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Lot 3555

Filmplakate der späten zwanziger und der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Farbig gedruckte Großplakate meist in Farboffset oder Lithographie. Jeweils ca. 140 x 95 cm. Berlin 1929-1939.Eindrucksvoller Überblick über das deutsche Filmschaffen der 30er Jahre mit populären, Kinofilmen, die erfreuten, amüsierten, erschütterten und verstörten, mit bedeutenden Schauspielern wie Heinrich George, Heinz Rühmann, Mary Astor oder Elisabeth Bergner. Darunter auch wenige Plakate internationaler Filme, die in Deutschland gezeigt wurden und für die eigene Plakate entworfen wurden, u. a. von dem Maler und Grafiker Josef Fenneker (1895-1956). Vorhanden sind Plakate zu den damaligen "Blockbustern": 1) 1929. Marcella Albani in Die Flucht der Delia (L'évadée Délia Fitzbury) mit Werner Fütterer, Florence Gray. Regie: Henri Ménessier. Berlin, R. Spiegel, 1929. - 2) 1929. Plakat Katharina Knie die Tochter des Seiltänzers mit Carmen Boni. Regie: Karl Grune. Berlin, R. Piegel, 1929. - 3) 1930. Kismet. Mit Gustav Foelich. Regie: Wilhelm Dieterle. Berlin 1930. - 4) 1930. Richard Barthelmess in Der Flüchtling (The Lash) mit Mary Astor, Marian Nixon. Regie: Frank Lloyd. Berlin (nach 1930). - 5) 1931. Elisabeth Bergner in Ariane. Regie: Paul Czinner. Berlin, Paul Grasnick, 1931. - 6) 1931. Die Maske fällt mit Lissi Arna, Anton Pointner, Karl Etlinger etc. Regie: Wilhelm Dieterle. Berlin, R. Spiegel, 1931. - 7) 1932. Schleppzug M17. Regie: Heinrich George. Berlin, Lindemann & Lüdecke, 1933. - 8) 1932. Die - oder Keine. Mit Gitta Alpár, Max Hansen und Ferdinand von Alten. Regie: Carl Froelich. Berlin, Paul Grasnick, 1932. - 9) 1933. Revolte im Zoo. Mit Loretta Young und Gene Raymond. Regie: Rowland V. Lee. Berlin, Paul Grasnick, 1934. - 10) 1934. Pipin der Kurze. Mit Heinz Rümann. Regie Carl Heinz Wolff. Berlin, Eckert, 1934. - 11) 1934. Franziska Gaal in Früchtchen nach dem Bühnenstück Le Fruit vert. Regie: Richard Eichberg. Berlin, Paul Grasnick, 1934. - 12) 1934. Früchtchen. Mit Franziska Gaal, Theo Lingen etc. Regie: Max Neufeld und Richard Eichberg. Berlin, Lindemann & Lüdecke, 1934. - 13) 1939. Scotland Yard blamiert sich (Bulldog Drummond's Secret Police). Regie: James P. Hogan. Plakat von Erich Meerwald 1940. - 14) 1939. Eine kleine Nachtmusik mit Hannes Stelzer und Heli Finkenzeller. Regie: Leopold Hainisch. Berlin, Paul Grasnick, 1939. - Mit den üblichen Faltungen bzw. Knickspuren, gleichmäßig gebräunt, kaum Einrisse oder Randläsuren, nur hier und da kleine Hinterlegungen und Reparaturen, vereinzelte Fleckchen, meist gut erhalten und in überzeugendem, kraftvollen Farbdruck.

Lot 88

Merian, Matthäus. (Theatrum Europaeum, oder Ausführliche und Warhafftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten, so sich hin und wider in der Welt, fürnemblich aber in Europa, und Teutschlanden, so wol im Religion- als Prophan-Wesen ... zugetragen haben). Beschrieben durch J. P. Abelinus (H. Oraeus, J. P. Lotichius, J. G. Schleder, M. Meyer, W. J. Geiger, D. Schneider u. G. Schweder). Bände IV-XIII und XV, in zus. 11 (von 21) Bänden. Mischauflage. 33,5 x 21 cm. Mit 10 (von 11) Kupfertiteln, 1 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel, 149 Textkupfern, 301 Portraitkupfern, 134 Kupfertafeln, 36 Kupferstichkarten und 182 Kupferstichplänen. Pergament d. Z. (teils etwas fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RSchild (teils oxidiert) bzw. Band XV Pergament d. Z. (unteres Kapital angeplatzt, leicht berieben) mit hs. RTitel, RVergoldung, goldgeprägten Bordüren auf den Deckeln und goldgeprägter Vignette im Mittelfeld, dreiseitiger Goldschnitt. Frankfurt, Erben Merian, 1685-1707.Wüthrich III, S. 128-140. - Die Bände XIII und XV in einziger Ausgabe, die Bände VIII bis XII in zweiter Ausgabe, die Bände V bis VII in dritter Ausgabe und der Band IV in vierter Ausgabe.11 Bände der Reihe der berühmten, von Matthäus Merian und seinen Nachfolgern illustrierten Jahrhundertchronik. "Aus eigener Lektüre möchten wir sagen, daß es in deutscher Sprache keine vergleichbare und ebenso reiche Fundgrube zeitgenössischer historischer Dokumentation über das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges und das von Ludwig XIV. gibt" (Wütherich). Eines der bedeutendsten Quellenwerke für die Geschichte des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, enthält auf über 20.000 Seiten neben historischen Fakten auch unzählige Anekdoten, Kuriositäten sowie Skandalnachrichten aus aller Welt. Die Kupfertafeln zeigen berühmte Ansichten, militärische Ereignisse, Portraits der wichtigsten historischen Persönlichkeiten der Zeit u. v. m. Die Einzelbände erlebten bis zu sechs Auflagen. Die Tafelzahl der Auflagendrucke weicht teilweise voneinander ab, da wohl jeweils der aktuell vorhandene Druckplattenbestand benutzt wurde. - Dem Band zehn fehlt der Kupfertitel. Die anderen Bände sonst höchstwahrscheinlich vollständig, teils aber mit Abweichungen von Wüthrich. Leicht gebräunt und fingerfleckig, teils gering angestaubt, selten im Rand mit unauffälligen Wurmspuren, Register mit hs. Anstreichungen. Auf dem vorderen fliegenden Vorsatz mit hs. Besitzvermerk.

Lot 381

Hiroshige, Utagawa. Hanashoubu ni shirasagi (Weißer Reihe über der Iris). Farbholzschnitt nach einem Motiv von Hiroshige. Format Chu-tanzaku (38 x 17 cm). Edo um 1835.Einer von mehreren Drucken des "Hanashoubu ni shirasagi", des weißen Reihers, der aus dem Schilf über drei Irisblüten herausfliegt von dem Ukiyo-e Künstler der Edo-Periode Utagawa Ando Hiroshige (1797-1858) aus dessen Serie mit Blumen und Vögeln. - Etwas gebräunt, leicht fleckig, hier und da kleine Randläsuren, geringer Oberflächenabrieb.

Lot 2527

Heyse, Paul, Schriftsteller, Nobelpreisträger, Haupt des Münchener Dichterkreises (1830-1914). 2 eigh. Briefe, 1 eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Paul Heyse" und eine zugehörige eigh. Bleistift-Skizze. Zus. 71/2 S. (Tinte, Durchschrift und Bleistift). Gr. 4to, 8vo und quer-gr. 8vo. 1870-1884.Der erste Brief (München 1882) ist die wohl mit Hilfe von Kopierpapier gefertigte Durchschrift eines umfangreichen handschriftlichen Briefes von Heyse an Rudolf Graf Hoyos, der ihm die von Hoyos herausgegebene Sammlung "Briefe eines Unbekannten (Alexander von Villers)", die 1881 bei Gerold in Wien erschienen war, übersandt hatte. Die Kopie hat Heyse wahrscheinlich für das Ehepaar Gerold angefertigt oder anfertigen lassen. Heyse würdigt darin ausführlich Villers' Persönlichkeit und kommt dabei auf dessen Abneigung gegen Gottfried Keller zu sprechen. Erst in diesen Briefen, in denen Heyse öfter vorkommt, habe er, Heyse, erkannt, welch bedeutende Persönlichkeit und großer Geist mit Villers Tod verlorengegangen sei, was ihn mit tiefer Trauer erfülle. - Der zweite Brief (Frankfurt 1884) ist an die Wiener Salonière Rosa von Gerold gerichtet, der er ausführlich sein Beileid zum Tod ihres Mannes, des Verlagsbuchhändlers Moritz von Gerold, ausspricht. - Das Gedicht kommentiert ein Blatt mit einer Bleistiftzeichnung, die eine zeichnende Frau in Rück-Ansicht vor einem bergigen Hintergrund zeigt; in der linken unteren Ecke Heyses Kommentar: "Frau Rosa Gerold angesichts des La Margna der Kunst fröhnend. 22. Juli 1870". - Dazu sandte oder überreichte er ihr eine Woche später das Scherzgedicht: "Gerne malt' ich einen Tannicht, / Doch ich kann nicht, / Wie ich leider auch auf Fichten / Muß verzichten. / Auch zu Buchen, Linden, Eichen / Will's nicht reichen. / Doch mit nackten Felsenwällen, / Häuschen, Hüttchen, Schweineställen / Glückt mir's - in den meisten Fällen. - Paul Heyse, nur zu eignem Gebrauch. - Sils-Maria während einer großen Hungersnoth, 29 Juli 70". - Dabei: Anna Heyse, Pauls Ehefrau (1849-1930). 4 eigh. Briefe m. U. "Anna Heyse". Zus. 13 S. 8vo und gr. 8vo. Starnberg, Prien am Chiemsee und München 1871-1884. - Umfangreiche Briefe an ihre Freundin Rosa von Gerold in Wien. Über Familiäres, die Krankheit ihres Kindes, den Tod Moritz von Gerolds und über den Dramatiker und Burgtheaterdirektor Adolf Wilbrandt: "... Es ist mir zu leid, daß der Verkehr mit Willbrandt [sic] kein regerer ist. Ich hätte es ihm und Ihnen gegönnt. Denn er ist ein selten liebenswürdiger Mensch, der bei seinem Geist eine fast kindliche Herzensgüte u. Heiterkeit bewahrt hat und es mir dadurch auch so angethan hat, daß mich Paul beständig mit Adolf neckte, da ich nach jedem seiner Besuche immer wieder von diesen Eigenschaften sprechen mußte. Ich glaube aber, daß ihn [Wilbrandt] die Arbeit vielleicht noch fester als die Baudia [wohl seine Frau, die Schauspielerin Auguste Wilbrandt-Baudius] umstrickt hält, so hörten wir wenigstens neulich, denn er selbst schreibt sehr selten, da er, glaube ich, neben seinem Studium durch den Strom des geselligen Lebens wohl sehr in Anspruch genommen ist ...".

Lot 493

Diabelli, Antonio. Millionär-Walzer mit Trio und Coda. Notenhandschrift auf Büttenpapier. 12 nn. S. 20 x 33,5 cm. Blauer Interimskarton d. Z. (Rückenstreifen beschabt, brüchig) mit montiertem hs. Deckelschild. Wien 1828.In Wien von J. G. Bibrach "den 9ten Januar 1828" angefertigte Reinschrift des "Millionär-Walzers" von Antonio Diabelli (1781-1858), dem österreichischen Komponisten, Gitarrist, Pianist und Musikverleger, der vor allem für seinen simplen C-Dur-Walzer in die Musikgeschichte einging, da Ludwig van Beethoven diesen als Opus 120 nicht weniger als 33 varriierte - und damit ein Monument der Klavierliteratur schuf, das seinesgleichen sucht. Die Walzer und Lieder sind überschrieben "Ja, ja, ich lobe mir d'Stadt wo viel Freuden man hat", "Trinklied. Freunde hört die weise Lehre", "Ankunft der Jugend", "Brüderlein fein, mußt mir ja nicht böse sein". - Leicht gebräunt und mit Tintendurchschlag, Titelschild "Millionär-Walzer für Martha Heinze". - Beiliegen 3 weitere handschriftliche Notenhefte. 1) Polonaise. Marsch. Walzer. Wiener. Ecoss. Masarek und z. Galopps für das Piano-Forte. arrang. von C. Vater". - 2) Petites Pièces à quatre mains pour le Piano-Forte composées par J. Wannhall. P. Neumeister 1827. - 3) Tobias Haslinger. Sonaten für das Piano-fote zu 4 Händen im leichtesten Style für die ersten Anfänger von Tobias Haslinger. III." Abschrift nach der "Zweiten Auflage". - Rücken lädiert, teils offen, sonst ähnlich ordentlich erhalten.

Lot 485

-- Defilé der Haute Couture durch das Wien der Fünfziger-- Wolff, Irmgard. "Modisches Bilderbuch Weihnachten 1955". Deutsche Handschrift mit Bildern auf Karton. 134 hs. num. Bl. Mit 134 meist ganzseitigen aquarellierten, gouachierten, teils goldgehöhten Federzeichnungen. Zweifach gelocht und mit Brokatkordel zwischen 2 Leinendeckeln (mit Läsuren) zusammengebunden (Wien 1955).Unveröffentlichtes Manuskript eines Romans aus Texten und Bildern (heute würde man "Graphic Novel" sagen) über das Leben eines Mannequins im Wien der Nachkriegszeit. Wie in der deutschen "Wolfszeit" lebte Mitte der Fünfziger Jahre nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs auch in Österreichs Hauptstadt das bürgerliche Leben wieder auf, und mit dem "Modesalon Genée" („MDM Genée“) hatte sich eine erste Luxusmarke für die aktuelle Damenmode in der Schönbrunner Straße im Stadtteil Hietzing etabliert, in dem unsere Autorin und geschickte Zeichnerin Irmgard Wolff als das Mannequin "Candide" angestellt war. Sie nimmt den Leser mit durch ihren Tag, das Aufstehen mit der Katze Moki, die dezent wegschaut, wenn die hübsche, 47,5 Kilo wiegende Irmgard nackt in die Dusche steigt, wenn sie auf dem Weg in den Modesalon ist, die Kolleginnen trifft, Gymnastik macht, sich ankleiden lässt mit der neuesten Mode und auch ihre Freizeit in zahlreichen grandios inspirierenden Garderoben verbringt. "Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle! Ich bin nur ein Mannequin, mit dem vorgeschriebenen Maß u. Gewicht, wie es mein Beruf fordert. Man nennt mich Candide ... wie so mein Leben verläuft, will ich ihnen jetzt in einigen Bildern zeigen." (1). "Dies ist MDM Genées Haus in Hietzing, in der Schönbrunnerstraße. Sie hat den ersten Modesalon von Wien. Sie stammt aus einer Hugenottenfamilie. Was sie entwirft ist gemischt mit Wiener Chic und französischem Charme. Ich bin stolz, in diesem Haus beschäftigt zu sein" (10). "Dies ist unser jüngstes Mannequin. Sie kommt immer als letzte ins Haus. Dafür stets mit Neuigkeiten. Heute, daß der Prinz von Monetensien im Sacher abgestiegen ist, u. Abend unsrer Modeschau beiwohnen wird. MDM. Genée nennt sie 'Claque'" (12). "Auf mich fallen 50 Garderobestücke heute Abend zum Vorführen. 50 mal umkleiden mit allem, was dazu gehört" (13). Interessant sind die Einblicke in die harte Welt der Mode und der Mannequins, die es in den fünziger Jahren auch nicht leichter hatten als die Models heute, nur Obst oder Säfte zu sich nahmen oder nach jeder "Kaloriensünde" sofort wieder trainierten, um die Figur zu erhalten. "In den Nähstuben herrscht Hochbetrieb. Wir Mannequins stehen bereits 3 Stunden bei den Anproben! Unbeweglich wie Wachsfiguren! Auch die sinnlosen Unterkleider, oftmals nur aus Tüll oder haudünnem Chiffon bestehend, müssen auf den Millimeter der Figur anpassen … Nach 4-stündiger Kleideranprobe, endlich eine Zigarettenpause, ich bin jetzt schon müde, wie soll das abm Abend werden! (16, 17)", über die Koleginnen und Zickereien unter den Mädchen: "… die älteste unter uns … ist mir aus Eifersucht feindlich gesinnt … ein bedauernswert streitsüchtiger Charakter" (19-20).Über die Darstellungen auf dem Laufsteg: "Für uns Mannequins besteht das Gesetz der Schauspieler, während der Vorführung das Puplikum [sic] nicht anzusehen". Dann erscheint der elegante, fiktive "Prinz von Monetensien", über den unser Mannequin urteilt "Sieht für meinen Geschmack ein bißchen blöd aus, aber dafür elegant! Und gute Figur! und immens reich! Sicher auch Bigamist! Er kauft meistens 2 Kollektionen!" Es folgen sensationelle neueste Modeentwürfe (26-65): "Kurze Pause vor den Abendkleidern. Ich bin zu müde bis zu meiner Garderobe zu gehen", die Abendkleider (Tafeln 66-83), es folgt eine Champagnerpause: "Wir holen uns neue Kräfte! Madame ließ uns eine Flasche Champagner übergeben, mit den Begleitworten, der Mumm soll uns Mumm machen. Wir brauche ihn! Wir müssen jede noch neuen Mal in Faschingskostümen auftreten …". Die nächste Tafel zeigt das verhasste Mannequin tanzend auf einem grünen Samtschemel "Aber der Champagner hat dem Teufel Claque nicht nur Mumm gebracht, sondern ein Schwipserl". Danach folgen geistreiche, oft sehr freizügige Phantasiekostüme für Maskenbälle, prachtvoll mit Gold und Silber gehöht: "Der Vamp - mehr gold- als blutgierig", "Die Füchsin", "Ungarische Paprika", "Die Natter", "Balearin aus Ibiza", "Pharaonin", "Das Grashupferl vom Wienerwald" etc. (bis Tafel 93). Unsere Protagonistin Candide wird dann von Madame Genée befördert: "Wir hatten heute einen horrenten (!) Erfolg. Morgen spricht das Obere Wien von uns. Und sie Candide hatten die größte Ovation. Der Prinz war 'enchanté' Ich bin stolz auf sie und ab heute betrachte ich sie als mein 'Starmannequin' mit der dazugehörigen Gagenerhöhung. Und für morgen gebe ich Ihnen einen 'Katzerltag', eh bien!“. Und an ihrem "Katzerltag" schlendert Candide über den Naschmarkt "Frische ‚Maschanzker’ san heute da! Wan’s die "Agrasseln" gibt, dann kommens’s doch schon zu mir!". Sie spaziert durch den Park und erinnert sich an ihre Czerny-Etüden, "die mir nicht aus dem Kopf, dafür nicht in die Finger gingen. Der Vogel über mir war musikalischer! … Die Palatschinken habe ich abgelaufen. Jetzt freue ich mich auf die Couch!", auf der sie an ihre ausgebombten Eltern denkt (111B-114). Abends geht es dann zu einem Rendezvous, natürlich im hochfeinen Abendkleid: "Ich glaube, ich bin arg verliebt!" (130-132) und danach im Seidennegligé ins Bett "Der Traum vom einzigen Kleid, wonach sie sich sehnt" - ist das weiße Hochzeitskleid, mit dem die Erzählung endet (133).Die Zeichnungen sind geschickt, überaus detailreich, oftmals suggestiv und im Sinne einer "Graphic Novel" erstaunlich treffsicher, wenn Candide beispielsweise vor der im Nebel versinkenden Silhouette des Stephansdoms durch die Straßen Wiens schlendert "Du mein geliebter Steffl …" Dabei trägt sie auch in ihrer Freizeit jedes Mal andere Kleider, so dass auch die Einkaufsbummel zum Defilé gerät, die Straße zum Laufsteg und Wien zur Silhouette. Bemerkenswert sind auch die detailreichen Darstellungen der Interieurs im Stil der fünfziger Jahre mit Möbeln wie Bücherregalen, orangefarbener Chaiselongue, Nierentisch, farbigen Lampen, Teppichen, Bildern, Pflanzen, Telefone, Radio, ja sogar ein Plattenspieler - und selbst für das Staubsaugen ist Candide topmodisch gekleidet. - Einige der Kartontafeln in der Bindung gelöst bzw. mit unwesentlichem Ausbruch der Lochung. Wenige vereinzelte Bräunungen und braune Sprenkelfleckchen am Schnitt, nur wenige Darstellungen betroffen, meist sehr sauber und frisch, auf festem, säurefreien und daher kaum gebräuntem Karton, in überzeugenden frischen Farben exakt und geistreich sowie überaus minutiös koloriert. Die Texte in Versalien mit blauer Tinte sind sauber und leserlich, wenn auch mit mehreren orthographischen Kuriositäten und Fehlern. Dennoch ist dieses Originalmanuskript über das Leben eines Mannequins im Wien des Jahres 1955 als Unikat ein einzigartiges Fundstück, das nahezu ohne Änderungen als besonders reizvolle "Graphic Novel" avant la lettre veröffentlicht werden könnte - und sollte.

Lot 2561

Martius, Carl Friedrich Philipp von, bayerischer, vielfach dekorierter Naturforscher, Botaniker und Ethnograph, bereiste 3 Jahre Brasilien und brachte eine große Zahl von Tier- und Pflanzenpräparaten mit, war ab 1826 Professor in München und später auch Direktor des dortigen Botanischen Gartens (1794-1868). 3 eigh. Briefe m. U. "Martius" bzw. "Geh. Rath D. v. Martius". Zus. 5 S. 4to und Quer-8vo. 1822- (circa 1865).Der erste, sehr umfangreiche Brief (München 11.VIII.1822) behandelt in der ersten Hälfte botanische Spezialfragen und geht dann zu einer Verabredung mit dem befreundeten (Frankfurter ?) Adressaten über, den Martius neun Jahre nicht gesehen hatte. "... Ihr Anerbieten, mir bis Darmstadt entgegen zu kommen, hat mich ganz entzückt. Sie schreiben zwar, daß Ihnen Mainz lieber wäre, aber wenn es Ihnen nur einigermaßen möglich ist, so kommen Sie doch bis Darmstadt. Gerade dieses kleine und kunstreiche Städtchen möchte ich ein paar Tage mit Ihnen sehen, wir wollen uns da ganz für uns halten. Daß Frkf., wo Sie so bekannt sind, nicht so gut dient, sehe ich selbst ein ... Ich gehe nach Stuttgardt u. dann mit dem Schnellwagen bis Darmstadt ... Recht leid ist mir, daß Fritz krank ist. Ich werde mit ihm die Reise wohl nicht machen können, denn besser berühre ich Würzb. u. Fr. erst auf der Heimkehr; aber Cölln u. Düsseldorf möchte ich sehen ... Eben höre ich, daß der Kaiser v. Österreich in einigen Wochen hieher kommt, das wäre ein verwünschter Streich, wenn ich am Gartenportal Schildwache stehen müßte ... Eben jetzt ist Gr. Starnberg mit Dr. Pohl hier. Man verwundert sich, daß wir schon so viel fertig haben. Ey nun, man treibt's eben wie's geht. - Meine Freude, Sie, theuerster Freund, nach 9 Jahren wieder umarmen zu können, ist unbeschreiblich ...". - Der zweite Brief (1841) ist an den Universitätsgärtner Joseph Dieffenbach (1796-1863) am Botanischen Garten in Wien gerichtet, als Begleitschreiben zum "Münchner Samenkatalog pro 1841" und einer Münchener Desideratenliste zum Zweck lebhaften Austauschs. "... Unser neuer Hofgärtner H. Weinkauff empfiehlt sich überdies Ihrem Wohlwollen in dem beiliegenden Briefe. Hrn Prof. Endlicher wollen Sie in meinem Namen alles Erdenkliche Schöne sagen. Ich erwarte nächstens auch Briefe von ihm ...". - Das dritte Schreiben ist ein Billet (nach 1859) an den berühmten österr. Botaniker Anton Kerner von Marilaun (1831-1898), zu dieser Zeit Professor in Innsbruck: "Herrn Prof. der Botanik D. Kerner in Insbruck empfiehlt sich u. den Überbringer H. Dr. Jacob hochachtungsvoll Geh. Rath D. v. Martius". - Beiliegend ein Folio-Blatt mit flüchtig kommentierten Federskizzen von Blüten, von anderer Hand mit Bleistift bezeichnet: "Martius".

Lot 2574

- Eigh. Brief m. U. "Schreber". 2 S. Doppelblatt. 4to. Erlangen 25.X.1794.An einen "Herrn Bergrath", dem er für eine Zuschrift "nebst der Beylage" dankt. "... Letztere ist in aller Absicht sowohl was den Inhalt als Vortrag betrift, vortreflich, und die Lesung derselben hat mir ein Vergnügen gemacht, dergleichen man selten genießet. Es kan wohl nicht die Frage seyn, ob diese Abhandlung den Preis davon tragen werde, wohl aber, ob, wenn ihr der Preis zuerkannt worden ist, sie in die N. Acta, in welche sie, nach dem Lothriniusschen Testamente, einen Plaz bekommen muß, in teutscher Sprache, so wie sie geschrieben ist, oder in einer lateinischen Übersezung eingerückt werden soll? Im ersten Falle würde sie sicher verlieren, da es schwer fallen würde, alle Eigenthümlichkeiten des Vortrags im lateinischen beizubehalten; auch würde, da man die Übersezung dem Herrn Verfaßer selbst nicht zumuthen kan, die Akademie einige Kosten davon haben. Im andern Falle würden die Ausländer dabey verlieren, die sie dann nicht würden lesen können ... Eben verbreitet sich, da ich dieses schreibe, hier das Gerücht, daß Frankfurt stark von den Franzosen bedroht werde. Hoffentlich wird es sich nicht bestätigen! - Gott gebe, daß der Krieg, der auch unserer Akademie in mancher Hinsicht nachtheilig ist, bald auf eine verträgliche Art beendigt werden könne und möge!"

Lot 110

-- Der Wiener Kongress und die Schlachten Napoleons "en miniature et en medaille"-- Stettner, Johann Thomas. "Erinnerungs-Medaille dem Kriegsruhm der hohen verbündeten Heere gewidmet" Schraubtaler bzw. Steckmedaille aus zweiteiligem reliefierten und versilberten Zinn mit 14 (6 gegeneinander und 2 auf den Innendeckeln montierten) runden Kupferstichen, darunter 12 kolorierte szenische Bilder. Durchmesser 5 cm. Mit gefaltetem typographischem Beschreibungszettel 17 x 9,4 cm, zus. in OKassette mit rotem Leder-Innenbezug, Seidenhebebändchen und Erklärungsheft 48 S. Holzdeckel mit geleimtem hellgrünen Büttenbezug und 2 aufmontierten kolorierten Kupferstichen mit Schlachtenszenen. Nürnberg, Stettner, 1815.Vgl. Thieme-Becker XXXII, 18ff. - Schraubtaler des Medailleurs Johann Thomas Stettner (1785-1872), hier besonders gut erhalten, da die Medaille nicht nur mit allen zwölf farbig kolorierten Kupfertafeln vollständig ist, sondern sich auch noch in ihrem originalen Futteral mit Begleitbuch und dem Erklärungsblatt bewahrt hat:"Die Vorderseite zeigt eine Ehrenpforte, auf welchem sich verschiedene Sinnbilder der Tapferkeit und des Ruhms erheben, in der Hauptfüllung zeigt sich das Wort Gloria. Die Umschrift lautet Eure Thaten bewundern Millionen. Die Rückseite zeigt die Göttin des Friedens ... Heil dem Frieden, er segnet reich die Erde. Im Innern der Medaille befinden sich 12 Abbildungen, und in dem in den Futteral angebrachten Büchlein ist eine gehaltvolle Beschreibung derselben, als 1) Kongreß in Wien. 2) Bonaparts Entweichung aus der Insel Elba, und Landung in Frankreich. 3) Bestürmung des Brückenkopfs von Ochio bello" etc. bis zu "12) Die Insel St. Helena". - Die runden Kupfertäfelchen teils lose (ohne die verbindenden Litze), wohlerhalten, der Zinntaler mit nur kleinen Hackern oder Druckspuren, leicht berieben, kaum oxidiert, unten signiert "T. Stettner fec.". Das Futteral teils leicht abgegriffen oder berieben, mit geringen Gebrauchsspuren, das Büchlein mit wenigen Eselsöhrchen, sehr schön erhalten. - Beiliegt: Derselbe. "Eintracht überwindet alles". Eine weitere Steckmedaille mit der Chronik der Napoleonischen Schlachten. Schraubtaler aus zweiteiligem reliefierten und versilberten Zinn mit 26 (12 gegeneinander und 2 auf den Innendeckeln montierten) runden Kupferstichen mit gestochenem Text und 12 szenischen Bildern. Durchmesser 5 cm. Ebenda um 1813. - Der Taler mit einer Tempelfront aus sieben Säulen mit den Wappen der gegen Napoleon verbündeten Nationen und im Giebel "Heil Euch Vereinten" sowie der Umschrift "Eintracht überwindet alles". Im Revers Justitia, Minerva und Concordia mit der Umschrift "Gerechtigkeit, Weisheit und Einigkeit Beglücken der Menschheit". Im Innern sechs runde, doppelseitige Kupferstiche mit Schlachtendarstellungen und sechs doppelseitige Texttafeln sowie in Deckel und Boden eingeklebte Titel, die die Regenten der Befreiungskämpfe apotheotisch loben. Die feinen Kupferstiche zeigen die Schlachten bei Lützen, Groß-Beeren, Leipzig, die Übergabe von Dresden, die Belagerung von Würzburg und den Rheinübergang der Verbündeten bei Basel. - Relief stärker berieben und oxidiert, Tafeln minimal gebräunt, kaum Gebrauchsspuren.

Lot 2548

Brehm, Christian Ludwig, ev. Pfarrer und Ornithologe, der Vater des "Tierleben"-Autors Alfred Brehm, trug eine Sammlung von 15.000 Vogelbälgen zusammen und war berühmt als "Vogelpastor" (1787-1864). Eigh. Brief m. U. "L. Brehm". 21/2 S. Doppelblatt. 8vo. Renthendorf 15.X.1846.An einen Ornithologen und Hofrat, dem er zwei Aufsätze für dessen Fachzeitschrift übersendet. "... Ich hoffe, sie sollen, da sie viel Interessantes enthalten, Gnade vor Ihren Augen finden. Sobald ich meine Kiste von Hrn. Plohr erhalten haben werde, will ich Reisebeschreibungen niederschreiben und sie Ihnen für Ihre Zeitschrift senden. - Zu Ende des Zuges will ich auch den im Mai gelieferten Aufsatz über Aufenthalt und Zug der Vögel fortsetzen. Sie können überhaupt künftig auf mich rechnen ...". - Neben seinem Pfarramt in Renthendorf (Thüringen) entfaltete Ludwig Brehm eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit, schrieb mehr als 250 Veröffentlichungen zur Vogelkunde und erhielt den Ehrendoktortitel der Universität Jena verliehen. Die Brehm-Gedenkstätte im Renthendorfer Pfarrhaus erinnert heute an die zoologischen Leistungen von Vater Ludwig und den Söhnen Alfred und Reinhold Brehm.

Lot 1048

Ovidius, Publius Naso. Le Metamorfosi ridotte da M. Gio Andrea dell'Angvillara in ottava rima. Nuovamente di bellissimi & vaghe figure adornata, & diligentemente corrette. Con l'annotationi di M. Gioseppe Horologgi. 8 Bl., 539 S. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel, 15 blattgroßen Textholzschnitten und 15 wiederholten Holzschnitt-Kopfstücken. Pergament d. Z. (fleckig und berieben). Venedig, Bernardo Giunta, 1592.Schweiger II, 690. Brunet IV, 294. Graesse V, 94. Vgl. Thieme-Becker XII, 366. - Nachdruck der Giunta-Ausgabe von 1584 in der nach Schweiger "besten italienischen Übertragung" durch den Dichter Giovanni Andrea dell' Anguillaras (1517-1570), die erstmals 1555 in Paris bei Andreas Wechel erschien, hier mit neuen Anmerkungen und Holzschnittillustrationen, in der Textgestalt aber weniger zuverlässig als die Ausgabe von 1584 (vgl. Brunet). - Etwas finger- und braunfleckig, wenige Blatt gebräunt, am Schluss mit Feuchtigkeitsrand. Titel und fl. Vorsatz mit altem Namenseintrag, vorderes Innengelenk angeplatzt.

Lot 2627

-- Über Robert Schumann-- Lipinski, Karl (Carol), poln. Violinvirtuose, Komponist und Konzertmeister in Dresden, einer der größten Violinisten seiner Zeit (1790-1861). Eigh. Brief m. U. "Karl Lipinski". In deutscher Sprache. 2 S. gr. 4to. Dresden 22.IV.1851.An den Violinisten und Musikschriftsteller Wilhelm Josef von Wasielewski in Düsseldorf, der sich um eine Stelle in der Dresdener Hofkapelle bewerben will. Lipinski gibt ihm Ratschläge und tätige Unterstützung. "... Ich finde sehr natürlich, daß Sie diese Rücksichten für H: Dr. Schumann beobachten, und bis zum statthabenden Conzert in Düsseldorf verbleiben, was auch für Sie selbst sehr ehrenvoll ist, da es beweißt, daß Sie den höheren Anforderungen des höchstgeachteten Künstlers entsprechen, wenn derselbe Sie an seiner Seite zu haben wünscht. - Sollten Sie auch später kommen, und mich nicht mehr hier finden, so werde ich auch alles vorbereiten, um einen günstigen Erfolg für Sie zu vermitteln - da ich H: Capellmeister Reissiger in Ihrer Angelegenheit gesprochen habe, und er mir immer wohlgeneigt ist, also ich von Dresden abwesend wäre, Sie sich an den Capellmeister Reissiger direct bey Ihrer Ankunft melden, und ich bitte Sie nicht zu vergessen eine Empfehlung von H: Dr. Schumann, an den Conzertmeister Schubert mitzubringen, was ich als sehr nothwendig finde - den Capellmeister Krebs habe ich auch gesprochen, und habe dessen Zusage - und gestern im Festkonzert hatte ich Sie, Seiner Excellenz dem Geheimenrath angelegentlich empfohlen ... weil ich mir von Herzen wünsche Sie für unser Institut zu gewinnen. - Und weil man in dringlichen Sachen, immer mit Vorbedacht handeln muß, und Sie so glücklich sind, das Wohlwollen Ihres jetzigen Chef's H: Dr. Schumann zu besitzen, so dürfte es Ihnen nicht schwer seyn, daß wegen der Besetzung Ihrer jetzigen Stelle, nichts unternommen wird, bis Sie von Dresden zurückkommen ..." (kleine Schreibfehler verbessert). - Lipinski wurde von den Zeitgenossen mit Paganini verglichen, der ihm auch eine Amati zugeschriebene Geige testamentarisch vermachte. - Ein Einriss mit Transparentpapier unterlegt. - Selten.

Lot 2518A

- des Carl Eduard Haussig aus Cottbus. 61 Bl., alle beschrieben oder illustriert, einige beidseitig. Mit 2 Aquarellen, 1 kolor. Kupferstich, 1 Perlenstickerei und 1 Haarlocke. Goldschnitt. Quer-kl. 8vo. Lose Bl. in einer dunkelbraunen Halbleder-Kassette d. Z. in Form eines Stammbuchs mit blindgepr. Deckel-Ornamentik und Bordürenvergoldung, Rückenvergoldung und Rückentitel "Zur Erinnerung" sowie imitiertem Goldschnitt. 1834-1843.Die meisten Beiträge in Cottbus, ab 1841 auch in Halle, von Verwandten, Kommilitonen und Freunden, z. T. originellen Inhalts. 1836 schreibt ein O. Bräunig in Cottbus: "Toujours fidèle et sans souci / C'est l'ordre du Crambambuli." 1841 bringt sich ein "J. Mielck, vulgo: David" aus Lübeck mit einer 18zeiligen studentischen Parodie auf die Arie "Einst spielt' ich mit Zepter, mit Krone und Stern" aus der Oper "Zar und Zimmermann" ins Gedächtnis, deren erste Strophe lautet: "Einst lebt' ich so harmlos in Freiheit u. Glück, / Gefüllt war mein Beutel, stets heiter mein Blick, / Ich klirrte mit Sporen, ich schwang das Rappier, / Zu frohen Gesängen, da schmeckte das Bier. / Und frohlockend schwärmt' ich durch Fluren und Hain, / O selig, o selig, ein Fuchs noch zu sein ...". Unter den anderen Beiträgern ein Buchhändler A. Storch in Cottbus, ein Carl Cohn, der sich nach Dresden verabschiedet, ein Cousin J. Fischer ("Erinnere Dich an die fidele Rückkehr aus Branitz, den 16ten July 1835"), und auf einem Blatt verzeichnet Haussig penibel mit Uhrzeit und Alter die Sterbedaten seines Vaters, seines Großvaters, seiner Großmutter und seiner Mutter. 2 Blätter mit hebräischer Schrift, davon eines (1843) wohl aus einem anderen Album stammend.

Lot 1501

Dante Alighieri. Il Dante Urbinate della Biblioteca Vaticana. Codice Urbinate Latino 365. Faksimile. 1 Band. 39 x 23,5 cm. Purpurgefärbtes OPergament (Rücken leicht beschabt) mit breiten Pergamentecken, leinernen Deckelbezug und goldgeprägtem RTitel in OLeinenschuber (leicht beschabt). Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, 1965.Beeindruckendes und prachtvolles Exemplar des Manuskripts von Dante Aligheris (1265-1321) Divina Commedia, das von Guglielmo Girardi auf Geheiß von Federico da Montefeltro (1422-1482), Herzog von Urbino, zwischen 1478 und 1480 am herzoglichen Hof geschaffen wurde. Mit zahlreichen farbigen doppelseitigen Tafeln, Zierleisten und mit Gold verzierten Miniaturen. - Dabei: I) Henkrik Engel und Eberhard König. Dante Alighieri. La Divina Commedia. Das Exemplar für Federico da Montefeltro aus Urbino. 242 S. 28 x 20 cm. Illustrierter OPappband. Simbach, Pfeiler, 2008. - II) Eberhard König. Dante Alighieri. La Divina Commedia. Interimskommentar. 89 S. 29,5 x 21 cm. OHalbleinen. Ebenda 2004.

Lot 3523

-- ARCHITEKTUR, DESIGN-- Bauhaus. - Der Kunstnarr. Hrsg. Ernst Kallai. Nr 1 (=alles Erschienene). 40 S. Mit 20 Abb. von Herbert Bayer und Alexander Schawinsky. 21 x 15 cm. Illustr. OBroschur (leicht gebräunt, kleiner Einriss im Rückdeckel). Dessau, April 1929. Wingler 162. Fleischmann 240 f. - Einzige Nummer dieses vom Herausgeber der Bauhaus-Zeitschrift in eigener Regie edierten Magazins. Beabsichtigt war scheinbar, in "zwangloser Folge" eine Fortsetzung erscheinen zu lassen, allerdings war das Ganze doch eher als Aprilscherz angelegt. "Da er [der Herausgeber] wie alle vernünftigen Narren faul und liederlich ist, vermag er den Erscheinungstermin der zweiten Nummer nicht genau anzugeben." Mit den Beiträgen von E. Kállai: Das Bauen und die Kunst, Die moderne Architektur, Zehn Jahre Novembergruppe, Kunst und großes Publikum sowie mit dem Prosastück Die kahle Wand von W. Kandinsky. Mit Abbildungen von H. Arp, C. Brancusi, M. Ernst, E. Mataré, H. Bayer, A. Schawinsky, F. Kuhn, F. Winter, G. Marcks u. a. Die Umschlagillustrationen stammen von Bayer und Schawinsky. - Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar.

Lot 2576

-- "einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht"-- Siebold, Philipp Franz von, der große Japan-Reisende, Arzt, Botaniker und Ethnologe, lebte als einer von ganz wenigen Europäern 1823-1829 sowie 1859-1862 im isolierten Japan, brachte hochbedeutende Sammlungen nach Europa und gilt als Begründer der modernen Japanforschung (1796-1866). Eigh. Brief m. U. "von Siebold". 4 S. Mit lithogr. Briefkopf "Koninklyke Nederlandsche Maatschappy tot aanmoediging van den Tuinbouw." Doppelblatt. Gr. 4to. Leyden 8.VI.1844.Wohl an den (nicht genannten) Wiener Botaniker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher, Bibliothekar an der Hofbibliothek, seit 1840 Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Wien (1804-1849), dem Siebold die Ehrenurkunde der Kgl. Niederländischen Gesellschaft für Gartenbau übersendet und ausführlich über seine Tätigkeit der letzten Jahre berichtet. "... Es gereicht mir zu einem ausserordentlichen Vergnügen, das für Sie ausgefertigte Ehren-Diplom unserer Maatschappy mit einigen Zeilen begleiten zu können. Bei dem Empfange dieses Documentes werden auch bei Ihnen angenehme Gefühle erwachen und Sie werden sich erinnern wie wir zusammen den schönen Plan zur Stiftung einer Japanischen Gartenbaugesellschaft entwarfen, den ich endlich zur Ausführung gebracht habe. Es hat mir die Vollbringung des in dem mir unvergeßlichen (!) Wien gefaßten Entschluße viel Mühe und Arbeit gekostet, auch manche Hindernisse, welche Unverstand und Mißgunst mir in den Weg legte, konnten nur durch Muth und Ausdauer, die, ohne mich zu rühmen, mit eigen Sinne, zur Ausführung gebracht werden. Unglück auf Unglück traf unsere neu geschaffene Unternehmung: Pierot starb auf seiner Reise nach Japan, Textor kam einen Tag zu spät auf Java in Batavia an, um von da nach Japan zu gehen. Das im November vorigen Jahres mit einer kostbaren Sammlung lebender Pflanzen von Japan zurückkehrende Schiff wurde in der Schinesischen See von einem Typhon überfallen und mußte Hongkong anlaufen; dort liegt es mit 25 Kisten ausgesuchter Pflanzen. Ein Brief, den ich vorgestern über China empfangen, meldet mir dieß ungünstige Ereigniß. Bei allen diesem Mißgeschick blüht unsere 'Maatschappy' unter dem Schutze meines Königs und der Niederl. Indischen Regierung mehr und mehr auf; ganz Europa nimmt daran Theil und unsere Bezüge breiten sich in der Alten und Neuen Welt aus. Ich habe mich der guten Sache ganz hingegeben; auf meinem Landgute bei Leiden habe ich ein sehr zweckmäßiges Etablissement errichtet und mich an die Spitze gestellt, dem ehrenvollen Beispiele eines Baron von Hügel folgend; und ich fühle mich so recht glücklich, rund um mich meine japanischen Pflanzen grünen und blühen zu sehen. Ich habe bereits einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht und beschäftige mich jetzt mit einer Synopsis der von Japan ... bis heute eingeführten Pflanzen. Es ist eine schwierige Arbeit, die aber niemand leichter als ich zu Stande bringen kann, es ist aber auch eine nützliche, und jeden Gartenfreund wird es freuen, sich mit Hilfe dieser Florela Japonica ein japanisches Gärtchen anlegen zu können ...". Wünscht sich ein Verzeichnis der im botanischen Garten des Adressaten wachsenden japanischen und chinesischen Pflanzen, um vielleicht in Erfahrungs- und Gewächs-Austausch treten zu können. Nennt "einige schöne Pflanzen", die er an den "Hügelischen Garten" abgegeben habe. Dort werde in Kürze ein Verzeichnis der neu eingeführten Pflanzen herauskommen. "... In Wien scheint man mich übrigens ganz vergessen zu haben, möchte doch mit meinen Blumen mein Andenken wieder aufblühen! Auch von Herrn von Reichenbach habe ich seit Jahren nichts mehr vernommen ...". Fragt nach dem Fortgang von Reichenbachs Arbeiten. Am Schluß eine halbe Seite über den Überbringer des Briefes, der in Leyden studiert habe, jetzt vieles in Wien sehen und erledigen soll und Endlichers Unterstützung und Empfehlung verdiene. - Der erwähnte "Baron von Hügel" (Carl Freiherr von Hügel, 1795-1870) bereiste Kaschmir, den Himalaya und Australien und brachte eine große ethnologische und botanische Sammlung mit nach Wien, wo er eine Villa in einem großen Park errichtete, der als Sehenswürdigkeit mit exotischen Pflanzen bestückt wurde.

Lot 334

-- PFLANZEN-UND TIERBÜCHER-- L'Admiral, Jacob. Naauwkeurige waarneemingen omtrent de veranderingen van veele insekten of gekorvene diertjes. 2 Bl., 34 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette und 33 kolorierten Kupfertafeln. 43,5 x 26,5 cm. Halbleder d. Z. (stärker fleckig und berieben, bestoßen und mit Schabspuren, Kapitale defekt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Amsterdam, Johannes Sluyter, 1774.Nissen, ZBI, 2358. Horn-Schenkling 53. - Zweite, erweiterte Ausgabe des im Stil der Maria Sibylla Merian gehaltenen Schmetterlings- und Pflanzenwerkes des Amsterdamer Kupferstechers Jacob L'Admiral (1700-1770); die erste Ausgabe erschien 1740 bis 1746, allerdings nur mit 25 Kupfertafeln. Die in ihrem Kolorit bestechenden Schmetterlinge sind im Arrangement mit ihren jeweiligen Futterpflanzen dargestellt, wie Eichenlaub, Korn- und Ringelblumen, einer prächtigen Tulpe, Apfel-, Kirsch-, Wein- und Pflaumengewächsen, Kapuzinerkresse, Veilchen, Pfingstrosen u. a. Die teils angedeutete Landschaft unterstreicht den Charakter einer exakten Naturbeobachtung. Jede Tafel vereint somit eine Symbiose aus entomologischer und botanischer Schilderung, da sowohl die Metamorphose der Schmetterlinge, als auch ihr natürliches Habitat malerisch charakterisiert werden. - Textblätter teils mit Feuchtigkeitsrändern, die Tafeln nur am Schluss gering fleckig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar mit akkurat aufgetragenem Kolorit.

Lot 100

Raccolta di 50. vedute antiche, e moderne della citta di Roma e sue vicinanze incise da Piranesi, Morelli, Pronti, ed alteri celberi bullini. Gestochener Titel und 50 Kupfertafeln. 20,5 x 27 cm. Broschur d. Z. (stärker berieben). Rom, Piale, (um 1820).Mit Darstellungen antiker Ruinen und historischer Sehenswürdigkeiten. - Braun-, stock- und fingerfleckig, stellenweise mit kleinem Wasserrand. Innenspiegel mit zeitgenössischem Besitzeintrag.

Lot 2074

Grimm, Jacob und Wilhelm. Lieder der alten Edda. Aus der Handschrift herausgegeben und erklärt. Erster Band (alles Erschienene). VIII, 287 S. 20 x 12 cm. Moderner Pappband mit RSchild. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1815.Goedeke I, 171, 1. Borst 1220. Hennig-Lauer 493. MNE I, 199. - Erste Ausgabe. Die von den Brüdern Grimm besorgte Textausgabe der Edda blieb Fragment, da es zur Kollision mit der vollständigen Ausgabe von F. D. Hagen kam, die den Brüdern Grimm einen großen Teil ihres Erfolges nahm. - Erste Blatt mit verblasstem Wasserrand. Sonst wohlerhalten und sauber. - Dabei. Wilhelm Grimm (Hrsg.). Ruolandes Liet. 5 Bl., CXXVIII, 346 S. 21 x 11,5 cm. Moderner Halbleinenband (unter Verwendung der alten Rücken- und Deckelbezüge). Göttingen, Heinrich Dieterich, 1838. - Goedeke I, 65. - Erste vollständige Ausgabe dieses Versepos'. Grimm datierte die Entstehung des "Roland-Liedes", das den Zug Karls des Großen nach Spanien und den Heldentod Rolands in Runzival schildert, um 1173 bis 1177. - Ohne die dreizehn Tafeln und das Faksmile. Etwas braun- und Stockfleckig. Prämienexemplar.

Lot 1133

Watteau, Antoine. L'enseigne. Gravée d'après le Tableau en Plat-fond peint par Watteau pour Mr. Gersain son amy Marchand sur le Pont Nôtre Dame ... dans le Cabinet de Mr. De Julienne. Kupferstich von Pierre Aveline nach Antoine Watteau auf festem, gräulichen Büttenkarton. Plattenrand ca. 57.8 × 84.8 cm. Unter Glas in gold-versilberter Holzprofilleiste gerahmt. Paris 1732.Das Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint gehört neben der "Einschiffung nach Kythera" von 1710 zu den bekanntesten Gemälden des französischen Rokoko-Malers Antoine Watteau (1684-1721). Es war kurz vor seinem Tod im Jahr 1721 entstanden als größtes Gemälde (mit 163 × 308 cm) des Künstlers und sollte als Ladenschild für den Kunsthändler Edme Gersaint dienen, der über das Bild berichtet: "Nach seiner Rückkehr nach Paris … kam er [Watteau] zu mir, um mich zu fragen, ob ich ihn bei mir aufnehmen und ihm erlauben wollte, ein Gemälde zu machen, das ich draußen aufhängen könnte, um seine Finger aufzuwärmen, das sind seine eigenen Worte; ich hatte Bedenken, ihm zuzusagen, da ich ihn viel lieber mit etwas Soliderem beschäftigen wollte; aber als ich sah, daß ihm das Freude machen würde, stimmte ich zu. Der Erfolg des Gemäldes ist bekannt; das Ganze war nach dem Leben gemacht; die Posen waren so wahrheitsgetreu und so natürlich...". Den Stich fertigte dann 1732 der Kupferstecher, Verleger und Händler Pierre Aveline (1656-1722) an, mit dem in die Platte unter der Darstellung gestochenem Text: "Watteau, dans cette ensigne, à la fleur de ses ans, Des Maistres de son Art Imite la manière; Leurs caractères differens, Leurs touches et leur goût Compensent la matiere" mit einem Anagram der Großbuchstaben. Rechts der Text "De ces Esquisses Elegans. Que n'attendions-nous point de tant d'heureux Talens! Si le Ciel eut voulû prolonger sa carriere? Il auroit surpassé ses Modeles charmans". Das heute im Schloss Charlottenburg in Berlin aufbewahrte Gemälde bekam eine große Einzelausstellung 2021-2022 unter dem Titel "Antoine Watteau - Kunst Markt Gewerbe. Art Market Crafts". - Wenige Randläsuren und kleine hinterlegte Einrisse, möglicherweise Randschäden, möglicherweise aufgezogen (nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen). Sehr selten, kein einziges Exemplar wurde jemals etwa bei Artprice.com verzeichnet. Hervorragend gratiger, scharf und kontrastreicher Druck.

Lot 2503

- des Studenten J. G. Bezold in Wittenberg. 176 Bl., davon 83 S. beschrieben. Schmuckloser Lederband d. Z. (berieben; kleine Deckel- und Rückendefekte) mit Goldschnitt. Quer-8vo. 1726-1730.Die große Mehrzahl der Eintragungen in lateinischer, nur 12 in deutscher Sprache, ferner einige auf Französisch. Die Sinnsprüche größtenteils von Kommilitonen in Wittenberg geschrieben, 1729 und 1730 auch in Halle und Jena. Am 20. März 1728 trägt sich in Wittenberg ein F H Gleim aus Quedlinburg in deutscher Sprache ein. Da die Studenten gewöhnlich auch ihre Herkunft angeben, bietet das Stammbuch einen recht guten Überblick über das Einzugsgebiet der Wittenberger Universität und die Zusammensetzung ihrer Studentenschaft zur Zeit des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. - Vorangestellt 3 Bl. Register. - Einige Blätter fehlen. - Dabei: Album Amicorum eines jungen Mädchens in Eisleben. 32 Bl, davon 52 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Portrait-Silhouette. Quer-8vo. Schlichter Lederband d. Z. (beschabt) mit Filetenvergoldung und Goldschnitt. 1789-1801. - Die meisten Eintragungen in Eisleben; später auch Arnstadt, Burgwenden und Roßla. - Einige Bl. fehlen; stärkere Gebrauchsspuren.

Lot 2512

- eines jungen Mannes aus Waldenburg (Sachsen). Ca. 79 Bl., davon 99 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Rötelzeichnung, 3 Tuschfederzeichnungn und 2 Deckfarbenmalereien. Quer- 4to. (14 x 21 cm). Lederband d. Z. (stärker berieben und bekratzt) mit vergold. Bordüren und goldgepr. Mittelstück auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung und Rest eines Rückenschildes "Denkmahl der Freundschaft" sowie Goldschnitt. 1792-1804.Die Eintragungen von Freunden und Verwandten (z. B. Grußmutter Chruder in Waldenburg und Vettern Oesfeld); von den Beiträgen stammt die größte Anzahl - nach Waldenburg - aus Celle 1794-1798. Ferner Leipzig, Lößnitz, Glauchau, Auerbach und schließlich Braunschweig, wo sich 1802 ein Karl Ludwig Gieseke (ohne "c") einträgt, "Am Tage vor meiner Abreise nach Hamburg". In dem beigefügten Gedicht bewegte er sich auf "Sachsens Felsenwegen", ist "standhaft auf Wanderschaft" und ein "K. Pr. Rath". Das läßt an den gleichnamigen abenteuerlichen Mineralogen, Tänzer, Schauspieler, Opernlibrettisten, Juristen und Polarforscher denken, der 1814 eine Professur für Mineralogie in Dublin erhielt und schließlich in den britischen Adelsstand erhoben wurde. Doch da sich unser Gieseke ohne c schreibt, ist die Identität mit dem vielseitigen Gelehrten fraglich. - Die Zeichnungen zeigen Landschaften mit Freundschafts-Denkmälern sowie zwei Ansichten: einen Park mit Gewässer und Schlößchen bei Waldenburg (1793) und eine "Ansicht des Kupferhammers im Plauischen Grunde bei Dresden" (1793). - Dieses Blatt durch oxydiertes Bleiweiß beeinträchtigt. Der ganze Band etwas unfrisch; 1 Blatt mit größerem Abriss, vor allem vorn und hinten offenbar Blätter entnommen; Gebrauchsspuren.

Lot 72

Fer, Nicolas de. Les jonctions des deux grandes rivières de Loire et de Seine par le nouveau Canal d'Orléans et celuy de Briare. Teilkolorierte Kupferstichkarte mit separat gestochener Legende, gestochen von C. Inselin. 48 x 73,5 cm. Paris, Danet, um 1724.Pastoureau, FER II C, 23. Pelletier et Ozanne, S. 156, Nr. 89 (version réduite). - Die detaillierte Karte zeigt den Canal d'Orléans und den Canal de Briare. Der 'Nouveau Canal d'Orléans' wurde 1692 eingeweiht und war sofort von großer Bedeutung, da er die Loire mit der Seine verband und somit einen direkten Weg nach Paris ermöglichte. Dies trug wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Loiret-Region bei.Der 'Canal de Briare', einer der ältesten Kanäle Frankreichs, 1642 fertiggestellt, wurde 1720 mit dem 'Canal d'Orléans' verbunden. Innerhalb der Legende auf der rechten Blatthälfte, gestochenen mit einer seperaten Platte, sind vier Jetons abgebildet, die den Arbeitern, die beim Bau des Kanals beschäftigt waren, gegeben wurden. Die Jetons zeigen ein Wildschwein (für Fleisch), Trauben (für Wein) und Weizen (für Brot). Auf der Rückseite jedes Jetons steht die lateinische Inschrift "Via Ligeris Insequanam 1606" oder Canal de la Loire à la Seine 1606, das Datum, an dem die Arbeiten am Canal de Briare begannen.Die Karte ist mit Beschreibungen und Legenden aller Brücken und Schleusen ergänzt, die für die beiden Kanäle gebaut wurden. - In der linken oberen Ecke mit wieder angesetzem Eckabriss. Gering stockfleckig. Kleine Quetschfalte im unteren Rand links neben der Falz.

Lot 2534

-- "gegen das Unkönnen, gegen die süße Phrase"-- Rilke, Rainer Maria, Dichter und Übersetzer (1875-1926). Eigh. Brief m. U. "RM Rilke". 4 S. Doppelblatt. 4to. Paris 2.XII. (1913). Gehaltvoller Brief an den Dichter Reinhard Johannes Sorge (1892-1916, in Frankreich gefallen), der zunächst dem Expressionismus, dann der katholischen Mystik zuneigte (er war in diesem Jahr konvertiert) und Rilke seine Abschrift der Übersetzung eines angeblichen "Liebesgesangs" des Franz von Assisi übersandt hatte, die er einer deutschen Franziskus-Ausgabe entnommen hatte. Rilke, der ihm dankend sein "versprochenes Prosabuch [Malte Laurids Brigge] und das Marien-Leben" beifügt, bestreitet die von Sorge angegebene Autorschaft des "Liebesgesangs" und geht dann zu einer grundsätzlichen Kritik am Verhältnis von Kirche und Dichtung über. "... Ich sende Ihnen auch Ihre Abschrift vom 'Gesang der Liebe' zurück; man vermutet die pure Herrlichkeit, aber was läßt sich durch eine solche Zufallsübersetzung wirklich erkennen? Überdies giebt es, wie die Forschung längst festgestellt hat, keinen Liebesgesang vom heiligen Franz. Ein Gedicht dieser Art gehört dem Jacopone da Todi zu, diesem großen Minnedichter unser lieben Frau Armuth. Lange war es Franziskus zugeschrieben ...". Zitiert dann die vier Anfangszeilen im Original und liefert anschließend eine eigene Übersetzung. "... Die Abschrift, die Sie aus der Manz'schen Ausgabe genommen haben, giebt jedenfalls ein aus verschiedenen Hymnen und Gedichten jener (aber auch späterer) Zeit zusammengezogenes Machwerk, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie Sie befriedigt hätte. Ich will Ihnen nicht verbergen, daß ich in dem Standpunkt des Gläubigen eine Gefahr sehe für die Genauigkeit des Empfindens, an der uns doch sonst so entscheidend gelegen ist. Wenn ich mir denke, daß ich heute ausübender Katholik würde, wo ist die Kirche, die mich nicht durch Mesquinerie ihrer Abbildungen und Darstellungen kränken würde; es müßte schon eine kleine verfallene Kapelle sein, wie ich sie in Spanien gefunden habe, eine Eremitage, an der keine heutige Hand mehr ordnet und rührt. Zu Zeiten des heiligen Franz freilich war dies der Boden auf dem die Kunst ihre zartesten und freiesten Blüthen trieb. Heute mit der Kirche in Berührung kommen, heißt nachgiebig werden gegen das Unkönnen, gegen die süße Phrase, gegen die ganze immense Ausdruckslosigkeit ihrer Bilder, Gebete und Predigten. Noch Bossuet konnte innerhalb der Kirche Ungeheueres ausdrücken; und die wirkliche Erschütterung durch die Gestalten des Christenthums vermöchte ohne Ende in den Herzen neue Größe und einen Beweis neuer Hymnen hervorzurufen: doch würde, ich kann mir nicht helfen, solche Erhebung und solche Fülle nicht in die Grenzen der Kirche zurückfallen, sondern immer weit über allem Menschlichen niedergehen ...". - An den Rändern minimal stockfleckig; sonst frisch erhaltener, sehr schöner Brief.

Lot 370

Salpetersäure. Zum 60. Geburtstage von A. R. Frank. 85 S. Mit 15 montierten Silber-Gelatineabzügen. 34 x 25 cm. OLeinen. (Piesteritz, Selbstverlag 1932.In kleiner Auflage erschienene Festschrift für einen der Pioniere der deutschen Chemietechnik. Wohl Unikat, da nachweislich nur dieses Exemplar Fotos enthält. Dere Formate liegen zwischen 14 x 10,5 cm und 21 x 27,5 cm. Sie zeigen Salpetersäureanlagen (sowohl innen, wie außen) an verschiedenen Orten, u. a. in Toulouse. Mit einer Geschenkwidmung eines leitenden Mitarbeiters in Piesteritz bei Wittenberg. - Wohlerhaltener schöner Druck auf handgeschöpftem Zerkall-Bütten.

Lot 1442

Dante Estense. Dante Alighieri, Göttliche Komödie. Cod.R.4.8 (Ital. 474) der Biblioteca Estense Universitaria in Modena. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. 35 x 23,5 cm. OLeder über Holzdeckeln mit RVergoldung und goldgeprägter Bordüre auf den Deckeln bzw. OHalbleder, zusammen in OLederschuber. Scarmagno, Priuli & Verlucca, 1995.Eines von 500 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Die originale Handschrift dieser 'Göttlichen Komödie' von Dante entstand zwischen 1380 und 1390 und ist von besonderem Wert, da es sich um eine der seltenen vollständigen Ausgaben handelt. - Wohlerhalten.

Lot 2543

-- Stefan Zweig über "Strichjungen"-- - Brief m. U. "Stefan Zweig" und Monogramm "S.Z." im Briefkopf. 1 S. Gr. 4to. Salzburg 19.X.1928.An einen Herrn, der ihn zur Unterzeichnung eines Aufrufs zur Abschaffung oder Verhinderung eines Gesetzes zur Bestrafung männlicher Prostitution aufgefordert hat. Zweig lehnt ab: "... Ich halte es für gefährlich, wenn man zu rasch zu viel verlangt, und dieser Paragraph ist doch wohl ein Schutzparagraph, der einen Handel gefährlichster Art verbietet. Ich nenne ihn gefährlich nicht nur für die anderen, sondern für die Individuen selbst, weil erfahrungsgemäss bei diesen gewerbsmässigen Homosexuellen der kaufmännische Höchstwert in der Jugend unterhalb 20 Jahren liegt, sie, alt geworden, dann nicht mehr fähig sind, einen wirklichen Beruf zu ergreifen und die übelsten Praktiken anwenden. Sie wissen, dass ich vollkommen frei denke, aber in diesem Fall schützt unbewusst und unbeabsichtigt das Gesetz die Menschen vor sich selbst. Allerdings haben Sie recht, dass eine Bestrafung bis zu zehn Jahren Zuchthaus da natürlich das Mass überschreitet, denn die Herren Juristen haben trotz aller Selbstdarstellung und Dichterdarstellungen anscheinend noch immer keinen klaren Begriff, was zehn Jahre Zuchthaus für einen lebendigen Menschen bedeuten ...". - Kleine Faltenrisse.

Lot 2533

Nietzsche-Archiv in Weimar. Schriftwechsel mit dem Berliner Verleger Wolfgang Keiper, bestehend aus 32 maschinen- oder handschriftlichen Briefen und 1 Postkarte des Archivs an Keiper und ca. 47 Durchschlägen der Briefe von Keiper an das Archiv. Zus. mehr als 100 S., eng beschrieben. Meist gr. 4to. - Dazu 4 umfangreiche Briefe von Elise Gast an Keiper. Weimar, Berlin-Neukölln und Annaberg (Erzgebirge) 13.XII.1943 - 15.II.1945.Trotz des relativ kurzen Zeitraums eine sehr umfangreiche Korrespondenz, da der Berliner Klein-Verleger Wolfgang Keiper ausgerechnet in der Spätphase des Weltkriegs mit großem Eifer Teile von Nietzsches Werken in kommentierten Faksimile-Drucken herausbringen wollte, darunter eine vierteilige Feldpost-Ausgabe von "Also sprach Zarathustra". Keipers Verlag spezialisierte sich auf Faksimile-Drucke bahnbrechender oder grundlegender Schriften großer Geistes- und Naturwissenschaftler. Von Johann Kepler und Hans Pfitzner, Schelling, Haym und anderen waren bereits Schriften bei Keiper erschienen; es sollten als nächste Nietzsche ("Fünf Vorreden" hatte Keiper schon ediert), Kant und Max Planck folgen. Die Korrespondenz zwischen Keiper und den Vertretern des Nietzsche-Archivs, Max Oehler, Rudolf Dempe und Dr. Günther Lutz, behandelt sowohl allgemeine Fragen der Auswahl und des in Weimar vorhandenen Materials als auch die Beschreibung der Manuskripte und detailliert die Probleme der Papiere, Formate, Typographie, Druckvarianten, Foto-Möglichkeiten (durch den Fotografen Held in Weimar) und Faksimilierung, Einband-Stoffe, Papierbeschaffung und vieles andere, zunächst für "Götzendämmerung", "Ecce Homo" und "Lebenslauf". Großen Umfang des Schriftwechsels nehmen auch Keipers Wünsche hinsichtlich der Kommentierung der Ausgaben ein: eine Bibliographie aller Nietzsche-Drucke vor und nach Gründung des Archivs sowie andere Hilfe und Mitarbeit in Weimar. Beide Seiten geben sich große Mühe, auf die Wünsche des Anderen einzugehen und die Drucklegung trotz schwierigster äußerer Umstände voranzutreiben. Bei Kriegsende liegen schließlich vom Keiper Verlag vor: "Fünf Vorreden", "Mein Leben", "Wir Furchtlosen", "Also sprach Zarathustra" und "Werke, Handschriften Briefe". - Reichhaltiges Material zur Nietzsche-Forschung und zur Situation des Nietzsche-Archivs in den letzten Jahres des Zweiten Weltkriegs. - Beiliegend die Durchschriften je eines Briefes von Keiper an das Reichs-Propaganda-Ministerium, Referat Wissenschaft, in Berlin (19.V.1944) und an den Fotografen Held in Weimar. - Dabei: Elise Gast (geb. Wagner), Ehefrau von Nietzsches engem Mitarbeiter und Herausgeber Heinrich Köselitz alias Peter Gast (der wie Nietzsches Schwester wesentliche Eingriffe in Nietzsches Texten vornahm), Hüterin eines "Peter-Gast-Archivs" in Annaberg (1874-1966). 4 eigh. Briefe m. U. "Elise Gast". Zus. ca. 6 S. Gr. 4to. Annaberg (Erzgebirge) 2.VIII. - 18.XII.1944. - Recht umfangreiche Briefe an den Berliner Verleger Wolfgang Keiper, der sich auf Geschichte der Wissenschaften spezialisiert und neben der Herausgabe einzelner Schriften Nietzsches eine luxuriöse "Jubiläums-Ausgabe" zum 100. Geburtstag (Okt. 1944) geplant hatte. Er plante auch eine Würdigung des Nietzsche-Mitarbeiters Peter Gast (1854-1918) und bittet daher in dem vorliegenden Briefwechsel dessen Witwe um Auskünfte über die Materialien im "Peter-Gast-Archiv" und um Hilfe bei der Erstellung einer möglichst vollständigen Bibliographie der selbstständigen und unselbstständigen Veröffentlichungen von Peter Gast. Elise gibt ausführlich Auskunft: "... betreffs 'König Wenzel', 'Nausikaa' und 'Orpheus' kann ich Ihnen nur den Bescheid geben, daß außer einer Ouvertüre für König Wenzel (1885) alle drei Arbeiten als Entwürfe vorliegen. - 'Der Apulische Hirtenreigen ist unter die Blätter der Nausikaa gewandert, dort mag er viele Jahre ruhen' - schreibt mein Mann am 7. April 1883 an Friedrich Nietzsche, demnach ist auch dieser nur ein Entwurf geblieben. Was das Pastorale über ein böhmisches Volkslied aus dem Jahre 1888 anlangt, das habe ich in meinem Verzeichnis schon angegeben. Es ist dies die Komposition die Nietzsche als Claude Lorrain bezeichnet ... Ihre Frage nach einer autobiographischen Skizze meines Mannes muß ich ... zu meinem größten Leidwesen verneinen. Der Nachlaß seines großen Freundes Nietzsche, für den er sich zu selbstlos einsetzte, hat leider das eigene Schaffen zu sehr verdrängt und sein allzu früher Tod hat diesem Schaffen ein ebenso frühzeitiges Ziel gesetzt. - Zu der gütigst übersandten Tabelle über die schriftstellerischen und musikalischen Arbeiten meines Mannes möchte ich Sie bitten, bei den von Pfeiffer veröffentlichten Briefen nicht Cäcilie Gast, sondern nur Cäcilie G. zu setzen. Eine Cäcilie Gast hat nie existiert, das Fräulein aber, mit dem mein Mann in regem Briefwechsel stand, hat zufällig auch den Buchstaben G am Anfang ihres Familiennamens ...". In den folgenden Briefen nennt sie noch eine ganze Reihe literarischer und musikalischer Werke ihres Mannes, versendet auch das Manuskript der Komposition "Das deutsche Schwert" im Original. Im letzten Brief gibt sie u. a. die Auskunft: "... Die Frage nach einem Gemälde meines Mannes möchte ich mit einem nein beantworten. Das Bild das ich besitze, bringt nicht die Wesenszüge und den Charakter zum Ausdruck, die im Antlitz meines Mannes lagen. Dagegen gibt es ein sehr schönes Bild im Nietzschearchiv in Weimar. Es ist vom Bruder meines Mannes, Rudolf Köselitz, München, angefertigt ...". - Beiliegend 2 Durchschriften von Briefen Keipers an Elise Gast. - Die Briefe von dieser gelocht; kleine Faltenrisse. - Umfangreiches Material zur Nachwirkung Friedrich Nietzsches im 20. Jahrhundert.

Lot 2525

-- Goethe als Anatom-- Goethe, Johann Wolfgang von, Dichter, Naturforscher und Staatsmann (1749-1832). Eigh. Brief m. U. "Goethe". 1 S. 4to. W[eimar] 17.II.[17]94.Eigenhändig an den bedeutenden Mediziner Samuel Thomas von Soemmerring (1755-1830), der zu dieser Zeit unter schwierigsten politischen Bedingungen an der Universität Mainz Anatomie und Physiologie lehrte und mit Goethe in regem Austausch der beiderseitigen Erkenntnisse bei ihren anatomischen Forschungen stand (im Juli dieses Jahres fragt Goethe z. B. bei Soemmerring an, ob ihm dieser nicht seine anatomische Sammlung verkaufen möchte). "Für die überschickten Präparate sage ich vielen Dank, es ist eine merkwürdige Entdeckung und paßt an verschiedene Ideen an die ich im Stillen hege. Auch die Anzeige der verschiedenen Schriften war mir sehr angenehm ... Darwin hat schöne Bemerkungen doch geht er in den Fesseln der Theorie gar ängstlich einher; sobald ich diese und verwandte Phänomene nach meiner Art rangirt habe sollen sie Ihnen aufwarten. - Wie sehr habe ich Sie bedauert, daß nun schon wieder Unruhe von Außen drohte, da Sie von innen noch mit mancher verdrießlichen Situation umgeben seyn müssen. So hat der arme Forster denn doch auch seine Irthümer mit dem Leben büßen müssen! wenn er schon einem gewaltsamen Todte entging! Ich habe ihn herzlich bedauert. - Ihre Kriegserklärung gegen Lodern macht, wie Sie denken können, bey uns großes Aufsehen. - Ich treibe ein rechtes Quodlibet von Fleis ...". - Weimarer Ausgabe, Briefe, Bd. 10, Nr 3042 (mit 1 Lesefehler und diversen orthographischen Abweichungen). - Mit "Darwin" ist der britische Mediziner, Dichter, Naturforscher und Erfinder Erasmus Darwin (1731-1802) gemeint, der Großvater Charles Darwins; 1794 erschien der erste Band seiner "Zoonomia", die von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde. - Der "arme Forster", der Naturforscher, Weltreisende, Schriftsteller und Revolutionär Georg Forster (1754-1794), war im Januar in Paris in seiner Dachkammer an Lungenentzündung gestorben, nachdem die vom Mainzer Jakobinerclub gegründete "Mainzer Republik" am Scheitern war und Forster ausgerechnet in der Phase der "Terreur" vom Nationalkonvent nach Paris entsandt worden war. - Der von Soemmerring bekämpfte Arzt und Anatom Justus Christian Loder (1753-1832), Leibarzt des Zaren Alexander I., war Professor in Jena und begann 1794 mit der Herausgabe seiner "Tabulae Anatomicae". - Kleine Faltenrisse; rückseitig Bleistift-Kritzelei.

Lot 422

Toyokuni I., Utagawa. Kabuki gekijou no naikan (Innenansicht eines japanischen Kabuki-Theaters). Triptychon aus 3 Farbholzschnitten im Format Oban (ca. 37,4 x 25-26 cm). An kleinen Falzen in gebräuntem Passepartout montiert. Edo (Tokio), wohl Nishimuraya Yohachi (Eijudô), nach 1793.Das berühmte Triptychon mit der Darstellung von Bühne und Publikum in einem japanischen Kabuki-Theater. Das Banner oben auf dem linken Blatt weist das Theater als Kawarazaki-za aus, eines von drei Theatern, die für Kabuki-Aufführungen in Edo (dem historischen Tokio) zugelassen waren. Die Holzschnitte zeigen die Holzkonstruktion des Theaters mit den gefüllten Zuschauerrängen und Logen sowie den kastenförmigen Sitzboxen der "Groundlings", die von breiten Bretter geteilt werden, auf denen Händler alle möglichen Speisen anreichen oder hübsche junge Geishas sich den Herren anbieten. Während die Zuschauer in den Rängen meist dem Stück aufmerksam folgen, fällt das Volk der "Groundlings" durch weitgehende Undisziplinierheit auf, es wird gelacht, gegessen, getrunken, mit den Damen poussiert, wild gestikuliert, gestampft und geschrien, gespielt, Tee getrunken oder ganze Fische gegrillt. Dabei ermöglicht die raffinierte Gestaltung des Triptychons den Austausch der Mitteltafel, um immer wieder verschiedene Aufführungen zeigen zu können, während das Publikum links und rechts dasselbe bleibt. So sind zahlreiche weitere Triptychon-Kombinationen mit denselben Außenblättern, aber jeweils einem anderen Mittelblatt nachweisbar. Hier spielt ein kleines Orchester auf der oberen Etage Klänge zu einer Darbietung dreier Schauspieler auf der unteren Bühne. - Allenthalben stärkere Gebrauchsspuren wie Flecken, Randläsuren mit Ausbrüchen und Einrissen, Knicken etc. Mit mehreren Löchern mit jeweils kleinem Darstellungsverlust, teils geflickt, die Blätter alle komplett aufgezogen bzw. hinterlegt, hier und da leichter Oberflächenabrieb, die Farbigkeit zurückgenommen, teils etwas verblasst. Insgesamt aber noch halbwegs ordentliches Exemplar dieses überaus figurenreichen, grandios erzählerischen Triptychons.

Lot 3270

Fluxus etc. Konvolut von ca. 30 Bänden, Kleinschriften, Künstlerbüchern, Ephemera zur Kunst der 1960er, 70er und 80er Jahre. Mit zahlreichen Abbildungen. Verschiedene Formate, Einbände und Verlage. 1955-1983.Enthält: Happenings (& Actions) U.S. Pop Art, Nouveau Realisme etc. Kalender 65. Düsseldorf 1965. - Eines von 300 Exemplaren. - Bindung defekt. - Electronic Art. Kalender 69. Düsseldorf 1969. - Eines von 500 Exemplaren. - Kalender-Rolle 1961. Mit zahlreichen Abb. 11,5 x 240 cm. Wuppertal 1961. - Mehrere Klebestellen, einige Abb. ausgeschnitten. - Al Hansen. A Primer of Happenings & Time/Space Art. New York, Something Else Press, 1965. - Daniel Spoerri. The Mythological Travels of a modern Sir John Mandeville. New York, Something Else Press, 1970. - Hans Arp. Unsern täglichen Traum ... Zürich 1955. - Der Löwe. Zwei Ausgaben. Nr. 7, April 1976 und Nr. 8, August 1976. - Rolf-Gunter Dienst. Pop Art. Wiesbaden 1965. - Joseph Beuys. Aus Berlin: Neues vom Kojoten. New York und Berlin, Ronald Feldman bzw. René Block, 1979. - Heinz Ohff. Pop und die Folgen. Visualisiert von Vostell. Düsseldorf 1968. - Dennis Oppenheim 1967-1971. Paris 1972. - Pierre Demarne. René Magritte. 1961 (Rhétorique No. 3). - Rhétorique No. 10. Oktober 1963. - La Monte Young und Marian Zazeela. Selected Writings. München 1969. - Claus Böhmler zeigt: Pinocchio. Ein lineares Programm. Köln, Gebr. König, 1969. - Claus Böhmler. Grant. Bildroman. 1969. - Joseph Kosuth. Function, Funzione, Funcion, Fonction, Fubnktion. Turin 1970. - Paolo Barrile. Il secondo libro di Messaggio Terra. Turin 1980. - An Anthology of Music etc. Köln 1959. - Lawrence Weiner. Innerhalb vorwärtsgerichteter Bewegung. Bremerhaven 1973. - Eines von 500 Exemplaren. - Nummer zwei (und:) drei. Köln (1971)-1972. - Hans Peter Riegel und Jörg Immendorff. FF bringts. München, Maximilian Verlag Sabine Knust, 1983. - Eduard Trier. Max Ernst. Recklinghausen 1959. - Andy Warhol. Katalog Ileana Sonnabend. Paris 1965. - Mit Einladungskarte. - Salvador Dalí. Le mythe tragique de l'Angélus de Millet. (Paris), J.-J. Pauvert, 1963. - Salvador Dalì. Ich und die Malerei. Zürich 1959. - Salvador Dalì. Da Da Dali mit Bildern von Werner Bokelberg. Bremen 1966. - Pascal Pia. Guillaume Apollinaire in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1961. - Zwei T-Shirts, designed and tailored by Norbert Watts: eines simuliert einen nackten weiblichern Oberkörper, das andere einen Smoking mit schwarzer Schleife. - Alle Bände in gutem bis sehr gutem Zustand, meist mit Exlibris.

Lot 2615

-- Über Restaurierung und Denkmalpflege-- Schilling, Johannes, bedeutender sächsischer Bildhauer, Schüler von Rietschel, Rauch und Drake, schuf zahlreiche Bildwerke in ganz Europa, Professor an der Dresdener Akademie (1828-1910). Eigh. Brief m. U. "Johannes Schilling". 3 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Dresden 5.IV.1894. Umfangreicher und wertvoller Brief an einen Landgerichtsrat, wohl in Dortmund ansässig. Anhand der dortigen Diskussion über Erhaltung oder Umbau des alten Rathauses äußert sich Schilling ausführlich, grundsätzlich und durchaus fortschrittlich über Denkmalpflege. "... Unser Jahrhundert unterscheidet sich von den vorhergegangenen vortheilhaft durch die Pietät vor dem Alterthum, welche es möglich machte, daß im Mittelalter geplante und begonnene Bauten nach den alten Plänen vollendet wurden, und durch die Gründlichkeit der Alterthumsforschung, auf welcher die vielen stylgerechten Ergänzungen alter Gebäude beruhen, bei denen jedoch nach meiner Ansicht auch leicht zu weit gegangen werden kann. Bisher hat jedes Jahrhundert Allem was gebaut wurde, den Stempel seiner Zeit aufgedrückt, auch da, wo es sich nicht um Neubauten, sondern um Veränderung alter Gebäude oder Einbauten handelte. Das war rücksichtslos, und doch wurde es Ursache zu vielfachen hochinteressanten Gestaltungen, da Gebäude, welche derartigen Wandlungen unterlagen, gleichsam zu verkörperten Kroniken der verschiedensten Zeitströmungen geworden sind ... Dieselbe Tugend, welche unserer Zeit eingab, die Gebäude früherer Zeiten so wiederherzustellen wie sie ursprünglich gewesen sein können, hat auch ihre Kehrseite, denn diesem Reinigungsproceß mußten oft schöne interessante Theile zum Opfer fallen, weil sie, obgleich auch schon alt, später hinzugefügt waren. An ihre Stelle trat das nur scheinbar alte, das Neualte. - Je mehr nun alte Gebäude in dieser Weise restauriert werden, desto höher wird in Zukunft das wirklich Alte geschätzt werden, und ich bin überzeugt, daß wir der Nachwelt einen besonders großen Gefallen thun, wenn wir alte interessante Bauten möglichst so wie sie auf unsere Zeit gekommen sind, erhalten. Es ist ja natürlich, daß eine Stadt ihre Gebäude schmuck haben will, aber gerade der Stempel des Alterthums ist ja ein besonderer Schmuck, der, wo nicht vorhanden, gar nicht herzustellen ist ...".

Lot 1487

La Bibbia di Federico da Montefeltro. Mss. Urb. Lat. 1 e Urb. Lat. der Biblioteca Apostolica Vaticana. Faksimile. 2 Bände. 61 x 44 cm. Purpurroter Samt über schweren abgefasten Deckeln mit großer Seidenstickerei auf den VDeckeln mit dem Wappen der Montefeltro in Strahlenaureole, mit je 8 vielfach durchbrochenen versilberten Metall-Eckbeschlägen mit Buckeln und 2 Schließen an je 3 Metallbeschlägen sowie dreiseitigem Goldschnitt in weißen OLeinenmappen mit Bindebändern, Trageschlaufen und aufgenähmtem goldgeprägten Ledermedaillon, sowie in 2 großen blauen OLeinenkassetten mit Goldprägung und montierten Deckelschildern sowie üppiger Innenausstattung in leuchtend gelber Moiréseide. Modena, Franco Cosimo Panini Editore, 2004.Eines der ehrgeizigsten Projekte der letzten Jahre ist die Faksimilierung der Bibel des Federico da Montefeltro (1422-1482), die zwischen 1476 und 1478 für den bedeutenden Condottiere und Herzog von Urbino als reichst illuminierte Prachthandschrift angefertigt worden war, wobei jede der 35 ganzseitigen Miniaturen zu eigenständigen Kunstwerken geriet, die den Gemälden der besten Künstler ihrer Zeit an Qualität kaum nachstanden - und somit ein letztes großes Feuerwerk der prachtvollsten Handschriftenillumination darstellten, bevor die Buchkunst vom Buchdruck fundamental verändert wurde. - In bemerkenswert gutem, nahezu verlagsfrischen Zustand.

Lot 1536

-- Leonardo auf dem Grund von Windsor Castle-- Leonardo da Vinci. Die Zeichnungen und Miscellania von Leonardo da Vinci in der Sammlung Ihrer Majestät der Königin in Schloss Windsor. Hrsg. von Carlo Pedretti. Band I Landschaften, Pflazen- und Wasserstudien (alles Ersch.). Faksimile und Kommentar. Lose Blätter in Kartondecke und OHalbleder mit goldgeprägtem RTitel, zusammen in OHalbkalbsleder-Kassette (kaum berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Belser, und Zürich, Johnson, 1984.Eines von 150 nummerierten Exemplaren der "einmaligen deutschen Ausgabe der Landschaftszeichnung von Leonardo da Vinci" (Gesamtauflage: 950). "Reproduktionen und Probedrucke wurden auf dem Grund von Windsor Castle vorgenommen mit gnädiger Erlaubnis Ihrer Majestät Queen Elisabeth II.". - In guter Erhaltung.

Lot 2573

Schreber, Johann Christian Edler von, Arzt und Naturforscher, nach Studium und Lehre in Halle Schüler Linnés in Uppsala, ab 1770 ord. Professor für Botanik und andere Fächer in Erlangen, dort Direktor des Botanischen Gartens und des Naturhistorischen Museums der Universität, Übersetzer der Werke Linnés, Herausgeber großer Abbildungswerke, Präsident der Leopoldina und Mitglied in 20 in- und ausländischen wiss. Gesellschaften (1739-1810). Eigh. Brief m. U. "D. Schreber". 4 S. Doppelblatt. 4to. Erlangen 5.XI.1783.An einen Kollegen in Wien, von dem er eine Zeichnung erwartet. "... Durch den Herrn D. Ernst hatte ich die Ehre, Ew. Hochwohlgeb. Schmidelii opuscula botanica zu übersenden. Hoffentlich wird er selbige abgegeben haben. Ich bitte aber gehorsamst, das Buch noch nicht binden zu laßen. Vielleicht kan ich mit illuminirten Kupfern dazu aufwarten, obgleich der Buchhändler für die Käufer keine hat illuminiren lassen. - Auch werden die Felle, hoffentlich wohlbehalten, angekommen seyn ... Wegen des hier befindlichen Exemplars der Flora austriaca, und deßen Verkaufs nach Altdorf, kan ich noch nichts bestimmen. Ich bin im August selbst dort gewesen, und man äußerte großes Verlangen, dis herrliche Werk zu besizen, mit dem Anfügen, der Tod des Prof. Med. D. Weiß werde den Ankauf erleichtern und beschleunigen, da er zur Universität gehörige Gelder eingesamlet, die dazu verwandt werden könnten ... Ich habe zwar auch einige Hofnung, es noch an einem andern Orte anzubringen ... Wünsche übrigens, daß ich so glücklich seyn möge, Denenselben noch eine ganze Parthie Exemplare zu verschleißen ... Neulich las ich irgendwo etwas von einem Mineraliencabinet das Ew. Hochwohlgeb. besäßen. Haben also Dieselben vielleicht wiederum eines angelegt? Ich würde mich, falls dis wäre, erbieten, Denenselben Anbrüche aus hiesigen Landen zu verschaffen; zwar nicht sogleich, denn unsere Herren Bergbediente laßen gern auf sich warten ...". - Die 1810 errichtete, jetzt im Erlanger Schloßgarten stehende "Schrebersäule" erinnert an das Wirken des bedeutenden Naturforschers. - Von großer Seltenheit (kein Autograph im JbdApr. 1950 ff.).

Lot 3506

Vingtième siècle. Nouvelle série. Konvolut von 10 Bänden der Reihe. Mit sehr zahreichen Textabbildungen und zusammen 13 Orig.-Graphiken u. a. von Miró, Marc Chagall, Jean Arp und Marino Marini. 31,5 x 24,5 cm. Farbig illustrierte OPappbände (4; geringe Gebrauchsspuren) bzw. OBroschuren (6; geringe Gebrauchsspuren). Paris 1962-1966.Vorhanden sind: No. 18. 1962. Mit Orig.-Graphik von Vieira da Silva. - Umschlag vom Block gelöst. - No. 19. 1962. Mit Orig.-Graphik von Jean Arp. - No. 21. 1963. Mit 2 Orig.-Graphiken von Lam und Marino Marini. - No. 22. 1963. Mit 3 Orig.-Graphiken von René Magritte, Victor Brauner und César. - No. 23. 1964. Ohne Orig.-Graphik. - No. 24. 1964. Mit 2 Orig.-Graphiken von Hartung und Miró. - No. 25. 1965. Mit Orig.-Graphik von Estève. - No. 26. Mit 2 Orig.-Graphiken von Marc Chagall (doppelblattgroß) und Vieira da Silva. - No. 27. 1966. Ohne Orig.-Graphik. - No. 28. Mit gefalteter Orig.-Graphik von Miró. - Wohlerhalten.

Lot 3242

Brecht, George. Water Yam. Kartonbox mit 71 (von 102) Karten unterschiedlichen Formats (zwischen 3 x 3 cm und 15 x 12 cm). Zweiteilige Schiebeschachtel (14 x 17 x 4 cm) aus festem braunem Karton; der Schuber mit mont. Titel (Entwurf: G. Maciunas; mit kl. Randeinrissen und zwei Klebestellen; eine Kante des Bodens eingerissen ). (1962). Fluxus Codex S. 216. - Wohl die zweite Auflage des berühmten Künstlerbuches. Über die erste Version von Water Yam, die 1961 erschien, schreibt Dorothea Deli vom ZKM Karlsruhe (zitiert nach https://zkm.de/de/werk/water-yam): "'Water-Yam' ist eine Schachtel, die 102 weiße Karten enthält, auf denen in schwarzen Lettern Handlungsanweisungen, Ereignisse oder einzelne Gedanken geschrieben sind. Die Interpretation der Ereignisse und Umsetzung der Handlungsanweisungen sind den BesucherInnen beziehungsweise DarstellerInnen frei überlassen und die Karteikarten sind ohne jegliche Hierarchie geordnet. Der US-amerikanische Künstler George Brecht, geboren als George MacDiarmid, komponierte in den 1960er-Jahren Partituren beziehungsweise Ereignisse, die er schriftlich transkribierte, wie beispielsweise die Aktion, in der es darum geht leise Wasser zu verschütten. Inspiriert vom Komponisten John Cage entwickelte Brecht unter anderem musikalische Ereignisse, genannt event-scores, durch Zufallsverfahren und die Verwendung von Umgebungsgeräuschen. Für Water-Yam erweitert er diese event-scores für die Bereiche Malerei, Skulptur, Theater, das Alltägliche und das Außergewöhnliche, Humor, Mathematik, Logik und Irrationalität. 'Alles, was ich tue, ist, die Dinge hervorzuheben. Aber sie sind bereits da', erklärt Brecht.' Die Einfachheit und Direktheit der Karten spiegeln die partizipative und experimentelle Philosophie von Fluxus wider. Dieser internationale, avantgardistische Zusammenschluss von KünstlerInnnen in den 1960er- und 1970er-Jahren strebte eine radikale Auflösung der Grenzen zwischen den einzelnen Kunstgattungen, zwischen Kunstschaffenden und Publikum sowie zwischen Kunst und Alltag an. Für die Fluxus-KünstlerInnnen waren Schachteln und Koffer wichtige Formate, die als alternative Verbreitungsmittel eingesetzt wurden. Preiswert in der Produktion richteten sie sich mit der Herausgabe von Editionen und Multiples gegen die sogenannte Hochkunst."Die Box enthält auch einen grünen Blechanstecker (Durchmesser: 3,6 cm) mit der Aufschrift "Free Dick Higgins". - Exlibris; einige Karten minimal stockfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 1107

Heydeck, Adolf. Dieci paesi dipinti da Gaspare Dughet detto Pussino. Heft I (alles Erschienene). Folge von 10 Kupfertafeln. 31 x 46 cm. OBroschur (gestempelt und mit kleinem Papierschildchen). München, Halm, (um 1825).Vgl. Thieme-Becker XVII, 16. - Einzige Ausgabe der Folge von zehn radierten Landschaftsdarstellungen des Dessauer "Dilettanten" (T.-B.) Adolf von Heydeck (1787-1856), die vermutlich während seines Studienaufenthalts in Rom zwischen den Jahren 1813 bis 1821 nach Gemälden Gaspard Poussins (1615-1675) entstanden. - Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten. Erstes Blatt recto und letztes Blatt verso gestempelt.

Lot 325

(Moller, Ludwig David Adolph von). Neu abgefaßte Methode die Geometrie von sich selbst zu erlernen ... nebst einer vollständigen nirgend anders wo zu findenden Anweisung vom Gebrauch des so nützlichen als nöthigen Proportionalzirkels. 5 Bände. Mit 333 gefalteten Kupfertafeln. 17 x 10,5 cm. Pappbände d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit schwarzgeprägtem RSchild. Breslau, Korn, 1780-1786.VD18 1127610X. Holzmann-Bohatta III, 4707. - Einzige Ausgabe. "Der geneigte Leser wird sich wundern, schon wiederum ein neues geometrisches Werk zu sehen, da doch bereits sowohl Gelehrte als Ungelehrte die Welt sattsam damit überhäufet. Allein meine Absicht ist hauptsächlich die Geometrie oder Meßkusnt, als eine, allen Menschen ... so nöthige als höchst nützliche Wissenschaft und Kunst dergestalt vorzutragen, daß ein Knabe, so nur einen offenen Kopf hat, lesen, schreiben und ein wenig rechnen kann, selbige von sich selbst soll fassen und begreifen können" (Vorwort). - Titel mit altem hs. Besitzvermerk, verso gestempelt. Papierbedingt etwas gebräunt, stellenweise leicht stockfleckig. Vorderer Innenspiehel mit altem Signaturschild.

Lot 410

-- Drei Meisterwerke der Netsuke-Kunst-- Netsuke. - 3 japanische Schnitzkunst-Figürchen. Aus geglättetem, poliertem Kirschholz, jeweils ca. 3 x 1,6 x 1,8 cm. Japan um 1870.Drei entzückend feine Arbeiten der meisterhaften japanischen Miniaturschnitzkunst Netsuke. Ursprünglich bezeichnete der Begriff die Wurzelholzschnitzerei, bzw. ein geschnitztes Objekt in Form einer Plakette, einer kleinen Figur oder ähnlichem, die als Halteklammer für den Kimono diente oder als Gegengewicht der kleinen, am Kimonogürtel, hängenden kleinen Lackholzdose angebracht wurde. An dem "Obi" genannten Gürtel hing der "Inrô", eine Dose, die Utensilien wie Siegel oder auch medizinische Kräuter, Münzen und ähnliches enthielt. Die Netsuke wurden aus verschiedenen Holzarten, aus Wurzelholz, Bambus, Buchsbaum und anderem, sowie aus Elfenbein, Walrosszähnen, Hirschhorn, aber auch aus Keramik, Porzellan, Steingut oder seltenen Steinen, wie etwa Onyx hergestellt. Auch Korallen, Bernstein und Halbedelsteine wurden in Handarbeit geschnitzt und meist prachtvoll mit Darstellungen aus der Mythologie, aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie mit Alltagsszenen geschmückt. Hier haben wir drei exquisite Beispiele des "klassischen" Netsuke, geschnitzt aus Hartholz, wohl vom Kirschbaum: 1) Schildkröte. Mit Ober- und Unterpanzer, vier herausragenden Füßchen, neugierigem Köpfchen und Fadenloch unter dem Schwänzchen. Auf dem Rücken der Schildkröte hat ein kleiner Laubfrosch Platz genommen. 2) Meeresschnecke vom Typus Columbella rustica, auf der Rückseite mit zwei tanzenden Figuren wohl aus dem No-Theater, in überaus detaillierter Miniaturschnitzung. Der Faden konnte durch den Hohlraum zur Muschelspitze eingezogen werden. 3) Mandorla-Netsuke. Knopf in Mandelform mit kleinem Steg, in dem das Loch für den Faden eingebohrt wurde. Auf der konvexen Mandeloberfläche sieht man einen von zwei Reitertn gezogenen Wagen mit einem alten Mann im sänftenartigen Korb als Passagier. Die beiden Führer hoch zu Ross halten die Zügel in den Händen, während der Wagen über holprigen Grund fährt, auf dem vier kleine Tiere herumwuseln, wohl Katzen oder Hunde. Über der Szenerie schnäbeln zwei Vögel (minimale Bruchrille). - Außergwöhnlich feine Miniaturarbeit mit nur ganz wenigen Bereibungen, wohl auch kaum Abbruch, da das Holz extrem stark und fest ist.

Lot 680

STAMPS TRISTAN DA CUNHA : 1952 unmounted mint set of 12 SG 1-12

Lot 477

An oil painting, Judith Da Fand, impresionist landscape, 28 x 84cm, plus frame

Lot 037017

Baku-Schirwan antik, Kaukasus, um 1900, Wolle auf Wolle, ca. 275 x 142 cm. Perfekter und sehr identifikativer Teppich für die Zone. Die Innenzeichnung der 4 Rechtecke stellen Froesche (Kreuzmotive) und Arsin da. Beide Motive besitzen amulettcharakter, siehe Azerbaidjanische - Kaukasische Teppiche Sammlung Ulmke Schweiz 2001 Seite 319/391 Bild115. Altersbedingt guter Zustand.Baku-Shirvan antique, Caucasus, around 1900, wool on wool, approx. 275 x 142 cm. Perfect and very identifiable rug for the zone. The inner drawing of the 4 rectangles represent frogs (cross motifs) and arsine. Both motifs have the character of an amulet, see Azerbaijani - Caucasian carpets, Ulmke Collection, Switzerland 2001, page 319/391, picture 115. In good condition for its age. Antique, old and decorative collector rugs, carpets & textiles

Lot 252

HEYDENBOYMANGA DA BOMB PINKImpression digitale sous plexiglas. Signé et numéroté sur 6 ex. Edition à 6 exemplaires. Tableau en caisse Américaine.80 x 60 cmUn certificat d’authenticité accompagne l’œuvre, ainsi que sa caisse d’origine.

Lot 306

Orden und Ehrenzeichen - Ritterkreuz : Nachlaß des SS Hauptscharführers Adolf Peichl, Panzer - Grenadier Regiment 4 "Der Führer", Träger des Ritterkreuzes des Eisenen Kreuzes und der Goldenen Nahkampfspange sowie 11 Panzervernichtungsabzeichen. Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes aus der Fertigung der Firma Klein & Quenzer (Idar - Oberstein). Eisenkern mit Silberzarge. Auf der Rückseite unterhalb der Öse Silberstempel "800". Der Sprungring mit Herstellerzeichen "65" (Klein & Quenzer) sowie Silberstempel "800". Am Originalband mit genähtem Gummiverschluß. Sehr schönes, viel getragenes Originalexemplar. Deutsches Kreuz in Gold. Cupal / Buntmetall, das Hakenkreuz schwarz emailliert. An Nadel mit Herstellerzeichen "21" der Firma Godet & Co., Berlin. Rückseitig sechs Rundnieten. Viel getragenes Originalexemplar mit entsprechenden Tragespuren, jedoch ohne Emailleschaden. Goldene Nahkampfspange. Feinzinkausführung, vergoldet. An Nadel. Auf der Rückseite Herstellerzeichen "F & B L" (Funcke & Brüninghaus, Lüdenscheid). Plättchen magnetisch. Sehr schönes, viel getragenes Originalexemplar. Die Vergoldung zu 50% noch vorhanden. Da Adolf Peichl die Goldene Nahkampfspange vor Einführung des Modells in Buntmetall ( so genannte Häkchenspange) verliehen wurde, erhielt er keine Häkchenspange mehr. Silberne Nahkampfspange. Feinzinkausführung, versilbert. An Nadel. Mit magnetischem Plättchen. Rückseitig Herstellerzeichen: "AUSF. A.G.M.u.K. GABLONZ" sowie "FEC.W.E.PEEKHAUS BERLIN". Sehr schönes Originalexemplar. Die Versilberung fast vollständig intakt. Bronzene Nahkampfspange. Feinzinkausführung, bronziert. An Nadel. Mit magnetischem Plättchen. Rückseitig Herstellerzeichen: "AUSF. A.G.M.u.K. GABLONZ" sowie "FEC.W.E.PEEKHAUS BERLIN". Eisernes Kreuz 1. Klasse. Exemplar mit nichtmagnetischem Kern. Versilberte Zarge. An Nadel. Eisernes Kreuz 2. Klasse. Eisenkern magnetisch. Zarge versilbert. Am Originalband. Frontfertigung des Ritterkreuzes bei dem ein geschwärztes Stück Leder in die Zarge eines EK 2. Klasse eingepaßt wurde und mit einer Halsbandöse versehen wurde. An kurzem Original - Ritterkreuzband mit genähten Knopflöchern. Goldenes Verwundetenabzeichen. Buntmetallausführung, vergoldet. An Nadel. Unterhalb des Nadelhakens Herstellerzeichen "11" (Grossmann & Co., Wien). Silbernes Verwundetenabzeichen.Buntmetallausführung, versilbert. An Nadel. Unterhalb des Nadelhakens Herstellerzeichen "13" (Gustav Brehmer, Marktneukirchen). Schwarzes Verwundetenabzeichen. Buntmetall - Hohlprägung. An Nadel. Infanterie - Sturmabzeichen in Bronze. Feinzinkausführung an Nadel. Silbernes Infanterie - Sturmabzeichen. Feinzinkausführung, an Nadel. Ostmedaille. Feinzinkausführung, am Originalband. Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 (Sudetenland) mit Spange "Prager Burg". Am Originalband mit rückseitiger Tragenadel. Neben den Orden umfaßt der Nachlaß über 300 Originalfotos aus dem Besitz Adolf Peichls, darunter sehr viele Fotos aus der Kriegszeit, meist rückseitig von Peichl eigenhändig beschriftet. Porträtfotos Peichls und seiner Kameraden, Kampfszenen, Alltagsaufnahmen aus dem Regiment "Der Führer". Originalfoto der Standartenweihe der Standarte "Der Führer" beim Reichsparteitag 1938 in Nürnberg, Porträts Adolf Peichls mit Ritterkreuz aber auch zu Beginn seiner Dienstzeit, etc. Der Fotonachlaß ist eine bedeutende Fundgrube zur Geschichte des SS - Panzergrenadier - Regiments "Der Führer" und stellt eine einmalige und bedeutende historische Primärquelle von größter Seltenheit dar. Außerdem eine große Menge von Dokumentationsmaterial (teilweise in Fotokopie), sowie originale Zeitungsausschnitte und Nachrufe auf Adolf Peichl. Darunter die originale Todesanzeige; Kameraden - Zeitung der 12./ SS - "D.F." mit Beitrag über Peichl "Der Panzerknacker"; Anträge auf Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold, des Ritterkreuzes, der III. Stufe der Nahkampfspange (Fotokopien); Kurzbiographie: "Der Wiener Panzerknacker Adolf Peichl"; Aufklärungs- und Verwaltungsblatt des 3. Zuges, 1940 (Fotokopie); Zeitschrift "Alte Kameraden", Juli/August 1969; verschiedene Briefe und Beileidsbekundungen an Frau Martha Peichl; Zeitung"Die Kameradschaft" mit Beitrag zu Adolf Peichls Begräbnis; verschiedene weitere Zeitschriften mit Nachrufen und Würdigungen; Münchner Zeitung vom 18. August 1945; und vieles andere mehr. Geschenkexemplar des von Anton Haasbauer im Auftrag des Kulturamtes der Stadt Wien herausgegebenen Buches: Wien - Geschichte, Kunst, Leben. Mit Widmung des Bürgermeisters an Adolf Peichl: "SS - Hauptscharführer Adolf Peichl im Gedenken an seinen hervorragenden Einsatz im Schicksalskampf des deutschen Volkes anläßlich der Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes zur Erinnerung gewidmet. Wien, am 9. Feber 1945" Mit Originalunterschrift des Wiener Bürgermeisters Hanns Blaschke. Adolf Hitler: Mein Kampf. Kriegsausgabe überreicht "Dem jungverählten Paare Adolf und Martha Peichl ... überreicht von der Gemeinde Micheldorf am 26. April 1945." Mit Originalunterschrift des Bürgermeisters. Das Exemplar befindet sich im Schuber und weißt stärkere Feuchtigkeitsschäden auf. Ernst v. Salomon: Die Geächteten.Berlin, 8. Auflage o.J. Mit handschriftlicher Widmung an Adolf Peichl: "Meinem treuen Kameraden und Kampfgefährten, zur Erinnerung an gemeinsame Arbeit und Schlachten, zum 27. Geburtstag." Bezeichnet und datiert: "III (gp.) SS - Pz.Gren. Rgt.4 "Der Führer" / Im Felde, den 8.12.1944 / SS - Sturmbannführer und Bataillonskommandeur" . Mit Originalunterschrift "Werner". Erinnerungsteller des Pz. Gren. Regiments "Der Führer", 12. Kompanie, 15. Mai 1938 - 15. Mai 1988. Bemalter Holzteller mit Regimentswappen. Durchmesser 28 cm. Vierteilige Feldschnalle, zwei Kleinabzeichen in Feinzinkausführung, Erinnerungsnadeln, Nachkriegs - Verdienstmedaille des Landesverbands Wien des Österreichischen Kameradschaftsverbandes, NSKK - Schiffchen sowie diverse Erinnerungsgegenstände im Karton. Der Nachlaß wurde direkt aus der Familie Adolf Peichls erworben und es gibt dazu einen Kaufvertrag vom 10. 02, 2022, der dem Käufer ausgehändigt wird. Nachfolgend ein Auszug aus dem in Kürze erscheinenden Buch von Viktor Eisenmann über das Leben Adolf Peichls: "Adolf Peichls Leben: Ein kurzer Einblick und historische Hintergründe Das unglaubliche und spannende Leben eines Mannes wie Adolf Peichl auf wenigen Seiten zusammen zu fassen, ist für einen Autor fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schwierig. Während reine Fakten, wie zum Beispiel über die Verleihung von Orden, reichlich vorhanden sind, ist es gleichzeitig unmöglich, in die wirklichen Beweggründe und Gefühlslagen des seit langem Verstorbenen hineinzublicken. Die folgenden Seiten sollen von mir als Autor den persönlichen Versuch einer Einordnung darstellen. Anhand der zusammengetragenen historischen Fakten und vorhandenen Dokumente wird nicht etwa der Anspruch gestellt, Peichls damalige Gedankenwelt richtig zu erraten, sondern es soll ein plausibles Gesamtbild im Rahmen der weltgeschichtlichen Ereignisse für Motive und Handlungen dargestellt werden. Als Adolf Peichl am 7. Dezember 1917 in Wien, der damaligen Hauptstadt Österreich-Ungarns, mitten im Weltkrieg geboren wurde, befand sich die Welt in einem chaotischen Umbruch. Der Erste Weltkrieg läutete ein Ende der Jahrhunderte ein, in denen die europäischen Großmächte realpolitisch und kulturell den Rest der Welt dominiert hatten. Als Ergebnis des Welt

Lot 102

Ausländische Orden & Ehrenzeichen - Königreich Italien - Königreich Sardinien : Italien: Silberne Tapferkeitsmedaille "AL VALORE MILITARE" 1872 Silber. Am schönen Originalband. Auf der Vorderseite italienisches Königswappen und die Umschrift: "AL VALORE MILITARE" sowie das Stempelschneiderzeichen "F.G.". Auf der Rückseite gravierte Bezeichnung: "GUADAGNATA COL RISCHIO DELLA VITA / DA MARCO MULASSANO" sowie Verleihungsgravur: "NEL / ARRESTO / DEL BANDITO / GRAZIANO / IN LUGO / 9 MARZO / 72". Sehr seltenes und schönes Exemplar.Foreign Orders & Decorations - Königreich Italien - Königreich Sardinien : Italien: Silberne Tapferkeitsmedaille "AL VALORE MILITARE" 1872 Silver. On the front Italian royal coat of arms and the inscription: "AL VALORE MILITARE" and the stamp tailor's mark "F.G.". On the reverse engraved inscription: "GUADAGNATA COL RISCHIO DELLA VITA / DA MARCO MULASSANO" and award engraving: "NEL / ARRESTO / DEL BANDITO / GRAZIANO / IN LUGO / 9 MARZO / 72". Very rare and beautiful copy.

Lot 250

Historische Feuerwaffen - Erlaubnispflichtige Waffen : Halbautomatische Pistole Mod.: Mauser Mod. 1932 (Schnellfeuereinrichtung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen abgeändert und außer Kraft gesetzt) . Herst.: Waffenfabrik Mauser A.G. in Oberndorf. Kal.: 7,63 mm Luger, S.Nr.: 88834 Halbautomatische Pistole Mod.: MauserMod. 1932(Schnellfeuereinrichtung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen abgeändert und außer Kraft gesetzt)Herst.: Waffenfabrik MauserA.G. in Oberndorf Kal.: 7,63 mm Luger S.Nr.: 88834Die Waffe befindet sich im Original - Zustand mit 90% erhaltener Originalbrünierung welche an den Kanten und am Griff etwas beriebenen ist. Die Pistole mit den noch typischen blau angelassenen Teilen wie Auszieher,Wahlhebel, Abzug usw..Beschriftung über dem Patronenlager: Waffenfabrik Mauser Oberndorf sowie Seriennummer an der Oberseite des rückwärtigen Gehäuses hinter dem Visierblatt. Griffstück rechte Seite oberhalb des Griffes: Firmenadresse mit Patenthinweis (Waffenfabrik Mauser Oberndorf A. Neckar  D.R.P. u. A.P.Griffschalen mit Querrillen in neuwertigem Zustand. Sichtbare Fremdstempel sind an der Waffe nicht vorhanden, da zulässiger zeitgenössischer Originalbeschuss (Krone U) vorhanden ist.Waffe ist ausgestattet mit originalem 20 Schuss Magazin welches am Boden das Mauser Logo aufweist. Die Waffe befindet sich in einem sehr schönen ,sammelwürdigen Originalzustand.

Lot 285

Militaria Ausland - Blankwaffen. : Sächsisches Polizei - Seitengewehr mit Löwenkopf und Seitengewehrtasche und EinheitsstempelNeuwertig erhaltenes Seitengewehr der sächsischen Polizei mit vorzüglich ausgestaltetem Löwenkopf als oberer Griffabschluss, welcher am Griffrücken als Metallsteg weitergeführt wird und oberhalb des unteren Griffabschlusses (Parier) als umlaufender Metallsteg endet. Der Griff ist vorderseitig mit Einschnürungen und Wicklung versehen, wobei der aus Holz bestehende Griff mit edler Rochenhaut überzogen ist. Der untere Griffabschluss, das Parier stellt eine massive Metallplatte dar, welche an den Enden abgerundet ist und an der vorderen unteren Seite den Einheitsstempel S.P.L. 10 trägt. Die Messerklinge mit Hohlkehle unterhalb des Griffrücken weist einen Klingenspiegel, welcher nach kurzer Strecke in die Schneide bzw. den Klingenrücken übergeht, auf. Die Klinge dürfte aus einer Degenklinge hergestellt worden sein, wobei eine nachträgliche Kürzung ausgeschlossen wird, da die Vernickelung bis zur Spitze vorhanden ist. Der Klingenrücken trägt die Nr. 36 sowieden Buchstaben "W" und eine kleine Kartusche. Das Seitengewehr ist original vernickelt, und die Angel ist mit der Griffpartie im Original verschraubt. Mit originaler Scheide aus schwarzem Leder mit vernickelten Beschlägen und einen Tragehacken in Form einer Eichel. Dem Ensemble anbei ist eine aus braunem Leder gefertigte neuwertige Seitengewehrtragetasche, welche rückseitig wie folgt signiert ist: CONR. HEUCKEN&Co. 1941. AACHEN. Insgesamt ein seltenes Polizeiseitengewehr ? Ensemble in sehr schönem Gesamtzustand. Foreign Militaria - Blankwaffen. : Sächsisches Polizei - Seitengewehr mit Löwenkopf und Seitengewehrtasche und EinheitsstempelSaxon police sidearm in mint condition with exquisitely designed lion's head as the upper grip end, which is continued on the back of the grip as a metal bar and ends above the lower grip end (parry) as a circumferential metal bar. The front of the handle is provided with constrictions and wrapping, and the wooden handle is covered with noble ray skin. The lower end of the handle, the guard, is a solid metal plate, rounded at the ends, with the unit stamp S.P.L. 10 on the lower front side. The knife blade with a groove below the back of the handle has a blade tip which merges into the cutting edge or the back of the blade after a short distance. The blade may have been made from an epee blade, although subsequent shortening is ruled out, as the nickel plating is present all the way to the tip. The back of the blade bears No. 36 as well as a W and a small cartouche. The sidearm is original nickel plated throughout, and the tang is screwed to the grip section in the original. Attached to the sidearm is the original scabbard made of black leather with nickel-plated fittings and a carrying hook in the shape of an acorn. Attached to the ensemble is a brown leather sidearm carrying case in mint condition, which is signed on the back as follows: CONR. HEUCKEN&Co. 1941.. AACHEN. Overall a rare police sidearm - ensemble in very nice overall condition.

Lot 332

Luftwaffe - Allgemein : GEMEINSAMES FLUGZEUGFÜHRER- UND BEOBACHTERABZEICHEN IN GOLD MIT BRILLANTEN.Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten. Der Luftwaffenadler Weißgold und vollständig mit Brillanten besetzt. Rückseitig auf dem Kranz verschraubt. Der Lorbeer/Eichenkranz Gold (nachträglich ergänzt). Die Nadel mit Sicherheitsverschluss. Auf der Rückseite Goldpunze "585". Die Rückseite des Adlers mit aufgelötetem schmalen Weißgoldrahmen, der die Konturen des Adlers nachzeichnet. Der rückseitige Adler bzw.Brillantenfassungen "à jour" (durchbrochen) gearbeitet. Bei dem Brillant - Adler handelt es sich um ein absolut zweifelsfreies Original aus der Fertigung der Deutschen Goldschmiede Werkstätten Berlin (ehemals Hofjuweliere Friedländer). Der aus Gold gefertigte Kranz wurde nach 1945 ergänzt. Obgleich von guter Qualität entspricht er jedoch bei weitem nicht der Qualität eines zeitgenössischen Originals vor 1945. Laut Angaben des Einlieferers ließ der Träger dieses Abzeichens, ein General der Luftwaffe, den Originalkranz in der unmittelbaren Nachkriegszeit bei einem Juwelier entfernen und einschmelzen, da er das Geld für das Lebensnotwendige brauchte. In späteren Jahren wieder zu Geld gekommen ließ er bei demselben Juwelier anhand seines normalen Flugzeugführer- und Beobachterabzeichens den Kranz wieder ergänzen. Interessantes Stück dessen Werdegang die nach heutigen Maßstäben nur noch schwer nachvollziebaren Zustände nach Kriegsende symbolisiert. Gemessen am Preis eines komplett originalen Abzeichens äußerst moderate Taxe. Luftwaffe - Miscellaneous : GEMEINSAMES FLUGZEUGFÜHRER- UND BEOBACHTERABZEICHEN IN GOLD MIT BRILLANTEN. Combined Pilot Observer badge with diamonds. This piece is marked with gold hallmark "585" on the reverse and various control numbers. The piece features the laurel/oak leaf wreath in gold and the Luftwaffe eagle in white gold set diamonds. The eagle is secured to the wreath with screw-type fasteners. Pin construction shows intricate mechanics with a locking device as the catch. Badge comes without case. This is a spectacular piece. It is a finely crafted period specimen of the third type. The back of the eagle has a soldered white gold narrow frame that carefully traces the contours of the eagle. The diamonds are set on the pierced body of the eagle representing the construction and gem set style typical for the period. This badge type is considered the final variant in the development of the "Luftwaffe Double Badge" and an example of this type was awarded in the last months of the war to Generaloberst Robert Ritter von Greim on 17 April 1945 (sold in our 25th auction).  As a dating source for this piece, the Fighter Pilot Erich Hartmann was presented an exact version shortly after his 25 August 1944 ceremony awarding him the Oak leaves with Swords and Diamonds to the Knights Cross of the Iron Cross. Erich Hartmann's badge example is consistent with this piece offered in this auction and I am familiar with yet another similar example having been awarded a few months earlier. These badges were hand-made ??in small numbers by goldsmiths from the company DGW (German Goldsmiths' Studio), Berlin. This company is known for the highly skilled craftsman of the Third Reich period. The development of this badge variant and technical changes were due to the desire for perfecting the design of the Luftwaffe eagle and optimizing the brilliance of the stones when worn on the uniform. The chronological sequence of the different variants can be proven by known badges that all have an exact and traceable provenance. The Oberst Werner Molder's presented badge from 1940 corresponds to the fist type awarded starting in 1935 and running to the early years of the war. SS Oberstgruppenfuhrer Sepp Dietrich's example was sold in our 41st Auction and corresponds to the second type representing the first jeweler's development using the first type as a baseline design platform.  Ritter von Greim's example was sold in our 25th Auction and its construction characteristics correspond to the last type, variant three most likely produced at the end of 1944 to the beginning of 1945. Reichsmarschall Hermann Goering also wore a type three award and the last in the series. Our offered specimen corresponds to other examples presented as early as 1943 but for certain no later than the 1944 issued third variation types. They are consistent with two matching examples awarded to "Diamonds" recipients in the Luftwaffe in 1944. Although the "Luftwaffe Combined Pilot and Observer's Badge with Diamonds" is one of the rarest and most beautiful awards of the Third Reich, thus far, no attempt has been made to publish a meaningful and comprehensive examination of this decoration. The badges were personally presented by Reichsmarschall Hermann Goering for extra-ordinary contributions to the German Luftwaffe and to leading personalities of the Third Reich and the Allies of Germany. Almost all Luftwaffe personnel who received the Oak leaves with Swords and Diamonds to the Knights Cross of the Iron Cross and all Field Marshals of the Luftwaffe received the double badge with diamonds. From the Luftwaffe recipients of the Oak leaves with Swords, only a relatively small number received this badge. Hermann Goering's criteria for the award was not exactly clear but his own personal sympathies may have played an important role in the decision of who was presented with this badge. Some important recipients were Generals Student, Löhr, Greim and part of his inner circle which included Bruno Loerzer and the women test pilots Hanna Reitsch and Melitta Gräfin Stauffenberg. Some of the few recipients who did not belong to the Luftwaffe were such Third Reichpersonalities as Reichsführer SS Heinrich Himmler, Grand Admiral Karl Doenitz,Field Marshal Erwin Rommel, SS Oberstgruppenführer Sepp Dietrich, Generaloberst Dietl and the rescuer of Mussolini, SS-Sturmbannführer Otto Skorzenny.  Some of these awards went to the leaders of the Axis Powers and sympathetic foreign Statesmen like Il Duce, Benito Mussolini, the Finnish Marshal Mannerheim, the Romanian state leader Antonescu, the Spanish leader Generalissimo Franco and the Italian Air Marshal Italo Balbo. A tremendous artifact and one of the very few original pieces of one of the finest andrarest awards of the Third Reich.

Lot 389

Schutzstaffel-SS - Allgemeine SS : SS - Ehrendolch M 33 mit teilweise ausgeschliffener Röhm - Widmung. Schwarzer Holzgriff mit Parierstangen in Neusilberausführung. Eingelegter Hoheitsadler und emaillierte SS - Runen. Auf der unteren Parierstange rückseitig eingeschlagene römische "I". Auf der oberen Parierstange rückseitig eingeschlagene SS - Nummer "26605"- Klinge mit starken Korrosionsspuren. Vorderseitig Klingenätzung "Meine Ehre heißt Treue". Rückseitig "In herzlicher Kameradschaft"- der Name Ernst Röhm wurde vorschriftsmäßig nach dem 30.06.1934 ausgeschliffen. Mit Herstellermarke der Firma Böker, Solingen. Schwarz brünierte Eisenscheide mit Neusilberbeschlägen. Mit komplettem Ledergehänge mit Stempelung: "SS 1/35 RZM". Der Bajonettverschluß mit Herstellerzeichen Assmann und "DRGM". Trotz des "mäßigen" Erhaltungszustands ein interessanter Dolch und mit lediglich entferntem Namen schwer zu finden, da meist die gesamte Widmung ausgeschliffen wurde.SS - General SS : SS - Ehrendolch M 33 mit teilweise ausgeschliffener Röhm - Widmung. Black wooden grip with guard bars in nickel silver finish. Inlaid sovereign eagle and enameled SS - runes. Roman "I" stamped on the reverse side of the lower quillons. SS number "26605" stamped on the reverse of the upper quillons. Blade with heavy corrosion marks. Blade etched on obverse side "Meine Ehre heißt Treue". On the reverse side "In cordial comradeship" - the name Ernst Röhm was cut out according to regulations after 30.06.1934. With maker's mark of Böker, Solingen. Black blued iron scabbard with nickel silver fittings. With complete leather hilt stamped "SS 1/35 RZM". The bayonet lug with maker's mark Assmann and "DRGM". Despite the "moderate" state of preservation, an interesting dagger and hard to find with only the name removed, as usually the entire dedication has been ground out.

Lot 523

Deutsches Reich 1933 - 1945 - Führende Persönlichkeiten des 3.Reiches : Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP aus dem persönlichen Besitz des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler.Das Abzeichen in der kleinen Ausführung für den Zivilanzug. Gold und Emaille. An dünner Nadel mit Sicherungsmechanismus. Auf der Rückseite Goldpunze "750" sowie die gravierte Mitgliedsnummer "1" und der Namenszug Adolf Hitlers. Nachdem die Umbenennung der Deutsche Arbeiterpartei (DAP) in NSDAP am 24. Februar 1920 (Eintragung ins Vereinsregister wurde bereits am 20.02.1920 vollzogen) durch Hitler bekanntgegeben worden war wurden unabhängig vom ursprünglichen Beitritt Mitgliedsnummern zugewiesen. Hitler erhielt die Nummer 7 und wird gelegentlich im zeitgenössischen Schrifttum auch als "Parteigenosse Nummer 7" bezeichnet, so z.B. im Katalog der Sammlung Reese. Nach dem gescheiterten Putschversuch (Marsch auf die Feldherrnhalle 8./9. November 1923) wurde die NSDAP verboten. Hitler wurde am 1. April 1924 zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Nachdem er bereits am 20. Dezember 1924 aus der Festung Landsberg am Lech entlassen wurde betrieb er die Aufhebung des Parteienverbots. Am 27. Februar 1925 erfolgte die Neugründung der NSDAP. Im Zuge der Reorganisation der Partei wurden auch neue Mitgliedsnummern vergeben und Hitler erhielt gemäß seinem Status als nunmehr unumstrittener Führer der Partei die Mitgliedsnummer "1" . Der diesbezügliche NSDAP - Mitgliedsausweis Hitlers ist erhalten geblieben und wurde in der Ausstellung "München Hauptstadt der Bewegung" des Münchner Stadtmuseums erstmals öffentlich gezeigt und im Ausstellungskatalog abgebildet. Gleichwohl blieb Hitler im Kreis der "Alten Kämpfer" Parteigenosse Nr. 7 und verschenkte auch an wenige auserwählte Persönlichkeiten Abzeichen mit dieser Traditionsnummer. Da Hitler nach der Machtergreifung 1933 fast stets Parteiuniform trug und nur selten Zivilkleidung, trug er fast stets die große Ausführung des Goldenen Parteiabzeichens. Es existieren jedoch einige Aufnahmen vornehmlich vom Berghof und von Opernbesuchen auf denen er im Zivilanzug oder Frack mit der kleinen Ausführung des Goldenen Parteiabzeichens zu sehen ist. Das hier angebotene Original aus dem Besitz Adolf Hitlers stammt aus der Sammlung des bekannten Fachbuchautors Henry Picker (Hitlers Tischgespräche im Führerhautquartier). Picker erwähnt die Abzeichen in echt goldener Ausführung auch in seinem Buch. Nach dem Krieg trug er eine Sammlung interessanter Objekte zu Adolf Hitler zusammen und unterhielt rege Beziehungen zu Persönlichkeiten seines engeren Umfeldes. Beeindruckendes und hochbeutendes Objekt aus dem persönlichen Besitz Adolf Hitlers und wohl das einzige bekannte Exemplar der kleinen Ausführung, das persönlich von Hitler getragen wurde. The Third German Reich 1933 - 1945 - Leading Personalities of the 3rd Reich : Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP aus dem persönlichen Besitz des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. The badge in the small version for the civilian suit. Gold and enamel. On thin pin with safety mechanism. Gold hallmark "750" and engraved membership number "1" and Adolf Hitler's name on the reverse. After the renaming of the German Workers Party (DAP) to NSDAP was announced by Hitler on February 24, 1920 (entry into the register of associations was already completed on February 20, 1920), party membership numbers were assigned regardless of the original date of membership. Hitler was given the number 7 and is occasionally referred to in contemporary literature as "Parteigenosse Nummer 7", for example in the catalog of the Reese Collection. After the failed coup (march on the Feldherrnhalle November 8/9, 1923), the NSDAP was banned. Hitler was sentenced to five years' imprisonment inLandsberg am Lech fortress on April 1, 1924. After he had been released from Landsberg am Lech prison on December 20, 1924, he pursued the lifting of the party ban. On February 27, 1925, the NSDAP was refounded. In the course of the reorganization of the party, new membership numbers were assigned and Hitler was given the membership number "1" in accordance with his status as the now undisputed leader of the party. Hitler's NSDAP membership card has been preserved and was shown publicly for the first time in the exhibition "Munich Capital of the Movement" (Munich City Museum) and illustrated in the exhibition catalog. Nevertheless, Hitler remained party comrade No. 7 in the circle of the "Old Fighters" and also gave away badges with this traditional number to a few select personalities. Since Hitler almost always wore his party uniform after the seizure of power in 1933 and only rarely wore civilian clothes, he almost always wore the large version of the Golden Party Badge. There are, however, some photographs, mainly of the Berghof and of visits to the opera, in which he can be seen in civilian clothes or tailcoat with the small version of the Golden Party Badge. The original badge offered here from the personal possession of Adolf Hitler comes from the collection of the famous book author Henry Picker (Hitlers Tischgespräche im Führerhautquartier). Picker also mentions this insignia in genuine gold in his book. After the war he gathered a collection of interesting objects related to Adolf Hitler and maintained lively relations with a number of personalities of his close entourage. Impressive and highly valuable object from Adolf Hitler's personal possession and probably the only known example of the small version personally worn by Hitler.

Lot 6

Deutschland nach 1945 - DDR - Deutsche Demokratische Republik : DDR: Vaterländischer Verdienstorden in Gold mit Ehrenspange mit Trägerausweis Nr. 6/63 verliehen an Prof. Rudolf Lindau. Die Ordensdekoration Gold, verliehen von 1965 - 1972. Auf der Rückseite Goldpunze "900". Verbindungdring zwischen Orden und Bandspange ebenfalls mit Goldpunze "900". An Ehrenspange aus 900er Gold (geprüft), ohne Goldpunze. Besetzt mit zwei Brillanten zu je 0,1 Ct. An Nadel. Im schönen Original - Verleihungsetuiaus weißem Leder mit blauer Samteinlage. Dazu der lederbezogene Trägerausweis für Professor Dr. h.c. Rudolf Lindau, Nr, 6/63, Mit Unterschrift und Dienstsiegel des Chefs des Büros des Ministerrates der DDR. Auf dem Deckel die Bezeichnung: VATERLÄNDISCHER VERDIENSTORDEN" in Goldprägung. Rudolf Lindau war seit 1920 leitender KPD - Funktionär. Im Februar 1934 emmigrierte er in die Sowjetunion, wo er anfangs Lehrer an der Leninschule und später an Antifa - Schulen war und im Nationalkomitee Freies Deutschland mitarbeitete. Sein Sohn Rudolf Lindau wurde am 10. Januar 1934 in Hamburg hingerichtet. Das Gericht beschuldigte ihn, als Funktionär der KJVD am Altonaer Blutsonntag im Juli 1932 SA - Leute erschossen zu haben. 1947 zurückgekehrt, bis 1947 Hauptreferent in der Abteilung Parteischulung des ZK der KPD, bzw. ab April 1946 des ZK der SED. Da er seine bedeutenden Funktionen innerhalb der KPD schon Ende der zwanziger Jahre schrittweise verloren hatte, rückte er auch in der SED nicht mehr in den Vordergrund. Im Oktober 1947 wurde der wortkarge Altrevolutionär Direktor der Parteihochschule "Karl Marx". Dort im Oktober 1950 abgelöst. Nun Mitarbeiter am Institut für Marxismus - Leninismus. Ein ZK - Beschluß beauftragte Lindau mit der Erarbeitung einer Thälmann - Biographie, die er nie fertigstellte. Zur Geschichte des Kommunismus publizierte er einige Broschüren, u.a. "Revolutionäre Kämpfe 1918/19", Berlin 1960. Diese Arbeit wurde von Walter Ulbricht und dessen Anhängern angegriffen und Lindau als Dogmatiker verdammt. Er hatte - im Gegensatz zu den damaligen SED - Thesen - die Novemberrevolution 1918 in Deutschland als sozialistische und nicht als bürgerliche Revolution bezeichnet. Der starrköpfige Lindau hat allerdings, als einziger der angegriffenen Historiker, jede "Selbstkritik" verweigert. Rudolf Lindau starb am 18. Oktober 1977 in Ost - Berlin. Der VVO in Gold mit Ehrenspange wurde in der hier vorliegenden Erstausführung nur in 64 Exemplaren verliehen und zwar von 1964 - 1972. Die Ehrenspange wurde erstmalig am 06.05.1965 verliehen. Willi Stoph überreichte sie Walter Ulbricht. Gewicht mit Ehrenspange: 91,9 g. Ensemble von außerordentlich großer Seltenheit.Post-1945 - German Democratic Republic (GDR) : DDR: Vaterländischer Verdienstorden in Gold mit Ehrenspange mit Trägerausweis Nr. 6/63 verliehen an Prof. Rudolf Lindau. The order decoration gold, awarded from 1965 - 1972. On the reverse gold hallmark "900". Connection penetration between the order and ribbon clasp also with gold hallmark "900". On honorary clasp made of 900 gold (tested), without gold hallmark. Set with two diamonds of 0,1 ct. each. On pin. In beautiful original case made of white leather with blue velvet inlay. Comes with the leather-covered bearer's certificate for Professor Dr. h.c. Rudolf Lindau, No. 6/63, with signature and official seal of the Chief of the Office of the Council of Ministers of the GDR. On the cover the designation: VATERLÄNDISCHER VERDIENSTORDEN" in gold embossing.Rudolf Lindau was since 1920 leading KPD - functionary. In February 1934 he emigrated to the Soviet Union, where he was initially a teacher at the Lenin School and later at antifa schools and worked in the National Committee Free Germany. His son Rudolf Lindau was executed in Hamburg on January 10, 1934. The court accused him of having shot SA people as a functionary of the KJVD on Altona Bloody Sunday in July 1932. Returned in 1947, until 1947 main adviser in the department of party training of the CC of the KPD, respectively from April 1946 of the CC of the SED. Since he had already gradually lost his important functions within the KPD at the end of the twenties, he no longer came to the fore in the SED either. In October 1947, the taciturn old revolutionary became director of the "Karl Marx" Party College. He was replaced there in October 1950. Now he worked at the Institute for Marxism-Leninism. A decision of the Central Committee commissioned Lindau to write a biography of Thälmann, which he never completed. He published several pamphlets on the history of communism, including "Revolutionary Struggles 1918/19", Berlin 1960. This work was attacked by Walter Ulbricht and his followers and Lindau was condemned as a dogmatist. He had - in contrast to the SED theses of the time - described the November Revolution of 1918 in Germany as a socialist and not a bourgeois revolution. However, the stubborn Lindau, as the only one of the attacked historians, refused any "self-criticism". Rudolf Lindau died on 18 October 1977 in East - Berlin. The VVO in gold with honorary clasp was awarded in the here available first version only in 64 copies and that from 1964 - 1972. The honorary clasp was lent for the first time on 06.05.1965. Willi Stoph presented it to Walter Ulbricht. Weight with honorary clasp: 91,9 g. Ensemble of exceptionally great rarity.

Lot 249

Historische Feuerwaffen - Erlaubnispflichtige Waffen : Halbautomatische Pistole Mod.: 08 Polizeiausführung Herst.: Waffenfabrik Mauser Oberndorf a.N. Kal.: 9mm Luger S.Nr.: 587 w. Dazu Wechselsystem S.Nr. 587. KnHalbautomatische Pistole Mod.: 08 Polizeiausführung Herst.: Waffenfabrik Mauser Oberndorf a.N. Kal.: 9mmLuger S.Nr.: 587 w Neu brünierte,der Originalbrünierung sehr nahe kommend, minimal gut überarbeitet nummerngleichePistole 08 in der Ausführung für die deutsche Polizei mit gelb angelassenenSicherungshebel,Abzug, Riegel, Drücker zum Entfernen des Magazines, Auswerferfeder, Auszieher und Griffschalenschrauben in ansprechendem Gesamtzustand. Kniegelenk mit Mauser Tonne und Beschuss Krone U versehen. Griffstück innseitig mit gültigem Beschuss Adler N. Gabelstück auf der Oberseite mit Jahresangabe 1939, rechte Seite mit zeitgenössischem Beschuss Krone über U und S.Nr. 587 und linksseitig HK mit L. Nummerngleiche Deckplatte stammt noch aus der Simson Fertigung und weist die Abn. stilisierter Adler über 6 auf. S.Nr. und Abnahmen an den üblichen Stellen. Nummerngleiches sogenanntes gefrästes DDR Magazin befindet sich in der Waffe dies gekennzeichnet mit 2/1001. Dazu zur Waffe gehörendes nrgl. Wechselsystem zum sportlichen Schießen hergestellt mit feinverstellbarer Sportvisierung, extra dickem Sportlauf. Wechselsystem bestehend aus Lauf, Gabelstück und Kniegelenk mit Kupplungshaken. Lauf seitlich beschriftet mit Rittinger Tuning und S.Nr. 587. Kniegelenk aus Mauser Fertigungvor 1942 mit Mauser Tonne aber zusätzlich an der Unterseite mit dem Schriftzug Rittinger versehen. Das Wechselsystem weist Neubeschuss auf und ist mit Griffstück obiger Pistole kompatibel, da Griffstück Beschuss Adler N aufweist. Erlaubnispflichtig Versteigerer: Auktionshaus Thies & Schmid Schwäbische Waffenauktionen GmbH

Lot 91

A Stanley Gibbons volume I 1840-1967 stamp album, including and 1840 Penny Black (GC), four Penny Reds, and 1841 (BE), 1854-7 (EG), 1856-8 (DA), 1858-70 (LE).

Lot 1457

A set of ''Her Majesty Queen Elizabeth the Queen Mother's 80th Birthday Commemorative Crown collection'' 1980 including protective covered 25p pieces for Falkland Islands, Guernsey, Triston da Cunha, Gibraltar, St. Helena and the United Kingdom.

Lot 1567

An antique north Italian Nove da Bassano pottery dish with a café au lait scalloped rim and a finely painted bouquet of flowers to the centre; comet mark verso; in the late 18th century style and judging by fabric and condition possibly of that period, 9 1/2'' diameter.

Lot 225

An Album containing Tristan Da Cunha stamps 1952 - 1981

Lot 226

An Album containing Tristan Da Cunha stamps 1982 -1995

Lot 227

An Album containing Tristan Da Cunha stamps 1996 - 2007

Lot 228

An Album containing Tristan Da Cunha stamps 2008 - 2020

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