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Lot 6202

Wasner, Artur -- Sommerliche Landschaft mit zwei Malerinnen.Öl auf Leinwand. 43,5 x 52 cm. Unten rechts signiert "Artur Wasner".Der vielseitige Künstler Artur Wasner spielte eine Schlüsselrolle in der Einführung moderner künstlerischer Tendenzen in seiner Heimat Schlesien. Zentral in seiner künstlerischen Ausbildung war weniger das Studium an der Breslauer Akademie, als vielmehr die ausgedehnte Reisetätigkeit durch ganz Europa. Als besonders bedeutsam sollte sich ein Aufenthalt in Schweden 1921/22 herausstellen, wo die Kunst Anders Zorns einen bleibenden Eindruck hinterließ. Wasner gründete 1915 eine Malschule in Breslau, seine überregionale Bedeutung zeigt sich im Ausschlagen von Angeboten aus Düsseldorf, München und dem Ausland. Ein Großteil seiner für ihre Leuchtkraft und Farbigkeit gerühmten Werke gingen allerdings während des Krieges verloren, so dass Gemälde wie das Vorliegende kostbare Spuren seines künstlerischen Schaffens darstellen. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6203

Linde-Walther, Heinrich-Eduard -- Blick auf den Hafen von Douarnenez in der Bretagne. Öl auf Leinwand. 65 x 75 cm. Am Unterrand signiert "Linde-Walther", auf dem Keilrahmen mit dem Stempel des Künstlerbedarfs „Leopold Hess Berlin, W. Genthiner Str. 29“. Um 1910.Nach seiner Ausbildung an der Münchner Akademie und der Académie Julian in Paris lässt sich Heinrich-Eduard Linde-Walther im Jahr 1900 in Berlin nieder, wo er 1902 Mitglied der Berliner Secession und später Mitglied im Deutschen Künstlerbund wird. Jährlich unternimmt der Künstler Reisen nach Paris und weiter in die Normandie und in die Bretagne. Besonders der kleine Küstenort Douarnenez im Westen der Bretagne an der Mündung des Pouldavid-Ästuars hat es Linde-Walther angetan. Der geschützte Hafen, den schon die Römer vor der schwierigen Passage nach Britannien nutzten, entwickelte sich zu einem wichtigen Fischereihafen. Fast alle Männer und Jungen fuhren in Einmast-Booten zur See, wobei die mit Lohe rotbraun gefärbten Segel herrlich in der Sonne leuchteten. In den Jahren 1910 und 1911 stellte Linde-Walther viele seiner in Douarnenez und Umgebung entstandenen, wunderbar impressionistischen Werke in Berlin bei Paul Cassirer und auf der XXII. Ausstellung der Berliner Secession aus. Möglicherweise ist das bei Paul Cassirer im März 1910 gezeigte Gemälde "Blick auf den Hafen von Douarnenez" identisch mit unserem Werk.Ausstellung: Wohl Paul Cassirer, Berlin: XII. Jahrgang. VII. Ausstellung. [Kollektionen Robert Breyer, Adolf Ed. Herstein, Leo Klein-Diepold, Heinrich E. Linde-Walther, Reinhold Nägele, Fritz Rhein, Hedwig Ruetz, Max Slevogt, Fritz Westendorp], Ausstellung 3.-20. März 1910, Kat. 48 (?). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6214

Rahmen -- Niederländischer Wellenleistenrahmen, 17. Jh.,ebonisiert, ansteigendes Wellenprofil als Sichtleiste, ansteigende Kehle, wellenverzierter Abschluss.Lichtes Maß: 23,8 x 21,5 cm.Profilbreite: 10 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6218

Rahmen -- Louis XV. Rahmen, Frankreich, 18. Jh.,geschnitzt und vergoldet.Lichtes Maß: 29,5 x 21,5 cm.Profilbreite: 3,5 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6219

Rahmen -- Kleiner Louis XV. Rahmen, Frankreich, 18. Jh.,geschnitzt und vergoldet.Lichtes Maß: 27 x 18,5 cm.Profilbreite: 2,8 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6220

Rahmen -- Französischer Rahmen, um 1770,geschnitzt und vergoldet, mit Rankendekor.Lichtes Maß: 30,8 x 22 cm.Profilbreite: 2,8 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6222

Rahmen -- Kleiner Louis XVI. Rahmen, Frankreich, Ende 18. Jh.,Weichholz, profiliert, graviert und vergoldet.Lichtes Maß: 21 x 16,7 cm.Profilbreite: 2,2 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6224

Rahmen -- Louis XVI. Rahmen, Frankreich, Ende 18. Jh.,Weichholz, geschnitzt und vergoldet, Zahnschnitt als Sichtleiste, glatte Platte, schmale, kannelierte Kehle mit Blattecken, Vierkant als Abschluss.Lichtes Maß: 45 x 34,5 cm.Profilbreite: 4 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6227

Rahmen -- Französischer Rahmen, Ende 18. Jh.,Weichholz, profiliert und vergoldet. Lichtes Maß: 54,5 x 40 cm.Profilbreite: 5 cm.Pendant zu vorherigem Rahmen (Los ???). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6228

Rahmen -- Empire Rahmen, Französisch, um 1800,vergoldet, Lotusblattfries als Sichtleiste, ansteigende Kehle, Vierkant, ansteigende Kehle mit Palmettenfries, Vierkant als Abschluss.Lichtes Maß: 31 x 23 cm.Profilbreite: 6,5 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6229

Rahmen -- Klassizistischer Rahmen, Frankreich, um 1800,vergoldet, Lotusblattfries als Sichtleiste, Vierkant, Blattstab mit Blumen als Mittel- und Eckornament, ansteigende Kehle, Vierkant als Abschluss.Lichte Maße: 41,8 x 26,8 cm.Profilbreite: 5,5 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6230

Rahmen -- Charles X. Rahmen, Frankreich um 1824-30,vergoldet, Sichtleiste mit Blattspitzen, Vierkant, ansteigende Kehle mit Palmettendekor in den Ecken, abschließender Rundstab, Rücken ocker gefasst.Lichtes Maß: 31 x 21 cm.Profilbreite: 4 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6231

Rahmen -- Italienischer Rahmen, wohl 19. Jh.,geschnitzt und vergoldet.Lichte Maße: 87 x 123 cm.Profilbreite: Ca. 12 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 6233

Rahmen -- Niederländischer Profilrahmen, 19. Jh.,Fruchtholz, profiliert und ebonisiert, alter Aufhänger.Lichtes Maß: 16 x 13,5 cm.Profilbreite: 9,7 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 1259

No reserve - 14K Yellow gold gourmet necklace. Double gourmet link necklace increasing in size. Hallmarks: 585 Dutch assay mark, weight indicating mark and maker's mark DA. In very good condition. LxW: 45.5 x 0.9 cm. Weight: 28.57 grams. This lot will be auctioned without a reserve price. This lot will be auctioned without reserve price.

Lot 583

Manner of Antonio da Correggio (1489 - 1534) 'Putti w/ Bow and Arrows' Oil on Canvas. Appears to be unsigned. Old label verso. Inscribed verso on canvas. Piece was listed in a January 31st 1969 - Paintings by Old Masters Sale- Described as lot 20 - Correggio Cupid Sharpening His Arrows. Sight Size: 22.25 x 26.75 in. Overall Framed Size: 32 x 35.75 in.

Lot 140

SULZBACHNER, MAXBasel 1904 - 1985Titel: Liegender Akt mit schwarzer Katze. Datierung: 1925. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 82,5 x 100cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: Max Sulzbachner 1925. Rahmen/Sockel: Rahmen. Auf der Rückseite befindet sich ein weiteres Gemälde des Künstlers.Provenienz:- Privatsammlung London Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Deutschland: 92,00 Euro inkl. 14,69 Euro MwSt EU: 120,00 Euro inkl. 19,16 Euro MwSt Weltweit: 190,00 Euro inkl. 30,34 Euro MwSt zzgl. VersandversicherungErläuterungen zum KatalogFür dieses Objekt fällt eine zusätzliche EinfuhrUSt-Umlage an, da es aus dem Drittland temporär eingeführt wurde (AGB §V5.2).

Lot 150

KANDINSKY, WASSILY1866 Moskau - 1944 Neuilly-sur-SeineTitel: Kleine Welten. Untertitel: Komplettes Mappenwerk von 12 Druckgrafiken. Datierung: 1922.Technik: a) Kleine Welten I-IV. Jeweils Farblithografie auf Bütten. Zusätzlich im Druckträger datiert. b) Kleine Welten V-VII. Jeweils Holzschnitt auf Bütten, zwei davon farbig. c) Kleine Welten IX-XII. Jeweils Kaltnadelradierung auf Bütten Maße: Unterschiedliche Druckmaße. Blattmaße von 30 x 27cm bis 36 x 31,5cm. Bezeichnung: Jeweils signiert und im Druckträger monogrammiert.Herausgeber: Propyläen Verlag, Berlin (Hrsg.). Erschienen außerhalb der Auflage von 230 Exemplaren. In Originalmappe (46 x 35 x 2cm).Provenienz:- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit ca. 1980 durch Erbschaft)Literatur: - Röthel, Hans Konrad: Kandinsky - Das graphische Werk, Köln 1970, WVZ.-Nr. 164-175- Vgl. Grohmann, Will: Kandinsky, Oeuvre Gravé, Paris 1954, Nr. 7-20, Abb.- Vgl. Brisch, Klaus: Wassily Kandinsky, Bonn 1955, S. 359- Vgl. Grohmann, Will: Wassily Kandinsky, Köln 1958, S. 186- Vgl. Wingler, Hans Maria (Hrsg.): Das Bauhaus, Bramsche 1962, S. 316 - Vgl. Riedl, Peter Anselm: Kleine Welten, Stuttgart 1962- Weber, Klaus: Druckgraphik der Bauhausmeister, Berlin 1999, S. 80-96- Friedel, Helmut/ Hoberg, Annegret (Hrsg.): Kandinsky - Das Druckgraphische Werk, Köln 2008, Nr. 123-134, Abb. - Vgl. Ausst.-Kat. Drucksache Bauhaus, Staatsgalerie Stuttgart, 2020, Kat. III 1-14, Abb- Kleine Welten entstand kurz nachdem Wassily Kandinsky nach Deutschland zurückgekehrt war und sich Paul Klee am Bauhaus anschloss- Der Einfluss des Konstruktivismus ist in dieser Serie offensichtlich, ebenso wie Kandinskys zentrales Interesse an der Psychologie der Farbe, die durch geometrische Formen mit ausschließlich abstraktem Charakter zum Ausdruck kommt- Besonders gut erhaltenes Exemplar mit farbfrischen DruckgrafikenWährend seines "Exils" in Moskau von 1916 bis 1921 beteiligt sich Wassily Kandinsky aktiv an der Neuordnung der dortigen Kunstszene nach der russischen Revolution. So ist er Mitglied der Kunstsektion im Volkskommissariat für Volkserziehung und Professor an der Kunstakademie. 1918 gründet er das Institut für künstlerische Kultur und lehrt 1920 als Professor an der Moskauer Universität. Im Jahr darauf gründet er die Akademie für Künstlerische Wissenschaften, deren Vizepräsident er ist. Da seine Kunstauffassung von den Vertretern des Konstruktivismus als subjektiv und bourgeois abgelehnt wird und ein freies Kunstschaffen durch den Regierungskurs immer schwieriger wird, kehrt er nach Deutschland zurück. Im Juni 1922 beruft ihn Walter Gropius als Professor an das Staatliche Bauhaus in Weimar. Hier übernimmt er neben der Leitung der Werkstatt für Wandmalerei einen Teil der Grundausbildung. Schnell wird er wieder von der deutschen Kunstwelt aufgenommen. In der Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus und den sachlichen und funktionalen Grundsätzen des Bauhauses wendet sich Kandinsky Anfang der 1920er Jahre zunehmend von den frei fließenden, unregelmäßigen Linien und Formen seiner früheren Arbeiten ab und gelangt zu einer eher geometrischen Form der Abstraktion. Dabei sucht er nicht, wie die Konstruktivisten, alles Individuelle, Gefühle, Emotionen und Intuition zu unterdrücken. Ihm geht es vielmehr darum, den komplexen Konstruktions- und Formenprinzipien eine spontane und intuitive Gestaltungsform entgegenzusetzen.Eine seiner ersten künstlerischen Arbeiten am Bauhaus ist das Mappenwerk "Kleine Welten" mit einer Folge von 12 Druckgrafiken. Der Titel kann als Synonym für die eigenen Empfindungen betrachtet werden, bezieht sich aber auch auf die Vielfalt der grafischen Techniken. In seinem Vorwort schreibt Kandinsky: "Die "Kleinen Welten" klingen aus 12 Blättern heraus. 4 dieser Blätter sind mit Hilfe des Steins entstanden, 4 - des Holzes, 4 - des Kupfers. Drei Gruppenarten. Jede Art wurde nach der ihr geeigneten Eigenschaft gewählt. Die Eigenschaft jeder Art verhalf dem äußeren Wesen der Gestaltung 4 verschiedener "Kleiner Welten". In 6 Fällen begnügten sich die "Kleinen Welten" mit schwarzem Strich oder schwarzem Fleck. Die 6 anderen brauchten den Klang auch anderer Farben. In allen 12 Fällen bekamen die "Kleinen Welten" im Strich und Fleck die ihnen notwendige Sprache."Die drei verwendeten Drucktechniken bringen jede für sich unterschiedliche Eigenschaften mit, die Kandinsky in seiner zweiten theoretischen Hauptschrift "Punkt und Linie zu Fläche" von 1928 ausführlich bespricht. Die Kaltnadelradierung erzeugt scharfe, präzise Linien, während der Holzschnitt eine reichere Textur und Tiefe erzeugt. Die Lithografie kommt der Malerei am nächsten. Kandinsky misst den Drucktechniken sogar einen sozialen Wert bei. Die Radierung beschreibt er, sei von "aristokratischer" Natur, fein im Strich und schlecht zu korrigieren. Es lassen sich nur wenige gute Abzüge herstellen. Der Holzschnitt ist handwerklicher Natur und zudem "ausgiebiger und gleichwertiger". Die Lithografie bezeichnet er als "demokratischer", ist sie doch korrigierbar und in großen Auflagen herzustellen. In "Kleine Welten" schafft Kandinsky ein lebendiges Zusammenspiel von Linie und Form, von konstruktiver und amorpher Figuration. Jede Technik hat dabei ihren eigenen "Klang". "Kleine Welten" gilt als Hauptwerk der modernen Druckgrafik. Sehr selten wird das Mappenwerk komplett und in einem sehr guten Erhaltungszustand angeboten. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 215

OFEN, MICHAEL VAN1956 EssenTitel: Ohne Titel. Datierung: 2009. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 42,5 x 38,5cm. Bezeichnung: Signiert und datiert verso unten mittig: M. van Ofen 2009. Provenienz:- Sies + Höke Galerie, Düsseldorf (Aufkleber)- Privatsammlung Schweiz Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Deutschland: 34,00 Euro inkl. 5,43 Euro MwSt EU: 50,00 Euro inkl. 7,98 Euro MwSt Weltweit: 85,00 Euro inkl. 13,57 Euro MwSt zzgl. VersandversicherungErläuterungen zum KatalogFür dieses Objekt fällt eine zusätzliche EinfuhrUSt-Umlage an, da es aus dem Drittland temporär eingeführt wurde (AGB §V5.2).

Lot 28

POLIAKOFF, SERGE1900 Moskau - 1969 ParisTitel: Composition abstraite. Datierung: 1966. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 162 x 130cm. Bezeichnung: Signiert unten rechts: SERGE PoLiAKoFF. Rahmen/Sockel: Modellrahmen. Provenienz:- Privatsammlung DeutschlandAusstellungen:- Galerie A, München 1982Literatur:- Poliakoff, Alexis: Serge Poliakoff - Catalogue Raisonné, Volume V, 1966-1969, Paris/ München 2016, WVZ.-Nr. 66-206, Abb.- Vom Hauptvertreter der "Nouvelle École de Paris" zu der u.a. auch Jean Dubuffet und Hans Hartung gezählt werden- Besonders eindrucksvolles Beispiel für Poliakoffs kontrastreiche Farbform-Kompositionen- Großformatiges Gemälde mit besonders schöner Farbigkeit und samtig-matter OberflächeIn der Nachkriegszeit gehörten die abstrakten Kompositionen Serge Poliakoffs zur radikalen Avantgarde, die jede Figuration verweigerte. Heute sind sie etablierte Klassiker der "Nouvelle École de Paris". Gerade bei diesen Arbeiten ist vom Betrachtenden Zeit gefordert, um hinter den oberflächlichen Vorhang der dekorativen Farbfelder zu blicken.Der aus der gebildeten russischen Oberschicht stammende Serge Poliakoff war in seiner Kindheit stark von der Ikonen-Malerei fasziniert. Nach der russischen Revolution kam er auf abenteuerlichem Weg nach Paris und entwickelte hier, Ende der 1940er Jahre, auch unter dem Einfluss Robert und Sonja Delaunays, Wassily Kandinskys und Otto Freundlichs, diese für ihn so typischen, gänzlich abstrakten aber immer auch organisch wirkenden Farbflächen.Die Verhältnisse der Formen und Farben zueinander, die Anordnung der Elemente in der einzigen Realität, den Grenzen der Leinwand, das war Poliakoffs gefundenes Kunst-Universum. Serge Poliakoff war nicht nur Maler, sondern auch Musiker und verdiente bis in die 1960er Jahre überwiegend als Gitarrist seinen Lebensunterhalt. Harmonie und Spannung, Tonalität und Rhythmus waren für ihn als Musiker wie als Maler die bestimmenden Elemente. Im Idealfall sollten die Betrachter seiner Werke "eine positive Ruhe (finden), die den Menschen die Augen für eine andere Welt öffnet" (zit. nach: Henkel, Katharina: Serge Poliakoff und sein künstlerisches Umfeld. In: Ausst. Kat. Kunsthalle Emden 2006: Serge Poliakoff, Retrospektive. S. 66). Hier schließt sich der Kreis zur Ikone als spirituellem Meditations-Medium.Zwei große, miteinander verzahnte Flächen in Zinnober und Weinrot bilden die Mittelachse, um die sich in diesem Gemälde andere Farbblöcke gruppieren: Drei weitere Felder in Weinrot, und auch drei weitere in Zinnober, da das Element in der oberen rechten Ecke durch eine Linie deutlich von seinem größeren Nachbarn getrennt ist und so als selbständig gelten kann.Alle anderen Farbtöne, Schwarz und Weiß, Grau und Hellblau und das leuchtende Gelb kommen je einmal in dem Gemälde vor. Auffallend ist, dass das Grau und das Hellblau einen weißen Untergrund haben, der durchscheint und sie auf eine andere, subtilere Weise zum Leuchten bringt als das in sich monochrome Gelb.Serge Poliakoff nutzte nur wenige natürliche Pigmente in Pulverform, aus denen er in altmeisterlicher Manier alle Zwischentöne seiner Öl- oder Temperafarben selbst anmischte. Für das vorliegende Gemälde hat er den Farben teilweise auch Sand beigegeben. Diese Technik verleiht besonders der blauen und der grauen Form - in Kombination mit der weißen Untermalung - eine flirrende Lebendigkeit. (Poliakoff, Alexis: Zur Maltechnik von Serge Poliakoff. ebd. S. 114) Unter- und Übermalungen, wie Serge Poliakoff sie praktizierte, konnten im Laufe der Jahre dazu führen, dass die Gemälde sich veränderten. Serge Poliakoff hat dieses "Eigenleben" seiner Bilder respektiert. Er mochte die Patina und auch die Tatsache, dass die Gemälde ihren Entstehungsprozess preisgeben.Das vorliegende Gemälde zeigt eine Konstellation von Elementen, die Serge Poliakoff im Jahr 1966 längere Zeit beschäftigte und die er mehrfach variiert hat. Die beiden einander gegenüberstehenden Vertikalen - rechts blaue Haken-Form über Schwarz, links leuchtendes Gelb über Rot, Weiß, Grau - umgeben von einem, überwiegend aus Zinnober, aber auch dunkleren und schattierten roten Elementen bestehenden Umfeld, begegnet in Poliakoffs Werkverzeichnis als eine Werkgruppe, die der Maler in unterschiedlichen Techniken und Größen bearbeitet hat. Das Ringen um und mit diesen Bildformen findet in diesem Gemälde, das das größte Format hat, welches der Maler überhaupt nutzte, seinen Abschluss. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 305

AWE, CHRISTIAN1978 BerlinTitel: "Honey, Girls In Da World R Nothing But Trouble". Datierung: 2011. Technik: Acryl und Sprühlack auf Leinwand. Maße: 145 x 145cm. Bezeichnung: Signiert, betitelt und datiert verso oben links: Christian Awe "Honey, girls in da world r nothing but trouble" 2011. Hier zudem Werkangaben. Provenienz:- Privatsammlung Norddeutschland Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 384

KAHN, WOLF1927 StuttgartTitel: "Lemon Yellow / Pale Magenta". Datierung: 2008. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 102 x 115cm. Bezeichnung: Signiert unten links: W Kahn. Datiert und bezeichnet verso oben links: #2008/85. Zudem auf dem Keilrahmen betitelt und nochmals datiert. Rahmen/Sockel: Rahmen. Provenienz:- Kunsthaus Bühler, Stuttgart (Aufkleber)- Unternehmenssammlung Deutschland- Stimmungsvolle, typische Landschaft - Farbfeldmalerei mit hohem Wiedererkennungswert- Leuchtende, frische FarbigkeitWolf Kahn malt nicht, er kratzt. In schnellen, flüchtigen Bewegungen mischt er die Farben mit dem Pinsel direkt auf der Leinwand und erschafft atmosphärische Stimmungen. Die Art und Weise, wie sich das Licht mit der Form verbindet, sie untermauert oder auflöst, ist ein zentrales Thema in Wolf Kahns Landschaftsmalerei. Seine Gemälde sind spürbar ortsbezogen, und doch gehen sie über eine bloße Beschreibung des Gesehenen hinaus. Kahn möchte das Gefühl transportieren, welches er beim Anblick einer Landschaft hat. Seine Malerei betrachtet er als Reaktion auf das vor ihm liegende Motiv. In Sekundenschnelle reagiert er während des Malprozesses auf die Bedürfnisse der noch unfertigen Leinwand, bis er am Ende ein stimmungsvolles "Gefühl" einfängt. Er bevorzugt Pastelltöne, von denen er selbst sagt, sie seien gefährlich, da sie weiblich-lieblich anmuten und stets einen strengen zweiten Blick benötigen. Wolf Kahn wurde 1927 in Stuttgart geboren und emigrierte 1940 über England in die Vereinigten Staaten. Möglicherweise ist die Landschaft als zentrales Bildthema für ihn auch ein Weg, in der neuen Heimat Wurzeln zu schlagen. Auf vielen Reisen durch Mexiko, Kenia, Hawaii, Italien, Ägypten, Griechenland und während der Aufenthalte auf seiner Farm in Vermont hält er die unterschiedlichsten Landstriche bildlich fest. Seine Werke befinden sich heute in bedeutenden Sammlungen wie der des Metropolitan Museum of Art, des Whitney Museum of American Art und des Museum of Modern Art, alle in New York, des Museum of Fine Arts in Boston, des Hirshhorn Museum und des Smithsonian American Art Museum, beide in Washington D.C., und des Los Angeles County Museum of Art. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 4

BARLACH, ERNST1870 Wedel - 1938 RostockTitel: Der singende Mann. Datierung: 1928 (Entwurf). Technik: Bronze, dunkelbraun patiniert. Maße: 49,5 x 46,5 x 37cm. Bezeichnung: Signiert an der Fußstütze verso links: E. Barlach. Gießerstempel: Daneben Gießerstempel: H. NOACK BERLIN. Bei diesem Werk handelt es sich um einen von insgesamt 38 posthumen Güssen. Provenienz:- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenLiteratur:- Laur, Elisabeth: Ernst Barlach - Werkverzeichnis II, Das plastische Werk, Güstrow 2006, WVZ.-Nr. 432, Abb.- Der singende Mann zählt zu den bedeutendsten bildhauerischen Werken des deutschen Expressionismus- Die zurückgelehnte Haltung sowie die geschlossenen Augen unterstreichen die gleichzeitig ausdrucksstarke und nachdenkliche Natur der SkulpturIn seinen vielschichtigen, stillen und zugleich vitalen Skulpturen beschäftigt sich Ernst Barlach stets mit der menschlichen Figur. Sie ist ihm Ausdrucksträger für eine symbolhaft überhöhte Darstellung existenzieller, oft leidvoller Gefühle und Zustände. Zu Beginn inspirieren ihn hierzu der Jugendstil und vor allem die Werke von Alfred Kubin und Edvard Munch. Doch während einer erlebnisvollen Reise durch Russland 1906 entdeckt er das Metaphysische und Geheimnisvolle im Alltäglichen für sich und wagt einen Neuanfang. "Form - bloß Form? Nein die unerhörte Erkenntnis ging mir auf, die lautete: Du darfst alles Deinige, das Äußerste, das Innerste, Gebärde der Frömmigkeit und Ungebärde der Wut, ohne Scheu wagen, für alles, heiße es höllisches Paradies oder paradiesische Hölle, gibt es einen Ausdruck." (Barlach 1927, in: Ein selbst erzähltes Leben, Kap. 15 - Ich finde freie Bahn). So befreit er seine schlichten Gestalten von jeglichem individuellen Moment und aus dem gesellschaftlichen Kontext und verdichtet sie zu einem allgemeingültigen Sinnbild für das menschliche Dasein. Dabei entwickelt er einen neuartigen, ekstatisch-expressiven Formenkanon, den er in den 1920er Jahren mildert und harmonisiert. Wie bei dem "singenden Mann" verzichtete Barlach stets auf überflüssige Details und beschränkt sich auf elementare Formen. In einer weitestgehend geschlossenen, raumgreifenden Dreieckskomposition stellt er die Gewandfigur da: leicht zurückgelehnt, das rechte Knie umfassend und das linke Bein angewinkelt abgelegt, sitzt der Jüngling auf dem Boden. Mit geschlossenen Augen und leicht geöffnetem Mund scheint er ganz auf sich selbst konzentriert, singend in sich lauschend. Auf eindrucksvolle Weise gibt Barlach hier dem Inbegriff von Kontemplation, von medialer Gestimmtheit und der Einsamkeit des in sich versunkenen Menschen Ausdruck. Schon 1912 hat Barlach in einer Kohlzeichnung diesen Ausdruck des völligen Gelöstseins eines Singenden festgehalten (vgl. WVZ. Probst, WVZ.-Nr. 1189). "Wenn der Künstler zeigt, wie mystisch alles ist, so ist das aussichtslos, es sagt dem Publikum bloß, daß es im Trüben verharren muß. Wenn der Künstler aber das Mystische so sinnlich gestaltet, daß es vertraute Welt wird, so hat er erhoben: durch das Gewöhnliche zum Unendlichen. Und er hat gezeigt: sieh, die ganze Welt ist großartig, überall, der mystische Gehalt geht voll auf im Gewöhnlichen." (Barlach, ebenda, Kap. 2 - In einem Tagebuch 1906) Barlach, der u.a. Bach, Beethoven und Schubert wie auch die Volksmusik schätzt, hat sich mehrfach gattungsübergreifend mit dem Thema Musik beschäftigt. "Der Singende Mann" gehört wohl zu den bekanntesten seiner Skulpturen. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 41

WARHOL, ANDY1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New YorkTitel: Flowers. Datierung: 1964. Technik: Synthetische Polymerfarben auf Leinwand. Maße: 36 x 36cm. Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben auf umgeschlagener Leinwand: ANDY WARHOL 64. Daneben mit dem Nachlassstempel und dem Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts versehen. Hier zudem mit handschriftlicher Nummerierung und Bezeichnung: A1094.101 VF. Rahmen/Sockel: Rahmen. Dem Werk liegt ein Zertifikat des Estate of Andy Warhol, New York, vom 14. Oktober 1994 in Kopie bei. Die Arbeit ist dort unter der Nummer A1094.101 verzeichnet. Wir danken der Andy Warhol Foundation, New York, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz:- Ileana Sonnabend, Paris- Robert Fraser, London- Barbara & Eugene M. Schwartz, New York- Christie's New York, 10.11.1988, Lot 169- Vivian Horan Fine Art, New York/TEFAF Maastricht (Aufkleber)- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenAusstellungen:- Galerie Ileana Sonnabend, Paris 1965Literatur: - Frei, Georg/Printz, Neil (Hrsg.): The Andy Warhol Catalogue Raisonné, Volume 2 (02.B), Paintings and Sculptures 1964-1969, London/New York 2004, WVZ.-Nr. 1523, Abb.- Ikonisches Motiv der umfangreichsten und bekanntesten Werkreihe des Künstlers- Arbeit mit hohem Wiedererkennungseffekt in attraktivem Format- Die 'Flowers' sind Warhols am wenigsten kontextualisiertes Motiv und hat sich zu einem Symbol einer ganzen künstlerischen Bewegung entwickeltEin wunderschönes Exemplar aus Warhols ikonischer Serie "Flowers" ist die angebotene Leinwandarbeit, die mit ihrer Größe ein wahres Kabinettstück ist. Das Werk entstand 1964 als Andy Warhol gerade auf dem Weg war, selbst eine ikonische Figur der New Yorker Kunstwelt zu werden. Warhol studierte von 1945 bis 1949 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh und machte dort seinen Abschluss in Malerei und Design. Anschließend arbeitete er als Werbegrafiker und Illustrator für Mode-Zeitschriften in New York. Um 1960 wendete er sich der freien Kunst zu und gründete 1962 die "Factory", eine Art Experimentier-Werkstatt für Film, Fotografie, Musik und Druckgrafik. Als talentierter Selbstvermarkter hatte Warhol seine ersten Galerieausstellungen geschickt auf ein einziges Thema konzentriert. In der Ferus Gallery in Los Angeles zeigte er 1962 und 1963 seine Serien "32 Campbell's Soup Cans" und "Elvis". Im Januar 1964 hatte seine Serie "Death and Disaster" in der Galerie Ileana Sonnabend in Paris Premiere. Für seine erste Ausstellung in der renommierten Galerie von Leo Castelli in New York, die für Herbst 1964 geplant war, suchte er ein Motiv, dass diesem Einstand eine besondere Aufmerksamkeit verleiht. Es war Henry Geldzahler, Freund des Künstlers und Kurator im Metropolitan Museum of Art, der Warhol auf die Idee mit den Blumen brachte. Bei einem Besuch in der "Factory" fiel ihm die Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Modern Photography" in die Hände, in der ein Artikel über ein neues Farbverarbeitungssystem von Kodak vorgestellt wurde. Das Layout bestand aus einem Foto mit sieben Hibiskusblüten, das mehrfach nachgedruckt war, um die verschiedenen Effekte des Entwicklungssystems zu illustrieren. Nicht nur das Thema, auch die Serialität des Layouts griff Warhol in seinen Arbeiten auf. Dabei eignete er sich das Bild nicht einfach an. Vielmehr beschnitt er dieses und drehte eine der Blüten, bis er das gewünschte quadratische Format erreicht hatte. Auch steigerte er den Bildkontrast so stark, dass die Hibiskusblüten als solche nicht mehr erkennbar waren. Auf diese Weise erreichte er die einfachen, glatten Formen und lebendigen Umrisse, die die "Flowers" kennzeichnen. Und ganz bewusst entschied er sich für das quadratische Format, nicht nur weil ihm das Arbeiten auf einem Quadrat gefiel, sondern auch weil die regelmäßige Form es erlaubt, die Blumenbilder mit jeder Seite nach oben aufzuhängen. Bewusst wählte Warhol auch die unnatürlich wirkenden Töne brillanter synthetischer Farben für seine Blumen aus, die eindeutig von Menschenhand geschaffenen wurden. Ihre grelle Leuchtkraft wirkt fast wie ein Angriff auf die Natur, als ob das Naturwunder Blume künstlich hervorgebracht wurde. Warhol setzte sich hier mit der Tradition des Stilllebens intensiv auseinander. Dabei interpretierte er das Motiv auf eher banale Weise. So verzichtete er auf eine komplizierte und hierarchische Komposition und nutzte die "Überkopf"-Perspektive, um Horizont und Räumlichkeit zu verwerfen und um die Blüten in vereinfachten und verzerrten Formen darzustellen. Zudem verwendete er anstelle komplexer Farbharmonien eben die unnatürlichen Farben. Mit dem eindeutigen Erkennen des mechanisch-seriell Hergestellten betonte Warhol in den "Flowers" den massenproduzierbaren Prozess, durch den sie entstanden sind, wie auch ihren kommerziellen Zweck als verkäufliche Ware. Hierfür bediente er sich der in den 1960er Jahren noch revolutionären Technik des Siebdruckes. Von den Konnotationen der Massenproduktion und der Auslöschung der Hand des Künstlers angezogen, beschäftigte er sich als einer der ersten Künstler intensiv mit diesem Verfahren. Leidenschaftlich leistete er Pionierarbeit, verfeinerte es und machte es sich ganz zu eigen. "Bei meinen Kunstwerken würde das Malen von Hand viel zu lange dauern und außerdem ist das nicht das Zeitalter, in dem wir leben. Heute gibt es mechanische Mittel und damit kann ich mehr Kunst zu mehr Menschen bringen. Kunst sollte für alle da sein." (Warhol in einem Interview mit Gretchen Berg 1967). So versteht er den Siebdruck als eine ebensolche ehrliche künstlerische Methode wie jede andere, einschließlich der Handmalerei. Dementsprechend produzierte er seine Bilder mit Hilfe seiner Assistentinnen und Assistenten in der "Factory". Dort produzierte Warhol 1964 eine Vielzahl an "Flowers"-Gemälden in immer kleineren Formaten, jedes ein Unikat. Das angebotene Werk wurde im Mai 1964 in der Pariser Galerie von Ileana Sonnabend gezeigt (siehe Ausstellungsansicht). Die Ausstellungen in Paris und bei Leo Castelli in New York waren ein großer Erfolg und bedeuten Warhols internationalen Durchbruch als Pop-Art Künstler. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 414

ANTES, HORST1936 HeppenheimTitel: "Figur grün-weiß". Datierung: 1960. Technik: Ei-Öl Tempera auf Nessel. Maße: 130 x 110cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: antes 60 (stark verblichen). Zudem nochmals signiert und datiert verso unten mittig: antes 1960. Betitelt verso oben mittig: Figur "grün-weiß". Provenienz:- Musée d'Art moderne de la Ville de Paris (1963)- Galerie Der Spiegel, Köln (Aufkleber)- Privatsammlung SüddeutschlandAusstellungen:- Galerie Renate Boukes, Wiesbaden 1960- Galerie 61, Freiburg i. Br. 1960- ars viva, Kulturkreis im Bundesverband der deutschen Industrie, Köln/Wallraf-Richartz-Museum, Köln 1961- III. Biennale de Paris, 1963 (Aufkleber)Literatur: - Szymczak, Katja: Horst Antes - Werkverzeichnis der Gemälde, Band 1, 1957 bis 1964, Künzelsau 2020, WVZ.-Nr. 1960-21, Abb.- Ausst.-Kat. Troisième Biennale de Paris, Paris 1963, S. 187- Eines der begehrten frühen Werke des Künstlers vor der Entwicklung des „Kopffüßlers“- Für die Zeit typische Leinwand füllende und kraftvolle Komposition- Sehr interessante Ausstellungshistorie bereits in den 1960er JahrenDer international erfolgreiche Maler, Grafiker und Bildhauer Horst Antes gilt als ein Pionier der neuen figurativen Malerei in Deutschland. Er bemüht sich um die Verbindung der informellen Malerei der Nachkriegsmoderne mit gegenständlichen Inhalten und erkundet dadurch neue Wege und Möglichkeiten in der Kunst. Dabei wählt er die Menschengestalt zum Hauptmotiv seines Schaffens und entwickelt Anfang der 1960er Jahre den "Kopffüßler", der zum Markenzeichen seines Oeuvres wird und ihm zum internationalen Durchbruch verhilft. Nach dem Abitur beginnt er 1957 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Hier wird er von dem Maler und Grafiker HAP Grieshaber unterrichtet, dessen Einfluss das Kunstverständnis Antes stark prägt. Entgegen des herrschenden Zeitgeistes hält Grieshaber an der Figuration fest. In seinem frühen Werk beschäftigt sich Antes mit der Debatte um Abstraktion und Figuration in der Kunst der späten 1950er Jahre, und verknüpft gestische Ausdrucksmittel des Informel mit figurativen Elementen. Neben Grieshaber, spielt dabei das Werk des niederländischen Künstlers Willem de Kooning eine wichtige Rolle in seiner künstlerischen Entwicklung. Nach den gestischen, in kräftiger Farbigkeit ausgeführten informellen Arbeiten der 1950er Jahre, beschreitet Antes in den 1960ern zunehmend neue Wege.Die Arbeit "Figur grün-weiß" stammt aus einer entscheidenden Phase des Künstlers, die ganz im Zeichen der Findung des eigenen künstlerischen Ausdrucks steht. Die Hinwendung zum Figürlichen wird deutlich, die Ausdrucksform ist aber noch sehr frei und dem Informell verbunden. Um 1960 entstehen eine Reihe von farbintensiven Gemälden, aus denen in kraftvollen Pinselstrichen Figuren hervortreten. Sie sind wuchtig, weiblich archaisch und Leinwand sprengend, aber auch gleichzeitig mitunter undefiniert und abstrakt. Brüste und Arme liefern markante Punkte an denen man das Figürliche festmachen kann. "Am Anfang malte ich die Figur immer in der frontalen Sicht. Ich habe die Figur wie ein Stück Haut über den Keilrahmen gespannt und bis außen hin gemalt, bis kein Raum mehr da war" (Horst Antes im Interview mit Rolf-Gunter Dienst, in: Noch Kunst. Neuestes aus deutschen Ateliers, Düsseldorf 1970, S. 15). Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 44

VALADON, SUZANNE1865 Bessines/Frankreich - 1938 ParisTitel: "Les jardins de la rue Cortot". Datierung: 1922. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 117 x 90cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Suzanne Valadon 1922. Betitelt und nochmals signiert verso oben rechts: Les jardins du 12 de la rue Cortot à Paris Suzanne Valadon. Daneben bezeichnet: No 1 d'office. Rahmen/Sockel: Modellrahmen. Provenienz:- Privatsammlung- Sammlung Bernés, Marouteau & Cie, Paris- Privatsammlung SchweizAusstellungen:- Galerie Georges Petit, Paris 1932- Pinacothéque de Paris, 2009Literatur: - Pétridès, Paul: L'oeuvre complet de Suzanne Valadon, Paris 1971, WVZ.-Nr. P258, Abb. (hier abweichend betitelt)- Ausst.-Kat. Valadon - Utrillo, Pinacothéque de Paris, 2009, Kat.-Nr. 103, S. 310, Abb.- Suzanne Valadon zählt zu den bemerkenswertesten und radikalsten Künstlerinnen der Pariser Moderne, deren bedeutendes Werk zurecht wieder neue Aufmerksamkeit erhält- Ansprechendes postimpressionistisches Gemälde mit sattem Kolorit und kräftigem Pinselstrich- Dargestellt ist das berühmte Atelierhaus und der Garten in der Rue Cortot am Montmartre, wo Valadon mir ihrem Sohn Maurice Utrillo und ihrem Lebensgefährten André Utter lebte- Werke der Künstlerin sind in vielen internationalen Sammlungen vertreten, u.a. Musée d'Orsay und Centre Pompidou, Paris, Metropolitan Museum of Art, New York, und British Museum, LondonEin beschaulicher, harmonischer Augenblick ist in diesem Bild festgehalten: Ein Mann sitzt im Schatten eines Pavillons im üppigen Garten hinter einem Haus und liest die Zeitung. 1922, als die Malerin Suzanne Valadon dieses Bild ihres lesenden Ehemanns André Utter im Garten des Hauses 12, rue Cortot malte, war sie 57 Jahre alt, eine beachtlich erfolgreiche Malerin und eine prägende Persönlichkeit des Künstlerviertels Montmartre in Paris. Der Weg dorthin war allerdings überaus stürmisch und eine Karriere als Künstlerin war der so nonkonformen Frau nicht vorgezeichnet.Marie-Clémentine Valadon, wie sie ursprünglich hieß, entstammte dem Proletariat. Seit ihrer Kindheit musste sie mit Gelegenheitsarbeiten zu ihrem Lebensunterhalt und dem ihrer alleinerziehenden Mutter beitragen. Ihr Traum, als Akrobatin zum Zirkus zu gehen, scheiterte nach einem Unfall.Als ihr Körper heranreifte wurde sie Künstlermodell, zunächst für Puvis de Chavanne, dann für Auguste Renoir  (vgl. Abb. 2) und Henri de Toulouse-Lautrec, deren Geliebte sie auch wurde. Mit heute weltberühmten Portraits aus der Hand von Renoir und Toulouse-Lautrec ist Suzanne Valadon vielleicht DAS Gesicht des Impressionismus. Toulouse-Lautrec war es, der ihr vorschlug, ihren Vornamen zu ändern und er erkannte und förderte auch Valadons künstlerisches Talent.Schon als Kind hatte Suzanne Valadon gerne gezeichnet. Während der Modell-Sitzungen, ihrer Zeit in den Ateliers und in Gesellschaft der Künstler konnte sie deren Techniken genau beobachten und wurde Zeugin ihrer Gespräche. Dieses "Privat-Studium" setzte sie autodidaktisch um und die Zeichnungen der Zwanzigjährigen beeindruckten den alten Edgar Degas, dessen Einschätzung Henri de Toulouse-Lautrec vermittelt hatte. Er wurde der erste Käufer von Valadon-Zeichnungen, brachte ihr Drucktechniken bei und wurde Valadons Mentor.Zu diesem Zeitpunkt war Suzanne Valadon selbst schon Mutter eines unehelichen Sohnes. Wer der Vater des kleinen Maurice war, wusste Valadon nicht. Nach einigen Jahren erst bekannte sich der spanische Kunstkritiker Miquel Utrillo zu dem Jungen, der später selbst als Maler der Signatur seiner Gemälde als "Maurice Utrillo,V" den Anfangsbuchstaben seiner Mutter zufügte. Es brauchte einige Zeit, bis Suzanne Valadon von ihrer Kunst leben konnte. Die Ehe mit einem Bankier brachte vorübergehend materielle Sicherheit, doch brach sie aus dem bürgerlichen Korsett wieder aus und ging 1909 eine Liaison mit dem 21 Jahre jüngeren Maler André Utter ein, der ein Freund ihres Sohnes war und ihr seinerseits Modell stand. Mit ihm, den sie zu Beginn des ersten Weltkriegs heiratete, und ihrem Sohn Maurice Utrillo bezog sie 1912 eine gemeinsame Wohnung und Atelier in der No. 12-14 Rue Cortot, einem der ältesten Häuser auf dem Montmartre. Hier hatte sie schon in den 1890er Jahren mit ihrem ersten Ehemann gewohnt.In diesem von Gärten umgebenen Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert, unterhalb der Kirche Sacre-Coeur und mit Blick auf die Weinberge des Montmartre haben viele Künstler wie Auguste Renoir, Émile Bernard oder später Raoul Dufy gelebt. Heute steht das Haus und seine Gärten Besuchern offen und beherbergt das Musée de Montmartre inklusive des rekonstruierten Ateliers der Gemeinschaft Valadon/Utter/Utrillo. Auch der Garten-Pavillon, Utters Refugium in diesem Gemälde, wurde wieder aufgebaut (vgl. Abb. 1).Die drei Individualisten, mit stärksten Abhängigkeiten von einander, galten bald als "Trio infernale" auf dem Montmartre. Besonders Maurice Utrillos Alkohol-Sucht und seine damit einhergehende Gewalttätigkeit brachten fortwährend Konflikte. Nichtsdestotrotz war die Zeit in der Rue Cortot die fruchtbarste und erfolgreichste in Suzanne Valadons Leben. Sie beteiligte sich an Gruppenausstellung, hatte selbst Einzelausstellungen u.a. in den renommierten Galerien Berthe-Weill oder Bernheim-Jeune. André Utter wurde mehr und mehr zu ihrem und Maurice Utrillos Manager, denn auch der Sohn erfuhr seit den 1910er Jahren starken Zuspruch von Publikum und Kunstmarkt. Der Moment, den Suzanne Valadon in diesem Gemälde eingefangen hat, erschließt sich in diesem historischen Kontext. Der lesende André Utter ist hier allerdings innerhalb der Komposition von Haus und Garten so klein dargestellt, dass es sich nicht um ein Portrait handelt. Suzanne Valadons so spezieller, eigener Stil, das Nebeneinander von stark konturierten Elementen und dem völlig aufgelösten Farbteppich im Bereich des wuchernden Pflanzenmeeres wird hier deutlich. Die gereifte Künstlerin lässt den Betrachter in ihrer so typischen Manier teilhaben an einem seltenen Moment der Ruhe und Harmonie. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum KatalogFür dieses Objekt fällt eine zusätzliche EinfuhrUSt-Umlage an, da es aus dem Drittland temporär eingeführt wurde (AGB §V5.2).

Lot 447

MAVIGNIER, ALMIR DA SILVA1925 Rio de JaneiroTitel: Ohne Titel. Datierung: 1964. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 32,5 x 20,5cm. Bezeichnung: Signiert, bezeichnet und datiert verso mittig: mavignier v/m 25-12-64. Daneben bezeichnet: oben haut. Rahmen/Sockel: Rahmen. Provenienz:- Privatsammlung NorddeutschlandAusstellungen:- Kestner Gesellschaft Hannover, 1968 (Aufkleber)Der aus Brasilien stammende Künstler Almir Mavignier ist einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Op-Art. Seine "Rasterbilder" sind Ausgangspunkt und beherrschendes Thema in seiner Kunst. Er betont dadurch die Materialität der Farbe als reliefartige Erhebung auf der Leinwand, deren Position im Bild er vorher akribisch errechnet. Die Farbe wird mittels eines Nagelkopfes angesetzt und hochgezogen. Das Ergebnis sind plastische, jedoch unterschiedlich hohe Farbkegel auf konstruierten Feldern. Diese Farbkegel-Raster gliedern, strukturieren und rhythmisieren den Bildträger mit dem Ziel der optischen Auflösung. Sie werfen Schatten, sie beunruhigen, sie beleben die Perfektion der mathematischen Konstruktion und lassen eine Vibration entstehen. Mavignier studiert zunächst Malerei in Rio de Janeiro und wechselt 1951 an die Académie de la Grande Chaumière in Paris. 1953 schreibt er sich als einer der ersten Studenten in der von Max Bill und Otl Aicher neu gegründeten Hochschule für Gestaltung in Ulm ein, die sich als Nachfolge-Institution des Bauhauses verstand. Von 1953 bis 1958 absolviert er dort ein Studium in Visueller Kommunikation und beschäftigt sich mit den abstrakt-geometrischen Ideen und konstruktiven Gestaltungsprinzipien von Josef Albers, Max Bill und Max Bense. Besonders die Begegnungen mit Josef Albers und die Auseinandersetzung mit dessen Farbtheorien beeindrucken Mavignier nachhaltig. 1954 entstehen die ersten durch Punkte aufgerasterten Bilder. Zahlreiche Kontakte auch zu den Künstlern des ZERO-Umkreises ergeben sich 1958 durch eine Einladung in das Atelier von Otto Piene. 1961 realisiert Mavignier eine Ausstellung unter dem Titel "Nove Tendencije" (Neue Tendenzen) in Zagreb, die eine zentrale Rolle in der Dynamik der Op-Art-Bewegung spielt. Mit dieser von ihm mitkuratierten Ausstellungsreihe gelingt es ihm eine ganze Bandbreite von unabhängig voneinander arbeitenden europäischer Künstler und Gruppen zusammenzubringen, die sich in den 1960er Jahren mit auf serieller Struktur und Raster basierender Kunst, Lichtkunst, kinetischer Kunst und Op-Art beschäftigen. 1965 wird Mavignier Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 524

RICHTER, GERHARD1932 DresdenTitel: 7.7.92. Datierung: 1992. Technik: Öl über Farbfotografie auf Kodak-Papier. Maße: 12 x 18cm. Bezeichnung: Datiert und signiert auf dem Rückkarton unterhalb der Fotografie: 7.7.92 Richter. Rahmen/Sockel: Modellrahmen. Im Rahmen beschrieben. Dem Werk liegt ein Zertifikat des Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, vor. Provenienz: - Privatsammlung Nordrhein-Westfalen- In seinen "Übermalten Fotografien" vereint Richter viele Aspekte seiner Kunst- Mit der Entfremdung des Motivs erzeugt Richter eine neue Form der Wirklichkeit, die den Betrachter emotional ergreift- Die bezaubernde Werkreihe der "Übermalten Fotografien" ist zu Recht seit längerem im Fokus der Sammler Es gibt wohl kaum einen Künstler dessen Oeuvre eingängiger ist als das von Gerhard Richter. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten verteidigt der Künstler erfolgreich seine Spitzenposition in den Rankings zeitgenössischer Künstler und hat längst seinen Ruf als einer der bedeutendsten Maler unserer Zeit zementiert. Eines der zentralsten Elemente in Richters Werk ist die Spannung zwischen abstraktem und gegenständlichem Bildaufbau. Mit seinen Arbeiten visualisiert Richter einen kunsttheoretischen Diskurs, in dem er die beiden Darstellungsformen gegenüberstellt, verbindet und deren Grenzen neu setzt. In kaum einer anderen Werkgruppe Richters tritt dies deutlicher zutage als in seinen "Übermalten Fotografien". Als Ausgangspunkt für seine "Übermalten Fotografien" dienen keine Fotos mit künstlerischem Charakter. Es sind vielmehr fast immer Aufnahmen aus Richters Alltag: Schnappschüsse von Feiern, Urlauben und Ausflügen tragen nicht die künstlerische Handschrift Richters, sondern vielmehr die seiner familiären und privaten Seite. Die übermalten Fotografien stehen dabei in direktem Zusammenhang zu Richters malerischem Werk, denn sie hängen eng mit dem Entstehungsprozess der Gemälde zusammen. Die häufig mit dem Entstehungsdatum betitelten Übermalungen entstehen am Ende eines Arbeitstages, wenn der Rakel bereits ausgiebig zum Einsatz kam und mit unterschiedlichsten Farbanhaftungen versehen ist. Richter zieht die Fotografien über den Rakel und verbindet so die privaten Schnappschüsse untrennbar mit seinem malerischen Hauptwerk. Mit dem selbsterklärten Abschluss seines malerischen Werkes im Jahr 2017 beendete er auch die Arbeit an der Werkgruppe der Übermalungen.Der hier angebotenen Arbeit liegt die Fotografie eines Waldpanoramas zugrunde. Im Kontrast zu der Schwarz-Weiß Fotografie steht der in dieser Arbeit besonders großflächige, blauweiße Abdruck des Rakels. Die Struktur des Farbabdrucks fängt die Bewegung, mit der Richter den Abzug über sein Arbeitsinstrument zieht, ein und verstärkt so den rhythmischen Effekt des Farbwechsels. Die Farbgebung und -struktur evoziert beim Betrachter dabei unweigerlich das Bild eines Himmels. Zur Verbindung von Malerei und Fotografie äußert sich der Künstler wie folgt: "Die Fotografie hat fast keine Realität, ist fast nur Bild. Und die Malerei hat immer Realität, die Farbe kann man anfassen, sie hat Präsenz; sie ergibt aber immer ein Bild - egal, wie gut oder schlecht. Theorie, die nichts bringt. Ich habe kleine Fotos gemacht, die ich mit Farbe beschmierte. Da ist etwas von dieser Problematik zusammengekommen, und das ist ganz gut, besser als das, was ich darüber sagen konnte." (Gerhard Richter in einem Interview mit Jonas Storsve, 1991, zit. nach Homepage des Künstlers: https://gerhard-richter.com/de/quotes/mediums-3/photography-16; Stand 24.10.23) Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Deutschland: 44,00 Euro inkl. 7,03 Euro MwSt EU: 70,00 Euro inkl. 11,18 Euro MwSt Weltweit: 120,00 Euro inkl. 19,16 Euro MwSt zzgl. VersandversicherungErläuterungen zum Katalog

Lot 8

HÖDICKE, KARL HORST1938 NürnbergTitel: Gelbe Reflexion (Große Reflexion II). Datierung: 1965. Technik: Öl auf Nessel. Maße: 150 x 160cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Hödicke 65. Zudem bezeichnet verso oben auf Keilrahmen: K.H. Hödicke Berlin 15 Fasanenstraße 58 Große Reflexion II. Rahmen/Sockel: Rahmen. Provenienz:- Privatsammlung NorddeutschlandAusstellungen:- Palais Populaire, Berlin 2020- Staatliche Graphische Sammlung München, 2020- Hall Art Foundation - Schloss Derneburg, 2020/21Literatur:- Ausst.-Kat. K.H. Hödicke, Staatliche Graphische Sammlung München, 2020, S. 36, Abb.- Ausst.-Kat. K.H. Hödicke Malerei 1961 - 2015, Hall Art Foundation - Schloss Derneburg, 2020/21, o.S., Abb.- Seltenes Hauptwerk aus der gesuchten Werkreihe der "Reflexionen"- Museale Arbeit mit starkem kunsthistorischem Kontext- Leuchtend-expressive FarbigkeitKarl Horst Hödicke gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter der "Neuen Figuration". Mit seinen großformatigen, farbgewaltigen Werken leistete er einen entscheidenden Beitrag zur figurativen Malerei der Nachkriegszeit. Hödicke bildete mit seiner künstlerischen Position dabei einen Gegenpol zu der in den 1960er Jahren dominierenden Abstrakten Kunst. Der ursprünglich in Nürnberg geborene Hödicke kommt 1957 im Alter von 19 Jahren mit seiner Familie nach Berlin. Bereits in seiner Jugend kam er in Süddeutschland vermehrt mit Werken der Gruppe "Blauer Reiter" in Kontakt. Die strahlende Farbigkeit der Werke hatte signifikanten Einfluss auf Hödickes Entscheidung Künstler zu werden und findet sich später auch in seinem eigenen Oeuvre wieder.Die Vertreter der "Neuen Figuration" - zu denen auch Baselitz, Immendorff und Penck gehören - begehrten mit der Rückkehr zur figürlichen Malerei gegen das in ihren Augen zu intellektuelle und verkopfte deutsche Informel auf. Hödicke befasst sich in seinem Oeuvre inhaltlich mit dem Themenkomplex Großstadt, im speziellen mit Berlin als seinem Schaffensort. Dabei versteht er sich aber nicht als einfacher Chronist Berlins, sondern dokumentiert vielmehr Sinneseindrücke und das herrschende Lebensgefühl. Mit dynamischem Gestus fängt Hödicke verschiedenste Szenen der Großstadt ein. Dabei arbeitet er nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit einer eigenen Rakeltechnik, mit der er einen zunehmend anonymen und weniger handschriftlichen Gestus schafft, der mit dem Lebensgefühl der Großstadt einhergeht. Als eine seiner bedeutendsten Werkgruppen gelten die "Reflexionen" aus den 1960er Jahren, in denen Hödicke sich mit dem Verkehr in der Großstadt auseinandersetzt. Mit schnell geführtem Pinselstrich und der für Hödicke so charakteristischen Rakeltechnik nimmt der Künstler den Betrachter an die Hand und begleitet ihn in die leuchtende Welt der Großstadt. Zentrales, wie auch namensgebendes Element seiner "Reflexionen" sind dabei die Spiegelungen und Reflexionen künstlichen Lichts im Kontext bewegter Oberflächen. Kaum ein Künstler vermag die Essenz der Bewegung so vollendet einzufangen wie Hödicke.Was auf den ersten Blick wie ein gegenstandsloses Sujet wirkt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ein phasenartiger Bewegungsablauf. Das die vorliegende Arbeit dominierende leuchtende Gelb erinnert die Rezipienten automatisch an die typisch gelben Fliesen des Berliner Untergrund-Systems, in denen sich die Lichtreflexe der Neonbeleuchtung mit den im Minutentakt vorbeiziehenden U-Bahnen verschränken und überlagern. Die vorliegende Arbeit nimmt dabei innerhalb der Werkgruppe einen besonderen Stellenwert ein, da vielfältige Bezüge zu weiteren Gemälden der Werkreihe vorliegen. So stellt die Arbeit eine direkte Weiterentwicklung des Werkes "Große Reflexion I" aus demselben Jahr dar (Vgl. Abb. 1). Er greift das Motiv in ähnlicher Farbigkeit auf, ergänzt und entwickelt es jedoch durch genaue Akzentuierung weiter und erzeugt so nahezu vibrierende Spannungsflächen, mit denen er virtuos die Bewegung auf der Leinwand festhält. Dass Hödicke - auch wenn seine Werke auf den ersten Blick vielleicht einen anderen Eindruck vermitteln - keineswegs ein abstrakter Maler, sondern ein Meister der Neuen Figuration ist, wird spätestens im direkten Vergleich mit dem Schwesternbild "Grüne Reflexion" aus dem Jahr 1964 deutlich. Wie der Name bereits verrät, setzt Hödicke hier einen sehr ähnlichen Bildaufbau um, der allerdings von lebendigen Grüntönen bestimmt wird. Bei der Betrachtung des nahezu identischen Bildaufbaus wird die figurative Grundlage seiner Werke deutlich. Mit der Arbeit "Gelbe Reflexion" können wir ein Hauptwerk Hödickes aus einer seiner bedeutendsten Schaffensphasen anbieten. Die Arbeit von musealer Qualität überzeugt nicht nur als herausragendes Exempel für Hödickes Oeuvre, sondern ist auch unumstritten eines der relevantesten Werke aus der Anfangszeit der Neuen Figuration und steht so stellvertretend für eine Zeit, in der die figurative Malerei deutscher Künstler erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder internationale Bedeutung erlangte. Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.Erläuterungen zum Katalog

Lot 1275

Jewellery, Silver and Pens, a wooden Art Nouveau jewellery box with decorated repousse work lid containing a selection of items to include silver and mother of pearl pen knife, silver napkin ring, a silver Ferrari da Vanese pen (lid does not attach to pen body) and other pens to include Cross, boxed cufflinks in the form of shotgun cartridges, 3 powder compacts, 1 silver and other EPNS teaspoons, a selection of silver plated animals, a selection of silver and other earrings, 3 pairs of original Vivienne Westwood earrings, silver fairy brooch, vintage cufflinks decorated with Scottie dog heads and more. A good selection (gd)

Lot 112

Banco Nacional Ultramarino, Portuguese Guinea, printers’ archival specimen 5 Mil Reis, 1 March 1909, serial number range 40001 to 65000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type I, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, in PMG holder 63, choice uncirculated, rare BNU PG5hs, Pick 3s £300-£400

Lot 115

Banco Nacional Ultramarino, Portuguese Guinea, printers’ archival specimen 50 Mil Reis, 1 March 1909, serial number range 3001 to 4000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type I, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, in PMG holder 63, choice uncirculated, rare and striking BNU PG11es, Pick 5Bs £800-£1,000

Lot 139

Banco Nacional Ultramarino, Portuguese India, printers’ archival specimen 5 Rupias, 1 January 1906, serial number range 300001 to 310000, Alfredo Mendes da Silva signature, ship seal type III, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, previously mounted, in PMG holder 63, choice uncirculated, very rare BNB B301es, Pick 15bs £3,000-£4,000

Lot 140

Banco Nacional Ultramarino, Portuguese India, printers’ archival specimen 10 Rupias, 1 January 1906, serial number range 160001 to 170000, Alfredo Mendes da Silva signature, ship seal type III, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, in PMG holder 65 EPQ, gem uncirculated, extremely rare, this being one of only six archival specimens ever made for this ship seal, in addition to being the finest example graded by PMG, superb BNB B302es, Pick 16bs £4,000-£5,000

Lot 48

Banco Nacional Ultramarino, Mozambique, specimen 2500 Reis, 2 January 1908, no serial number, Alfredo Mendes da Silva signature, perforated SPECIMEN, in PMG holder 64, choice uncirculated, very rare BNU MZ25s3, Pick 30s £600-£800 --- This is the BNU plate note.

Lot 54

Banco Nacional Ultramarino, Mozambique, printers’ archival specimen 2500 Reis, 1 March 1909, serial number range 520001 to 540000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type I, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, previously mounted, in PMG holder 63, choice uncirculated, rare, with only five print runs, this being the fourth BNU MZ32ds, Pick 34s £240-£300

Lot 57

Banco Nacional Ultramarino, Mozambique, printers’ archival specimen 20 Mil Reis, 1 March 1909, serial number range 172001 to 182000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type III, perforated CANCELLED, order number and date inked inked in top margin, in PMG holder 30, very fine, very rare, this being the first of only four print runs for this issue BNU MZ39as, Pick 41s £240-£300 --- This is the BNU plate note.

Lot 6

Banco Nacional Ultramarino, Angola, printers’ archival specimen 10 Mil Reis, 1 March 1909, serial number range 120001 to 140000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type III, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, in PMG holder 64, choice uncirculated, this is the first print run for this seal BNU AN24as, Pick 34s £400-£500

Lot 7

Banco Nacional Ultramarino, Angola, printers’ archival specimen 20 Mil Reis, 1 March 1909, serial number range 65001 to 70000, Luis Diogo da Silva signature, ship seal type I, perforated CANCELLED, order number and date inked in top margin, in PMG holder 64, choice uncirculated, very scarce BNU AN25s, Pick 35s £400-£500

Lot 759

Junta da Fazenda Publica, Portuguese India, a joined pair of original watermarked papers for 20 and 100 Rupias, 1883, combined on one sheet just as the paper was made and the notes were printed, with extensive pencil annotation, also four sheets of trial watermarks for 100 Rupees, that do not appear to have been used on any notes, including one with pencil drawings and one with ink and pencil annotations, paper dated 1881, all housed in a blue archival paper folder with annotations and dates on the front, detailing the original contents, most of which are sadly no longer present, as produced, generally extremely fine or better, extremely rare and potentially unique (5 papers, one envelope) BNB B103, B105, Pick A3, PNL for types £2,000-£2,600 --- VAT This lot is subject to VAT at 20% of the hammer price unless exported outside the UK. If exported then VAT is still applicable to the buyer's premium --- --- Provenance: These items are directly from the Portals Paper archive

Lot 122

Pratt Barlow, British, mid-late 20th century - Evening, Ristorante da Luca; oil on board, inscribed on the reverse of the stretcher, 55 x 64.5 cm

Lot 132

13 Mixed Bottles to include Jack Daniels Tennessee Honey Whisky, 1lt, 35%, Bell's Christmas 1991 Blended Old Scotch Whisky, 70cl, 40%, Black & White Choice Old Scotch Whisky, 70cl, 40%, Chivas Regal Blended Scotch Whisky, 1lt, 43%, Chivas Regal Blended Scotch Whisky, 75cl, 43%, 2 x Jameson Triple Distilled Irish Whisky, 70cl, 40%, Aberlor Single Highland Malt Scotch Whisky, 1lt, 57.1%, with box, Carlos 1 Solera Gran Reserva Brandy de Jerez, 100cl, 38%, Duc de Loussac Bas Armagnac XO, 70cl, 40%, Taylors LBV 2003 port, Cockburns Special Reserve Port, Quinta da Mesquita Tawny PORT

Lot 110

Grahams Vintage Port 1977 1 bt Quinta do Vesuvio Vintage Port 1991 1 bt Quinta do Vesuvio Vintage Port 2001 1 bt Taylors Quinta da Vargellas Vintage port 1996 1 bt Cockburns Vintage Port 1985 1 bt Cockburns Quinta Dos canais 1992 1 bt Calem Vintage Port 1983 2 bts Above 8 bts

Lot 5001

Alberti, Cherubino -- Bildnis Heinrichs IV. von Frankreich in allegorischer Rahmung. Kupferstich. 39,8 x 25,8 cm. 1595. B. XVII, S. 93,124. Ganz ausgezeichneter Druck mit zartem Plattenton und mit schmalem Rand um die markant zeichnende Facette. Schwach nur fleckig, verso leichte horizontale Mittelfalte mit weiteren zarten Fältchen, leichte Vertikalspur, verso kleine Bleistiftannotationen sowie kleine Klebereste, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5003

Aldegrever, Heinrich -- Lot und seine Töchter. Kupferstich. 9,3 x 7,1 cm. B. 13, Hollstein 13, Mielke (New Hollstein) 13. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, partiell an diese geschnitten. Minimal angestaubt, verso kleine Montierungsreste, sonst tadellos. Selten. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5004

Aldegrever, Heinrich -- Die Geschichte der Susanna: Susanna im Bade; Susanna wird des Ehebruchs angeklagt; Die beiden Alten vor Gericht; Die Steinigung der beiden Alten. 4 Kupferstiche. Je ca. 11,4 x 8,1 cm. B. 30-33, Hollstein 30-33, Mielke (New Hollstein) 30 I (von III), 31, 32 I (von II), 33 I (von II). Die vollständige Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken mit der vollen Darstellung, partiell in diese geschnitten sowie Spuren der Plattenkante. Vereinzelt etwas fleckig und angestaubt, verso Spuren alter Montierung, B. 30 winzige hinterfaserte Stelle im Hausdach verso, B. 31. dünne Papierstellen, punktuelle Anfaserungen, B. 32 ausgebesserte Stellen im oberen Bereich, vereinzelt mit dezenter Federretusche, sonst schön. Errata: Bei B. 32 ist die obere rechte Ecke angesetzt und vollständig mit Federretusche ergänzt. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5007

Altdorfer, Albrecht -- Der hl. Hieronymus im Kirchhof. Kupferstich. 12 x 10,5 cm. B. 22, Winzinger 121, Mielke (New Hollstein) e.24.Ausgezeichneter, klarer Druck bis an die Plattenkante geschnitten, partiell auf diese. Leicht angestaubt und stockfleckig, die oberen Ecken etwas dünn, die untere rechte Eckspitze hinterfasert, verso Montierungsreste, sonst sehr schön. Selten. Aus der Sammlung der Fürsten d'Arenberg (Lugt 567) sowie aus einer wohl bisher unbekannten Sammlung "R. Sch." (nicht in Lugt), - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5009

Baldung, Hans -- Der verhexte Stallknecht. Holzschnitt. 34,1 x 20 cm. (1544). Hollstein 237 II. Wz. Osterlamm im Vierpass.Das seltene und aufgrund der extremen perspektivischen Verkürzung für die Kunstgeschichte bedeutsame Blatt in einem ganz ausgezeichneten Druck bis an die Einfassung beschnitten. Unauffällig geglättete horizontale Mittelfalte, dort minimale Ausbesserungen, schwache Leimspuren verso, weitere unbedeutende Fleckchen und Altersspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5015

Beham, Barthel -- Bildnis Kaiser Karl V. Kupferstich. 20,8 x 13,6 cm. 1531. B. 60, Pauli 90, Hollstein 90 IV, Röver-Kann (New Hollstein) 104 IV. Wz. Kreis mit sechszackigem Stern. Ganz ausgezeichneter Druck überwiegend an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines weißen Rändchens. Minimal angestaubt sowie vereinzelt leicht fleckig, vor allem rechts oben, die Ränder teils minimal bestoßen und mit kleinen Läsuren, verso zarte Spuren einer Federnachzeichnung des Dargestellten, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst gut. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5018

Beham, Hans Sebald -- Judith im Fensterbogen sitzend. Kupferstich. 7,4 x 4,8 cm. 1547. B. 12, Pauli 13, Hollstein 12 III (von IV).Vor den weiteren Diagonalen. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit der vollen Darstellung, partiell Spuren der Einfassungslinie. Leicht angestaubt, dünne Papierstellen, winziges, kaum merkliches Nadellöchlein über dem Kopf Judiths, sonst tadellos. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5020

Beham, Hans Sebald -- Melencolia. Kupferstich. 7,9 x 5,1 cm. 1539. B. 144, Pauli 145, Hollstein 145 IV (von VI).Hans Sebald Beham stammte aus Nürnberg und lernte dort unter dem Einfluss Dürers, der in Behams Darstellung der Melencolia deutlich sichtbar ist. Auf diesem basiert Behams geflügelte Melencolia, die ähnlich im antiken Kontemplationsgestus den Kopf auf die Hand stützt. Die von Dürer übernommenen Elemente Zirkel, Kugel, Meißel, Säge, Sanduhr und Buch werden als Attribute der Saturnkinder interpretiert, als Verweise auf Tätigkeiten reiner und angewandter Geometrie wie bestimmte Handwerke und Gelehrsamkeit. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit dem Datum, vor den weiteren Überarbeitungen und Kreuzschraffuren, mit feinem Rand um die markant zeichnende Plattenkante. Verso schwach fleckig sowie winziger Montierungsrest, sonst vollkommen und tadellos schön erhaltenes Exemplar. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5021

Beham, Hans Sebald -- Das Wappen mit schreitendem Löwen. Kupferstich im Oktogon. 6,8 x 5,8 cm. (1544). B. 255, Pauli 266, Hollstein 266 II. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die oktogonale Plattenkante. Schwach angestaubt und minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Aus der Sammlung Lawson Thompson (Lugt 1770). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5026

Bellange, Jacques -- Die Verkündigung. Radierung. 34,3 x 31,6 cm. Nach 1613. Robert-Dumesnil 1, Walch 24 II, Worthen/Reed 42, Griffiths/Hartley 9. Wz. Posthorn mit kleinem lothringer Kreuz (?). Jacques Bellange gilt heute zweifellos als einer der unkonventionellsten und ausdrucksstärksten graphischen Künstler des Spätmanierismus, der in seinem relativ kleinen Å’uvre aus etwa 47 radierten Arbeiten einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelte. Als Maler ausgebildet und von 1602 bis 1616 am Hofe des Herzogs von Lothringen in Nancy tätig, setzte Bellanges intensivere Beschäftigung mit der Radierkunst wahrscheinlich erst relativ spät ein, wohl nach 1613, und muss sich demnach in sehr kurzer Zeit entwickelt haben. Das vorliegende, den reifen Stil des Künstlers exemplarisch aufzeigende Blatt mit der bildmäßig aufgefassten Darstellung der Verkündigung zählt zu den Hauptblättern des Meisters. Bellanges vollends ausgereifte Radiertechnik charakterisiert die souveräne Beherrschung unterschiedlicher Modi plastischer Modellierung, von dichten Schraffuren bis zu zarten Punktgefügen, die er in wiederholten Überlagerungen zu einem komplex durchmusterten Gefüge aufbaut. Im Gegensatz zu früheren Radierversuchen ist zudem das Weiß des Papiers nicht mehr nur leere Fläche, sondern harmonisch als Lichtpartie in das Clair-obscur miteinbezogen. Die spannungsreich differenzierte und zugleich kompakte Durchbildung der fast gesamten Blattfläche akzentuiert als ausdruckssteigerndes Mittel die manieristische Überhöhung der Figuren und spirituelle Intensität des gezeigten Momentes. Als Inspirationsquelle für die Figur des Engels diente Bellange wohl Caravaggios Gemälde gleichen Themas in Nancy (heute Musée des Beaux Arts).Das Blatt im zweiten Zustand mit der Signatur - vom ersten Zustand ist nur ein Abzug in Boston bekannt - in einem prachtvollen, prägnanten und die tonalen Valeurs gegensatzreich wiedergebenden Abzug mit der vollen Einfassung an drei Seiten, unten mit Spuren der Facette. Unauffällig geglättete Mittelfalte verso, punktuell unmerkliche Bereibungen, drei Ecken montierungsbedingt minimal dünn, die obere rechte Spitze hinterlegt, unbedeutend angestaubt, vor allem verso, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Von größter Seltenheit. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5028

Binck, Jakob -- Die Jungfrau mit dem Wickelkind. Kupferstich nach Albrecht Dürer. 9,4 x 7,1 cm. Nicht in Bartsch, Hollstein 55.Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem Rändchen. Leicht angestaubt und nur schwach fleckig, rechts im Bereich des Kissens hinterfasert, verso kleine Montierungsreste, sonst sehr schön erhalten. Aus den Sammlungen Karl Eduard von Liphart (Lugt 1687) und Paul Davidsohn (Lugt 654). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5030

Bloemaert, Cornelis -- Joseph und Potiphars Weib. Kupferstich nach Jacques Blanchard. 21,4 x 28,8 cm. Hollstein 1 I (II). Wz. Schriftzug.Der erste Zustand vor der Adresse Mariettes ist nur in wenigen Sammlungen vertreten. Hier in einem ganz ausgezeichneten Abzug mit umlaufendem Rändchen. Leicht berieben, minimal angestaubt und stockfleckig, oben alt montiert und verso mit Montierungsresten sowie einer alten Federannotation, sonst sehr schön und original erhalten. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5031

Bol, Hans -- Das Spiel mit der Gans. Radierung. 32,7 x 46,2 cm. Hollstein 15 II, Mielke (New Hollstein) 197 II. Wz. Wäppchen.Hollstein bezeichnete dieses seltene großformatige und inhaltlich kuriose Blatt als Hauptwerk Bols. Ganz ausgezeichneter Druck, knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, seitlich mit Spuren derselben. Die rechte obere Ecke ergänzt und retuschiert, links davon im oberen Rand ergänzte und retuschierte Fehlstellen, eine von ca. 3 cm Breite, umlaufend weitere hinterlegte Randläsuren, eine kleine ergänzte Fehlstelle im Fluss an der Brücke, zahlreiche dünne, verso fachmännisch hinterfaserte Stellen, geglättete hinterfaserte Mittelfalte, insgesamt etwas stockfleckig und gebräunt, der Gesamteindruck, auch angesichts der Größe des Blattes, noch gut. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5032

Bolswert, Boetius Adams -- "Boereverdriet": Die Schrecken des spanischen Krieges. Kupferstich nach David Vinckboons. 22 x 28,4 cm. 1610. Hollstein (Bolswerth) 314, Hollstein (Vinckboons) 14 I (von II). Wz. Lothringer Kreuz mit doppeltem C.Aus der vierteiligen Folge "Boereverdriet". Vor der Löschung von "excud.". Prachtvoller, differenzierter Druck mit feinem Ränchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Textrand, partiell mit Spuren der Plattenkante. Geglättete vertikale Mittelfalte verso, leicht angestaubt, sonst tadellos. Aus der Sammlung Friedrich Quiring (Lugt 1041c). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5034

Bolswert, Schelte Adams -- Das singende Paar. Kupferstich nach Theodoor Rombouts. 29,2 x 34,4 cm. Hollstein 295.Bei der vorliegenden ansprechenden Genredarstellung dürfte es sich um ein Doppelbildnis des flämischen Malers Theodoor Rombouts und seiner Gattin handeln. Als Modell diente höchstwahrscheinlich ein Gemälde Rombouts, das der Künstler Ende der 1620er Jahre geschaffen hat und dessen Verbleibort heute unbekannt ist. Der virtuose Kupferstich des Schelte Adams Bolwert gibt das Original mit leichten Abwandlungen wieder. Die intime Szene ist als eine Allegorie der ehelichen Harmonie zu verstehen. Die Inschrift ist ein Verweis darauf, dass von der Musik heilsame Kraft ausgeht. Allerdings Musica docta. d.h. anspruchsvoll und von hoher künstlerischer Qualität. Das Blatt zeigt die für den Rubensstecher Bolswert charakteristische handwerkliche Konzentration und Meisterschaft (siehe Ausst.Kat. Spiegel van Alledag. Nederlandse genreprenten 1550 - 1700, bearb. E. de Jongh, G. Luijten, Rijksmuseum Amsterdam, 1997, Nr. 42, S. 217-220). - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand. Geringfügige Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5036

Boyvin, René -- Der Wettstreit zwischen Athena und Poseidon. Kupferstich nach Rosso Fiorentino. 12,1 x 24,1 cm. Robert-Dumesnil 67, Le Blanc 17, IFF S. 177.Dargestellt ist ein sinnträchtiges mythologisches Thema, das den Wettkampf zwischen Athena und Poseidon visualisiert. Die Götter des Olymps veranstalteten einen Wettkampf zwischen beiden Protagonisten, um darüber zu entscheiden, wer fortan die Schirmherrschaft über die Hauptstadt von Attika innehaben sollte. Neptun, bewaffnet mit dem Dreizack, zähmt ein sich aufbäumendes Pferd und lässt einen Brunnen sprudeln, während Pallas Athena auf dem trockenen Boden Griechenlands einen Ölbaum pflanzt und auf diese Weise den Wettkampf gewinnt. Folgerichtig gelangte die Hauptstadt Attikas zu ihrem Namen Athen. Robert-Dumesnil schrieb das schöne Blatt aufgrund seiner hohen künstlerischen Qualität fest dem René Boyvin zu ("Tres jolie pièce gravée, à n'en pas douter, par notre artiste"). Als Vorlage diente ein verloren gegangenes Fresko Rosso Fiorentinos auf der westlichen Wand der Galerie des François Ier in Fontainebleau, dessen Komposition durch eine Radierung von Antonio Fantuzzi (Jenkins AF32) überliefert ist. - Prachtvoller, scharfer und gleichmäßiger Druck mit der Einfassungslinie. Minimale Erhaltungsmängel, sonst vorzüglich erhalten. Von großer Seltenheit. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 5037

Bril, Paul -- Hügelige Landschaft mit dem Eremiten. Radierung in Braun. 21,3 x 27,7 cm. Hollstein 3. Wz. Schriftzug.Ganz ausgezeichneter, seltener Abzug in Braun mit schmalem Rand um die Facette. Geringfügig angestaubt und leicht fleckig zu den Rändern hin, die vier Ecken mit Reparaturen sowie jeweils einem Nadellöchlein, am unteren Rand ein Federstrich in schwarz, oben rechts zwei Fältchen und verso Montierungsreste, sonst schön. Aus der Sammlung Albert van Loock (Lugt 3751). - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

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