dessen, 'was einen zum Schaffen drängt'. Das vorliegende Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946). Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart (1954). Galerie Wolfgang Ketterer, München. Privatsammlung Norddeutschland (1985 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Ernst Ludwig Kirchner. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Galerie Wolfgang Ketterer, München, 6.9.-26.10.1985, Kat.-Nr. 97 (m. Farbabb., S. 117). 'Heute erster großer Eindruck bei Mary Wigman. Ich empfinde das Parallele, wie es sich in ihren Tänzen ausdrückt in der Bewegung der Massen, die die Einzelbewegung verstärken durch die Zahl. Es ist unendlich anregend und reizvoll, diese Körperbewegungen zu zeichnen. [..] Ja, das was wir geahnt haben, das ist doch Wirklichkeit geworden. Die neue Kunst ist da. Mary Wigman benutzt vieles aus den modernen Bildern unbewußt und das Schaffen eines modernen Schönheitsbegriffes ist ebenso in ihren Tänzen am Werke wie in meinen Bildern.' E. L. Kirchner, 16.1.1926, in: Lothar Grisebach (Hrsg.), Davoser Tagebuch, Stuttgart 1998, S. 126. 'Ich bin jetzt schön in der Arbeit drin und zeichne täglich in der Wigman-Tanzschule. Dieser Tanz gibt mir doch viel, er hängt sehr mit unserer Moderne zusammen.' E. L. Kirchner an seine Lebensgefährtin Erna Schilling, Brief vom 2.2.1926, zit. nach: Hans Delfs (Hrsg.), E. L. Kirchner. Der gesamte Briefwchsel, Zürich 2010, Nr. 1650. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 18.55 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Tanzschule Wigman. Um 1926. Gouache over black chalks. With the estate stamp of the Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) and the hand-written registration number 'A Da/Be 22' on the reverse. On brownish wove paper. 34 x 48.2 cm (13.3 x 18.9 in), the full sheet. [CH]. • With this multi-figure, colorful depiction, the artist combines important themes of his art: the female nude, dance and movement. • Dance has played an important role in Kirchner's oeuvre since the scenes from the dance cafés and variety shows in Dresden around 1905. • In the 1920s, Kirchner met Mary Wigman and Gret Palucca, important dancers of the time, and became intensively involved with modern dance. • The artist visited the modern, progressive Wigman Ballet School in Dresden during a trip in 1926 (cf., among others, Presler, sketchbook Skb 127). • In Mary Wigman's expressive dance, Kirchner sees the former program of the 'Brücke' artists from 1906 implemented, the direct and unadulterated reproduction of 'what urges to create'. The present work is documented at the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: Artist's estate (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946). Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart (1954). Galerie Wolfgang Ketterer, Munich. Private collection Northern Germany (acquired from the above in 1985). EXHIBITION: Ernst Ludwig Kirchner. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Galerie Wolfgang Ketterer, Munich, September 6 - October 26, 1985, cat. no. 97 (color illu. p. 117). 'First great impression today at Mary Wigman. I feel the parallel, as expressed in her dances, in the movement of the masses, which reinforce the individual movement. It is infinitely stimulating and attractive to draw these body movements. [.] Yes, what we suspected has become reality. The new art is here. Mary Wigman unconsciously uses much of the modern pictures and the creation of a modern concept of beauty is at work in her dances as well as in my pictures.' E. L. Kirchner, January 16, 1926, in: Lothar Grisebach (ed.), Davoser Tagebuch, Stuttgart 1998, p. 126. 'I'm now doing a lot of work and drawing every day at the Wigman dance school. This dance gives me a lot, it's very much connected to our modern age.' E. L. Kirchner to his partner Erna Schilling, letter dated February 2, 1926, quoted from: Hans Delfs (ed.), E. L. Kirchner. Der gesamte Briefwechsel, Zurich 2010, no. 1650. Called up: December 9, 2023 - ca. 18.55 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 534

Conrad Felixmüller 1897 Dresden - 1977 Berlin Meine Schwester Hanna (Mädchenbildnis) / Bildnis Frau Minni Steinhardt. 1914/1929. Öl auf Leinwand (beidseitig bemalt). Jeweils signiert und datiert (die Vorderseite unten rechts 'Felix Müller 1914', die Rückseite oben links 'C. Felixmüller 1929'). 69 x 64,5 cm (27,1 x 25,3 in). Verso ist Minni Steinhardt porträtiert, die Frau des Freundes und Künstlers Jakob Steinhardt. [EH]. • Die Leinwand vereinigt auf zwei Seiten die Entwicklung vom expressiven zum neusachlichen Porträt. • Hanna, die Schwester von Conrad Felixmüller, heiratet später Peter August Böckstiegel. • Werke von Conrad Felixmüller sind u. a. in den Sammlungen des Museum Gunzenhauser, Chemnitz, der Sammlung Buchheim, Feldafing, und dem Von der Heydt-Museum, Wuppertal, vertreten. PROVENIENZ: Nachlass Conrad Felixmüller. Sammlung Hermann-Josef Bunte, Hamburg/Bielefeld. AUSSTELLUNG: (Ausstellungen der Vorderseite) Conrad Felixmüller 1897-1977, 88. Ausstellung INTERVERSA Gesellschaft für Beteiligung mbH, Hamburg, 7.5.-12.6.1981, Kat.-Nr. 1 (hier: Mädchenbildnis). Conrad Felixmüller. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Galerie Brockstedt, Hamburg, März/April 1984, Kat.-Nr. 2 (m. Farbabb. o. S.). Conrad Felixmüller. His Dresden Years, Tel Aviv Museum of Art, 1995, Kat.-Nr. 3. (Ausstellungen der Rückseite) Conrad Felixmüller. Sonderausstellung, Galerie Fritz Gurlitt, Berlin 1929, (Faltblatt) o. Nr. LITERATUR: Titus Felixmüller, Conrad Felixmüller. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Köln 1996, WVZ-Nr. 20, S. 215 (m. Abb.), und WVZ-Nr. 436, S. 265 (m. Abb.). David Riedel, Conrad Felixmüller, München 2021, Abb. S. 15. Peter August Böckstiegel 1889-1951. Expressionismus. Werke aus der Sammlung Bunte, Richard Haizmann Museum, Niebüll, 9.9.-23.10.2022; Schloss Evenburg, Leer, 31.10.2022-10.1.2023, S. 8 (m. Farbabb.). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 16.59 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONConrad Felixmüller 1897 Dresden - 1977 Berlin Meine Schwester Hanna (Mädchenbildnis) / Bildnis Frau Minni Steinhardt. 1914/1929. Oil on canvas (painted on both sides). Each signed and dated (front 'Felix Müller 1914' in lower right, reverse 'C. Felixmüller 1929' in upper left). 69 x 64.5 cm (27.1 x 25.3 in). The portrayed person on the reverse is Minni Steinhardt, wife of the artist Jakob Steinhardt. [EH]. • The two sides of the canvas testify to the develpoment from an expressive portrait style to New Objectivity. • Hanna, C. Felixmüller's sister, later married Peter August Böckstiegel. • Works by Conrad Felixmüller are at, among others, the Museum Gunzenhauser, Chemnitz, the Buchheim Collection, Feldafing, and the Von der Heydt-Museum, Wuppertal. PROVENANCE: Estate of Conrad Felixmüller Hermann-Josef Bunte Collection, Bielefeld. EXHIBITION: Exhibitions of front side . Conrad Felixmüller 1897-1977, 88. Ausstellung INTERVERSA Gesellschaft für Beteiligung mbH, Hamburg, May 7 - June 12, 1981.cat. no. 1 (here titled: Mädchenbildnis) Conrad Felixmüller. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Galerie Brockstedt, Hamburg, March - April 1984, cat. no. 2, fig. Conrad Felixmüller. His Dresden Years, Tel Aviv Museum, Tel Aviv 1995, cat. no. 3 Exhibition of rear side: Conrad Felixmüller. Sonderausstellung, Galerie Fritz Gurlitt, Berlin 1929, (folding leaf) no number. LITERATURE: Titus Felixmüller, Conrad Felixmüller. Monographie und Werkverzeichnist der Gemälde, Cologne 1996, no. 20, p. 215 fig. and no. 436, p. 265 fig. David Riedel, Conrad Felixmüller, Munich 2021, fig. p.15. Peter August Böckstiegel. Expressionismus. Werke aus der Sammlung Bunte, Richard Haizmann Museum, Niebüll, September 9 - October 23, 2022; Schloss Evenburg, Leer, October 31, 2022 - January 10, 2023, fig. p. 8. Called up: December 9, 2023 - ca. 16.59 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 542

Peter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Blumenstilleben mit Sonnenblumen, Gladiolen und Pickelhelm. 1915. Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert '1915' und '18.9.'. 82 x 87 cm (32,2 x 34,2 in). [CH/SM]. • Erst vor wenigen Jahren wiederentdecktes Werk des Künstlers. • Im Dezember 1914 erhält Böckstiegel seinen Einberufungsbefehl und beginnt seine Grundausbildung in Breslau. • Trotz des herausfordernden Soldatenlebens setzt er sein künstlerisches Schaffen auf beeindruckende Weise fort. • Aufgrund des Krieges entstehen in dieser Zeit zwar einige Aquarelle und Zeichnungen, aber nur wenige ausgearbeitete Gemälde. • Gestischer Strich und leuchtende Farbigkeit. Das Werk wird in dem zukünftigen Werkverzeichnis unter der WVZ-Nr. G 70 a gelistet. Wir danken dem Museum Peter August Böckstiegel, Werther, für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Sammlung Hermann-Josef Bunte, Hamburg/Bielefeld (seit 2014). AUSSTELLUNG: Peter August Böckstiegel – ein Expressionist zwischen Westfalen und Dresden, Wessenberg-Galerie Konstanz, 28.1.-16.4.2017. Peter August Böckstiegel. Expressionismus. Werke aus der Sammlung Bunte, Richard Haizmann Museum, Niebüll, 9.9.-23.10.2022; Schloss Evenburg, Leer, 31.10.-2022-10.1.2023, Kat.-Nr. 6, S. 10 (m. Abb., S. 11). LITERATUR: Neumeister, München, 56. Auktion, 4.12.2014, Los 211. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.13 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPeter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Blumenstilleben mit Sonnenblumen, Gladiolen und Pickelhelm. 1915. Oil on canvas. 82 x 87 cm (32.2 x 34.2 in). Called up: December 9, 2023 - ca. 17.13 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 546

Conrad Felixmüller 1897 Dresden - 1977 Berlin Londa („der schöne Schmuck“). 1924. Aquarell. Links unten signiert und datiert. Verso signiert und bezeichnet. Auf Velin. 57 x 39 cm (22,4 x 15,3 in), blattgroß. • Großformatiges Aquarell von leuchtender, fluoreszierender Farbigkeit. • Die Bildkomposition ist noch geprägt von seinem expressionistisch-kubistischen Stil, den er Mitte der 1920er Jahre aufgibt zugunsten eines eleganten Realismus. • Das Porträt gehört zu den wichtigsten Sujets im Schaffen Felixmüllers. • Jahrzehnte im Besitz der Familie Feldmann – erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. PROVENIENZ: Sammlung Rudolf Feldmann (direkt vom Künstler, seitdem in Familienbesitz). Sammlung Hermann-Josef Bunte, Hamburg/Bielefeld. AUSSTELLUNG: Peter August Böckstiegel und Conrad Felixmüller. Eine Künstlerfreundschaft, Galerie Ostendorff, Münster, 28.3.-22.4.2014, S. 44. Conrad Felixmüller. Kunst ist eine historische Angelegenheit, Museum Haus Opherdicke, Kreis Unna, 25.9.2016-26.2.2017, S. 24 (m. Abb.) u. S. 125. Hermann Stenner und seine Zeit, Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld, 20.1.-18.8.2019, Kat.-Nr. 54 Familienbande. Conrad Felixmüller – in Arrode, Museum Peter August Böckstiegel, Werther, 9.4.-27.6.2021, S. 19. Rudolf Feldmann ist ein Bielefelder Gold- und Silberschmied, der im dortigen Kulturleben gut vernetzt ist. 1924 lernt er Conrad Felixmüller kennen, den Schwager von Böckstiegel Felixmüller. In der gleichen Zeit intensiviert sich auch der Kontakt von Feldmann und Felixmüller. Beide Künstler bestellen bei ihm Schmuck und Tafelsilber im Tausch mit Druckgrafik und Aquarellen. Das Aquarell von Londa ist auf den 12. Mai 1924 datiert. Es zeigt die Frau Conrad Felixmüllers mit Schmuckkreationen von Rudolf Feldmann. Bis zum Ende des Monats hat das Aquarell bereits seinen neuen Besitzer Rudolf Feldmann erreicht. Felixmüller schreibt in einem Brief vom 31. Mai 1924: 'Sehr geehrter Herr Feldmann, ich danke Ihnen mit meiner Frau herzlichst für Ihren freundlichen Brief - ich freue mich ausserordentlich dass Ihnen meine Aquarelle Freude machen u. Sie Ihren Schmuck wiedererkannt haben. [..]' (zit. nach: David Riedel (Hrsg.), Conrad Felixmüller an Rudolf Feldmann: Briefe an einen Kunstfreund (1924–1958), Peter August Böckstiegel Stiftung, Werther 2021, S. 100). Es folgen im Herbst 1926 und im Frühjahr 1927 jeweils ein Porträt von Herrn Feldmann und seiner Frau in Felixmüllers neu entwickeltem Stil eines eleganten Realismus. [SM] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.20 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONConrad Felixmüller 1897 Dresden - 1977 Berlin Londa („der schöne Schmuck“). 1924. Watercolor. Lower left signed and dated. Signed and inscribed on the reverse. On wove paper. 57 x 39 cm (22.4 x 15.3 in), the full sheet. • Large-size watercolor with radiant and fluorescent colors. • The composition still shows the influence of an expressionist-cubist style, which he gradually abandoned in the mid 1920s in favor of an elegant Realism. • The portrait is a key subject in Felixmüller's oeuvre. • In possession of the Feldmann family for decades and for the first time offered on the international auction market. PROVENANCE: Rudolf Feldmann Collection (directly from the artist). Ever since family-owned. Hermann-Josef Bunte Collection, Bielefeld. EXHIBITION: Familienbande. Conrad Felixmüller - in Arrode, Museum Peter August Böckstiegel, Werther, April 9, 2021 - June 27, 2021, p. 19. Peter August Böckstiegel und Conrad Felixmüller. Eine Künstlerfreundschaft, Galerie Ostendorff, Münster, March 28 - April 22, 2014, p. 44. Conrad Felixmüller. Kunst ist eine historische Angelegenheit. Museum Haus Opherdicke, Kreis Unna, September 25, 2016 - February 26, 2017, fig. p. 24 and p. 125. Hermann Stenner und seine Zeit, Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld, January 20 - June 10, 2019, cat. no. 54. Called up: December 9, 2023 - ca. 17.20 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.

Lot 547

Peter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Winterbild mit Bauernhäusern. 1912. Öl auf Leinwand. Unten mittig monogrammiert und datiert. 78 x 78 cm (30,7 x 30,7 in). Im Original-Künstlerrahmen. [CH]. • Bedeutende Provenienz: u. a. Galerie Arnold, Dresden, und Sammlung Marie Hauptmann, die erste Ehefrau des Schriftstellers Gerhart Hauptmann. • Böckstiegels Bilder entstehen im unmittelbaren Erleben und in großer Verbundenheit mit dem ländlichen Leben und der Natur. • Anders als seine Mitschüler sucht Böckstiegel seine Motive nicht im städtischen Bielefeld, sondern konzentriert sich auf seine vertraute Umgebung in Arrode. • Er entwickelt den Stil seines Vorbilds van Gogh zu einer die Motive durch in- und übereinander gesetzte Farbschichten auflösende, fast gänzlich auf Konturen verzichtende Malerei weiter. PROVENIENZ: Galerie Arnold, Dresden. Sammlung Marie Hauptmann (1860-1914), Dresden. Privatsammlung. Sammlung Ahlers / ahlers collection, Herford. Sammlung Hermann-Josef Bunte, Bielefeld. AUSSTELLUNG: Expressionistische Bilder. Sammlung Firmengruppe Ahlers, Käthe-Kollwitz-Museum, Berlin, 21.10.-6.12.1993, Kat.-Nr. 34. Peter August Böckstiegel. Menschen und Landschaften, Kunsthalle Bielefeld, 19.10.1997-4.1.1998, Museum Schloss Moyland, 25.1.-8.3.1998, Kat.-Nr. 21 (m. Farbabb., S. 211 u. Tafel 7). Hermann Stenner und der Hölzel-Kreis. Malerei und Grafik aus der Sammlung Bunte, Kunstmuseum Hohenkarpfen, 13.4.-17.8.2003, Kat.-Nr. 81. Conrad Felixmüller – Peter August Böckstiegel. Arbeitswelten, Kunsthalle Bielefeld, 4.2.-6.5.2007, Abb. S. 176. Sammlung Bunte. Positionen der klassischen Moderne, Kunstmuseum Ahlen, 25.2.-28.5.2007, Museum Lyonel Feininger, Quedlinburg, 1.12.2007-2.3.2008, Städtische Galerie, Böblingen, 16.3.-29.6.2008, August Macke Haus, Bonn, 13.2.-17.5.2009; Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg, 29.5.-6.9.2009, Ernst Barlach Stiftung, Güstrow, 27.9.2009-17.1.2010; Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda, 24.1.-5.4.2010. Wege in die klassische Moderne. Sammlung Bunte, Neues Schloss Kißlegg, 18.4.-18.7.2010. Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld, 31.10.2010-20.2.2011; Kloster Schussenried, 9.4.-26.6.2011, S. 19 (m. Farbabb. S. 26). Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte, Kunsthalle Bielefeld, 21.3.-3.8.2014, Farbabb. S. 23. Böckstiegel. Das frühe Werk 1909-1913, Museum Peter August Böckstiegel, Werther, 11.7.-19.12.2021. LITERATUR: David Riedel, Peter August Böckstiegel: Die Gemälde 1910-1951, München 2014, WVZ-Nr. 031, S. 49 (m. Abb.). Jutta Hülsewig-Johnen/Vita von Wedel, Peter August Böckstiegel. Menschen und Landschaften. Monografie und Werkverzeichnis, Köln 1997, WVZ-Nr. 21 (m. Farbabb., S. 211 u. Tafel 7). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 289. Auktion, 7.6.1991, Los 166. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.22 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPeter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Winterbild mit Bauernhäusern. 1912. Oil on canvas. Bottom center monogrammed and dated. 78 x 78 cm (30.7 x 30.7 in). [CH/EH]. • Renowned provenance: in possession of, among others, Galerie Arnold in Dresden and part of the collection of Marie Hauptmann, first wife of the author Gerhart Hauptmann. • Böckstiegel's picture originate from the immediate sensation and a deeply felt connection with rural life and nature. • Other than his fellow students, Böckstiegel did not find motifs in urban Bielefeld, but focussed on the familiar surroundings of Arrode. • He developed the style of his great artistic role model van Gogh to a painting that almost entirely does without contours and in which the motifs dissolve through superimposed layer of paints. PROVENANCE: Galerie Arnold, Dresden. Marie Hauptmann Collection (1860-1914), Dresden. Private collection. Ahlers collection, Herford. Hermann-Josef Bunte Collection, Bielefeld. EXHIBITION: Expressionistische Bilder. Sammlung Firmengruppe Ahlers, Käthe-Kollwitz-Museum, Berlin, Ocotber 21 - December 6, 1993, cat. no. 34. Peter August Böckstiegel. Menschen und Landschaften, Kunsthalle Bielefeld, October 19, 1997 - January 4, 1998, Museum Schloss Moyland, January 25 - March 8, 1998, cat. no. 21 (fig., p. 211 and plate 7). Hermann Stenner und der Hölzel-Kreis. Malerei und Graphik des 20. Jahrhunderts in der Sammlung Bunte, Kunstmuseum Hohenkarpfen, Hausen ob Verena, April 13 - August 17, 2003, cat. no. 81. Conrad Felixmüller - Peter August Böckstiegel. Arbeitswelten, Kunsthalle Bielefeld, February 4 - May 20, 2007, fig. p. 176 Sammlung Bunte. Positionen der klassischen Moderne, Kunstmuseum Ahlen, February 25 - May 28, 2007, Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg, December 1, 2007 - March 2, 2008, Städtische Galerie, Böblingen, March 16 - June 29, 2008, August Macke Haus, Bonn, February 13 - May 17, 2009, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg, May 29 - September 6. 2009, Ernst Barlach Stiftung, Güstrow, September 27, 2009 - January 17, 2010, Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda, January 24 - April 5, 2010. Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld, October 31, 2010 - February 20, 2011, fig. p. 19 and p. 26 Wege in die klassische Moderne. Sammlung Bunte, Kißlegg, April 17 - July 25, 2010. Der Westfälische Expressionismus, Kloster Schussenried, Bad Schussenried, April 9 - June 26, 2011. Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914 (Sammlung Bunte), Kunsthalle Bielefeld, March 21 - August 3, 2014, fig. p. 23. LITERATURE: Jutta Hülsewig-Johnen and Vita v. Wedel (eds.), Peter August Böckstiegel. Menschen und Landschaften (Monographie und Werkverzeichnis), Cologne 1997, cat. no. 21 (fig. p. 211 and plate 7). David Riedel, Peter August Böckstiegel. Die Gemälde 1910-1951, Munich 2014, p. 49, cat. no. 031 (fig.). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 289th auction, June 7, 1991, lot 166. Called up: December 9, 2023 - ca. 17.22 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 548

Peter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Stillleben mit Krügen (verso: Bildnis der Mutter). 1913. Öl auf Leinwand. Links oben signiert und datiert. Verso mit einem fragmentarischen, handschriftlich bezeichneten Etikett. 75 x 83,5 cm (29,5 x 32,8 in). [CH]. • Beidseitig bemalt: verso mit der Darstellung der Mutter des Künstlers (unvollendet). • Kraftvoll und in 'großer, farbiger Geste' breitet Böckstiegel seine Motive über die die gesamte Leinwand aus. • Er arbeitet ohne Untermalung, ohne Verreiben, in sicherem Umgang mit der Farbe, mit reinen, selbstbereiteten Leimfarben und mit freiem, selbstständigem Vorgehen, das seine Mitschüler in Dresden sehr beeindruckt und das Conrad Felixmüller in diesen Jahren als 'etwas unerhört Neues' beschreibt. • Böckstiegels berühmtes, im selben Jahr entstandenes Selbstbildnis (Peter-August-Böckstiegel-Haus, Arrode) bezeugt sein schon früh gefestigtes Selbstverständnis als Maler und Künstler. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Sammlung Hermann-Josef Bunte, Hamburg/Bielefeld. AUSSTELLUNG: Ausdruck seines Ursprungs. Der Künstler Peter August Böckstiegel, Museum Peter August Böckstiegel, Werther, 31.8.-21.10.2018. LITERATUR: David Riedel, Peter August Böckstiegel: Die Gemälde 1910-1951, München 2014, S. 54, WVZ-Nr. 039 u. 039 a (m. Abb.). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.24 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPeter August Böckstiegel 1889 Arrode/Westfalen - 1951 Arrode/Westfalen Stillleben mit Krügen (verso: Bildnis der Mutter). 1913. Oil on canvas. 75 x 83.5 cm (29.5 x 32.8 in). Called up: December 9, 2023 - ca. 17.24 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 1079

Rudolf ENDERLEIN (1908- 1985) stehender Bär, 30er Jahre,Bronze, braun patiniert, auf der Plinthe monogrammiert RE, Bronzeskulptur auf Holzsockel 30er Jahre, deutscher Bildhauer geb. 1908 in Dresden - 1985 Bautzen, Höhe mit Sockel H 35,5 cm x B 18 cm x T 10,5 cm, Bär H 29,5 cm x B 14 cm x T 7,5 cm

Lot 1180

Carl Wilhelm MÜLLER (1839-1904) Waldlandschaft mit Bach und Waldhütte 1878,Öl/Leinwand, u. links signiert und datiert C.W.Müller 1878, deutscher Maler geb. 1839 Dresden - 1904 Dresden, H 70 cm x B 52 cm, Prunkrahmen 90 x 71 cm, kleine Nachbesserung und kleine Stelle rest.

Lot 954

Dresden Tischlampe mit galantem Rokokopärchen,Porzellan, goldene Firmenmarke, galantes Rokokopärchen am Kaffeetisch, Fassung E-27, H 22 cm (mit Schirm 47,5 cm) x B 26 cm x T 23 cm, Schirm D 35 cm, Chip am Kleid, Funktion ungeprüft

Lot 955

Dresden Carl Thieme 1888-1901 Allegorie der Jahreszeiten großer Lampenfuß, large lamp base,Porzellan, blaue Firmenmarke "Kreuz mit T" für Carl Thieme Potschappel zwischen 1888-1901, vier Putten als Allegorie der Jahreszeiten, reicher Blütenbesatz, Durchbrucharbeit, H 43 cm (mit Lampenfassung 83 cm) x B 23,5 cm x T 23,5 cm, Chips an Blattwerk und Puttenzeh, eine Putte geklebt und besch.

Lot 145

A group of nineteenth century and later English ceramics including a pair of Derby salts, a Derby oriental pattern vase (lacking cover), Coalport and Crown Staffordshire floral plates, Britannicus 'Dresden' pattern sauce tureen, Limoges coffee cans etc...(26)

Lot 2283

German nickel mounted violin bow by and stamped A.R. Weichold, Dresden 2, the stick octagonal, the ebony frog inlaid with pearl eyes and the ebony adjuster with two nickel bands, 60gm *This lot is subject to VAT at 20% on the hammer price

Lot 2407

Good German three-quarter size violin circa 1900 labelled Manufactured in Dresden, Imitation of Jacobus Stainer, 13 1/4", 33.70cm

Lot 2453

Dresden violin circa 1890, 14 5/16", 36.40cm

Lot 2455

Good Dresden violin circa 1890, 14 1/8", 35.90cm

Lot 4093

Pair of Dresden four light candelabra each with an allegorical figure of a cherub, one with a globe the other writing in a book, under glazed blue crossed swords and dot mark and impressed 1934 H 37.5cm

Lot 303

Paar achteckige Kakiemon-Schalen. Arita. Ca. 1670-1690Dekoriert in Emailfarben der typischen Kakiemon-Palette im Spiegel mit zwei ein Rund bildenden Phönixen, außen ein Phönix auf einem Päonienzweig und ein fliegender Phönix, am abgeschrägten Rand Blüte und Ranken, die Lippe braun glasiert.Kakiemon-Schalen wie diese, sowohl große wie kleine, und Kännchen sowie Becher wurden auf Konsolen in einem Wand füllenden, holzgeschnitzten Gitterwerk symmetrisch dekoriert, oft zu beiden Seiten eines Spiegels oder oberhalb eines Kamins. Die großen Residenzen in München, Dresden und Berlin hatte alle solche Kabinette und die kleineren Schlösser, Fürsten und Markgrafen machte es den Königen nach. Zu diesem bekannten Kakiemon-Modell der achteckigen Schale gibt es viele Dekorvarianten. Die Wandung außen kann geschmückt sein mit hōō, Bambus und Prunus (Rijksmuseum, Amsterdam, siehe Menno Fitski, Kakiemon Porcelain. A Handbook, Rijksmuseum 2011, S. 76, Abb. 76), mit Pferden auf einer Weide (Ashmolean Museum, Oxford, siehe Porcelain for Palaces, Oriental Ceramic Society, London 1990, S. 170, Kat.-Nr.150) oder mit Bambus, Felsen und Vogel (im Landesmuseum Kassel, siehe Porzellan aus China und Japan, Berlin 1990, S. 451, Kat.-Nr. 223). Das Motiv breitet sich jeweils über drei bis vier Felder, die sich durch die Form ergeben, aus. Innen befindet sich meist ein Medaillon aus zwei rund gelegten hōō-Vögeln.Das Motiv des hōō-Vogels, allgemein als Phönix bezeichnet, ist im Kakiemon-Porzellan häufig anzutreffen. Er ist ein Kompositwesen, das sich aus Merkmalen von Hahn, Fasan und Paradiesvogel zusammensetzt. In China Symbol der Kaiserin, wird er in Japan eher mit ehelicher Harmonie in Verbindung gebracht. Generell gilt der hōō als glückverheißend. Für den Europäer hingegen ist er der Inbegriff des Exotischen. Gerade die Kombination von Phönix und Prunus/Päonie wurde ein Leitmotiv der Meissen-Dekorationen „à la chinoise“.Das hier zum Ausruf kommende Schalenpaar war ehemals im Besitz der privaten Kunstsammlung von Großherzog Friedrich I. (1826-1907) von Baden, die er unter den Aspekten einer 1880 gegründeten Kunstkammer zusammengetragen hatten. Diese war seit 1879 in den Räumen des ehemaligen Großherzoglichen Naturalienkabinetts im Residenzschloss in Karlsruhe ausgestellt. 1883 erstellte der Kunsthistoriker Karl Koelitz (1852-1932) das „Beschreibendes Inventar (Katalog) der Allerhöchsten Privatsammlung kunstgewerblicher Gegenstände (Zähringer-Museum), aufgestellt in den Räumen des ehemaligen Großherzoglichen Naturalienkabinets“. Hier sind auf S. 121 unter der Rubrik „Französisches Fritten- oder Weich-Porzellan“ wie folgt erfasst: 1756.57. 2 achteckige Näpfe mit Blumenbüschen (Pfirsich) u. Paradiesvogel verziert“ (Abb. 1).Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs, der Abdankung Großherzog Friedrichs I. (1826-1907) von Baden am 22. November 1918 (von da an nannte er sich Markgraf von Baden) und infolge der Vermögenstrennung des Großherzoglichen Hauses und des Badischen Staates 1919 wurde die Kunstgegenstände in das Neue Schloss in Baden-Baden überführt, das nun Privateigentum der Markgrafen war. Zu diesen Beständen erstellte Galerieinspektor Richter das „Inventar des Zähringer Museums, aufgestellt in den Räumen des Kavalierbaus des Großherzoglichen Schlosses in Baden-Baden“.Das neue Zähringer Museum bestand in diesem Schloss bis 1981. Die Kunstsammlung und das Inventar wurden, um Schulden von 140 Millionen D-Mark des Hauses Baden zu begleichen und aus der finanziellen Schieflage zu kommen, 1995 von Sotheby's versteigert unter dem Schlagwort „Markgrafenauktion“. 2003 wurde das Schloss verkauft und wechselte häufiger die Besitzer, heute wird es von der Hotelgruppe Hyatt zum Luxushotel umgebaut.Abb. 1 Karl Koelitz, Beschreibendes Inventar (Katalog) der Allerhöchsten Privatsammlung kunstgewerblicher Gegenstände (Zähringer-Museum), Aufgestellt in den Räumen des ehemaligen Großherzoglichen Naturalienkabinets“, Karlsruhe 1883, S. 121, Rubrik „Französisches Porzellan“H je 10,1 cm; B 18,5 cmProvenienzEhemals Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden, verkauft bei Sotheby’s, Baden-Baden, 5.-21.10.1995, Lot 5295. Auf einer Schale zwei Papieretiketten am Boden mit alten Schlossinventarnummern 1756. und 2491Privatsammlung, Süddeutschland, erworben bei obiger Auktion

Lot 40

GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO (1696-1770) A left hand study red chalk, heightened with white chalk, on paper, 25cm x 12cmProvenance: The Collection of Hugo Perlo Esq.Messrs Thos. Agnew and Sons Ltd., 1935An Artistic Family Collection, Wiltshire.Giovanni Battista TiepoloBorn in Venice in 1696 to a prosperous merchant, Giovanni Battista (Giambattista) Tiepolo chose to pursue a career in painting. He was taught by Gregorio Lazzarini (1655-1730), studying under him probably c. 1710. In 1717 he was inscribed in the Venetian painters guild as an independent painter. His earliest dateable works, in the Ospedaletto, Venice (1715-1716), do not display the classical compositions and smooth finish characteristic of Lazzarini's paintings, but rather the avant-garde tenebrism of Federico Bencovich (1677-1726) and Giovanni Battista Piazzetta (1683-1754). Much controversy surrounds the course of Tiepolo's development in the next fifteen years in which there are few dated paintings. Knowledge of his activities in the teens and twenties comes mostly from Vincenzo da Canal's biography of Lazzarini (1732), in which the author devoted several pages to the talented pupil whose popularity had soared in the previous decade. During these early years Tiepolo experimented with various styles simultaneously, and recent scholarship based on da Canal's listing of Tiepolo's paintings prior to 1732 has shown that the artist vacillated between the tenebrism practiced by many Venetian contemporaries and a lighter, more atmospheric style. As early as c. 1716 Tiepolo was practicing the art of fresco painting on the terrafirma, a technique reintroduced into the Veneto in the late sixteenth century by non-Venetian artists. His grandest decorative cycle of the period, painted for the Archbishop's Palace in Udine (c. 1726-1729), reveals his interest in Veronese's colour and compositions.Tiepolo's frescoes in Udine brought him immediate fame and commissions for further decorative ensembles. In the next ten years he painted and frescoed in palaces and villas in and around Milan, Bergamo, Venice, and and elsewhere in the Veneto, the subjects of which derive mostly from ancient history. With the Bolognese quadrattura painter Girolamo Mengozzi-Colonna (c. 1688-c. 1766), who designed his architectural surrounds, Tiepolo revolutionised the art of fresco decoration in Venice by combining the deep perspective of Venetian cinquecento ceiling decorations with a compositional clarity that connected the diverse elements of the design into a greatly expanded pictorial space. Unlike their direct precedents in which forms were arranged haphazardly across the ceiling, Tiepolo's compositions are ordered in zig-zag patterns that expand the illusionistic view into the heavens. By 1740, after conquering towering church ceilings such as the Gesuati, Venice (1737-1739), with this method, he brought figures closer to the spectator in long, low secular rooms by distributing his deeply coloured figures along the cornice and contrasting them with increasingly lighter pastel hues in the open skies (Palazzo Clerici, Milan, 1740). In the same years Tiepolo developed as an artist of religious altarpieces, in which he captured counter-reformatory devotional images in a neo-Renaissance format.Tiepolo's fame and prices increased further in the 1740s. He moved several times during his career, always to grander quarters, which he shared with his wife Cecilia, the sister of Francesco Guardi and their nine children. The artist had already rejected an invitation to Sweden in 1736, and now his paintings were being requested in northern Europe. His friendship with Francesco Algarotti (1712-1764), whom he met in 1743, brought him commissions from the Saxon court of Dresden. Although always inspired by ancient history, in this period Tiepolo turned increasingly to representations of antique monuments and dress. At the same time, he took up etching, producing two sets of prints--the Scherzi di fantasia and the Capricci--both heavily laden with antique references.External political forces kept foreigners from Venice in the second half of the 1740s, causing an economic slowdown in the city and compelling Venetian artists to seek employment abroad. Although Tiepolo was so active in this decade that he enlisted the help of his son Giovanni Domenico (Giandomenico, 1723-1804), he nevertheless accepted the lucrative invitation to work for Prince Bishop Carl Philipp von Greiffenklau of Würzburg in the archiepiscopal palace, where he resided from late 1750 to 1753. There he produced what is considered his greatest triumph, the enormous ceiling fresco in the grand staircase with Olympus and the Four Continents (1752-53). Another son, Lorenzo (1736-1777), less talented than Giandomenico, also accompanied his father to Würzburg as a helper.In the 1740s and 1750s, Tiepolo's expanded repertoire included literary, historical, mythological, allegorical, as well as religious works. He continued to produce masterpieces in both Venice and the Veneto, such as the story of Antony and Cleopatra in the Palazzo Labia, Venice (1746-1747), and the scenes from Tasso in the Villa Valmarana, Vicenza (1757). Commissions from abroad continued: Tiepolo sent works to the kings of France and England and the Czarina of Russia. In 1761, King Charles III of Spain requested Tiepolo's services to paint in the newly completed Royal Palace in Madrid. Due to political pressures and in spite of his age and illness from the gout, Tiepolo set off on his last journey in 1762. Although his large ceiling fresco for the Throne Room in the Royal Palace, Madrid (1762-1764) has been criticised as a reworking of earlier compositions, its breadth and sophistication mark it as one of his late successes. His altarpieces for San Juan Baylon at Aranjuez (1767-1769) reveal an old age style of simply presented but deep religious meditation and emotion.About the time of Tiepolo's death in Madrid in 1770, the taste for dramatic allegorical subjects and passionate religious themes had faded throughout Europe in favour of a severe neo-classical style that reflected the new rationalism of the period. By the end of the century, with the fall of monarchic power and lessening influence of religious institutions, Tiepolo's art was outdated. Even his son Giandomenico had taken up more objectively motivated themes and a realistic style. In spite of this, Tiepolo is recognised today as one of the most brilliant and celebrated artists of the eighteenth century and the last of the great practitioners of the Renaissance and baroque tradition.

Lot 1076

Gärtnerpaar und Gärtner. Dresden bzw. Meissen 19. Jh. Porzellan, bunt bemalt, am Boden gemarkt. Modell teilw. nach Johann Joachim Kaendler, H=13 bis 13,5 cm.

Lot 1101

Modell-Kommode. Dresden 19. Jh. Weichholzkorpus, furniert mit Nussbaum, Bronzeapplikationen, die Griffe mit Porzellanplaketten hinterlegt; diese bunt bemalt mit Watteauszenen, H=33,5 cm, B=34 cm, T=25 cm. Provenienz: Erworben bei Angus Adam, Kent 2005, für 1.650,- GBP. Non-binding estimate: € 500,- No Reserve

Lot 1128

Viertlgs. Konvolut Porzellan, u.a. Dresden / Kaiser / Sitzendorf 20. Jh. Bestehend aus: Eine Büste, zwei Figurengruppen und eine Deckeldose, H=6,5 bis 16,5 cm. (teilw. min. best.)

Lot 1186

Girandole und Leuchter. Dresden 20. Jh. Porzellan, bunt bemalt, am Boden gemarkt, H=10,8 bzw. 16,5 cm. (best.)

Lot 1319

Maler des 19. Jhs. Damen- und Herrenporträt. Zwei Ölgemälde/Lw., verso bez. „Copie nach No 1541 (bzw. No 1542) der Königl. Gemälde Galerie zu Dresden“, gerahmt, je 92 x 70 cm. **

Lot 1467

Fünf Kaminuhren, u.a. Dresden 20. Jh. Porzellan, bunt bemalt, teilw. gemarkt. Zwei davon mit vollplastisch ausmodellierten Genreszenen, eine bekrönt von Putten mit Blütenrelief, H=16,5 bis 25 cm. (teilw. besch. / Funktion ungeprüft)

Lot 1510

Runder Beistelltisch. Dresden 20. Jh. Porzellan, bunt floral bemalt. Am Fuß blaue Stempelmarke, H=69,5, D=46,5 cm. **

Lot 1521

Jugendstil-Wandteller. Meissen um 1900. Porzellan, unterglasurblau bemalt mit der Ansicht von „Dresden“, ebenso beschriftet. Verso unterglasurblaue Schwertermarke, D=25,2 cm. Non-binding estimate: € 400,- No Reserve

Lot 752

Barock-Kommode. Dresden um 1750. Weichholzkorpus mit Nussbaumfurnier und feuervergoldeten Bronzebeschlägen. Dreischübig, auf ausgesägten Füßen mit geschweifter Zarge und Front, überstehende Platte, H=83 cm, B=105 cm, T=63 cm. **

Lot 836

Tischuhr. Dresden 20. Jh. Porzellan, bunt bemalt, teilw. gold gehöht. Auf Rocaillefüßen stehend, mit aufbossierten Blüten, H=44 cm. (Funktion ungeprüft / min. best.)

Lot 6228

Hüber, Eduard1842 - 1924, Bronzestatue, "Fridthiof", 1893, Figur aus nordischer Heldensaga, mit Speer in der Hand und erlegtem Greif auf dem Rücken, begleitet von eine Jagdhund, Titel in Plinthe graviert, rückseitig monogrammiert EH und datiert, Guss von Bierling Dresden, 74x61x33 cm

Lot 7027

KonvolutPorzellan, Kommodenuhr mit Blütendekor und Goldverzierung, mit Stempel Porzellanfabrik Sandizell, handbemalt, H. 25 cm, B. 27 cm, 2 Kerzenleuchter mit Blütendekor und Goldverzierung, mit Stempel, Sächsische Porzellanmanufaktur Dresden, H. 16 cm

Lot 7139

SpeiseserviceKeramik, Villeroy & Boch Dresden, Modell "Blaue Olga", 6 Vorlegeplatten oval und rund (verschiedene Größen), 6 Schalen (verschiedene Größen), 13 Speiseteller, 8 Suppenteller, 8 Dessertteller, 16 Vorspeiseteller, 2 Suppenterrinen (Deckel mit Sprung), 2 Saucieren, vergleichbare Angebote bis zu 2000 €, Bodenmarke

Lot 7249

Tintenfassmit Ablage, Porzellan, reiche Bemalung, blaue Bodenmarke, Manufaktur Dresden

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