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Lot 5709

Visscher II, Claes Jansz. -- Bauernhöfe in einem Dorf; Dorfstraße; Teich. 3 Radierungen nach dem Meister der kleinen Landschaften. Je ca. 10 x 15,5 cm. Hollstein (Visscher) 299, 303, 309. Wz. Amsterdamer Stadtwappen.Aus der Serie "Regiunculae, et Villae Aliquot Ducatus Brabantiae". Ganz ausgezeichnete, kontrastreiche Drucke mit breitem bzw. schmalem Rand. Minimal gebrauchsspurig, winzige Rostfleckchen, Sammlerstempel im weißen Rand leicht durchschlagend, sonst tadellos. Aus der Sammlung Richard Jung (Lugt 3791). Beigegeben eine Radierung ebenfalls nach dem Meister der kleinen Landschaft von Johannes und Lucas van Doetecum "Schloss mit Zugbrücke" (NH 148), aus der Sammlung Martin Friedrich Oppenheim (Lugt 1999a). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5711

Vliet, Johannes van -- Die Liedtext-Verkäufer. Radierung. 33,9 x 22,1 cm. B. 15, Hollstein 15 IV (von V).Vor der zweiten Adresse. Ausgezeichneter Druck überwiegend mit der Plattenkante. Geringe Gebrauchsspuren, unauffällig geschlossener Riss in der unteren Blatthälfte, kurzer geschlossener Randeinriss links oben, auf dünnem Karton montiert, sonst in gleichwohl guter Erhaltung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5712

Vliet, Johannes van -- Die Bäuerin entlaust einen Jungen. Radierung. 8,9 x 6,5 cm. (1632). B. 78, Hollstein 78 II (von III).Aus der Folge der Bauern. Vor Änderung der Adresse. Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Unmerklich fleckig, kleine Montagespuren verso, sonst tadellos. Aus einer unbekannten Sammlung "Art Fond/ M. Bofrie" (nicht bei Lugt). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5713

Waterloo, Anthonie -- und Jan Ruijscher (wohl um 1625 Franeker - 1674 Dresden). Ansichten von Städten und Dörfern. 6 Radierungen. B. 89-94, Trautschold (Ruischer) 15-17, Hollstein 89 I (von II), 90-94, je letzter Zustand.Drei Blätter dieser Serie (H. 90, 91, 93) werden im ersten Zustand auf Jan Ruijscher zurückgeführt, dessen Platten Waterloo überarbeitete. Die von Dutuit und Wessely vorgeschlagene Zuschreibung der Vorzeichnung für diese drei Motive an Hercules Segers wird jedoch mittlerweile abgelehnt. - Die komplette Serie in ausgezeichneten Drucken mit überwiegend sehr feinem Rändchen. Wenige Stockflecken, ein Blatt leicht gegilbt, weitere schwache Altersspuren, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben ein weiteres Exemplar von H. 89. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5714

Waterloo, Anthonie -- Ca. 20 Blatt des Künstlers. 12mo - 8vo.Ausgezeichnete Drucke, überwiegend mit schmalem bis feinem Rändchen um die Plattenkante bzw. an diese geschnitten. Kleine Alters- und Gebrauchsspuren, vereinzelt angestaubt und fleckig, sonst in meist guter bis sehr guter Erhaltung. Vorhanden u.a. Hollstein 11, 12, 18, 26, 56, 57, 62, 63, 70, 76, 77, 78, 82, 83, 92, 97, 98, 99, 100, 105. H. 70 mit der Federsignatur von Charles Naudet (Lugt 1937), H. 77 aus der Sammlung Rudolf Philip Goldschmidt (Lugt 2926), H. 83 aus von Johann Wilhelm Nahl (Lugt 1954), H. 76 und 92 aus der von Hermann Detmold (Lugt 760), H. 100 aus der von Gustav von Franck (Lugt 1152), sämtlich aus der Sammlung Gerhart Hauptmann, Agnetendorf, mit der handschriftlichen Sammlungsmarke recto oder auf dem Untersatz. Beigegeben von Christian Wilhelm Ernst Dietrich zwei Landschaftradierungen (Linck 127, 153), ebenfalls aus der Sammlung Gerhart Hauptmann. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5715

Waterloo, Anthonie -- Ca. 30 Blatt des Künstlers.Schöner Querschnitt durch das radierte Œuvre des flämischen Künstlers, darunter Hollstein 1, 2, 16, 19, 20, 21 (I/IV), 27, 29, 30 (3x), 32, 33, 34, 35, 36, 39, 46, 47, 52, 55, 58, 65 (2x, davon eines I/IV), 66, 68, 70, 85, 87 und 88. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5716

Weis, Johann Martin -- Monumenta temporis ... Allegorie auf den Glauben und die Wissenschaften. Kupferstich. 23,5 x 18,3 cm. 1736. Nicht bei Nagler und Le BLanc. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem, unten mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Etwas fleckig und altersspurig, links oben leicht Knickspuren, sonst gut. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5718

Witdoeck, Hans -- Abraham und Melchizedech. Kupferstich nach Peter Paul Rubens. 40 x 44,5 cm. 1638. Dutuit 10, Hollstein 1 III. Wz. Straßburger Bandenwappen mit Fleur-de-Lis, Nebenmarke Buchstaben.Mit der Schrift. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Schwach nur gebräunt und mit kleinen Braunflecken im rechten und unteren weißen Rand, zwei unauffällige diagonale Knickspuren verso sowie weitere in den Ecken, zwei Randeinrisschen oben, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5720

Zancon, Gaetano -- Kampf zwischen Mann und Satyr ("Esiste in Firenze nella Galeria del Sig. Faintner"). Radierung mit Aquatinta und zeitgenössischem Kolorit nach Michelangelo. 27,6 x 19,4 cm. Möglicherweise aus Le Blanc 28 und Nagler 20. Ausgezeichneter, prägnanter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und punktuell fleckig, Quetschfalten vom Druck in der unteren Blatthälfte bis in die Darstellung, weitere Altersspuren, sonst in guter Erhaltung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 751

Full title: A varied collection of books related to architecture, 17th C. and laterDescription:Various formats. - Giacomo Barozzi da Vignola, Regola de' cinque ordini d'architettura - Regel vande vijf ordens der architecture -..., Amsterdam, Jan Jansz., 1642. (5 languages) - J. Floribert, La construction rationnelle - Practische bouwkunde', Brussels, 1922. - 'Nouvelles maisons de campagne avec plans. Paris et ses environs, Paris, Francois Delarue, 1922 (100 pl.). - J.J. Van Ysendyck, Documents classes de l'art dans les pays-bas du Xieme au XVIIIieme siecle, recueillis et reproduits, Antwerp, 1881. - L'architecture moderne. Elevations, coupe, plans d'ensembles, et de details de maisons de ville et de campagne. Executeau trait et au lavis. Dessinepar G.L. Adams et lavesur pierre par J.B. Tripon', Paris-London, 1847. - Verzameling van bouwkundige ontwerpen door Gustaf De Cock gegraveerd door G. Miry, s.l., 1868.Condition reports and high resolution pictures are available on our website at www.coronariauctions.com. Further questions are always welcome at info@coronariauctions.comPlease note that external links are available on our website www.coronariauctions.com

Lot 206

GERMAN WWII BINOCULARS, CASED, 9 ¼” tall w/a black textured finish, maker is “Hensolt-Wetzlar 1943”& mkd. “Nacht-Da / 7 x 50”, optics have grid & are a little dirty but still fine, its black ersatz leather case is “bmj 1944” mkd, w/ complete w/ black leather shoulder strap & the binoculars still have the black leather neck strap VG. – VG+

Lot 331

LOVE - UK LP PACK. A wonderful pack of 2 original UK-pressed LPs by West Coast psych legends Love. Titles include Forever Changes (EKS 74013, 1968 original UK pressing. Orange/ black text labels. A1/ B1 matrix. Record is strong VG+, displays a couple of hairline/ wispy paper marks. Laminated sleeve is in nice VG+ condition, displays some handling/ dirt marks. May clean off due to nature of sleeve being laminated) & Da Capo (EKS-74005, 1967 UK stereo press. Orange/ black text labels. Record is VG, each side has a number of light surface marks including some hairline but feelable marks. Laminated sleeve is in stunning Ex condition).

Lot 420

RAMMSTEIN - LIEBE IST FUR ALLE DA CD BOX SET (METAL CASE - UNIVERSAL 2724408). A special 2009 Limited Edition CD box set of Rammstein's album Liebe Ist Fur Alle (2724408, the set is presented in a 60cm x 27cm x 16cm hand-crafted aluminium case. Inside the box lid, the band's logo is mirrored. The set contains a special 2 x CD edition (with G-rated second track), 6 rubber dildos, high-quality metal handcuffs & a bottle containing lubricant. All in Ex+/ As New condition.

Lot 221

ETTORE CUMBO (Italian, 1833-1899). An alpine landscape with Piz da la Mangna in the distance, signed “E. Cumbo” lower right; oil on panel: 24.5cm x 40cm, in gilt gesso frame (35cm x 49.5cm over-all).

Lot 144

Tristan Da Cunha, Three-Coin Proof Sovereign Set 2018, consisting of sovereign, half sovereign and quarter sovereign. Struck to commemorate 100th anniversary of The Armistice. Housed in case of issue with certificate of authenticity.

Lot 274

Pobjoy Mint - The South Atlantic Coronation Crowns comprising 3 Crowns St. Helena, Tristan da Cunha & Ascension Island Proof4 limited edition set, in original presentation box & cert; two Isle of Man silver Coronation Crown, in original presentation box & cert.;

Lot 472

World - Mixed coinage to include G.B. Victoria YH copper Farthings x 9 (N.B. Mixed grades), Charles II 1683 silver Four Pence VG-AF, Three Pence VG, Penny GF, Victoria OH Six Pence 1893 EF, silver Three Pences x 82 (N.B. Mixed grades), 17th century trade token 1658, George VI Six Pence 1952 VG, Royal Mint 'Royal Shield of Arms' proof set 2008 (N.B. Cased with Certificate of Authenticity), Tristian Da Cunha gold Half Crowns 2009 x 2 & others (Qty)

Lot 486

World - Mixed silver coins to include Canada 99.99% 1oz fine silver Murano Poppy 'Lest We Forget' $20 2019, 47.6gms pure silver proof 'Steel Helmet' $25 2018, 99.99% 1oz fine silver gold plated 110th Anniversary of the Canadian Mint $20 2018, Solomon Islands Elizabeth II Platinum Jubilee three coin set to include proof like Half Dollar .999 silver Wt. 39gms with selective gold plating 2022, Tristian Da Cunha Battle of The Atlantic 75th Anniversary silver proof Crown 2018 & France silver proof Piedfort 20 Euro Wt. 44.4gms commemorating Super Marine Spitfire 2020 (N.B. All cased with Certificates of Authenticity) (6 items

Lot 488

Tristian Da Cunha - Hattons of London four coin gold proof set (N.B. Diamond shaped) to include Sovereign, ½ Sovereign, ¼ Sovereign and 1/8 Sovereign, Commemorating 125th Diamond Jubilee Anniversary of Victoria 2022 (N.B. Cased with Certificate of Authenticity) (1 coin set)

Lot 490

Tristian Da Cunha - Hattons of London gold proof Double Sovereign, commemorating Dunkirk 80th Anniversary 2020 (N.B. Cased with Certificate of Authenticity) (1 coin)

Lot 491

Tristian Da Cunha - Harrington & Byrne gold matte proof Saint George & Dragon Sovereign 2022 (N.B. Cased with Certificate of Authenticity) (1 coin)

Lot 493

Tristian Da Cunha - Jubilee Mint Platinum Matte proof Five Laurels in Memoriam of Queen Elizabeth II 2022 (N.B. Wt. 40gms, cased with Certificate of Authenticity) (1 coin)

Lot 49

Franz Westo.T.1976Mischtechnik auf Papier; gerahmt23 x 34 cmRückseitig signiert und datiert: West 76direkt vom Künstler erhalten;seither österreichischer PrivatbesitzDie frühen 1970er-Jahre sind für Franz West von seinem Kampf um Anerkennung geprägt. Künstlerisch setzt er sich mit den verschiedensten Richtungen auseinander, wie der Conceptual Art, mit Marcel Duchamp und Cy Twombly und der Minimal Art. "An den Werken der 1970er-Jahre sieht man, wie er sich an den Ismen abgearbeitet hat, sie haben eine unglaubliche Bandbreite." (Klaus Albrecht Schröder (Hg.), The Beginning. Kunst in Österreich 1945 bis 1980, Ausstellungskatalog, Albertina modern, Wien 2020, S. 578)Wesentlicher Bestandteil des frühen Werks sind die Collagen. Franz West verwendet dafür vorgefundenes Bildmaterial, gerne aus Reklameprospekten, das er durch Zu- und Übermalungen verfremdet und diesem so neue Bedeutung verleiht. Anklänge an dadaistische Collagen lassen sich ebenso erkennen, wie Franz Wests Bewunderung für den Pop-Art Künstler Richard Hamilton. "Die in den Werbematerialien vorgefundenen Gesichter werden im Sinne von Ready-Mades eingesetzt" (Veit Loers, Franz West, Köln 2006, S, S. 20), indem sie, ihrer bisherigen Funktion entkleidet, in einen gänzlich neuen Bedeutungszusammenhang gesetzt werden.Vier nackte Figuren, weiß gemalte Körper mit collagierten Köpfen, stehen vor einem roten Theatervorhang. Somit verorten wir sie nicht vor einem abstrakten Grund, sondern in einem Bühnenraum. Die Köpfe sind teilweise übermalt, wodurch sie wie "angefressen" wirken, "aus Halbprofilen werden verkürzte Profile à la Picasso" (Loers, S. 21 f.), die Gesichter können gleichzeitig en face und im Profil gesehen werden. Franz West greift also malerisch rigide in die Collage ein. Wir sehen zwei männliche Körper mit ejakulierenden Penissen, das weibliche Geschlecht und die Brustwarzen sind farblich hervorgehoben. Ein Frauenkopf auf einem männlichen Körper sorgt für zusätzliche Irritation. Eigentlich haben die Assemblagen Franz Wests mit herkömmlichen Collagen wenig zu tun, weil sie von Anfang an inhaltlich und nicht formal motiviert sind. Das ewige Lächeln der Werbefiguren steht hier isoliert und in seiner grundlosen Heiterkeit, "in seiner Selbstreferenz zur Lächerlichkeit erstarrt" (Loers, S. 21) da.(Sophie Cieslar)

Lot 43

Maria LassnigGefallenes Mädchen1962/63Öl auf Leinwand; gerahmt120 x 100 cmSigniert und datiert rechts unten: M. Lassnig 1962-63Rückseitig tachistische Studie, ca. 1959/60direkt von der Künstlerin; ehemals Sammlung Otto Breicha;seither Privatbesitz, Wien2010 Kulturverein Greith-Haus, St. Ulrich im GreithKulturverein Greith-Haus, Helena Wallner (Hg), Klassiker der Moderne, Von A wie Attersee bis Z wie Zeppel-Sperl. St. Ulrich im Greith 2010, S. 22.Mit 41 Jahren verlässt Maria Lassnig Ende November 1960 Wien und zieht ins "Zentrum des Kunstbraukessels" (Maria Lassnig, in: Natalie Lettner, Maria Lassnig. Die Biografie, Wien 2017, S. 152), nach Paris. Sie führt künstlerische und private Gründe für diese Entscheidung an: "Damals haben die Aktionisten schon angefangen. Das ging mir auf die Nerven, dieses Männlichkeitsgetue. Ich war auch als Frau tief enttäuscht, weil ich dauernd betrogen worden bin. Es war ja ziemlich eng in Wien. Da waren vier Männer um die Galerie St. Stephan [Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachenksy und Arnulf Rainer, mit dem Maria Lassnig auch eine kurze Affäre hatte] und ich hab da keinen Platz gehabt. Ich wollte einfach nicht mehr hier sein." (Maria Lassnig, in: Lettner, S. 151). Obwohl ihr als Mitglied des Art Clubs, mit Ausstellungen im Strohkoffer und, als einer der wenigen Frauen, auch mit einer Einzelausstellungen in der Galerie St. Stephan Anerkennung gezollt wurde, verlässt sie Österreich. Ein Muster, das sich später in Frankreich wiederholen wird, als sie gut vernetzt und nach ersten Ausstellungserfolgen 1968 ihre Zelte Richtung New York abbrechen wird.Mit den ersten abstrakten Körpergefühlen und tachistischen Knödelselbstportraits der 1950er-Jahre öffnet Maria Lassnig "ein weites, unbekanntes Terrain, wie es nur wenige Künstler selbst zu Beginn der Moderne betreten haben" (Wolfgang Drechsler, Einleitungstext in: Maria Lassnig, Ausstellungskatalog, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 20er Haus, Wien; Musée des Beaux-Arts de Nantes, Nantes 1999). Der Körper wird nicht von außen gesehen gemalt, sondern von innen gefühlt. Die Linie wird zum Ausdruck der eigenen physiologischen Befindlichkeit. In den frühen 1960er-Jahren kehrt das Figurale zurück, es wird zum Ausdruck einer malerischen Introspektion. Hochkonzentriert mit einer meditativen Langsamkeit malt Maria Lassnig teils mit geschlossenen Augen neben der Leinwand liegend Körpergefühle. Auch mittels Farbigkeit werden Körperempfindungen zum Ausdruck gebracht. "Druckpunkte, Spannungen, Verdichtungen und Streckungen, alle nur möglichen ‚kleinen‘ Gefühle werden auf der Leinwand notiert" (Maria Lassnig. Das neunte Jahrzehnt, Ausstellungskatalog, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien 2009, S. 31) und farblich konnotiert.In vorliegendem Bild sehen wir einen augenlosen Kopf mit groß aufgeblasener Hirnpartie, der blicklos die Kommunikation mit dem Betrachter verweigert. Begleitet wird dieses überdimensionale Gebilde von einem blässlichen, rotumrandeten Körper mit angewinkelten Knien und hilflos rudernden Armen. Fest entschlossen wirkt nur die in dynamischem Rot wiedergegebene Kinnpartie, die an eine Tierschnauze erinnert. Derartige hybride Zwitterwesen und die artifizielle Farbgebung, in der Rot- und Lilatöne mit dynamischen gelbgrünen Bildgründen kontrastiert werden, sind typisch für das Werk Maria Lassnigs, das zum Bedeutendsten gehört, was die österreichische Gegenwartskunst auch im internationalen Vergleich hervorgebracht hat.(Sophie Cieslar)

Lot 2

Alfons WaldeAm Kirchwegum 1922Öl auf Karton; gerahmt31,5 x 26,5 cmSigniert links unten: A. WaldeOriginales Künstleretikett verso am Rückkartonvon der Großmutter des jetzigen Eigentümers wohl direkt beim Künstler erworben;seither in Familienbesitz, Tirol und WienDie Unterländler, heißt es in Tirol, seien im Gegensatz zu den Menschen in anderen Gegenden besonders offen und gesellig, und der ganz auf seine Kitzbüheler Heimat fokussierte Alfons Walde scheint dies mehr als zu bestätigen, zählt doch die "Begegnung" zu seinen bevorzugten Motiven. Mannigfaltig abgewandelt, ob zu zweit, zu dritt, mit einem entgegenkommenden Bauern oder mit einem Kaiserjäger, vor dem "Auracher Kirchl" oder auf einer Kitzbüheler Straße, widmet sich der Künstler von Schaffensbeginn an diesem Sujet.Bei dem vorliegenden, malerisch besonders reizvollen Gemälde halten zwei Bäuerinnen "Am Kirchweg" kurz inne, um ihre Neuigkeiten auszutauschen, wohl etwas Vergnügliches, wie es der lachende Mund der linken Frau andeutet. Mit ihren pittoresken Trachten, dem kräftigen Rot des Umhangs der einen Bäuerin und den schwarzen Hüten samt dekorativen Bändern geben sie ein überaus wirkungsvolles Bild ab, besonders natürlich, da sie Walde in eine prächtige spätwinterliche Landschaft gestellt hat. Es muss erst vor kurzem geschneit haben, denn der Schnee wirkt noch ganz locker und die darauf scheinende Sonne bringt ihn richtig zum Leuchten, aufgefächert in Töne zwischen Weiß, Lila, Violett und Blau. Wenngleich in seiner expressiv verdichteten Bildsprache von Egger-Lienz beeinflusst, hebt sich Walde von dessen schicksalsgeprägter Tragik radikal ab: "Mit seinen farbenfrohen Darstellungen", fasste es Rudolf Leopold zusammen, könne man ihn "als optimistischen Gegenpol bezeichnen."(Carl Kraus)

Lot 1013

Jan Brueghel der JüngereFelsige Höllenlandschaftum 1625-30Öl auf Kupfer; gerahmt21 x 26 cmPrivatbesitz, WienIn Brueghels Komposition einer Ansicht der Hölle wimmelt es von Spukgestalten und Teufeln. Derartige zerklüftete Höllenlandschaften voll hervorlodernder Flammen, bevölkert von allerlei gruseligen Wesen, waren schon seit dem 15. Jahrhundert beliebt, waren sie in der Malerei doch für vielerlei Darstellungen einsetzbar, etwa im Bereich der Mythologie für die Darstellung Orpheus‘ und Eurydikes als auch für christliche Themen, etwa in der Versuchung des Heiligen Antonius. Ausgehend vom dafür bekannten Hieronymus Bosch (gest. 1516 s’Hertogenbosch), folgten Pieter Brueghel der Ältere (um1525/30-1569), sein Sohn, Jan Brueghel der Ältere (1568-1625) sowie dessen Sohn Jan Brueghel der Jüngere als berühmte Interpreten derartig bevölkerter Schauerlandschaften. Dr. Klaus Ertz datierte das vorliegende Gemälde in die späten 1620er Jahre, eine Zeit, in der das künstlerische Schaffen noch stark unter dem Einfluss des meisterhaften Vaters steht, in welcher Jan Brueghel der Jüngere aber mit vorliegender Tafel eine originäre Verbildlichung einer Höllenszene erfand: "Hier hat Jan Brueghel d.J. eine eigenständige Komposition geschaffen mit gruseligen Gestalten und Feuersbrünsten. Allerdings ist er in der Ausgestaltung der Felslandschaft und der Gespenster sehr detailgenau in seiner Pinselschrift, und da ist er noch ganz der Wahrer des väterlichen Erbes. Er ist derjenige, der das malerische Erbe des Vaters auf dem höchsten Niveau weitergeführt hat." (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)

Lot 140

Gerhild DiesnerIbis und Sonne aus der Schöpfung1966Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt63,5 x 83,5 cmBetitelt, signiert und datiert links unten: Ibis u. Sonne / aus d. Schöpfung / Diesner 66Privatbesitz, Tirol"Die Malerei muss viel mehr als bloß ein Hobby sein. Sie ist eine Leidenschaft, die das Ganze verlangt, sonst ist alles nur halbe Malerei und halbes Leben. Die Form und Farbe so zu lieben, dass man unglücklich ist, wenn man nicht malen kann, solche Zeiten gibt es viele in meinem Leben. (...) Ich bin sehr abhängig von Stimmungen. Wenn es mir schlecht geht, male ich besser. Früher war ich viel unglücklicher und da habe ich die besten Bilder gemacht."(Gerhild Diesner, Ateliergespräch mit Wolfgang Pfaundler, in: Das Fenster, Winter 1975/76, S. 1709)

Lot 175

Kurt AbsolonSelbstporträtum 1948Öl auf Papier auf Karton; gerahmt49,5 x 37 cmGalerie Maier, Innsbruck;österreichischer Privatbesitz1990 Wien, Historisches Museum der Stadt Wien, Kurt Absolon. Der Zeichner mit der Grasharfe, 08.02.-22.04.Bernhard Hainz (Hg.)/Stefan Üner (Hg.), Kurt Absolon. Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, Nr. 9, S. 191, mit Farbabb.Wenn man an die österreichische Nachkriegsmoderne denkt, kommt man an dem Wiener Maler und Grafiker Kurt Absolon nicht vorbei. Absolon zählte zu den talentiertesten Künstlerpersönlichkeiten nach 1945. Bis zu seinem tragischen Unfalltod 1958 im Alter von nur 33 Jahren, hinterließ Absolon ein reifes und originelles Werk, das sich neben Größen wie Herbert Boeckl, Alfred Kubin und Egon Schiele behaupten konnte. Absolons subtile Arbeiten laden ein, um zwischen die Zeilen zu schauen. Neben dem zeichnerischen Werk, das zwischen Expressionismus, Existenzialismus und Surrealismus pendelt, existieren rund 80 Ölbilder. Aufgrund ihrer limitierten Anzahl nehmen diese Werke einen exklusiven Stellenwert innerhalb seines Œuvres ein.Da Absolon als junger Künstler in der Nachkriegszeit kaum Geld hatte und Leinwand teuer war, malte er oft auf Papier. Das vorliegende Selbstporträt um 1948 ist ein frühes Beispiel für die damalige prekäre Zeit, als die junge Künstlergeneration faktisch vor dem Nichts stand und nach einem Neuanfang strebte. Im flirrenden Pinselduktus und leuchtender Farbigkeit sucht Absolon hier als junger Maler nach Selbstfindung und Autonomie. Die expressive Malweise zeigt den Einfluss vom Fauvismus bis zum Expressionismus eines Herbert Boeckls, bei dem Absolon Ende der 1940er Jahre den Abend-Akt besuchte. Gleichzeitig lässt das psychologisch aufgeladene Motiv den Bezug zu Vincent van Goghs Selbstbildnissen herleiten. Das Bild zeugt von einem spontanen und impulsiven Charakter. Die Farbe wird zum Stimmungsträger, wobei der Untergrund immer wieder zum Vorschein kommt.Absolon hatte seine ganz eigene Theorie zum Kunstwerk: "Ebenso wie die Frage nach dem Sinn des Lebens eine Gewissensfrage ist, die niemals beantwortet werden kann, sondern nur die Überzeugung und geistige Haltung des Befragten aufzeigt, hat auch das Kunstwerk keinen Zweck, ist keine Antwort, keine Lösung und niemals ein Genussobjekt, sondern einfach das Produkt menschlichen Geistes und menschlicher Schöpferkraft, entsprungen der Sehnsucht, dem Dasein Dauer zu verleihen und den Tod durch ein Werk zu besiegen, nicht den leiblichen, wohl aber den geistigen, das Aufgehen in ein Nichts durch ein Zeugnis des Hiergewesenseins zu überwinden" (Kurt Absolon: Originalität, Radikalität, Individualität, in: Hans Weigel, Stimmen der Gegenwart 1953, Wien 1953, S. 126). Das Selbstporträt ist im Werkverzeichnis von Dr. Bernhard Hainz und Dr. Stefan Üner mit der Nummer 009 eingehend dokumentiert (Bernhard Hainz (Hg.)/Stefan Üner (Hg.), Kurt Absolon – Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, S. 191, WV Nr 009).(Stefan Üner)

Lot 2065

Prunkvolles Renaissance-Kabinettkästchen mit Malerei auf WismutSchweiz/Süddeutsch, um 1560Buchenholz, Farbmalerei auf Kreidegrund und Leim-Wismutpulverschicht; innen im Deckel und der aufklappbaren Vorderseite mit Eheleuten, diverse Laden, Fächer, Geheimladen und ein geheimes Miniaturkabinett; originales Schloss, Schlüssel liegt bei41 x 24,2 x 29 cmehemals Privatsammlung, BayernKunstkammer Ludwig, Sammlung zu Gutenberg, MünchenDie Konstruktion des Kabinett-Kästchens ist meisterlich ausgeführt und das "Innenleben" wirkt wie ein kleiner, verspielter Kosmos. Außen, allseits reich mit Blumen und stilisiertem Blumenschmuck verziert; der Wismutgrund ist außen stark patiniert, lässt die frühere illuminierte Blütenpracht des Kästchens nur erahnen. Mit Öffnen der Front- und Deckelklappe zeigt sich eine Unterteilung in sieben Schubladen (davon eine Blenderlade), die ein mittig platziertes kleines Türchen umgeben, welches wiederum mit zentraler kleiner Mitteltüre und der Abbildung des Christuskindes, flankiert von zwei Putti, versehen ist. Das Geheimfach mit dem Miniatur-Kabinettkästchen (siehe Abb. links unten) befindet sich dahinter. Das Kästchen selbst gliedert sich wiederum in ein mittig platziertes Türchen, umgeben von zehn Miniatur-Schubladen. Sämtliche Miniaturteile sind partiell wismutgrundiert und mit speziellem Schraffurdekor polychrom bemalt. Die Deckelklappe und die Innenseite der Frontklappe zeigen die vergangene und noch immer erhaltene Farbenpracht dieser Technik aus der Zeit der Renaissance. Ein Mann und eine Frau von Stand im Gewand des frühen 16. Jahrhunderts. Versehen mit allen Liebesattributen und sozialrelevanter Darstellung der damaligen Zeit. Anhand der Kleidung lässt sich das Kästchen in die Zeit um 1560 datieren. Da die polychrome Farbgebung des Korpus der Hintergrundmalerei des Hausaltars der Äbtissin Barbara Vehus (Tochter des Badischen Kanzlers Hieronymus Vehus) eine verblüffende Ähnlichkeit aufweist, kann eventuell vom Entstehungsort Wildbad (Baden-Württemberg) ausgegangen werden. Die Entstehungszeit des Kästchens könnte dadurch ebenso mit 1520 angenommen werden. Dass sich das Objekt seinerzeit in klösterlichem Besitz befand (evtl. Reichsabtei Salem), und im Zuge der Auflösung in andere Hände gelangte, kann nicht ausgeschlossen werden.

Lot 2171

QilinChina, Ming-Dynastie (1368-1644) Bronze, vergoldet; späterer Hartholz-Sockel; Vergoldung teilweise beriebenH. 17 cm (inkl. Sockel)In der chinesischen Mythologie gehört das sogenannte Qilin zu den Siling, den vier glückverheißenden Fabeltieren und ist mit dem europäischen Einhorn vergleichbar.Dieses Objekt wurde bei der 143. Auktion am 19. Juni 2023 um 28.000 € verkauft. Da der Käufer nicht bezahlen konnte, wird das Objekt erneut zum Verkauf angeboten.

Lot 447

Karl KorabEngelskopf1972/73Öl auf Leinwand; gerahmt130 x 160Signiert und datiert rechts unten: Korab 73Rückseitig signiert, bezeichnet und datiert: Korab "Engelskopf" 1972/73Rückseitig mit Ausstellungsetiketten versehenösterreichische PrivatsammlungKarl Korab. Malerei aus Leidenschaft. Eine Werkmonografie, St. Pölten 2017, WVZ-Nr. 62, Abb. S. 61, 246.Der Niederösterreicher Karl Korab zählt zu den Urgesteinen der österreichischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Seit über einem halben Jahrhundert geht Korab unbeirrt seinen eigenen künstlerischen Weg. In seinen Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken vermischen sich Realismus und Surrealismus, Bewusstsein und Unterbewusstsein zu einer magischen Synthese. Während des Studiums bei Sergius Pauser 1957 bis 1964 an der Wiener Akademie, stand Korab dem Kreis der Wiener Schule des Phantastischen Realismus nahe, wobei Korab schnell seinen eigenen Malstil entwickelte. Neben Landschaften hat Korab ein ausgeprägtes Interesse am Stillleben. Exemplarisch dafür steht das Ölbild Engelskopf aus den frühen Siebzigern. Das Stillleben zeigt einen bandagierten Kopf umgeben von verschiedenen Gegenständen und Objekten. Im surrealen Motiv gelingt es Korab die realistische Wahrnehmung und optische Perspektive zu entkontextualisieren und in neue Bahnen zu lenken. Analogien findet man etwa bei Fernand Léger, der ähnlich wie Korab einen neuen bildnerischen Realismus schuf. Zeitgleich als der Engelskopf entstand, publizierte Korab einen Werkkatalog, indem er schrieb: "Heute interessiert mich die Welt der Dinge, Objekte des täglichen Lebens. Sie haben für mich Unbeweglichkeit verloren, sind nicht mehr leblose Requisiten. Erfundene Dinge nehmen immer mehr überhand, Dinge, die nicht existieren, aber existieren könnten, da sie alle an der realen Dingwelt gemachte Erfahrungen in sich tragen. Sie sind aber nicht Selbstzweck, sondern Elemente, geordnet zu einem funktionierenden Organismus. Sie haben ihren bestimmten Ort zugewiesen bekommen, sind unverrückbar und können außerhalb ihres Bezugssystems nicht existieren. Sie reflektieren das Dasein des Menschen, sind Zeugnisse unserer Zivilisation." (Karl Korab. Ölbilder – Gouachen – Zeichnungen. Mit einem Werkkatalog sämtlicher Serigraphien, Radierungen und Lithographien 1959–1972, Wien [u. a.] 1973, S. 15–16).(Stefan Üner)

Lot 169

Jacob Aertsz Colom De vyerighe Colom .. Spiegel der Zee. Deze Tweede Druck vermerdert met ontrent hondert figuren, vertoonende der sanden en landen gelegentheyt en opdoeninge uyt de Zee. 6 Teile in 1 Band. Amsterdam, J. A. Colom 1642-1645. Seltener und berühmter See-Atlas mit prachtvollen Karten von Europa. Nach Koeman in einer Titelvariante der zweiten Ausgabe vorliegend, erschien erstmals 1632. Der Titel ist 1642 datiert, die Einzelteile 1644 bzw. 1645 sowie mit dem Vermerk 'de derde druck vermeerdert'. 'The bibliographical treatment of the pilot guides and sea-atlasses published by Jacob Aertsz Colom is quite incomplete due to lack of material. Undoubtly thousands of copies were circulated: however, only a score have survived' (Koeman). Der Drucker und Kartograph Jacob Colom (1600-1673) stieg in den niederländischen Kartenmarkt ein, als dieser von Blaeu und Janssonius und deren immer größerer und aufwendiger werdenden Atlanten beherrscht wurde. Während die Häuser Blaeu und Jansson um deren Herausgabe konkurrierten, nutze Colom die Nische für einen effektiv funktionierenden Pilotenführer, mit dem er großen Erfolg erzielte. Die prachtvollen Seekarten zeigen die Küsten von Skandinavien, der deutschen Nord- und Ostsee (zus. 16), Baltikum (2), England mit Schottland und Irland (12), Niederlande und Frankreich (zus. 9), Portugal und Spanien (zus. 7), afrikanische Westküste (1) und Kanarische Inseln (1). Die Zwischentitelblätter jeweils verso mit der linken Hälfte einer Karte bedruckt. - Nach der Kollation der Erstausgabe bei Koemann fehlt hier wie fast immer die Europa-Karte zu Beginn, die Pascarte van Barbarischer cust (Karte 40) ist laut Verzeichnis auf dem letzten Blatt in dieser Ausgabe nicht erschienen, ebenso wohl Karte 15 (nach Koeman kleinformatig), da 14 in einer größeren Variante vorliegt (vgl. Koeman J. Col 9, Nr. 14). EINBAND: Blindgeprägter Lederband d. Zt. über Holzdeckeln. 43 : 29 cm. - ILLUSTRATION: Mit illustriertem Kupfertitel und 48 doppelblattgroßen Kupferkarten (st. 49). - KOLLATION: 15 nn. Bll., 94 S., 96 S. - ZUSTAND: Auf Anfrage. LITERATUR: Koeman J. Col 8 B. - Famous see atlas. Title variant of the second edition. With illustrated copper title and 48 doublepage engr. maps (of 49). Contemp. blindstamped calf over wooden boards. 43: 29 cm. - As often lacking the map of Europe. - Browned and stained, waterstained almost throughout (partly stronger), the maps mostly trimmed to the edge of the plate, some also with some image loss; engr. title, the 15 prelims, the first leaves of part I, last text leaf and Africa map remargined (therefore occasional loss of text and the first 3 maps as well as the Africa map with some loss of images), map of Spain with small edge tear, map of France with small holes in the margins, otherwise only a few small marginal damages. Binding heavily bumped and with large missing parts in the leather cover, clasps removed. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 211

Bildnisse der berühmtesten Menschen Alphabetisches Verzeichniss der Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten. Ein Supplement-Kupferband zu jedem biographischen Wörterbuche, besonders zu dem Conservations-Lexicon. 35 Lieferungen in 2 Bänden. Zwickau und Leipzig, Gebr. Schumann 1818-32. Vollständiges Exemplar mit allen nach den 'besten Originalen' gefertigten Kupferporträts geschichtlicher Persönlichkeiten, berühmter Künstler, Wissenschaftler, Philosophen oder Entdecker. Darunter Alexander der Große, Marie Antoinette, Beethoven, Boccacio, Calderon, Corneille, Friedrich II., Wallenstein, Washington, Goethe, Hirschfeld, Hume, Kepler, Linné, Metternich, Paganini, Rossini, Rubens und Leonardo da Vinici. Interessant sind die zahlr. Porträts der Zeitgenossen auch deshalb, weil sie in manchen Fällen das einzige bekannte Porträt zeigen. EINBAND: Halblederbände d. Zt. mit Rückenvergoldung, 2 grünen Rückenschildern und goldgeprägter ornamentaler Deckelbordüre mit Eck-Kronen. 26 : 21 cm. - ILLUSTRATION: Mit 2 gestochenen Titeln und einer Folge von 420 Kupfertafeln von Bolt, Wagner, Bollinger u. a. - KOLLATION: 4 Bll.; 1 Bl. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - PROVENIENZ: Wappenexlibris von Friedrich August II. von Sachsen (1797-1854). - Complete copy with all copper portraits of historical personalities, famous artists, scientists, philosophers or explorers made from the 'best originals'. With 2 engr. titles and a series of 420 copperplates by Bolt, Wagner, Bollinger and others. Contemp. half calf with gilt spine, 2 green labels on spine and gilt ornamental border with corner crowns. 26 : 21 cm. - Partly slightly foxed (mostly in the margins). Bindings slightly stained and rubbed. Complete as this one, rare. Coat of arms exlibris of Friedrich August II of Saxony (1797-1854). Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).

Lot 229

Rainer Maria Rilke Eigenhändiges Gedicht Der Tod Moses' mit Widmung an Karl Caspar sowie 2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift (mit 1 eigenhändigen Umschlag mit Stempelsiegel) und 1 eigenhändigen Abschrift eines Textes von J. G. Herder. Oktober-November (ein Brief datiert 10. Nov.) 1915. Zus. 9 1/2 S. 17,5-23 : 13,5-14,5 cm. Schreiben an das befreundete Künstlerehepaar Caspar-Filser, darunter das wenige Wochen zuvor im Oktober 1915 fertiggestellte, bis dahin noch unveröffentlichte GedichtDer Tod Moses. 'Nur eine kleine Sache!' Zwei Schreiben an Karl Caspar, der zusammen mit seiner Frau, der expressionistischen Malerin Maria Caspar-Filser (1878-1968), spätestens seit Rilkes Umzug nach München 1914 zu dessen Bekanntenkreis gehörte. Karl Caspar hatte sich u. a. als Künstler, Gründungsmitglied und später Vorsitzender der Münchener Neuen Secession in der Münchener Kunstszene etabliert. 1937 mußte er nach Verfehmung vier seiner Werke in der Ausstellung Entartete Kunst und unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes seine Professur an der Akademie München aufgeben, wurde jedoch 1946 durch Neuberufung an die Kunsthochschule rehabilitiert. Beide Schreiben behandeln ein Treffen Rilkes mit den Caspars in dessen Wohnung bzw. Atelier, da er sich die Werke des Künstlerehepaars ein weiteres Mal ansehen möchte. '.. ich habe ein großes Verlangen, noch einmal in ruhiger Anschauung vor den wichtigsten Bildern zu stehen, Ihren sowohl als denen Ihrer Frau. Wollen Sie mir das erlauben und außerdem zugeben, daß ich dieses nächste Mal meine Frau mitbringe und einen uns gemeinsamen Freund Dr. Wolde [d. i. Georg Ludwig Wolde, 1884-1949, Mitbegründer der Bremer Presse] ..? Für Clara Rilke, als Bildhauerin wie als Menschen, werden Ihre Bilder ein Ereignis sein, das fühle ich und sie empfand es gleich, da ich ihr davon erzählte.' (10. Nov. 1914) - Die Antwort von Karl Caspar enthielt einen Terminvorschlag, den Rilke in dem zweiten, undatierten Schreiben bestätigt: '.. Wenn Sie mich nichts anders wissen lassen, kommen wir um diese Zeit übermorgen. Ich bin ein bißchen eifersüchtig auf jeden Mit-Beschauer, jeder mehr ist einem Bild im Wege und veranlasst einen zu sprechen und sich mitzutheilen - : So überlasse ich es Ihnen, ob Sie Frau Koenig [d. i. Hertha Koenig, 1884-1976, Dichterkollegin und -freundin] mit dabei haben wollen; verantworten dürft ichs ja auch nicht, Schuld zu werden, daß ihr so bedeutende Eindrücke entgehen ..' Seit einiger Zeit beschäftigte sich Rilke außerdem, wie er Caspar mitteilt, mit dem Text einer talmudischen Legende vom Sterben Moses in der Übersetzung von Johann Gottfried Herder ('.. die großartige Stelle aus dem Talmud in Herders Übertragung ..'), deren Eindrücke ihn zu einem wohl schon 1914 in Paris begonnenen, aber erst im Oktober 1915 fertiggestellten Gedicht Der Tod Moses' anregten. Dem ersten Brief an Caspar fügte Rilke eine eigenhändige Abschrift der Herder-Übersetzung bei und kündigt im zweiten Brief für den nun vereinbarten Besuch bei Caspars eine Lesung aus seinem Gedichtmanuskript an, das er mit gespielter Bescheidenheit als 'nur eine kleine Sache!' bezeichnet. Bei dieser Gelegenheit wird Rilke wohl dem Gedicht auch die Widmung hinzugefügt haben ('Herrn Karl Caspar: dankbar für die Stunden guten und fruchtbaren Anschauens'). 'Keiner, der finstere nur gefallene Engel / wollte; nahm Waffen, trat tötlich / den Gebotenen an. Aber schon wieder / klirrte er hin rückwärts, aufwärts - / schrie in die Himmel: Ich kann nicht! / Denn gelassen durch die dickichte Braue / hatte ihn Moses gewahrt und weitergeschrieben. / Worte des Segens und den unendlichen Namen ..' Beim Besuch einer Franz-Marc-Ausstellung im September 1916 sind sich Rilke und das Ehepaar Caspar noch einmal begegnet (vgl. die Briefe von Rilke an Karl Caspar 1916-1917 in unserer 526. Auktion, Losnr. 65). Wenig später, im Juli 1917, begab sich Rilke auf das westfälische Gut Böckel von Hertha Koenig (vgl. seinen Bericht in den Briefen an Hanna Heidsiek, Auktion 516, Losnr. 284). Während dieses Aufenthaltes fertigte Rilke noch weitere Abschriften des Moses-Gedichtes an, so für Katharina Kippenberg im Rahmen der Erst-Veröffentlichung im Insel-Almanach auf das Jahr 1918 . 1 Beigabe (2 Bll. Typoskript Legende mit kl. Notiz in Tinte, wohl von Rilke). - ZUSTAND: Auf Anfrage. - Collection of 1 autograph poem 'Der Tod Moses' with dedication, 2 autograph letters signed (with 1 autograph envelope with seal) and 1 autograph transcript of a translation from the Talmud by Johann Gottfried Herder. All addressed to expressionistic painter Karl Casper (1879-1956) and his wife, artist Maria Caspar-Filser (1878-1968), whom Rilke plans to meet in November 1915 to view a collection of their paintings (together with his wife Clara Rilke-Westhoff). - Transcript of poem and of the translation with small tear to fold, the letters (with envelope) very well preserved. - 1 addition (2 ll. with typescript 'Legende' with small annotation in ink, probably by Rilke). Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 42

Friedrich Schiller Die Räuber. Ein Schauspiel. Frankfurt und Leipzig, o. Dr. [Stuttgart, Metzler] 1781. • Eines der gesuchtesten Bücher der klassischen Literaturepoche • Gut erhaltenes und breitrandiges Exemplar im ersten Einband • Bemerkenswerte Provenienz Erste Ausgabe von Schillers erstem, noch anonym veröffentlichtem Drama. - Mit den bei Deneke detailliert beschriebenen Kennzeichen: den Druckfehlern 'lansch' und 'grossrr' auf S. 65 sowie den falsch paginierten Seiten 69, 163 und 204, ferner mit der nicht berichtigten Numerierung der 2. Szene des 4. Aktes. 'Diese erste Ausgabe der Räuber galt schon zu Ende des 18. Jahrhunderts als eine Seltenheit, die z. B. Kosegarten vergebens gesucht hat. Schiller selbst mußte sich für die geplante Neubearbeitung der Räuber ein Exemplar der ersten Ausgabe von Cotta erbitten. Selbst Jugendfreunde Schillers, wie Scharffenstein, haben sie nicht besessen und sie mit der zweiten Ausgabe verwechselt. Von den 800 Exemplaren des zur Ostermesse 1781 erschienenen Werkes muß ein großer Teil zugrunde gegangen sein. Schüddekopf gab 1905 an, daß nur zwei bis drei Dutzend erhalten seien. Der Absatz des Werkes, das Schiller selbst drucken ließ und in Selbstverlag nahm, war anfangs sehr gering, so daß der Dichter den Rest der Auflage, deren Ballen seine bescheidene Wohnung beengten, an einen Antiquar verkauft haben soll. Da erst nach der Mannheimer Erstaufführung von 1782 die Nachfrage stieg, so liegt die Vermutung nahe, daß in der Zwischenzeit ein Teil der Auflage makuliert worden ist' (Kat. Otto Deneke Nr. 749). EINBAND: Interims-Pappband der Zeit. 19,5 : 12 cm. - KOLLATION: 8 Bll., 222 S. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - ILLUSTRATION: Mit gestochener Titel- und Schlußvignette von J. E. Nilson. - PROVENIENZ: Aus der Familie der Schriftstellerin Ruth Andreas-Friedrich (1901-1977), Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, bekannt vor allem durch ihre Tagebuchaufzeichnungen, die erstmals 1947 von Peter Suhrkamp unter dem Titel Der Schattenmann veröffentlicht wurden. Andreas-Friedrich hatte nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Dirigenten Leo Borchard, die Widerstandsgruppe 'Onkel Emil' gegründet, zu deren Mitgliedern auch ihre Tochter Karin Hess, geb. Friedrich gehörte (mit dem Decknamen 'Heike Burghoff'). Das vorliegende Exemplar trägt auf dem vord. Vorsatz einen eigh. Widmungseintrag von Karin Friedrich-Hess, dat. 1975. LITERATUR: Marcuse 31. - Goedeke V, 162, 24. - Kat. Deneke 749. - Borst 429. - First edition of Schiller's first drama, anonymously published. One of the most sought-after books of classic literature in a well-preserved and broad-margined copy. - With the characteristic features as described by Deneke: the misprints 'lansch' and 'grossrr' on p. 65 as well as the erroneously paginated pages 69, 163 and 204, also with the uncorrected numbering of the 2nd scene in the 4th act. With engr. vignette on title and at the end by J. E. Nilson. Contemp. interims boards. 19.5 x 12 cm. 8 ll., 222 pp. - From the possession of the family of the writer Ruth Andreas-Friedrich (1901-1977), renowned resistance fighter against the Nazis. - Somewhat browned, owed to paper's quality and slightly foxed respectively. Inside well-preserved, untrimmed and broad-margined copy in first binding. Extremely rare! Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).

Lot 509

Friedrich Schiller Wallenstein ein dramatisches Gedicht. 2 Teile in 2 Bänden. Tübingen, J. G. Cotta 1800. Erste Ausgabe des dramatischen Meisterwerks. Exemplar mit zeitgenössischer Eintragung der Rollenbesetzungen. Die Personenverzeichnisse zu den Piccolomini und Wallensteins Tod mit Eintragung der Rollenbesetzungen von einer zeitgenössischen Hand. Darunter August Wilhelm Iffland als Octavio Piccolomini und Ferdinand Fleck als Wallenstein. Schiller bedauerte zunächst Ifflands Entscheidung in einem Brief an denselben vom 24. Dez. 1798: 'Man hat mir hier gesagt, daß Sie den Wallenstein selbst nicht spielen wollten, sondern ihn an Fleck geben. Da ich Fleck nicht kenne, aber Sie, so muß mir dieses freilich leid thun und ich hoffe noch, daß es nicht dabey bleiben wird. Der Octavio, so bedeutend er ist und es durch Sie noch werden müßte, könnte doch nothdürftig auch durch ein subalternes Talent geleistet werden, aber Wallenstein fordert ein eminentes, und der Schauspieler der ihn treffen will, muß eben so als Herrscher unter seinen Mitschauspielern dastehen und anerkannt seyn, als Wallenstein der Chef unter seinen Obersten.' - Tatsächlich entpuppte sich Fleck als fulminante Besetzung, die gesamte Theaterwelt war begeistert und auch Schiller war tief beeindruckt. EINBAND: Gefleckte Kalblederbände der Zeit mit grün gefärbten Rücken, Rückenschild und -vergoldung sowie goldgeprägter Deckelbordüre. 20,5 : 13 cm. - KOLLATION: 1 Bl., 238 S., 1 w. Bl.; 1 Bl., 250 S. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - LITERATUR: Goedeke V, 212, 1. - Marcuse 176. - Borst 876. First edition of the dramatic masterpiece. Copy with contemporary entry of the cast, including August Wilhelm Iffland as Octavio Piccolomini and Ferdinand Fleck as Wallenstein. 2 vols. Contemp. calf with gilt border and green tinted and gilt spine with label. - Partly minor browning. Spine slightly rubbed. Fine copy. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 510

Johann Wolfgang von Goethe Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, C. W. Ettinger 1790. Erste Ausgabe von Goethes grundlegendem Aufsatz über die Entwicklung der Pflanzen aus einer Urform. Sehr schönes Exemplar auf festem Papier. Im Gegensatz zum statischen Klassifikationssystem Linnés zieht Goethes morphologische Naturforschung eine genetische Betrachtunsweise vor, die - lange vor Darwin - Gestaltwandel und Formenübergänge in der Pflanzenwelt untersucht. Er wurde damit zum Mitbegründer der vergleichenden Morphologie. Die Herausgabe dieser naturwissenschaftlichen Schrift wurde von Göschen abgelehnt. Nicht zuletzt diese Entscheidung führte zum Bruch Goethes mit seinem Hausverlag: 'Ich konnte schwer begreifen, warum er [Göschen] mein Heft zu drucken ablehnte, da er im schlimmsten Falle durch ein so geringes Opfer von sechs Bogen Makulatur einen fruchtbaren, frisch wieder auftretenden, zuverlässigen, genügsamen Autor sich erhalten hätte' (Goethe). EINBAND: Zeitgenössischer Pappband mit Rückenschild. 21 : 13,5 cm. - KOLLATION: 3 Bll., 86 S. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - First edition. The founding document of comparative morphology. Contemp. cardboards with label on spine. - Spine slightly rubbed. Very fine copy on strong paper with wide margins. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 517

Johann Wolfgang von Goethe Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832. Herausgegeben von Friedrich Wilhelm Riemer. 6 Bände. Berlin, Duncker und Humblot 1833. Erste Ausgabe. Höchst informatives und amüsantes Kulturbild von Kunst und Gesellschaft in Romantik und Biedermeier. Von Goethe vorbereitet und testamentarisch zur Herausgabe durch seinen Sekretär Riemer bestimmt. Besonders hervorhebenswert sind Zelters lebendige und witzige Schilderungen und Kommentare zu Berliner Ereignissen und auswärtigen Entwicklungen in der Zeit der Romantik und des Biedermeier. 'Ein gewichtiges Zeit- und Kulturdokument aus dem ersten Drittes des 19. Jhs.' (KNLL). Bis heute die vollständigste Ausgabe, da bei den Neudrucken die Beilagen fehlen. EINBAND: Halbpergamentbände im Stil der Zeit mit farbigem Rückenschild und Rückenvergoldung. 19 : 12 cm. - PROVENIENZ: Innendeckel mit goldgeprägtem Wappenexlibris. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - LITERATUR: Goedeke IV/2, 660. - Hagen 513. - Kippenberg II, 3907. - Borst 1683. - KNLL VI, 448. First edition. 6 vols. Half vellum in contemp. style with label and gilt spine. - Bindings minim. rubbed, else clean and fresh copy. Gilt armorial bookplate on pastedown. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 53

William Morris The Well at the World's End. Hammersmith, Kelmscott Press 1896. • Hervorragend schöner Druck in der Chaucer-Type • Mit 4 reich ornamentierten Doppeltiteln • 1 von 350 Exemplaren Schöner breitrandiger Druck in Rot und Schwarz auf kräftigem Bütten. - Die Fertigstellung des Werkes verzögerte sich, da William Morris die ursprünglich geplanten Holzschnitte von A. Gaskin nach mehreren Versuchen verwarf und sich für die Arbeiten von E. Burne-Jones entschied. Allen vier Büchern des Textes ist einer der prachtvollen Doppeltitel mit jeweils einem dieser Holzschnitte vorangestellt. '44 Drucke waren zu Morris' Lebzeiten aus seiner Offizin hervorgegangen, darunter solche von meisterlicher drucktechnischer Vollendung und reifer künstlerischer Gestaltung, Marksteine in der Geschichte typographischer Kunst.' (Hermann Zapf) EINBAND: Flexibler weißer Orig.-Pergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel und 3 Schließbändern in Grün. 29 : 21 cm. - ILLUSTRATION: Mit 4 Holzschnitten von E. Burne-Jones sowie reichem Holzschnitt-Buchschmuck von W. Morris. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - PROVENIENZ: Privatsammlung Skandinavien. LITERATUR: Tomkinson 117, 39. - Walsdorf 39. - Sparling 39. - Excellently beautiful print in the Chaucer type, with 4 richly ornamented double titles with woodcuts by E. Burne-Jones. 1 of 350 copies. Flex. white orig. vellum. - Endpapers and occasional margins with minor foxing. Overall good, clean copy. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 65

George Grosz Prostitutions Profeter. Moralsatiriske G-G-AETS-Tegninger. Kopenhagen, D. N. S. S. (Det Ny Studentersamfunds Forlag) 1924. • Eines der seltensten Schriften von George Grosz • Nach Beschlagnahmung eines der wenigen erhaltenen Exemplare • Sehr guter Erhaltungszustand Erste Ausgabe. 'Der Band wurde vermutlich 1924 durch den Malik-Verlag hergestellt und, möglicherweise beeinflußt durch die Beschlagnahmung des Ecce Homo Bandes am 25. April 1923, über den dänischen Studentenbund ausgeliefert. Da die Sammlung auch Blätter aus Ecce Homo enthält und der Druck in die Zeit des Prozesses fällt, liegt die Umgehung einer erneuten Zensur durch Auslieferung ins Ausland nahe. Die Lieferung (die Anzahl der hergestellten Bücher kann nicht mehr nachgewiesen werden) wurde jedoch, vermutlich vom dänischen Zoll beschlagnahmt und völlig vernichtet. Zur Zeit (d. i. 1989) können von dieser Ausgabe nur noch 5 Exemplare nachgewiesen werden. Die in diesem Band enthaltenen Zeichnungen sind in dieser Zusammenstellung nie wieder erschienen, zum Teil wurden die Zeichnungen in späteren Veröffentlichungen des Malik-Verlages wiederverwendet' (Hermann). Mit einem Vorwort von George Grosz, einer dänischen Übersetzung von Der Mensch ist nicht gut - sondern ein Vieh '. EINBAND: Illustrierter Orig.-Umschlag. 25,5 : 19 cm. - ILLUSTRATION: Mit 24 ganzseitigen Illustrationen nach Zeichnungen von G. Grosz. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - PROVENIENZ: Skandinavische Privatsammlung. LITERATUR: Hermann 171. - Bülow 64. - Nicht bei Lang, Gittig und Dückers. - First edition, very rare, as the edition was confiscated by Danish customs and destroyed. With 24 illustrations after drawings by George Grosz. Orig. wrappers. - Flyleaf with old ownership. entry. Staples with rust marks, in else fine copy. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 7

Jaques Du Fouilloux New Jägerbuch Von newem auß dem Frantzösischen in gut Weydmännisch Teutsch vertirt. 2 Teile in 1 Band. Straßburg, B. Jobin 1590. • Eines der berühmtesten Klassiker der Jagdliteratur • In zeitgenössischem Einband mit Blindprägung • Aus dem Besitz des Bibliophilen Ferdinand Hoffmann (1540-1607) 'Wegen der Holzschnitte eines der schönsten Jagdbücher in deutscher Sprache' (Kurt Lindner) Zweite deutsche Übersetzung der berühmten Vénerie von 1560/61, um die Chasse du Loup (Wolfsjagd) Clamorgans vermehrt. Die erste Ausgabe erschien 1582 bei Feyerabend in Frankfurt, sie wird von Lindner aber separat geführt (11.1525.01), da sie eine von Du Fouilloux lediglich stark geprägte jagdliche Kompilation sein soll. Das schöne Jagdbuch enthält im ersten Teil 54 eigens zu dieser Ausgabe geschaffene Holzschnitte von Stimmer und Maurer. Der zweite Teil mit der Wolfsjagd enthält weitere 15 Holzschnitte, die aus Libaults Feldbau von 1579 übernommen wurden. Das ganzseitige Exlibris von Ferdinand Hoffmann (1540-1607) ist eines von vier Kupferstich-Exlibris des Sammlers. Der gebildete Adelige und persönliche Freund Rudolfs II. war von 1580-1600 Präsident der Hofkammer. Drei seiner Exlibris ließ er von Lucas Kilian nach Matthäus Gundelach anfertigen. Das in unserem Exemplar vorhandene Exlibris ist mit 25,3 : 16,5 cm (Plattenformat) das Größte. EINBAND: Schweinslederband der Zeit mit reicher Rollenprägung, vord. Mittelstück mit schwarzgeprägtem Wappensupralibros von Ferdinand Hoffmann. 33 : 20 cm. - ILLUSTRATION: Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 69 großen Textholzschnitten (tls. wdh.) von T. Stimmer und C. Maurer. - KOLLATION: 6 nn., 92 num. Bll.; 2 nn., 20 num. Bll. - ZUSTAND: Auf Anfrage.  - PROVENIENZ: Vorderer Innendeckel mit gestochenem ganzseitigen Wappen-Exlibris (gestochen von L. Kilian nach M. Gondelach) des Bibliophilen Ferdinand Hoffmann aus Österreich. LITERATUR: Index Aurel. 157.089. - VD 16, D 2871. - Muller 596, 208. - Lindner 11.0533.01. - Souhart Sp. 157. - Schwerdt I, 155. - Thiebaud 313. - One of the most famous classics of hunting literature from the collection of the bibliophile Ferdinand Hoffmann from Austria. 'One of the most beautiful hunting books in German because of the woodcuts' (Lindner). Second German edition. With woodcut printer's device on the title and 69 large text woodcuts (few rep.) by T. Stimmer and C. Maurer. Contemp. rollstamped pigskin, front center piece with black embossed coat of arms of Ferdinand Hoffmann from Austria. 33 : 20 cm. - Slightly browned and partly slightly stained, 1 leaf with restored defective corner. Edges rubbed, ties removed. Inside front cover with engr. coat of arms bookplate (25,3 : 16,5 cm) by L. Kilian after M. Gondelach of Ferdinand Hoffmann (ex libris with marginal defects, affecting illustration). Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 75

Marlene Dietrich 3 eigenhändige und 2 maschinenschriftliche Briefe m. U. sowie 1 eigenhändiges Billet mit Porträtfoto m. U. Paris und New York 1945-1949. • Brieffolge an ihre Freundin Eleonore ('Elio') Vetter in Berlin • Inhaltsreich und biographisch bedeutend • Unter anderen über ihre verstorbene Mutter und ihre Schwester Elisabeth Marlene Dietrich hatte Ende September 1945 nach langer Zeit ihre Mutter Wilhelmina in Berlin Friedenau wiedergetroffen. Gerade noch rechtzeitig, denn wenige Wochen später, am 6. November, starb die Mutter an Herzversagen. „.. ich bin erst als ich in Paris (Wagen bis Frankfurt, dann Zug) ankam kaputt gegangen. Es war mir alles nicht ganz klar in Berlin. Erst als ich in meinem Hotel-Zimmer stand und die inzwischen angekommenen Esspackete für Mutti sah habe ich alles begriffen. Jetzt bin ich leer und ohne Hoffnung. Das Ziel und der Gedanke Mutti erst zu finden, dann zu helfen, durch den Winter zu bringen - gehörte schon zu mir durch die langen Jahre wie fast das einzige Ziel meines Lebens ..' (27. Nov. 1945; Briefkopf Hotel Claridge, Paris) „.. Ich kann nicht mehr schlafen. Denke immer wenn ich da gewesen wäre hätte ich die Tür einbrechen können zur rechten Zeit. Das ist ein dummer Gedanke, aber ich denke mir aus, dass gerade den Abend, ich dort geblieben wäre nur hätte helfen können ..' (14. Dez. 1945) Die folgenden Schreiben bezüglich Erbangelegenheiten, ihrer zwei Jahre älteren Schwester Elisabeth ('Liesel') und einer Lucie Quiring. „.. versuche auf das Amerikanische Konsulat, das es jetzt dort geben soll zu gehen und verlange in meinem Namen (ich lege Dir Karten ein) dass man mein Erbe im Namen des Amerikanischen Gouvernements schuetzt. Ausserdem gab ich Dir den Namen eines sehr einflussreichen Colonels im Military Government im Telefunken-Haus, der Dir wenn Du um einen Uebersetzer bittest, Dir helfen wird ..' (10. März 1946). „.. Hoere von Liesel, dass du das Testament anfechtest also nehme ich an dass es zu ihren ausschliesslichen Gunsten war. Da Liesel nichts von mir darueber gehoert hat, regt sie sich natuerlich sehr auf und denkt es geht alles von dir aus. Sie ist ja krank und man muss sich bemuehn nichts ernst zu nehmen .. Sie hoerte dass du sie als Faschisten verschreist, ich verstehe nicht wie solche Nachrichten zu ihr kommen, ich will natuerlich nicht, dass sie sich unnuetz aufregt ..' (30. Mai 1946; Briefkopf mit farb. Wappen). „.. Fräulein Lucie Quiring schrieb mir wegen Verkauf ihres Schmucks da alles echte Sachen sind weiss ich nicht wie Du das machen willst. Bitte lass sie doch mal zu Dir kommen. Leider ist kein warmer Mantel bei meiner Mutter zu finden nur ein seidener mit Persianer sehr alt aber vielleicht besser als garnichts - gib ihr auch Handschuhe und Hut ..' (ohne Ort u. Datum; auf Reply by V..-Mail). Private Briefe Marlene Dietrichs aus diesem Zeitraum sind von großer Seltenheit. - KOLLATION: Zus. 12 S. Um 30 : 20 cm. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - Content-rich and biographically important series of letters to her friend Eleonore ('Elio') Vetter in Berlin, among other things about her recently deceased mother and her sister Elisabeth. 3 autograph and 2 typewritten letters signed, further 1 autograph billet signed with portrait on recto. Together 12 pp. Around 30 : 20 cm. - 4 letters punched, 1 letter with marginal defects,2 letters with traces of former sellotape. Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).

Lot 76

Paul Celan Der Sand aus den Urnen. Gedichte. Wien, A. Sexl 1948. • Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Paul Celans • Eines von nur sehr wenigen Exemplaren, da Celan fast die gesamte Auflage vernichten ließ • Gleichzeitig sehr seltenes Exemplar mit den beiden Illustrationen von Edgar Jené, da Celan sie aus Mißfallen teils entfernen ließ • Widmungsexemplar von Edgar Jené Celans erster Gedichtband zählt zu den seltensten Werken der modernen Weltliteratur, da der Autor die Auflage kurz nach Erscheinen wegen zahlreicher Druckfehler vernichten ließ. Er enthält den Erstdruck des berühmten Gedichts Todesfuge . - Noch vor seiner Übersiedelung nach Frankreich Ende Juni 1948 vertraute Celan die letzten notwendigen Korrekturen seinen Freunden an und hielt wenig später in Paris das Ergebnis in den Händen. 'Wie groß war mein Entsetzen, als ich es bekam .. Das Buch erschien voller Druckfehler, mit zwei Illustrationen eines Freundes [Edgar Jené], der es nicht unterlassen konnte, mein Buch mit zwei Beweisen äußerster Geschmacklosigkeit zu versehen .. Ich war gezwungen, telegraphisch zu veranlassen, das Buch aus dem Verkehr zu ziehen' (Brief an Max Rychner vom 24.10.1948). Bis 1952 wurden fünf Pflichtexemplare der mißglückten Ausgabe an Bibliotheken verteilt und neun Exemplare wurden verkauft, die restliche Auflage (320 Exemplare) wurde eingestampft. - Unser Exemplar hs. numeriert als Nr. 200. Mit eigenhändiger Widmung von Edgar Jené auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt für 'Georg von Bossanyi in unwandelbarer Freundschaft', dat. Oktober 1948. EINBAND: Orig.-Halbleinenband mit rot gedrucktem Deckeltitel. 22 : 14,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit 2 Lithographien (auf bräunlichem Papier) von Edgar Jené. - KOLLATION: 61 S., 1 Bl. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - PROVENIENZ: Süddeutsche Privatsammlung. LITERATUR: Heuline 1-1. - One of the great rarities on the book market, the first edition of Paul Celan's first book publication. Contains the first printing of the famous poem 'Todesfuge' (Deathfugue). One of only very few copies, as the enraged author had the edition destroyed shortly after publication due to numerous printing errors. Equally rare copy with the 2 lithographs by Edgar Jené still in place; Celan considered them as inapropriate for his poems and signs of bad taste, and partly removed them. This copy with dedication by Edgar Jené for a friend. Orig. half calf with red title printed on front board. - Inner book slightly broken, the last c. 8 leaves with a slight dent. Rear board with small defect to top edge. Otherwise remarkably clean and well-preserved copy. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 9

Ludovico de Varthema Die Ritterlich und lobwirdig rayß .. Sagent von den landen, Egypto, Syria von bayden Arabia Persio India und Ethiopia. Augsburg, Johann Miller, 16. Juni 1515. • Berühmter Reisebericht, in dem der Verfasser schildert, wie er als erster Europäer Mekka und Medina betritt • Seltene erste deutsche Ausgabe • Zugleich erste illustrierte Ausgabe • Mit den altkolorierten Holzschnitten von Jörg Breu d. Ä. • Von großer Rarität Äußerst seltene erste deutsche und zugleich erste illustrierte Ausgabe des berühmten Reiseberichts. Auf dem internationalen Auktionsmarkt der letzten 50 Jahre findet sich lediglich 1 unvollständiges und unkoloriertes Exemplar, versteigert auf unserer 445. Auktion im Mai 2017. Der aus Bologna stammende Entdeckungsreisende und Abenteurer Ludovico de Varthema (ca. 1470-1517) brach im Jahr 1502 von Venedig nach dem Orient auf. Auf seiner Route über Unter-Ägypten (Alexandria und Kairo) und Syrien (Tripolis, Aleppo und Damaskus) lernte er Arabisch und konvertierte zum Islam, da er nur unter dieser Voraussetzung eine Pilgerkarawane nach Medina begleiten konnte. Als erster bekannter Europäer betrat er die heiligen Stätten in Medina und Mekka. Nach einer kurzen Haft als christlicher Spion in Aden führte ihn seine Reise dem Bericht nach weiter entlang der arabischen Küste über Jemen nach Persien, Indien, Ceylon und den Malaiischen Archipel bis zu den Molukken. Über das Kap der Guten Hoffnung kehrte er 1508 nach Italien zurück. Der große Erfolg seines erstmals 1510 in Italienisch erschienenen Reiseberichts, der innerhalb weniger Jahre ins Lateinische und in mehrere europäische Sprachen übersetzt wurde, beruht zum einen auf der Fülle an zutreffenden Informationen und zum anderen auf seinen lebendigen Schilderungen. Er beeinflußte zeitgenössische und spätere Autoren und Geographen wie Waldseemüller, Münster, Ortelius, Ramusio und Purchas. 'Varthema was a real traveller whose driving purpose was to see the sights. His reports on the social and political conditions of the various lands he visited are reliable as being gathered from personal contact with places and peoples, and are rich in the personal adventures of the author. His account of the overland trade is of great value in that we are made to see it before it had begun to give way to the all-seas route .. [Varthema] even heard of a southern continent and of a region of intense cold and very short days, being the first European probably after Marco Polo to bring back the rumor of Terra Australis.' (Cox, I, 260) - Die prächtigen altkolorierten Holzschnitte dieser ersten deutschen Ausgabe stammt von Jörg Breu dem Älteren und illustrieren in anschaulicher Weise den Text. EINBAND: Neuer weinroter Maroquinband auf 4 Bünden (sign. Sam Ellenport) in Leinenkassette. Quarto. 20,5 : 16 cm. - ILLUSTRATION: Mit koloriertem Titelholzschnitt und 43 kolorierten Textholzschnitten (st. 45) von Jörg Breu d. Ä. - KOLLATION: 74 (st. 76) nn. Bll. - ZUSTAND: Auf Anfrage. - LITERATUR: Index Aurel. 113.542. - VD 16, ZV 15156. - Cordier, Indosinica I, 102. - Ibrahim-Hilmy II, 305. - Dodgson II, 424. - Henze V, 386. - Vgl. Cox I, 260. - Extremely scarce copy of the first German edition, the first illustrated Varthema edition ever, and equally rare copy in old coloring. Only 1 incomplete and uncolored copy can be found on the international auction market in the last 50 years, auctioned at our 445th auction in May 2017. - With col. woodcut on title and 43 (of 45) beautiful colored text woodcuts text by Jörg Breu the Elder. Mod. morocco in cloth case. - 74 (of 76) leaves, the lacking leaves a2 and a3 (incl. 2 text woodcuts) substituted by high quality facsimiles on contemporary paper, and 6 leaves p2, p3 and t1-4 supplied from another copy. Slightly stained, title page slighly soiled, with remargined torn-off corner and small restored marginal tear, 1 text leaf with small marginal tear. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 324

Three early UK pressings of Iron Butterfly LPs comprising 'In-A-Gadda-Da-Vida', 'Heavy' and 'Metamorphosis'.

Lot 1683

A set of three 19th century Old Master style portraits after Leonardo Da Vinci (1452-1519) Raphael (1483-1520) and one other, indistinct ink descriptions verso, housed in gilt Florentine gilt frames, largest 17 x 13cm

Lot 1068

Fayenceteller mit Schlachtenszenewohl Portugal (Caldas da Rainha?), nach 1853, rötlich beiger Scherben, glasiert und mit mehrfarbiger Malerei versehen, Darstellung der Schlachtenszene mit mehrköpfigem Ungeheuer, vor brennender Architektur, inmitten einer Landschaft, die Fahne mit ornamentalem Dekor, verso mit unterglasurblauer Marke und Ziffer "1521", D: 33 cm. Part. Alters- und Gebrauchsspuren.

Lot 1329

Fritz Kredel und Georg Salter - Am Wegesrand. Blüten, Blätter, frisch und welk, Wurzeln, Rinden und Lebewesen, die er [...] diesseits und jenseits des Atlantischen Ozeans fand, sind hier von Fritz Kredel in 24 Holzschnitten festgehalten worden und von Georg Salter in freiem Schreibstil mit klassischen Versfragmenten umgeben. Frankfurt a.M., Der Goldene Brunnen 1961. Mit 24 kolorierten Holzschnitten. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel, Deckel mit dunkelgrünem Seidenbezug. Im Schuber.Eins von 150 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den kalligraphierten Gedichtzitaten von Georg Salter. - Im Druckvermerk von beiden Künstlern signiert. - Gedruckt in der Bauerschen Gießerei, Frankfurt a. M. - »Zeitgenössische Urteile charakterisieren Fritz Kredel (1900-1973) als einen handwerklich hervorragenden, vielseitig begabten Illustrator von weitreichender professioneller Kompetenz. [...] Die treffsichere Charakterisierung von Gegenständen, Figuren und Nuancen beruht auf einem großartigen Formengedächtnis, einer ungewöhnlichen optischen Vorstellungskraft [...] Da er mit vergleichbarer Wirkung und Überzeugungskraft mit Zeichenstift und Schneidemesser zu erzählen wusste, wird man auch ›nicht müde‹, seine Bilder zu betrachten. Kredels enthusiastische Bereitschaft, vorbehaltlos auf die Dinge einzugehen, sein guter Humor und nicht zuletzt seine erzählerische Vitalität und sein schwungvoller Stil verleihen seinen Illustrationen ihren unverwechselbaren Reiz« (Ronald Salter).25,8 : 18,8 cm. [8], 33, [7] Seiten, 24 Holzschnitte.Salter, Kredel 1.301.1

Lot 3018

Schröder-Sonnenstern, Friedrich 1892 Kaukehmen bei Tilsit - 1982 Berlin.«Die Göttin der Eile». «Mondelinchen, fortschrittliche Rekordleistung zu Lande, Luft und Meer».Farbstift auf bräunlichem Velin. Mitte u. sign., monogr., 1949 dat. und bet. Verso «1967/001» num. sowie ein gedrucktes Etikett der Galerie Hilt, Basel, mit den Angaben zum Werk.H. 51,5, B. 73 cm (Blattgröße). Gerahmt.Die phantastischen, oft erotischen bis grotesken Bildwelten des Friedrich Schröder-Sonnenstern gelten als Beispiele der Outsider-Kunst. Sonnenstern, der in jungen Jahren eine regelrechte Psychiatrie-Karriere hinter sich hat, beginnt erst mit über 50 Jahren zu zeichnen. Hier kann er seinen Visionen Raum geben. Das Motiv der Göttin der Eile bzw. Mondelinchen, das er hier 1949 in einer frühen Zeichnung kreiert, taucht später noch mehrfach in seinem Werk auf.Nicht immer hatte Schröder-Sonnenstern einen guten Ruf in der Kunstwelt. Durch seine enorme Produktivität - auch mittels Helfern - trug er selbst dazu bei. «Dabei, so sagte der zunehmend dem Alkohol zugetane Künstler salopp, gäbe es ein unfehlbares Echtheitsmerkmal: die Spritzer von Kautabak auf dem Papier.» aus: Dorothée Brill, Mondmoralische Praxis, 07.01.2014, Link.«So kann ich nicht genug runde Formen in meinen Bildern machen - keine scharfen Ecken, denn das wäre ja das Leben selbst. Alles Runde steht für die Erkenntnis da. - Kampf der Sonnensterne I gegen die Mondsterne II. I Lebensrichtigkeit: natürlich, geworden, Wachstum. II Lebensnichtigkeit: künstlich, gemacht, Verdorrung.» Friedrich Schröder-Sonnenstern, in: Galerie Hoeppner (Hrsg.), Friedrich Schröder-Sonnenstern, Original-Buntstiftbilder, Zeichnungen, Lithographien, Hamburg 1972, o.S.Provenienz: erworben 1998 in der Galerie Hilt, Basel; seitdem Privatsammlung Dreiländereck.Rechnung: Galerie Hilt, Basel, 18.04.1998, Rechnungsbetrag 8500 CHF (ca. 4346 €).Literatur: Galerie Hoeppner (Hrsg.), Friedrich Schröder-Sonnenstern, Original-Buntstiftbilder, Zeichnungen, Lithographien, Hamburg 1972, auf dem Vorsatz (vgl.).Zustandsbericht:Guter Gesamteindruck. Fest unter Passepartout montiert. Blatt gleichmäßig knitterig, Mitte o. kl. Flecken (ca. 2 bis 6 mm), vom Schaffensprozess herrührend, vereinzelt winzige Flecken (ca. 1 mm).

Lot 1415

BRD, Briefe Konvolut von 29 gelaufenen Briefen aus den 50er Jahren. Dabei Satzfrankatur 117/20, 116 EF, 121 MeF, 122 EF, 114 EF. Bitte genau ansehen, da einige Belege starke Gebrauchsspuren haben.| Germany, covers - Bundle of 29 used letters from the 50s. Thereby set franking 117/20, 116 EF, 121 MeF, 122 EF, 114 EF. Please look closely, because some covers have strong traces of use.

Lot 2003

Jugendstil Gartengarnitur Deutsch um 1910. Holz, rot lackiert. 6-tlg. Bestehend aus einer zweisitzigen Bank, zwei Armlehnstühlen, zwei Stühlen und einem Tisch. Rückenlehnen mit palmettenförmig gesprossten Mittelstreben bzw. Durchbruchdekor mit Palmettenmotiv. Sitzflächen und Tischplatte mit Holzbeplankung. Alle Elemente sind vollständig aus Holz gefertigt, klappbar und raumsparend zu verstauen. H. 90, B. 110, T. 60 cm (Bank),H. 87,5, B. 60, T. 57 cm (Armlehnstuhl),H. 86, B. 45,5, T. 55 cm (Stuhl),H. 73, B. 100, T. 60 cm (Tisch). Zustandsbericht:Altersbedingter, partiell altrest. Zustand. Lackfehlstellen auf der Verlattung des Tisches, stellenweise altrest., sowie hier und da kl. Abplatzungen an den Stühlen und der Bank. Armlehnstühle und Bank mit relativ großem Spiel an den Armlehnen.

Lot 2082

Giambologna, nach Neapel Ende 19. Jh.«Merkur».Bronze, dunkel patiniert, und rotbraun geäderter Marmor. Auf der Plinthe Gießerstempel «M. Amodio N.»H. 70, B. 15 cm.Die kleinformatige Plastik von Giambolognas (1529 - 1608) berühmtem Merkur aus den Jahren 1578/80 im Bargello in Florenz ist ein Guss der Fonderia Michele Amodio (1817/20 - 1913) in Neapel. Sie zeigt den Götterboten in fliegender Position. Giambologna überwand hiermit die Gesetze der Statik, denen gerade die Bildhauerei in besonderem Maße verpflichtet ist. Da seine Werke sehr begehrt waren, schuf der Künstler mithilfe seiner Assistenten in der Spätrenaissance bereits selbst Kleinplastiken davon. Im 19. Jahrhundert fanden die diesen nachempfundenen Bronzegüsse großen Absatz bei Reisenden der Grand Tour.Provenienz: Privatsammlung Markgräflerland.Zustandsbericht:Guter Gesamteindruck. Sockel an Kanten und Ecken leicht best. Sowohl Bronzeplinthe als auch Figur des Merkur sind drehbar.

Lot 248

Otmar Engelhard. (1912 Nürnberg - 1994 ebenda). Blumenstillleben. 1958. Aquarell auf Aquarellpapier. 50,5 x 44,5 cm. Signiert und datiert. Ganzflächig unter Passepartout und auf Unterlage kaschiert und unter Glas gerahmt. - Insgesamt in sehr gutem Zustand, die Farben brillant und frisch. Das malerische Werk des Nürnberger Malers Engelhardt zeichnet sich vor allem durch liebevoll ausgestaltete Blumenstillleben im Stil der Neuen Sachlichkeit aus, das auch den vorherrschenden Charakter unseres Aquarells prägt. Im ausgefeilten Kontrast dazu steht die vital erscheinende Pflanze samt Blüte, die den Raum erfüllt. Besonderheit erhalten die Werke Engelhards, da ein Großteil seines Gesamtwerkes bei einem Brand während des Zweiten Weltkrieges 1939 vernichtet wurde. Watercolour on watercolour paper. Signed and dated. Fully mounted to underlying mat and mat and framed under glass. - Overall in very good condition, the colours brilliant and fresh.

Lot 291

Christian Schad. (1894 Miesbach - 1982 Stuttgart). 10 Schadographien, in: 10 Studien zu Aloysius Bertrand. Phantasien in der Manier des Gaspard de la nuit. 1978. Die Schadographien je s/w Silbergelatine. Maße der Schadographien ca. 32 x 23,4 cm. Je auf Bristolkarton ganzflächig kaschiert. Kartonmaße je 58,5 x 42 cm. Je auf dem Karton signiert, datiert (1977), nummeriert und unten links mit dem roten Editionsstempel versehen. Je lose in Original-Leinenkassette und mit dem Impressum, dort nochmals nummeriert und mit typographischem Text mit Angaben zur Edition. - In sehr gutem Zustand. Durchweg prachtvolle, konstrastreiche und atmosphärische Drucke des vollständigen Portfolios, mit Rand. Richter, S. 157 - 167. - Eines von 20 Exemplaren. - Hg. Edition G.A. Richter, Stuttgart 1978. - 15 Jahre lang beschäftigte sich Christian Schad mit den Prosagedichten des französischen Frühromantikers Aloysius Bertrand und ließ sie seit 1962 in seine Schadographien (Fotogramme) einfließen. In Bezug zu den Gedichttiteln wie "Der Tulpenhändler", "Die Viola da Gamba", "Harlem", "Das tote Pferd", "Die Stunde des Sabbat", "Die zwei Juden" oder "Der Galgen" steht der Zyklus der Schadographien. Hier entstanden Traumwelten, deren Motive dem Realismus und der Symbolkraft der Romantik entsprechen und zugleich den Surrealismus als Folge des Dadaismus veranschaulichen. Mit der Technik des Photogramms lassen sich diese Motive entweder in Unschärfen miteinander zu abstrakten Gebilden verbinden oder zu eher klassischen Bildern mit gestaffelten Raumebenen aufbauen. Portfolio with 10 Schadographs. Each b/w silver gelatin prints. Each laminated on bristol board. Each signed on the cardboard, dated (1977), numbered and marked with the red edition stamp at the bottom left. Each loose in original linen case and with the colophon, there again numbered and with typographical text with details of the edition. - In very good condition. Splendid, contrast-rich and atmospheric impressions of the complete portfolio, with margin. - One of 20 copies. - Pub. by Edition G.A. Richter, Stuttgart.

Lot 477

Deutsche Nachkriegsmoderne Horst Strempel (1904 Beuthen - 1975 Berlin)Blumen am Fenster. 1954. Öl auf Hartfaserplatte. 60,7 x 47,5 cm. Signiert, verso datiert und bezeichnet "Nr. 52" sowie mit einem Etikett. - Entlang der Ränder mit punktuellen Bestoßungen und kleinen Farbabplatzungen, auch verso. Insgesamt sehr gut. Tonales, ausdrucksvolles Stillleben mit architektonischen Elementen. Saure 347. - Strempel studierte bei Otto Müller und Oskar Moll und ließ sich ab 1927 in Berlin nieder, wo er Unterricht bei Karl Hofer erhielt. 1933, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, flüchtete Strempel nach Frankreich. Dort geriet er in Kriegsgefangenschaft, bis er 1945 wieder in Berlin war. Nur wenige Jahre später, 1953, musste Strempel Ostberlin verlassen und ging in den westlichen Teil der Stadt, da er sich dem propagandistischen Formalismus des Sozialistischen Realismus nicht hatte beugen wollen und zunehmend angefeindet wurde. Das vorliegende Gemälde entstand nur ein Jahr nach seiner Niederlassung in Westberlin. Durch Kriegswirren und die zahlreichen Fluchtbewegungen ging ein Großteil von Strempels Schaffens verloren. Seine Werke sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. der Neuen Nationalgalerie, Berlin. Oil on hardboard. Signed, dated and inscribed "Nr. 52" on the verso as well as with a label. - Along the margin isolated bumped and with minor paint chipping, also on the verso. At all very good. Tonal, expressive still life with architectural elements.

Lot 662

Architectural floor plans for the Plaza Hotel, New York - Original architect floorplans prepared by Geo. W. Da. Cunha for Messers Phyfe & Campbell, owners, dating from 1902 - 1907. Six floorplans on woven paper comprising - Eighth [sic] Story, Third to Seventh Story, Second Story, First Story, Cellar and one other, largest 29.25ins x 26ins Note: Da Cunha was the original architect for The Plaza Hotel but Phyfe & Campbell broke their contract, Da Cunha sued them for $10,000 damages, a third architect company McKim, Mead & White were eventually responsible for overall design of the building https://www.dropbox.com/scl/fo/ppwnfvttb8ejjb97tzktw/h?dl=0&rlkey=l8g0qyv7tlifu384l1rkazxl2 Buyers should be advised that the images within this Dropbox link constitute part of the condition report.  Please inspect the images carefully.

Lot 144

[Friedrich Heinrich Jacobi]. Ueber die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn. Breslau, Gottlieb Löwe 1785. Dunkelgrüner Lederband um 1900, Rückentitel vergoldet, Innenkantenbordüren blindgeprägt.Erste Ausgabe. - Jacobis Erwiderung der Mendelssohnschen »Morgenstunden« löste den sogenannten »Pantheismus- oder Spinozastreit« aus. - Enthält die Erstdrucke von Goethes Gedichten »Das Göttliche« (»Edel sey der Mensch Hülfreich und gut«) auf den Seiten vor der Vorrede und »Prometheus« (»Bedecke deinen Himmel Zeus«) als eingeheftetes Doppelblatt. Da der Verleger mit Zugriffen der Zensur rechnete, konnte man das Prometheus-Doppelblatt spurlos entfernen. »Ob Du aber wohl gethan hast, mein Gedicht [›Das Göttliche‹] mit meinem Namen vorauf zu setzen, damit man ja bei dem noch ärgerlichern ›Prometheus‹ mit Fingern auf mich deute, das mache mit dem Geiste aus, der Dich es geheißen hat. Herder findet lustig, daß ich bei dieser Gelegenheit mit Lessing auf einen Scheiterhaufen zu sitzen komme« (Goethe in einem Brief an Jacobi, zitiert nach Gräf III/1, S. 93f.).17,2 : 11,3 cm. [8], 48, [4], 49-215, [1] Seiten. - Anfangs Ränder leicht gebräunt. Im letzten Drittel einige alte Anstreichungen mit Rotstift.Goedeke IV/1, 693, 12. - Schulte-Strathaus 160, 5a. - Hagen 577. - Slg. Kippenberg 590

Lot 177

Choisy le Conin [das ist: Franz von Bayros]. Erzählungen am Toilettentisch. Ohne Ort und Jahr [München, Georg Müller 1908?]. 15 Heliogravüren nach Zeichnungen. Mit Titelblatt mit großer Vignette lose in Originalmappe mit goldgeprägtem Titel und montierter Deckelillustration.Exemplar 178 von 500 (Gesamtauflage 510), »Nicht im Handel«. - Die hervorragend gedruckten Gravüren auf Kupferdruckkarton, jede Tafel mit einem Seidenvorblatt mit gedrucktem Bildtitel. - Titel: Die Tabaksdose; Viola da Gamba; Der Bote; Nicht drängeln, Kinder!; Die blaue Feder; O what a pretty like-place!; Die Sonnenuhr; Der Tempel der Cotys; Der Fetischist; Jupiter und Europa; Die Witwe; Paroxysme-érotique; Der Rivale; Die rote Lehrerin; Tantalus. - Brettschneider und Hayn/Gotendorf nennen als Auflage 300 Exemplare, Paul Englisch schreibt in seinem »Irrgarten der Erotik« (Leipzig 1931, S. 90) die Mappe dem Georg Müller Verlag zu, auch wenn sie nicht in den einschlägigen Verlagsverzeichnissen gelistet ist. - Franz von Bayros (1866-1924) gilt als Maler der verruchten Sinnlichkeit. Berühmt wurde er durch seine erotischen Illustrationen und Exlibris. Seine Illustrationen zu den Klassikern der erotischen Literatur zeichnen sich durch Kompositionstalent, subtiles Spiel mit dem Ornament und Lust am prunkenden Milieu aus. - Die Tafeln makellos erhalten.Titelblatt mit leichter Bräunung durch die Umschlagflügel der Mappe. Die Mappe am Rücken minimal bestoßen.Brettschneider 15. - Hayn/Gotendorf IX, 45

Lot 187

[Laszlo Boris] Biros. Erotische Phantasien. 45 Lithographien. [1921]. 28,8 : 22,5 cm. Exemplar 6/150. - Auf Simili Japan. - Erschienen als Privatdruck 1921 in Paris. - Mit Titel und Inhaltsverzeichnis lose in neutraler Halbleinenmappe. - Über diese Bildfolge des jung verstorbenen Ungarn Laszlo Boris (1897-1924) äußerste sich die zeitgenössische Kritik geradezu euphorisch: »In Erfindung und Zeichnung ganz ungewöhnliche Blätter, die zu den besten gehören, was die letzten Dezennien an erotischer Kunst hervorgebracht haben. Blätter, wie ›Bühne‹, ›Die Ehefrau‹, ›Musik‹, ›Die Straße‹, ›Der Naturalist‹ und v. a. m. bergen schon wegen ihres philosophischen Humors die Gewähr der Dauer an sich« (Bilder-Lexikon) und Kurt Tucholsky widmete den Zeichnungen einen »Brief an den Staatsanwalt«, den er nach Beschreibung einiger Blätter mit folgendem Wunsch beschließt: »drück den Daumen für mich, daß mir noch einmal in meinem Leben solch ein Chanson glückt, wie es die Zeichnung auf Seite 83 darstellt. Hinter dem Souffleurkasten, vorn an der Rampe, steht, mit dem Rücken zum Publikum, eine junge Dame, die sich das Wenige, womit sie bekleidet ist, auch noch emporgehoben hat. Ihre linke Hand . . . na, lassen wir das. Es scheint eine Szene aus dem ›Götz von Berlichingen‹ zu sein, die da gespielt wird. Aus ihrem überschnittenen Profil ist zu ersehen, wie entzückend schnuppe ihr die ganze Geschichte ist. Und solch ein Chanson möchte ich einmal schreiben. Und Dir, Onkelchen, will ich es widmen. ›Seinem lieben Staatsanwalt in tiefsinniger Verehrung. P. S. Das Buch gibts wirklich. Der Zeichner ist Ungar und heißt Boris. Du kannst ihm aber nichts mehr tun: er ist, ein ganz junger Mensch, in der Schweiz gestorben« (aus: Das Lächeln der Mona Lisa).Titelblattränder leicht gebräunt, 3 Tafeln am Schluss mit kleinem Eckknick rechts unten.Bilder-Lexikon II, 157. - Englisch, Irrgarten der Erotik S. 248f

Lot 210

Walter Klemm. Sechzehn Radierungen zur Erbsünde. Eine erotische Schöpfungsgeschichte. Weimar, Bruno Wollbrück [1919]. 16 signierte Radierungen. Mit einem Doppelblatt Titel, Text und Druckvermerk lose in Originalhalbpergamentmappe mit Batikjapanpapierbezug (Werkstatt Otto Dorfner, Weimar).Exemplar 128 von 300 auf Kupferdruckpapier (Gesamtauflage 360). - Privatdruck, nur für Subskribenten. - Die Radierungen entgegen dem Druckvermerk voll signiert. - Paul Englisch bezeichnet die Mappe »Erbsünde« im Bilder-Lexikon als die »bedeutendste von allen [...] erotischen Mappen« des Künstlers und beschreibt den Inhalt: »Das einzige Thema dieser Folge ist das in geiler Brunst sodomitisch sich befriedigende Weib. Da ihm durch die Schöpfung unersättliches Verlangen in den Schoß gelegt ist, überläßt es sich zu sexueller Befriedigung jedem leistungsfähigen Tier. Die Mappe stand unter Anklage, wurde aber freigesprochen.« - Auf der ersten Radierung sich paarende Tiere, danach die vielfältigen »Aktivitäten« Evas, die sich kurzzeitig mit vom Teufel erschaffenen Phalluspilzen trösten lässt, dann aber erst durch die Erschaffung von Adam von ihrer Not abzubringen ist. - Das Doppelblatt innen mit dem Text der Erzählung. - Die Radierungen in Passepartouts montiert, diese oben rechts mit Rotstift paginiert. - Sennewald erwähnt, dass die Radierungen bereits 1911 erschienen sein könnten. - Walter Klemm (1883-1957) war Zeichenlehrer am neugegründeten Bauhaus. Wenige Jahre später betrieb er zusammen mit Otto Dorfner und Alexander Olbricht den Reiher-Verlag. Bruno Wollbrück unterhielt in Weimar auch ein Graphisches Kabinett und eine Buchhandlung (siehe auch KatNr. 294).Mappe: 40 : 32,5 cm, Radierungen: Ca. 12 : 13 - 24 : 21 cm. - Mappenränder minimal gebräunt, ebenso das erste Passepartout, dieses auch mit kleinem Einriss und einer bis auf die Radierung reichenden Radierstelle.Hayn/Gotendorf IX, 319. - Bilder-Lexikon II, 583f. - Sennewald 96, 19,3

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