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Lot 8208

[*] Hockney, David -- Yves MarieLithografie auf blaugrau bedrucktem BFK Rives-Velin. 1974.68,5 x 56 cm.Signiert "David Hockney", datiert und bezeichnet "colour trial proof".Scottish Arts Council 156.Einer von 24 Probedrucken, unser Exemplar auf blaugrau bedrucktem Papier, neben der Auflage von 75 Exemplaren auf unbedrucktem BFK Rives-Velin, herausgegeben von der Petersburg Press, London, mit dem Trockenstempel unten links. Yves-Marie Hervé, ein enger Freund Hockneys aus Paris, sitzt mit locker übereinander geschlagenen Beinen, die Hände in den Schoß gelegt, auf einem alltäglichen Holzstuhl. Der behagliche Innenraum mit Blumenschmuck bleibt eher flüchtig anskizziert, während Hockney die Person Yves-Marie in zeittypischer Kleidung detailgenau wiedergibt. Als Zeichner mit legendären Fähigkeiten schuf Hockney auch ein reiches druckgraphisches Werk in europäisch traditioneller Formensprache, die ihn von seinen amerikanischen Künstlerkollegen des Pop-Art unterscheidet. Prachtvoller Druck der formatfüllenden Darstellung an allen vier Seiten mit dem Schöpfrand. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8209

[*] Hockney, David -- Gregory EvansLithographie auf Arches-Velin. 1976.Ca. 94 x 74 cm (105,5 x 75 cm).Signiert "David Hockney" und datiert. Auflage 90 num. Ex. Gemini G.E.L. 712, Museum of Contemporary Art Tokyo 165.Die Auflage wurde neben 16 Probeabzügen herausgegeben von Gemini G.E.L., Los Angeles, unten rechts mit den Blindstempeln und verso mit dem blauen Adreßstempel sowie mit der Werknummer "DH76-761". Hockney übte die genaue Beobachtung im Zeichnen von Porträts guter Freunde und setzte manche Vorlage 1976 in seiner sehr persönlichen Graphikserie „Friends“ um, zu der auch die vorliegende Lithographie mit einer Darstellung Gregory Evans gehört. Evans und Hockney lernten sich 1973 über den Kunsthändler Nicholas Wilder in London kennen und führten während ihrer gemeinsamen Zeit in Paris eine Liebesbeziehung. Nach gemeinsamen Reisen und einem Roadtrip durch Amerika kehrte Hockney 1976 nach LA zurück. Prachtvoller Druck an allen vier Seiten mit dem Schöpfrand. (Gemini G.E.L. online Catalogue Raisonné, Zugriff 02.04.2023). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8210

Estes, Richard -- Big DiamondsFarbserigraphie auf Velinkarton. 1979.50,5 x 34 cm (70 x 50 cm).Signiert "RICHARD ESTES".Aus der Mappe "Urban Landscapes II". Abzug neben der Gesamtauflage von 115 Exemplaren, gedruckt von der Edition Domberger, Filderstadt, mit dem Blindstempel unten links. Richard Estes zählt zu den wichtigsten Vertretern des amerikanischen Fotorealismus. Mit technischer Brillanz gibt er die Brechung von Licht, Spiegelung und Transparenz von glatten, homogenen Oberflächen wie Glas, Metall, Lack oder ähnlichem in hyperrealistischen Bildern wieder. Mit seinen drei Mappen „Urban Landscapes“, die er in den Jahren 1972, 1979 und 1981 zusammen mit dem Siebdrucker Domberger in Stuttgart druckte, schaffte er eine beispiellose Übersetzung kompliziertester Reflexionen in den Druck. Wie in unserer Arbeit "Big Diamonds", lässt er dabei Innen- und Außenräume meisterhaft miteinander verschmelzen. Brillanter Druck mit dem vollen Rand. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8212

Wojnarowicz, David -- Portrait John Edward Heys2 Zeichnungen. Faserstift in Schwarz auf dünnem Skizzenblockpapier. 1985.22,9 x 15,2 bzw. 22,8 x 15,2 cm.Beide verso mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "L. David Wj.", datiert und gewidmet "For John".Der amerikanische Künstler David Wojnarowicz, der im Alter von nur 37 an den Folgen von Aids verstarb, gehörte in den 1980er Jahren zu den führenden Figuren der New Yorker Undergroundszene. Er wurde als Street-Art-Künstler, Maler, Schriftsteller, Fotograf, Filmemacher und Performance-Künstler bekannt. In seinem kompromisslosen Werk dokumentierte und beleuchtete der Künstler wichtige Perioden der amerikanischen Geschichte: die AIDS-Krise und die Kulturkriege der späten 1980er und frühen 1990er Jahre. Die beiden Zeichnungen sind das Zeugnis der Freundschaft zu dem amerikanischen Schauspieler, Autor und Regisseur John Edward Heys, der ebenfalls in zahlreichen Aufnahmen des gemeinsamen Freundes Peter Hujar zu sehen ist. In ihrer gemeinsamen Zeit in New York traten Heys und weitere Künstler als Charaktere aus dem Text „Sounds in the Distance“ von Wojnarowicz in Performances auf. Als Wojnarowicz mit der Performance 1984 nach Berlin eingeladen wurde, folgten ihm u.a. Heys und weitere Künstler, die gemeinsam in die Underground-Drag-Szene der Stadt eintauchten. Die beiden Zeichnungen sind im Zusammenhang mit der Performance und der gemeinsamen Reise zu sehen.Provenienz: Direkt vom Künstler an John Edward Heys - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8213

Rauschenberg, Robert -- Earth DayFarboffset auf Velin. 1990.152,5 x 101 cm.Signiert "RAUSCHENBERG". Auflage 650 Ex.Aus der Auflage von 650 Exemplaren, neben 75 numerierten und signierten Abzügen als Farbserigraphie, erschienen bei Gemini G.E.L., New York. Als Reaktion auf eine massive Ölpest vor der Küste Südkaliforniens im Jahr 1969 wurde 1970 der erste jährliche Earth Day initiiert. Die Öffentlichkeit sollte auf die Bedrohung durch die globale Luft- und Wasserverschmutzung aufmerksam gemacht werden. Daran anknüpfend schuf Rauschenberg, zugunsten der American Environment Foundation in Washington D.C., 1970 das erste Plakat zum globalen Earth Day. Der Schutz der Umwelt und der Gedanke einer individuellen Verantwortung für das Wohlergehen des Lebens auf der Erde waren Rauschenberg schon lange ein Anliegen. Dieser Gedanke prägte seine Kunst und seinen Aktivismus sein ganzes Leben lang. 1990, am zwanzigsten Jahrestag des Earth Day, gedachte Rauschenberg mit einer weiteren Arbeit des Tages der Erde. Prachtvoller Druck dieser blattfüllenden Darstellung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8214

Jovánovics, György -- Ohne TitelPastellkreide auf Satinpapier. 1990.118,2 x 84,2 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "Jovánovics György".In feinen, pastelligen Tönen, konstruiert der Künstler raumartige Gebilde, die auf einer weiten Fläche ineinandergreifen und fast zerbrechlich wirken. Das dünne, glatte Papier unterstreicht den sensiblen und feinfühlingen Ausdruck der Arbeit, die ganz im Kontrast zu seinen Reliefarbeiten aus Gips steht. Der Künstler wird in den 1960er Jahren zu einem wichtigen Vertreter der ungarischen Neoavantgarde. 1995 vertrat Jovánovics Ungarn auf der Biennale Venedig; 2004 organisierte das Ludwig Museum in Budapest eine große Ausstellung seiner Werke. Seine Arbeiten tauchen sehr selten im Auktionshandel auf.Provenienz: Sammlung Berliner Sparkasse - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8215

Jovánovics, György -- Abstrakte Kompositionen3 Arbeiten. Pastellkreiden auf Satinpapier. 1990.Je 84 x 118 cm. Jeweils im unteren bzw. am rechten Rand mit Bleistift bzw. Buntstift signiert "Jovánovics György" und datiert sowie fortlaufend numeriert.György Jovánovics ist ein prominenter Vertreter der ungarischen Neo-Avantgarde-Bewegung und ursprünglich Mitglied der Gruppe Iparterv, zu der ebenfalls Endre Tót, Imre Bak und Miklós Erdély gehörten. Die Entstehungszeit der dreiteiligen Arbeit fällt in die Zeit der Berufung des Künstlers als Professor an die Akademie der Bildenden Künste in Budapest. "Man kratze an einem ungarischen Künstler, und man wird in der tiefsten Tiefe stets auf einen Konstruktivisten stoßen. Vielleicht auf keinen holländischen wie Mondrian mit festen Regeln und Vorschriften, wohl aber einen spielerischen, facettenreichen, rechtwinkligen (…)." (Heinz Ohff, Vom Zustand der sichtbaren Welt, in: György Jovánovics, Ausst.-Kat. Künstlerhaus Bethanien, Berlin 1983, S. 3).Provenienz: Sammlung Berliner Sparkasse - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8216

Sprotte, Siegward -- "Große Welle"Aquarell auf Karton. 1986.58 x 78,7 cm.Unten links mit Pinsel in Grün signiert "Sprotte", verso erneut signiert, datiert und betitelt.Mit gestischer Pinselführung und kalligraphischer Reduktion skizziert Sprotte die bewegte Nordsee unter dunklem Gewitterhimmel. Er verbrachte ab 1945 jeweils die Hälfte des Jahres in Kampen auf Sylt. Bereits Anfang der 1930er Jahre, in seiner Studienzeit bei Hagemeister, setzt sich Sprotte mit den chinesischen Maltechniken auseinander. "Hagemeisters von Sprotte zitierte Aufforderung 'Sie müssen da weiterarbeiten, wo ich aufgehört habe...' kann man in frühen wie in späten Werken bestätigt finden: in Meereswogen, die Maler und Betrachter miteinander in die Urgewalt der Elemente ziehen (...)." (Siegward Sprotte, Bilder aus 60 Jahren, Ausst.-Kat. Potsdam-Museum, 1988, S. 5).Provenienz: Privatbesitz Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8221

Fußmann, Klaus -- Selbst im SpiegelAquarell auf Bütten. 1983.29,5 x 41 cm.Unten rechts mit Pinsel in Hellbraun monogrammiert "Fu" und datiert.Farbkräftiges, frühes Selbstportrait des Künstlers als Aktfigur in der Landschaft. Fußmann portraitierte sich häufiger selbst im Spiegel, meist malend an der Staffelei mit Malpalette im Atelier oder in der Landschaft, wie in unserem wunderbar ausdrucksstarken Aquarell. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8222

Fußmann, Klaus -- KlatschmohnGouache auf dickem, handgeschöpftem Bütten. 2020.8,2 x 16 cm.Unten mittig mit Pinsel in Dunkelblau monogrammiert "Fu", verso signiert "Fußmann" und datiert.Das leuchtende Rot der Sommerblume sticht in dieser kleinen Blumenstudie eindrucksvoll hervor. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8223

Fußmann, Klaus -- Veilchen, Mohn und MargeritenGouache auf dickem, handgeschöpftem Bütten. 2017.10,5 x 10,7 cm.Unten rechts mit Pinsel in Dunkelblau monogrammiert "Fu", verso signiert "Fußmann" und datiert.Wie häufig bei Fußmann tummeln sich in kleinem Bildformat verschiedene Blumensorten in leicht abstrahierter Form, die Farbwahl von herrlicher Leuchtkraft. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8224

Fußmann, Klaus -- Strand an der OstseeAquarell und Deckweiß auf Velin.10 x 13,9 cm.Unten rechts mit Pinsel in Blaugrün monogrammiert "Fu".Die kleine Aquarellstudie einer Strandimpression strahlt Frische und Lebhaftigkeit eines Sommertags an der Ostsee aus. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8225

Fußmann, Klaus -- Rittersporn und MargeritenAquarell und Gouache auf hangeschöpftem Aquarellpapier. 1992.17,5 x 23,2 cm.Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "Fu" und datiert.Mit kontrastreichen Flächen und in abstrakter Lebendigkeit zeichnet der Maler und Graphiker Rittersporn und Margeriten in dieser hübschen kleinformatigen Blumenkomposition.Provenienz: Ehemals Galerie Binhold, Berlin (Originalrechnung liegt bei) - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8226

Fußmann, Klaus -- Landschaft bei La CadièreAquarell und Deckweiß auf Velin. 2020.10 x 13,9 cm.Unten rechts mit Pinsel in Weinrot monogrammiert "Fu" und datiert.Die kleine Landschaftsstudie mit angedeuteten Bergen und Zypressen entstand vermutlich in der Gegend der südfranzösischen Gemeinde La Cadière. Sie atmet in den warmen Farbtönen die flirrende Atmosphäre des Mittelmeers. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8227

Marwan -- KopfAquarell und Zimmermannsbleistift auf festem Velin. 1992.33,2 x 44,2 cm.Verso oben mittig mit Bleistift sigmiert "marwan", zweifach datiert und gewidmet.Gesichtslandschaften und nicht Portraits sind es, die Marwan zeichnet. Wiedergegeben in extremer Nahsicht und harmonisch zwischen Rot und Grün ausbalancierter Palette formuliert der syrische Künstler mit kräftigen, breiten und lockeren Pinselschwüngen und einer Vielkahl konkretisierender Bleistiftlinien eine Physiognomie, die weitgehend im Ungefähren bleibt, ein beinahe allgemein-menschliches Bildnis. Marwans Malerei ist eine Bilderwelt, die beinahe ausschließlich um das menschliche Antlitz kreist, in immer neuen Variationen und großer malerischer Vielfalt. "In seinen 'Gesichtslandschaften' geht er - wie die Kamera im Film - ganz nahe an diese Gestalten, die sich so unverstellt mit ihrer gemarterten Innenwelt ans Außen wenden, heran." (Jörn Merkert, in: Marwan, Ausst.-Kat. Berlinische Galerie, Berlin 2001, S. 33). Marwan Kassab Bashi studierte Arabische Literatur an der Universität Damaskus und ging 1957 nach Berlin zu Hann Trier an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. Ab 1963 arbeitete er als freischaffender Maler in Berlin und gehörte zum Kreis um Georg Baselitz und Eugen Schönebeck. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8228

Denmark -- Dead lettersRelief aus geschichteten Zeitungspapieren auf festem Karton, in Acrylglaskasten. 1991.69 x 96 cm.Verso oben links auf dem Karton mit Kugelschreiber datiert.Aus feinen Papierschichtungen setzt sich die Arbeit reliefartig zum Format einer aufgeschlagenen Zeitung ohne Zeilen zusammen. Mit der Werkserie "Dead Letters" beschäftigt sich der belgische Künstler Denmark mit der Destruktion und Rekonstruktion bedruckter Buch- und Zeitungsseiten. Bücher und Zeitungen werden in unzählige horizontale Streifen geschnitten, gepresst und zu einem neuen Ganzen in Originalgröße zusammengeführt. Die verbleibenden Spuren des Textes auf der Oberfläche werden vom Künstler als "tote Buchstaben" bezeichnet.Provenienz: Privatbesitz Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8232

Menzen, Karl -- Ohne Titel (Transformation)Stahl. 2003.Ca. 21,5 x 21,5 x 24 cm.Karl Menzen bevorzugt das starre Material des Stahls und eine geometrische Grundform, die er aufschneidet oder einschneidet und deren Teilflächen er in den Raum biegt. Unserer Skulptur aus der Werkgruppe „Transformationen“ liegt eine runde Stahlplatte zugrunde, die Menzen in der Mitte parallel von zwei Seiten tief einschneidet und so zwei gleichwertige Hälften gewinnt, die nur noch durch ein mittleres Band miteinander verbunden bleiben. Die daraus resultierenden Halbkreise werden nun diametral gegeneinander aufgebogen, um der Skulptur schmale Standflächen zu bieten, was ihr jedoch die Möglichkeit, sich leicht rollend zu bewegen, nicht verwehrt. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8233

Mappenwerke -- "erinnern 1945-1995"17 (von 20) Druckgraphiken sowie Titelblatt auf verschiedenen Papieren bzw. Karton. Lose in Orig.-Halbleinenmappe mit mont. Titel. 1995.84 x 60 cm. Die Graphiken alle signiert, teils datiert und betitelt, auf dem Titelblatt zudem von Klaus Staeck signiert. Auflage 35 num. Ex.Herausgegeben von der Edition Staeck, Heidelberg. Enthält die folgenden Arbeiten: Thomas Bayrle, Corporate Identity (Farboffset), Carlfriedrich Claus, Wechselwirkungen (Farboffset), Felix Droese, Entführung (Holzschnitt), Bogomir Ecker, o.T. (Offset übermalt mit Hammerschlaglack), Jochen Gerz, Ferienländer (Serigraphie in Gold und Offset), Günter Grass, Mein Onkel (Offset), Joachim Jansong, geboren 1941 (Serigraphie), Astrid Klein, historical correctness (Fotografie), Rune Mields, Befreiung (Serigraphie und Offset), Michael Morgner, Ecce Homo (Radierung und Prägedruck), Max Neumann, o.T. (Carborundum-Radierung), Olaf Nicolai, Muster (Farblithographie), Nam June Paik, Satelite Duo (Farboffset), Katharina Sieverding, Deutschland wird deutscher (Farbserigraphie), Klaus Staeck, Alarm (Serigraphie und Offset), Rosemarie Trockel, o.T. (Serigraphie) und Emilio Vedova, Oltre 88 (Serigraphie). Erschienen anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Edition Staeck. "Die Grafikmappe 'erinnern 1945-1995' dokumentiert das Spektrum unserer editorischen Arbeit, die einerseits die Vielfalt der Handschriften und Stilmittel spiegelt und gleichzeitig für ein kritisches Engagement steht." (edition-staeck.de, Zugriff 23.01.23) - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8234

Knoebel, Imi -- Messerschnitte Rot-Gelb-Blau Farbserigraphie auf festem Velin. 1993.Ca. 90,5 x 62,5 cm (93 x 65 cm).Monogrammiert "IK" und datiert. Auflage 25 num. Ex.Aus der Folge von 54 Serigraphien zu "Rot Gelb Blau", erschienen in einer Gesamtauflage von 34 Exemplaren in der Galerie Fahnemann, Berlin. Die Graphikfolge von 1993 basiert auf der Serie “Rot Gelb Blau” von Imi Knoebel aus den Jahren 1978-79, für die er Papier mit Farbe in den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau bestrich, diese mit dem Cutter schnitt und verschiedenartig neu collagierte. Die Serie “Rot Gelb Blau” benutzte Knoebel später als Vorlage für die sechs Fenster der Kathedrale Notre-Dame de Reims in Frankreich. Prachtvoller, farbfrischer Druck der nahezu formatfüllenden Darstellung. – Beigegeben: Der signierte Ausstellungskatalog "Imi Knoebel Reims", erschienen anlässlich der Stiftung der Buntglasfenster Knoebels für die Jeanne d'Arc-Kapelle in der Kathedrale Notre Dame in Reims, herausgegeben von der Kunststiftung NRW, Berlin 2017.Provenienz: Galerie Fahnemann, BerlinPrivatbesitz Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8235

[*] Schimansky, Hanns -- Ohne TitelRecto und verso gestaltet. Pinsel in Schwarz auf Bütten. 1994.63 x 49 cm.Verso mit Bleistift signiert "H. Schimansky" und datiert.Ein schwingendes Linienspiel strukturiert die Zeichnung, die schwarzen abstrakten Formen scheinen daran aufgehängt. Das dünne Büttenpapier lässt die Komposition verso durchscheinen, deren Linien und schwarze Flächen mit der vorderseitigen Darstellung ein Wechselspiel eingehen. In ihrer Offenheit und Ausschnitthaftigkeit verdeutlicht die Zeichnung Schimanskys Wahrnehmung der Welt als Fragment. Seit seiner Einzelausstellung 1990 in der Neuen Nationalgalerie Berlin prägten sich seine Arbeiten deutschlandweit und grenzüberschreitend den Kunstinteressierten ein. "Das assoziative Feld des Möglichen, in dem er operiert und das Zeichnung immer darstellt, ist bestellt, die Erträge sind reich. Insofern hat die Zeichnung für Hanns Schimansky und den Betrachter seiner Werke eine oft überraschende visuelle Erkenntnis- und eine wunderbare imaginative Freiheitsfunktion." (Kirsten Claudia Voigt, Operationen im Feld des Möglichen - Funktionen der Linie im Werk Hanns Schimanskys, in: Hanns Schimansky Quellenfeld, Ausst.-Kat. Kunsthalle Karlsruhe 2003, galeriekondeyne.de, Zugriff 08.02.2023).Provenienz: Galerie Franck & Schulte, Berlin (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort bezeichnet)Sammlung Berliner Sparkasse - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8236

[*] Schimansky, Hanns -- Ohne TitelRecto und verso gestaltet. Pinsel in Schwarz, collagiert und gefaltet, auf Bütten. 1994.63,2 x 49 cm.Verso mit Bleistift signiert "H. Schimansky" und datiert.Lineaturen und kontrastreiche abstrakte Strukturen bestimmen die Zeichnung. Die Technik der Faltung spielt eine bedeutende Rolle im Schaffen Schimanskys; hier findet sie nur beiläufig Verwendung, indem sie den Bildraum erweitert und zugleich die Materialität das Papiers zur Geltung bringt, durch das die Farbe hindurchscheint, das sich unter ihrem Einfluss wellt und das die rückseitige Komposition erahnen lässt. Provenienz: Galerie Franck & Schulte, Berlin (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort bezeichnet)Sammlung Berliner Sparkasse - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8237

[*] Schimansky, Hanns -- Ohne TitelRecto und verso gestaltet. Pinsel in Schwarz, collagiert, auf weißem und grünem Bütten. 1997.63,3 x 49 cm.Verso mit Bleistift signiert "H. Schimansky" und datiert sowie mit Richtungspfeil, dort bezeichnet "oben".Grüne, schwarze und weiße Farbblöcke stehen nebeneinander. Das grüne Büttenpapier in der unteren Blatthälfte ist mittig auf den weißen Bogen montiert, somit also hochklappbar. Zudem sind beide Blätter beidseitig gestaltet. Es eröffnen sich dadurch verschiedene Betrachtungsmöglichkeiten. Durch dieses Spiel mit Materialien und Kompositionen entsteht ein komplexes, wandelbares Assoziationsgefüge.Provenienz: Galerie Franck & Schulte, Berlin (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort bezeichnet)Sammlung Berliner Sparkasse - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8238

Baselitz, Georg -- Ohne Titel (Schlafender Hund)Aquarell, Pinsel und Feder in Schwarz auf festem handgeschöpften Velin. 1998.70,2 x 50,3 cm.Unten links mit Feder in Schwarz signiert "GBaselitz" und datiert, verso mit Bleistift nochmals signiert, später datiert und gewidmet.Hier nicht um 180°, sondern um 90° gedreht, wird der schlafende Hund zu einem anfangs ungegenständlich wirkenden Liniengeflecht, das im zart aquarellierten Bildraum zu schweben scheint. Mit diesem Schritt zur Abstraktion führt Baselitz dem Betrachter die Eigenständigkeit der Malerei gegenüber der herkömmlichen Wirklichkeit vor Augen, lenkt ihn nicht mehr mit einem persönlichen Inhalt ab, sondern konfrontiert ihn direkt mit der Organisation der Bildfläche. Diese Bilder ohne Inhalt, aber eben doch nicht ungegenständlich, verweigern sich einer Interpretation und rufen stattdessen zur reinen Betrachtung auf - eine neue Art zu malen, die Baselitz zu weltweiter Berühmtheit verhalf. Etwa gleichzeitig zu mehreren Hunde-Aquarellen entstand Baselitz' Folge von Radierungen zum Thema "Schlafende Hunde".Provenienz: Privatbesitz Paris - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8239

Baselitz, Georg -- ReiterAquatinta auf festem Velin. 2003.66,5 x 49,8 cm (100 x 70 cm).Signiert "G. Baselitz", datiert und gewidmet.Getupfte, unruhig flirrende Flockenfelder und mit breitem Pinsel gestrichene Partien verleihen dem Blatt beinahe die Anmutung einer Zeichnung. Ausgezeichneter Druck mit sehr breitem Rand, dort mit ausdrucksvollen Farb- und Atelierspuren. Sehr selten. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8240

Uecker, Günther -- Ohne TitelFarblithographie auf Velin. 2013.50,4 x 44 cm (75,7 x 56,5 cm).Signiert "Uecker" und datiert. Auflage 30 num. Ex.Gedruckt und herausgegeben von Stoob Steindruck, St. Gallen, Schweiz, mit deren Blindstempel. Prachtvoller Druck mit Rand, links mit dem Schöpfrand. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8241

Butzer, André -- Ohne TitelGouache auf Maschinenbütten. 2000.64,6 x 49,7 cm.Unten rechts mit Bleistift signiert "A. Butzer" und datiert. Mit sicherem Strich und kraftvoll-fließenden Farbverläufen verortet sich diese frühe Papierarbeit im vielseitigen und gegensätzlichen Œuvre von André Butzer. Der deutsche Maler erlangte eine gewisse Popularität durch seine von ihm als "Science-Fiction Expressionismus" bezeichneten Werke und benennt den bunten Populärkünstler Walt Disney ebenso als Vorbild wie den düsteren Symbolisten Edvard Munch. Selbstbewusst und mit traumwandlerischer Sicherheit changieren kraftvoll farbige Arbeiten mit hoher Ausdrucksstärke zwischen figurativer und abstrakter Darstellung und weisen teils neoexpressionistische Anklänge auf. Ertragreich für seine frühen auch internationalen Erfolge erwies sich auch Butzers Mitgliedschaft in der Hamburger Künstlergruppe "Akademie Isotrop", einer Gruppe junger, avantgardistischer Künstler, die von 1996 bis 2000 existierte. Rückschauend bewertet der Künstler diese Jahre als äußerst wichtige Zeit seiner künstlerischen Weiterentwicklung.Provenienz: Privatbesitz Berlin (direkt vom Künstler erworben) - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8245

Grützke, Johannes -- Die Karre im Dreck IIPastellkreiden auf braunem Packpapier. 2002.100 x 71 cm.Unten links mit Kreide in Violett monogrammiert "J.G." und datiert.Die Schubkarre steckt im Dreck fest und kippt, die Köpfe rollen in den Schlamm. Diese verstörend irreale Szene zeichnet Grützke in den leuchtendsten Farben, setzt geheimnisvolle rote und gelbe Lichtreflexe, erfasst alle Bildgegenstände souverän und gut erkennbar, er bietet uns aber keine Deutung an. Das Bild wirkt als eine Szene der Absurdität, der Künstlichkeit. "In virtuoser Dramaturgie wird mit dem Wechsel von Gegensätzen und Entsprechungen, von Bewegung und Gegenzug in jeweils differenzierter Gestalt gespielt (...) Form und Inhalt durchdringen sich in komplexer Weise, bedingen und steigern sich. (...) Form und Gegenstand ironisieren sich allerdings auch." (E. Schenk zu Schweinsberg, Versuch zur Bildsprache von Johannes Grützke, in: B. Holeczek, Johannes Grützke. Werkverzeichnis der Gemälde 1964-1977, Frankfurt/Main 1977, S. 12f.). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8246

Grützke, Johannes -- Selbstportrait mit HasenÖl auf Leinwand. 2005.50 x 60 cm.Unten links mit Pinsel in Braun monogrammiert "J.G." und datiert, verso signiert "Johannes Grützke" und nochmals datiert.Das Hasenfell auf der nackten Haut. Grützke malt ein Gefühl, einen taktilen Sinneseindruck. Den großen lebendigen Hasen setzt der Künstler sich so vor die entblößte Brust, dass nur Grützkes Hals und die untere Gesichtshälfte sichtbar sind. Schonungslos setzt er den eigenen Körper wie auch den Hasen seinem lupenhaften Blick aus und sucht im Weichen die Schönheit von Werden und Vergehen. Grützke war oft sein eigenes Studienobjekt und Modell. Das meinte er programmatisch: "Vielleicht genügt es zu wissen, dass ich die Gestalten, die ich male, nach dem Spiegelbild meiner eigenen Person abmale, und so allen Leuten, die meinen, ich würde mich mit meinen Dargestellten über andere lustig machen, den Wind aus den Segeln nehme. Ich bin es immer selbst und halte die ganze Welt für nicht besser und nicht schlechter als mich selbst. Indem ich mich spiegele, spiegelt sich die ganze Welt in meinem Spiegel. Das male ich dann ab." (Johannes Grützke, 1970, zit. nach B. Holeczek, Johannes Grützke. Werkverzeichnis der Gemälde 1964-1977, Frankfurt/Main 1977, S. 24). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8247

Grützke, Johannes -- Merkur mit KunertÖl auf Leinwand. 2006.40 x 60 cm.Unten rechts mit Pinsel in Hellbraun monogrammiert "J.G." und datiert, verso mit Pinsel in Schwarz signiert "Johannes Grützke" und datiert.Grützke setzt den Kopf des hochbetagten Lyrikers lebensgroß ganz vorne ins Bild, lässt sein Profil die rechte Bildhälfte füllen. Der kleine bronzene Merkur streckt seinen Hermesstab nach Kunerts Stirn hin, trägt jedoch am selben Arm einen dicken roten Einmachgummi und ist hier wohl in seiner Eigenschaft als Patron der Rhetorik zu verstehen. 2006 illustrierte Grützke den Essayband "angesichts dessen" von Günter Kunert mit Linolschnitten. Das Bild entstand wohl im Zusammenhang mit dieser Zusammenarbeit beider Künstler. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8248

Grützke, Johannes -- Wildung mit PavianÖl auf Leinwand. 2011.50 x 60 cm.Oben rechts mit Pinsel in Hellbraun monogrammiert "J.G." und datiert, verso mit Pinsel in Grün signiert "Johannes Grützke" und datiert.Grützke malte mit großer Begeisterung immer wieder das Präparat eines Pavian-Weibchens, "das er von einem schwäbischen Tierkonservator erworben hatte (...). Die Pavian-Dame mit ihrem obszön anmutenden, rot aufgeblasenen Po hatte Grützke so oft dargestellt, bis - so der Künstler - 'meine Freundin eifersüchtig wurde' (...) Mit seinem Pinsel scheint er Totes zu verlebendigen. Das (...) Pavian-Weibchen wirkt, als würde es fröhlich durch die Räume toben". (Christian Schröder, Tiere wie du und ich: Johannes Grützke malt Stillleben und findet im listigen Fuchs sein Alter ego, in: Der Tagesspiegel, Berlin 01.07.2003). Die Skulptur portraitiert den langjährigen Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin, Dietrich Wildung; ein Abguss der auch in einer Bronzeversion entstandenen Arbeit befindet sich heute in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8249

Schoenholtz, Michael -- GrundsteinCarraramarmor und Muschelkalk. 2000.10 x 23 x 18 cm. Seitlich mittig monogrammiert (in den Stein geritzt) "MS" und datiert. Carrara-Marmor und Muschelkalk gehören zu den bevorzugten Materialien im Spätwerk von Michael Schoenholtz. Die Skulpturen verbinden häufig architektonische Elemente mit Fragmenten menschlicher Gestalt. Ausgehend von dieser verdichten sie sich zu blockhaften, architektonischen Formationen, bis sie nur noch Ausdruck von Masse und Volumen im Raum sind.Provenienz: Nachlass Michael Schoenholtz, Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8251

Neuhaus, Renée -- Hund auf SesselÖl auf Leinwand. 1994.60,5 x 50 cm.Auf der Rahmenrückseite oben mittig mit Faserstift in Schwarz mit dem Künstlersignet und datiert.Mit geschlossenen Augen liegt der Hund schlafend auf dem zitronengelben Sessel vor blauem Hintergrund. Die gesamte Bildfläche einnehmend, dominieren Hund und Sessel diese kontrastreiche, kraftvolle und zugleich humoristische Komposition der Schweizer Malerin Renée Neuhaus. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8252

Lemcke, Dietmar -- BlumenstraußÖl auf Leinwand. 2000/05.50 x 60 cm.Oben rechts mit Pinsel in Rot signiert "Lemcke" und datiert, verso auf dem Keilrahmen zweifach signiert sowie bezeichnet "2".Üppig und ungleichmäßig ragen die rot-pinken Blumen vor dem hellblauen Hintergrund aus einem weißen Krug. Ihre voluminösen Blütenköpfe, mit lockerem Duktus gestaltet, dominieren die Komposition und verleihen dem Arrangement frühlingshafte Frische. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8253

Lemcke, Dietmar -- "Provencalischer Tisch II"Öl auf Leinwand. 2006.75 x 130 cm.Oben rechts mit Pinsel in Blau signiert "Lemcke" und datiert, verso auf dem Keilrahmen nochmals datiert, betitelt sowie mit den Maßangaben.Im südlichen Licht der Provence, ein reich gedeckter spätsommerlicher Tisch. In kraftvoller Farbgestaltung modelliert Lemcke Pflaumen, Pfirsiche, Birnen, Sonnen- und Mohnblumen, auf monochromem und komplementär gestaltetem Grund, zu einem herbstlichen Stilleben. Dabei wird die Farbe der Form vorgezogen, ohne die Auflösung der Gegenständlichkeit anzustreben. Das Licht der Provence bietet dem Künstler viele Jahre lang Anregungen und reiche Motivgrundlage für seine Landschaften und Stilleben. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8256

Megerle, Birgit -- "Das alte Leitmotiv"Öl auf Leinwand. 2007.145,5 x 100,3 cm.Verso oben rechts mit Bleistift monogrammiert "BM", datiert und betitelt.Mysteriös, in bühnenartiger, fast schon surreal anmutender Szenerie stehen zwei uniformierte Herren wie aus längst vergangenen Zeiten vor einem mächtigen Säulenportal, das in einen dunklen, gänzlich unbeleuchteten Teil des imposanten Steingebäudes führt. Details und den konkreten Inhalt des Geschehens lässt die Künstlerin im Unklaren, mit ihrer Titulierung regt sie aber zwangsläufig zum Nachdenken an, und als Betrachter bleibt man stets versucht, den narrativen Faden finden zu wollen. Zwar sind die Figuren aufeinander bezogen, doch wirken sie wie der Realität entrückt in einem luftleeren Raum. 2010 wurde Megerle mit dem Lingener Kunstpreis geehrt und ist spätestens seitdem eine feste Größe in der zeitgenössischen figurativen Malerei. Sie studierte von 1997 bis 2002 in Hamburg Malerei, und ihre Arbeiten wurden in der Folge in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8257

Sowa, Michael -- Die TellerwächterAcryl auf Velinkarton. 2012.24,3 x 17 cm.Unten rechts mit Pinsel in Grün signiert "SOWA", verso auf Klebeetikett (eigenhändig?) bezeichnet "C 11".Rätselhafte Szene in harmonischer Tonalität und pastosem Farbauftrag, von Sowa fein und detailliert ausgearbeitet, im akkuraten Pinselstrich ein wenig an den Altmeisterstil angelehnt. Michael Sowa studierte Kunstpädagogik in Berlin und arbeitet seit 1975 als freischaffender Maler und Zeichner. Er publizierte Titelbilder und Blätter für das Satiremagazin "Titanic" sowie für "Die Zeit" und den "New Yorker" und arbeitet als Buchillustrator und Bühnenbildner. Durch die künstlerische Ausstattung des Films "Die fabelhafte Welt der Amelie" von Jean-Pierre Jeunet, 2001, mit zahlreichen seiner Arbeiten wurden seine Werke einem breiten Publikum bekannt. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8258

Hillich, Stefanie -- "Rote Palmen"Öl auf Leinwand. 2019.40 x 30 cm.Verso auf der Leinwand mit Filzstift in Schwarz signiert "Hillich", datiert und betitelt.Wie in einer futuristischen Phantasiewelt erscheinen die knallroten Palmen, die das kleine Bildformat dominieren. Sie bilden einen auffälligen Kontrast zu dem leuchtend gelb-blauen Hintergrund. Palmen in allen Varianten stellen bei Hillich ein beliebtes und immer wiederkehrendes Motiv dar. Stefanie Hillich studierte u.a. bei Wolfgang Peuker Malerei an der Kunsthochschule Weißensee. Zusammen mit ihrem Malerkollegen Moritz Schleime ist sie, neben ihren Solo-Projekten, seit 2010 ein Teil des Künstler-Duo-Projekts "Secret Stars". Zum Gallery Weekend in Berlin nahm sie 2015 an der Ausstellung "Ngorongoro" und 2018 "Ngorongoro II" im Atelier von Jonas Burgert teil.Provenienz: Privatbesitz Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 8262

Haase, Volkmar -- Woge, vertikal in sich gedrehtPorzellan auf Porzellanplinthe. 2007.42 x 14 x 13,5 cm.Auf der Plinthe signiert "HAASE". Auflage 25 num. Ex.Volkmar Haase schuf im Jahr 2002 die Edelstahlskulptur "Woge, vertikal in sich gedreht" (Gesamthöhe 3,70 m). 2007 wurde dieses Motiv in stark verkleinerter Form in einer kleinen Porzellan-Auflage durch die Porzellanmanufaktur von Katy Jung aus Berlin hergestellt. Selten.Provenienz: Sammlung Jörg Thiede, Berlin - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 301

Max Liebermann 1847 Berlin - 1935 Berlin Gartenlokal am Wannsee - Schwedischer Pavillon. Um 1925. Öl auf Leinwand. Links unten signiert. 54,5 x 75 cm (21,4 x 29,5 in). [KT]. • Gemälde der 1920er Jahre gehören zu Liebermanns begehrtesten Werken auf dem internationalen Kunstmarkt. • 1910 bezieht Liebermann seine repräsentative Villa mit Atelier am Wannsee und verbringt dort die Sommermonate. • Das mondäne Seerestaurant 'Schwedenpavillon', wenige Minuten von der Villa entfernt, war Treffpunkt der eleganten Gesellschaft. • Seltene charakteristische und unverkennbare Darstellung dieses speziellen Gastgartens. • Emblematisches Motiv des Impressionismus, als dessen bedeutendster deutscher Vertreter Liebermann gilt. • Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com). Wir danken Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, die das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft. Das Werk wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses der Gemälde aufgenommen. PROVENIENZ: Privatsammlung Bayern (seit zwei Generationen in Familienbesitz). Der sogenannte Schwedische Pavillon am Wannsee mit seiner von kleinen, getrimmten Buchsbäumchen und Laubgirlanden zum Wasser hin gesäumten Terrasse ist in den 1920er Jahren ein beliebtes mondänes Ausflugslokal der Berliner Sommerfrischler. Das ursprüngliche, namensgebende und von der Wiener Weltausstellung 1873 angekaufte Holzgebäude war 1909/10 zu einem großen Gebäude im englischen Landhausstil erweitert worden. In diesen Jahren verlegt auch Max Liebermann seinen Sommerwohnsitz auf sein Seegrundstück mit Villa am Wannsee, wenige Minuten auf der Großen Seestraße vom Schwedischen Pavillon entfernt. Motive seines mit Alfred Lichtwark zusammen gestalteten Gartens oder der sonntäglichen Spaziergänger auf der Großen Seestraße sowie die dort gelegenen Gartenlokale nehmen von da an einen bedeutenden Platz in seinem impressionistischen Repertoire ein. Mit den Berliner Querelen um die Secession und schließlich dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zieht sich Liebermann mehr und mehr in sein dortiges Refugium zurück, wo ein Großteil seiner gelösten und mit lockerer Hand und lichtvoller Palette festgehaltenen Gemälde sommerlicher Leichtigkeit entsteht. Seit den Anfängen seiner künstlerischen Laufbahn beschäftigt Liebermann die Darstellung mehrfiguriger Gruppen im Bild, ihre Anordnung im Raum sowie die Verteilung von Licht, Farbe und Bewegung, was immer wieder neue Herausforderungen liefert: 'ich wollte auf 2 Stühlen sitzen und sowohl die Bewegung als auch die Farbe im Bild wiedergeben' (zit. nach: Eberle, Bd. II, München 1996, S. 796). Berühmte Vorbilder wie Edouard Manets 'Tuileriengarten' von 1862 oder August Renoirs 'Tanz im Moulin de la Galette' von 1876 etablieren das für den Impressionismus ikonisch gewordene Motiv. Liebermann greift diese Tradition in seinem 'Münchner Biergarten' (1884, Bayerische Staatsgemäldesammlungen Neue Pinakothek, München) auf, zu einem Höhepunkt an malerischer Freiheit gelangt das Sujet vor allem in den 1920er Jahren, in denen Liebermann die Szenerie in Farbe, Licht und Bewegung auflöst. Im Hintergrund der Blick auf die weißen Segelboote und den Ausflugsdampfer, ein herbeieilender Kellner im Frack wie auch das aufbrechende Paar mit Tochter im weißen Kleidchen formulieren den Inbegriff sorgloser Harmonie. Anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 1927 richtet ihm die Preußische Akademie der Künste ein Ehrenbankett mit 120 Teilnehmern aus dem In- und Ausland aus. Die Wahl fällt dafür auf den Schwedischen Pavillon, der etwas vorgezogen schon am 30. Juni im Rahmen der Liebermann-Jubiläumsausstellung zum festlichen Ort wird, zu dem der unprätentiöse Liebermann einfach von seiner Villa herüberspazieren kann. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.31 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONMax Liebermann 1847 Berlin - 1935 Berlin Gartenlokal am Wannsee - Schwedischer Pavillon. Um 1925. Oil on canvas. Lower left signed. 54.5 x 75 cm (21.4 x 29.5 in). [KT]. • Paintings from the 1920s are among Liebermann's most sought-after works on the international art market. • In 1910, Liebermann moved into his villa with a studio on Wannsee, where he used to spend the summer months. • The glamorous lakeside restaurant 'Schwedenpavillon', a few minutes from the villa, was a meeting place of the high society. • Rare characteristic and unmistakable depiction of this special garden restaurant. • Emblematic motif of Impressionism, of which Liebermann is considered the most important German representative. • Offered on the international auction market for the first time (source: artprice.com)). We are grateful to Drs. Margreet Nouwen, Berlin, who inspected the work's physical condition, for her kind support in cataloging this lot. The work will be included into the addenda of the catalogue raisonné of paintings. PROVENANCE: Private collection Bavaria (family-owned for two generations). In the 1920s, the so-called ‘Swedish Pavilion’ on Wannsee, with its seaside terrace bordered by small, trimmed box trees and garlands of leaves, was a popular day-trip destination for Berliners escaping the city in summer. The original eponymous wooden building was purchased from the 1873 Vienna World's Fair, and was expanded to become a large building in the style of an English country house in 1909/10. During these years, Max Liebermann also moved his summer residence to his lakeside property with a villa on Wannsee, just a few minutes walk from the Swedish Pavilion on Grosse Seestrasse. From then on, motifs from his garden, which he had planned together with Alfred Lichtwark, or the Sunday strollers on Große Seestraße, as well as scenes the from the garden cafes gained in importance in his impressionist repertoire. With the arising troubles in the Berlin Secession and eventually the outbreak of World War One, Liebermann increasingly retreated to this refuge, where a large part of paintings characterized by a light-filled palette were made in a summery ambiance. Since the beginning of his artistic career, Liebermann had been concerned with the challenging depiction of multi-figure groups, their arrangement in the pictorial space and the distribution of light, color and movement: 'I wanted to have my cake and it too by trying to take account of both movement and colors in the picture' (quoted from: Eberle, Vol. II, Munich 1996, p. 796). Famous models such as Edouard Manet's 'Tuileries Garden' from 1862 or August Renoir's 'Dance at Le moulin de la Galette' from 1876 establish a motif that would become iconic of Impressionism. Liebermann revisited this tradition in his 'Münchner Biergarten” (Munich Beer Garden, 1884, Neue Pinakothek, Munich), in the 1920s, when Liebermann dissolved the scenery in color, light and movement, the subject reached a peak of painterly freedom. The staffage with the white sailing boats and the steamer, a waiter in tails and the leaving couple with their daughter in a white dress embody the epitome of a carefree harmony. On the occasion of his 80th birthday in 1927, the Prussian Academy of Arts organized an honorary banquet with 120 guests from Germany and abroad at the Swedish Pavilion, an event to which the unpretentious Liebermann could simply walk over from his villa. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 13.31 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 315

Egon Schiele 1890 Tulln - 1918 Wien Männlicher Akt (Selbstbildnis). 1912. Lithografie. Kallir 1 b 2 (von 1 b 2). Söhn 355-12. Signiert und datiert. Von fremder Hand bezeichnet. Im Stein signiert, datiert und mit dem Editions-Signet. Eines von 200 Exemplaren auf diesem Papier. Auf schwach gelblichem, glattem Velin. 42 x 23,5 cm (16,5 x 9,2 in). Papier: 45 x 32 cm (17,6 x 12,5 in). Erschienen in der Mappe 'SEMA. 15 Originalsteinzeichnungen', herausgegeben vom Delphin-Verlag, München 1912. [EH]. • Aus der bedeutenden Sammlung Serge Sabarsky. • 'Männlicher Akt (Selbstbildnis) I' ist die erste von Egon Schiele geschaffene Lithografie. • Erschienen in der 'SEMA-Mappe' der expressionistischen Künstlervereinigung 'SEMA' um Paul Klee. • Das druckgrafische Werk Egon Schieles umfasst insgesamt nur 17 Nummern. • Weitere Exemplare dieses Blattes befinden sich u. a. im Leopold Museum, Wien, und im Los Angeles County Museum of Art. PROVENIENZ: Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York. Nachlass Serge Sabarsky, New York. Sammlung Vally Sabarsky (1909-2002), New York. Vally Sabarsky Stiftung, New York. LITERATUR: Otto Kallir, Egon Schiele. Das druckgraphische Werk, Wels 1970, S. 84f., Kat.-Nr. 1 b 2. Susanne M. I. Kaufmann, Die 'Künstlervereinigung Sema' - Eine Künstlergruppierung zwischen expressionistischer Kunstauffassung und den Mechanismen des Kunstmarktes, München 2008, S. 67ff. Mit erstaunlicher Perfektion gestaltet Egon Schiele seine erste grafische Arbeit. Er wählt als Basis die Zeichnung, die über ein Umdruckverfahren auf den Stein gebracht wird. Die Darstellung zeigt den kühn erfassten Akt seiner selbst. Egon Schiele reicht für die Veröffentlichung in der 'SEMA-Mappe' 1912 zwei Vorschläge ein, von denen schließlich unser Motiv ausgewählt wird. Man muss beachten, dass das druckgrafische Œuvre von Egon Schiele insgesamt nur 17 Werke umfasst und unser Blatt die erste Arbeit ist, die er für eine druckgrafische Veröffentlichung gestaltet. Die 'SEMA-Mappe' erscheint 1912 parallel zur Ausstellung der Künstlergruppe 'SEMA' in der Galerie Thannhauser. In einem Schreiben an den Delphin-Verlag wünscht Egon Schiele sich zunächst, dass als Titel für seinen Beitrag zur Mappe 'Zeichnung' gewählt wird. Als Antwort wird ihm vom Verlag mitgeteilt: '[..] Es erscheint nämlich uns wie diesen [den Herren der Sema] unmöglich, Ihr Blatt einfach Zeichnung zu nennen, da ja ein jedes Blatt so heißen könnte. [..] Wir möchten deshalb Ihr Blatt zum mindesten 'Akt' nennen und hoffen sie damit einverstanden.' (zit. nach: Susanne Kaufmann, Die Künstlervereinigung Sema, Magisterarbeit LMU 2008, S. 64). Es zeigt, wie gleichwertig aufgrund des Zeichnerischen Egon Schiele diese Lithografie im Hinblick auf eine originale Zeichnung bewertete. Erst im Jahr 1918 wendet sich Schiele auf Einladung der Wiener Secession wieder der Lithografie zu. Es folgen noch zwei weitere lithografische Arbeiten im gleichen Jahr. Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.50 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten (N).ENGLISH VERSIONEgon Schiele 1890 Tulln - 1918 Wien Männlicher Akt (Selbstbildnis). 1912. Lithograph. Kallir 1 b 2 (of 1 b 2). Söhn 355-12. Signed and dated. Inscribed by a hand other than that of the artist. Signed, dated and with the editions signet in the stone. From an edition of 200 copies on this type of paper. On smooth, slightly yellowish wove paper. 42 x 23.5 cm (16.5 x 9.2 in). Sheet 45 x 32 cm (17,6 x 12,5 in). Released in the portfolio 'SEMA. 15 Originalsteinzeichnungen', published by Delphin-Verlag, Munich 1912. [EH]. • From the acclaimed Serge Sabarsky Collection. • 'Männlicher Akt (Selbstbildnis) I' is the first lithograph that Egon Schiele ever made. • Released in the 'SEMA-Mappe' of the expressionistic artist group 'SEMA' around Paul Klee. • Egon Schiele's print œuvre merely comprises 17 works. • Other copies of this sheet are at, among others, the Leopold Museum, Vienna and the Los Angeles County Museum of Art. PROVENANCE: Serge Sabarsky Collection (1912-1996), New York. Serge Sabarsky Estate, New York. Vally Sabarsky Collection (1909-2002), New York. Vally Sabarsky Foundation, New York. LITERATURE: Otto Kallir, Egon Schiele. Das druckgraphische Werk, Wels 1970, pp. 84f., cat. no. 1 b 2. Susanne M. I. Kaufmann, Die 'Künstlervereinigung Sema' - Eine Künstlergruppierung zwischen expressionistischer Kunstauffassung und den Mechanismen des Kunstmarktes, München 2008, pp. 67ff. Egon Schiele created his first graphic work with amazing perfection. As a basis, he made a drawing which he transferred onto the stone in transfer printing. The depiction shows the boldly captured self-portrait nude . Egon Schiele submitted two works for the 'SEMA portfolio' in 1912, of which our motif was ultimately chosen. It is important to note that Egon Schiele's print oeuvre comprises a total of only 17 works, of which our sheet is the first one made for publication. The 'SEMA portfolio' was published in 1912 parallel to the exhibition of the artist group 'SEMA' at Galerie Thannhauser. In a letter to the publisher ‘Delphin-Verlag’, Egon Schiele expresses the wish that his contribution to the portfolio is merely titled 'Zeichnung” (Drawing). The publisher replied: '[..] It seems to as impossible for us as it is for them [the gentlemen of SEMA] to simply call your sheet ‘drawing’, since every sheet could be called that. [..] We would therefore like to call your sheet at least 'Akt/' (Nude) and hope you agree to that.' (quoted from: Susanne Kaufmann, Die Künstlervereinigung Sema, Master's thesis LMU 2008, p. 64). This shows how Egon Schiele saw this lithograph on a par with an original drawing due to its graphic origin. It was not until 1918 that Schiele returned to lithography at the invitation of the Vienna Secession. Two more lithographs followed the same year. Called up: June 10, 2023 - ca. 13.50 h +/- 20 min. This lot can be subjected to differential taxation plus a 7% import tax levy (saving approx. 5 % compared to regular taxation) or regular taxation (N).

Lot 321

Wilhelm Schmid 1892 Zürich/Remigen - 1971 Brè sopra Lugano Selbstbildnis. Um 1929/30. Öl und Tempera auf Malpappe. 65 x 54 cm (25,5 x 21,2 in). • Schmid ist Gründungsmitglied der bedeutenden avantgardistischen 'Novembergruppe' 1918 und Vorreiter der Neuen Sachlichkeit. • Erst seit Kurzem wird die zentrale Stellung des Künstlers kunsthistorisch aufgearbeitet: zu Lebzeiten gilt er als Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit und des magischen Realismus. • Seine Wiederentdeckung erfolgt mit den Ausstellungen 'Neu.Sachlich.Schweiz' im KunstMuseum Winterthur 2017 und der großen Einzelausstellung 'Umkämpfte Wege der Moderne' im Museum Potsdam 2018/19. • Eines der drei bekannten in Öl ausgeführten Selbstporträts des Künstlers aus der besten Zeit der 1920er Jahre. • Namhafte Provenienz aus der für die Etablierung der Moderne wesentlichen Sammlung Dr. Ismar Littmann. Wir danken Frau Dr. Patricia Nussbaum für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Das Werk ist in dem in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnis registriert. PROVENIENZ: Kunstausstellung Kühl, Dresden (verso mit dem Etikett, nach 1924). Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau (bis 23.9.1934). Nachlass von Dr. Ismar Littmann, Breslau (am 23.9.1934 durch Erbschaft von Dr. Ismar Littmann, bis ca. 1934/35: Dresdner Bank). Dresdner Bank, Breslau (durch Sicherheitsübereignung vom Vorgenannten, Bankengagement 'Schwedenberg (Filiale Breslau)'). Auktionshaus Max Perl, Berlin, 26./27.2.1935 (vom Vorgenannten eingeliefert, Rückgang). Dresdner Bank, Breslau (Bankengagement 'Schwedenberg (Filiale Breslau)'). Staatsbesitz (seit 15.8.1935: En-bloc-Ankauf von Pfandgut und Eigenbesitz der Dresdner Bank an das Land Preußen). Nationalgalerie, Berlin (seit 10.2.1936: Übernahme vom Vorgenannten durch Erlass Vd 29/36; verso mit dem Etikett). Nationalgalerie Ost-Berlin (1968 nachinventarisiert). Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz (seit 1991: Inventar-Nr. A IV 173, Zusammenführung der Sammlungen Ost und West, verso mit dem Etikett). Restitution an die Erben nach Dr. Ismar Littmann, Breslau (2022). Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. AUSSTELLUNG: Exhibition of modern french paintings (École de Paris), Beaux Arts Gallery, London, 7.6.-24.6., ohne Jahr (1933), Nr. 42. Umkämpfte Wege der Moderne. Wilhelm Schmid und die Novembergruppe, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Potsdam, 29.9.2018-21.1.2019, Kat.-Nr. 2 (m. Abb. 46, S. 100, 212). LITERATUR: Sammlung Dr. Ismar Littmann, Breslau, Inventar, 1930, Nr. 285. Max Perl, Berlin, Bücher des 15.-20. Jahrh.: darunter Bücher aus der Bibliothek Robert Steinberg, Bielefeld; Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Graphik, Kunstgewerbe, Plastik, 188. Auktion, 26./27.2.1935, Los 2579. Bestandskatalog Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Gemälde des 20. Jahrhunderts, hrsg. von Friedegund Weidemann, Berlin 1976, S. 69 (m. SW-Abb.). Lynn Rother, Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin 2017, S. 13-51 (zum Erwerb durch die Berliner Museen) und S. 432 (zum vorliegenden Werk). ARCHIVALIEN: Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), o. D. [15.8.1935], in: GStA-PK, I. HA Rep. 151, HB, Nr. 1234. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar Schlossmuseum, 30.7.1935, in: SMB-ZA, I/KGM 2. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar Gemäldegalerie, o. D. [30.7.1935], Bl. 1-134, in: SMB-ZA, I/GG 341. Liste 40 (Bankengagement Schwedenberg, Filiale Breslau), Handexemplar S. v. Carolsfeld, o. D. [August 1935], in: KGM-Archiv. 'Er war bei uns einer der ersten, wenn nicht überhaupt der erste, der vom Überschwang des Expressionismus den Rückweg zur Naturgenauigkeit antrat, mit so scharfer Zeichnung und so eigenartiger Farbgebung, dass er als ein Führer der Neusachlichkeit und des 'magischen Realismus' erschien, bevor diese Bezeichnungen überhaupt entstanden.' Max Osborn, Wilhelm Schmid, in: Das Werk, 1929, S. 87. Das jugendlich-selbstbewusste Selbstbildnis von Wilhelm Schmid teilt seine wesentlichen Provenienzstationen mit Hermann Max Pechsteins 'Die Ruhende' (Evening Sale). Auf der Auktion bei Max Perl im Februar 1935 wird das Bild, 1933 noch als aus der Sammlung Littmann in London ausgestellt, als Sicherungsübereignung der Familie Littmann von der Dresdner Bank angeboten. Das Gemälde bleibt unverkauft. Da es die Familie Littmann aufgrund der NS-Verfolgung jedoch nicht mehr auslösen kann, verbleibt es bei der Bank. Durch einen spektakulären Großankauf des Landes Preußen im August 1935 kommt das Selbstbildnis dann in die Berliner Nationalgalerie. Im Jahr 2022 entscheidet sich das Museum zur Restitution von drei Gemälden aus diesem Bankengagement an die Erben nach Dr. Ismar Littmann – ein historisches Ereignis. [AT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 13.58 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Lot 324

Karl Schmidt-Rottluff 1884 Rottluff bei Chemnitz - 1976 Berlin Brosche. 1911. Messing, geschnitten, ziseliert, Rand umgebogen, abstraktes Ornament, wahrscheinlich geätzt, da Linienführung auf der Rückseite nicht durchdrückt. Wietek 361. Rückseitig signiert und datiert. Durchmesser ca. 6 cm (2,3 in). [KT]. • Von den „Brücke“-Künstlern schafft Schmidt-Rottluff das umfangreichste, vielfältigste und im Umgang mit Material, Technik und Form unkonventionellste Schmuckwerk • Schmuckstücke des Künstlers sind individuelle Preziosen, meist eigens hergestellt für einen engen Kreis an Sammlerinnen, Freundinnen und Familie • Aus der am seltensten auf dem Auktionsmarkt zu findenden Werkgruppe des Künstlers (Quelle: artprice.com) . Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert. PROVENIENZ: Rosa Schapire (1874-1954), Hamburg/London. Besitz des Künstlers (nach dem Tod Schapires 1954 zurückerhalten). Nachlass des Künstlers. Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg. AUSSTELLUNG: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 1925 (o. Kat.). Plastik und Kunsthandwerk von Malern des deutschen Expressionismus, Schleswig-Holstenisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig; Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 28.8.-13.11.1960, Kat.-Nr. 300. Karl Schmidt-Rottluff: Das nachgelassene Werk seit den 20er Jahren. Malerei, Plastik, Kunsthandwerk, Brücke-Museum Berlin, 20.8.1977-15.1.1978, Kat.-Nr. 159. Karl Schmidt-Rottluff: Aquarelle, Farbstiftzeichnungen, Schmuck, Kunstverein Paderborn, 1982, Kat.-Nr. 19. Die Deutsche Werkbund-Ausstellung Cöln 1914, Kölnischer Kunstverein, Köln, 24.3.-13.5.1984, S. 349. Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Nur für ihre Frauen. Schmuck von Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle, 26.10.2003-11.1.2004, Nr. 4 (m. Abb.). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). Schmidt-Rottluff. Form, Farbe, Ausdruck!, Buchheim Museum, Bernried, 29.9.2018-3.2.2019, S. 177 (m. Abb.). LITERATUR: Max Sauerlandt, Karl Schmidt-Rottluff: Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe, in: Beilage zum Hamburger Fremdenblatt, 11.6.1925 (m. Abb.). Archiv Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Nachlass Schapire. Gerhard Wietek, Karl Schmidt-Rottluff in Hamburg und Schleswig-Holstein, Neumünster 1984, S. 43 (m. Abb.). Gerhard Wietek, Schmidt-Rottluff. Oldenburger Jahre 1907-1912, Mainz 1995, S. 539, Nr. 275 (m. Abb.). Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 227, SHG-Nr. 310 (m. Abb.). Gerhard Wietek, Karl Schmidt-Rottluff, Werkverzeichnis der Plastik und des Kunsthandwerks, München 2001, S. 446, Nr. 361 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 58, SHG-Nr. 95 (m. Abb.). Die Kunsthistorikerin Dr. Rosa Schapire (1874–1954) gehört zu den frühesten Unterstützerinnen Karl Schmidt-Rottluffs und der Künstlergruppe 'Brücke'. Schapire trägt wesentlich zur Anwerbung neuer Passivmitglieder der 'Brücke' bei, indem sie in ihrem Hamburger Freundeskreis als Fürsprecherin der neuen avantgardistischen Gruppe auftritt. Mit der Zeit verbindet sie und Karl Schmidt-Rottluff eine enge Freundschaft, die von gegenseitigem Respekt und Anerkennung für das künstlerische bzw. wissenschaftliche Werk des jeweils anderen geprägt ist. Schapire erstellt 1924 das erste Werkverzeichnis der Druckgrafik Schmidt-Rottluffs, organisiert Ausstellungen und begleitet sein Schaffen publizistisch. Schmidt-Rottluff widmet ihr nicht nur etliche Grafiken und Gemälde, unter anderem Porträts von ihr (einige von Schapire noch zu Lebzeiten der Tate Gallery, London, gestiftet), sondern entwirft für sie auch Kleidung und Gebrauchsgegenstände wie eine Wohnungseinrichtung ihres Hamburger Domizils. Einige der frühesten Schmuckstücke gelangen als Geschenke in ihren Besitz. Als Schapire sich aufgrund ihres jüdischen Glaubens der Verfolgung ausgesetzt sieht, erfolgt im August 1939 ihre Emigration nach London. Es gelingt ihr, einen Großteil der Arbeiten Schmidt-Rottluffs sowie die Schmuckstücke über eine Freundin in Holland an den nationalsozialistischen Behörden vorbei nach England zu transportieren. Ihr in Hamburg eingelagertes offiziell angemeldetes Umzugsgut wird 1941 von der Gestapo beschlagnahmt und versteigert. Die nach England geretteten Schmuckstücke gehen nach ihrem Tod 1954 an enge Freunde und Familie sowie zurück in den Besitz Schmidt-Rottluffs. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Lot 342

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Liegendes Paar auf Ruhebett. 1934/35. Aquarell und Tusche über Kohle. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570b) und der handschriftlichen Registriernummer: 'A Da/Bi 27'. Auf festem, glattem Velin von Superbus Siehl (mit der Prägung). 36,7 x 51,2 cm (14,4 x 20,1 in), blattgroß. [EH]. • Klar und kräftig gesetzte Farbgebung. • Großformatige, dynamische-expressive Komposition. • Kirchner verleiht trotz aller Vehemenz des expressionistischen Zeichners dem Liebespaar eine zärtliche Innigkeit. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel, Lugt 1570 b). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1998 erworben: Ketterer Kunst, mit dem Sammlerstempel Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1998-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 227. Auktion, Moderne Kunst I, 30.11.1998, Los 66. Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 364, SHG-Nr. 810. Ernst Ludwig Kirchner verknüpft hier formgebundene Abstraktion mit einer Hinwendung zur naturalistischen Ausarbeitung, wie sie in der Mitte der 1930er Jahre wieder verstärkt zu finden ist. Die Zusammenfassung und Verschmelzung des Paares durch die Linienführung erinnert an Darstellungen des Ehepaars Hembus, dessen Besuch bei Kirchner im Jahr 1930 durch Fotografien Ernst Ludwig Kirchners belegt ist. [EH] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.26 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Liegendes Paar auf Ruhebett. 1934/35. Watercolor and India ink over charcoal. With the estate stamp of the Kunstmuseum Basel (Lugt 1570b) and the hand-written registration number 'A Da/Bi 27' on the reverse. On firm smooth Superbus Siehl wove paper (with the embossing). 36.7 x 51.2 cm (14.4 x 20.1 in), the full sheet. • Claar and strong colors. • Large-size, dynamic-expressive composition. • Despite the strong expressionist graphic duct, Kirchner adds a tender intimacy to the lovers. PROVENANCE: From the artist's estate (with the estate stamp on the reverse, Lugt 1570 b). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (acquired in 1998: Ketterer Kunst, with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022). LITERATURE: Ketterer Kunst Munich, Moderne Kunst I, 227th auction, November 30, 1998, lot 66. Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 364, SHG no. 810. Ernst Ludwig Kirchner combines form-bound abstraction with a turn towards naturalistic elaborations, as can be increasingly in works from the mid-1930s. The combination and the amalgamation of the couple through the lines is reminiscent of depictions of the Hembus couple, whose visit to Kirchner in 1930 is documented in photographs by Ernst Ludwig Kirchner. [EH] Called up: June 10, 2023 - ca. 14.26 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 348

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Badende in Felsen. Um 1924. Farbige Kreidezeichnung. Unten mittig signiert. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer 'FS Da / Bf 7'. Auf glattem, festem Zeichenpapier. 36,5 x 40,5 cm (14,3 x 15,9 in), blattgroß. [CH]. • Bereits zu Lebzeiten des Künstlers erstmals publiziert (Grohmann 1925). • Ausgearbeitete, farbkräftige Aktdarstellung aus der Davoser Schaffenszeit. • Im Gegensatz zur herkömmlichen Art der Farbstiftzeichnung, in der die Farbe eher als koloristisches Element eingesetzt wird, gestaltet Kirchner die Darstellung hier aus der Farbe heraus und verleiht der Zeichnung damit eine malerische Komponente. • 1921 erhält E. L. Kirchner Besuch von der Tänzerin Nina Hard, die er in einer Bar in Zürich kennenlernt und die daraufhin einige Tage in Kirchners Haus 'In den Lärchen' in Davos-Frauenkirch verbringt. • Eine bei Nina Hards Besuch aufgenommene Fotografie zeigt die Tänzerin nackt mit Kirchners Lebensgefährtin Erna Schilling im Suzibachtobel badend. • Vermutlich entsteht auch die hier angebotene Arbeit im Nachklang an diesen Besuch. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, verso mit dem handschriftlich nummerierten Nachlassstempel). Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001). Frauen in Kunst und Leben der 'Brücke', Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Schleswig, 10.9.-5.11.2000, Kat.-Nr. 121 (m. Abb.). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022). Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, 16.10.2021 bis 16.1.2022, Kat.-Nr. 43 (m. Abb.). LITERATUR: Will Grohmann, Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, Kat.-Nr. 97 (m. Abb., hier noch ohne Signatur). Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 273, SHG-Nr. 400 (m. Abb.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 352, SHG-Nr. 788 (m. Abb.). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.34 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Badende in Felsen. Um 1924. Color Chalk drawing. Signed in bottom center. With the estate stamp of the Kunstmuseum Basel (Lugt 1570 b) and the hand-written registration number 'FS Da / Bf 7' on the reverse. On firm, smooth paper. 36.5 x 40.5 cm (14.3 x 15.9 in), the full sheet. • First published during the artist's lifetime (Grohmann 1925). • Fully executed drawing in strong colors from his creative period in Davos. • Unlike the conventional color pen drawings, in which color is more like a coloristic element, Kirchner creates this depiction from within the color, adding a pictorial component to the drawing. • In 1921, the dancer Nina Hard, whom he had met at a bar in Zurich, stayed with E. L. Kirchner for a couple of days at his house 'In den Lärchen' in Davos-Frauenkirch. • A photo shot during the visit shows Nina Hard and Kirchner's partner Erna Schilling skinny dipping in a creek. • This work was presumably made in context of this visit. The work is documented in the Ernst Ludwig Kirchner Archive, Wichtrach/Bern. PROVENANCE: From the artist's estate (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, with the hand-numbered estate stamp on the reverse). Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (with the collector's stamp, Lugt 6032). EXHIBITION: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 1995-2001). Frauen in Kunst und Leben der 'Brücke', Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Schleswig, September 10 - November 5, 2000, cat. no. 121 (with illu.). Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2001-2017). Buchheim Museum, Bernried (permanent loan from the Hermann Gerlinger Collection, 2017-2022) Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, October 16, 2021 - January 16, 2022, cat. no. 43 (with illu.). LITERATURE: Will Grohmann, Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, cat. no. 97 (with illu., here still without signature). Heinz Spielmann (ed.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, p. 273, SHG no. 400 (with illu.). Hermann Gerlinger, Katja Schneider (eds.), Die Maler der Brücke. Inventory catalog Hermann Gerlinger Collection, Halle (Saale) 2005, p. 352, SHG no. 788 (with illu.). Called up: June 10, 2023 - ca. 14.34 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 360

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Waldstück am Bach im Sertigtal. 1923. Tuschpinsel über Bleistift. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570b) und der handschriftlichen Registriernummer 'P Da / Aa 11'. Auf chamoisfarbenem Velin. 44,7 x 35,9 cm (17,5 x 14,1 in), blattgroß. Das Werk ist in der Sammlung Gerlinger unter der SHG-Nr. 788 a registriert. [AM]. • Kraftvolle Tuschpinselzeichnung in spontanem Duktus. • Mit breitem Pinselstrich schildert der große Expressionist die Atmosphäre des Waldstücks. • Eindrückliche Arbeit, entstanden im Jahr von Kirchners Umzug in das Haus auf dem Wildboden am Eingang zum Sertigtal. PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel, Lugt 1570 b). Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern. Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (2000 vom Vorgenannten erworben, mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032). Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 14.50 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Waldstück am Bach im Sertigtal. 1923. Brush and India ink over pencil. Verso with the estate stamp of the Kunstmuseum Basel (Lugt 1570b) and the hand-written registration number 'P Da / Aa 11“. On off-white wove paper. 44.7 x 35.9 cm (17.5 x 14.1 in), the full sheet. The work is registered in the Hermann Gerlinger Collection with the number SHG 788 a. [AM]. • Powerful ink drawing in spontaneous duct. • The great expressionist artist illustrates the sylvan ambience with a broad brushstroke. • Impressive work from the year Kirchner moved to the Sertigtal. PROVENANCE: From the artist's estate (with the estate stamp on the reverse, Lugt 1570 b). Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern. Hermann Gerlinger Collection, Würzburg (acquired from the above in 2000, with the collector's stamp, Lugt 6032). Called up: June 10, 2023 - ca. 14.50 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 602

Jean-Baptiste Camille Corot 1796 Paris - 1875 Ville d'Avray Femme assise, tenant une mandoline. 1826-1828. Öl auf Leinwand. Robaut II 94. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen sowie auf der Leinwand mit alten französischen Zollstempeln. 33,5 x 25,5 cm (13,1 x 10 in). • Entstanden während der ersten, Corots Schaffen nachhaltig prägenden Italienreise von 1825-1828. • „Mädchen mit Mandoline“ wird zum emblematischen Motiv in seinem weiteren Œuvre. • Renommierte Provenienz: einst in der bedeutenden Sammlung Georges Renand, Paris. • Träumerisch-lyrischer Ausdruck als Inbegriff Corot’scher Gemälde. • Gemälde des Mandolinen-Motivs befinden sich in der National Gallery of Art, Washington, im Museu de Arte de São Paulo, dem Musée du Louvre und dem Musée d’Orsay, Paris. Mit einem Zertifikat von Claire Lebeau-Dieterle, Paris, vom 17. März 2023, die das Werk im Original begutachtet hat. PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich (1873/74 von einem Freund des Künstlers erworben). Sammlung Georges Renand (bis 1942). Privatsammlung Paris. Privatsammlung (bis 1960). Sammlung Bruno Lohse (bis 1984). Privatsammlung Schweiz. Privatsammlung Süddeutschland. Zu diesem Gemälde wurde eine umfangreiche Provenienzrecherche durchgeführt. Hinweise auf eine belastete Provenienz liegen nicht vor. AUSSTELLUNG: L'Impressionnisme dans les collections romandes, Fondation de l'Hermitage, Lausanne, 17.6.-21.10.1984, Nr. 3 (m. Abb. S. 134). LITERATUR: Alfred Robaut, Charles Desavary (Fotografien), Répertoire préparatoire au catalogue raisonné de l'œuvre de Camille Corot, Bibliothèque nationale de France, département Estampes et photographie, DC-282 (O)-4 [Magazin] und DC-282 (O+)-FOL [Digitalisat]. Alfred Robaut, Etienne Moreau-Nélaton, L'œuvre de Corot, catalogue raisonné et illustré, Paris 1905, S. 36, Nr. 94 (m. Abb.). Claude Bernheim de Villiers, Corot peintre de figures, Bernheim-Jeune, Paris 1930, Nr. 14 (m. Abb.). Germain Bazin, Corot, Berlin 1942, S. 33, 51 (m. Abb. Taf. 16). Germain Bazin, Corot, Paris 1951, S. 34 (m. Abb. Taf. 20). Hôtel Drouot, ca. 1960. Alfred Robaut, Jean Dieterle, André Schoeller, L'œuvre de Corot, catalogue raisonné et illustré, Bd. II, Paris 1965, S. 36, Nr. 94 (m. Abb.). Antje Zimmermann, Poesie und Wahrheit in Corots Figurenbildern, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 46/47, 1985/86, S. 399-409, Anm. 28. Christie's, New York, 19th century European Art, Orientalist Art, Auktion 12.4.2007, Los 119 (m. Abb.). Stefan Koldehoff, Die Bilder sind unter uns. Das Geschäft mit der NS-Raubkunst und der Fall Gurlitt, Berlin 2014, S. 104 und S. 108. Jonathan Petropoulos, Göring's Man in Paris. The Story of a Nazi Art Plunderer and his World, New Haven, London 2021, S. 21, 270, 297. Das wundervolle Bildnis der jungen Frau mit Mandoline entsteht während des ersten Aufenthaltes Corots in Italien. Erfolgreich hatte er seinen Vater, selbst erfolgreicher Kaufmann, von einer Laufbahn als Maler überzeugen können, der ihm schließlich den Besuch der privaten und unabhängigen Académie Suisse gestattet. Zur Ausbildung eines jeden Künstlers gehört an den Anfängen des nach wie vor vom Klassizismus geprägten Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Reise nach Italien. Auch Corot bricht 1825 dorthin auf und besucht während seines drei Jahre dauernden Aufenthaltes Rom, Neapel und Venedig. Das Licht Italiens und die Landschaft der römischen Campagna begleiten von da ab sein gesamtes Schaffen. Frei von akademischen Anforderungen dienen solche Aufenthalte einem unverfälschten Studium der Natur, oftmals unter freiem Himmel, bei denen der Maler in Zeichnungen und Ölstudien Material für spätere Ateliergemälde sammelt. Ein solch unverfälschter und frischer Zugang erfährt jedoch erst mit der Zeit seine berechtigte Wertschätzung, die schließlich auch den frühen, in Italien entstandenen Landschaften und Figurenbildern in Corots Oeuvre von der Generation der Impressionisten zuteil wird. Vor allem in den frühesten Jahren und im Besonderen während des italienischen Aufenthaltes widmet sich Corot der menschlichen Figur, die später in seinem Werk deutlich hinter der Landschaft zurücktritt. Dabei strebt der Künstler weniger nach folkloristischen Schilderungen, sondern ist vielmehr auf der Suche nach einer lyrischen Gestimmtheit, die über die menschliche Figur transportiert wird. Die Idee eines goldenen Zeitalters der Poesie, Musik und der Künste, das in der Antike zu finden ist und in den Landstrichen und Menschen Italiens fortbesteht, schwingt melodisch in solchen Werken mit. Der kontemplative Ausdruck des jungen Mädchens am Meer, sehnsüchtig und träumerisch, kann als Inbegriff von Corots Eindrücken der Reise gelten. Trotz des kleinen Formats erlangt die Figur in ihrer ruhigen Pose vor der Kulisse aus Felsen und Meer, in der Ferne bläuliche Gebirgszüge unter weitem Himmel, eine zeitlose Monumentalität. Der Zauber dieser frühen, empfindsamen und persönlichen Studien, bei denen Corot in aller Einfachheit der Mittel größtmögliche Wirkung erzielt, ist bis heute ungebrochen. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 607

Friedrich Preller d. Ä. 1804 Eisenach - 1878 Weimar Odyssee-Zyklus. 1864. Öl auf Malpappe. Einige Tafeln monogrammiert 'P' und datiert sowie verso mit Nachlasstempel. 23,2 x 13,8 cm (9,1 x 5,4 in). PROVENIENZ: Sammlung Edmund Kanoldt (1845-1904), Karlsruhe (verso teilw. mit dem Nachlassstempel). Nachlass Edmund Kanoldt. Privatsammlung Berlin. Ein zentrales Motiv im Schaffen des spätklassizistischen Weimarer Hofmalers Friedrich Preller sind die Szenen aus der Odyssee, in denen er die erzählerische Verbindung von Landschaft und Figur meisterhaft bewältigt. Nach der ersten Ausbildung an der Zeichenschule in Weimar hatte er in Antwerpen bei dem Historienmaler Ignace van Bree studiert, ein anschließender fünfjähriger Italienaufenthalt, bei dem er die Bekanntschaft von Größen wie Joseph Anton Koch und dessen Auffassung der heroischen Landschaft macht, prägt von da an sein Schaffen. Zurück in Weimar führt er 1833 bis 1836 im „Römischen Haus“ des Leipziger Verlegers Hermann Härtel einen ersten Zyklus von Odyssee-Landschaften aus. Erstmal präsentiert er der breiten Öffentlichkeit auf der Großen Deutschen Kunstausstellung von 1858 in München und Berlin großformatige Kohlezeichnungen von 14 Motiven der griechischen Sage, die im Epos von Homer 24 Gesänge umfasst und die jahrelangen Irrfahrten und Abenteuer nach dem Ende des troianischen Krieges schildert. Wenige Monate nach der Ausstellung beauftragt der Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach den Maler mit der Umsetzung der Zeichnungen als Wandbilder für das Großherzogliche Museum in Weimar (heute: Neues Museum), die Preller um zwei weitere Szenen ergänzt. Zur Vorbereitung dieses Zyklus reise Preller 1859-61 erneut nach Italien und führt die Wandbilder in einer an die antike Enkaustik angelehnten Technik 1863-68 aus. Zahlreiche Studien, in denen Preller die Anlage der Komposition und wie hier vor allem das Kolorit entwirft, gehen dem Projekt voraus, das zu seiner größten und bedeutungsvollsten Arbeit werden soll. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.39 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONFriedrich Preller d. Ä. 1804 Eisenach - 1878 Weimar Odyssee-Zyklus. 1864. Oil on cardboard. Einige Tafeln monogrammiert 'P' und datiert sowie verso mit Nachlasstempel. 23.2 x 13.8 cm (9.1 x 5.4 in). PROVENANCE: Collection of Edmund Kanoldt (1845-1904), Karlsruhe (with a partly preserved estate stamp on the reverse). Estate of Edmund Kanoldt. Private collection Berlin. A central motif in the work of the late Classicist Weimar court painter Friedrich Preller are the scenes from the Odyssey, in which he makes the narrative connection between landscape and figure with great mastery. After his initial training at the drawing school in Weimar, he studied in Antwerp with the history painter Ignace van Bree. A subsequent five-year stay in Italy, during which he became acquainted with great artists such as Joseph Anton Koch and their conception of the heroic landscape, were henceforth formative for his creation. Back in Weimar, he executed a first cycle of odyssey landscapes in the 'Roman House' of the Leipzig publisher Hermann Härtel from 1833 to 1836. He exhibited to the general public for the first time in the ‘Große Deutsche Kunstausstellung’ in Munich and Berlin in 1858, showing large-format charcoal drawings with 14 motifs from the famous Greek epic. A few months after the exhibition, the Grand Duke Carl Alexander of Saxe-Weimar-Eisenach commissioned the painter to convert the drawings into murals for the Grand Ducal Museum in Weimar (today: Neues Museum), to which Preller added two more scenes. In preparation for this cycle, Preller traveled to Italy again in 1859-61 and executed the murals in 1863-68 in a technique based on ancient encaustic. Numerous studies, in which Preller outlines the structure of the composition and, as here, above all the coloring, precede the project, which is to become his largest and most important work. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 17.39 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 616

Jakob Maurer 1826 Obereschbach - 1887 Kronberg im Taunus Heuernte im Süßen Gründchen bei Mammolshain. Um 1860. Öl auf Leinwand. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit alten fragmentierten Etiketten der Cronberger Malerkolonie sowie neueren Etiketten. 98 x 80 cm (38,5 x 31,4 in). PROVENIENZ: Metallgesellschaft AG, Frankfurt a. Main. Dresdner Bank (1972 vom Vorgenannten als Geschenk erhalten). Galerie F.A.C. Prestel, Frankfurt a. Main Privatbesitz Süddeutschland. LITERATUR: August Wiederspahn, Die Kronberger Malerkolonie, Frankfurt a. Main 1971, S. 107 (m. Abb.), 696. Jakob Maurer gehört zu den Mitgliedern der Kronberger Malerkolonie im Taunus, eine der frühesten Künstlerkolonien Deutschlands. Einige Städelschüler der Landschaftsklassen um Anton Burger und Jakob Dielmann hatten diese auf der Suche nach unverfälschten Natureindrücken 1858 ins Leben gerufen. Vorbildhaft hierfür waren die französischen Maler in Barbizon, die um 1830 in der Pleinair-Malerei vor dem Motiv das Genre der paysage intime, der dem individuellen Blick des Malers folgenden Ansicht, aus der Taufe gehoben hatten. Nach einem einige Jahre währenden Exkurs an die Düsseldorfer Akademie, die neben München als das fortschrittlichste und wichtigste Zentrum der Landschaftsmalerei galt, kehrt Maurer 1869 endgültig in den Taunus zurück. Das einfache Leben der Landbevölkerung, eingebettet in die idyllische hügelige Landschaft um Kronberg wird zu seinem zentralen Motiv. Die von Lichtungen und Wiesen durchzogenen Gehölzgruppen mit altem Baumbestand, hier und da ein Bach oder ein Waldteich, bieten dem Maler wechselvolle Ausblicke und interessante Lichtführung. Effektvoll belässt Maurer hier den Vordergrund im Schatten und akzentuiert den Wiesengrund als hellen Durchblick, in dessen belebte Tiefe sich der Bildraum von der unbeobachteten Intimität der Betrachtenden vorne weitet. Eine besondere Rolle spielt – wie bei den Malern von Barbizon – die Schilderung der imposanten, in vollem Laub stehenden Baumgruppen, die mit den sommerlichen Wiesen eine Farbharmonie in den unterschiedlichsten Grüntönen bereithalten. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.51 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONJakob Maurer 1826 Obereschbach - 1887 Kronberg im Taunus Heuernte im Süßen Gründchen bei Mammolshain. Um 1860. Oil on canvas. Lower left signed. With old, fragmentairly preserved labels of the Cronberg Painters Colony and later labels on the reverse. 98 x 80 cm (38.5 x 31.4 in). PROVENANCE: Metallgesellschaft AG, Frankfurt a. Main. Dresdner Bank (gifted from the above in 1972). Galerie F.A.C. Prestel, Frankfurt a. Main Private collection Southern Germany. LITERATURE: August Wiederspahn, Die Kronberger Malerkolonie, Frankfurt a. Main 1971, p. 107 (with illu.), 696. Jakob Maurer was a member of the Kronberg painters colony in the Taunus mountains, one of the earliest artist colonies in Germany. In search of unadulterated impressions of nature, Städel students in the landscape classes of Anton Burger and Jakob Dielmann founded it in 1858. Exemplary for this were the French painters in Barbizon, who had started the genre of the paysage intime by painting plein-air around 1830. After a few years at the Düsseldorf Academy, which, alongside Munich, was considered the most progressive and important center of landscape painting, Maurer finally returned to the Taunus in 1869. The simple life of the rural population, embedded in the idyllic, hilly landscape around Kronberg, became his central motif. The groups of old trees, here and there a stream or a forest pond traversed by clearings and meadows, offered the painter varied views and interesting lighting. Maurer effectively leaves the foreground in the shadows and accentuates the meadow as a bright perspective. As with the painters of Barbizon, the depiction of the imposing groups of trees in leaf plays a special role, which, together with the summery meadows, provide a color harmony in the most diverse shades of green. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 17.51 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 650

Hans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Abend in der Schweiz II. 1916. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. 80,5 x 95,5 cm (31,6 x 37,5 in). • Großformatige Landschaft der Schweizer Bergwelt, die Thoma besonders fasziniert. • Charakteristisches Motiv, in dem die besondere Eigentümlichkeit der Malerei Thomas deutlich wird. • Landschaften des Künstlers befinden sich in den Sammlungen der Alten Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, der Neuen Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München sowie der Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden; die wichtigsten und größten Thoma-Sammlungen im Städel Museum, Frankfurt und der Kunsthalle Karlsruhe. PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz (2000 erworben, Neumeister, 27.9.2000). LITERATUR: vgl. Henry Thode, Klassiker der Kunst: Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, S. 457. Neumeister Auktionshaus, München, 27.9.2000, Los 823 (m. Abb.). Hans Thomas Gemälde faszinieren auf ihre ganz eigene Art, da sie aufgrund ihrer ganz eigenen Motive und Malweise so außerhalb der Tradition stehen und eine ganz eigene Sprache sprechen, die außerhalb des Gewohnten zu existieren scheint. Ihnen wohnt stets scheinbar ein geheimnisvoller überzeitlicher Gehalt inne, der sich in allen von Thomas Motiven zu manifestieren scheint, sei es in seinen mythologischen oder märchenhaften Erzählungen oder auch in den groß und weit angelegten Landschaften. Thoma beginnt seine künstlerische Laufbahn in Basel und Düsseldorf, 1868 folgt ein Aufenthalt in Paris, wo ihn besonders die realistischen und in tiefer Verbindung mit der Natur entstandenen Werke der Schule von Barbizon beeindrucken. Über München folgt in den 1870er Jahren eine Reise nach Italien, bis er sich schließlich in Frankfurt niederlässt. Hier erarbeitet er sich im Taunus aber auch während mehrerer Aufenthalte in seiner Heimatregion des Schwarzwaldes seinen so charakteristischen Zugang zur Landschaft, gekennzeichnet von der bei ihm einzigartigen Gleichzeitigkeit des Erhabenen und Idyllischen. Hier wird der Blick über die menschliche Sphäre mit der kleinen Familie vor ihrem Hof über eine liebliche Almlandschaft in die Höhe geführt, wo sich hinter dunklen und schützenden Tannen das weiß leuchtende Bergmassiv mit einer einzeln davor schwebenden Wolke erhebt. Die Schweiz mit ihren imposanten und ewigen Gipfeln fasziniert Thoma nachhaltig, mehrere Reisen führen ihn bis ins hohe Alter u.a. nach St. Moritz, Luzern, an den Vierwaldstätter See und die Walliser Alpen. Einzelne Berge wie die Rigi, den Pilatus, die Blümlisalp sowie das Lauterbrunnertal erwecken in ihm gleichsam spirituelle „Zarathustragefühle“ (Hans Thoma, Im Winter des Lebens,Jena 1919, S. 120). Thomas Gemälde strömen stets eine gewisse surreale, traumhafte Atmosphäre aus, indem sie auf dem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Vision oszillieren. [KT] Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 18.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHans Thoma 1839 Bernau - 1924 Karlsruhe Abend in der Schweiz II. 1916. Oil on canvas. Lower right signed and dated. 80.5 x 95.5 cm (31.6 x 37.5 in). • Large format landscape of the Swiss mountains, which particularly fascinated Thoma. • Characteristic motif in which the special peculiarity of Thoma's painting becomes obvious. • Landscapes by the artist are in the collections of the Alte Nationalgalerie, State Museums in Berlin, the Neue Pinakothek, Munich and the Albertinum, Dresden; the most important and largest Thoma collections are in the Städel Museum, Frankfurt/Main and the Kunsthalle Karlsruhe. PROVENANCE: Private collection Switzerland (acquired in 2000, Neumeister, September 27, 2000). LITERATURE: Cf. Henry Thode, Klassiker der Kunst: Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, p. 457. Neumeister Auktionshaus, Munich, September 27, 2000, lot 823 (with illu.). Hans Thomas paintings fascinate in their own way, because they are so outside of tradition due to their very own motifs and painting style and speak their own language that seems to exist outside of the ordinary. They always seem to have a mysterious, timeless content that is typical of all of Thoma's motifs, be it in his mythological or fairytale stories or in the large and vast landscapes. Thoma began his artistic career in Basel and Düsseldorf, followed by a stay in Paris in 1868, where he was particularly impressed by the realistic works of the Barbizon school, which were created in deep connection with nature. A trip to Italy followed via Munich in the 1870s, before finally settled in Frankfurt. Here in the Taunus mountain, but also during several stays in his home region of the Black Forest, he developed his characteristic approach to the landscape, characterized by the unique simultaneity of the sublime and the idyllic. Here the view is raised above the human sphere with the small family in front of their farm over a lovely alpine landscape, where the white mountain massif rises with a single cloud floating in front of it behind dark and protective fir trees. Thoma was fascinated by Switzerland with its imposing peaks, and several trips took him to St. Moritz, Lucerne, Lake Lucerne and the Valais Alps, up into old age. Individual mountains such as the Rigi, the Pilatus, the Blümlisalp and the Lauterbrunner Valley awaken in him, as it were, spiritual 'Zarathustran feelings' (Hans Thoma, Im Winter des Lebens, Jena 1919, p. 120). Thomas's paintings always exude a certain surreal, dreamlike atmosphere, oscillating on the fine line between reality and vision. [KT] Called up: June 10, 2023 - ca. 18.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 571

United Kingdom, a collection of 1977 Silver Jubilee crowns to include Gibraltar x5, Guernsey x5, Tristan Da Chuna x5, St. Helena x5, The States of Jersey x5 and Great Britain x5, each in perspex sleeve, together with twenty loose 1977 Jubilee crowns and twenty loose 1980 Queen Elizabeth The Queen Mother Crowns. (50)

Lot 757

An Elizabeth II Tristan da Cunha Quarter Laurel gold Coin, dated 2020, 2g, in Jubilee Mint presentation case and certificated as proof.

Lot 698

A quantity of gold Commemorative miniature Collectors Coins, including a 2009 Half Crown in 22ct gold, 0.5g, in Fabula Aurum presentation box, eight various 14ct gold commemorative coins, each 0.5g, including History of Aviation, 1966 Football World Cup, etc., each with certificate and a miniature replica Henry VIII gold coin, no certificate, a Royal Mint 2009 Henry VIII £5 silver proof coin, boxed with certificate, a London Mint 2009 Tristan Da Cunha £5 gold plated silver coin, inset with 6 rubies, cased with certificate etc., (a lot)

Lot 695

A London Mint Tristan Da Cunha Trafalgar 22ct gold commemorative Guinea, dated 2008, limited edition of 10,000, uncirculated, 8.4g, in perspex case with certificate and presentation case.

Lot 756

An Elizabeth II Tristan da Cunha Quarter Laurel gold Coin, dated 2019, 2g, in Jubilee Mint presenation case and certificated as proof.

Lot 537

Italien Tafelbild, wohl 14. Jahrhundert, italian panel painting probably 14th century,Holz, Italien, wohl 14. Jahrhundert, Portraitmalerei, rückseitig mit Klebezettel bezeichnet "Ugolino da Siena ca. 1319" (Ugolino di Nerio 1280-1349), H 48 cm x B 31,5 cm, Abrieb, Wurmfraß, Abbrüche/Absplitterungen

Lot 2018

Broncia Koller Pinell (1863-1934, österr. Künstlerin), 5 Farbholzschnitte, aus der Mappe "„Broncia Koller-Pinell – 10 Original-HolzschnitteEdition Tusch Wien 1976.", Aufl. 30/65, monogrammiert BPK, signiert Rupert Koller (Sohn und Nachlassverwalter): "Eva" Frauenakt in einer Landschaft mit weißem Rehbock, gerahmt, 18 x 23 cm; "Paradiesvogel", 30,5 x 30 cm; "Wienerwald Böheimkirchen", 25 x 33 cm; "Bei Heiligenkreuz", 20,5 x 29,5 cm; "Föhren bei Baden", 20 x 14 cm; alle Altersspuren. Broncia Koller-Pinell entstammt einer jüdisch-galizischen Fabrikantenfamilie und erhält nach dem Umzug nach Wien, da ihr als Frau der Zugang zu den Kunstakademien verwehrt wurde, privaten Malunterricht in Wien und München. Nach der Heirat mit dem Elektrochemiker Hugo Koller und einigen Jahren in Salzburg und Nürnberg kehrte sie 1902 nach Wien zurück und kommt in engen künstlerischen und freundschaftlichen Kontakt mit Klimt, Schiele und Kolo Moser. Ab 1904 entwickelte sich ihr Wohnhaus in Oberwaltersdorf zum Mittelpunkt für regelmäßige Begegnungen bedeutender Künstler und Gelehrter der Wiener Sezession und sie wird später Gründungsmitglied von Schieles Neuer Sezession. Stilistisch ist sie der Wiener Sezession und vor allem mit ihren Farbholzschnitten dem Wiener Jugendstil zuzuordnen, nach 1918 entwickelt sie einen gemäßigt expressionistischen Malstil. (Quelle: The Memory Factory „The Forgotten Women Artists of Vienna 1900_Broncia Koller-Pinell, Julie M. Johnson. Purdue University Press). / Broncia Koller Pinell (1863-1934, Austrian artist), 5 color woodcuts, from the portfolio ""Broncia Koller-Pinell - 10 original woodcuts.Edition Tusch Wien 1976.", edition 30/65, monogrammed BPK, signed Rupert Koller (son and executor of the estate): "Eva" female nude in a landscape with white roebuck, framed, 18 x 23 cm; "Bird of Paradise", 30,5 x 30 cm; "Wienerwald Böheimkirchen", 25 x 33 cm; "Bei Heiligenkreuz", 20,5 x 29,5 cm; "Föhren bei Baden", 20 x 14 cm; all traces of age. Broncia Koller-Pinell came from a Jewish-Galician family of factory owners and after moving to Vienna, as she was denied access to the art academies as a woman, she received private painting lessons in Vienna and Munich. After marrying the electrochemist Hugo Koller and spending a few years in Salzburg and Nuremberg, she returned to Vienna in 1902 and came into close artistic and friendly contact with Klimt, Schiele and Kolo Moser. From 1904, her home in Oberwaltersdorf became the center for regular meetings of important artists and scholars of the Vienna Secession and later became a founding member of Schiele's New Secession. Stylistically, she is associated with the Viennese Secession and, especially with her color woodcuts, with Viennese Art Nouveau; after 1918, she develops a moderate Expressionist style of painting. (Source: The Memory Factory "The Forgotten Women Artists of Vienna 1900_Broncia Koller-Pinell, Julie M. Johnson. Purdue University Press).

Lot 2039

Cornelia Schleime (*1953 Berlin), Figurinen vor gelbem Hintergrund, 1989, Mischtechnik/ Zeichnung/ Aquarell/ Gouache 41 x 100 cm. Cornelia Schleime begann nach einer Ausbildung zur Friseurin und Maskenbildnerin im Jahr 1975 in Dresden das angestrebte Studium der Grafik und Malerei. Mit Arbeiten wie den sogenannten Horizontebildern, Tusche auf Papier, sorgte sie für Aufsehen und insbesondere ihre gefesselten Frauenfiguren, mit denen sie die Stellung der Frau in der DDR kritisierte, sorgten für heftigen Widerspruch. Mit ihrer Teilnahme an der Türenausstellung und den dabei aufgeführten Körperaktionen handelte sie sich 1981 endgültig ein Ausstellungsverbot ein und wurde genötigt, ein Papier für die Ausbürgerung des gleichsam in Ungnade gefallenen Liedermachers Wolf Biermann zu unterschreiben. Da sie sich weigerte, beantragte sie ihre Ausreise nach West-Berlin. / Cornelia Schleime (*1953 Berlin), Figurines against a yellow background, 1989, mixed media / drawing / watercolor / gouache 41 x 100 cm. Cornelia Schleime began after an apprenticeship as a hairdresser and make-up artist in 1975 in Dresden the intended study of graphics and painting. With works such as the so-called Horizontebildern, ink on paper, she caused a sensation and especially her bound female figures, with which she criticized the position of women in the GDR, caused fierce opposition. In 1981, her participation in the Doors exhibition and the bodily actions she performed there finally earned her an exhibition ban and she was forced to sign a paper for the expatriation of the singer-songwriter Wolf Biermann, who had fallen out of favor with the GDR. Since she refused, she applied to leave the country for West Berlin.

Lot 171

"97 x 133 cm, abgekantet, dick schabloniert, einziges mir bekanntes Exemplar. Nur an Selbstabholer oder Sondervereinbarung. Hier die spannende Geschichte des Einlieferers in 2 Sprachen: Tiedemanns Tobak og Freia’s sjokoladegutt. PÅ slutten av 1970-tallet ble det åpnet flere nye veistrekning til mindre steder, og jeg var blant de første til å ta de i bruk - kun fordi det var butikke/handelssteder som kanskje hadde gamle emaljeskilt ennå hengende. Sådan oppdaget jeg et postkort fra Gryllefjord på øya Senja, hvor Tiedemann-skiltet hang på en bryggevegg. Jeg kjørte ut dit en vanlig hverdag og kom frem til et sted med rundt 350 innbyggere - hvorav ingen var å se kl. 13:30. Jeg parkerte og ventet en stund, da en klassisk London-kledd herre kom; ikledd svart antrekk med svart vest og bowlerhatt, spaserstokk og en avis brettet under armen. Han så på lommeuret han hadde i vesten og konstaterte at butikkeieren ville åpne kl. 14:30 fordi stedet praktiserte siesta*. Da mannen endelig åpnet butikken, fikk vi straks vite at skiltet ville han ikke selge: Det var det eneste motivet de hadde til postkort på stedet. Men - sa han - loftet er fylt med gamle ting, og jeg brukte resten av dagen med å finne små juveler som jeg bød på, og betalte små beløp for. Noen få år senere hadde jeg et reklameoppdrag for Båtsfjord Havn lengst nord i Norge. Min ide var å bruke Tidemanns skilt (det var reklameforbud for tobakk i landet) med endret tekst: « Båtsfjord Havn - Er dog den beste» blant annet fordi modellen på bildet angivelig var fra området, men mest fordi skiltet var så kjent og kjært for mange. Tiedemann Tobaksfabrikk aksepterte bruken uten krav. Derfor sendte jeg en fotograf ut til Gryllefjord for å bringe grunnlaget til plakatgjengivelsen. Han kunne meddele at eieren hadde skiftet fra trepanel til metallplater på bygget, og derfor kunne jeg få kjøpe det. Få dager senere besøkte jeg det lille stedet med ca. 350 innbyggere og - i det jeg skulle til å betale - åpnet han et skur på brygga og viste meg Freias Sjokoladegutt som han mente jeg også kunne kjøpe. De 3 ½ timene i min Mazda 626 stasjonsvogn var som et eventyr: Bilen formelig fløy etter hver eneste bakketopp med det store Freia-skiltet på taket! Og jeg var så lykkelig som i himmelen! Tiedemanns Tabak und Freias Schokoladenjunge Ende der 1970er Jahre wurden mehrere neue Straßenabschnitte zu kleineren Orten eröffnet und ich gehörte zu den ersten, die sie benutzten - nur weil es Geschäfte/Handelsplätze gab, auf denen möglicherweise noch alte Emailleschilder hingen. So entdeckte ich eine Postkarte aus Gryllefjord auf Senja, wo das Tiedemann-Schild an einem alten Dorfladen hing. Ich fuhr an einem normalen Wochentag dorthin und stieß auf ein Dorf mit etwa 350 Einwohnern - von denen um 13:30 Uhr keiner in Sicht war. Ich parkte und wartete eine Weile, als ein Herr in klassischer Londoner Kleidung ankam; er trug ein schwarzes Outfit mit Weste und Melone, Spazierstock und eine unter dem Arm gefaltete Zeitung. Er schaute auf die Taschenuhr, die er in seiner Weste trug, und stellte fest, dass der Ladenbesitzer um 14:30 Uhr öffnen würde, weil hier Mittagsruhe war. Als der Mann endlich den Laden öffnete, erfuhren wir sofort, dass er das Schild nicht verkaufen wollte: Es war das einzige Motiv, das sie für Postkarten auf dem Gelände hatten. Aber, sagte er, der Dachboden ist voller alter Sachen, und ich verbrachte den Rest des Tages damit, kleine Schätze zu finden, die ich für kleine Summen kaufen konnte. Ein paar Jahre später hatte ich einen Werbeauftrag für den Hafen von Båtsfjord im hohen Norden Norwegens. Meine Idee war, das Tidemann-Schild (es gab ein Verbot der Tabakwerbung im Land) mit geändertem Text zu verwenden: ""Båtsfjord Havn - Er dog den Beste"", unter anderem, weil das Model auf dem Bild angeblich aus der Gegend stammte, aber vor allem, weil das Schild bei vielen so bekannt und beliebt war. Tiedemann Tobaksfabrikk hat die Nutzung sofort akzeptiert. Also schickte ich einen Fotografen nach Gryllefjord, um die Basis für die Poster-Reproduktion zu erstellen. Er konnte mir sagen, dass der Eigentümer des Ladens von Holzbrettern auf Platten umgestiegen war, sodass ich das Schild kaufen konnte. Ein paar Tage später besuchte ich das Dorf erneut und als ich bezahlen wollte, öffnete er einen Schuppen am Pier und zeigte mir Freias Schokoladenjungen, die ich angeblich auch kaufen könnte. Die 3 ½ Stunden in meinem Mazda 626 Kombi waren wie ein Abenteuer: Das Auto flog buchstäblich nach jedem Gipfel mit dem großen Freia-Schild auf dem Dach! Und ich war so glücklich wie im Himmel!

Lot 172

147 x 246 cm, abgekantet, schabloniert und lithographiert. Im Gesicht des Kindes sind Lithofehler, insgesamt sind der Glanz und die Farben sehr gut. Sehr selten, ich kenne lediglich drei Exemplare. Die spektakuläre Fundgeschichte lesen Sie bitte bei dem "Tiedemann" Schild. Spektakulär war auch der Transport von nördlichsten Zipfel Norwegens nach Friedrichsdorf. Vier Mann verstauten den Freia Jungen in einem VW T4 Bully-Bus. Da, wo sonst das Bett ist, lag das Schild passgenau, es hätte keinen einzigen cm länger sein dürfen. Nach Tagen hier angekommen, trommelte ich 4 Nachbarn zusammen, um das "Riesen-Kleinod" aus dem Bus zu "pellen". Das ist bislang das größte Schild, das ich je in den Händen hielt. Nur an Selbstabholer oder Sondervereinbarung.

Lot 259

48 x 73 cm, abgekantet, Torpedo-Email, Frankfurter Emaillirwerke Neu-Isenburg, schabloniert und umgedruckt. Signiert: O. Anton, Hamburg. Das letzte Schild für heute, und das in dieser sensationellen Erhaltung, da kommt Freude auf. Sehr selten, es dürfte kein besseres Exemplar bekannt sein.

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