Carl Grossberg 1894 Wuppertal-Elberfeld - 1940 Laon (Frankreich)Häuser bei Nacht. 1922.Aquarell und Tuschfeder. Links unten signiert, datiert und bezeichnet. Auf leicht strukturiertem Velin. 33,9 x 27,3 cm (13,3 x 10,7 in), blattgroß. Verso eine Aquarellskizze.PROVENIENZ: Privatsammlung Schweden. Am 6. September 1894 in Elberfeld geboren, beginnt Carl Grossberg mit neunzehn Jahren ein Architekturstudium an den Hochschulen in Aachen und Darmstadt. Sein Studium wird durch die Einziehung zum Kriegsdienst unterbrochen. 1919 setzt er es in Weimar als Schüler Lyonel Feiningers am staatlichen Bauhaus fort, wo er in den Disziplinen Malerei, Dekorationsmalerei und Raumkunst ausgebildet wird. In den folgenden Jahren reist Carl Grossberg viel, um die für ihn typischen Maschinenbilder, Industrielandschaften und Stadtbilder zu malen. Immer öfter erhält er nun Aufträge von der Industrie, so z.B. 1932 von der Norta-Tapetenfabrik im Harz und 1937 von der Firma Oetker in Bielefeld, bei der er ein eigenes Atelier bezieht. Doch durch die Herrschaft der Nationalsozialisten und den nahenden Krieg verschlechtert sich die Auftragslage Grossbergs drastisch. Noch im selben Jahr wird Grossberg zum Kriegsdienst eingezogen. Grossberg findet kaum Zeit zu malen, so bleibt auch sein letztes Aquarell unvollendet. Ein Autounfall im Wald von Compiègne bei Laon am 19. Oktober 1940 wird Carl Grossberg zum tödlichen Schicksal. [CB].ENGLISH VERSIONCarl Grossberg 1894 Wuppertal-Elberfeld - 1940 Laon (Frankreich)Häuser bei Nacht. 1922.Watercolor and India ink. Signed, dated and inscribed lower left. On slightly structured wove paper. 33,9 x 27,3 cm (13,3 x 10,7 in), the full sheet. Verso with a sketch in watercolor.PROVENANCE: Private collection Sweden. Born at Ebersfeld near Wuppertal on 6 September 1894, Carl Grossberg began to study architecture at Aachen and Darmstadt. His studies were interrupted by the first world war, in which he served, but he started again in 1919, this time as a pupil of Walter Klemm`s at an art academy and from 1919 until 1921 under Lyonel Feininger at the staatliches Bauhaus in Weimar, where he trained in painting, decoration and spatial design. In 1921 Grossberg travelled extensively in southern Germany and settled near Würzburg. From 1927 Carl Grossmann again travelled a great deal to paint the machine pictures, industrial landscapes and cityscapes that are his signature work. He also began to receive industrial commissions with increasing frequency, for instance in 1932 from the Norta wallpaper factory in the Harz and in 1937 from the famous baking-goods firm of Oetker in Bielefeld, where he moved into a studio of his own. From 1933/34 Grossberg`s interest in technology and industry began to assume encyclopaedic scope. He set himself the goal of painting the most important types of industries and industrial plants in Germany, calling this undertaking his `Industrial Plan`. The National Socialist regime and the approach of war, however, reduced the number of commissions Grossman received so drastically that he tried to use connections in America to realize his plan. He was not allowed to leave Germany in 1939 to visit the US because he was classified as a reserve officer. That same year Grossmann was called up for active duty. Those last years left him virtually no time to paint; his last watercolor was not even finished. Carl Grossmann died in a tragic car crash in the forest of Compiègne near Laon on 19 October 1940.Grossberg, coined by his architecture studies, was interested in modern steel building from an early point on. With great commitment he made technical and industrial illustrations. Trains, cars, planes, industrial facilities and the like were among the greta themes of Carl Grossberg`s oeuvre. [CB].
We found 640875 price guide item(s) matching your search
There are 640875 lots that match your search criteria. Subscribe now to get instant access to the full price guide service.
Click here to subscribe- List
- Grid
-
640875 item(s)/page
Karl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 BerlinIm Lichtstrahl. 1956.Öl auf Leinwand. Links unten signiert. Auf dem Keilrahmen signiert, betitelt und mit der Werknummer `(566)`sowie `=gewachst=` bezeichnet. 65 x 73 cm (25,5 x 28,7 in). [KD]. Farbstarkes Stillleben aus den späteren Schaffensjahren des Künstlers.Das Gemälde ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert.PROVENIENZ: Privatsammlung Rom (Geschenk des Künstlers 1969 an seinen Feund, einen Dramaturgen aus Italien). AUSSTELLUNG: Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main, 1957 (sw-Abb. auf dem Faltblatt/Einblatt).Karl Schmidt-Rottluff. Galerie Günther Franke, Stuck Villa München 3. März bis Anfang April 1962, Kat. Nr. 4, o. Abb. (auf dem Keilrahmen mit dem Ausstellungsaufkleber). LITERATUR: Zur Dokumentation der Freundschaft des italienischen Dramaturgen Rocco Familiari vgl. Karl Schmidt-Rottluff. Retrospektive, Kunsthalle Bremen/Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 1989, S. 290 Kat.- Nr. 347.Erich Kusch. Rocco Familiari und die Liebe zur deutschen Kultur, in: Handelsblatt 6.4.1999.Rocco Familiari. `Magia Nera`. La grafica espressionista tedesca in una collezione privata, in: FMR ART`E` BIANCA, Mailand 2008, S. 77 mit Farbabb. Der Maler, Grafiker und Plastiker Karl Schmidt wird 1884 in Rottluff bei Chemnitz als Sohn eines Müllers geboren.1905 beginnt Schmidt-Rottluff ein Architekturstudium an der Technischen Universität in Dresden. Im selben Jahr gründet er mit Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl die Künstlergemeinschaft `Brücke`. 1906 erscheint die erste gemeinsame Grafikmappe. In seinen expressionistischen Bildern verleiht der Maler der leidenschaftlich aufgetragenen und bildbestimmenden Farbe eine intensive Leuchtkraft und geht in der Verwendung der unvermischten Primärfarben im Vergleich zu seinen Künstlerkollegen am weitesten. Bis 1912 hält sich Schmidt-Rottluff immer wieder für längere Zeit in Dangast und Dangastermoor bei Varel in Oldenburg auf, wo er zahlreiche Motive für seine Landschaftsgemälde findet. Mit seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahr 1911 wendet er sich verstärkt formalen Problemen zu und entwickelt eine zunehmend reduzierte, geometrische Formensprache. Der Ausbruch des Krieges 1914 unterbricht diese Entwicklung. 1913 löst sich die Künstlergemeinschaft `Brücke` auf. Während seines Militärdienstes entsteht ein Zyklus von religiösen Holzschnitten, in dem Schmidt-Rottluff die Schrecken des Krieges verarbeitet und der als sein grafisches Hauptwerk gilt. 1918 kehrt er nach Berlin zurück. Seinen Arbeitsrhythmus mit Malreisen im Sommer und der Atelierarbeit im Winter behält er auch in den zwanziger Jahren bei. Aufenthalte in Pommern, am Lebasee, im Tessin und im Taunus, ferner in Rom als Studiengast der deutschen Akademie in der Villa Massimo (1930) inspirieren Schmidt-Rottluff zu seinen reifen Stillleben und Landschaften. 1937 wird seine Kunst auf der Münchner Ausstellung `Entartete Kunst` diffamiert, 1941 folgen das Malverbot und der Ausschluss aus dem Berufsverband. Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt Schmidt-Rottluff einen Lehrstuhl an der (West-)Berliner Hochschule für bildende Künste an. Der als Erneuerer der Kunst, als Revolutionär Angetretene erhält 1956 den Orden `Pour le Mérite` und sieht sich als Klassiker geehrt. Die späte Phase im umfangreichen malerischen ?uvre von Karl Schmidt-Rottluff ist von dem gleichen kräftigen Duktus einer Malerei der konturierten Farbflächen geprägt, der schon seine früheren Arbeiten bestimmt. Die Eingrenzung auf wesentliche Merkmale in der Komposition, die Karl Schmidt-Rottluff besonders in den späteren Schaffensjahren entwickelt, zeugen von einer Malkultur der formalen Askese zugunsten einer reinen Welt ungemischter Farben, wie sie in der Malerei der 1950er Jahre nahezu einmalig ist. Von den Künstlern der
Paul Kleinschmidt 1883 Bublitz/Pommern - 1949 BensheimLandschaft in Südfrankreich (Regentag in Cassis). 1930.Öl auf Leinwand. Lipps-Kant 129. Links unten monogrammiert und datiert. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet. 70 x 100 cm (27,5 x 39,3 in). [JS]. PROVENIENZ: Sammlung Richard A. Cohn, New York, sowie dessen Nachfahren. AUSSTELLUNG: Paul Kleinschmidt, The Art Institute, Chicago 1933/34 (Kat.-Nr. 10 `Street in Cassis`, vgl. Bezeichnung auf dem Keilrahmen). Am 31. Juli 1883 wird Paul Kleinschmidt als Spross einer Künstlerfamilie geboren, der Vater ist Direktor einer Wanderbühne, die Mutter Schauspielerin. Während eines Kunststudiums an der Berliner Akademie bei dem Historienmaler Anton von Werner ist Adolf von Menzel das künstlerische Vorbild von Paul Kleinschmidt. In dieser Zeit lernt er auch Lovis Corinth kennen, der ihn sowohl menschlich als auch künstlerisch beeindruckt. 1904 setzt Kleinschmidt das Kunststudium an der Münchner Akademie bei Peter Halm und Heinrich von Zügel fort. Hier macht er sich mit den Techniken der Lithografie und Radierung vertraut. So ist der Künstler im Anschluss an die Studienzeit als Maler und Grafiker in Berlin tätig und beteiligt sich dort 1908 und 1911 an den Ausstellungen der Sezession. 1914 erhält Paul Kleinschmidt die Einberufung zum Wehrdienst, wird aber wegen einer Gasvergiftung ein Jahr später vom Kriegsdienst suspendiert. Ab 1915 übt er verschiedene Tätigkeiten, u.a. als Maschinenzeichner und Zeichenlehrer, aus. In dieser Zeit entstehen viele seiner bedeutendsten Radierungen und Lithografien, die 1923 in der ersten Kleinschmidt-Ausstellung im Euphorion-Verlag und 1925 bei F. Gurlitt in Berlin gezeigt werden. Danach geht die druckgrafische Produktion zugunsten einer intensiveren Beschäftigung mit der Malerei zurück.1927 knüpft Paul Kleinschmidt erste Kontakte mit dem New Yorker Kunstsammler Erich Cohn, der schließlich sein Mäzen wird und aus dessen Sammlung das vorliegende Gemälde stammt. Es entstand zu Beginn des Jahres 1930 nach Skizzen und Aquarellstudien aus Südfrankreich. Laut eines Schreibens vom 8. März 1930 übersendet Kleinschmidt verschiedene Ölgemälde, unter denen auch die vorliegende Südfrankreich-Landschaft aufgeführt ist, noch im selben Jahr an seinen amerikanischen Förderer. Ihm kommt der Verdienst zu, dass Kleinschmidt in New York und in den USA bald bekannter wurde als in Teilen Deutschlands. Kleinschmidts Südfrankreich-Landschaften zeichnen sich durch ihre kühne Perspektive und Tiefenstaffelung aus, wobei der Künstler meist sich perspektivisch verjüngende Architekturelemente in den Vordergrund rückt, die den Betrachter - wie auch im vorliegenden Fall - sogartig in die Komposition hineinziehen. Darüber breitet Kleinschmidt in der `Landschaft in Südfrankreich (Regentag in Cassis)` eine koloristisch ausgesprochen ansprechend durchgestaltete Vegetation in gedrängter Schichtung aus.1932 zieht der Künstler von Berlin nach Süddeutschland, wo er zunächst in Klingenstein bei Blaubeuren, dann in Ulm wohnt. Doch auch diese Stadt verlässt er bereits ein Jahr später, um nach Ay bei Senden zu gehen. Hier sind er und seine Familie schon bald politischen Repressionen ausgesetzt. Der politische Druck nimmt zu, so dass Kleinschmidt seine Emigration nach Holland plant und 1936 durchführt. Von dort aus geht er 1938 nach Frankreich. Im Februar 1940 wird Kleinschmidt für mehrere Monate in verschiedenen Lagern interniert, anlässlich der französischen Kapitulation dann wieder freigelassen. In Bensheim ansässig, wird Paul Kleinschmidt 1943 mit einem Malverbot belegt. 1945 verbrennt bei einem Bombenangriff sein gesamter Besitz. Die schon 1940 diagnostizierte Angina Pectoris verstärkt sich ab 1948 derart, dass sich der Künstler nicht mehr erholt und ein Jahr später am 2. August 1949 stirbt. ca. 16.40 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONPaul Kleinschmidt 1883 Bub
Oskar Kokoschka 1886 Pöchlarn/Niederösterreich - 1980 MontreuxKirschzweig. 1960.Aquarell. Links unten signiert. Auf Bütten, aufgezogen auf Velin. 70 x 52 cm (27,5 x 20,4 in), Blattgröße. [EH].PROVENIENZ: Marlborough Fine Art Ltd. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett).Galerie Nottbohm GmbH, Göttingen (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Privatsammlung Niedersachsen. AUSSTELLUNG: Homage to Kokoschka, Marlborough Fine Art Ltd., London, März/April 1966, Kat.-Nr. 37. m. Farbabb. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Oskar Kokoschka, Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift `Der Sturm`, wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert wird, darunter sein Drama `Mörder, Hoffnung der Frauen`. Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See. Der neu angelegte Garten bietet ihm Jahr für Jahr Anregungen für Aquarelle, die sowohl Ansichten des ganzen Gartens zeigen wie auch Darstellungen von Blumen oder Früchten. Die Erscheinung der Blätter in Licht und Wind setzt Oskar Kokoschka mit großer Meisterschaft in strahlendes Farbspiel verschiedenster Grüntöne um. In diesen Pflanzendarstellungen zeigt er eine Leichtigkeit des Motives, die sich sonst im ?uvre Kokoschkas kaum finden lässt. In den folgenden Jahren bereist er ebenfalls Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit. Auch widmet er sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: Über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie `Mein Leben`, die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. ca. 16.55 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONOskar Kokoschka 1886 Pöchlarn/Niederösterreich - 1980 MontreuxKirschzweig. 1960.Watercolor. Signed lower left. On hand-made paper, laid on wove paper. 70 x 52 cm (27,5 x 20,4 in), size of sheet. [EH].PROVENANCE: Marlborough Fine Art Ltd. (verso of frame with a label)Galeri
Joan Miró 1893 Barcelona - 1983 Calamajor/MallorcaOhne Titel. 1971.Farbige Kreidezeichnung über Lithografie. Rechts unten signiert. Links unten datiert `25/X/71`. Auf Velin (mit dem Filigran des Künstlers als Wasserzeichen). 41 x 56 cm (16,1 x 22 in), Blattgröße. Vgl. Mourlot 824. [SM].Mit einer Fotoexpertise der Association pour la défense de l`?uvre de Joan Miró (ADOM), Paris, vom 6. Oktober 2014.PROVENIENZ: Galerie Berggruen (mit einer Fotobestätigung von Heinz Berggruen vom 27.2.1974).Privatsammlung New York.Ketterer Kunst, 6. Juni 1994, Los 214.Privatsammlung Süddeutschland. In den Jahren 1907-1910 besucht Joan Miró die Handelsschule in Barcelona und parallel dazu die Escuola de Bellas Artes de La Longa. Zunächst arbeitet er als Buchhalter. Doch bereits 1912 schreibt er sich an der Academia Gali ein, die er nach drei Jahren verlässt, um als freier Künstler zu arbeiten. In den folgenden Jahren wird Miró stark von den `Fauves` sowie den französischen Kubisten beeinflusst und zeigt 1918 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Dalmau in Barcelona. Ein Jahr später reist er erstmals nach Paris und lernt dort Pablo Picasso kennen. Aus dieser ersten Begegnung entwickelt sich eine enge Freundschaft. Kurz darauf, 1921, zieht Miró nach Paris und gerät in den Kreis der Surrealisten um André Breton. Er entwirft zu dieser Zeit, ausgehend von den `dessins automatiques`, weite Raumkompositionen, in denen er spielerisch erfundene Zeichen abstrahiert. Es folgen mehrere Ausstellungen in Paris, New York und Brüssel. Miró widmet sich nun verstärkt der Collage und entwickelt daraus das Materialbild. Die politische Situation in Spanien und der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs veranlassen den Künstler, zahlreiche politische Plakate zu entwerfen. 1937 entsteht das große Wandgemälde `Der Schnitter` für den spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in der Normandie kehrt Miró 1940 nach Barcelona zurück und lässt sich auf Mallorca nieder. Das Museum of Modern Art in New York widmet ihm 1941 eine umfangreiche Retrospektive. In den folgenden Jahren entstehen vorwiegend plastische Arbeiten, meist aus Keramik. Insbesondere ab dem Kriegsende arbeitet Joan Miró mit Verve an seinem grafischen Lebenswerk. Im Jahr 1971 schafft der 78-jährige Künstler unser reifes Blatt, eine überzeugende Kombination aus Handzeichnung und Lithografie. Die Komposition bleibt ohne Titel und spielt dadurch gezielt mit der Wechselbeziehung von biomorpher Abstraktion und Figuration. Der Betrachter erahnt in den schwarzflächigen Gebilden Figürliches, wird aber bewusst im Unklaren gelassen: Erkennt er traumhafte Gebäudeteile oder doch fantastische Wesen? Von besonderem Reiz ist schließlich der Kontrast zu den freien, bunten Linien der Kreidezeichnung, im Sinne der `Art Brut` mit dem impulsiven Automatismus einer Kinderkritzelei hingeworfen. Farbe und Nichtfarbe, Linie und Fläche treten in unserem Blatt in ein spannungsvolles Verhältnis und werden zugleich zum kunsttheoretischen Gegenentwurf der geometrischen Abstraktion. Diese Vertiefung gelingt Joan Miró mit einem subtilen Verweis auf die Kunstgeschichte: Sicher nicht ohne Grund erinnert das schwarze Gittergeflecht mit den gefüllten Rechteckformen an Piet Mondrians `De Stijl`.Die Abstraktion bleibt für Joan Miró zeitlebens sinnstiftend. Das Spätwerk des Künstlers wird von großformatigen abstrakten Gemälden bestimmt. Kurz vor seinem Tod komponiert er die sogenannten `Sobreteixims`, Textilbildwerke, in die Gegenstände eingearbeitet sind. Am 25. Dezember 1983 stirbt Miró in Palma de Mallorca. ca. 17.03 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONJoan Miró 1893 Barcelona - 1983 Calamajor/MallorcaOhne Titel. 1971.Colored chalk drawing over lithograph. Signed lower right. Dated `25/X/71` lower left. On wove paper (with a

-
640875 item(s)/page