Joseph Beuys 1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Filzanzug. 1978. Multiple. Filz. Vgl. Schellmann 26. Auf der Innentasche signiert. Eines von 60 Exemplaren. Ca. 170 x 60 cm (66,9 x 23,6 in). Das vorliegende Exemplar ist eines von 60 Exemplaren, die 1978 von der Fasnachtsclique 'Alti Richtig' zum Fasnachtsumzug getragen worden sind. Die Gruppe thematisiert damit das vom Basler Kunstmuseum angekaufte Environment 'Feuerstätte' von Beuys. Joseph Beuys stellte dafür einen Filzanzug aus der ursprünglichen Edition von 1970 zur Verfügung und beteiligt sich auch selbst am Fasnachtsumzug. Etliche der damals getragenen Anzüge verwendet Beuys für sein neues Werk 'Feuerstätte II', das er dem Basler Kunstmuseum schenkt. Den Vorschlag zur Themenwahl der Fasnachtsgruppe bringen damals die jungen Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron ein. • Weitere Anzüge, die bei dem Umzug getragen wurden, sind heute Bestandteil des Werkes 'Feuerstätte II' von Joseph Beuys im Kunstmuseum Basel. • Filz isoliert Wärme und Schall, bietet Schutz und verhindert Kommunikation. • Der Filzanzug ist eine Erweiterung der Filzplastiken, die Joseph Beuys für seine Aktionen geschaffen hat. PROVENIENZ: Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg. Firmensammlung Ahlers AG, Herford. 'Ich habe eigentlich eine ganz andere Wärme gemeint, nämlich geistige oder einen Evolutionsbeginn' Joseph Beuys, zit. nach: Jörg Schellmann, Joseph Beuys. Die Multiples, München 1992, S. 19. 'Der Filzanzug ist nicht nur ein Gag, sondern eine Erweiterung meiner Filzplastiken, die ich auch in Aktionen gemacht habe. Hier tritt der Filz ja auch als ein Wärmeelement oder Isolator auf, unter allen Kategorien von Wärmeplastik wird er da benutzt, meistens im Zusammenhang mit Fett. Und davon ist das ein Abzweiger. Also hat einen Bezug zum Wärmecharakter.' (Joseph Beuys, zit. nach: Jörg Schellmann, Joseph Beuys. Die Multiples, München 1992, S. 16). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONJoseph Beuys 1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Filzanzug. 1978. Multiple. Felt. Cf. Schellmann 26. Signed on the inside pocke. One of 60 copies. Ca. 170 x 60 cm (66.9 x 23.6 in). This piece is one of 60 that were worn by the 'Alti Richtig' carnival group at the carnival parade in 1978. The group's theme was Beuys' envrionment artwork 'Feuerstätte', which the Basel Art Museum had purchased. Joseph Beuys provided a felt suit from the original 1970 edition for this purpose and also took part in the carnival procession. Beuys used several of the suits worn at the time for his new work 'Feuerstätte II', which he donated to the Basel Art Museum. At the time, the young architects Jacques Herzog and Pierre de Meuron suggested a theme for the carnival group. • Other suits worn during the parade are now part of the work 'Feuerstätte II' by Joseph Beuys in the Kunstmuseum Basel. • Felt insulates heat and sound, offers protection and prevents communication. • The felt suit is an extension of the felt sculptures that Joseph Beuys created for his actions. PROVENANCE: Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg. Corporate Collection Ahlers AG, Herford. 'I actually meant a completely different kind of warmth, a spiritual or an evolutionary beginning' Joseph Beuys, quoted from: Jörg Schellmann, Joseph Beuys. Die Multiples, Munich 1992, p. 19. 'The felt suit is not just a gag, but an extension of my felt sculptures, which I have also made infor art actions. Here, felt also appears as a heat element or insulator, it is used in all categories of heat sculpture, mostly in connection with fat. And this is a branch of that. So it has a connection to the character of warmth.' (Joseph Beuys, quoted from: Jörg Schellmann, Joseph Beuys. Die Multiples, Munich 1992, p. 16). [EH] Called up: December 8, 2023 - ca. 14.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
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Mike Bidlo 1953 Chicago - lebt und arbeitet in New York Not Pollock (Study for No 8, 1949). 1983. Emailfarben und Öl auf Leinwand. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. 78,8 x 140,5 cm (31 x 55,3 in). [CH]. • Besonders frühe Arbeit des Künstlers aus der Werkserie 'Not Pollock', in der er mit großer Wertschätzung und Hingabe Jackson Pollocks berühmte 'Drip Paintings' nachbildet. • Mike Bidlo macht sich insbesondere ab den 1980er Jahren mit Performances und äußerst präzisen Nachbildungen berühmter Kunstwerke des 20. Jahrhunderts einen Namen, u. a. von Andy Warhol, Yves Klein und Jackson Pollock. • 1984 folgen weitere Performances wie 'Guernica: A Painting in Progress', in der Bidlo innerhalb von vier Wochen vor Publikum Picassos berühmtes Gemälde reproduziert. • Zusammen mit Elaine Sturtevant, Louise Lawler, Sherrie Levine u. a. zählt Bidlo zu den Vertretern der Appropriation Art, in der sich Künstler:innen als Hommage oder im Sinne einer Kunstkritik bereits vorhandener Werke bedienen. PROVENIENZ: Galerie Bruno Bischofberger, Zürich. Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Vorgenannten erworben). 'Grundsätzlich verstehe ich meine Arbeit als politischen Akt: eine Aneignung der Ikonen moderner Kunst, die ich der Kunstwelt für mich (und andere) wegnehme.' Mike Bidlo, 1988, zit. nach: Galerie Bruno Bischofberger, https://www.brunobischofberger.com/bidlo-bio?lang=de Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONMike Bidlo 1953 Chicago - lebt und arbeitet in New York Not Pollock (Study for No 8, 1949). 1983. Enamel paint and Oil on canvas. Signed, dated and titled on the reverse. 78.8 x 140.5 cm (31 x 55.3 in). [CH]. • Particularly early work by the artist from the 'Not Pollock' series, in which he reproduces Jackson Pollock's famous 'Drip Paintings' with great appreciation and dedication. • Mike Bidlo made a name for himself in the 1980s, in particular with performances and extremely precise reproductions of famous works of art from the 20th century, including works by Andy Warhol, Yves Klein and Jackson Pollock. • Further performances followed in 1984, such as 'Guernica: A Painting in Progress', in which Bidlo reproduced Picasso's famous painting in front of an audience over the course of four weeks. • Together with Elaine Sturtevant, Louise Lawler, Sherrie Levine and others, Bidlo is one among the representatives of Appropriation Art, in which artists use existing works as homage or in the sense of art criticism. PROVENANCE: Galerie Bruno Bischofberger, Zürich. Private collection Southern Gemany (acquired from the above). 'Basically, I see my work as a political act: an appropriation of the icons of modern art that I take away from the art world for myself (and others).' Mike Bidlo, 1988, quoted from: Galerie Bruno Bischofberger, https://www.brunobischofberger.com/bidlo-bio?lang=de Called up: December 8, 2023 - ca. 14.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Rainer Fetting 1949 Wilhelmshaven - lebt und arbeitet in Berlin Blue Indian (selbst). 1982. Dispersion auf Leinwand. Verso signiert, datiert und betitelt. 250 x 200 cm (98,4 x 78,7 in). [SM]. • Ausdrucksstarkes und dynamisches Selbstbildnis in besonders großem Format. • 1981 entsteht auf Lanzarote der Super-8-Film 'A Room Full of Mirrors' mit Luciano Castelli, wo sich die Künstler als 'Indianer' inszenieren. • Im Entstehungsjahr nimmt Fetting an der wichtigen 'Zeitgeist'-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin und an der 40. Biennale in Venedig teil. • Die Arbeiten der 1980er Jahre gehören zu den gesuchtesten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt. PROVENIENZ: Sammlung Metzger. Galerie Pfefferle, München. Privatsammlung Norddeutschland (seit 2005, direkt vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: 10 junge Künstler aus Deutschland, Museum Folkwang, Essen, 5.2.-21.3.1982, S. 64. Sammlung Metzger, Kunsthalle Budapest, 24.1.-26.2.1984, Kat.-Nr. 79, S. 69 und 122. Sammlung Metzger, Kunstnernes Hus, Oslo, 26.1.-24.2.1985. Sara Hildén art Museum, Tampere, Finnland, 23.9.-18.11.1984 (verso mit dem Etikett). Rainer Fetting Selbstportraits, Neuer Berliner Kunstverein, 8.5.-20.6.1999, S. 68. Obsessive Malerei - Ein Rückblick auf die Neuen Wilden, Museum für Neue Kunst ZKM, Karlsruhe, 27.9.2003-4.1.2004, S. 38. LITERATUR: Wolfgang Max Faust/Gerd de Vries, Hunger nach Bildern. Deutsche Malerei der Gegenwart, Köln 1982, Kat.-Nr. 27, S. 100. Architectural Digest, Mai 2004 (m. Farbabb. S. 70). Großformatige Arbeiten voller Kraft und Dynamik in leuchtenden Farben zeichnen das Werk Rainer Fettings aus. Seine bevorzugten Sujets sind der Mensch und die Großstadt. Auf den ersten Blick fällt unser 'Indianer' hier zunächst aus der Rolle, doch bettet man ihn ein in den Berliner Großtstadt-Dschungel der 1980er Jahre, erhält er seine charakteristische Daseinsberechtigung im Œuvre Rainer Fettings. Der deutsche Maler und Bildhauer wird am 31. Dezember 1949 in Wilhelmshaven geboren. Zunächst beginnt er eine Tischlerlehre und ein Volontariat beim Bühnenbild der Niedersächsischen Landesbühne Wilhelmshaven, bevor er an der Berliner Hochschule der Künste bei Hans Jaenisch sein Studium aufnimmt. Bereits 1978 gründet er mit Kommilitonen die 'Künstlerselbsthilfe'-Galerie am Moritzplatz in Berlin. Unter dem Begriff der 'Jungen Wilden' werden diese jungen Künstler zu maßgebenden Kräften der künstlerischen Revolution der 1980er Jahre in Europa. Besonders das künstlerische Leben und Arbeiten im insularen Westberlin mit seiner fruchtbaren Subkultur treiben nicht nur Fetting zu Selbstbestimmtheit und sexueller Freiheit an, was sich zweifellos in seiner Arbeit manifestiert. Im Jahr der Entstehung von 'Blue Indian (selbst)' nimmt Fetting nicht nur an der wichtigen 'Zeitgeist'-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau teil, sondern ist auch auf der 40. Biennale in Venedig präsent. Das Ausprobieren verschiedener Rollen war ein wichtiger Teil der Revolte gegen die westdeutsche Spießigkeit, sei es im provokativen Rollenspiel oder in der Übernahme exotischer Identitäten, die eher der Fantasie als dem Realismus entstammten, wie z. B. der 'Indaner'. So inszenieren sich Fetting und Luciano Castelli 1981 in dem Film 'Room full of Mirrors (Super 8)' als 'Indianer' in der wilden Landschaft Lanzarotes. Mit einem Opfer im Visier sind der Bogen wie auch die Nerven des Jägers bis zum Zerreißen gespannt. Im Gemälde zeigt sich Fetting im Licht der untergehenden Sonne als Krieger für eine neue, radikale Kunst, die befreit von jeglicher Konvention in seine ganz eigene Handschrift übersetzt wird. Der kraftvolle Ausdruck des 'Indianers' wird unterstrichen durch die gekonnte Akzentuierung in den drei Primärfarben: Rot, Blau und Gelb. Unmischbar unterstreichen sie die Standhaftigkeit des muskulösen 'Großstadtindianers' Fetting auf der Suche nach unberührten, triumphalen Errungenschaften in der Kunst. Fetting ist noch heute einer der wichtigsten deutschen Künstler, der sich regelmäßig auf die Jagd nach weiteren Erfolgen begibt, die Konventionen und Traditionen der Kunstgeschichte infrage stellt. [AW] Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.44 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.
Sean Scully 1945 Dublin - lebt und arbeitet in Königsdorf und Berlin, Barcelona und New York 06.16.96. 1996. Aquarell über Bleistift. Unten mittig signiert und datiert. Auf festem Aquarellpapier. 36,1 x 32 cm (14,2 x 12,5 in), Blattgröße. [CH]. • Scullys ausdrucksstarke Aquarelle entstehen als eigenständige Werkgruppe parallel zu seinen großformatigen Gemälden. • Seine sog. 'Inset'-Gemälde – Werke mit in die Leinwand eingesetzten kleineren bemalten Leinwänden – übersetzt Scully hier motivisch in die Aquarelltechnik. • Im Entstehungsjahr 1996 zeigen u. a. die Staatliche Graphische Sammlung der Neuen Pinakothek in München, das Museum Folkwang in Essen und die Galerie Nationale du Jeu de Paume in Paris umfassende Werkschauen zu den Papierarbeiten des Künstlers. • Aquarelle aus den 1990er Jahren befinden sich u. a. in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, der National Gallery of Art in Washington, D.C., des Los Angeles County Museum of Art und des Philadelphia Museum of Art. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erhalten). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.45 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONSean Scully 1945 Dublin - lebt und arbeitet in Königsdorf und Berlin, Barcelona und New York 06.16.96. 1996. Watercolor over pencil. Bottom center signed and dated. On firm watercolor paper. 36.1 x 32 cm (14.2 x 12.5 in), size of sheet. [CH]. • Scully's expressive watercolors make up an independent group of works on a par with his large-format paintings. • Scully translates his so-called 'inset' paintings - works with smaller painted canvases inserted into the canvas - into the watercolor technique. • In 1996, the year the present work was made, the Neue Pinakothek in Munich, the Museum Folkwang in Essen and the Galerie Nationale du Jeu de Paume in Paris, among others, showed comprehensive exhibitions of the artist's works on paper. • Watercolors from the 1990s can be found in, among others, the collections of the Museum of Modern Art in New York, the National Gallery of Art in Washington, D.C., the Los Angeles County Museum of Art and the Philadelphia Museum of Art. PROVENANCE: Private collection Southern Germany (obtained directly from the artist). Called up: December 8, 2023 - ca. 14.45 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien Ohne Titel (Rembrandt). 1980/81. Mischtechnik über Fotografie. Rechts unten monogrammiert und signiert. Auf glattem Velin. 59 x 46,2 cm (23,2 x 18,1 in), blattgroß. [CH]. • Die 'Rembrandt-Übermalungen' sind den Serien der 'Kunst über Kunst' zuzuordnen, in denen Arnulf Rainer Reproduktionen alter Meister übermalt. • Auf charakteristische Weise verbindet der Künstler Fotografie und Malerei. • Seine malerische Verfremdung zerstört das zugrunde liegende Werk nicht, sondern verändert und erhöht durch den expressiven, kräftig-bunten Farbauftrag die Ausdruckskraft des Bildes. • Rainers Übermalungen gelten bis heute als das zentrale Prinzip seines Schaffens und als kunsthistorisch bedeutender Beitrag zur europäischen Nachkriegskunst. Wir danken dem Studio Rainer für die wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Munro Galerie, Hamburg. Privatsammlung Süddeutschland. AUSSTELLUNG: Arnulf Rainer. Rembrandt-Übermalungen 1980/81, Munro Galerie, Hamburg, 18.9.-30.11.1981, Kat.-Nr. 2 (m. ganzs. SW-Abb.). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.50 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien Ohne Titel (Rembrandt). 1980/81. Mixed media over a photograph. Lower right monogrammed and dated. On smooth wove paper. 59 x 46.2 cm (23.2 x 18.1 in), the full sheet. [CH]. • The 'Rembrandt Overpaintings' are part of the 'Art about Art' series, in which Arnulf Rainer paints over Odd Master reproductions. • The artist combines photography and painting in a characteristic way. • His painterly alienation does not destroy the underlying work, but changes and enhances the picture's expressiveness through the application of the radiant colors. • Rainer's overpaintings are regarded the central principle of his work and a significant contribution to European post-war art. We are grateful to the Studio Rainer for the kind expert advice. PROVENANCE: Munro Galerie, Hamburg. Private collection Southern Germany. EXHIBITION: Arnulf Rainer. Rembrandt-Übermalungen 1980/81, Munro Galerie, Hamburg, September 18 - November 30, 1981, cat. no. 2 (full-page illu. in black and white). Called up: December 8, 2023 - ca. 14.50 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Fritz Koenig 1924 Würzburg - 2017 Ganslberg Magdalena. 1993. Eisen. Clarenbach 972. Auf der Plinthe mit dem Monogramm. Eines von 2 Exemplaren in Eisen. Zudem noch ein Exemplar in Bronze, bemalt. 75,5 x 38,5 x 20,5 cm (29,7 x 15,1 x 8 in). [JS]. • Sehr selten. Eines von nur drei Exemplaren. • Besonders ausdrucksvolle Arbeit in der für Koenigs Œuvre charakteristischen, maximal reduzierten Figuration. • Seit den 1980er Jahren nimmt die Todesthematik in Koenigs Schaffen einen besonderen Raum ein, es entstehen seine berühmten Epitaphien sowie die Werkgruppen 'Paolo und Francesca' und 'Ikarus'. • In 'Magdalena' vereint Koenig das erotische Paarmotiv früherer Arbeiten mit der christlichen Ikonografie der Kreuzabnahme. • Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. • Koenigs Skulpturen befinden sich in zahlreichen bedeutenden Sammlungen, darunter das Museum of Modern Art, New York, die Guggenheim Collection, Venedig, und die Pinakothek der Moderne, München. PROVENIENZ: Fritz-und Maria-Koenig-Stiftung, Landshut. LITERATUR: Dietrich Clarenbach, Fritz Koenig. Skulpturen. Werkverzeichnis, München 2003, WVZ-Nr. 972 (m. ganzs. Abb., S. 77, 240 u. 241). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.52 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).ENGLISH VERSIONFritz Koenig 1924 Würzburg - 2017 Ganslberg Magdalena. 1993. Iron. Clarenbach 972. Plinth with monogram. One of 2 copies in iron. Additionally another copy in bronze, painted. 75.5 x 38.5 x 20.5 cm (29.7 x 15.1 x 8 in). [JS]. • Very rare. One of only three copies. • Particularly expressive work in the maximally reduced figuration characteristic of Koenig's oeuvre. • Since the 1980s, the theme of death has occupied a special place in Koenig's work, resulting in his famous epitaphs as well as the groups of works 'Paolo and Francesca' and 'Icarus'. • In 'Magdalena', Koenig combines the erotic motif of earlier works with the Christian iconography of the Descent from the Cross. • For the first time offered on the international auction market. • Koenig's sculptures are in numerous important collections like the Museum of Modern Art, New York, the Guggenheim Collection, Venice, and the Pinakothek der Moderne, Munich. PROVENANCE: Fritz-und Maria-Koenig-Foundation, Landshut. LITERATURE: Dietrich Clarenbach, Fritz Koenig. Skulpturen. Catalogue raisonné, Munich 2003, no. 972 (full-page illu., p. 77, 240 and 241). Called up: December 8, 2023 - ca. 14.52 h +/- 20 min. This lot can only be purchased subject to regular taxation (R).
Horst Antes 1936 Heppenheim - lebt und arbeitet in Sicellino und Wolfartsweier Doppelbild (verkehrt), Himmel und Erde. 1972/73. Aquatec auf Leinwand. Verso auf der Leinwand zweifach signiert, datiert und betitelt (einmal auf dem Kopf) sowie mit der Technikangabe 'aquatec' bezeichnet. 150,5 x 130 cm (59,2 x 51,1 in). [CH]. • In Farbintensität und Tonalität herausragendes Werk der 1970er Jahre. • Vom Künstler intendierte doppelte Möglichkeit der Hängung. • Seit über 40 Jahren Teil einer süddeutschen Privatsammlung. • Nach Antes Entwicklung des 'Kopffüßlers' zu Beginn der 1960er Jahre ist das im Schaffen des Künstlers zentrale Motiv einem stetigen Wandel unterworfen. • In der hier angebotenen Arbeit dekonstruiert Antes seine eigene Erfindung, zeigt den Kopf nicht im Profil, sondern nahezu frontal und von den monumentalisierten Beinen und Füßen losgelöst. • Werke dieser Entstehungsjahre 1972/73 befinden sich in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, das Museum of Contemporary Art Kiasma in Helsinki und das Sprengel Museum, Hannover. PROVENIENZ: Galerie Stangl, München (auf d. Keilrahmen m. d. Galerieetikett). Privatsammlung Süddeutschland (1981 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Horst Antes, Gimpel Fils Gallery, London, 4.-29.9.1973 (auf d. Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett); Gimpel & Hanover Galerie, Zürich, 20.10.-24.11.1973 (auf d. Keilrahmen m. d. Ausstellungsetikett), Kat.-Nr. 6 (m. Farbabb. (auf dem Kopf) und SW-Abb.). Horst Antes. Dreiundfünfzig Bilder - Dreiunddreißig Sammler aus Süddeutschland, Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen, 26.4-8.6.1987; Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, 14.6.-19.7.1987, Kat.-Nr. 21 (m. Farbabb.). LITERATUR: Arthur Mehlstäubler, Horst Antes. Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 4 (1972-1975), Künzelsau 2013, S. 96, WVZ-Nr. 1973-31 (m. Farbabb.). 'Figur ist gemalter Mensch [..]. Ein System von Organismen und Gliedern, Dimensionen und Richtungen. [..] Ich drehe, biege, breche, dehne und spanne die Figur, bis das Bild von der Leinwand fällt, vor oder hinter ihr steht, ein längst Bekanntes ist, von alther vertraut ist, die Leinwand Membran ist.' Horst Antes über seine Figur, undatiertes Typoskript, zit. nach: Ausst.-Kat. Horst Antes. Malerei 1958-2010, Martin-Gropius-Bau Berlin, Köln 2013, S. 13. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.53 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONHorst Antes 1936 Heppenheim - lebt und arbeitet in Sicellino und Wolfartsweier Doppelbild (verkehrt), Himmel und Erde. 1972/73. Aquatec on canvas. Twice signed, dated and titled (once upside down), as well as inscribed with the technique 'aquatec' on the reverse. 150.5 x 130 cm (59.2 x 51.1 in). [CH]. • In terms of the colors' intensity and tonality, this is an outstanding work from the 1970s . • The artist intended two possible ways of hanging the work. • Part of a German private collection for over 40 years. • Following Antes' development of the 'Kopffüßler' (cephalopod) at the beginning of the 1960s, the central motif in the artist's oeuvre has been subject to constant change. • In the work offered here, Antes deconstructs his own invention, showing the head not in profile but almost frontally and detached from the outsized legs and feet. • Works created in 1972/73 are in important museum collections like the Solomon R. Guggenheim Museum in New York, the Museum of Contemporary Art Kiasma in Helsinki and the Sprengel Museum, Hanover. PROVENANCE: Galerie Stangl, Munich (gallery label on the stretcher). Private collection Southern Germany (acquired from the above in 1981). EXHIBITION: Horst Antes, Gimpel Fils Gallery, London, September 4 - 29, 1973 (exhibition label on the stretcher); Gimpel & Hanover Galerie, Zürich, October 20 - November 24, 1973 (exhibition label on the stretcher), cat. no. 6 (color illu. (upside down) and black-and-white illu.). Horst Antes. Dreiundfünfzig Bilder - Dreiunddreißig Sammler aus Süddeutschland, Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen, April 26 - June 8, 1987; Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, June 14 - July 19, 1987, cat. no. 21 (color illu.). LITERATURE: Arthur Mehlstäubler, Horst Antes. Catalogue raisonné of paintings, vol. 4 (1972-1975), Künzelsau 2013, p. 96, no. 1973-31 (color illu.). 'Figure is painted man [..]. A system of organisms and limbs, dimensions and directions. [..] I turn, bend, break and stretch the figure until the image falls off the canvas, stands in front of or behind it, something long known, familiar since long ago, the canvas as membrane.' Horst Antes on his figure, undated typescript, quoted from: Ex. cat. Horst Antes. Malerei 1958-2010, Martin-Gropius-Bau Berlin, Cologne 2013, p. 13. Called up: December 8, 2023 - ca. 14.53 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Jasper Johns 1930 Augusta - lebt und arbeitet in New York Voice II. 1982. 3 Farblithografien. ULAE 228. Eines signiert und datiert. Zwei monogrammiert. Alle Blätter jeweils nummeriert und die Reihenfolge angebend bezeichnet 'A/C-C/C'. Der komplette Satz, jeweils Exemplar 33/54. Jeweils 86 x 59 cm (33,8 x 23,2 in). Papier: 90,8 x 61,5 cm (35,7 x 24,2 in). Herausgegeben von Universal Limited Art Editions, Bay Shore/NY (mit dem Trockenstempel). [SM]. • Ein matching Set. • Großformatige Drucke in nur kleiner Auflage erschienen. • Besonders variantenreicher, aufwendig gearbeiteter Druck von höchster Qualität. • Ein Exemplar der dreiteiligen Farblithographie befindet sich in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York. PROVENIENZ: Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf. Firmensammlung Ahlers AG, Herford. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 14.57 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONJasper Johns 1930 Augusta - lebt und arbeitet in New York Voice II. 1982. 3 Lithograph in colors. ULAE 228. One signed and dated. Two monogrammed. All sheets numbered and sequentially inscribed 'A/C-C/C'. The complete set, each copy 33/ 54. Each 86 x 59 cm (33.8 x 23.2 in). Sheet: 90,8 x 61,5 cm (35,7 x 24,2 in). Published by Universal Limited Art Editions, Bay Shore/NY (with the blindstamp). [SM]. • A matching set. • Large prints published in an edition of small print run. • Particularly rich, lavis print of an outstanding quality. • A copy of the three-part color lithograph is at the MoMA, New York. PROVENANCE: Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf. Corporate Collection Ahlers AG, Herford. Called up: December 8, 2023 - ca. 14.57 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Goethe. 1982. Farbserigrafie. Feldmann/Schellmann/Defendi II.271. Signiert und nummeriert. Eines von 100 Exemplaren. Auf Lenox Museum-Karton. 96,5 x 96,5 cm (37,9 x 37,9 in), blattgroß. Blatt 4 des insgesamt 4 Farbserigrafien umfassenden Portfolios. Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York (mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von den Editionen Schellmann & Klüser, München/New York, in Zusammenarbeit mit Denise René/Hans Mayer, Düsseldorf (verso mit dem Copyright-Stempel). [SM]. • Eine Ikone der Weltliteratur von Warhol porträtiert. • Tischbein wird zum Kultmotiv der Pop-Art. • Andy Warhol gehört zu den berühmtesten und einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. PROVENIENZ: Galerie Kaess-Weiss, Stuttgart. Privatsammlung Süddeutschland (seit 1998). LITERATUR: Forty are better than one. Edition Schellmann 1969-2009, herausgegeben von Jörg Schellmann, Ostfildern 2009, S. 342-343. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Goethe. 1982. Silkscreen in colors. Feldmann/Schellmann/Defendi II.271. Signed and numbered. From an edition of 100 copies. On Lenox Museum cardboard. 96.5 x 96.5 cm (37.9 x 37.9 in), the full sheet. Sheet 4 of the portoflio of 4 color silkscreen prints. Printed by Rupert Jasen Smith, New York (with the blindstamp). Published by Editionen Schellmann & Klüser, Munich/New York, in cooperation with Denise René/Hans Mayer, Düsseldorf (with the copyright stamp on the reverse). [SM]. • An icon of word litteratur portrayed by Warhol. • Tischbein as an iconic motif of pop art. • Andy Warhol is one of the most influential artists of the 20th century. PROVENANCE: Galerie Kaess-Weiss, Stuttgart. Private collection Southern Germany (since 1998). LITERATURE: Forty are better than one. Edition Schellmann 1969-2009, published by Jörg Schellmann, Ostfildern 2009, pp. 342-343. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.01 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Beethoven. 1987. Farbserigrafie. Vgl. Feldman/Schellmann/Defendi II. 390-393. Verso mit dem Zertifikatstempel des Andy Warhol Estate, dort von fremder Hand nummeriert und von Drucker und Nachlassverwalter signiert. Eines von 60 Exemplaren. Auf dünnem Karton. 101,6 x 101,6 cm (40 x 40 in), fast blattgroß. Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York (mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von Hermann Wünsche, Bonn. [EH]. • Kurz vor dem Tod Andy Warhols entstanden. • Mit Beethoven porträtiert Andy Warhol einmalig eine Ikone der klassischen Musik. • Warhols auffällige und plakative Schöpfungen sind der Inbegriff der amerikanischen Pop-Art. PROVENIENZ: Galerie in der Opernpassage, Köln. Privatsammlung Hessen (1990 beim Vorgenannten erworben). Für das Bildnis Beethovens bezieht sich Andy Warhol, kurz vor seinem Tod, auf das 1819 entstandene Gemälde 'Beethoven mit dem Manuskript der Missa solemnis' (Beethoven-Haus, Bonn) von Joseph Karl Stieler. Dieses Porträt prägt weltweit die Vorstellung der Persönlichkeit des Meisters der klassischen Musik. Noch heute ist es hierzulande, aber auch in Brasilien oder Guatemala, nicht zuletzt durch Briefmarken zum 250. Geburtstag des Komponisten präsent. Es zeigt den berühmten deutschen Musiker beim Komponieren. Andy Warhol legt über das Konterfei die Notenfolge der ersten berühmten Takte der 1801 komponierten sogenannten Mondscheinsonate, Opus 27, No. 2. Es ist eines der bekanntesten klassischen Musikstücke und über den ganzen Globus hinweg bekannt. Damit folgte das Beethoven-Blatt Andy Warhols geradezu exemplarisch den Grundsätzen der Pop-Art: Warhol bedient sich eines allgemeinbekannten Motivs und überträgt es in den für sein Werk so typischen Gestaltungskanon. Ja, in dieser Farbserigrafie porträtiert Warhol nicht nur den Menschen, sondern auch sein musikalisches Werk. Herausgeber des Blattes ist Helmut Wünsche, der auch rückseitig auf dem Zertifikatstempel neben Rupert Jason Smith (Drucker) und Fred Huges (Estate) unterschrieben hat. Der Galerist aus Königswinter südlich von Bonn war einer der deutschen Galeristen und Verleger Andy Warhols in Westdeutschland und hat mit dem Buch 'Andy Warhol. Das Graphische Werk 1962-1980' einen ersten Werkkatalog der Druckgrafik Andy Warhols erstellt. Durch ihn hat Andy Warhol den Kölner Dom, Helmut Schmidt und das Gemälde Stielers von Ludwig van Beethoven kennengelernt. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Beethoven. 1987. Silkscreen in colors. Cf. Feldman/Schellmann/Defendi II. 390-393. With the certificate stamp of the Andy Warhol Estate on the reverse, there numbered by a ahnd other than that of the artist and signed by printer and estate administrator. One of 60 copies. On thin cardboard. 101.6 x 101.6 cm (40 x 40 in), almost the full sheet. Printed by Rupert Jasen Smith, New York (with the blindstamp). Published by Hermann Wünsche, Bonn. [EH]. • Made shortly before Andy Warhol's death. • Beethoven is Andy Warhol's only motif from classical music. • Warhol's striking creations are icons of American Pop Art. PROVENANCE: Galerie in der Opernpassage, Cologne. Private collection Hesse (acquired from the above in 1990). For the portrait of Beethoven that Andy Warhol made shortly before his death, he uses the 1819 painting 'Beethoven mit dem Manuskript der Missa solemnis' (Beethoven Haus, Bonn) by Joseph Stieler. This portrait shaped the idea of the master of classical music worldwide. It is still in circulation in Germany, but also in countries like Brazil or Guatemala, not least through stamps commemorating the 250th anniversary of the composer's birth. It shows the famous German musician composing. Andy Warhol superimposed the portrait with the sequence of the first notes from the so-called Moonlight Sonata, opus 27, no. 2, from 1801. It is one of the most famous pieces of classical music and is known all over the world. In this way, Andy Warhol's Beethoven sheet follows the principles of pop art in exemplary manner: Warhol uses a generally known motif and transfers it into creative canon typical of his work. It is true that Warhol does not only portray the man but also his musical work in this silkscreen print. The sheet’s publisher was Helmut Wünsche, who also signed the certificate stamp next to Rupert Jason (printer) and Fred Huges (estate). The gallery owner from Königswinter, south of Bonn, was one of Andy Warhol's German art dealers and publishers. With 'Andy Warhol. Das Graphische Werk 1962-1980', he released a first catalog of Andy Warhol's prints. Andy Warhol got to know the Cologne Cathedral, Helmut Schmidt and Stieler's painting 'Ludwig van Beethoven' through the gallerist. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.02 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Details of Renaissance Paintings (Sandro Botticelli, Birth of Venus, 1482). 1984. Farbserigrafie. Feldman/Schellmann/Defendi II.319. Signiert und nummeriert. Aus einer Auflage von 70 Exemplaren. Auf festem Velin. 63,5 x 94 cm (25 x 37 in). Papier: 82 x 112 cm (32,3 x 44,1 in). Blatt 4 des insgesamt 4 Farbserigrafien umfassenden Portfolios. Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York. Herausgegeben von den Editionen Schellman & Klüser, München/New York (verso mit dem Stempel). [JS]. • Botticellis Ikone der Renaissance, die 'Geburt der Venus' (Uffizien, Florenz), erklärt Warhol zu einer Ikone der Pop-Art. • Warhol ist ein Meister der Adaption und Verfremdung: stark fokussierter Bildausschnitt, intensive Pop-Art-Farbigkeit und Ausführung in mehreren Farbvarianten. • Durch die Konfrontation von Renaissance und Gegenwart, Einzigartigkeit und serieller Reproduktion, Aura und Adaption fordert Warhol unsere traditionellen Vorstellungen von Kunst heraus und schafft ein faszinierendes Sinnbild seines neuen Kunstbegriffes. • Warhols künstlerische Auseinandersetzung mit Sandro Botticellis 'Geburt der Venus' ist das berühmteste Blatt der Werkfolge 'Details of Renaissance Paintings' neben Meisterwerken von Piero della Francesca, Paulo Uccello und Leonardo da Vinci. PROVENIENZ: Edition Schellmann & Klüser, New York/München (Herausgeber). Privatsammlung Deutschland (1984 vom Vorgenannten erworben, seither in Familienbesitz). LITERATUR: Forty are better than one. Edition Schellmann, 1969-2009, hrsg. v. Jörg Schellmann, S. 345, Warhol, Kat.-Nr. 14 (m. Abb., wohl anderes Exemplar). 'Neulich hat eine Gesellschaft meine Aura kaufen wollen. Diese Leute wollen kein 'Produkt' von mir, sondern sagten: >>Wir wollen ihre Aura.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Details of Renaissance Paintings (Sandro Botticelli, Birth of Venus, 1482). 1984. Silkscreen in colors. Feldman/Schellmann/Defendi II.319. Signed and numbered. From an edition of 70 copies. On firm wove paper. 63.5 x 94 cm (25 x 37 in). Sheet: 82 x 112 cm (32,3 x 44,1 in). Sheet 4 from the portfolio of a total of 4 color silkscreens. Printed by Rupert Jasen Smith, New York. Published by the Editions Schellman & Klüser, Munich/New York (with the stamp on the reverse). [JS]. • Warhol declares Botticelli's Renaissance icon 'Birth of Venus' (Uffizi Gallery, Florence) an icon of Pop Art. • Warhol is a master of adaptation and alienation: strongly focused image detail, intense Pop Art color and execution in several color variations. • By confronting Renaissance with the present, uniqueness with serial reproduction, aura with adaptation, Warhol challenges our traditional notions of art and creates a fascinating allegory of his new concept of art. • Warhol's artistic exploration of Sandro Botticelli's 'Birth of Venus' (Uffizi Gallery, Florence) is the most famous sheet in the series of works 'Details of Renaissance Paintings' based on masterpieces by Piero della Francesca, Paulo Uccello and Leonardo da Vinci. • Part of a German private collection since its creation. PROVENANCE: Edition Schellmann & Klüser, New York/Munich (publisher). Private collection Germany (acquired from the above in 1984, ever since family-owned). LITERATURE: Forty are better than one. Edition Schellmann, 1969-2009, ed. by Jörg Schellmann, p. 345, Warhol, cat. no. 14 (fig., presumably different copy). 'The other day a company wanted to buy my aura. These people did not want a 'product' from me, but said: >>We want your aura.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Shoes (Deluxe Edition). 1980. Serigrafie mit Diamantstaub. Feldman/Schellmann/Defendi II.250. Verso signiert und nummeriert '1/1' und beichnet 'PP' sowie 'DE'. Einziges Printers-Proof-Exemplar, außerhalb der Auflage von 10. Auf festem Aquarellpapier von Arches. 102 x 151,5 cm (40,1 x 59,6 in), blattgroß. Blatt 3 der fünfteiligen Folge 'Shoes (Deluxe Edition)'. Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York (mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von Andy Warhol (verso mit dem Copyright-Stempel des Künstlers). [JS]. • Warhols exzentrisch-plakative Schöpfungen gelten als Ikonen der amerikanischen Pop-Art. • Glamourös schimmernde Wirkung aufgrund des seltenen, großflächigen Einsatzes von Diamond Dust. • Sehr selten. Einziges Printers-Proof-Exemplar außerhalb der Auflage von nur zehn Exemplaren. • Basierend auf einer fotografischen Vorlage Andy Warhols, die im Zuge eines Werbeshootings entstanden ist. PROVENIENZ: Hamilton Selway Fine Art, West Hollywood. Privatsammlung Süddeutschland (1999 vom Vorgenannten erworben, bis 2020). Privatsammlung Europa (seit 2020). 'I'm doing shoes because I'm going back to my roots. In fact, I think maybe I should do nothing but shoes from now on.' Andy Warhol, zit. nach: P. Hackett (Hrsg.), The Andy Warhol Diaries, New York 1989, S. 306. Andy Warhol gilt international als Protagonist der amerikanischen Nachkriegskunst und hat sich als extrovertierter Sonderling mit dunkler Sonnenbrille und weiß-blond gefärbter Perücke in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Plakativ und auffällig sind auch Warhols Schöpfungen, die als Ikonen der amerikanischen Pop-Art gelten. Dass Warhol eigentlich ein zurückhaltender Einzelgänger gewesen ist, der sich mit dieser schrillen Erscheinung ab den 1960er Jahren eine Art Maskierung und zugleich sein Markenzeichen geschaffen hat, ist weniger bekannt. Erst am College of Fine Arts in seiner Heimatstadt Pittsburgh kann der schmächtige, ewig blasse Student aufgrund seiner herausragenden künstlerischen Begabung das Trauma des Ausgeschlossenseins überwinden. Die Kunst bietet dem Einzelgänger Warhol Zeit seines Lebens Anerkennung und Rückzugsort zugleich: Als zeichnender oder später auch fotografierender Beobachter wird er zum künstlerischen Chronisten des amerikanischen Nachkriegsbooms. 1949 geht Warhol mit gerade 21 Jahren nach New York, wo er zunächst als Werbegrafiker arbeitet. Seinen ersten Auftrag erhält er im Herbst 1949 für das 'Glamour'-Magazin, für welches er seine ersten Schuhzeichnungen anfertigt, die in ihrem streng linearen Stil für sein gesamtes weiteres Schaffen wegweisend sind. Ab den 1970er Jahren wird mit dem Erwerb seiner ersten Polaroid Big Shot Camera der Fotoapparat zu Warhols ständigem Begleiter. Auch Warhols Malerei und Grafik basiert seitdem meist auf eigenen Fotografien oder auf fotografischen Vorlagen aus Zeitungen und Werbeanzeigen. Auch unsere großformatige, schwarze Serigrafie, die durch den flächigen Einsatz von wunderbar glitzerndem Diamond Dust eine einzigartige Oberflächenwirkung und einen glamourösen Ausdruck erreicht, basiert auf einer fotografischen Vorlage des Künstlers. Sie ist Teil einer ikonischen Folge von nur fünf Serigrafien, die in einer schwarzen Deluxe-Edition von nur zehn Exemplaren erschienen ist. Diese kleine Folge bringt in besonderer Weise Warhols Faszination für Glamour und Luxus zum Ausdruck und spannt zugleich den Bogen zu den künstlerischen Anfängen, Warhols frühen Schuhzeichnungen als junger Werbegrafiker. Bob Colacello, der Herausgeber des 'Interview Magazine', erinnert sich folgendermaßen an den initiierenden Moment für diese in Warhols grafischem Schaffen farblich wie technisch herausragende Folge: “A big box of shoes was sent down to Warhol to be photographed for an ad campaign. An assistant turned the box upside down and dumped the shoes out. Andy liked the way they spilled all over the floor so he took a few Polaroids [..]”. Es war also lediglich dieser kurze, zufällige Moment, den Warhol aufgrund seiner einzigartigen Spontanität und Kreativität künstlerisch erfolgreich für sich zu nutzen wusste. [JS] Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.06 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Shoe. 1955/1957. . Tempera auf Holz. 13,4 x 22,5 x 7 cm (5,2 x 8,8 x 2,7 in). [JS]. • Äußerst seltenes frühes Zeugnis der amerikanischen Pop-Art. • Im Kontext von Warhols berühmter Werbekampagne für das Schuhhaus I. Miller, New York, entstanden. • Mitte der 1950er Jahre erhält Warhol als junger Werbegrafiker von dem mondänen New Yorker Schuhgeschäft I. Miller den Auftrag für eine Werbekampagne: Neben seinen legendären Schuhzeichnungen entstehen auch in knalligen Farben und Mustern handbemalte Holzleisten. • Sehr selten. In den letzten 20 Jahren wurden lediglich 4 weitere Unikate aus diesem Werkkomplex auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com). • Warhols naiv-linearer Stil der 1950er Jahre sowie seine frühe Verschmelzung von Kunst und Kommerz gilt heute als in besonderer Weise wegweisend für die amerikanische Pop-Art. PROVENIENZ: I. Miller and Sons, New York (wohl bis 1989). Firmensammlung Ahlers AG, Herford (seit 1989, Christie's, New York, 14.2.1989, Los 50). AUSSTELLUNG: Christie's, New York, Auktion 6780, Contemporary Art, 14.2.1989, Los 50). Fetische des Blicks. Mode und Verführung, Stiftung Ahlers Pro Arte, Herford, 11.9.2021-16.1.2022, S. 79. “I see art in everything. Your shoes. That car. This coffee cup. It's art if you see it as art. [..] They're beautiful. And for everyone. That's how I want my art to be.” Andy Warhol Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.08 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Shoe. 1955/1957. Sculpture. Tempera on panel. 13.4 x 22.5 x 7 cm (5.2 x 8.8 x 2.7 in). [JS]. • Extremely rare early document from American pop art. • Created in the context of Warhol's famous advertising campaign for the I. Miller shoe house, New York. • In the mid-1950s, as a young commercial artist, Warhol received a commission for an advertising campaign from the fashionable New York shoe store I. Miller: In addition to his legendary shoe drawings, he also created hand-painted wooden strips in bright colors and patterns. • Very rare. In the last 20 years, only 4 other unique pieces from this complex of works have been offered on the international auction market (source: artprice.com). • Warhol's naive, linear style of the 1950s and his early fusion of art and commerce are now considered to be particularly groundbreaking for American pop art. PROVENANCE: I. Miller and Sons, New York (presumably until 1989). Corporate Collection Ahlers AG, Herford (since 1989, Christie's, New York, February 14, 1989, lot 50). EXHIBITION: Christie's, New York, auction 6780, Contemporary Art, February 14, 1989, lot 50). Fetische des Blicks. Mode und Verführung, Foundation Ahlers Pro Arte, Herford, September 11, 2021 - January 16, 2022, p. 79. “I see art in everything. Your shoes. That car. This coffee cup. It's art if you see it as art. [..] They're beautiful. And for everyone. That's how I want my art to be.” Andy Warhol Called up: December 8, 2023 - ca. 15.08 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.
Karel Appel 1921 Amsterdam - 2006 Zürich Figure. 1991. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet 'X91_041'. 81 x 65 cm (31,8 x 25,5 in). • Karel Appel ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler der Niederlande. • Besonders ausdrucksstarke gestisch-figurative Malerei. • In der reich strukturierten Oberfläche arbeitet Karel Appel das Motiv heraus. • Gemälde von Karel Appel befinden sich u. a. im Moderna Museet, Stockholm, im Museum of Modern Art, New York, und im Los Angeles County Museum of Art. Das Werk ist in der Karel Appel Foundation, Amsterdam, unter der Nummer KA.1991.27 registriert. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (1991 bei Waddington Galleries, London). AUSSTELLUNG: FIAC 1991, Waddington Galleries, London (verso auf dem Rahmen mit Etikett). '.. I have broken through, through the wall of Abstract, Surrealism etc. my work contains [..] everything You mustn't be pigeon-holed [..]. Your friend Karel.' Karel Appel in einem Brief an Corneille, zit. nach: Ausst.-Kat. CoBrA. The color of freedom, Stedelijk Museum Schiedam 2003, S. 42. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.16 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarel Appel 1921 Amsterdam - 2006 Zürich Figure. 1991. Oil on canvas. Lower right signed. Inscribed 'X91_041' on the reverse. 81 x 65 cm (31.8 x 25.5 in). • Karel Appel is one of the most important contemporary artists in the Netherlands. • Particularly expressive gestural-figurative painting. • Karel Appel emphasizes the motif in the richly structured surface. • Paintings by Karel Appel can be found at, among others, the Moderna Museet, Stockholm, the Museum of Modern Art, New York, and the Los Angeles County Museum of Art. The work is registered at the Karel Appel Foundation, Amsterdam, under the number KA.1991.27. PROVENANCE: Private collection Southern Germany (in 1991 acquired from Waddington Galleries, London). EXHIBITION: FIAC 1991, Waddington Galleries, London (label on the reverse). '.. I have broken through, through the wall of Abstract, Surrealism etc. my work contains [..] everything You mustn't be pigeon-holed [..]. Your friend Karel.' Karel Appel in a letter to Corneille, quoted from: ex. cat. CoBrA. The color of freedom, Stedelijk Museum Schiedam 2003, p. 42. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.16 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
William N. Copley 1919 New York - 1996 Key West/Florida Moving Violation. 1983. Acryl auf Leinwand. In der Darstellung (unten mittig) signiert 'Cply' und datiert. 171 x 141 cm (67,3 x 55,5 in). [CH]. • In dieser wie in vergleichbaren Arbeiten von 1983/84 verbindet Copley die unbemalte, großporige Leinwand mit Motiven einer sonntäglichen Spazierfahrt und bukolisch-idyllischem Picknicken im Grünen – von seiner Zeit in Paris (1951–1962) inspirierte französische Bildelemente sowie erotisch aufgeladene Figurenszenen in seiner charakteristisch bunten, intensiven Farbigkeit. • Die ovale Bildfläche füllt Copley mit mehreren Bilddimensionen und scheinbar parallel verlaufenden Geschichten sowie kleineren eigenständigen Darstellungen innerhalb der Gesamtkomposition. • Erst im Frühjahr diesen Jahres zeigt die Galerie Max Hetzler in der Ausstellung 'William N. Copley. Autoeroticism (Paintings from 1984)' in Paris Arbeiten aus eben dieser Werkserie. • Mit seinem einzigartigen künstlerischen Schaffen erzielt Copley eine Symbiose aus amerikanischer Pop-Art und europäischem Surrealismus und beeinflusst die Nachkriegskunst in den Vereinigten Staaten wie auch in Europa nachhaltig. • Arbeiten des Künstlers aus den 1980er Jahren befinden sich u. a. im Museum of Modern Art in New York, im Museum für moderne Kunst / Mumok in Wien und im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. PROVENIENZ: David Nolan Gallery, New York. Galerie Fred Jahn, München (vom Vorgenannten erworben). Galerie Kurt Schäfer, Berlin (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett). Privatsammlung Süddeutschland. AUSSTELLUNG: William N. Copley, Phyllis Kind Gallery, New York, 15.10.-19.11.1983 (auf d. Keilrahmen m. d. Galerieetikett). Wohl: CPLY, Phyllis Kind Gallery, Chicago, 6.1.-7.2.1984. 'It's always been the most important image that I've ever had simply because to me, the car is the stationary center of the universe. You're stationary, and the world is moving around you – over you, under you, around you. […] I find I could say more with that image than almost anything I've tried.' William N. Copley, 1983, in: Ausst.-Kat. William N. Copley, Fondazione Prada, Mailand 2016, S. 39. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.18 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONWilliam N. Copley 1919 New York - 1996 Key West/Florida Moving Violation. 1983. Acrylic on canvas. Signed 'Cply' and dated in the image (bottom center). 171 x 141 cm (67.3 x 55.5 in). [CH]. • In this work, as in comparable works from 1983/84, Copley combines the unpainted, large-pored canvas with motifs of a Sunday drive and bucolic, idyllic picnics in the countryside - French pictorial elements inspired by his time in Paris (1951-1962) as well as erotically charged figure scenes in his characteristically bright, intense colors. • Copley fills the oval image area with several pictorial dimensions and seemingly parallel stories as well as smaller, independent depictions within the overall composition. • Just this spring, Galerie Max Hetzler showed works from this very series in the exhibition 'William N. Copley. Autoeroticism (Paintings from 1984)' in Paris . • With his unique artistic oeuvre, Copley achieved a symbiosis of American Pop Art and European Surrealism and had a lasting influence on post-war art in the United States and Europe. • Works by the artist from the 1980s can be found in, among others, the Museum of Modern Art in New York, the Museum of Modern Art / Mumok in Vienna and the Museum Frieder Burda in Baden-Baden. PROVENANCE: David Nolan Gallery, New York. Galerie Fred Jahn, Munich (acquired from the above). Galerie Kurt Schäfer, Berlin (gallery label on the stretcher). Private collection Southern Germany. EXHIBITION: William N. Copley, Phyllis Kind Gallery, New York, October 15 - November 19, 1983 (gallery label onthe stretcher). Wohl: CPLY, Phyllis Kind Gallery, Chicago, January 6 - February 7, 1984. 'It's always been the most important image that I've ever had simply because to me, the car is the stationary center of the universe. You're stationary, and the world is moving around you – over you, under you, around you. […] I find I could say more with that image than almost anything I've tried.' William N. Copley, 1983, in: ex. cat. William N. Copley, Fondazione Prada, Milan 2016, p. 39. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.18 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Günther Uecker 1930 Wendorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf Nagelbaum. 1996. Nägel und Asche-Leimgemisch auf Holzstamm. Signiert und datiert. Höhe: 85 cm (33,4 in). Durchmesser: ca. 42 cm (16,5 in). • Aus der wichtigen Werkgruppe der 'Bäume' bzw. 'Nagelwälder'. • Beeindruckendes Werk von brandaktueller Eindringlichkeit. • Der Nagel wird zum Symbol für die Verletzlichkeit von Natur und Mensch. Dieses Werk ist im Uecker Archiv unter der Nummer GU.96.028 registriert und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker-Werkverzeichnis. PROVENIENZ: Politischer Club Colonia. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit 1996, direkt vom Vorgenannten erworben). Günther Uecker ist ein steter Kommentator der Probleme der Welt und ein unbeirrter Kämpfer für Verständnis und Wandel. Mit Offenheit begegnet er dem, was ihn befremdet, und antwortet darauf in seiner eigenen künstlerischen Sprache. Mit seinen 'Bäumen' und 'Wäldern' greift er das Thema der Verletzlichkeit von Mensch und Natur auf. Unter dem Titel 'Kunstpranger' ist 1983 die erste Baumskulptur durch Benagelung einer gefällten Ulme in der Galerie Brusten in Wuppertal entstanden. Die Idee wird im Herbst des Jahres 1983 geboren, als Annelie Brusten zufällig die Forstarbeiter im Park beim Markieren der 80 Jahre alten Ulme bemerkt. Sie erfährt, dass der kranke Baum gefällt und verbrannt werden soll. Annelie Brusten holt den bereits sehr bekannten 'ZERO'-Künstler und Professor an die Kunstakademie nach Wuppertal. Bei seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung prangert Uecker die Umweltzerstörung durch den Menschen an und erklärt die Nägel zur 'Rüstung', mit der er den Baum 'eingerüstet, ihn stark gemacht' habe. Weitere, zumeist mehrteilige Werke folgten. Der erste Nagelwald von 1984 befindet sich in der Nationalgalerie in Berlin. Gemeinsam ist diesen Werken, dass Uecker die mal kleineren, mal größeren Baumstämme mit einer wehrhaften Krone aus Zimmermannsnägeln bestückt und aus einer aus Asche und Leim bestehenden Heilsalbe die Wunden des Baumes verschließt. In der Werkserie der 'Bäume' oder 'Nagelwälder' folgt Uecker einem Grundprinzip seines künstlerischen Schaffens, der Thematisierung des fragilen Verhältnisses von Mensch und Natur und der Zerstörung der Fundamente der menschlichen Existenz. [SM] Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.21 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONGünther Uecker 1930 Wendorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf Nagelbaum. 1996. Nail and ash-glue compound on wooden trunk. Signed and dated. Height: 85 cm (33.4 in). Diameter: ca. 42 cm (16,5 in). • From the important group of works 'Trees' and 'Nail Forests'. • An impressive work with a highly topical urgency. • The nail becomes a symbol of the vulnerability of nature and mankind. This work is registered in the Uecker Archive under the number GU.96.028 and is earmarked for inclusion in the forthcoming Uecker catalogue raisonné. PROVENANCE: Politischer Club Colonia. Private collection North Rhine-Westphalia (since 1996, acquired from the above). Günther Uecker is a constant commentator on the problems of the world and an unwavering fighter for understanding and change. He confronts things that bother him with openness and responds in his own artistic language. With his 'Trees' and 'Forests', he addresses the theme of the vulnerability of man and nature. Under the title 'Kunstpranger' (Art Pillory), he created his first tree sculpture in 1983 by nailing an elm tree at Galerie Brusten in Wuppertal. The idea was born in the fall of 1983, when Annelie Brusten happened to notice the forest workers in the park marking the 80-year-old elm tree. She learned that the ill tree was to be cut down and burned. Annelie Brusten brought the already well-known 'ZERO' artist and art academy professor to Wuppertal. In his speech at the opening reception of the exhibition, Uecker decried the destruction of nature by man and declared the nails to be the 'armor' with which he has 'scaffolded the tree, made it strong'. Further works, most of the multi-part creations, followed. The first “Nail Forest” from 1984 is at the Nationalgalerie in Berlin today. What all these works have in common is that Uecker equipped the sometimes smaller, sometimes larger tree trunks with a defensive crown of carpenter's nails and used a healing ointment consisting of ash and glue to close the tree's wounds. In the series of 'Trees' or 'Nail Forests', Uecker follows the basic principle of his artistic work, the theme of the fragile relationship between man and nature and the destruction of the foundations of human existence. [SM] Called up: December 8, 2023 - ca. 15.21 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich From the devil's kitchen. 1994. Acryl auf Leinwand. Unten mittig signiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 60 x 79,5 cm (23,6 x 31,2 in). [CH]. • Die Logik und die Systematik in A. R. Pencks Zeichensprache sind solitär in der deutschen Nachkriegskunst. • Seine zum Markenzeichen mutierten Strichmännchen mit großen Penissen und die simplifizierten, klaren Formen, Zeichen und Symbole rufen eine archaische Bildwirkung hervor, die Penck u. a. den Beinamen 'Höhlenmaler der Postmoderne' einbringt (A. Jürgs, Stern Magazin, 2007). • Die Biografie und auch das künstlerische Schaffen des Künstlers ist geprägt von der deutschen Teilung, der Auseinandersetzung mit der DDR-Regierung und dem Leben in zwei gegensätzlichen Gesellschaften. • Den Titel [übers. 'aus Teufels Küche'] mag Penck als Kommentar zu der politischen Situation der noch jungen vereinigten Bundesrepublik gewählt haben. • 1992 stellt Penck nach 1972 und 1982 zum dritten Mal auf der documenta in Kassel aus. PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.28 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONA. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) 1939 Dresden - 2017 Zürich From the devil's kitchen. 1994. Acrylic on canvas. Signed in bottom center. Stretcher signed, dated and titled. 60 x 79.5 cm (23.6 x 31.2 in). [CH]. • The logic and systematics of A. R. Penck's sign language are unique in post-war German art. • His stick figures with large penises, which have become his trademark, and the simplified, clear forms, signs and symbols evoke an archaic pictorial effect that has earned Penck the nickname 'cave painter of postmodernism' (A. Jürgs, Stern Magazine, 2007). • The artist's biography and artistic work are shaped by the division of Germany, the confrontation with the GDR government and life in two conflicting societies. • Penck may have chosen the title as a commentary on the political situation in the still young unified Federal Republic. • In 1992, Penck exhibited at the documenta in Kassel for the third time after 1972 and 1982. PROVENANCE: Private collection North Rhine-Westphalia. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.28 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Marlene Dumas 1953 Kapstadt - lebt und arbeitet in Amsterdam The short black dress. 1993. Tuschezeichnung. Rechts unten signiert, datiert und betitelt. Auf Velin von BFK Rives (mit Wasserzeichen). 31,5 x 24 cm (12,4 x 9,4 in), Blattgröße. [AW]. • Im Zentrum ihres Schaffens stehen die menschliche Figur und das Porträt. • Die Basis bildet meist eine selbst aufgenommene oder den Medien entnommene fotografische Vorlage. • 1982 und 1992 Teilnahme an der 7. und IX. documenta in Kassel sowie 1995 Teilnahme an der Biennale in Venedig. • Arbeiten der Künstlerin befinden sich in renommierten internationalen Sammlungen, u. a. der des Stedelijk Museum, Amsterdam, des Art Institute of Chicago, der Tate Gallery, London, und dem Museum of Modern Art, New York. Wir danken dem Archive Studio Dumas, Amsterdam, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.29 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONMarlene Dumas 1953 Kapstadt - lebt und arbeitet in Amsterdam The short black dress. 1993. India Ink drawing. Lower right signed, dated and titled. On BFK Rives wove paper (with watermark). 31.5 x 24 cm (12.4 x 9.4 in), size of sheet. [AW]. • The human figure and the portrait are at the center of her work. • The basis is usually a photographic template that she shoots herself or takes from the media. • In 1982 and 1992, she took part in the 7th and IX documenta in Kassel and in 1995 in the Venice Biennale. • Her works can be found in renowned international collections like the Stedelijk Museum, Amsterdam, the Art Institute of Chicago, the Tate Gallery, London, and the Museum of Modern Art, New York. We are grateful to the Archive Studio Dumas, Amsterdam, for the kind expert advice. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.29 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.
Peter Halley 1953 New York City - lebt und arbeitet in New York City Remote. 1999. Acryl, fluoreszierendes, metallisches und perlmuttartiges Acryl sowie Roll-a-Tex auf Leinwand. Verso signiert, datiert und betitelt. 189 x 183 cm (74,4 x 72 in). [AW]. • Mit seinen geometrischen Gemälden und fluoreszierenden Farben sorgt Halley erstmals in den frühen 1980er Jahren für Aufsehen. • Neben Form- sowie Farbkomposition kommt es Halley als drittes Element auf die Oberfläche an – er integriert dreidimensionale Reliefs in seine Arbeiten. • Besonders schöne Komposition mit sowohl koloristisch als auch haptisch abgestimmten Farbflächen. • Werke des Künstlers befinden sich in renommierten internationalen Sammlungen, u. a. der des Guggenheim Museum, New York, des Museum of Modern Art, New York, und der Tate Gallery, London. PROVENIENZ: Sandra Gering Gallery, New York. Private collection, Istanbul, Türkei (vom Vorgenannten erworben). Private collection, Istanbul, Türkei (vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2018 vom Vorgenannten erworben). 'Ever since I became an artist, I've asked myself, why does painting still exist? I’ve lived through the death of painting and all arguments about paintings. My theory is that paintings are unique because they stimulate the brain both as images and as tactile experiences. A great painting is one whose texture interests you, like in Van Gogh or De Kooning. Even if you don't touch the painting, it appeals to the tactile part of the brain. That's what my paintings are based on. Texture doesn't have to be hand-made. Perhaps painting is popular because, by stimulating two pleasure centers at the same time, painting yields a unique intense pleasure.' Peter Halley in einem Interview mit Alexandre Stipanovich, Kathy Grayson und Jeremy Liebman für Opening Ceremony New News, 15. April 2013. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.30 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONPeter Halley 1953 New York City - lebt und arbeitet in New York City Remote. 1999. Acrylic, fluorescent, metallic and pearlescent acrylic, and Roll-a-Tex on canvas . Signed, dated and titled on the reverse. 189 x 183 cm (74.4 x 72 in). [AW]. • Halley became widely noticed in the early 1980s with his geometric paintings in fluorescent colors. • In addition to form and color composition, Halley's third element is the surface - he integrates three-dimensional reliefs into his works. • Particularly beautiful composition with fields in both well-balanced colors and a haptic appeal. • Works by the artist can be found in renowned international collections like the Guggenheim Museum, New York, the Museum of Modern Art, New York, and the Tate Gallery, London. PROVENANCE: Sandra Gering Gallery, New York. Private collection, Istanbul, Türkei (acquired from the above). Private collection, Istanbul, Türkei (acquired from the above). Private collection North Rhine-Westphalia (acquired from the above in 2018). 'Ever since I became an artist, I've asked myself, why does painting still exist? I’ve lived through the death of painting and all arguments about paintings. My theory is that paintings are unique because they stimulate the brain both as images and as tactile experiences. A great painting is one whose texture interests you, like in Van Gogh or De Kooning. Even if you don't touch the painting, it appeals to the tactile part of the brain. That's what my paintings are based on. Texture doesn't have to be hand-made. Perhaps painting is popular because, by stimulating two pleasure centers at the same time, painting yields a unique intense pleasure.' Peter Halley in an interview with Alexandre Stipanovich, Kathy Grayson and Jeremy Liebman for Opening Ceremony New News, April 15, 2013. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.30 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Henrique Oliveira 1973 São Paulo Xilempasto 3. 2011. Mischtechnik. Schichtholz und Pigment. 220 x 330 x 43 cm (86,6 x 129,9 x 16,9 in). [EH]. • Mit seinen Arbeiten schafft Henrique Oliveira eine organische Materialität, die die Grenze zwischen Natürlichem und von Menschen Gemachtem in Frage stellt. • Das charakteristische Werk zeigt die Transformation von Holz in ein scheinbar fließendes Gebilde aus Material und Farbe. • Werke von Henrique Oliveira befinden sich u. a. im Centro per L'Arte Contemporanea Luigi Pecci, Prato, in der Queensland Art Gallery of Modern Art, Brisbane, Australien, und in der Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien. Mit einer vom Künstler bestätigten Bescheinigung der Galerie Vallois, Paris, vom 17. Oktober 2011. PROVENIENZ: Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris. Firmensammlung Ahlers AG, Herford (seit 2011, vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Henrique Oliveira, Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris, 9.9.-9.10.2011. LITERATUR: https://www.henriqueoliveira.com/portu/comercio_i.asp?flg_Lingua=1&cod_menu_obras=1&cod_Serie=20&cod_Artista=1. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONHenrique Oliveira 1973 São Paulo Xilempasto 3. 2011. Mixed media. Laminated wood and pigment. 220 x 330 x 43 cm (86.6 x 129.9 x 16.9 in). [EH]. • Henrique Oliveira creates an organic materiality in his works that questions the boundary between the natural and the man-made. • The characteristic work shows the transformation of wood into a seemingly flowing structure of material and color. • Works by Henrique Oliveira can be found at, among others, the Centro per L'Arte Contemporanea Luigi Pecci, Prato, the Queensland Art Gallery of Modern Art, Brisbane, Australia, and the Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brazil. Accompanied by an artist-confirmed certificate issued by Galerie Vallois, Paris, from October 17, 2011. PROVENANCE: Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris. Corporate Collection Ahlers AG, Herford (since 2011, acquired from the above). EXHIBITION: Henrique Oliveira, Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris, September 9 - October 9, 2011. LITERATURE: https://www.henriqueoliveira.com/portu/comercio_i.asp?flg_Lingua=1&cod_menu_obras=1&cod_Serie=20&cod_Artista=1. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Michael Stich 1968 Pinneberg - lebt und arbeitet in Hamburg Lightning Series No 5 (London). 2023. Acryl auf dünnem Chinapapier, in den Rahmen montiert. Auf der Rahmenrückwand signiert, monogramiert, datiert und betitelt. 176 x 98 cm (69,2 x 38,5 in). Rahmen: 206 x 124 cm (81 x 48,8 in). • Mit dem geübten Auge eines Kunstsammlers entwickelt Stich seine eigene künstlerische Sprache. • Von energetischer Expressivität. AUSSTELLUNG: If you can, Galerie Paffrath, Düsseldorf, 18.9.-31.10.2023. 'Tennis war mein Beruf, Kunst ist meine Leidenschaft und mein Leben.“ Michael Stich, 2023 Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONMichael Stich 1968 Pinneberg - lebt und arbeitet in Hamburg Lightning Series No 5 (London). 2023. Acrylic on thin China, mounted in the frame. Signed, monogrammed, dated and titled on the reverse. 176 x 98 cm (69.2 x 38.5 in). Frame: 206 x 124 cm (81 x 48,8 in). • Stich developed his artistic style with the keen eye of an art collector. • Characterized by energetic expressiveness. EXHIBITION: If you can, Galerie Paffrath, Düsseldorf, September 18 - October 31, 2023. 'Tennis was my job, art is my passion and my life.“ Michael Stich, 2023 Called up: December 8, 2023 - ca. 15.37 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Per Kirkeby 1938 Kopenhagen - 2018 Kopenhagen Versuchung II. 2004. Öl auf Leinwand. Verso signiert, datiert und bezeichnet 'Laeso'. Auf der umgeschlagenen Leinwand handschriftlich betitelt und bezeichnet. 90 x 75 cm (35,4 x 29,5 in). [JS]. • Kirkebys Malerei erhält ihre Inspirationen aus der Natur und transportiert atmosphärisch verdichtete Landschaftseindrücke. • In der thematischen Ausstellung 'Wildnis' präsentierte die Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. Main (2018), Kirkebys Arbeiten neben Werken von Max Ernst, Henri Rousseau, Giorgia O'Keeffe und Gerhard Richter. • Seltene, von großen, sonnengelben Rundformen überlagerte Komposition. • Kirkebys Gemälde befinden sich in bedeutenden internationalen Sammlungen, wie u. a. im Museum of Modern Art, New York, der Tate Modern, London, dem Centre Pompidou, Paris, dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, und der Pinakothek der Moderne, München. • Einzelausstellungen u. a. im Museum Ludwig, Köln, in der Tate Modern, London, im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, im Museum Küppersmühle, Duisburg, und im Museum Insel Hombroich. PROVENIENZ: Galerie Kleinheinrich, Münster (wohl direkt vom Künstler). Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2004 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Per Kirkeby. Bild, Skulptur, Zeichnung, Grafik, Galerie Noah im Glaspalast, Augsburg 26.4. - 29.6.2002 (m. Abb.). Per Kirkeby, 1991, zit. nach: Per Kirkeby, Ausst.-Kat. Tate Modern, London; Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2009/10, S. 13. Per Kirkeby ist ein genauer Beobachter und erwartet genau diese Ruhe und absolute Hingabe an den optischen Eindruck von den Rezipienten seines Werks. Kirkeby, der 2018 in seiner Geburtsstadt Kopenhagen gestorben ist, gilt als der wohl international bekannteste dänische Künstler seiner Generation und einer der wichtigsten europäischen Zeitgenossen. 'Ich verstehe meine Gemälde als eine Summierung von Strukturen. Eine Sedimentation hauchdünner Schichten. […] Im Prinzip eine endlose Ablagerung. Doch es ist auffallend, dass die darunterliegende Struktur immer durchbricht, auch wenn eine neue Schicht ein ganz anderes Motiv und eine ganz andere Farbe hat.“ (Zit. nach: Per Kirkeby, Ausst.-Kat. Tate Modern, London u. a., 2009/10, S. 10) Der Bildaufbau Kirkebys erzeugt durch eben jene Schichtungen eine faszinierende Tiefenwirkung. Wunderbar lassen Kirkebys entrückte Schöpfungen, wie auch unser, von einem leuchtenden Gelb getragene Komposition, den naturwissenschaftlichen Hintergrund ihres Schöpfers erkennen. Denn Kirkebys Entscheidung Maler zu werden geht zunächst ein Studium der Geologie voraus. In Kirkebys Arbeiten spielen Inspirationen aus der Natur und atmosphärisch verdichtete Landschaftseindrücke eine grundlegende Rolle. Die der Natur entlehnten Motive - Wasser, Bäume, Berge, Steine und Höhlen ebenso wie Architekturformen und fragmentierte Körperteile - ergeben kein homogenes, perspektivisches Landschafts- oder Figurenbild. Sie sind vielmehr nach dem Prinzip des All-over-Paintings angelegt, in dem verschiedene Formgedanken und Sinneseindrücke auf der Bildfläche wie auf einer Art Notizblock gleichwertig nebeneinandergesetzt werden. Kirkeby folgt dem unvorhersehbaren Gesang seiner Intuition, der eine Komposition gleich einem Gedanken wachsen und entstehen lässt. Kirkebys eindrucksvolles malerisches Œuvre ist heute Teil bedeutender internationaler Sammlungen, wie u.a. dem Museum of Modern Art, New York, der Tate Modern, London, dem Centre Pompidou, Paris, dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, und der Pinakothek der Moderne, München. [JS] Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.42 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONPer Kirkeby 1938 Kopenhagen - 2018 Kopenhagen Versuchung II. 2004. Oil on canvas. Signed, dated and inscribed 'Laeso' on the reverse. Titled and inscribed on the folded canvas. 90 x 75 cm (35.4 x 29.5 in). [JS]. • Kirkeby's found inspiration in nature and conveyed atmospherically condensed impressions of the landscape in his paintings. • In the thematic exhibition 'Wildnis' (Wilderness), the Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. Main (2018), presented Kirkeby's work alongside works by Max Ernst, Henri Rousseau, Giorgia O'Keeffe, and Gerhard Richter. • Rare composition overlaid with large, sunny yellow circular forms. • Kirkeby's paintings are part of major international collections like the Museum of Modern Art, New York; Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris; Statens Museum for Kunst, Copenhagen; and Pinakothek der Moderne, Munich. • The artist had solo exhibitions at, among others, the Museum Ludwig, Cologne, Tate Modern, London, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Museum Küppersmühle, Duisburg, and Museum Insel Hombroich. PROVENANCE: Galerie Kleinheinrich, Münster (directly from the artist). Private collection North Rhine-Westphalia (acquired from the above in 2004). EXHIBITION: Per Kirkeby. Bild, Skulptur, Zeichnung, Grafik, Galerie Noah im Glaspalast, Augsburg April 26 - June 29, 2002 (fig.). Per Kirkeby, 1991, quoted from: Per Kirkeby, ex. cat. Tate Modern, London; Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2009/10, p. 13. Per Kirkeby is a close observer and expects exactly the same calm observation and devotion to the visual impression from recipients of his work. Kirkeby, who died in his home town Copenhagen in 2018, is considered the most internationally renowned Danish artist of his generation and one of the most important European post-war artists. 'I understand my paintings as a summation of structures. A sedimentation of gauzy layers. [..] In principle, an endless sedimentation. But it is striking that the underlying structure always breaks through, even if a new layer has a completely different motif and color.' (Quoted from: Per Kirkeby, ex. cat. Tate Modern, London et al., 2009/10, p. 10) Kirkeby's pictorial structure creates a fascinating depth effect through precisely those layers. Kirkeby's rapturous creations, among them the present composition borne by a luminous yellow, reveal the scientific background of their creator. Before Kirkeby made the decision to become a painter, he studied geology. In Kirkeby's works, inspirations from nature and atmospherically condensed landscape impressions play a fundamental role. The motifs inspired by nature - water, trees, mountains, stones and caves, as well as architectural forms and fragmented body parts - do not result in a homogeneous, perspective landscape or figure painting. They are rather laid out according to the principle of ‘all-over painting’, in which various formal ideas and sensory impressions are juxtaposed on the image area like on a kind of notepad. Kirkeby followed the unpredictable song of his intuition, which allows the composition to grow and emerge like a thought. Kirkeby's impressive painterly œuvre is now part of important international collections, such as the Museum of Modern Art, New York, the Tate Modern, London, the Centre Pompidou, Paris, the Statens Museum for Kunst, Copenhagen, and the Pinakothek der Moderne, Munich. [JS] Called up: December 8, 2023 - ca. 15.42 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
André Butzer 1973 Stuttgart - lebt und arbeitet in Berlin Ohne Titel (N-Krankheit). 2007. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert und datiert. Auf der umgeschlagenen Leinwand seitlich links bezeichnet '(Gebrannte Mandeln) N - Schweinstall' und auf der umgeschlagenen Leinwand seitlich rechts betitelt 'Tödliche Wurstfabrik im Himmel (N)'. 260 x 340 cm (102,3 x 133,8 in). [CH]. • Großformatige, charakteristische Arbeit mit pastosem, leuchtend-buntem Farbauftrag. • André Butzer entwickelt eine ganz eigene Kunstauffassung, mit der er die überraschend schmale Grenze zwischen Figuration und Abstraktion auslotet. • Ein Künstler voller Widersprüche: Seine Werke sind düster, rätselhaft und doch erfrischend farbgewaltig. • Seit 2005 widmet sich der Künstler einer fast schon harmonischen Patchwork-Malerei mit Anklängen an das 'Dripping' von Jackson Pollock, mit Reminiszenzen an Willem de Kooning, Mark Tobey oder der 'Art brut' von Jean Dubuffet. • Mit einer Fülle an Symbolen, Andeutungen aus figurativen wie abstrakten Formengebilden sowie gestischen Pinselhieben schafft Butzer komplexe, vielschichtige Kompositionen, die er selbst als 'Science-Fiction-Expressionismus' bezeichnet. • Die Werke des Künstlers sind Teil bedeutender internationaler Sammlungen, darunter das Museum of Contemporary Art, Los Angeles, die Charles Saatchi Collection, London, und die Pinakothek der Moderne (Bayerische Staatsgemäldesammlungen), München. Das Werk wird in das in Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen. Wir danken Herrn Christian Malycha, André Butzer Archive, für die freundliche Beratung. PROVENIENZ: Galerie Bernd Kugler, Innsbruck. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2007 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: PLAY. The Frivolous and the Serious, me Collectors Room, Berlin, 16.5.-25.8.2013. André Butzer. Viele Tote im Heimatland - Fanta, Sprite, H-Milch, Mickey und Donald (Gemälde 1999-2009), Kunsthalle Nürnberg im KunstKulturQuartier, Nürnberg, 18.6.-23.8.2009, S. 98f. (m. ganzs. Farbabb.). 'Utopien haben ja bekanntermaßen keinen Ort. Sie sind nicht realisierbar. Außer in der Kunst. Und die ist selbst eine Utopie, die nicht realisierbar ist. [..] Ich habe einfach bestimmte Bilder im Kopf. Und wenn ich sie sehe und mit ihnen zugleich das Sehen sehe, gelange ich zu Klarheit. In meinen Bildern ist es Nacht. Ich sehe Maschinen, Fließbänder, Fordismus. Da sind Leben und Fleisch und serielle Vernichtung. Das Fleisch wird auf Bändern bewegt. Es zirkuliert als Ware. Das Leben ist ein schrecklicher Widerspruch. Die Malerei kämpft mit diesem Widerspruch. Sie besteht aus Fleisch und Luft. Sie ist Körper und Atmosphäre. Und in der Atmosphäre ist natürlich auch Wasser. Daher sind Fleisch und Limonade mein Sinnbild für die Malerei. Limonade ist das industrialisierte, verzuckerte, den Körper umgebende Wasser, Cola das Fleisch auffressende Wasser. [..] N ist das nicht realisierbare bildnerische Maß. Ich brauche solche Konstrukte, um irgendwo anzukommen. Ich begreife mich ja nicht als Kunstmaler. Ich will wohin durch die Kunst. Ich will wer anders werden. Und N hat mich in all den Jahren begleitet als Größe, als Maß, als Buchstabe, als Zahl, als Formel und als Ort. [..]. N beschreibt die Schwelle zum Bild, doch nicht das Bild selbst. Als Größe verhindert N, dass allein das rein Bildhafte sich in der Kunst ausbreitet. N ist eher ein Maß für die Möglichkeitsform des Bildes, nicht für seine Wirklichkeitsform. Weil die meisten Bilder aber nur die Wirklichkeitsform kennen, sind sie so langweilig.' André Butzer im Gespräch mit Michael Stoeber, in: André Butzer. Ich putze so lange, bis die Dinge leuchten, Kunstforum, Bd. 218 (Der urbane Blick), 2012, S. 234–243. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.44 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONAndré Butzer 1973 Stuttgart - lebt und arbeitet in Berlin Ohne Titel (N-Krankheit). 2007. Oil on canvas. Signed in lower right. Signed and dated on the reverse. Inscribed '(Gebrannte Mandeln) N - Schweinstall' on the folded canvas in left and 'Tödliche Wurstfabrik im Himmel (N)' on the folded canvas in right. 260 x 340 cm (102.3 x 133.8 in). [CH]. • Large-format, characteristic work with impasto and bright paint application. • André Butzer develops his very own concept of art, with which he explores the fine line between figuration and abstraction. • An artist full of contradictions: his works are dark, enigmatic and yet refreshingly colorful. • Since 2005, the artist has devoted himself to an almost harmonious patchwork painting with echoes of Jackson Pollock's 'dripping' and reminiscences of Willem de Kooning, Mark Tobey or the 'Art brut' of Jean Dubuffet. • With a wealth of symbols, hints of figurative and abstract shapes and gestural brushstrokes, Butzer creates complex compositions that he himself describes as 'science fiction expressionism'. • The artist's works are part of important international collections, among them the Museum of Contemporary Art, Los Angeles, the Charles Saatchi Collection, London, and the Pinakothek der Moderne in Munich. The work will be included into the catalogue raisonné of paintings. We are grateful to Mr Christian Malycha, André Butzer Archive, for the kind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Galerie Bernd Kugler, Innsbruck. Private collection North Rhine-Westphalian (acquired from the above in 2007). EXHIBITION: PLAY. The Frivolous and the Serious, me Collectors Room, Berlin, May 16 - August 25, 2013. André Butzer. Viele Tote im Heimatland - Fanta, Sprite, H-Milch, Mickey und Donald (Gemälde 1999-2009), Kunsthalle Nürnberg at KunstKulturQuartier, Nuremberg, June 18 - August 23, 2009, pp. 98f. (full-page color illu.). 'Utopias are known to have no place. They cannot be realized. Except in art. And that itself is a utopia that cannot be realized. [..] I simply have certain images in my head. And when I see them and at the same time see seeing with them, I achieve clarity. It is night in my pictures . I see machines, assembly lines, Fordism. There is life and flesh and serial destruction. The meat is moved on belts. It circulates as a commodity. Life is a terrible contradiction. Painting struggles with this contradiction. It consists of flesh and air. It is body and atmosphere. And in the atmosphere, of course, there is also water. That's why meat and lemonade are my symbols for painting. Lemonade is the industrialized, sugared water that surrounds the body, cola is the water that dissolves meat. [..] N is the unrealizable pictorial measure. I need such constructs in order to get somewhere. I don't see myself as a painter. I want to get somewhere through art. I want to become someone else. And N has accompanied me all these years as a size, as a measure, as a letter, as a number, as a formula and as a place. [..]. N describes the threshold to the picture, but not the picture itself. N prevents the purely pictorial from spreading in art. N is rather a measure of the possibility of the picture, not of its reality. But because most pictures only know the form of reality, they are so boring.' André Butzer in a talk with Michael Stoeber, in: André Butzer. Ich putze so lange, bis die Dinge leuchten, Kunstforum, vol. 218 (Der urbane Blick), 2012, pp. 234-243. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.44 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Tal R (d.i. Tal S. Rosenzweig) 1967 Tel Aviv - lebt und arbeitet in Kopenhagen The Looooooook. 2007. Öl auf Leinwand. Unten mittig monogrammiert und datiert '22.11.07'. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt sowie auf dem Keilrahmen mit der Nummer 'TAL/M 299' bezeichnet. 200 x 200 cm (78,7 x 78,7 in). [AR]. • Großformatige Arbeit aus der Serie 'The Look', im Entstehungsjahr in Japan ausgestellt. • Tal Rs Kunstverständnis verbindet ihn mit deutschen Künstlern wie Daniel Richter und Jonathan Meese, mit denen er wiederholt gemeinsam ausstellt. • Er verarbeitet Einflüsse aus Comics und Medien sowie Eindrücke seiner direkten Umwelt und setzt sie in seiner charakteristischen Bildsprache neu zusammen. • Werke des Künstlers sind in großen öffentlichen Sammlungen vertreten (u. a. Centre Pompidou, Paris, Louisiana Museum for Moderne Kunst, Humlebæk, Berlinische Galerie, Berlin) und sind seit den 1990er Jahren weltweit regelmäßig in Einzelausstellungen zu sehen. PROVENIENZ: Contemporary Fine Arts, Berlin (verso mit dem Etikett). Tomio Koyama Gallery, Tokio (verso mit dem Etikett). AUSSTELLUNG: The Look, Tomio Koyama Gallery, Tokio, 2007. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.50 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONTal R (d.i. Tal S. Rosenzweig) 1967 Tel Aviv - lebt und arbeitet in Kopenhagen The Looooooook. 2007. Oil on canvas. Bottom center monogrammed and dated '22.11.07'. Signed, dated and titled as well as inscribed with the number 'TAL/M 299' on the reverse. 200 x 200 cm (78.7 x 78.7 in). [AR]. • Large work from the series 'The Look', exhibited in Japan the year it was made. • Tal R's concept of art is similar to that of German artists like Daniel Richter and Jonathan Meese, whom he had repeatedly exhibited with. • He uses comics and mass media as sources of inspiration, as well as impulses he gets from his immediate surroundings environment, which he reassembles in his characteristic pictorial language. • His works are in important public collections like the Centre Pompidou, Paris, the Louisiana Museum for Moderne Kunst, Humlebæk, Berlinische Galerie, Berlin) and hav been subject of grand solo shows aroundd the world since the 1990s. PROVENANCE: Contemporary Fine Arts, Berlin (with the label on the reverse) Tomio Koyama Gallery, Tokyo (with the label on the reverse). EXHIBITION: The Look, Tomio Koyama Gallery, Tokyo, 2007. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.50 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Katharina Grosse 1961 Freiburg i. Br. - lebt und arbeitet in Berlin Ohne Titel. 2006. Acryl auf Holz, Styropor, geschäumtes Polyurethan in Halbkugelform mit Wandmontagearm. Durchmesser: 145 cm (57 in). [SM]. • Raumgreifender Farbkörper in Grosses charakteristischer Bildsprache. • Die Farbpigmente sind ganz fein verdünnt und lasierend in großen Farbfeldern übereinander aufgetragen, so entsteht eine faszinierende Farbwelt von physischer Präsenz. • Besonders reizvolle Materialästhetik durch die Verwendung von irrisierenden Metallic-Farben. PROVENIENZ: Galerie Nächst St. Stephan, Wien. Privatsammlung Schweiz (seit 2009, direkt vom Vorgenannten erworben). 'In der Kunstgeschichte wurde die Zeichnung, die Idee, lange Zeit höher bewertet als das Kolorit. [..] Ich vertrete genau das Gegenteil. In den vergangenen 100 Jahren sind die großen Errungenschaften im Feld der Farbe gemacht worden. Farbe steht für die Möglichkeit der Transformation, sich immer wieder neu und ohne großen Aufwand zu wandeln.' Katharina Grosse in einem Gespräch mit Susanne Schreiber und Peter Brors, Handelsblatt online vom 2.9.2021. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.57 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKatharina Grosse 1961 Freiburg i. Br. - lebt und arbeitet in Berlin Ohne Titel. 2006. Acrylic on panel, Styrofoam, foamed polyurethane in hemispherical shape with wall mounting arm. Diameter: 145 cm (57 in). [SM]. • An expansive color body in Grosse's characteristic pictorial language. • The color pigments are finely diluted and applied in large glazing superimposed color fields, resulting in a fascinating world of color with a physical presence. • The use of iridescent metallic colors creates particularly attractive material aesthetics. PROVENANCE: Galerie Nächst St. Stephan, Vienna. Private collection Switzerland (since 2009, acquired from the above). 'In art history, the drawing, the idea, has long been valued more highly than the coloring. [..] I argue exactly the opposite, as great achievements have been made in the field of color over the past 100 years. Color stands for the possibility of transformation, of changing over and over again without much effort.' Katharina Grosse in an interview with Susanne Schreiber and Peter Brors, Handelsblatt online, September 2, 2021. Called up: December 8, 2023 - ca. 15.57 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.
Heimo Zobernig 1958 Mauthen, Kärnten - lebt und arbeitet in Wien Untitled. 2011. Acryl auf Leinwand. Verso signiert, datiert und bezeichnet mit 'HZ 2011-007'. 200 x 200 cm (78,7 x 78,7 in). [AW]. • Sprache wird bei Zobernig zum Logo. • Farbstarke Arbeit mit minimalistischem Formenvokabular. • 2015 findet Heimo Zobernigs radikaler wie genialer Rückbau des österreichischen Pavillons auf der 56. Biennale in Venedig große Beachtung. • Arbeiten des Künstlers befinden sich u. a. im Museum Brandhorst und in der Pinakothek der Moderne in München. PROVENIENZ: Galerie Meyer Kainer, Wien. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2011 vom Vorgenannten erworben). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONHeimo Zobernig 1958 Mauthen, Kärnten - lebt und arbeitet in Wien Untitled. 2011. Acrylic on canvas. Signed, dated and inscribed 'HZ 2011-007' on the reverse. 200 x 200 cm (78.7 x 78.7 in). [AW]. • In Zobernig's art, language becomes a logo. • Colorful work with a minimalist formal vocabulary. • In 2015, Heimo Zobernig's radical and ingenious dismantling of the Austrian pavilion at the 56th Venice Biennale attracted great attention. • Works by the artist can be found in, among others, the Museum Brandhorst and the Pinakothek der Moderne in Munich. PROVENANCE: Galerie Meyer Kainer, Vienna. Private collection North Rhine-Westphalia (acquired from the above in 2011). Called up: December 8, 2023 - ca. 16.02 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Lee Ufan 1936 Haman-gun (heute Südkorea) - lebt und arbeitet in Japan und Paris Untitled. 2016. Gouache. Rechts unten signiert und datiert. Auf strukturiertem Karton. 27,2 x 31,8 cm (10,7 x 12,5 in), Blattgröße. [CH]. • In seiner minimalistischen Ästhetik verbindet Lee asiatische und europäische Bezüge. • Zu den wichtigsten Elementen seines Kunstschaffens gehört es, während des Malens nicht zu atmen, das Werk im Raum und in der Zeit wirken zu lassen und nicht die gesamte Oberfläche zu 'kolonisieren'. • Lee zählt zu den wichtigsten Vertretern der Mono-ha-Schule in Japan, einer der wichtigsten Strömungen innerhalb der japanischen Nachkriegskunst. • Ab den 1970er Jahren steht sein Schaffen in enger Beziehung zur Dansaekhwa-Bewegung in Korea, in der sich die Künstler:innen insbesondere in monochromer Malerei mit Abstraktion und Materialität auseinandersetzen. • 1977 stellt Lee Ufan auf der documenta 6 in Kassel aus, 2011 und 2015 auf der Biennale von Venedig. • Bis zum 28. April 2024 zeigt der Hamburger Bahnhof, Nationalgalerie der Gegenwart, die erste Retrospektive des Malers und Bildhauers in Deutschland. PROVENIENZ: SmithDavidson Gallery, Amsterdam. Privatsammlung Süddeutschland (2017 vom Vorgenannten erworben). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.05 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONLee Ufan 1936 Haman-gun (heute Südkorea) - lebt und arbeitet in Japan und Paris Untitled. 2016. Gouache. Lower right signed and dated. On structured cardboard. 27.2 x 31.8 cm (10.7 x 12.5 in), size of sheet. [CH]. • Lee combines Asian and European references in his minimalist aesthetics. • One of the most important elements of his artistic work is not to breathe while painting, to allow the work to take effect in space and time and not to 'colonize' the entire surface. • Lee is one of the most important representatives of the Mono-ha school in Japan, a key movement in Japanese post-war art. • From the 1970s onward, his work was closely related to the Dansaekhwa movement in Korea, in which artists explored abstraction and materiality, particularly in monochrome painting. • Lee Ufan exhibited at documenta 6 in Kassel in 1977 and at the Venice Biennale in 2011 and 2015. • Until April 28, 2024, the Hamburger Bahnhof, Nationalgalerie der Gegenwart, shows the first retrospective of the painter and sculptor in Germany. PROVENANCE: SmithDavidson Gallery, Amsterdam. Private collection Southern Germany (acquired from the above in 2017). Called up: December 8, 2023 - ca. 16.05 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Jiri Georg Dokoupil 1954 Krnov (Tschechien) - lebt und arbeitet in Berlin, Prag, Madrid und Rio de Janeiro Auch. 2018. Mischtechnik. Seifenlauge und Pigmente auf Leinwand. Auf der umgeschlagenen Leinwand mehrfach signiert, betitelt und bezeichnet. 65 x 100 cm (25,5 x 39,3 in). [SM]. • Dokoupil ist in den 1980er Jahren Mitbegründer der 'Jungen Wilden', die die Malerei revolutionieren. • Besonders bewegtes und farbenfrohes Werk aus der Reihe der 'Seifenblasen-Bilder'. • Als ein Meister des Experiments nutzt Dokoupil vielseitige Materialien und Techniken. • Seine Werke befinden sich in internationalen Sammlungen, u. a. im Centre Pompidou, Paris, im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, sowie im National Museum of Contemporary Art, Seoul. Mit einer Bestätigung vom Künstler. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.06 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONJiri Georg Dokoupil 1954 Krnov (Tschechien) - lebt und arbeitet in Berlin, Prag, Madrid und Rio de Janeiro Auch. 2018. Mixed media. Soap sud and pigment on canvas. With several signatures, the title and inscriptions on the reverse. 65 x 100 cm (25.5 x 39.3 in). [SM]. • In the 1980s, Dokoupil co-founded the 'Junge Wilde' movement, which revolutionized painting. • Particularly moving and colorful work from the series of the 'soap bubble pictures'. • A master of experimentation, Dokoupil uses a wide range of materials and techniques. • His works can be found in international collections like the Centre Pompidou, Paris, the Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, and the National Museum of Contemporary Art, Seoul. Accompanied by a confirmation of authenticity by the artist. Called up: December 8, 2023 - ca. 16.06 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Miriam Cahn 1949 Basel - lebt und arbeitet in Basel schwarze kriegerinich. 2019. Pastell, Pigmente und Kreide. Auf festem Velin. Ca. 96,5 x 93 cm (37,9 x 36,6 in). Unterlagekarton: 103 x 100 cm (40,5 x 39,3 in). [AW]. • Künstlerische Auseinandersetzung mit Friedens- und Frauenbewegungen, in denen sich Cahn selbst aktiv beteiligt. • 2019 findet die Einzelausstellung 'Ich als Mensch' im Haus der Kunst in München statt. • Mit exquisiter Sensibilität setzt Cahn Farben ein, um ihren Modellen ein Gefühl von Zerbrechlichkeit und innerem Leben zu verleihen. • Arbeiten Miriam Cahns befinden sich in internationalen Sammlungen, wie u. a. im Museum of Modern Art, New York, in der Tate Modern, London, im Museo Reina Sofía, Madrid, und in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. PROVENIENZ: Galerie Meyer Riegger, Berlin. Privatsammlung Österreich (vom Vorgenannten erworben). Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.08 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONMiriam Cahn 1949 Basel - lebt und arbeitet in Basel schwarze kriegerinich. 2019. Pastel, pigments and chalks. On firm wove paper. Ca. 96.5 x 93 cm (37.9 x 36.6 in). Backing board: 103 x 100 cm (40,5 x 39,3 in). [AW]. • Artistic examination of the peace- and women's movements, in which Cahn is actively involved. • In 2019, the Haus der Kunst in Munich showed the solo exhibition “Ich als Mensch' (I as Human). • With exquisite sensitivity, Cahn uses color to give her models a sense of fragility and inner life. • Miriam Cahn's works are in international collections like the Museum of Modern Art, New York, the Tate Modern, London, the Museo Reina Sofía, Madrid, and the Städtische Galerie im Lenbachhaus, Munich. PROVENANCE: Galerie Meyer Riegger, Berlin. Private collection Austria (acquired from the above). Called up: December 8, 2023 - ca. 16.08 h +/- 20 min. This lot can only be purchased subject to regular taxation (R), artist´s resale right compensation is due.
Rinus van de Velde 1983 Leuven (Belgien) - lebt und arbeitet in Antwerpen When I still worked as Wilhem Boring’s assistant, he tried to indoctrinate me with his ideas. 2011. Kohlezeichnung. Verso signiert, datiert und bezeichnet. Auf festem Papier. 200 x 160 cm (78,7 x 62,9 in). [AR]. • Großformatige Kohlezeichnungen gehören zu den zentralen Ausdrucksmitteln des belgischen Künstlers. • Seine fotorealistischen Zeichnungen kombiniert er mit fiktiven Texten und inszeniert sich darin zumeist selbst als Hauptdarsteller. • Werke des Künstlers befinden sich in internationalen Museumssammlungen, wie etwa im Kunstmuseum Luzern, der Kunsthalle São Paulo oder im KWM Art Center, Peking. PROVENIENZ: Tim Van Laere Gallery, Antwerpen. Privatsammlung Niederlande. Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 16.09 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONRinus van de Velde 1983 Leuven (Belgien) - lebt und arbeitet in Antwerpen When I still worked as Wilhem Boring’s assistant, he tried to indoctrinate me with his ideas. 2011. Charcoal drawing. Signed, dated and inscribed on the reverse. On firm paper. 200 x 160 cm (78.7 x 62.9 in). [AR]. • Large-format charcoal drawings are among the Belgian artist's central means of expression. • He combines his photorealistic drawings with fictional texts, usually staging himself as the protagonist. • Works by the artist can be found in international museum collections, such as the Kunstmuseum Luzern, the Kunsthalle São Paulo and the KWM Art Center, Beijing. PROVENANCE: Tim Van Laere Gallery, Antwerp. Private collection Netherlands. Called up: December 8, 2023 - ca. 16.09 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Carl Spitzweg 1808 München - 1885 München Hamlet und der Geist seines Vaters. Um 1870. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. Verso mit dem Nachlassstempel sowie verschiedentlich nummeriert und mit Galerieetikett. 29,8 x 37 cm (11,7 x 14,5 in). Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers. Otto Spitzweg (1843-1921), Neffe des Künstlers (bis 1904). Hugo Helbing, München (1905-1907). Sammlung 'Greber', o. O. (wohl Heinrich Greber, München, seit 1907: Hugo Helbing, laut Annotation im Handexemplar des Auktionskataloges). Wohl Besitz Kohler, Luzern (vor 1965). Gemälde-Galerie Abels, Köln (1977, verso mit Etikett). Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Begegnungen mit Moritz von Schwind und Arnold Böcklin und die kleine Landschaft, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Schack-Galerie, München, 1985, Kat.-Nr. 138 (m. Abb.). LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, WVZ-Nr. 1288 (m. Abb.). Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, WVZ-Nr. 1369 (m. Abb.). Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Nachlass Hermann Uhde-Bernays, I.B, Materialsammlung zu Spitzweg, Ordner ASF 3 (Abb.). Hugo Helbing, München, 20./21.6.1905, Nr. 548 ('Hamlet Szene. Erscheinung des Königs vor den Wächtern', unverkauft, Übernahme von Hugo Helbing). Hugo Helbing, München, 26.6.1907, Nr. 48, m. Abb. (Handexemplar: Bibliothek Kunsthaus Zürich). Galerie Abels, Köln, 1977, S. 2 (m. Abb.). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.31 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONCarl Spitzweg 1808 München - 1885 München Hamlet und der Geist seines Vaters. Um 1870. Oil on paper, laminated on cardboard. With the estate stamp, several numbers and a gallery label on the reverse. 29.8 x 37 cm (11.7 x 14.5 in). We are grateful to Mr Detlef Rosenberger, who examined the original work, for his kind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Artist's estate. Otto Spitzweg (1843-1921), artist's nephew (until 1904). Hugo Helbing, Munich (1905-1907). Collection 'Greber', no place (presumably Heinrich Greber, Munich, since 1907: Hugo Helbing, according to annotations in the working copy of the auction catalog). Presumably Kohler, Lucerne (before 1965). Gemälde-Galerie Abels, Cologne (1977, with the label on the reverse). Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Begegnungen mit Moritz von Schwind und Arnold Böcklin und die kleine Landschaft, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Schack-Galerie Munich, 1985, cat. no. 138 (fig.). LITERATURE: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, no. 1288 (fig.). Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, no. 1369 (fig.). German Art Archive Nuremberg, estate of Hermann Uhde-Bernays, I.B, Spitzweg material, file ASF 3 (fig.). Hugo Helbing, Munich, June 20/21, 1905, no. 548 ('Hamlet Szene. Erscheinung des Königs vor den Wächtern'). Hugo Helbing, Munich, June 26, 1907, no. 48, fig. (Working copy: Library of Kunsthaus Zürich). Galerie Abels, Cologne, 1977, p. 2 (fig.). Called up: December 9, 2023 - ca. 13.31 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Carl Spitzweg 1808 München - 1885 München Flachlandschaft im Vorgebirge. Um 1870. Öl auf Holz. Links unten mit der Signaturparaphe. Verso mit altem, typografisch nummeriertem Etikett '84'. 12,1 x 32,4 cm (4,7 x 12,7 in). Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft. Wir danken Samuel Reller, Kunstmuseum Sankt Gallen, für die Hinweise zur Provenienz. PROVENIENZ: Kunsthandlung Julius Eymer, Wien (bis 1919: Helbing, 21.11.1919). Sammlung Eduard Sturzenegger (1854-1932), St. Gallen (1919 vom Vorgenannten erworben, bis 1926). Schenkung Eduard Sturzenegger, 1926 (Nr. 126, „Sommertag'). Sturzeneggersche Gemäldesammlung, Stadt St. Gallen (1926-1935/36). Ludwigsgalerie, München (in Kommission aus dem Eigentum der Vorgenannten, verkauft zwischen 4.11.1935 und 9.12.1936). Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, WVZ-Nr. 1222 (m. Abb.). Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, WVZ-Nr. 185 (m. Abb.). Hugo Helbing, München, Ölgemälde moderner Meister aus vorwiegend süddeutschem Privatbesitz, Auktion 18.11.1919, verschoben auf 21.11.1919, Nr. 269 (m. Abb. Taf. 15). Versteigerungshaus Weiner, München, 14.12.1983, S. 78, Nr. 221. Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Das gestreckte Format. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1996, S. 14f., Bayerische Staatsbibliothek München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 113. Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Ein Sommertag in Franken, Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 2000, S. 34f., Bayerische Staatsbibliothek München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 155. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONCarl Spitzweg 1808 München - 1885 München Flachlandschaft im Vorgebirge. Um 1870. Oil on panel. Lower left with the signature paraph. With an old typographically numbered label '84' on the reverse. 12.1 x 32.4 cm (4.7 x 12.7 in). We are grateful to Mr Detlef Rosenberger, who saw the original work, for his kind support in cataloging this lot. We are also grateful to Samuel Reller, Kunstmuseum Sankt Gallen, for his help with the provenenace. PROVENANCE: Art dealer Julius Eymer, Vienna (until 1919: Helbing, November 21, 1919). Eduard Sturzenegger Collection (1854-1932), St. Gallen (acquired from the above in 1919, until 1926). Donation Eduard Sturzenegger, 1926 (no. 126, 'Sommertag'). Sturzeneggersche Gemäldesammlung, Stadt St. Gallen (1926-1935/36). Ludwigsgalerie, München (on consigment from the above, sold between November 4, 1935 and December 9, 1936). Private collection Baden-Württemberg. LITERATURE: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, no. 1222 (fig.). Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, no. 185 (fig.). Hugo Helbing, Munich, Ölgemälde moderner Meister aus vorwiegend süddeutschem Privatbesitz, auction on November 18, 1919, postponed to November 21, 1919, no. 269 (fig. plate 15). Versteigerungshaus Weiner, Munich, December 14, 1983, p. 78, no. 221. Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Das gestreckte Format. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1996, pp. 14f., Bavarian State Library Munich, inv. no. Ana 656 SW 113. Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Ein Sommertag in Franken, Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 2000, pp. 34f., Bavarian State Library Munich, inv. no. Ana 656 SW 155. Called up: December 9, 2023 - ca. 13.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Carl Spitzweg 1808 München - 1885 München Jäger mit Mädchen (Der verliebte Jäger). Um 1848-1852. Öl auf Leinwand. Links unten mit der Signaturparaphe. 33,7 x 24,9 cm (13,2 x 9,8 in). • Wohl eine der frühesten Fassungen des Motivs 'Jäger und Mädchen' im Werk Spitzwegs • Effektvoll inszenierte Szene des ländlichen Liebespaars vor der Kulisse des gebirgigen Hochwalds • Fein und detailreich ausgearbeitete Komposition, die die beiden wildromantischen Charaktere als größere Einzelfiguren besonders in den Blick rückt. Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin. Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Carl Spitzweg: Reisen und Wandern in Europa und der glückliche Winkel, Seedamm Kulturzentrum, Pfäffikon, 22.9.2002-5.1.2003; Haus der Kunst, München, 24.1.-4.5.2003, S. 152f., Kat.-Nr. 69 (m. Abb.). LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, WVZ-Nr. 1483 (m. Abb.). Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Jäger mit Mädchen im Wald. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1984, S. 12-19, 24-27, Bayerische Staatsbibliothek, München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 19. Das verliebte Paar in der alpenländischen Natur, mit den Figuren des Jägers und der Sennerin stellt eines der schönsten wiederkehrenden Motive in Spitzwegs Œuvre dar. Während seiner zahlreichen Wanderungen im Alpenvorland, den Münchner Hausbergen und Tirol dürfte er diesen beiden als Symbolfiguren idyllischer, freier Ländlichkeit des Öfteren begegnet sein. In seinen Skizzenbüchern finden sich etliche Zeichnungen des Paares, deren Zuneigung er in immer neuen Posen arrangiert. Bereits seit seiner Frühzeit variiert Spitzweg das Thema in kleinen Details und Nuancen: mal findet ein Treffen in der Felsenschlucht statt, mal auf einem Gebirgspfad am kleinen Marterl, im Hochwald oder am Brunnen. Die künstlerische Subtilität Spitzwegs zeigt sich in dem unterschiedlichen Charakter der Begegnungen, die als zufälliges Aufeinandertreffen erfolgen, als Stelldichein in nächtlicher Heimlichkeit oder auch tagsüber bei der mittäglichen Rast, wie die Chronik einer Liebesgeschichte in den Alpen, wenn man alles zusammennähme. Die beiden Figuren und ihre Romanze scheinen ihn nicht nur malerisch nachhaltig beschäftigt zu haben, merkt man doch an den zahlreichen Varianten die theatralische Lust am inszenieren und an der Erzählung. Bei einigen der Gemälde steht die Landschaft im Vordergrund, bei anderen - so wie in diesem Fall - treten die Figuren größer im Vordergrund auf. Sie wenden sich, ganz ineinander vertieft, vom Betrachter ab und spazieren in den dichten Wald, hinter dem man - in ganz Spitzwegscher Manier - einen kleinen Ausblick erhaschen darf auf den hinter den Wolken silbrig schimmernden Mond. Deutlicher als andere Variationen des Themas verortet er die Szene hier im Gebirge, wie es sich in der am rechten Rand eingefügten Felswand zeigt. Außergewöhnlich ist im vorliegenden Gemälde auch die Lichtregie, die wie vor einer Waldbühne von vorne zusätzlich beleuchtet zu sein scheint. Neben die in tupfenhafter und lockerer Malweise in den unterschiedlichsten Grüntönen wiedergegebenen Vegetation und dem Anzug des Jägers setzt Spitzweg im Gewand der Sennerin seinen bevorzugten Farbklang aus rotem Rock, blauer Schürze, schwarzem Mieder und weißer Bluse, zurückhaltend hier jedoch in kleinster und subtiler Dosierung. Die beiden Figuren des Jägers und der Sennerin finden sich auch in einzelfigurigen Szenen in Spitzwegs Œuvre, hier finden sie auf heimlich-romantische Art im Gemälde zusammen. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.38 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONCarl Spitzweg 1808 München - 1885 München Jäger mit Mädchen (Der verliebte Jäger). Um 1848-1852. Oil on canvas. Lower left with the signature paraph. 33.7 x 24.9 cm (13.2 x 9.8 in). • Probably one of the earliest versions of the 'Hunter and Girl' motif in Spitzweg's work • Effectively staged scene of the rural love couple against the backdrop of the mountain forest • Finely crafted composition, rich in detail, which focuses on the two romantic characters as larger individual figures. We are grateful to Mr Detlef Rosenberger, who examined the original work, for his kind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Private collection Berlin. Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Carl Spitzweg: Reisen und Wandern in Europa und der glückliche Winkel. Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon September 22, 2002 - January 5, 2003; Haus der Kunst, Munich, January 24 - May 4, 2003, pp. 152-153, cat. no. 69 (fig.). LITERATURE: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, no. 1483 (fig.). Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Jäger mit Mädchen im Wald. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1984, pp. 12-19, 24-27, Bayerische Staatsbibliothek, München, inv. no. Ana 656 SW 19. The love couple in the Alpine countryside, with the figures of the hunter and the dairymaid, is one of the most beautiful recurring motifs in Spitzweg's oeuvre. During his numerous hikes in the foothills of the Alps, Munich's local mountains and Tyrol, he was likely to frequently encounter these two as symbolic figures of an idyllic rural life. His sketchbooks contain numerous drawings of the couple, arranging their affection in ever new poses. Even from his early days, Spitzweg varied the theme in small details and nuances: sometimes a meeting takes place in a rocky gorge, sometimes on a mountain path at a small shrine, in a mountain forest or at a fountain. Spitzweg's artistic subtlety becomes evident in the encounters’ varying characters. A chance meeting, a rendezvous at night in secrecy or during the day at a midday rest, like the chronicle of a love story in the Alps. The two figures and their romance seem to have been a lasting preoccupation for him, and not just in terms of painting, as the numerous variations thereof testify to his joy in staging and telling the story. In some of the paintings, the landscape is in the foreground, in others - as in this case - the figures appear larger in the foreground. They turn away from the viewer, completely immersed in each other, and walk into the dense forest, behind which - in true Spitzwegian style - we catch a glimpse of the moon shimmering silvery behind the clouds. More clearly than inother variations on the theme, he located the scene in the present work in the mountains, as the rock face in right suggests. The lighting is also unusual in this painting, which appears to be lit from the front, as if in front of a forest stage. Alongside the vegetation and the hunter's suit, depicted in a dabbed and loose painting style in various shades of green, Spitzweg uses his preferred color scheme of red skirt, blue apron, black corsage and white blouse as the dairymaid's apparel, albeit in the smallest and most subtle doses. The two figures of hunter and dairymaid can also be found individually in single-figure scenes in Spitzweg's oeuvre; in this painting they come together in a secretly romantic way. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 13.38 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Hans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Wundervögel. 1917. Öl auf Leinwand. Rechts unten monogrammiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich und typografisch nummeriert. 80,5 x 95,5 cm (31,6 x 37,5 in). PROVENIENZ: Paul und Beth von Bleichert, Leipzig (wohl 1917 erworben). Paul und Beth von Bleichert, Zürich (1920er Jahre, bis 2014 in Familienbesitz). Jack Kilgore & Co. Gallery, New York. Daxer & Marschall, München. Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Vgl. Henry Thode, Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, S. 355, 421. Joseph August Beringer, Der Malerpoet, München 1917, o.S., Abb. Taf. 17. Die menschliche Sehnsucht, die erdhafte Gebundenheit im schwerelosen Flug zu überwinden, hat Hans Thoma vor allem in den Gemälden seiner sogenannten „Wundervögel“ zum Ausdruck gebracht. Bereits 1876 taucht im Gemälde „Paradies“ (Thode S. 89) ein solcher fantastischer Vogel auf. Ein weiteres Gemälde mit dem Titel „Sehnsucht“ (Thode S. 427) von 1900 zeigt einen Jüngling in einer weiten Flusslandschaft, der den am Himmel ziehenden Vögeln nachblickt. Besonders faszinieren allerdings die Gemälde, in denen die Betrachtenden gewissermaßen mit den Vögeln fliegen, weit über der sanften Landschaft in einem von irrealem, hellen Licht durchdrungenen Raum. Thoma vereint in ihnen die aus der ostasiatischen Kunst zu der Zeit bekannten Kraniche mit den weiten Schwingen mit den langen Feder des Paradiesvogels, teilweise auch der Pfauen. Das Motiv der Vögel führt er auch in der grafischen Technik der Radierung aus und gestaltet sich selbst damit ein Exlibris, in denen die Ornamentalität der Vogelgestalten besonders zur Geltung kommt. Den Vogelbildern scheint er auch einigen persönlichen Charakter beizumessen und als Freundschaftsbilder zu fungieren, widmet er doch seinem Freund Philipp Röth zum 60. Geburtstag solch eine Zeichnung und auch Henry Thode ist im Besitz eines der Gemälde. Der Wundervogel steht aber auch für das Reich der Fantasie und der Kunst, die sich nicht der Realität verpflichtet fühlt. In unterschiedlichen Flughaltungen schweben die großen Tiere mit den geschwungenen Hälsen und Federn über den Himmel, riesig über Landschaft, und erlauben den Betrachtenden eine neue Perspektive. Das traumhafte Gefühl des Schwebens hat für Thoma essentielle Bedeutung: „In meinen Bildern und ihrem Raum soll man Fliegen können“ (J.A. Beringer, Vollständiges Verzeichnis der radierten Platten und ihrer Zustände, München 1923, S. XIV). Der Kunsthistoriker Joseph August Beringer wies auch darauf hin, dass das Phänomen des Fliegens gerade in der Zeit der beginnenden Luftfahrttechnik einen besonderen Reiz auf Thoma ausgeübt haben könnte. Greifbar wird das Gefühl der Irrealität, das in so vielen von Thomas Bildern spürbar ist. Das Schweben im Raum, das Gefühl der Freiheit und die Sehnsucht nach ihr werden von Thoma in Gestalt der Wundervögel immer wieder thematisiert. In den geschwungenen Linien der Tiere lassen sich zudem Anklänge an die Kunst des Jugendstils sowie japanische Holzschnitte erkennen, wie sie um die Jahrhundertwende Konjunktur hatten. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.42 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Wundervögel. 1917. Oil on canvas. Lower right monogrammed and dated. With written and typogr. numbers on the reverse of the stretcher. 80.5 x 95.5 cm (31.6 x 37.5 in). PROVENANCE: Paul und Beth von Bleichert, Leipzig (presumably acquired in 1917). Paul und Beth von Bleichert, Zürich (1920s, family-owned until 2014). Jack Kilgore & Co. Gallery, New York. Daxer & Marschall, Munich. Private collection Baden-Württemberg. LITERATURE: Cf. Henry Thode, Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, pp. 355, 421. Joseph August Beringer, Der Malerpoet, Munich 1917, no p., fig. plate 17. Hans Thoma expressed the human longing to overcome gravity in weightless flight in paintings of his so-called 'miracle birds'. Such a fantastic bird appeared for the first time in the painting 'Paradise' from 1876 (Thode p. 89). Another painting entitled 'Sehnsucht' (Thode p. 427) from 1900 shows a young man in a wide river landscape gazing at migrating birds in the sky. Particularly fascinating, however, are the paintings in which the viewer flies with the birds, as it were, far above the gentle landscape in a space permeated by unreal, bright light. In them, Thoma combines the wide-winged cranes familiar from East Asian art with the long feathers of the bird of paradise, and in some cases peacocks. He also made etchings of the motif he then used as his own bookplate, in which he particularly emphasized the ornamentality of the birds. He also seems to have attached a personal character to the bird pictures, as he dedicated such a drawing to his friend Philipp Röth for his 60th birthday and Henry Thode also owned one of the paintings. However, the miracle bird also stands for the realm of fantasy and art that does not feel bound to reality. In various flying postures, the large animals with their curved necks and feathers float above the landscape, allowing the viewer a new perspective. The dreamlike feeling of floating is of essential importance to Thoma: 'In my pictures and their space, one should be able to fly' (J.A. Beringer, Vollständiges Verzeichnis der radierten Platten und ihrer Zustände, Munich 1923, p. XIV). The art historian Joseph August Beringer also pointed out that the phenomenon of flying could have exerted a particular attraction on Thoma, especially at the time when aviation technology was just beginning. The unreal feeling is palpable in so many of Thoma's paintings. Floating in space, the feeling of freedom and the longing for it were repeatedly addressed by Thoma in the form of the miracle birds. The curved lines of the animals are also reminiscent of Art Nouveau and Japanese woodcuts, which were popular at the turn of the century. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 13.42 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Hans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Schimmel und Sitzende. 1891. Aquarell und Tusche. Rechts unten monogrammiert (in Ligatur) und datiert. Auf festem Velin. 26,9 x 36,8 cm (10,5 x 14,4 in), blattgroß. PROVENIENZ: Leo Smoschewer (1875-1938), Breslau. Else Smoschewer (vom Vorgenannten durch Erbschaft erworben, bis 1939). Beschlagnahmt durch die Nationalsozialisten 1939. Kunsthandel Wenzel, Breslau (um 1940). Privatsammlung Deutschland. Restitution an die Erben nach Leo und Else Smoschewer 2021. Privatsammlung Baden-Württemberg (Sotheby's, 7.7.-13.7.2022). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.47 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Schimmel und Sitzende. 1891. Watercolor and India ink. Lower right monogrammed (in ligature) and dated. On firm wove paper. 26.9 x 36.8 cm (10.5 x 14.4 in), the full sheet. PROVENANCE: Leo Smoschewer (1875-1938), Wroclaw. Else Smoschewer (inherited from the above, until 1939). Nazi plunder, 1939. Art dealer Wenzel, Wroclaw (around 1940). Private collection Germany. Returned to the heirs after Leo and Else Smoschewer 2021. Private collection Baden-Württemberg (Sotheby's, July 7 - 13, 2022). The work is free from restitution claims. Called up: December 9, 2023 - ca. 13.47 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Heinrich von Zügel 1850 Murrhardt - 1941 München Schwarz- und Gelbschecke an der Jungviehweide. 1918. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. 50,5 x 70,5 cm (19,8 x 27,7 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Eugen Diem, Heinrich von Zügel. Leben - Schaffen - Werk, Recklinghausen 1975, WVZ-Nr. 902 (m. Abb.). Um 1894 beginnt Zügel, das 'Malerparadies' um das kleine am Altrhein gelegene Fischerdorf Wörth in der Nähe von Karlsruhe für sich zu entdecken, wo er in seiner mehr als 20-jährigen Lehrtätigkeit an der Karlsruher und Münchner Kunstakademie mit seinen Studenten, der sogenannten Zügelschule, in den Sommermonaten zahlreiche impressionistisch gemalte Landschaften und Tierbilder schafft. Nach 1900 hat sich Zügel vollends der Plein-air-Malerei zugewandt, woraufhin seine Werke zusehends an Schwung und Dynamik gewinnen. Dabei weicht Zügel von der noch zu Beginn seines Schaffens realistisch-beschreibenden Malweise ab und zeigt eine erstaunliche malerische Freiheit, die sich in den breiten, mit Pinsel und Malmesser aufgetragenen pastosen Farbstrichen, aufgelockert durch große und kleinere Tupfen, ausdrückt. Sein eigentliches Interesse als bedeutender Vertreter der Tiermalerei gilt weniger einer präzisen Wiedergabe der Tieranatomie und der Formen als vielmehr dem bewegten und lebendigen Licht in der Natur, das so das Bildgeschehen bestimmt. Zügels späte Werke zeigen einen Künstler, der bis in seine letzte Schaffensphase einer auf impressionistischer Lockerheit basierenden Unmittelbarkeit treu bleibt, die ganz aus der kraftvollen Farbigkeit heraus lebt. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.50 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHeinrich von Zügel 1850 Murrhardt - 1941 München Schwarz- und Gelbschecke an der Jungviehweide. 1918. Oil on canvas. Signed in lower right. 50.5 x 70.5 cm (19.8 x 27.7 in). PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. LITERATURE: Eugen Diem, Heinrich von Zügel. Leben - Schaffen - Werk, Recklinghausen 1975, catalogue raisonné no. 902 (illu.). Around 1894, Zügel began to discover the 'painter's paradise' around the small fishing village of Wörth on the Old Rhine near Karlsruhe, where he created numerous Impressionist landscapes and animal paintings with his students, the so-called Zügel School, during the summer months of his more than 20-year teaching career at the Karlsruhe and Munich art academies. After 1900, Zügel turned his full attention to plein-air painting, whereupon his works visibly gained momentum and dynamism. Zügel departed from the realistically descriptive painting style he had used at the beginning of his career and showed an astonishing painterly freedom, which was expressed in the broad, impasto strokes of paint applied with brush and pallet knife, broken up by large and small dabs. As an important animal painter, his real interest was less in the precise reproduction of animal anatomy and forms than in the moving and lively light in nature, which thus determines the pictorial events. Zügel's late works show an artist who remained true to an immediacy based on impressionistic looseness, which lives entirely from the powerful colors, right up to his last creative phase. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 13.50 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Wilhelm von Kaulbach 1805 Arolsen - 1874 München Unter den Linden. 1871. Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert. 135 x 105 cm (53,1 x 41,3 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Bayern. AUSSTELLUNG: Flowers forever - Blumen in Kunst und Kultur, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 3.2.2023-27.8.2023, S. 101, 192-193 (m. Abb.). LITERATUR: Wilhelm von Kaulbach, Zwölf Bilder zu Schiller's Dramen, 'Unter den Linden auf der Heide'. (Walter v. d. Vogelweide.) Von W. von Kaulbach, Deutsche Künstler-Postkarten, Ser. 36, Nr. 2, Verlag Emil Müller, Stuttgart. Fritz von Ostini, Wilhelm von Kaulbach, Bielefeld/Leipzig 1906, S. 89 (m. Abb. Nr. 104). 'Unter der Linden, an der Haide, wo ich mit meinem Trauten saß, da mögt ihr finden, wie wir beide die Blumen brachen und das Gras. Vor dem Wald mit süßem Schall Tandaradei! Sang im Tal die Nachtigall.' Walter von der Vogelweide (1170-1230), 'Unter den Linden' Hinter der auf den ersten Blick lieblich-unschuldigen Schäferszene verbirgt sich ein literarischer, musikalischer und künstlerischer Kosmos, der für die Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland bestimmend ist. König Ludwig der II. von Bayern hatte an Wilhelm von Kaulbach, seit 1837 Hofmaler schon unter Ludwig I., den Auftrag erteilt, Szenen aus Schillers Dramen in großformatigen Zeichnungen festzuhalten. Vom Ergebnis überzeugt, ordert der König anschließend weitere Episoden aus Werken William Shakespears, Wagners Musikdramen und die hier vorliegende, ein Gedicht des mittelalterlichen Minnesängers Walter von der Vogelweide illustrierende Szene. In seinem liedhaften Gedicht schildert das lyrische weibliche Ich die intime Begegnung mit ihrem Liebhaber, der ihr „unter den Linden, an der Heide“ ein Bett aus Rosen bereitet. Zeugin dieser amourösen Begegnung ist lediglich die Natur und eine Nachtigall. Außergewöhnlich ist für dieses Lied die Perspektive der Frau und die in gegenseitiger Wertschätzung stattfindende Begegnung. Im Gemälde von Kaulbach fließen so die Mittelalterbegeisterung des 19. Jahrhunderts, die Idee des Musik, Literatur und Kunst verschmelzenden Gesamtkunstwerks sowie die Begeisterung für die Opern Wagners, der den Minnesängern in seinem „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ ein musikalisches Denkmal setzte, zusammen. Im zarten Schmelz der späten Romantik siedelt Kaulbach die Szene in einer pastoralen, von einer Schäfchenherde besiedelten Auenlandschaft vor imposanter, blauschimmernder Bergkette an. Dem tiefen und reinen Gefühl romantischer Liebe fügt er jedoch in der leicht entblößten Nymphe, die sich scheinbar noch gegen den Ansturm des Schäfers ziert, eine erotische Komponente hinzu. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWilhelm von Kaulbach 1805 Arolsen - 1874 München Unter den Linden. 1871. Oil on canvas. Lower left signed and dated. 135 x 105 cm (53.1 x 41.3 in). PROVENANCE: Private collection Bavaria. EXHIBITION: Flowers forever - Blumen in Kunst und Kultur, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Munich, February 3, 2023 - August 27, 2023, p. 101, 192-193 (illu.). LITERATURE: Wilhelm von Kaulbach, Zwölf Bilder zu Schiller's Dramen, 'Unter den Linden auf der Heide'. (Walter v. d. Vogelweide.) Von W. von Kaulbach, Deutsche Künstler-Postkarten, ser. 36, no. 2, Verlag Emil Müller, Stuttgart. Fritz von Ostini, Wilhelm von Kaulbach, Bielefeld/Leipzig 1906, p. 89 (illu. no. 104). Under the lime tree on the heather, Where we had shared a place of rest, Still you may find there, Flowers crushed and grass down-pressed. Beside the forest in the vale, Tándaradéi! Sweetly sang the nightingale. ' Walter von der Vogelweide (1170-1230), 'Unter den Linden' Behind what at first glance appears to be a sweet and innocent pastoral scene lies a literary, musical and artistic cosmos that was characteristic of mid-19th century Germany. King Ludwig II of Bavaria had commissioned Wilhelm von Kaulbach, who had been court painter under Ludwig I since 1837, to capture scenes from Schiller's dramas in large-format drawings. Convinced by the result, the king subsequently ordered further episodes from the works of William Shakespeare, Wagner's music dramas and the present scene, which illustrates a poem by the medieval minstrel Walter von der Vogelweide. In his song-like poem, the lyrical female ego describes the intimate encounter with her lover, who prepares a bed of roses for her 'under the linden trees, on the heath'. The only witnesses to this amorous encounter are nature and a nightingale. What is unusual about this song is the woman's perspective and the encounter that takes place in mutual appreciation. Kaulbach's painting thus combines the enthusiasm for the Middle Ages typical of the 19th century, the idea of a ‘Gesamtkunstwerk’ in which music, literature and art merge, as well as the enthusiasm for Wagner's operas, who created a musical monument to the minstrels in his 'Tannhäuser'. Kaulbach stages the scene in a pastoral meadow landscape inhabited by a flock of sheep in front of an impressive, shimmering blue mountain range in the delicate mellifluousness of late Romanticism. With the slightly undressed nymph resisting the shepherd's advances, he adds an erotic component to the deep and pure feeling of romantic love. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.02 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Paul Hoecker 1854 Oberlangenau (Schlesien) - 1910 München Begütigung. Um 1880. Öl auf Leinwand. Rechts oben signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit altem typografisch nummerierten und mit dem Künstlernamen bezeichneten Etikett. 58 x 86 cm (22,8 x 33,8 in). Wir danken der Forschungsgruppe Paul Hoecker, Forum Queeres Archiv München e. V., für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Das Werk ist im Werkverzeichnis registriert. PROVENIENZ: Privatsammlung Schweden. AUSSTELLUNG: Internationale Kunstausstellung, Städtischer Kunstpalast, Düsseldorf, 1.5.-23.10.1904, Nr. 774. Große Berliner Kunstausstellung, Glaspalast am Lehrter Bahnhof, Berlin, 1903, Nr. 381 (verkäuflich, m. Abb.). LITERATUR: Heinrich Frauberger (Hrsg.), Internationale Kunst- u. Grosse Gartenbau-Ausstellung Düsseldorf 1904, Düsseldorf 1905, S. 200 (m. Abb.). Die Kunst-Halle. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Jg. 9, Nr. 3, 1904, S. 41 (m. Abbildungsbeilage). Paul Hoeckers Werk ist in erster Linie dem Realismus und der in bürgerlichen Kreisen erfolgenden Renaissance holländischer Szenen verpflichtet, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Sein Schaffen zeugt von meisterhafter Beherrschung der Technik und zeichnerischen Qualitäten, zu denen eine stimmungsvolle Lichtregie hinzukommt. Hoecker besucht zunächst die Münchner Kunstakademie und begibt sich nach Abschluss des Studiums 1882 nach Paris, von dort aus nach Holland, was vor allen Dingen in den Motiven des Frühwerks einen bleibenden Eindruck hinterlässt. In München steht er in Kontakt mit Fritz von Uhde und Max Liebermann, zu dieser Zeit ebenfalls noch vom Realismus holländischer Prägung beeinflusst. 1891 wird er in München zum Professor an die Kunstakademie berufen und übernimmt die Historienklasse von Friedrich August von Kaulbach. Seine fortschrittlichen Lehrmethoden, bei denen er auch die Freiluftmalerei bei Ausflügen an die Münchner Seen mit einbezieht, lassen sein Atelier bald zum Zentrum einer Aufbruchsstimmung werden. Prägend wird seine Lehre für spätere Scholle-Mitglieder wie Leo Putz. In Hoeckers Atelier entstehen die an niederländische Genremalerei, allerdings im großen Format, erinnernden häuslichen Interieurszenen. Größte Aufmerksamkeit widmet er dabei den Materialitäten wie dem Glanz der Kacheln, den Stoffen der Gewänder und den Reflexen des Feuers im Kamin. Als Kulisse dient ihm dabei die Feuerstätte in seinem eigenen Atelier, wie es sich auf Fotos aus dem Nachlass erhalten hat. Von den Altmeistern übernimmt er die Lust an der stofflichen Beschreibung sowie die feine Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.03 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPaul Hoecker 1854 Oberlangenau (Schlesien) - 1910 München Begütigung. Um 1880. Oil on canvas. Signed in upper right. With an old label on the reverse, typographically numbered and inscribed with the artist's name. 58 x 86 cm (22.8 x 33.8 in). We are grateful to the research group Paul Hoecker, Forum Queeres Archiv Munich e.V., for the kind expert advice. The work is mentioned in the catalogue raisonné. PROVENANCE: Private collection Sweden. EXHIBITION: Internationale Kunstausstellung, Städtischer Kunstpalast, Düsseldorf, May 1 - October 23, 1904, no. 774. Große Berliner Kunstausstellung, Glaspalast am Lehrter Bahnhof, Berlin, 1903, no. 381 (for sale, fig.). LITERATURE: Heinrich Frauberger (ed.), Internationale Kunst- u. Grosse Gartenbau-Ausstellung Düsseldorf 1904, Düsseldorf 1905, p. 200 (fig.) Die Kunst-Halle. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe, vol. 9, no. 3, 1904, p. 41 (fig.). Paul Hoecker's work is primarily indebted to Realism and the renaissance of Dutch scenes in bourgeois circles, which enjoyed great popularity. His work demonstrates a masterful command of technique and graphic qualities, to which he adds atmospheric lighting. Hoecker first attended the Munich Academy of Art and, after completing his studies in 1882, went to Paris and from there to Holland, which left a lasting impression, especially in terms of motifs of his early creative phase. In Munich, he was in contact with Fritz von Uhde and Max Liebermann, who were also still influenced by Dutch Realism at the time. In 1891, he was appointed professor at the Academy of Fine Arts in Munich and took over Friedrich August von Kaulbach's class. His progressive teaching methods, which included plein-air painting sessions on excursions to the Munich lakes, soon made his studio the center of a positive atmosphere of departure. His teaching would have a formative influence on later Scholle members such as Leo Putz. In Hoecker's studio, he created domestic interior scenes reminiscent of Dutch genre painting, albeit in a large format. He paid great attention to the materials and their properties, such as the shine of the tiles, the fabrics of the robes and the reflections of the fire in the fireplace. The fireplace in his own studio, as photographs in his estate show, served as the backdrop. What he inherited from the Old Masters was the pleasure he took in describing material and the subtle observation of human behavior. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.03 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Wilhelm Busch 1832 Wiedensahl bei Hannover - 1908 Mechtshausen bei Seesen/Harz Ein Bettler. um 1857. Öl auf Holz. Rechts oben in der nassen Farbe signiert. Verso mit nummeriertem Etikett, weiteren handschriftlichen Nummerierungen sowie Besitzervermerk 'Waldes'. 26,5 x 16 cm (10,4 x 6,2 in). PROVENIENZ: Wohl Pastor Hermann Nöldeke, Wiedensahl (Schwager des Künstlers). Sammlung Sigmund Waldes, Dresden (bis 1939/1941). Devisenstelle beim Oberfinanzpräsidenten Dresden ('Sicherstellung' aus dem Eigentum des Vorgenannten, 1939-1941). „Sonderauftrag Linz“ (Linz-Nr. 2612, 1942 aus vorgenannter Beschlagnahme erworben). Altaussee, Depot (im CCP München vergebene Zugangsnummer Altaussee: 3142). Central Collecting Point, München (1945-1949, verso mit der München-Nr. 4493). Central Collecting Point, Wiesbaden (1949-1951). JRSO, Nürnberg (1951 als Restitution erhalten vom Vorgenannten erhalten). National Museum Bezalel, Jerusalem (1952 von der Vorgenannten erhalten, Inv.Nr. M2007-11-52). Ida Waldes, New York (1965 als Restitution von vorgenanntem Museum zurückerhalten). Privatsammlung Niedersachsen. Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. LITERATUR: Hans Georg Gmelin, Wilhelm Busch als Maler, Berlin 1998, Nachtrag 3, WVZ-Nr. 963, Zuordnungsnr. 629. Dorotheum Wien, 14. November 1994, Los 121. ARCHIVALIEN: „Verzeichnis der gepfändeten Sachen“ (aus der Villa Sigmund Waldes), lfd. Nr. 24, Gemäldegalerie Dresden, GG Nr 10, Bd 28, Jg 1938. CCP München, Kontrollnummernkartei Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/612). CCP München, Property Card Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/732). CCP München, Restitutionskartei Nr. 4493 (BArch Koblenz B323/656). „Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 IRSO“, Bundesarchiv Koblenz, B 323/581, fol. 24. Wilhelm Busch dürfte den meisten vor allem als Zeichner bekannt sein, der mit spitzer Feder die kleinen Schwächen, Eigenarten und Bosheiten des menschlichen Wesens erkundet. Dabei ringt Busch Zeit seines Lebens mit dem eigenen Selbstverständnis als Maler. Neben zahlreichen Landschaften entstehen auch kleinere genreartige Szenen, die seine Bewunderung der holländischen Schule verraten. Es ist die bäuerlich-dörfliche Umgebung, die Busch zum Gegenstand seiner meist kleinformatigen Ölgemälde macht. In den Genreszenen orientiert er sich an den niederländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts, vor allem an Adriaen van Ostade und Adriaen Brouwer. Solche Genreszenen erlauben dabei eine Darstellung des Einfachen und Niederen, als zutiefst menschliche Seite. In Buschs zeichnerisch-erzählerischem Werk erkundet er dabei die Alltäglichkeit in ihrer dennoch großen Bedeutsamkeit. Die Tonigkeit seiner Malerei und der spontane Pinselduktus ergeben eine Dichte der Atmosphäre, wie man sie eigentlich im kleinen Format nicht vermutet. Gerade die dunkle Tonalität macht deutlich, dass sich Busch in seinen Szenen nicht einer gefälligen oder humoristischen Ästhetik bedient, sondern hinter Motiv und formaler Ausführung auf die Menschlichkeit des Betrachters abzielt, wie sie bei den großen niederländischen Meistern zu finden ist. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.07 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWilhelm Busch 1832 Wiedensahl bei Hannover - 1908 Mechtshausen bei Seesen/Harz Ein Bettler. um 1857. Oil on panel. Signature scratched into the moist paint in upper right. With numbered labels on the reverse, more hand-written numbers and the ownserhip note 'Waldes'. 26.5 x 16 cm (10.4 x 6.2 in). PROVENANCE: Presumably Pastor Hermann Nöldeke, Wiedensahl (the artist's brother in law. Sigmund Waldes Collection, Dresden (until 1939/1941). Devisenstelle beim Oberfinanzpräsidenten Dresden (Foreign currency office at the Chief Finance President Dresden (confiscated from the possession of the above, 1939-1941). 'Linz art gallery“ (Linz no. 2612, acquired from above confiscation in 1942). Altaussee, Depot (Altaussee number: 3142 issued by CCP Munich ). Central Collecting Point, Munich (1945-1949, with th eMunich number 4493 on the reverse). Central Collecting Point, Wiesbaden (1949-1951). JRSO, Nuremberg (returned from the above in 1951). National Museum Bezalel, Jerusalem (from the above in 1952, inv. no. M2007-11-52). Ida Waldes, New York (returned from the museum in 1965). Private collection Lower Saxony. The work is free from restitution claims. LITERATURE: Hans Georg Gmelin, Wilhelm Busch als Maler, Berlin 1998, addenda 3, no. 963, allocation number 629. Dorotheum Vienna, November 14, 1994, lot 121. ARCHIVE MATERIAL: „Verzeichnis der gepfändeten Sachen“ (listz of items confiscated from Villa Sigmund Waldes), no. 24, Gemäldegalerie Dresden, GG no 10, vol. 28, year 1938. CCP Munich, control number file no. 4493 (BArch Koblenz B323/612). CCP Munich, Property Card no. 4493 (BArch Koblenz B323/732). CCP Munich, Restitution file no. 4493 (BArch Koblenz B323/656). „Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 IRSO“, Federal Archive Koblenz, B 323/581, fol. 24. Wilhelm Busch is probably best known to most people as a draftsman who explored the small weaknesses, idiosyncrasies and wickedness of human nature with a sharp pen. Throughout his life, Busch struggled with his own self-conception as a painter. In addition to numerous landscapes, he also created smaller genre-like scenes that reveal his admiration for the Dutch school. It is the rural environment that Busch makes the subject of his mostly small-format oil paintings. In his genre scenes, he shows the inspiration he got from Dutch 17th century artists like Adriaen van Ostade and Adriaen Brouwer. Such genre scenes allow a depiction of the simple things as a deeply human aspect. In Busch's graphic-narrative work, he explores the significance that lies in everyday life. The tonality of his painting and the spontaneous brushstroke result in a dense atmosphere that one would normally not expect from such a small format. The dark tonality in particular makes it clear that Busch is not using a pleasing or humorous aesthetic in his scenes, but is aiming to brig out what lies behind the motif, as it was also characteristic of the great Dutch masters. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.07 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Jakub Schikaneder 1855 Prag - 1924 Prag In der Kirche. 1883. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand mit den Maßen bezeichnet sowie mit fragmentiertem Etikett. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert '98215'. 59 x 39 cm (23,2 x 15,3 in). • Schikaneder gilt als der bedeutendste Prager Künstler der Jahrhundertwende. • Charakteristische Frauenfigur aus dem von mitfühlendem Realismus geprägten Frühwerk des Künstlers. • Zentrale Hauptwerke seines Schaffens befinden sich in der Nationalgalerie, Prag. • Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com). Wir danken Prof. Dr. Tomáš Vlcek für die freundliche wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit vier Generationen in Familienbesitz). LITERATUR: Svetozor, XVI, 1882, S. 569: Zeichnung. Veronika Hulíková (Hrsg.), Jakub Schikaneder (1855–1924), Ausst.-Kat. Nationalgalerie Prag, Prag 2012, Kat.-Nr. 181: Zeichnung. Jakub Schikaneder gehört zu den bedeutendsten Künstlern des ausgehenden 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende in Prag. 1871-79 studiert er an den Kunstakademien in Prag und in München, dort in der Klasse von Gabriel von Max, der mit seinen historistischen Figurenkompositionen schulbildenden Einfluss ausübt. Schikaneders Anfänge sind geprägt von einem erzählerischen Realismus naturalistischer Prägung, in denen er sich den Lebensumständen und der Existenz der armen Bevölkerung annimmt. Ähnlich wie die den Realismus prägenden Künstler Frankreichs nimmt er sich dabei oft Einzelfiguren vor, die gleichzeitig in ihrer Individualität als auch als Symbol für eine Klasse oder den allgemein-menschlichen, mit leiser Melancholie eingefärbten Kampf ums Dasein gezeigt werden. Damit wendet er sich von einer historisch-fantastischen Historien- und zugleich einer beschönigenden akademischen Genremalerei ab, zugleich auch von einer von jeglichem sozialen Anspruch losgelösten impressionistischen Schilderung. Seine Figuren sind oftmals weiblich, als ob man in ihnen eine größere Tiefe des Empfindens und Mitfühlens zutrauen würde. Oftmals beiläufige Szenen des menschlichen Lebens, beim Kartoffelschälen, Kräutersammeln oder in der Kirche, zeigen die harte Realität, die dennoch von einem Vertrauen in das Leben gekennzeichnet sind. Gewisse Nähe zeigt sich bisweilen zu Van Goghs Sozialstudien dieser Zeit und der holländischen realistischen Malerei des 19. Jahrhunderts, die ebenso von einem dunklen Kolorit geprägt sind. Schikaneders Interesse an symbolischen Ausdrucksformen zeigt sich am deutlichsten in seinem Interesse an der Welt der Frauen in seinem Werk der 1880er Jahre. Vor allem die Pariser Kultur in Europa wandte sich zu dieser Zeit den Bildern und Schicksalen der Frau in der modernen Zivilisation als dem prominentesten Thema der Moderne zu. Sein Werk, das anfänglich noch zwischen Allegorie und Zeugnis, zwischen klassizistischem Akademismus und modernem, sozial orientiertem Naturalismus oszilliert, wird in den späten 1880er Jahren zum bedeutendsten Versuch eines bildlichen Ausdrucks der Tendenzen von Realismus und Naturalismus im tschechischen Kulturmilieu. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.10 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONJakub Schikaneder 1855 Prag - 1924 Prag In der Kirche. 1883. Oil on canvas. Signed and dated in lower right. Inscribed with the dimensions and with a fragmentarily preserved label on the reverse. Numbered '98215' on the stretcher. 59 x 39 cm (23.2 x 15.3 in). • Schikaneder is considered the most important Prague artist of the turn of the century. • Characteristic female figure from the artist's early work, characterized by compassionate realism. • His main works are at the National Gallery, Prague. • For the first time offered on the international auction market (source: artprice.com). We are grateful to Prof. Dr. Tomáš Vlcek for his kind expert advice. PROVENANCE: Private collection Hesse (family-owned for four generations). LITERATURE: Svetozor, XVI, 1882, p. 569: prel. drawing. Veronika Hulíková (ed.), Jakub Schikaneder (1855–1924), ex. cat. Národní galerie v Praze, Prague 2012, cat. no. 181: prel. drawing. Jakub Schikaneder was one of the most important artists of the late 19th century and the turn of the century in Prague. From 1871-79, he studied at the art academies in Prague and Munich in the class of Gabriel von Max, whose historicist figure compositions had a formative influence. Schikaneder's beginnings are characterized by a narrative Realism of a naturalistic nature, in which he addressed the living conditions of the poor. Similar to the French artists of Realism, he often put focus on individual figures shown both in their individuality and as symbols of a class or the general human struggle for existence, tinged with a quiet melancholy. In doing so, he turned away from history painting, and at the same time from euphemistic academic genre painting, as well as from impressionistic depiction detached from any social claims. His figures are often female, as if one would expect a greater depth of feeling and empathy in them. Often incidental scenes of human life, peeling potatoes, gathering herbs or in church, show a harsh reality that to some point is still characterized by a notion of a fundamental trust in life. Some works show a certain proximity to Van Gogh's social studies of the time and Dutch realistic painting of the 19th century, which are also characterized by dark colors. Schikaneder's interest in symbolic forms of expression becomes most evident in his depictions of women in his works of the 1880s. At this time, Parisian culture in Europe in particular was turning to the images and fates of women in modern civilization as the most prominent theme of modernity. His work, which initially oscillated between allegory and testimony, between classicist academicism and modern, socially oriented Naturalism, became the most significant attempt at a pictorial expression of the tendencies of Realism and Naturalism in the Czech cultural environment in the late 1880s. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.10 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Franz Roubaud 1856 Odessa - 1928 München Kaukasische Reiter. um 1890/1900. Öl auf Leinwand. Links unten signiert. 62 x 39,5 cm (24,4 x 15,5 in). • Roubaud gehört zu den bedeutendsten Malern im Austausch zwischen Russland und Europa am Ende des 19. Jahrhunderts • Ein bedeutender Mäzen seines Schaffens ist der russische Zar Alexander III. • Seine Reiterfiguren faszinieren durch ihren folkloristischen, ethnografisch-dokumentarischen Charakter. PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen. Bereits 1865 mit neun Jahren besucht Franz Roubaud die Zeichenklasse der Kunstschule in Odessa, die dort im selben Jahr unter der Patronage wohlhabender Mäzene gegründet worden war. Sein vielversprechendes Talent lässt ihn schließlich seine Studien ab 1877 in München weiterverfolgen, wo er an der Akademie der Bildenden Künste vom Direktor und großen Historienmaler Carl von Piloty wertgeschätzt wird. Im privaten Atelier des Schlachtenmalers Josef von Brandt spezialisiert er sich weiter in der Figurendarstellung, der Komposition vielfiguriger Szenen und ihrem Arrangement in der Landschaft. Zar Alexander III. wird auf ihn aufmerksam und finanziert ihm jährliche Sommeraufenthalte im Kaukasus und der Ukraine, sowie seine Reisen in die damalige russische Provinz und die Landstriche um das Schwarze und Kaspische Meer in Jerewan, Tiflis, Baku, Taschkent und Samarkand. Eine erste Goldmedaille erhält er auf der Ausstellung der Akademie der Schönen Künste in Sankt Petersburg 1883. Sein großer Bewunderer, der Zar Alexander III. gibt 19 große Gemälde in Auftrag, die die militärischen Erfolge des Zarenreiches abbilden sollen, wofür Roubaud erneut lange Reisen in die Türkei, Persien und Zentralasien unternimmt. Seine Werke stellt er mit großem Erfolg in Paris, München und Sankt Petersburg aus. In den letzteren beiden Städten residiert er im Wechsel, zwischen 1908-1913 lehrt er als Professor für Schlachten- und Pferdemalerei an der Akademie in Sankt Petersburg. Die Ausstellung 1914 im Münchner Glaspalast, bei der er 34 Werke in einem Saal präsentiert, markiert einen Höhepunkt seiner malerischen Reputation. Bei seinen zahlreichen Reisen entstanden Zeichnungen, Fotografien und Gemälde, die für die entlegenen Gebiete, in denen er sich aufhielt, in ihrer Gesamtheit fast dokumentarischen Charakter haben. Die einsamen Reiter in der Steppe zeigen das Bild einer Begegnung mit den Menschen und der Natur, die für die Besucher der städtischen Ausstellungshallen gewissermaßen exotischen Charakter gehabt haben müssen. Insbesondere die Unmittelbarkeit der auf die Betrachtenden zukommenden Reiter intensiviert den Eindruck und lässt die Szenerie erlebbar werden. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONFranz Roubaud 1856 Odessa - 1928 München Kaukasische Reiter. um 1890/1900. Oil on canvas. Lower left signed. 62 x 39.5 cm (24.4 x 15.5 in). • Roubaud was one of the most important painters in the exchange between Russia and Europe at the end of the 19th century • The Russian Tsar Alexander III was an important patron of his work. • His equestrian figures fascinate with their folkloristic, ethnographic-documentary character. PROVENANCE: Private collection Hesse. In 1865, at the age of nine, Franz Roubaud attended the drawing class at the art school in Odessa, which had been founded there in the same year by wealthy patrons. His promising talent eventually led him to pursue his studies in Munich from 1877, where he was appreciated by the director and great history painter Carl von Piloty at the Academy of Fine Arts. In the private studio of the battle painter Josef von Brandt, he specialized further in the depiction of figures, the composition of multi-figure scenes and their arrangement in the landscape. Tsar Alexander III became aware of him and financed his annual summer sojourns in the Caucasus and the Ukraine, as well as his travels to the then Russian province and the regions around the Black and Caspian Seas in Yerevan, Tbilisi, Baku, Tashkent and Samarkand. He received his first gold medal at the exhibition of the Academy of Fine Arts in St. Petersburg in 1883. His great admirer, Tsar Alexander III, commissioned 19 large paintings depicting the military successes of the Tsarist Empire, for which Roubaud again went on long journeys to Turkey, Persia and Central Asia. He exhibited his works with great success in Paris, Munich and St. Petersburg. He alternated between the latter two cities, and between 1908 and 1913, he taught as a professor of battle and horse painting at the Academy in St. Petersburg. The 1914 exhibition at Munich’s Glaspalast, in which he presented 34 works in one room, marked a high point of his career. During his numerous travels, he produced drawings, photographs and paintings which, in their entirety, are almost of documentary character for the places he visited. The lonely riders in the steppe depict an encounter with people and nature that must have had a somewhat exotic character for visitors to the urban exhibition halls. In particular, the immediacy of the riders approaching the viewer intensifies the impression and allows observers to immerse into the scenery. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Erich Erler 1870 Frankenstein/Schlesien - 1946 Icking bei München Landschaft mit junger Bäuerin. Um 1900. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand mit Ausstellungsetikett. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert und bezeichnet. 94 x 100,5 cm (37 x 39,5 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Bayern. AUSSTELLUNG: Erich Erler - ein Schollemaler 1870-1946, Neues Stadtmuseum Landsberg am Lech, 15.11.2002-19.1.2003, Kat.-Nr. 11. Nach einer Ausbildung zum Buchdrucker und Grafiker geht Erich Erler 1896 nach Paris, um dort als Schriftsteller und Korrespondent einer Tageszeitung Fuß zu fassen. Aufgrund einer Erkrankung an Tuberkulose, damals auch unter dem Namen Schwindsucht weit verbreitet, begibt er sich ins Engadin zur Luftkur in das Sanatorium von Dr. Oskar Bernhard, Kunstsammler und Bewunderer des italienisch-schweizerischen Malers Giovanni Segantini. Unter dem Eindruck der imposanten Hochlandschaft und den Werken Segantinis beginnt Erler selbst mit der Malerei. Mit kurzen Unterbrechungen weilt er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Engadin im Ort Samaden, dessen Name er dem seinen als „Dank an die Berge“ für seine Genesung hinzufügt. Einige Zeit zuvor zieht sich bereits Friedrich Nietzsche in die Abgeschiedenheit des Engadins zurück, und Mitte der 1920er Jahre verewigt Thomas Mann mit seinem „Zauberberg“ die Region literarisch. Erich Erler gehört 1899 in München, wo er sich zeitweise ein Atelier einrichtet, zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Die Scholle“ und fertigt Grafiken für die Zeitschrift „Jugend“. Seine Landschaften aus dem Engadin, die den Großteil seines Motivrepertoires ausmachen, sind deutlich von der divisionistischen Malweise und Farbgebung Segantinis und einer symbolistischen Bildsprache geprägt. Kantig treten seine Figuren klar umgrenzt vor dem weiten Hintergrund auf und strahlen statuenhafte, unbewegte Monumentalität im sonst menschenleeren Bildraum aus. Ein gewisses Pathos der in heroischer Abgeschiedenheit im Einklang mit der Stille und Erhabenheit der Natur präsentierten Figur der einsamen Hirtin, der Blick in die Unendlichkeit des Himmels gerichtet, lässt sich dabei nicht leugnen. Die beschützende, entschleunigende Alpenlandschaft mag dem aus Paris vor seiner Krankheit geflohenen Erler wie ein magisches Reich erschienen sein, als das er die in sich geschlossene Welt des Engadin, damals von einer touristischen Erschließung noch weit entfernt, in kosmisch-bewegtem Pinselduktus wiedergibt. 1906 ist er mit dreizehn Bildern in der 25. Ausstellung der Wiener Secession zusammen mit Künstlern der 'Scholle' vertreten. Umso mehr wird deutlich, wie lohnenswert eine noch ausstehende umfassende kunsthistorische Würdigung Erich Erlers im Kontext des Symbolismus und der erneuerten Alpenmalerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts wäre. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.15 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErich Erler 1870 Frankenstein/Schlesien - 1946 Icking bei München Landschaft mit junger Bäuerin. Um 1900. Oil on canvas. Signed in lower right. With an exhibition label on the reverse, as well as numbered and inscribed. 94 x 100.5 cm (37 x 39.5 in). PROVENANCE: Private collection Bavaria. EXHIBITION: Erich Erler - ein Schollemaler 1870-1946, Neues Stadtmuseum Landsberg am Lech, November 15, 2002 - January 19, 2003, cat. no. 11. After training as a printer and graphic artist, Erich Erler went to Paris in 1896 to gain a foothold as a writer and correspondent for a daily newspaper. As he fell ill with tuberculosis, he went to the Engadin for a cure in the sanatorium of Dr. Oskar Bernhard, art collector and admirer of the Italian-Swiss painter Giovanni Segantini. Impressed by the mountain landscape and Segantini's works, Erler began to paint. With brief interruptions, he stayed in the Ebgadin village of Samaden until the outbreak of the First World War, He added the place’s name to his own to appreciated his 'gratitude for the mountains' as they helped him to recover. Some time earlier, Friedrich Nietzsche had already retreated to the seclusion of the Engadin, and in the mid-1920s, Thomas Mann immortalized the region in literature with his work 'The Magic Mountain'. Erich Erler was one of the founding members of the artist group 'Die Scholle' in Munich in 1899, where he temporarily set up a studio, and produced prints for the magazine 'Jugend'. His landscapes of the Engadin, which make up the majority of his motifs, are clearly influenced by Segantini's divisionist painting style and color scheme and a symbolistic pictorial language. His figures are clearly delineated against the wide background and radiate a statuesque, motionless monumentality in the otherwise deserted pictorial space. A certain pathos cannot be denied in the figure of the lonely shepherdess, presented in heroic isolation in harmony with the stillness and sublimity of nature, the gaze directed towards the infinite sky. The protective, decelerating The Alpine landscape with its slower pace of life, may have seemed like a magical realm to Erler, who had fled Paris to escape his illness, as he depicted the mountain world world of the Engadin, at a when it was still far from mass tourism, in a cosmically moving brushstroke. In 1906, he showed thirteen paintings in the 25th exhibition of the Vienna Secession together with artists from the 'Scholle'. This makes it all the more clear how worthwhile a comprehensive art-historical appreciation of Erich Erler in the context of Symbolism and renewed Alpine painting at the beginning of the 20th century would be. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.15 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Hugo Mühlig 1854 Dresden - 1929 Düsseldorf Arbeit auf dem Feld. Um 1898. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand nummeriert '18'. 44,5 x 61 cm (17,5 x 24 in). Wir danken Herrn Wilhelm Körs, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (seit mehreren Generationen in Familienbesitz). Hugo Mühlig tritt 1871 in die Kunstakademie Dresden ein und widmet sich ganz der Landschaftsmalerei. 1881 siedelt er nach Düsseldorf über, wo die dortige Akademie vor allem in der Landschaftsmalerei stilprägend ist, sich mittlerweile aber ebenfalls von einer gefühlvollen romantisierenden Auffassung löst. Prägend für Mühligs Zeit dürfte allerdings der 'Malkasten' gewesen sein, ein Künstler-Verein, in dem reger Austausch auch zu den Veränderungen in der Kunst stattfindet. Mit dem Malerfreund Adolf Lins unternimmt Mühlig etliche Wanderungen in die Region des Niederrheins, von wo zahlreiche seiner Motive stammen. Geprägt von einer kraftvollen Unmittelbarkeit der Naturauffassung lockert sich seine Pinselführung zusehends auf und er bedient sich einer hellen, impressionistisch beeinflussten Palette. Charakteristisch für seine Darstellung der niederrheinischen Flachlandschaften ist die Blickführung in die Weite. In spontaner Frische tupft Mühlig Blumen, Wolken und Silhouetten der Figuren auf die Leinwand, oftmals direkt vor dem Motiv. Sommerlicher Überfluss und die Leuchtkraft der Natur werden in der großzügigen und beschwingten Malweise von Mühlig festgehalten. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.20 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHugo Mühlig 1854 Dresden - 1929 Düsseldorf Arbeit auf dem Feld. Um 1898. Oil on canvas. Lower right signed. Numbered '18' on the reverse. 44.5 x 61 cm (17.5 x 24 in). Wie are grateful to Mr Wilhelm Körs, Düsseldorf, for his ind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Private collection Northern Germany (family-owned for several generations). Hugo Mühlig attended the Dresden Academy of Art in 1871 and devoted himself entirely to landscape painting. In 1881, he moved to Düsseldorf, where the academy was particularly influential in terms of landscape painting, but in the meantime had also moved away from a sentimental, romanticized approach. However, Mühlig's time was probably shaped by the 'Malkasten' group, an artists' association in which there was a lively exchange of views on changes in art. Together with his painter friend Adolf Lins, Mühlig undertook a number of hikes in the Lower Rhine region, where many of his motifs originated. Characterized by a powerful immediacy in his view of nature, his brushwork became increasingly relaxed and he used a bright, impressionistic palette. Characteristic of his depiction of the flat landscapes of the Lower Rhine is the way he looks into the distance. With spontaneous freshness, Mühlig dabs the floral splendor of the farm garden onto the canvas. Summer abundance and the luminosity of nature are captured in Mühlig's generous and lively painting style. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.20 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Wilhelm Kuhnert 1865 Oppeln - 1926 Flims Löwen auf der Lauer. 1900. Bleistiftzeichnung. Links unten signiert und datiert '2.10.0. afr.'. Auf Velin von P.M. Fabriano (mit dem Wasserzeichen). 20 x 41,8 cm (7,8 x 16,4 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Bayern. Zahlreiche Reisen führen Wilhelm Kuhnert nach Ägypten, Ostafrika und Indien, wo er intensive Landschafts- und Tierstudien in der freien Natur betreibt. 1891 bricht er zu seiner ersten Expedition in die damaligen Kolonien „Deutsch-Ostafrikas“ auf. Mit den dort entstandenen Motiven sorgt er 1893 bei der Großen Berliner Kunstausstellung für großes Aufsehen. Während der monatelangen Aufenthalte u.a. in Tansania hält er die Wildnis Afrikas in zahlreichen, von Lebendigkeit und Unmittelbarkeit geprägten Zeichnungen und Skizzen fest. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und mit der endgültigen Aufgabe der Kolonien 1919 verzichtet Kuhnert schließlich auf weitere Reisen außerhalb Europas. Genaue Aufmerksamkeit widmet erder afrikanischen Tierwelt innerhalb ihres Lebensraumes in ihrentypischen, instinktgeprägten Verhaltensweisen. Etliche Zeichnungen dienen ihm dabei als Vorlagen für Gemälde, einige überführt er aber auch in die Druckgrafik und nutzt sie als Illustrationen seiner Publikationen über die Afrika-Reisen. Die majestätischen Löwen werden zu seinem Lieblingsmotiv und späteren Markenzeichen, das ihm den Namen 'Löwen-Kuhnert' einbringt. Zuletzt widmet ihm die Schirn-Kunsthalle inFrankfurt 2018/19 eine große Ausstellung mit dem Titel „König der Tiere – Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika“. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.23 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWilhelm Kuhnert 1865 Oppeln - 1926 Flims Löwen auf der Lauer. 1900. Pencil drawing. Lower left signed and dated '2.10.0. afr.'. On P.M. Fabriano wove paper (with the watermark). 20 x 41.8 cm (7.8 x 16.4 in). PROVENANCE: Private collection Bavaria. Numerous trips took Wilhelm Kuhnert to Egypt, East Africa and India, where he made intensive studies of landscapes and animals in wilderness. In 1891, he set off on his first expedition to the then colonies of 'German East Africa'. The motifs he created there caused a sensation at the Great Berlin Art Exhibition in 1893. During his months-long stays in Tanzania and elsewhere, he captured the wilderness of Africa in numerous drawings and sketches characterized by vibrancy and immediacy. After the outbreak of the First World War and the final abandonment of the colonies in 1919, Kuhnert finally refrained from further travels outside of Europe. He paid close attention to the world of African animals, both with regards to habitats and instinctive behavior. He used a number of drawings as models for paintings, but also transferred some of them to printmaking and used them as illustrations for his publications about his African travels. The majestic lions became his favorite motif and later trademark, earning him the name 'Löwen-Kuhnert'. Most recently, the Schirn-Kunsthalle in Frankfurt dedicated a major exhibition to him in 2018/19 entitled 'König der Tiere – Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika (King of the Animals - Wilhelm Kuhnert and the Image of Africa). [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.23 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Carl von Marr 1858 Milwaukee - 1936 München Der Frühling. Um 1900. Öl auf Leinwand. Am rechten Rand unten signiert. Verso auf der Leinwand nummeriert sowie mit Besitzerstempel. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert, bezeichnet und betitelt sowie mit verschiedenen Besitzerstempeln. 96 x 151 cm (37,7 x 59,4 in). PROVENIENZ: Johann Fischer, München (verso mit dem mehrfachen Besitzstempel). Privatsammlung Bayern. Um die Jahrhundertwende erlangt die Idee des Dekorativen in der Kunst eine neue Bedeutung. Der Ästhetizismus des Jugendstils greift florale und natürliche ornamentale Formen auf und das Konzept des Gesamtkunstwerks führt zur Verflechtung sämtlicher Gattungen, bei der Architektur und Malerei ebenso eine neue Verbindung eingehen. Auch Carl von Marr steht in der Linie großer Meister wie Hans von Marées, deren wandfüllende Gemälde neue Maßstäbe für die Raum- und Bildgestaltung legen. Ein an der römisch-pompejanischen Antike orientiertes Motivrepertoire, das in der italienischen Renaissance wieder aufgegriffen wird, macht sich in den oft allegorischen, frieshaften Szenen bemerkbar. Eines der Hauptwerke Carl von Marrs ist die Gestaltung des großen Speisesaals im Schloss Stein bei Nürnberg der Familie Faber-Castell, den er 1908-11 mit einem großen Zyklus der Lebensalter, die er mit den Jahreszeiten gleichsetzt, ausschmückt. Im großen Format wandeln auch in vorliegendem Gemälde ätherische Nymphen in antiken Gewändern entlang der Bildkante in einem paradiesischen Garten, in dem so der Frühling Einzug hält. Eine entsprechende Frühlingsszene in Schloss Stein zeigt, „dass Marr als dekorativer Künstler sein Höchstes, Bestes und Eigenstes gegeben hat und weiterhin geben wird […]. Mancher wird angesichts dieses Bildes an Botticellis „Primavera“ denken, nur dass Marrs Kunst weicher, schmeichelnder, flüssiger ist als die des großen Florentiners.“ (Georg Jacob Wolf, Carl von Marr, in: Die Kunst für alle, Jg 26, Heft 5, 1. Dezember 1910, S. 100). [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.28 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONCarl von Marr 1858 Milwaukee - 1936 München Der Frühling. Um 1900. Oil on canvas. Signed in lower right margin. Numbered and with ownership stamp on the reverse. Numbered, inscribed and titled and with several ownership stamps on the reverse. 96 x 151 cm (37.7 x 59.4 in). PROVENANCE: Johann Fischer, Munich (with several ownership stamps on the reverse). Private collection Bavarian. Around the turn of the century, the idea of the decorative aspect gained new significance in art. The aestheticism of Art Nouveau took up floral and natural forms and the concept of the ‘Gesamtkunstwerk’ led to the connection of all genres, in which architecture and painting also entered into a new connection. Carl von Marr was among great masters such as Hans von Marées, whose wall-filling paintings set new standards for spatial and pictorial design. A repertoire of motifs based on Roman-Pompeian antiquity, which was taken up again in Italian Renaissance, becomes noticeable in the often allegorical, frieze-like scenes. One of Carl von Marr's main works is the design of the large dining room in the Faber-Castell family's Stein Palace near Nuremberg, which he decorated in 1908-11 with a large cycle of the ages of life, which he equated with the seasons. In the large format of the present painting, ethereal nymphs in antique garments walk along the edge of the picture in a paradisiacal garden, where spring is about to enter. A corresponding spring scene in the Stein Palace shows 'that Marr has given and will continue to give his highest, best and most unique as a decorative artist [..]. Some people will think of Botticelli's 'Primavera' in view of this painting, except that Marr's art is softer, more flattering, more fluid than that of the great Florentine.' (Georg Jacob Wolf, Carl von Marr, in: Die Kunst für alle, vol. 26, issue 5, December 1, 1910, p. 100). [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.28 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Christian Landenberger 1862 Ebingen - 1927 Stuttgart Badender Knabe (Dingelsdorf). 1913. Öl auf Leinwand. Am unteren Rand rechts der Mitte signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen mit nummeriertem Etikett sowie bezeichnet 'Herr Prof. Landenberger'. 72,5 x 78,5 cm (28,5 x 30,9 in). PROVENIENZ: Sammlung Otto Osswald (1880-1960), Stuttgart (vom Künstler erworben, anschließend in Familienbesitz; auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Sammlung Hermann-Josef Bunte, Bielefeld. AUSSTELLUNG: Kunstausstellung der Münchner Secession, Königl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, München, 23.5.-31.10.1914, Nr. 131 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Christian Landenberger zum 10. Todestag, Kunsthaus Schaller, Stuttgart 1937 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Hermann Stenner und seine Zeit, Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld, 20.1.-10.6.2019, S. 219, Kat.-Nr. 112. Die Sammlung Bunte. Expressionistische Meisterwerke des 20. Jahrhunderts, Gut Altenkamp, Aschendorf, 12.7.-25.10.2020. Sehnsucht nach Natur. Hermann Stenner Christian Landenberger Adolf Hölzel, Kunststiftung Hohenkarpfen, Hausen ob Verena, 6.6.-22.8.2021. Hermann Stenner und seine Lehrer. Werke aus der Sammlung Bunte, Museum Haus Opherdicke, Kreis Unna, 5.9.2021-27.2.2022, S. 69 (m. Abb.), S. 162. LITERATUR: Heinz Höfchen, Christian Landenberger, Stuttgart 1986, WVZ-Nr. 1913,4. Christian Landenberger zählt zu den Malern, die sich in Deutschland schon früh mit der Freilichtmalerei impressionistischer Prägung beschäftigen. Nach dem Beginn seines Studiums an der Stuttgarter Kunstakademie führt er dieses von 1883 bis 1885 an der Münchner Kunstakademie fort. Kurz darauf wendet er sich allerdings, nach dem Abbruch seines Studiums, einem unakademisch geprägten, unmittelbaren Zugang der Malerei zu, bei der neue Entwicklungen vor allem in der Landschaft entstehen. Schließlich ist er 1892 Gründungsmitglied der Münchner Secession, bei deren Ausstellungen er bis 1916 regelmäßig präsent ist. Mit der Gründung einer privaten Malschule 1895 wirkt sich dieser impressionistische Einfluss auch auf seine Schüler wie bspw. Hermann Stenner aus, mit denen er Ausflüge in die freie Natur, vor allem in das idyllische Donautal unternimmt. Ein Motiv des Impressionismus, mit dem er sich bereits ab 1893 immer wieder neu auseinandersetzt, sind die badenden Knaben. Sommerliche Malaufenthalte hatten ihn wiederholt an den Bodensee (wie hier in Dingelsdorf) und den Ammersee geführt, wo die Umgebung ihm die perfekten Bedingungen für die Umsetzung von Lichteffekten, atmosphärischen Stimmungen und gelöster Einheit von Mensch und Natur in seinen Werken darbietet. Hinzu kommt die Beobachtung der natürlichen Bewegungen und Körperhaltungen der Kinder ohne jegliche Gekünsteltheit. Besonders die Wasseroberfläche ermöglicht einen irisierenden, von der Lokalfarbe abgelösten Einsatz der Farbe, deren Auftrag ganz in lockerem und spontanem Duktus erfolgt. Landenberger widmet sich dabei sowohl der Einzelfigur, wie in 'Badender Bub an der Donau', den er in ein gedämpftes Kaleidoskop aus Grün-, Violett- und Ockertönen einbindet, als auch der Gruppe, in der er die Figuren im sommerlichen Raum aus Luft, Wasser und Wärme einbettet. Für eines dieser Motive, 'Sommerabend am See' von 1904 (Neue Pinakothek, München), erhält er auf der X. Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast München die Goldmedaille. Im folgenden Jahr wird er zum Professor an der Stuttgarter Kunstakademie ernannt. Die 'Badenden Knaben', ein Motiv, dem sich auch Max Liebermann ab den späten 1890er Jahren in über 30 Versionen mit großem Erfolg widmete, gehört zu den zentralen Themen des deutschen Impressionismus und ist somit, wesentlich auch durch Landenbergers künstlerischen Beitrag, von zentraler Bedeutung. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.39 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONChristian Landenberger 1862 Ebingen - 1927 Stuttgart Badender Knabe (Dingelsdorf). 1913. Oil on canvas. Signed and dated in bottom right. With a numbered label and inscribed 'Herr Prof. Landenberger' on the reverse. 72.5 x 78.5 cm (28.5 x 30.9 in). PROVENANCE: Otto Osswald Collection (1880-1960), Stuttgart (acquired from the artist, family-owned, with a label). Hermann-Josef Bunte Collection, Bielefeld. EXHIBITION: Kunstausstellung der Münchner Secession, Königl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, Munich, May 23 - October 31, 1914, no. 131 (with the label). Christian Landenberger zum 10. Todestag, Kunsthaus Schaller, Stuttgart 1937 (with the label). Hermann Stenner und seine Zeit, Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld, January 20 - June 10, 2019, p. 219, cat. no. 112. Die Sammlung Bunte. Expressionistische Meisterwerke des 20. Jahrhunderts, Gut Altenkamp, Aschendorf, July 12 - October 25, 2020. Sehnsucht nach Natur. Hermann Stenner Christian Landenberger Adolf Hölzel, Kunststiftung Hohenkarpfen, Hausen ob Verena, June 6 - August 22, 2021. Hermann Stenner und seine Lehrer. Werke aus der Sammlung Bunte, Museum Haus Opherdicke, Kreis Unna, September 5, 2021 - February 27, 2022, p. 69 (fig.), p. 162. LITERATURE: Heinz Höfchen, Christian Landenberger, Stuttgart 1986, no. 1913,4. Christian Landenberger was one of the painters in Germany who became involved in Impressionist open-air painting at an early stage. After beginning his studies at the Stuttgart Art Academy, he continued at the Munich Art Academy from 1883 to 1885. Shortly afterwards, however, he dropped out of university and turned to a non-academic, direct approach to painting, in which he pursued new paths, particularly in landscape painting. Finally, in 1892, he would be a founding member of the Munich Secession and regularly showed works at the exhibitions until 1916. With the founding of a private painting school in 1895, this Impressionist influence also had impact on his students, such as Hermann Stenner, with whom he went on excursions into the great outdoors, especially into the idyllic Danube valley. One Impressionist motif that he repeatedly explored from 1893 onwards was bathing boys. Summer painting sojourns had repeatedly taken him to Lake Constance and Lake Ammersee, where the surroundings offered him the perfect conditions for the realization of light effects and the unspoiled unity of man and nature in his works. He also observed the natural movements and postures of the children without any artificiality. The surface of the water in particular allowed for an iridescent use of color, detached from the local color, which is applied in a loose and spontaneous style. Landenberger devoted himself both to the individual figure, as in 'Bathing Boy on the Danube', which he integrates into a muted kaleidoscope of green, violet and ochre tones, and to the group, in which he embedded the figures in the summery space of air, water and warmth. For one of these motifs, 'Sommerabend am See' (Summer Evening by the Lake, 1904, Neue Pinakothek, Munich), he was awarded a prize at the X. International Art Exhibition at the Glaspalast in Munich. The following year he was appointed professor at the Stuttgart Art Academy. The 'Badenden Knaben', a motif to which Max Liebermann also devoted himself with great success in over 30 versions from the late 1890s onwards, is one of the central themes of German Impressionism and is therefore of central importance, largely due to Landenberger's artistic contribution. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.39 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Christian Landenberger 1862 Ebingen - 1927 Stuttgart Knabe am See. 1911. Öl auf Papier, kaschiert auf Leinwand. 21,5 x 14 cm (8,4 x 5,5 in). Wir danken Herrn Dr. Heinz Höfchen für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Das Werk ist im Nachtrag des Werkverzeichnisses registriert. PROVENIENZ: Sammlung Hermann-Josef Bunte, Bielefeld. AUSSTELLUNG: Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne, Kunstmuseum Ahlen, 25.2.-28.5.2007; Städtische Galerie, Böblingen, 16.3.-29.6.2008. Adolf Hölzel und sein Kreis. Positionen der Klassischen Moderne aus der Sammlung Bunte, Museum Moderner Kunst Wörlen, Passau, 9.8.-28.9.2008. Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne, Kunsthalle Aschaffenburg, Jesuitenkirche, 29.5.-6.9.2009; Kunsthaus Apolda Avantgarde, 24.1.-5.4.2010. Wege in die Klassische Moderne – Sammlung Bunte, Schloss Achberg + Neues Schloss Kißlegg, 17./18.4.-25./18.7.2010. Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Die Sammlung Bunte, Kunsthalle Bielefeld, 21.3.-3.8.2014. Hermann Stenner und sein Lehrer. Christian Landenberger – Werke um 1910, Kunstmuseum Albstadt, 19.2.-18.6.2017. Christian Landenberger zählt zu den Malern, die sich in Deutschland schon früh mit der Freilichtmalerei impressionistischer Prägung beschäftigen. Nach dem Beginn seines Studiums an der Stuttgarter Kunstakademie führt er dieses von 1883 bis 1885 an der Münchner Kunstakademie fort. Kurz darauf wendet er sich allerdings, nach dem Abbruch seines Studiums, einem unakademisch geprägten, unmittelbaren Zugang der Malerei zu, bei der neue Entwicklungen vor allem in der Landschaft entstehen. Schließlich ist er 1892 Gründungsmitglied der Münchner Secession, bei deren Ausstellungen er bis 1916 regelmäßig präsent ist. Mit der Gründung einer privaten Malschule 1895 wirkt sich dieser impressionistische Einfluss auch auf seine Schüler wie bspw. Hermann Stenner aus, mit denen er Ausflüge in die freie Natur, vor allem in das idyllische Donautal unternimmt. Ein Motiv des Impressionismus, mit dem er sich bereits ab 1893 immer wieder neu auseinandersetzt, sind die badenden Knaben. Sommerliche Malaufenthalte hatten ihn wiederholt an den Bodensee und den Ammersee geführt, wo die Umgebung ihm die perfekten Bedingungen für die Umsetzung von Lichteffekten, atmosphärischen Stimmungen und gelöster Einheit von Mensch und Natur in seinen Werken darbietet. Hinzu kommt die Beobachtung der natürlichen Bewegungen und Körperhaltungen der Kinder ohne jegliche Gekünsteltheit. Besonders die Wasseroberfläche ermöglicht einen irisierenden, von der Lokalfarbe abgelösten Einsatz der Farbe, deren Auftrag ganz in lockerem und spontanem Duktus erfolgt. Landenberger widmet sich dabei sowohl der Einzelfigur, wie in 'Badender Bub an der Donau', den er in ein gedämpftes Kaleidoskop aus Grün-, Violett- und Ockertönen einbindet, als auch der Gruppe, in der er die Figuren im sommerlichen Raum aus Luft, Wasser und Wärme einbettet. Für eines dieser Motive, 'Sommerabend am See' von 1904 (Neue Pinakothek, München), erhält er auf der X. Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast München die Goldmedaille. Im folgenden Jahr wird er zum Professor an der Stuttgarter Kunstakademie ernannt. Die 'Badenden Knaben', ein Motiv, dem sich auch Max Liebermann ab den späten 1890er Jahren in über 30 Versionen mit großem Erfolg widmete, gehört zu den zentralen Themen des deutschen Impressionismus und ist somit, wesentlich auch durch Landenbergers künstlerischen Beitrag, von zentraler Bedeutung. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.42 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONChristian Landenberger 1862 Ebingen - 1927 Stuttgart Knabe am See. 1911. Oil on paper, laminated on canvas. 21.5 x 14 cm (8.4 x 5.5 in). We are grateful to Dr. Heinz Höfchen for the kind expert advice. The work is listed in the addendum vol. of the catalogue raisonné. PROVENANCE: Hermann-Josef Bunte Collection, Bielefeld. EXHIBITION: Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne, Kunstmuseum Ahlen, February 25 - May 28, 2007; Städtische Galerie, Böblingen, March 16 - June 29, 2008. Adolf Hölzel und sein Kreis. Positionen der Klassischen Moderne aus der Sammlung Bunte, Museum Moderner Kunst Wörlen, Passau, August 9 - September 28, 2008. Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne, Kunsthalle Aschaffenburg, Jesuitenkirche, May 29 - September 6, 2009; Kunsthaus Apolda Avantgarde, January 24 - April 5, 2010. Wege in die Klassische Moderne – Sammlung Bunte, Schloss Achberg + Neues Schloss Kißlegg, April 17/18 - July 25/18, 2010. Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Die Sammlung Bunte, Kunsthalle Bielefeld, March 21 - August 3, 2014. Hermann Stenner und sein Lehrer. Christian Landenberger – Werke um 1910, Kunstmuseum Albstadt, February 19 - June 18, 2017. Christian Landenberger was one of the painters in Germany who became involved in Impressionist open-air painting at an early stage. After beginning his studies at the Stuttgart Art Academy, he continued at the Munich Art Academy from 1883 to 1885. Shortly afterwards, however, he dropped out of university and turned to a non-academic, direct approach to painting, in which he pursued new paths, particularly in landscape painting. Finally, in 1892, he would be a founding member of the Munich Secession and regularly showed works at the exhibitions until 1916. With the founding of a private painting school in 1895, this Impressionist influence also had impact on his students, such as Hermann Stenner, with whom he went on excursions into the great outdoors, especially into the idyllic Danube valley. One Impressionist motif that he repeatedly explored from 1893 onwards was bathing boys. Summer painting sojourns had repeatedly taken him to Lake Constance and Lake Ammersee, where the surroundings offered him the perfect conditions for the realization of light effects and the unspoiled unity of man and nature in his works. He also observed the natural movements and postures of the children without any artificiality. The surface of the water in particular allowed for an iridescent use of color, detached from the local color, which is applied in a loose and spontaneous style. Landenberger devoted himself both to the individual figure, as in 'Bathing Boy on the Danube', which he integrates into a muted kaleidoscope of green, violet and ochre tones, and to the group, in which he embedded the figures in the summery space of air, water and warmth. For one of these motifs, 'Sommerabend am See' (Summer Evening by the Lake, 1904, Neue Pinakothek, Munich), he was awarded a prize at the X. International Art Exhibition at the Glaspalast in Munich. The following year he was appointed professor at the Stuttgart Art Academy. The 'Badenden Knaben', a motif to which Max Liebermann also devoted himself with great success in over 30 versions from the late 1890s onwards, is one of the central themes of German Impressionism and is therefore of central importance, largely due to Landenberger's artistic contribution. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 14.42 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Franz von Stuck 1863 Tettenweis - 1928 München Susanna im Bade. 1896. Öl auf Holz. Links unten signiert. Verso auf der Tafel mit roter und weißer Kreide sowie mit Bleistift von Hand nummeriert. 60 x 80 cm (23,6 x 31,4 in). • Früheste und einzigartige Version des dramatischen Themas im Œuvre des Münchner Malerfürsten der Jahrhundertwende. • Außergewöhnliche, erzählerische Komposition mit gewagter Blickführung, ägyptisierenden Details und in dunkel leuchtendem Kolorit. • Ein Jahr vor Entstehung wird Stuck zum Professor an der Münchner Kunstakademie ernannt. • 2022/23 widmete das Wallraff-Richartz Museum, Köln, dem Motiv der Susanna in der Kunst eine große Ausstellung. • Werke des bedeutenden deutschen Symbolisten befinden sich in internationalen Sammlungen wie dem Musée d'Orsay, Paris, im Metropolitan Museum of Art, New York sowie in der Eremitage, St. Petersburg. Mit einer Foto-Expertise von Dr. Heinrich Voss vom 21.12.1984 (in Kopie). PROVENIENZ: Sammlung Otto Hermann Claas (1849-1934), Königsberg (bis 1916: Cassirer/Helbing, 21.11.1916). Wohl Sammlung Theodor Schall, Baden Baden/Berlin (vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Bayern (1984 erworben). AUSSTELLUNG: Kunsthandlung Fleischmann, München 1897. LITERATUR: Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928. Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, WVZ-Nr. 140/30 (m. Abb.). Die Kunst für Alle, Jg. 13, 1897/98, S. 46. Otto Julius Bierbaum, Stuck, Bielefeld 1899, S. 100: Abb. 107, S. 110. Fritz von Ostini, Franz von Stuck, in: Die Kunst für Alle, Jg. 19, Heft 2, Oktober 1903, Abb. S. 40. Fritz von Ostini, Franz von Stuck: Gesamtwerk, München 1909, S. 63 (m. Abb.). Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin, Hugo Helbing, München, Katalog der Sammlung Otto Herrmann Claass: nebst 10 Bildern aus Berliner Privatbesitz, Auktion 21.11.1916, Los 49 (m. Abb.). Wilhelm Lübke/Friedrich Haak, Die Deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts, Eßlingen 1918, S. 487. Otto Julius Bierbaum, Stuck, Bielefeld/Leipzig 1924, S. 110 (m. Abb. 85, S. 80). Galerie Wolfgang Ketterer, 87. Auktion, 26.11.1984, Nr. 14111. Franz von Stucks Œuvre beschäftigt sich in seinen oftmals der Antike aber auch anderen Ursprungserzählungen wie der Bibel entnommenen Figuren mit Archetypen und archetypischen menschlichen Verhaltensweisen. Die Frau, oftmals eng verbunden mit dem Element des Wassers, wird zur Nixe oder Nymphe, sie erscheint aber auch als kämpferische Amazone oder biblische Rächerin Judith. Zwischen aktiver und passiver Rolle bleibt sie allerdings stets Objekt des Begehrens für den Mann - wie dieser auch für sie. Das Geschlechterverhältnis insbesondere ist ein beständiges Thema, Begehren, Jagen, Necken, Kämpfen und Überwältigen, Locken - all diese zwischenmenschlichen Verhaltensweisen beleuchtet Stuck in seinen Gemälden. Auf die lose mit literarischen Vorlagen verknüpften Frauengestalten, deren Figuren immer auch ewiger Absolutheitscharakter innewohnt, richtet sich immer auch die Lust an der Betrachtung des weiblichen Körpers. Als malerisches Sujet findet sich diese Lust in der Malerei seit jeher in Darstellungen der badenden Venus, ihr biblisches Pendant bildet die biblische Erzählung der Susanna im Bade, die jedoch anders als die antike Verehrung der Körperlichkeit mit moralischen Ansprüchen verbunden ist. Stucks Aneignungen solcher Motive sind deshalb so interessant, weil sie den bisherigen Gehalt zwar präsentieren, aber mit einem befreiten Umgang überschreiben. Sie behandeln sämtlich erotische Themen wie hier aus dem Alten Testament und postulieren damit quasi psychologische Allgemeingültigkeit, so wie die beginnende Psychologie sie um 1900 zu deuten und einer Wertung durch Konventionen zu entziehen versuchte. Nicht die erotische Bedeutung ist das Neue an diesen Themen, denn diese Bedeutung hatten sie schon immer, sondern das Herausnehmen aus dem christlich-religiösen Zusammenhang und die restlose Anpassung an die zeitgenössische Vorstellung von Erotik und deren Erscheinungsformen. Die hier vorliegende Version des Motivs ist dabei die erste Beschäftigung Stucks mit dem Thema. Er nimmt Bezug auf andere Größen des Symbolismus wie Arnold Böcklin, der sich des Motivs 1888 angenommen hatte (Susanna im Bade, 1888, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg). Es folgen Szenen der vom voyeuristischen männlichen Blick überraschten Nymphe, in den Jahren 1904 und später 1912/13 beschäftigt er sich erneut mit der Susanna in Versionen, die den weiblichen Körper in seiner Gänze mehr in den Fokus rücken. Diese erste Version dagegen weist einen noch stärker erzählerischen und dramatischen Charakter mit kompositorischer und perspektivischer Behandlung der Szene auf. Außergewöhnlich für Stucks Schaffen ist auch der wohl gewissen Modeerscheinungen um die Jahrhundertwende zuzuschreibende Ägyptizismus, den er in den Dekorationen des steinernen, mit Darstellungen ägyptischer Gottheiten und Hieroglyphen versehenen Beckens vorführt. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.43 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.
Franz von Stuck 1863 Tettenweis - 1928 München Kämpfende Faune. 1898. Öl auf Holz. Rechts unten signiert. Verso mit altem nummeriertem Etikett sowie handschriftlichen Nummerierungen. 57 x 80 cm (22,4 x 31,4 in). Im Original-Rahmen von Hans Irlbacher, München (mit dem Etikett). • Die Faune sind ein bedeutendes Motiv im Œuvre Stucks und können als eines der mythologischen 'alter egos' des Künstlers gelesen werden. • Wundervoll leuchtendes Kolorit im Zusammenspiel von Landschaft, Figur und Himmel. • Eine der gelungensten Darstellungen des zentralen Themas der 'Kämpfenden Faune'. • In den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, München befindet sich eine erste Version des Motivs. PROVENIENZ: Sammlung Fritz Reimann (1862-1913), Elberfeld (bis 1908). Städtisches Museum Elberfeld/Barmen (1908 als Geschenk des Geheimrats Rudolf von Baum, bis 1956). Privatbesitz (im August 1956 vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Bayern. LITERATUR: Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928. Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, München 1973, WVZ-Nr. 184/100 (m. Abb.). Franz Hermann Meißner, Franz Stuck. Das Künstlerbuch III, Berlin/Leipzig 1899, S. 64f. Die Kunst für Alle, Jg. 18, 1902/03, S. 292. Artur Weese: Franz Stuck: eine Analyse, in: Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst (Hrsg.), Die Graphischen Künste, Jg. 26, 1903, Abb. S. 15. Fritz von Ostini, Franz von Stuck. Das Gesamtwerk, München 1909, S. 74 (m. Abb.). Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, N.F. 19.1908, Heft 17, 28. Februar 1908, Sp. 299. Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler, 7.1907/1908, Heft 24, 16. März 1908, Sp. 331. Katalog des Städtisches Museums Elberfeld, Die Reimann-Sammlung, Elberfeld o.J. (ca. 1920), Nr. 148. Otto Julius Bierbaum, Stuck, Bielefeld/Leipzig 1924, S. 105, 110, Abb. 101, S. 93. Ulrich Thieme, Felix Becker, Hans Vollmer (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Bd. 32: Stephens-Theodotos, Leipzig 1938, S. 233. Claudia Gross-Roath, Das Frauenbild bei Franz von Stuck, Weimar 1999, S. 215. “Alle Welt aber sprach von dem jungen Maler, der gleich mit einer so dezidierten Selbständigkeit auftrat und so vielerlei auf einmal bot: Erscheinungen aus der Fabelwelt der Antike, Nymphen, Faune und Centauren, alles strotzend von vollblütigem Leben und blühend in einer prallen, vom Lüsternen freien Sinnenfreudigkeit; Szenen vom verlorenen Paradiese, die innerlich mit jenem grossen Ausstellungsbilde zusammenhingen; allerlei Romantisches; Landschaften von einem hochgesteigerten, in seiner Art auch monumentalisierten Stimmungsgehalt; Radierungen, ein paar Stilleben usw. Und dies alles war von einer kräftigen neuen Farbigkeit, deren Sprache mit dem Gegenstände wechselte, einmal prickelnd und vibrierend, dann satt und saftig, dann ruhevoll tonig, wie in ein paar dämmerigen Landschaften, dann phantastisch glühend, wie in dem Abendbilde mit dem einsamen Reiter, Aus diesem Debütanten, der doch schon ein Fertiger war, konnte noch alles werden: ein grosser Landschafter, ein hinreissender Phantast, ein Meister des Monumentalen.” Fritz von Ostini, Franz von Stuck: Gesamtwerk, München 1909, S. VIII, zu Stucks Ausstellung im Münchner Kunstverein 1891. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.44 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONFranz von Stuck 1863 Tettenweis - 1928 München Kämpfende Faune. 1898. Oil on panel. Lower right signed. With old numbered labels and hand-written numbers on the reverse. 57 x 80 cm (22.4 x 31.4 in). In the original frame by Hans Irlbacher, Munich (with the label). • The fauns are an important motif in Stuck's oeuvre and can be read as one of the artist's mythological 'alter egos'. • Wonderful luminous coloration in the interplay of landscape, figure and sky. • One of the most successful depictions of the central theme of the 'Fighting Fauns'. • A first version of the motif can be found in the Bavarian State Painting Collections, Neue Pinakothek, Munich. PROVENANCE: Fritz Reimann Collection (1862-1913), Elberfeld (until 1908). Städtisches Museum Elberfeld/Barmen (gifted from Rudolf von Baum in 1908, until 1956). Private collection (acquired from the above in August 1956). Private collection Bavaria. LITERATURE: Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928. Catalog of paintings with an introduction into his Symbolism, Munich 1973, no. 184/100 (fig.). Franz Hermann Meißner, Franz Stuck. Das Künstlerbuch III, Berlin/Leipzig 1899, pp. 64f. Die Kunst für Alle, vol. 18, 1902/03, p. 292. Artur Weese: Franz Stuck: eine Analyse, in: Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst (ed.), Die Graphischen Künste, vol. 26, 1903, illu. p. 15. Fritz von Ostini, Franz von Stuck. Das Gesamtwerk, Munich 1909, p. 74 (illu.). Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, N.F. 19.1908, issue 17, 28. February 1908, col. 299. Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler, 7.1907/1908, issue 24, March 16, 1908, col. 331. Katalog des Städtisches Museums Elberfeld, Die Reimann-Sammlung, Elberfeld no date (ca. 1920), no. 148. Otto Julius Bierbaum, Stuck, Bielefeld/Leipzig 1924, pp. 105, 110, illu. 101, p. 93. Ulrich Thieme, Felix Becker, Hans Vollmer (ed.), Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, vol. 32: Stephens-Theodotos, Leipzig 1938, p. 233. Claudia Gross-Roath, Das Frauenbild bei Franz von Stuck, Weimar 1999, p. 215. 'But the whole world was talking about the young painter, who immediately appeared with such decided independence and offered so many things at once: Apparitions from the mythical world of antiquity, nymphs, fauns and centaurs, all bursting with full-blooded life and blossoming in a full-blooded sensuality free from lechery; scenes from Paradise Lost, which were connected with that great exhibition painting; all kinds of romantic things; landscapes of a highly heightened, in its way also monumentalized mood; etchings, a few still lifes, etc. And all this was of a powerful new colorfulness, the language of which changed with the subject, sometimes tingling and vibrating, then rich and juicy, then calmly tonal, as in a few dusky landscapes, then glowing, as in the evening picture with the lonely rider, This debutant, who was already an accomplished artist, could still become anything: a great landscapist, a captivating fantasist, a master of the monumental.' Fritz von Ostini, Franz von Stuck: Gesamtwerk, Munich 1909, p. VIII, on Stuck's exhibiiton at the Munich Kunstverein 1891. Called up: December 9, 2023 - ca. 14.44 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Franz von Stuck 1863 Tettenweis - 1928 München Monna Vanna. 1922. Bronze mit schwarzbrauner Patina, teilw. feuervergoldet. Vorne auf der Plinthe betitelt 'Monna Vanna' sowie mit der Signatur 'Franz von Stuck'. Verso auf dem Sockel mit dem Gießerstempel 'C. Leyrer München'. Im Inneren des Sockels mit weißer Kreide bezeichnet 'M'. 54 x 17,5 x 9 cm (21,2 x 6,8 x 3,5 in). • Seltenes feuervergoldetes Exemplar. • In der Konzentriertheit der Formen und der Reduktion der Bewegung beschreitet Stuck in der Bronzeplastik neue, in Richtung Art déco weisende Wege. • Die Gestalt der Monna Vanna, literarische Heldin der Renaissance und des Symbolismus, vereint auf einzigartige Weise die künstlerischen Inspirationsquellen Stucks. PROVENIENZ: Privatsammlung Saarland (vor 1994 erworben). LITERATUR: (in Auswahl, jeweils anderes Exemplar): Franz von Stuck. Maler - Graphiker - Bildhauer - Architekt, Ausst.-Kat. Museum Villa Stuck, München 1982, S. 188 . Franz von Stuck. Pathos & Eros, Ausst.-Kat. Van Gogh Museum, Amsterdam 1995, S. 92, Kat.-Nr. 60. Claudia Gross-Roath, Das Frauenbild bei Franz von Stuck, Weimar 1999, S. 275. Thomas Raff, 'Die Kraft des Mannes und die weiche Schmiegsamkeit des Weibes': Franz von Stuck: Das plastische Werk, Ausst.-Kat. Franz von Stuck Geburtshaus, Tettenweis 2011, S. 104f. Schönheit - Stärke - Leidenschaft. Die Plastiken Franz von Stucks in den historischen Räumen neu präsentiert, Begleitheft zur Ausstellung Villa Stuck, München, hrsg. von Margot Th. Brandhuber, München 2020, S. 8. Neben mythologischen Gestalten wie der Helena, Phryne oder der Amazone nimmt sich Franz von Stuck hier einer weiteren literarischen Frauenfigur an, deren Geschichte sich um Liebe und Verführung dreht. Monna Vanna – altitalienischer Dialekt für Madonna Giovanna – ist die Gemahlin des Fürsten Guido Colonna von Pisa, das im 15. Jahrhundert zur Zeit der Städte-Rivalitäten von den Florentinern und ihrem Condottiere Prinzivalli belagert wird. Zur Rettung der Stadt erfüllt sie seine Bedingung und begibt sich, nackt und nur mit Mantel und Schuhen bekleidet, in das feindliche Lager. Der Condottiere verfolgt jedoch andere Absichten, ist sie doch seine Jugendliebe. Der dramatische Höhepunkt der Geschichte, als sie im Begriff ist den Mantel abzunehmen und sich hinzugeben, löst sich auf, indem der Condottiere sie daran hindert und beide die Nacht im vertrauten Gespräch verbringen. So wandelt sich Monna Vanna, ähnlich wie die biblische Judith, die Stuck ebenfalls in sein Motivrepertoire aufgenommen hat, in eine Heldin, die durch ihre Schönheit und Sinnlichkeit den Mann bezwingt. Das Drama des belgischen symbolistischen Dichters Maurice Maeterlinck wird 1902 mit großem Erfolg europaweit uraufgeführt, in Deutschland im Schauspielhaus in München (heute Kammerspiele), Eleonora Duse übernimmt die Hauptrolle. Es folgt eine Opernbearbeitung 1909 sowie mehrere Verfilmungen, darunter eine letzte 1922, gedreht in München mit der bekannten Münchner Schauspielerin Lee Parry (Mathilde Benz) als Monna Vanna. Stuck verleiht der Figur eine Renaissancefrisur, wie sie beispielsweise auch Giovanna Tornabuoni in den Gemälden Domenico Ghirlandaios Ende des 15. Jahrhunderts trägt, und wie er sie bereits 1901 in dem Porträt Olga Lindpainters als Florentinerin malt. Die Renaissance mit ihren großen Malerpersönlichkeiten ist für Stuck neben der Antike größte Inspirationsquelle. Der weite, am Rücken gefältelte Mantel verweist ebenso auf die Kleidung der Renaissance, seine Knöchellänge allerdings auf die Mode der 1920er Jahre. Stuck wählt den zentralen Moment der Enthüllung, die die Betrachtenden mit Spannung erwarten, in dem Monna Vanna den Mantel in eleganter Bewegung von den Schultern gleiten lässt und dieser zu Boden fällt. Der symmetrische Aufbau der Figur mit dem langgestreckten Körper, umhüllt vom Mantel wirkt dabei kompakter und konzentrierter als die noch im vorigen Jahrhundert entstandene 'Tänzerin' beispielsweise. Die bewegten Formen des Jugendstils haben sich mittlerweile zu geometrischen, weniger raumgreifenden Formen weiterentwickelt. Beruhigt und statisch, mit nur leicht angehobenem Bein ein Vorwärtsschreiten andeutend, widmet sich Stuck vielmehr der subtilen Bewegung und der Ausgewogenheit voluminöser Formen. Auf hieratische Vorderansicht angelegt, erlangen seine späteren Plastiken so eine reliefartige Anmutung und regen eine wandnahe Aufstellung an, wie Stuck sie in Nischen oder auf Kaminsimsen in seiner eigenen Villa, etwa im Künstleraltar, praktiziert. Monna Vanna wird so als Skulptur zum eleganten Schmuck mondäner Salons einer literarisch, theatralisch und musikalisch interessierten und gebildeten Bohème. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.51 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).
Hans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Akt mit Paradiesvogel. Wohl um 1908. Öl auf Holz. Verso auf dem Schmuckrahmen mit diversen Ausstellungetiketten, handschriftlich bezeichnet und nummeriert sowie mit dem Brandstempel mit Künstlernamen. 170 x 140 cm (66,9 x 55,1 in). PROVENIENZ: Sammlung John Knittel (1891-1970), Schweiz (seither in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Künstlerbund Hagen, Wien, 1912, Nr. 668 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Kunstpalast Düsseldorf, Nr. 2568 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Leipziger Kunstverein, Nr. 8.627 (auf dem Schmuckrahmen mit Etikett). Große Berliner Kunstausstellung, 12.5.-31.8.1926, Nr. 897. Hans Unger gehört zu den zentralen, wenn auch bisher weniger beachteten Vertretern des Symbolismus und Jugendstils in Deutschland um die Jahrhundertwende. Ursprünglich als Dekorationsmaler am Königlichen Hoftheater Dresden ausgebildet, nimmt er daselbst ein Studium an der Kunstakademie in der Landschaftsklasse Friedrich Prellers auf, nach dem er auf seinen Reisen durch Italien und im Austausch mit der Goppelner Schule mit der aufgehellten freien Palette des Impressionismus Bekanntschaft macht. Ungers künstlerische Tätigkeit fasziniert durch die Vielzahl an Techniken und Materialien, mit denen er sich zwischen Symbolismus, Impressionismus und Jugendstil beschäftigt, darunter Plakatkunst, Illustrationen für Zeitschriften wie 'PAN' und 'Jugend', Bühnenvorhänge und Mosaiken. 1897 kauft die Dresdner Gemäldegalerie sein Werk 'Die Muse', mit dem er größere Bekanntheit als Maler erlangt. Im selben Jahr begibt sich Unger nach Paris, um dort ein halbes Jahr an der Académie Julian zu studieren. Prägend dürfte der Kontakt mit Werken der Maler des französischen Symbolismus gewesen sein, wie Pierre Puvis de Chavannes und Gustave Moreau, deren traumverlorene, sinnende Frauengestalten auch Ungers Schaffen in Zukunft beeinflussen. Dabei inszeniert Unger diese oftmals in allegorischem Kontext, etwa als die Sonne, der Frühling oder die Natur. Elemente impressionistisch-pastoser Lichtmalerei, die Schönlinigkeit weiblicher Formen im Jugendstil sowie exotistische Anklänge vereint Unger im vorliegenden Gemälde auf großem, wandfüllenden Format. Der reduzierte Bildinhalt mit den großen Flächen des Körpers und des Himmels wird durch äußerst lebendige, irisierende Farbsplitter zusammengesetzt. Rätselhaft mutet die ihr Haar richtende Frauengestalt auf der marmornen Terrasse an, in Zwiesprache mit ihrem Spiegelbild, bewundert von dem mit langen eleganten Federn ausgestatteten Paradiesvogel. Der mit perlmuttschimmernden Intarsien versehene Hocker mag auf Inspirationen durch Ungers Reise nach Ägypten zurückzuführen sein. Überlebensgroß gewinnt die exotische Venus bei ihrer Toilette einen erhabenen, monumentalen Charakter. In Ungers Werk sind die Frauengestalten keine Individuen, sondern stets Sinnbilder für die Kraft und Rätselhaftigkeit des Weiblichen. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.00 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONHans Unger 1872 Bautzen - 1936 Dresden Akt mit Paradiesvogel. Wohl um 1908. Oil on panel. With several exhibition labels, inscribed and numbered, as well as with the artist's stamp on the reverse. 170 x 140 cm (66.9 x 55.1 in). PROVENANCE: John Knittel Collection (1891-1970), Switzerland (ever since family-owned). EXHIBITION: Künstlerbund Hagen, Vienna, 1912, no. 668 (with the label). Kunstpalast Düsseldorf, no. 2568 (with the label). Leipziger Kunstverein, no. 8.627 (with the label). Große Berliner Kunstausstellung, May 12 - August 31, 1926, no. 897. Hans Unger is one of the central, albeit hitherto less recognized, representatives of Symbolism and Art Nouveau in Germany at the turn of the century. Originally trained as a decorative painter at the Royal Court Theater in Dresden, he began to study at the Academy of Fine Arts in Friedrich Preller's landscape class, after which he became acquainted with the brighter and free palette of Impressionism on his travels through Italy and in exchange with the Goppeln School. Unger's artistic activity is fascinating for the variety of techniques and materials he employed between Symbolism, Impressionism and Art Nouveau, including poster art, illustrations for magazines such as 'PAN' and 'Jugend', stage curtains and mosaics. In 1897, the Dresden Gemäldegalerie bought his work 'Die Muse', which earned him greater fame as a painter. In the same year, Unger went to Paris to study at the Académie Julian for six months. His contact with the works of French Symbolist painters such as Pierre Puvis de Chavannes and Gustave Moreau, whose dreamy, contemplative female figures would also influence Unger's work in the future, was probably formative, too. Unger often staged them in an allegorical context, for example as the sun, spring or nature. In the present painting, Unger combined elements of impressionist, pastose light painting, the beauty of female forms found in Art Nouveau and exotic echoes in a large, wall-filling format. The reduced pictorial content with the large areas of the body and the sky is composed of extremely lively, iridescent splashes of color. The female figure straightening her hair on the marble terrace appears enigmatic, in dialog with her reflection, admired by the bird of paradise with its long, elegant feathers. The stool with its shimmering mother-of-pearl inlays may have been inspired by Unger's trip to Egypt. Larger than life, the exotic Venus gains a sublime, monumental character. In Unger's work, the female figures are not individuals, but always symbols of the power and mysteriousness of the feminine. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 15.00 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).
Paul Schad-Rossa 1862 Nürnberg - 1916 Berlin Bayerischer Tanzboden. 1913. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert '-CCC.XC.I-' sowie mit bezeichnetem Etikett '28 - Szene aus dem 'Laufenden Dreher'. Verso auf dem Schmuckrahmen mit Ausstellungsetikett Leipziger Kunstverein. 174 x 239 cm (68,5 x 94 in). PROVENIENZ: Privatbesitz Süddeutschland. AUSSTELLUNG: Leipziger Kunstverein [Okt. 1913?], Nr. 1469 (auf dem Schmuckrahmen mit dem Etikett). Große Berliner Kunstausstellung, Glaspalast am Lehrter Bahnhof, Berlin, 11.5.-27.9.1914, Kat.-Nr. 1574 (verkäuflich). Paul Schad-Rossas Oeuvre lässt sich zwischen Symbolismus, Neuromantik und Jugendstil verorten. An der Münchner Akademie ist er als Schüler Defreggers immatrikuliert. In dessen Tradition schilder ein erstes großes Gemälde eine von naturalistischem Studium geprägte Fronleichnamsprozession (Neue Galerie Graz, Universalmuseum Johanneum), in der sich Schad-Rossa den Volksgebräuchen annimmt. Obwohl Schad-Rossa keiner Künstlervereinigung wie der Münchner Secession angehört, sucht er nach Ausdrucksformen, die außerhalb des akademischen Motiv- und Formenrepertoires liegen. Besonders in den 1890er Jahren wird sein Interesse an der menschlichen Figur deutlich, ihren Linien und Bewegungen, in denen sich die fließenden, ornamentalen Prinzipien des Jugendstils wiederfinden. Von zentraler Bedeutung für die Ästhetik der Zeit ist die sich dynamisch fortsetzende Linie, die in der Kunst den „Fluss der unmittelbar erlebten inneren Bewegung“ (Theodor Lipps, Ästhetik, 1906) nachspüren lässt. Nicht nur Schad-Rossa, sondern auch Künstler wie Ludwig von Hoffmann oder Henry van de Velde in Weimar verschreiben sich diesem linearen Bewegungsprinzip, das im Tanz seine Entsprechung findet. Leben und Kunst als fortwährende Bewegung und Entwicklung werden zum zentralen Motiv. Auf seiner Reise nach Bayern um 1912, als er bereits in Berlin ansässig ist, greift Schad-Rossa das Motiv des Tanzes als ursprünglichem Ausdruck der reinen Lebendigkeit und Lebensfreude auf. Wie der ungleich berühmtere Ferdinand Hodler, der mit seinen monumentalen Figurenbildern für Aufsehen sorgt, setzt Schad-Rossa die sich drehenden Paare überlebensgroß ins Bild. Ihre Füße scheinen kaum den Boden zu berühren, Drehungen, schwingende Arme und Beine und die Röcke der Frauen verbinden sich zu einem einzigen Wirbel, der sich außerhalb der Leinwand fortzusetzen scheint. Auch stilistisch spielt die Linie, in der starken Umrandung der Konturen, eine zentrale Rolle. In dem Gemälde vereinen sich so zentrale künstlerische, ästhetische sowie philosophische Themen der Zeit, die ihm weit über den auf den ersten Blick folkloristischen Eindruck hinaus Bedeutsamkeit und Tiefe verleihen. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.06 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONPaul Schad-Rossa 1862 Nürnberg - 1916 Berlin Bayerischer Tanzboden. 1913. Oil on canvas. Lower right signed and dated. Numbered '-CCC.XC.I-', with a label inscribed '28 - Szene aus dem 'Laufenden Dreher' and with an exhibiiton label of Leipziger Kunstverein on the reverse. 174 x 239 cm (68.5 x 94 in). PROVENANCE: Private collection Southern Germany. EXHIBITION: Leipziger Kunstverein [Oct. 1913?], no. 1469 (with the label). Große Berliner Kunstausstellung, Glaspalast am Lehrter Bahnhof, Berlin, May 11 - September 27, 1914, cat. no. 1574 (for sale). Paul Schad-Rossa's oeuvre can be located between Symbolism, Neo-Romanticism and Art Nouveau. He enrolled at the Munich Academy as a student of Defregger. In his tradition, his first large painting depicts a Corpus Christi procession characterized with a naturalistic appeal (Neue Galerie Graz, Universalmuseum Johanneum). Although Schad-Rossa did not belong to an artists' association such as the Munich Secession, he sought forms of expression that lay outside the academic repertoire of motifs and forms. His interest in the human figure, its lines and movements, in which the flowing, ornamental principles of Art Nouveau are reflected, became particularly apparent in the 1890s. The dynamically continuing line, which allows the 'flow of directly experienced inner movement' (Theodor Lipps, Ästhetik, 1906), was of central importance for the aesthetics of the time. Not only Schad-Rossa, but also artists such as Ludwig von Hoffmann and Henry van de Velde in Weimar were committed to this linear principle of movement, which finds its counterpart in dance. Life and art as continuous movement and development became the central motif. On his trip to Bavaria around 1912, when he was already based in Berlin, Schad-Rossa took up the motif of dance as the original expression of pure vitality and joie de vivre. Like the incomparably more famous Ferdinand Hodler, who caused a sensation with his monumental figure paintings, Schad-Rossa depicted the spinning couples larger than life. Their feet barely seem to touch the ground. Twisting and turning, with arms and legs swinging, and the women's skirts forming a vortex that seems to continue outside the canvas. Stylistically, the line also plays a central role in the strong outline of the contours. The painting thus unites central artistic, aesthetic and philosophical themes of the time, lending it significance and depth far beyond the folkloristic impression it evokes at first glance. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 15.06 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Otto Pippel 1878 Lódz - 1960 München Kaffeegarten in München. Um 1910/20. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit Künstleretikett, dort bezeichnet 'Kaffee Regina [..] Hotel in München'. 60,5 x 71 cm (23,8 x 27,9 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Großbritannien. Pippels von lockerer Hand und in pastosem Farbauftrag geschaffenen Gemälde finden nach seinen ersten Münchner Ausstellungsbeteiligungen um 1912 eine große Anhängerschaft, und so entsteht in den folgenden Jahren ein umfangreiches Œuvre, das immer wieder die atmosphärische Stimmung des Lichts in den Vordergrund rückt. Pippel gehört zu den bedeutendsten Impressionisten zweiter Generation im süddeutschen Raum. Als Pippel 1908 zum Abschluss seiner Studien nach Paris reist, wird er durch die französischen Impressionisten bestärkt, die Licht- und Eindrucksmalerei für sich weiterzuentwickeln. Er wird Mitglied der 'Luitpold-Gruppe' und stellt 1912 erstmals im Glaspalast in München aus. Neben zahlreichen Landschaften hat Otto Pippel in seinen Gemälden immer wieder die bürgerliche Gesellschaft Münchens porträtiert, deren Teil er selbst ist. Mondäne Vergnügungen an den entsprechenden Orten der Münchner Gesellschaft, Tanztees, Konzert und Soiréen prägen sein Motivrepertoire. Hier zeigt er den Kaffeegarten des 1908 eröffneten luxuriösen Regina-Palast-Hotels an der Maximilianstraße in München, das mit seinen Veranstaltungen, Bällen und Konzerten besonders in den 1920er Jahren zum gesellschaftlichen Zentrum wurde. [KT] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 15.07 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONOtto Pippel 1878 Lódz - 1960 München Kaffeegarten in München. Um 1910/20. Oil on canvas. Lower right signed. With the artist's label on the reverse, there inscribed 'Kaffee Regina [..] Hotel in München'. 60.5 x 71 cm (23.8 x 27.9 in). PROVENANCE: Private collection Great Britain. Following his first Munich exhibitions around 1912, Pippel's paintings, created with a loose gesture and an impasto application of the colors, became increasingly popular among art lovers. In the following years, he created an extensive oeuvre in which he repeatedly brought the atmospheric mood of light to the fore. Pippel was one of the most important southern German second-generation Impressionists. When Pippel traveled to Paris to complete his studies in 1908, he was encouraged to develop his light and impression painting by the French Impressionists. He became a member of the 'Luitpold Group' and exhibited for the first time at the Glaspalast in Munich in 1912. In addition to numerous landscapes, Otto Pippel repeatedly portrayed Munich's bourgeois society in his paintings, of which he was a part himself. Glamorous pleasures at the respective locations of Munich’s high society, dances, concerts and soirées characterize his repertoire of motifs. In the present work he shows the garden of the luxurious Regina Palace Hotel on Maximilianstrasse in Munich, opened in 1908, which became a society hub with its events, balls and concerts in the 1920s. [KT] Called up: December 9, 2023 - ca. 15.07 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.
Lovis Corinth 1858 Tapiau/Ostpreußen - 1925 Zandvoort (Niederlande) Stillleben mit Blumen in Vase, Muschel und Obst. 1902. Öl auf Leinwand. Berend-Corinth 248. Links oben signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit fragmentiertem alten Etikett. 33,5 x 41,3 cm (13,1 x 16,2 in). [KT]. • Corinth ist neben Liebermann der bedeutendste deutsche Impressionist. • In seinen Stillleben entfaltet sich seine ganze malerische Kraft. • Zusammenarbeit mit seiner Frau Charlotte, ebenfalls Malerin: am 12. Oktober von Charlotte komponiert und aufgebaut und am nächsten Tag von Lovis gemalt. • Wundervolle, leichte Komposition, die mit dem pastellenen Glanz von Rosen und Perlmutt spielt. Mit einer Expertise von Prof. Hans-Jürgen Imiela (1927-2005), Mainz, vom 30. April 1994. PROVENIENZ: Sammlung Dr. Ferdinand Mainzer, Berlin/Los Angeles (seit spätestens 1932, wohl bis 1943). Familienbesitz Mainzer, Los Angeles (bis 1993: Hauswedell). Privatsammlung Bayern. LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 10.6.1993, Los 172 (m. Abb.). 'Es ist recht traurig, daß es Dich so gepackt hat, mein liebes Kerlchen, aber es wird schon besser werden..Das Stillleben bleibt so stehen; morgen werde ich es wohl malen. Mach' nur, daß Du bald malen kannst. Das Stillleben ist gut angelegt und verspricht was zu werden, es ist eine schöne Kunst, wenn mann sie kann..Dein Herr Lehrer grüßt Dich und bleibt Dein Luke.' Lovis Corinth in einem Briefwechsel mit Charlotte Berend am 12. Oktober 1902. Als Schülerin von Corinth hatte Berend ein Stillleben im Atelier aufgebaut und wohl auch eine Studie danach begonnen. Sie kam nicht dazu, das Bild zu beenden. Stattdessen malte Corinth das Bild dann selbst. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.31 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONLovis Corinth 1858 Tapiau/Ostpreußen - 1925 Zandvoort (Niederlande) Stillleben mit Blumen in Vase, Muschel und Obst. 1902. Oil on canvas. Berend-Corinth 248. Signed in upper left. With fragments of an old label on the stretcher's reverse. 33.5 x 41.3 cm (13.1 x 16.2 in). [KT]. • Next to Liebermann, Corinth was the most importnat German impressionist. • His painterly strength can fully unfold in his still lifes. • Collaboration witrh his wife Charlotte, likewise a painter: composed by Charlotte on October 12 and painted by Lovis the next day. • Mavelous airy composition that plays with the pastel shine of roses and mother-of-pearl. Accompanied by an expertise from Prof. Hans-Jürgen Imiela (1927–2005), Mainz, dated April 30, 1994. PROVENANCE: Collection Dr. Ferdinand Mainzer, Berlin/Los Angeles (since 1932 the latest, presumably until 1943). Mainzer family, Los Angeles (until 1993: Hauswedell) Private collection Bavaria. LITERATURE: Hauswedell & Nolte, Hamburg, auction on June 10, 1993, lot 172 (with illu.). 'It is sad to hear that it got you so badly, my darling, but it'll get better. The still life will stay as it is, I think I'll paint it tomorrow. You just make sure you'll paint again soon. The stil life is well composed and quite promising, it's a fine art, if you are capable of it. Dear greetings from your teacher.' Lovis Corinth in a correspondence with Charlotte Berend on October 12, 1902. As student of Corinth, Berend had set up a still life in a studio and began to make a study. Since she didn't get down to finish it, Corinth painted the pciture instead. Called up: December 9, 2023 - ca. 17.31 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Max Slevogt 1868 Landshut - 1932 Neukastel Kinder am Weiher (Garten in Godramstein). 1909. Öl auf Leinwand. Verso mit dem Nachlassstempel und der handschriftlichen Registriernummer '149', der irrtümlichen Datierung auf '1911' sowie der Unterschrift Wolfgang Slevogts, des Sohnes des Künstlers. 63 x 78,5 cm (24,8 x 30,9 in). • Bis August diesen Jahres war das Gemälde noch Teil einer Ausstellung in der National Gallery in London. • Wunderbar locker und summarisch auf die Leinwand gesetze Parklandschaft mit familiärer Szenerie. • Slevogt erwähnt das Gemälde in einem handschriftlichen Bilderverzeichnis und datiert es auf 1909. • Gemeinsam mit Liebermann und Corinth zählt er zu den herausragenden Vertretern des deutschen Impressionismus. Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Bernhard Geil mündlich bestätigt. PROVENIENZ: Sammlung Caroline von Slevogt, geb. Lucas (Mutter des Künstlers). Privatsammlung. Privatsammlung. Privatsammlung Berlin (2005 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Liebermann - Corinth - Slevogt. Die Landschaften, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, 30.4.-1.8.2010; Museum of Fine Arts, Houston, 12.9.-5.12.2010, Kat.-Nr. 67 (m. Farbbabb.). After Impressionism. Inventing Modern Art, The National Gallery, London, 25.3.-13.8.2023, Kat.-Nr. 63 (m. Farbabb.). LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, 882. Auktion, Moderne Kunst, 3.12.2005, Los 986 (m. Farbabb. S. 319). Von einer besonderen atmosphärischen Leichtigkeit ist die vorliegende Parklandschaft geprägt. Der lockere Auftrag lichter Farben, das virtuose Licht-Schatten-Spiel im Schutz der Bäume und die zufällig wahrgenommene Familienszene unterstreichen die herausragende Stellung Max Slevogts innerhalb des deutschen Impressionismus. Nachdem sich Slevogt von 1884 bis 1889 einem Studium an der Münchener Akademie der Bildenden Künste widmet, schreibt er sich 1889 in der renommierten Académie Julian in Paris ein. Doch wird erst die Teilnahme 1900 an der Weltausstellung in Paris und der dortige Kontakt mit dem französischen Impressionismus sowie mit der Malerei Édouard Manets zu einer Art Zäsur in seinem eigenen künstlerischen Schaffen. Es beginnt eine Loslösung von einer eher dunklen Farbigkeit seiner dramatischen Gemälde mit teils symbolistischen Anklängen à la Arnold Böcklin hin zu einer lichten Freilichtmalerei im Sinne des impressionistischen Grundgedankens eines Claude Monet. Die spontane Erfassung des flüchtigen visuellen Eindrucks in Verbindung mit einer suggestiven Pinselschrift zeigt sich eindrucksvoll in dem vorliegenden Gemälde 'Kinder am Weiher (Garten in Godramstein)' von 1909. In dieser Zeit fertigt Slevogt hauptsächlich Landschaften und Porträts im Auftrag des Bayerischen Prinzregenten Luitpold an, doch findet er auch Zeit, sich sehr persönlichen Darstellungen zu widmen, wie in diesem Gemälde aus dem Besitz der Mutter des Künstlers, Caroline von Slevogt. In einem schon fast fotografisch festgehaltenen Augenblick zeigt Slevogt seine beiden Kinder Nina und Wolfgang gemeinsam mit ihrem Kindermädchen auf dem Weg zu einem Weiher auf dem Grundstück seiner Schwiegereltern. Später sollte das unweit gelegene Landgut Neukastell, später Slevogthof genannt, zu dem Alterssitz des Künstlers werden. Die pfälzische Landschaft um Godramstein mit Ausblick auf die Vogesen und umliegende Weinberge sollte das künstlerische Schaffen zeitlebens inspirieren, sie sind als weiterer Motor in seiner Entwicklung hin zu einer impressionistischen Malerei zu nennen. Slevogt setzt sich hier mit jahres- und tageszeitlichen sowie mit witterungsbedingten atmosphärischen Effekten auseinander. Hier ruft er eine herbstliche Szenerie mit schon teils gefärbtem Laub und nachmittäglichen Lichtstrahlen auf, die sich ihren Weg durch das dicke Baumgeflecht am oberen Bildrand suchen und ihre warmen Strahlen sowohl auf den Weg als auch auf die drei Gestalten werfen. Man kann sich Max Slevogt förmlich vorstellen, wie er hinter dem Bildausschnitt mit einer Staffelei sitzt und seinen Kindern womöglich etwas zuruft. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Gemälde erst diesen Sommer einen Platz in der mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Ausstellung 'After Impressionist: Inventing Modern Art' in einem der weltweit führenden Museen, der National Gallery in London, fand. [AW] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.34 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.
Alexej von Jawlensky 1864 Torschok - 1941 Wiesbaden Abstrakter Kopf. 1933. Öl auf Malpappe. Links unten monogrammiert sowie rechts unten datiert. Verso mit einer Ölstudie zu einem Bauernschrank sowie der Bezeichnung '12'. 22 x 15,5 cm (8,6 x 6,1 in). • Ein besonders farbstarkes Exemplar aus der wichtigen Serie der 'Abstrakten Köpfe'. • Radikal überwindet Jawlensky hier die klassische Porträtmalerei. • Harmonische Komposition in reizvoller, geometrisch-inspirierter Symmetrie. • 1933 als Geschenk von Jawlensky an die Kunsthistorikerin und Freundin Mela Escherich. PROVENIENZ: Sammlung Mela Escherich, Wiesbaden (1933 als Geschenk vom Künstler erhalten). Nachlass Mela Escherich, Wiesbaden (seit 1956). Sammlung Hanna Bekker vom Rath, Hofheim im Taunus. Privatsammlung. Privatsammlung (1989 vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Süddeutschland (1992 vom Vorgenannten erworben). LITERATUR: Maria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky, Alexej Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Bd. II (1914-1933), München 1992, S. 481, WVZ-Nr. 1417 (m. Farbabb. S. 493). Sotheby's, London, 29.11.1989, Los 199 (m. Farbabb.). Grisebach, Berlin, 24. Auktion, 29.5.1992, Los 63 (m. Farbabb.). Mela Escherich, in: Der Cicerone, Jg. XVIII, 1926, zit. nach: Clemens Weiler, Köpfe-Gesichte-Meditationen, Hanau 1970, S. 129. Von Beginn an verfolgt Alexej von Jawlensky konsequent lediglich drei Bildsujets: Das Stillleben, die Landschaft und das Porträt. Zunehmend wendet er sich der Thematik des Porträts zu, das er in den 'Meditationen', 'Variationen' und später in Serien bis zu seinem Tod 1941 in Wiesbaden immer wieder aufgreift. Schon 1914 im Exil in der Schweiz entstehen erste 'Heilandsgesichter' und 'mystische Köpfe', die den Porträtcharakter der bisherigen Köpfe bereits fast vollständig hinter sich lassen. In logischer Konsequenz geht er einen weiteren Schritt in Richtung Abstrahierung sowie Entwicklung der Farbfeldmalerei und wendet sich von 1918 bis 1933 den 'Abstrakten Köpfen' zu. Unser 'Abstrakter Kopf' von 1933 verbindet ein besonders spannendes Spiel von fröhlicher Farbigkeit einerseits und einem geschlossenen Blick voll innerer Einkehr andererseits. Das den traditionellen russischen Ikonendarstellungen entnommene Schema entrückt Jawlensky restlos einer naturalistischen Darstellung. Auf der Suche nach einer Tiefe im Ausdruck werden die Gesichtsmerkmale aufgelöst in geometrische Formen und in einer beinahe architektonischen Symmetrie neu angeordnet. Mit einer Komposition aus scharfen Linien und fein abgestimmten Farbfeldern dringt Jawlensky mit seiner Kunst auf eine mythische Ebene vor und macht das Unsichtbare fühlbar. Diese Thematik beschäftigt auch die Kunsthistorikerin, Schriftstellerin und Freundin Jawlenskys Mela Escherich, aus deren Besitz das Gemälde stammt. Nach ersten Kontakten zu Beginn der 1920er Jahre entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen diesen beiden Gleichgesinnten. Escherich versorgt ihn sowohl mit Lektüre als auch mit finanzieller Unterstützung und wird mit Jawlenskys zunehmender Bewegungseinschränkung eine seiner sog. 'Nothelferinnen'. Der Künstler dankt es ihr mit Bildgeschenken wie dem 'Abstrakten Kopf' von 1933. Auch nach seinem Tod agiert sie als unermüdliche Befürworterin und unternimmt sogar erste Anstrengungen hinsichtlich eines Werkverzeichnisses. Es ist also nicht nur die besondere Ausdruckskraft des Werkes, was dieses mit einem so geistvollen Charakter kennzeichnet, sondern auch die spannende Provenienz und einzigartige Hintergrundgeschichte. [AW] Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONAlexej von Jawlensky 1864 Torschok - 1941 Wiesbaden Abstrakter Kopf. 1933. Oil on cardboard. Lower left monogrammed and lower right dated. With an oil study of a rustic wardrobe and the inscription '12' on the reverse. 22 x 15.5 cm (8.6 x 6.1 in). • A particularly color-intense copy from the important series of the 'Abstract Heads'. • Jawlensky left classic portraiture behind him in a radical manner. • Harmonious composition in an appealing symmetry informed by geometry. • In 1933 present from Jawlensky to the art historian and friend Mela Escherich. PROVENANCE: Mela Escherich Collection, Wiesbaden (gifted from the artist in 1933). Estate of Mela Escherich, Wiesbaden (since 1956). Hanna Bekker vom Rath Collection, Hofheim im Taunus. Private collection. Private collection (acquired from the above in 1989). Private collection Southern Germany (acquired from the above in 1992). LITERATURE: Maria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky, Alexej Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, vol. II (1914-1933), Munich 1992, p. 481, no. 1417 (color illu. p. 493). Sotheby's, London, November 29, 1989, lot 199 (color illu.). Grisebach, Berlin, 24th auction, May 29, 1992, lot 63 (color illu.). Mela Escherich, in: Der Cicerone, year XVIII, 1926, quoted from: Clemens Weiler, Köpfe-Gesichte-Meditationen, Hanau 1970, p. 129. From the beginning on, Alexej von Jawlensky consistently pursued only three subjects: the still life, the landscape and the portrait. He increasingly turned to portraits, which he revisited in meditations, variations and in serial works, until his death in Wiesbaden in 1941. As early as in 1914 while in exile in Switzerland, he made first “Savior Faces” and “Mystical Heads” in which he would almost completely overcome the portrait character of previous heads. As a logical consequence, he made another step towards abstraction and the development of color field painting with the “Abstract Heads” made between 1918 and 1933. Our 'Abstract Head' from 1933 combines a particularly exciting play of cheerful colors on the one hand, and inner contemplation on the other. Jawlensky entirely removed the scheme, taken from traditional Russian icons, from all naturalistic representation. In search of depth of expression, he broke facial features into geometric shapes and rearranged in an almost architectural symmetry. With a composition of sharp lines and finely coordinated color fields, Jawlensky's art reached a mythical level at which he made the invisible tangible. This topic also concerned the art historian Mela Escherich, writer and friend of Jawlensky, who was among the work’s early owners. After they had met in the early 1920s, the two like-minded people became close friends. Escherich provided him with reading material as well as with financial support and, as Jawlensky became increasingly ill, she was one of his so-called 'emergency helpers'. In return for her help, the artist gave her pictures such as the present 'Abstract Head' from 1933. Even after his death, she acted as a tireless supporter and even made first efforts to compile a catalogue raisonné. So it's not just the special expressiveness of the work that gives it such a spirited character, but also the exciting provenance and the unique background story. [AW] Called up: December 9, 2023 - ca. 17.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Georg Kolbe 1877 Waldheim/Sachsen - 1947 Berlin Kniende - Nereide. Ca. 1923. Bronze mit rotbrauner Patina. Auf der linken Fußsohle mit dem legierten Monogramm. Auf der Standfläche mit dem Gießerstempel 'H. Noack Berlin Friedenau'. Lebzeitguss. 31,5 x 13,5 x 19,5 cm (12,4 x 5,3 x 7,6 in). Die 25 Güsse dieser Skulptur wurden nur im Zeitraum zwischen Mai 1923 bis Ende 1923 oder Anfang 1924 gegossen. Es wurden keine postumen Güsse hergestellt. [AW]. • Lebzeitguss, ausgeführt bei Noack, Berlin-Friedenau. • Besonders raumgreifende, expressive Körperhaltung. • Der Titel 'Nereide' verweist auf die griechische Mythologie: ein auf den Wellen dahingleitendes Meereswesen. • Charakteristisches Beispiel für diese Werkphase, in der Kolbe seinen Frauengestalten Grazie, Leichtigkeit und leise Melancholie einhaucht. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. LITERATUR: Ursel Berger, Georg Kolbe - Leben und Werk, Berlin 1990, S. 267 (bei WVZ-Nr. 60 erwähnt). 'Das Kunstwerk ist eine Übersetzung des Lebens in eine Sprache. Ein Sammeln und Weglassen zahlloser Eindrücke, ein Ordnen und Hervorheben des Wesentlichen.' Georg Kolbe, 1912 Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 17.52 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONGeorg Kolbe 1877 Waldheim/Sachsen - 1947 Berlin Kniende - Nereide. Ca. 1923. Bronze with red-brown patina. With the monogram in ligature under the left foot. Stand with the foundry mark 'H. Noack Berlin Friedenau'. Lifetime cast. 31.5 x 13.5 x 19.5 cm (12.4 x 5.3 x 7.6 in). The 25 copies of this sculpture were cast between May 1923 and late 1923 or early 1924. No posthumous casts were made. [AW]. • Lifetime cast by Noack, Berlin-Friedenau. • Particularly spatial and expressive posture. • The title 'Nereide' is from Greek mythology: an aquatic creature that glides on the waves. • Typical of this creative period, in which Kolbe made femal efigures characterized by grace, lightness and quiet melancholy. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. LITERATURE: Ursel Berger, Georg Kolbe - Leben und Werk, Berlin 1990, p. 267 (mentioned under no. 60). 'The work of art is a translation of life into a language. A collection and omission of countless impressions, arranging and emphasizing the essential.' Georg Kolbe, 1912 Called up: December 9, 2023 - ca. 17.52 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Erich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Fränzi. 1910. Lithografie. Ebner/Gabelmann 441 L. Dube L 142. Signiert. Eines von 4 bekannten Exemplaren. Auf Velin. 32,8 x 27,4 cm (12,9 x 10,7 in). Papier ca.: 46,2 x 35,3 cm (18,1 x 13,8 in). [AR]. • Eines von bislang nur vier bekannten Exemplaren. • Heckel porträtiert Fränzi, bekanntestes Modell der 'Brücke'-Künstler. • Entstanden 1910, in einem der prägendsten Jahre der Künstlergemeinschaft. PROVENIENZ: Lübeck, Museum Behnhaus (1924-1937). Staatsbesitz (1937-1940, 'Entartete Kunst', EK-Nummer 11584). Galerie Ferdinand Möller, Berlin (1940 durch Tausch vom Vorgenannten, bis 1943). Ferdinand Möller, Zermützel/Köln (1943–1956). Maria Möller-Garny, Köln (1956–1983). Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf. Firmensammlung Ahlers AG, Herford (1984 von Vorgenanntem erworben). AUSSTELLUNG: Der Blick auf Fränzi und Marcella: Zwei Modelle der Brücke-Künstler Heckel, Kirchner und Pechstein, Sprengel Museum, Hannover, 29.8.2010-9.1.2011, Kat.-Nr. 123, S. 51 (Abb.) u. 135. Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover, 28.9.2013-5.1.2014. Blaues Land und Großstadtlärm. Ein expressionistischer Spaziergang durch Kunst und Literatur, Franz Marc Museum, Kochel am See, 30.4.-3.10.2017, Kat. S. 152. Erich Heckel. Der poetische Expressionist, Franz Marc Museum, Kochel am See, 24.2.-19.5.2019. LITERATUR: Galerie Wolfgang Ketterer, 20. Jahrhundert, 58. Auktion, 7./8.6.1982, Los 685 (m. Abb.). www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/datenbank (Nr. 11584). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 18.18 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONErich Heckel 1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee Fränzi. 1910. Lithograph. Ebner/Gabelmann 441 L. Dube L 142. Signed. One of 4 known copies. On wove paper. 32.8 x 27.4 cm (12.9 x 10.7 in). Sheet: 46,8 x 35,8 cm (18,4 x 14 in). [AR]. • One of to date only 4 known copies. • Heckel portrayed Fränzi, the most famous of the 'Brücke' models. • From 1910, a key year for the artist group. PROVENANCE: Lübeck, Museum Behnhaus (1924-1937). State.owned (1937-1940, 'Degenerate Art', number 11584). Galerie Ferdinand Möller, Berlin (in an exchange with the above in 1940, until 1943). Ferdinand Möller, Zermützel/Cologne (1943–1956). Maria Möller-Garny, Cologne (1956–1983). Art dealer Wolfgang Wittrock, Düsseldorf. Corporate Collection Ahlers AG, Herford (acquired from the above in 1984). EXHIBITION: Der Blick auf Fränzi und Marcella: Zwei Modelle der Brücke-Künstler Heckel, Kirchner und Pechstein, Sprengel Museum, Hanover, August 29, 2010 - January 9, 2011, cat. no. 123, p. 51 (fig.) and 135. Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit von Rembrandt bis Dieter Roth, Foundation Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hanover, September 28, 2013 - January 5, 2014. Blaues Land und Großstadtlärm. Ein expressionistischer Spaziergang durch Kunst und Literatur, Franz Marc Museum, Kochel am See, April 30 - October 3, 2017, cat. p. 152. Erich Heckel. Der poetische Expressionist, Franz Marc Museum, Kochel am See, February 24 - May 19, 2019. LITERATURE: Galerie Wolfgang Ketterer, 20. Jahrhundert, 58th auction, June 7/8, 1982, lot 685 (illu.). www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/datenbank (Nr. 11584). Called up: December 9, 2023 - ca. 18.18 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.
Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Bauern mit Kuh. Um 1922. Aquarell, Tuschpinsel und schwarze Kreide. Rechts unten signiert. Auf glattem, festem Velin. 39,2 x 50 cm (15,4 x 19,6 in), blattgroß. Es existiert eine Fotografie dieser Arbeit von Ernst Ludwig Kirchner, 'Photoalbum II', S. 343. [CH]. • Ausgearbeitetes Aquarell aus der gesuchten Davoser Schaffenszeit. • Bereits 1955 in den USA ausgestellt. • Nahezu bühnenartig komponierte Szene mit belebtem Vorder-, Mittel- und Hintergrund. • Als begnadeter Zeichner bringt Kirchner diese momenthafte Situation der in Bewegung befindlichen Tiere und Menschen in wenigen, gekonnt gesetzten Strichen aufs Papier. • Die in diesem Aquarell enthaltenen Motive finden sich auch in Kirchners berühmtem Gemälde-Triptychon 'Alpleben' wieder (1918/19, Kirchner Museum, Davos). • Durch Kirchners Umzug in die Bergwelt der Schweizer Alpen entwickelt der Künstler eine Faszination für das arbeitsreiche Bergbauernleben, das er in Fotografien, Aquarellen, Zeichnungen und Gemälden festhält. Das vorliegende Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Sammlung Mr. and Mrs. Dickson Reck, Berkeley (um 1930). Privatsammlung Sydney. Dover Street Gallery, London (1992). Galerie Iris Wazzau, Davos. Privatsammlung Norddeutschland (1994 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: 20th Anniversary Exhibition, San Francisco Museum of Art, August 1955. LITERATUR: Sotheby's, London, Impressionist and Modern Paintings, Drawings and Sculpture (part II.), 23.6.1993, Los 274 (m. Farbabb.). 'Der gute van de Velde schrieb mir heute, ich sollte doch wieder ins moderne Leben zurück. Das ist für mich ausgeschlossen. Ich bedaure es auch nicht. Ich habe hier ein reiches Feld für meine Tätigkeit, dass ich es gesund kaum bewältigen könnte [..]. Und hier lernt man tiefer sehen und weiter eindringen als in dem sogenannten 'modernen' Leben, das meist trotz seiner reichen äusseren Form so sehr viel oberflächlicher ist.' E. L. Kirchner in einem Brief an Helene Spengler, 3.7.1919. Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 18.23 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Bauern mit Kuh. Um 1922. Watercolor, ink brush and black chalks. Lower right signed. On firm and smooth wove paper. 39.2 x 50 cm (15.4 x 19.6 in), the full sheet. A photograph of this work is in Ernst Ludwig Kirchner's 'Photoalbum II', p. 343. [CH]. • Elaborate watercolor from the sought-after Davos period. • Exhibited in the USA as early as 1955. • An almost stage-like scene with animated foreground, middle ground and background. • As a gifted draftsman, Kirchner adds motion to the animals and people in this depiction with just a few skillfully placed strokes. • The motifs contained of this watercolor can also be found in Kirchner's famous oil triptych 'Alpleben' (1918/19, Kirchner Museum, Davos). • Kirchner's move to the mountains of the Swiss Alps led to a fascination for the hard life of mountain farmers, which he captured in photographs, watercolors, drawings and paintings. The present work is registered in the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: Collection of Mr. and Mrs. Dickson Reck, Berkeley (around 1930). Private collection Sydney. Dover Street Gallery, London (1992). Galerie Iris Wazzau, Davos. Private collection Northern Germany (acquired from the above in 1994). EXHIBITION: 20th Anniversary Exhibition, San Francisco Museum of Art, August 1955. LITERATURE: Sotheby's, London, Impressionist and Modern Paintings, Drawings and Sculpture (part II.), June 23, 1993, lot 274 (color illu.). 'The good van de Velde wrote to me today saying that I should return to modern life. That is out of question for me. And I have no regrets. I have found a rich field for my work here that I could hardly manage it in good health [..]. You learn to look and explore deeper than in so-called 'modern' life, which, despite its rich outer form, is so much more shallow.' E. L. Kirchner in a letter to Helene Spengler, July 3, 1919. Called up: December 9, 2023 - ca. 18.23 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Karl Hofer 1878 Karlsruhe - 1955 Berlin Mädchenporträt. Um 1920. Öl auf Kupferplatte. Rechts unten monogrammiert. 40 x 34,5 cm (15,7 x 13,5 in). Während der Besetzung der Niederlande 1940–1945 wurde das Bild zusammen mit der Sammlung des Besitzers von Direktor Sandberg im Stedelijk Museum in Amsterdam verborgen gehalten. [AW]. • Radikal moderne Ästhetik: klar-reduzierte Komposition in flächig-leuchtender Farbgebung. • Ausdrucksstarkes Porträt von einnehmend klarem Blick aus der besten Schaffenszeit. • Eindrucksvoll gelingt es Hofer in seinen Porträts, das individuelle Schicksal der Dargestellten zu visualisieren, um es gleichzeitig in den Zustand des Allgemeingültigen zu heben. • Seit beinahe 100 Jahren in Familienbesitz. PROVENIENZ: Das Kunsthaus Herbert Tannenbaum, Mannheim. Sammlung William (Dr. Wilhelm) Landmann (1891-1987), Mannheim/Amsterdam/Toronto (in den frühen 1920er Jahren vom Vorgenannten erworben). Sammlung Martin Landmann (1923-2021), Vancouver, Kanada (1953 vom Vorgenannten erhalten). Seither in Familienbesitz. AUSSTELLUNG: Stedelijk Museum, Amsterdam (Juli 1939-1946 als Leihgabe aus der Sammlung Landmann). European sculpture and painting from the collection of William Landmann, Art Gallery of Ontario, Toronto, 18.10.-17.11.1946. European Paintings, Art Gallery of Toronto, 1962 (m. Abb. S. 4). Für die Kunst! Herbert Tannenbaum und sein Kunsthaus. Ein Galerist – seine Künstler, seine Kunden, sein Konzept, Reiß-Museum der Stadt Mannheim, 11.9.1994-8.1.1995, Kat.-Nr. 179 (m. Abb.). LITERATUR: Karl Bernhard Wohlert, Karl Hofer. Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, hrsg. von Markus Eisenbeis, Köln 2007, WVZ-Nr. 402 (m. Abb.). Unterlagen zur Einlagerung / Leihgabe der Sammlung Landmann, Archiv des Stedelijk Museum Amsterdam, Ordner 707. Unterlagen zur Einlagerung / Leihgabe der Sammlung Landmann, Archiv des Stedelijk Museum Amsterdam, Ordner 698, S. 18, lfd. Nr. 601. Ausstellungsliste von 1946, Archiv der Art Gallery of Ontario, Toronto. Sammlungsinventar (Karteikarte) der Sammlung Landmann, Privatbesitz. Paul Duval, German, Mexican and American Art Shows Varied National Characteristics, in: Saturday Night, Band 62, Nr. 8, 26.10.1946, Toronto, S. 2f. (m. Abb.). Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 18.34 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N), Folgerechtsvergütung fällt an.ENGLISH VERSIONKarl Hofer 1878 Karlsruhe - 1955 Berlin Mädchenporträt. Um 1920. Oil on copper plate. Monogrammed in lower right. 40 x 34.5 cm (15.7 x 13.5 in). During the occupation of the Netherlands from 1940 to 1945, the picture, alomngside other works from the collection, was hidden at the Stedelijk Museum in Amsterdamby by its director Sandberg. [AW]. Radically modern aesthetics: a clear, reduced composition in flat, bright colors. • Expressive portrait with an engaging clear look from the best creative period. • In his portraits, Hofer impressively succeeded in visualizing the individual fate of those depicted, while he also takes the pictorial content to a universal level. • Family-owned for almost 100 years. PROVENANCE: Das Kunsthaus Herbert Tannenbaum, Mannheim. William (Dr. Wilhelm) Landmann Collection (1891-1987), Mannheim/Amsterdam/Toronto (acquired from the above in the early 1920s). Martin Landmann Collection (1923-2021), Vancouver, Canada (obtained from the above in 1953). Ever since family-owned. EXHIBITION: Stedelijk Museum, Amsterdam (July 1939-1946 as loan from the Landmann Collection). European sculpture and painting from the collection of William Landmann, Art Gallery of Ontario, Toronto, October 18 - November 17, 1946. European Paintings, Art Gallery of Toronto, 1962 (fig. p. 4). Für die Kunst! Herbert Tannenbaum und sein Kunsthaus. Ein Galerist – seine Künstler, seine Kunden, sein Konzept, Reiß-Museum der Stadt Mannheim, September 11, 1994 - January 8, 1995, cat. no. 179 (fig.). LITERATURE: Karl Bernhard Wohlert, Karl Hofer. Catalogue raisonné of paintings, vol. 2, ed. by Markus Eisenbeis, Cologne 2007, no. 402 (fig.). Documents on the storage / loan from the Landmann Collection, archiev of Stedelijk Museum Amsterdam, folder 707. Documents on the storage / loan from the Landmann Collection, archiev of Stedelijk Museum Amsterdam, folder 698, p. 18, no. 601. Exhibition list from 1946, archive of Art Gallery of Ontario, Toronto. Collection inventory (file card) of Landmann Collection, privately owned. Paul Duval, German, Mexican and American Art Shows Varied National Characteristics, in: Saturday Night, vol. 62, no. 8, October 26, 1946, Toronto, pp. 2f. (fig.). Called up: December 9, 2023 - ca. 18.34 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N), artist´s resale right compensation is due.

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