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A rare air-gun by Nagel & Menz dating: third quarter of the 19th Century provenance: Germany Smooth, octagonal, swivelling, 5.5 mm cal. barrel, featuring the golden signature "NAGEL SOHN & MENZ IN BADEN.", with fore -and rear-sight; smooth, blued, round frame, complete with a key to load it; briarwood stock with fore-end, checkered neck, iron mounts, trigger and set trigger. dimensions: length 108.5 cm. Start Price: €1200
Emil Schumacher 1912 Hagen - 1999 San José/IbizaG-10/1959. 1959.Mischtechnik. Gouache und Tusche über collagiertem Papier, auf Holz kaschiert. Rechts unten signiert und datiert. 38,5 x 29,5 cm (15,1 x 11,6 in), blattgroß. [JS]. Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer `0/2.815` registriert.PROVENIENZ: Galerie Heseler, München.Privatsammlung Baden-Württemberg. Schumachers Malweise ist in hohem Maße von einer Eigendynamik und Eigengesetzlichkeit geprägt, die der Künstler mit folgenden Worten beschreibt: `Meist beginnt es mit einem Stupps, den ich dem Papier mit einem Pinsel, in Farbe getaucht, gebe, oder mit einer Kreide, und dann ist zumeist kein Halten mehr. Es hat mich ergriffen, und alles Weitere ist eine Folge von Tun und Lassen` (zit. nach: Emil Schumacher, Ausst.-Kat. Annamarie M. Andersen Kunsthandel, Zürich 1993, S. 4). Anfang der 1950er verabschiedet sich Schumacher vom Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die reine Ausdruckskraft der Malerei. Farbe und Materie werden zum zentralen Bildfaktor erklärt, der durch die Einarbeitung von Papiercollagen oder Sand zunehmend an Plastizität gewinnt. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. ca. 10.49 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONEmil Schumacher 1912 Hagen - 1999 San José/IbizaOhne Titel. 1959.Mixed media. Gouache and India ink over collaged paper, laminated on wood. Signed and dated lower right. 38,5 x 29,5 cm (15,1 x 11,6 in), the full sheet. [JS]. PROVENANCE: Galerie Heseler, Munich.Private collectionBaden-Württemberg. ca. 10.49 h +/- 20 min.
Fred Thieler 1916 Königsberg - 1999 BerlinO/III/61 (Mit Kreiszentrum). 1961.Mischtechnik auf Leinwand. Melchior 6/34. Rechts unten signiert. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. 114 x 131,5 cm (44,8 x 51,7 in). [JS]. PROVENIENZ: Galerie Heimeshoff, Essen.Privatsammlung.Galerie Nothelfer, Berlin.Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Fred Thieler. Arbeiten von 1940-1986, Akademie der Künste (Berlin), Saarland Museum, Moderne Galerie (Saarbrücken), Berlin 1986, Abb. S. 75.Fred Thieler. Dialog mit der Farbe, Kunsthalle Emden/Stiftung Henri Nannen, Daniel- Pöppelmann-Haus (Herford), Städtische Kunstsammlungen Schweinfurt, Köln 1991, Abb. S. 23. ca. 10.58 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFred Thieler 1916 Königsberg - 1999 BerlinO/III/61 (Mit Kreiszentrum). 1961.Mixed media on canvas. Melchior 6/34. Signed lower right. Verso signed, dated, titled and inscribed. 114 x 131,5 cm (44,8 x 51,7 in). [JS]. PROVENANCE: Galerie Heimeshoff, Essen.Private collection.Galerie Nothelfer, Berlin.Private collection Baden-Württemberg. LITERATURE: Fred Thieler. Arbeiten von 1940-1986, Akademie der Künste (Berlin), Saarland Museum, Moderne Galerie (Saarbrücken), Berlin 1986, illu. p. 75.Fred Thieler. Dialog mit der Farbe, Kunsthalle Emden/Stiftung Henri Nannen, Daniel- Pöppelmann-Haus (Herford), Städtische Kunstsammlungen Schweinfurt, Cologne 1991, illu. p. 23. ca. 10.58 h +/- 20 min.
Yong Po Ohne Titel. 1964.Mischtechnik auf Leinwand. Mittig unten signiert und datiert. 130 x 130 cm (51,1 x 51,1 in). [SM]. PROVENIENZ: Galerie Senatore, Stuttgart (auf dem Keilrahmen mit Stempel).Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 11.04 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONYong Po Ohne Titel. 1964.Mixed media on canvas. Signed and dated lower center. 130 x 130 cm (51,1 x 51,1 in). [SM]. PROVENANCE: Galerie Senatore, Stuttgart. (With stamp on stretcher)Private collection Baden-Württemberg. ca. 11.04 h +/- 20 min.
Ferdinand Kriwet 1942 DüsseldorfGold-Text. 1973.Messing hochglänzend vergoldet auf eloxiertem Aluminium, in Plexiglaskasten montiert. Unikat. 202 x 103 x 15 cm (79,5 x 40,5 x 5,9 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Ferdinand Kriwet, Mitmedien, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 13.11.-7.12.1975/Arbeiten 1960-1975, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, 21.11.1975-18.1.1976, Abb. S. 91.Kriwet - Yester `n` Today, Kunsthalle Düsseldorf, 19.2.-1.5.2011/Galerie im Taxispalais Innsbruck, 14.5.-3.7.2011, mit Abb. S. 270 (dort angeschnitten zu sehen). ca. 11.38 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFerdinand Kriwet 1942 DüsseldorfGold-Text. 1973.Highly polished gilted brass on anodized aluminum, mounted in plexiglass box. Unique piece. 202 x 103 x 15 cm (79,5 x 40,5 x 5,9 in). PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Ferdinand Kriwet, Mitmedien, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 13 November - 7 December, 1975/Arbeiten 1960-1975, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, 21 November, 1975 - 18 January, 1976, illu. on p. 91.Kriwet - Yester `n` Today, Kunsthalle Düsseldorf, 19 February - 1 May, 2011/Galerie im Taxispalais Innsbruck, 14 May - 3 July, 2011, with illu. on p. 270 (partly shown). ca. 11.38 h +/- 20 min.
Horst Antes 1936 Heppenheim - lebt und arbeitet in Sicellino, Wolfartsweier und BerlinMagisches Quadrat C=15. 1971.Collage. Acryl, Federn und Teer auf Leinwand. Dettmann 1971-36. Verso auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. Ca. 33,5 x 43 cm (13,1 x 16,9 in). In Plexiglaskasten montiert. Gesamtmaß: 67 x 57 x 10 cm (26,4 x 22,4 x 3,9 in).[CB].PROVENIENZ: Galerie Stangl, München (verso mit dem Etikett).Galerie Valentin, Stuttgart.Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Horst Antes. Dreiundfünzig Bilder - dreiunddreißig Sammler aus Süddeutschland, Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen und Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, 1987 (verso mit dem Speditionsetikett). ca. 11.47 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONHorst Antes 1936 Heppenheim - lebt und arbeitet in Sicellino, Wolfartsweier und BerlinMagisches Quadrat C=15. 1971.Collage. Acrylic, feather and tar on canvas. Dettmann 1971-36. Verso of canvas signed, dated, titled and inscribed. Ca. 33,5 x 43 cm (13,1 x 16,9 in). Mounted in plexiglass box. Dimensions: 67 x 57 x 10 cm (26,4 x 22,4 x 3,9 in).[CB].PROVENANCE: Galerie Stangl, Munich (verso with label).Galerie Valentin, Stuttgart.Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Horst Antes. Dreiundfünzig Bilder - dreiunddreißig Sammler aus Süddeutschland, Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen und Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, 1987 (verso with shipping label). ca. 11.47 h +/- 20 min.
Adam Myjak 1947 Warschau lebt und arbeitet in WarschauOhne Titel (aus dem Zyklus `Menschliche Landschaften`). Wohl 1980er Jahre.Bronze mit schwarzbrauner Patina. Mit dem Namenszug. Eines von 2 Exemplaren. 140 x 120 x 57 cm (55,1 x 47,2 x 22,4 in). [SM]. PROVENIENZ: Galerie Wild, Frankfurt (Juni 1992).Privatsammlung Baden-Württemberg. Der Mensch, besonders der menschliche Kopf, stellt das große Leitmotiv im ?uvre von Adam Myjak dar. Diesem Thema widmet er sich als Zeichner und, vor allem, als Bildhauer. Meist arbeitet Myjak in Bronze oder glasierter Terrakotta. Figuration verknüpft er dabei gekonnt mit abstrakten Elementen. In der dreidimensionalen Technik gelingt es Adam Myjak, dem menschlichen Körper eine Drastik und Ausdruckskraft abzuringen, die den Betrachter im Innersten berührt. Es ist nicht die individuelle Physiognomie, der sein Interesse gilt. Die Arbeiten Adam Myjaks zeigen vielmehr allgemeine Zustände des Menschlichen, sind gleichsam formgewordener Existenzialismus. ca. 12.03 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAdam Myjak 1947 Warschau lebt und arbeitet in WarschauOhne Titel (aus dem Zyklus `Menschliche Landschaften`). Wohl 1980s.Bronze with black brown patina. With name. One of 2 copies. 140 x 120 x 57 cm (55,1 x 47,2 x 22,4 in). [SM]. PROVENANCE: Galerie Wild, Frankfurt (Juni 1992).Private collection Baden-Württemberg. ca. 12.03 h +/- 20 min.
Bernd Zimmer 1948 Planegg bei München - lebt und arbeitet in PollingAm Nemisee. 1982.Dispersion auf Leinwand. Koos 331. Verso signiert, datiert und betitelt. 160 x 200 cm (62,9 x 78,7 in). [JS]. PROVENIENZ: Privatbesitz Italien.Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 12.39 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONBernd Zimmer 1948 Planegg bei München - lebt und arbeitet in PollingAm Nemisee. 1982.Dispersion on canvas. Koos 331. Verso signed, dated and titled. 160 x 200 cm (62,9 x 78,7 in). [JS]. PROVENANCE: Private ownership Italy.Private collection Baden-Württemberg. ca. 12.39 h +/- 20 min.
Ulrich Erben 1940 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Thomashof bei Goch und DüsseldorfOhne Titel. 1985.Öl auf Leinwand. Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert `1985` und Richtungspfeil. 150 x 180 cm (59 x 70,8 in). [JS]. PROVENIENZ: Galerie Luise Krohn, Badenweiler.Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 12.48 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONUlrich Erben 1940 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Thomashof bei Goch und DüsseldorfOhne Titel. 1985.Oil on canvas. Verso of folded canvas signed and dated `1985` and arrow indicating the direction. 180 x 150 cm (70,8 x 59 in). [JS]. PROVENANCE: Galerie Luise Krohn, Badenweiler.Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 12.48 h +/- 20 min.
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachLa Thebaïde, Acte IV, Scène III. 1991.Aquarell, Bleistift, Pastell und Fettkreide über einem Kupferstich von Jean Guillaume Moitte (1764-1810). Rechts unten signiert. Verso signiert und betitelt. Auf festem Velin. 48,6 x 31,7 cm (19,1 x 12,4 in), Blattgröße. Wir danken dem Atelier Arnulf Rainer für die freundliche Auskunft.AUSSTELLUNG: Arnulf Rainer. Peint sur les Planches Originales, Galerie Stadler, Paris, 23.11.1991-18.1.1992, Ausst.-Kat. o. Nr. (mit Abb.). ca. 13.08 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachLa Thebaïde, Acte IV, Scène III. 1991.Watercolor, pencil, pastel and grease crayon over an engraving by Jean Guillaume Moitte (1764-1810). Signed lower right. Verso signed and titled. On firm wove paper. 48,6 x 31,7 cm (19,1 x 12,4 in), size of sheet. We are grateful to the Atelier Arnulf Rainer for their kind support in cataloging this lot.EXHIBITION: Arnulf Rainer. Peint sur les Planches Originales, Galerie Stadler, Paris, 23 November - 18 January, 1992, ex. cat without number (with illu.). ca. 13.08 h +/- 20 min.
August Macke 1887 Meschede/Sauerland - 1914 Perthes-lès-Hurlus (Frankreich)Zwei Entwürfe zu Tänzerinnen mit Schleier. 1907/08.Aquarell. Heiderich Aquarelle 45, davon die Rückseite. Rechts unten mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775 b) und der handschriftlichen Nummerierung `225` von Elisabeth Erdmann-Macke sowie von ihr bezeichnet `Die Engel bei Maria` (Titel, der sich auf die jetzt getrennte Vorderseite des Blattes bezieht), datiert `1908` und zudem in Bleistift bezeichnet `Buch 27`. Auf festem Skizzenbuchpapier. 11,5 x 19,2 cm (4,5 x 7,5 in), Blattgröße. Rückseite von Blatt 23 des Skizzenbuches 27A. [KP/KD].Wir danken Frau Ursula Heiderich für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Privatsammlung (1957).Privatbesitz Hessen.Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld, 1957, Kat.-Nr. 25.August Macke. Ölbilder, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen, Ausst.-Kat. Galerie Vömel, Düsseldorf, 1974, Kat.-Nr. 17. LITERATUR: Ursula Heiderich, August Macke. Die Skizzenbücher, Stuttgart 1987, S. 657, Abb. S. 656. Das Motiv der Schleiertänzerin wurde bereits 1893 von Henri Toulouse-Lautrec in einer vielbeachteten Farblithografie gestaltet. Die amerikanische Tänzerin Loïe Fuller hatte mit ihrem weltberühmten `danse du feu` in Paris für Aufsehen gesorgt, und die von Raoul Larche nach ihr gestaltete Bronzelampe in Gestalt der schleierschwingenden Tänzerin war ein begehrtes Sammlerobjekt. Auch der von Agathon Léonard gestaltete Tafelaufsatz `Le jeu de l`éscarpe` für die Porzellanmanufaktur Sèvres, geschaffen für die Weltausstellung in Paris 1900, hat das Motiv weiter populär werden lassen. Denkbar wäre, dass Macke eine dieser Ausformungen gesehen hat. ca. 12.43 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAugust Macke 1887 Meschede/Sauerland - 1914 Perthes-lès-Hurlus/FrankreichZwei Entwürfe zu Tänzerinnen mit Schleier. 1907/08.Watercolor. Heiderich Aquarelle 45, rear. Lower right with estate stamp (Lugt 1775 b) and numbered `225` by Elisabeth Erdmann-Macke as well as inscribed `Die Engel bei Maria` (title refers to the sheets front page, which has now been separated), dated `1908` and additionally inscribed `Buch 27`. On firm sketchbook paper. 11,5 x 19,2 cm (4,5 x 7,5 in), size of sheet. Rear of page 23 from sketchbook 27A. [KP/KD].PROVENANCE: Private collection (1957).Private ownership Hesse.Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Macke, Aquarell-Aussstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld, 1957, cat. no. 25.August Macke, Ölbilder, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen, ex. cat. Galerie Vömel, Düsseldorf, 1974, cat. no. 17. LITERATURE: Ursula Heiderich, August Macke. Die Skizzenbücher, Stuttgart 1987, p. 657, illu. p. 656. ca. 12.43 h +/- 20 min.
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachAndromaque, Acte IV, Scène V. 1991.Aquarell, Bleistift und farbige Kreide über Radierung. Rechts unten signiert. Verso signiert und betitelt. Auf Velin. 48,8 x 32 cm (19,2 x 12,5 in), Blattgröße. [SM]. Wir danken dem Atelier Arnulf Rainer für die freundliche Auskunft.AUSSTELLUNG: Arnulf Rainer. Peint sur les Planches Originales, Galerie Stadler Paris, 23.11.1991-18.1.1992, Ausst.-Kat. o. Nr. (mit Abb.). ca. 13.14 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachAndromaque, Acte IV, Scène V. 1991.Watercolor, pencil and color chalk over etching. Signed lower right. Verso signed and titled. On wove paper. 48,8 x 32 cm (19,2 x 12,5 in), size of sheet. [SM]. EXHIBITION: Arnulf Rainer. Peint sur les Planches Originales, Galerie Stadler Paris, 23 November, 1991 - 18 January, 1992, ex. cat without no. (with illu.). ca. 13.14 h +/- 20 min.
Alex Katz 1927 New York - lebt und arbeitet in New York3 PM. 1988.Holzschnitt. Signiert und nummeriert. Eines von zwei Exemplaren außerhalb der Auflage von 50. Auf glattem Papier. 93,5 x 182 cm (36,8 x 71,6 in), blattgroß. [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.18 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAlex Katz 1927 New York - lebt und arbeitet in New York3 PM. 1988.Woodcut. Signed and numbered. One of two copies aside from the edition of 50. On smooth paper. 93,5 x 182 cm (36,8 x 71,6 in), the full sheet. [JS]. PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.18 h +/- 20 min.
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff 1921 Grötzigen/Baden bzw. 1923 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin bzw. 2011 BerlinKobra. 1993.Plastik. Mit Zinn verlötete, gebogene Messingstäbe, auf Schieferplinthe montiert. Auf der Standfläche monogrammiert und datiert. Höhe ohne Plinthe: 47,5 cm (18,7 in). Plinthe: 2,5 x 25 x 25 cm (0,9 x 9,8 x 9,8 in).[SM].Wir danken Herrn Professor Jörn Merkert, Spatzenhausen, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt von den Künstlern erworben). ca. 13.21 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONMartin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff 1921 Grötzigen/Baden bzw. 1923 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin bzw. 2011 BerlinKobra. 1993.Sculpture. Welde with zinc, bent metal rods, mounted on slate plinth. Monogrammed and dated on base. Height without plinth: 47,5 cm (18,7 in). Plinth: 2,5 x 25 x 25 cm (0,9 x 9,8 x 9,8 in).[SM].We are grateful to Professor Jörn Merkert, Spatzenhausen, for his kind support in cataloging this lot.PROVENANCE: Private collection Southern Germany (acquired directly from artist). ca. 13.21 h +/- 20 min.
Günther Förg 1952 Füssen - 2013 FreiburgOhne Titel. 1996.Gouache. Rechts oben signiert und datiert. Verso bezeichnet `w 4` sowie mit Richtungspfeil. Auf leichtem Zeichenkarton. 34,8 x 49,8 cm (13,7 x 19,6 in), blattgroß. [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.31 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGünther Förg 1952 Füssen - 2013 FreiburgOhne Titel. 1996.Gouache. Signed and dated upper right. Verso inscribed `w 4` and with arrow indicating the direction. On light board. 34,8 x 49,8 cm (13,7 x 19,6 in), the full sheet. [JS]. PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.31 h +/- 20 min.
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff 1921 Grötzigen/Baden bzw. 1923 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin bzw. 2011 BerlinAtem 4. 2001.Plastik. Mit Zinn verlötete, gebogene Messingstäbe, auf Schieferplinthe montiert. Nicht mehr bei Schwarz. Auf der Standfläche monogrammiert und datiert. Dort auf einem Klebeetikett handschriftlich betitelt und bezeichnet `WV 861`. Höhe ohne Plinthe: 28,1 cm (11 in). Plinthe: 2 x 8,3 x 8,3 cm (0,7 x 3,2 x 3,2 in).[KP].Unikat.Wir danken Herrn Professor Jörn Merkert, Spatzenhausen, für die freundliche Auskunft.Die hier vorliegende Arbeit schöpft ihre ganze Ausdruckskraft aus ihrer filigranen Balance, die beide Werkteile im Einklang hält. Verbundenheit, Ausgleich und Nähe sind symbolisiert in den beiden hoch aufragenden schmalen Elementen, die durch eine einzelne, zur Spirale gebogene Röhre des unteren Elementes aufs Feinste miteinander verbunden sind. Die Skulptur erhält trotz ihrer kühlen Materialität eine sinnliche und belebte Komponente, die sich aus jedem Blickwinkel neu erschließt. ca. 13.41 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONMartin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff 1921 Grötzigen/Baden bzw. 1923 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin bzw. 2011 BerlinAtem 4. 2001.Sculpture. Pewter-welded bowed brass rods, mounted on slate plinth. Not in Schwarz any longer. Monogrammed and dated on base. There with title and inscription `WV 861` on an adhesive label. Height of plinth: 28,1 cm (11 in). Plinth: 2 x 8,3 x 8,3 cm (0,7 x 3,2 x 3,2 in).[KP].Unique piece.We are grateful to Professor Jörn Merkert, Spatzenhausen, for his kind support in cataloging this lot.This work obtains all its expressiveness from the subtle balance that combines both parts of the work. Solidarity, balance and closeness are symbolized by the two narrow towering elements, connected only through a single spiral-shaped tube. Despite its cool materiality it is a sensuous and animate component that open up anew from every angle.ca. 13.41 h +/- 20 min.
Stephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalOhne Titel. Wohl um 2000.Holzrelief. Wawaholz, farbig gefasst. 81 x 59 cm (31,8 x 23,2 in). [SM]. Archetypische Verhaltensmuster menschlicher Existenz und Empfindung beschwören die bildhauerischen Skulpturen des 1957 im hessischen Fritzlar geborenen Künstlers Stephan Balkenhol. Balkenhol studiert von 1976 bis 1982 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste in der Bildhauerklasse des streng minimalistisch arbeitenden Künstlers Ulrich Rückriem. Nach zwei Stipendien erhält Balkenhol 1988/89 einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule. Im Anschluss lehrt er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule. Seit 1992 ist die Staatliche Kunstakademie in Karlsruhe sein Wirkungsort. Die Suche der deutschen Künstler seit den 80er Jahren nach neuen Formulierungsmöglichkeiten und Sinngebungen alltäglichen Materials manifestiert sich deutlich auch im Werk von Balkenhol. Seit etwa 1982 bestimmen die unmittelbar aus dem Holzblock herausgeschlagene, meist überlebensgroße menschliche Figur und der Kopf sein Schaffen.Nicht nur bei seinen berühmten Skulpturen, sondern auch bei seinen flachen Silhouettenreliefs ist die für Balkenhol typische Bearbeitungsart zu finden. Mit traditionellen Mitteln wie Hohleisen, Schnitzmesser und Klöpfel werden die Köpfe der Reliefs nach knappen Skizzen aus dem Holz geschlagen und geschnitten. `Die Ideen kommen immer beim Machen.`, notiert Balkenhol (zit. nach: Dirk Teuber, Skulptur und Werkidee bei Stephan Balkenhol, in: Stephan Balkenhol, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 28.10.-3.12.1989, Baden-Baden 1989, S. 10). Immer wieder kommt bei Arbeiten von Balkenhol die Frage auf, wer der Porträtierte wohl ist oder was er fühlt. Der Künstler antwortet darauf: `Ich wollte die Figuren bis jetzt vom Charakter, vom Ausdruck her immer so offen wie möglich halten und sie nicht durch einen expressiven Ausdruck festlegen. Ich wollte einen Ausdruck, von dem man sich alle anderen Gemütsverfassungen denken konnte, von dem ausgehend praktisch alles möglich ist.? (zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 32, Heft 27, 4. Quartal 1995, S. 3). Ohne jegliches Kennzeichen von subjektiver Befindlichkeit und Emotion und frei von soziologischen und sozialkritischen Bezügen wirken die Figuren autonom und allein aus ihrer Präsenz, deren verallgemeinernde Unbestimmbarkeit ein existenzielles Lebensgefühl des postmodernen Menschen verdeutlicht. ca. 13.44 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONStephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalOhne Titel. Wohl um 2000.Wooden relief. Wawa wood, in colors. 81 x 59 cm (31,8 x 23,2 in). [SM]. ca. 13.44 h +/- 20 min.
Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New YorkSaint Apollonia. 1984.Folge von 4 Farbserigrafien. Feldman/Schellmann/Defendi II B 330-333. Jeweils signiert und nummeriert. Verso mit dem Copyright-Stempel `Andy Warhol 1984`. Aus einer Auflage von 250 Exemplaren. Auf Karton. Jeweils 76 x 56 cm (29,9 x 22 in), blattgroß. Als Motiv wählte Andy Warhol die Gestalt der Heiligen Apollonia, die zum Beweis ihres erlittenen Martyriums einen ausgebrochenen Zahn mit der Zange präsentiert. Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York. Herausgegeben von Dr. Frank Braun, Düsseldorf. [SM].PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.52 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New YorkSaint Apollonia. 1984.Series of 4 Silkscreen in colors. Feldman/Schellmann/Defendi II B 330-333. Each signed and numbered. Verso with copyright stamp `Andy Warhol 1984`. From an edition of 250 copeis. On board. Each 76 x 56 cm (29,9 x 22 in), the full sheet. PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.52 h +/- 20 min.
Ernst Wilhelm Nay 1902 Berlin - 1968 KölnOhne Titel. 1954.Gouache. Rechts unten signiert und datiert. Auf genarbtem Papier. 42 x 60,5 cm (16,5 x 23,8 in), blattgroß. [SM]. Das Blatt wird in den in Vorbereitung befindlichen Band III des ?uvrekatalogs der Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen Nays von Elisabeth Nay-Scheibler und Dr. Magdalene Claesges, Köln, aufgenommen.PROVENIENZ: Sammlung Bernhard Sprengel, Hannover.Hauswedell & Nolte, Hamburg, 283. Auktion, 9.6.1990, Los 261 (Abb. Tafel 21 unten).Galerie Heseler, München.Privatsammlung Baden-Württemberg. Ernst Wilhelm Nay studiert 1925-1928 an der Berliner Hochschule für Bildende Künste bei Karl Hofer. In der Auseinandersetzung mit Ernst Ludwig Kirchner und Henri Matisse, aber auch mit Caspar David Friedrich und Nicolas Poussin vollzieht sich seine erste Orientierung; seine Stillleben, Porträts und Landschaften finden große Anerkennung. 1931 erhält Nay ein neunmonatiges Stipendium für die Villa Massimo in Rom, wo seine surrealistisch-abstrakten Bilder entstehen. Durch Vermittlung des Lübecker Museumsdirektors C.G. Heise erhält Nay ein von Edvard Munch finanziertes Arbeitsstipendium, das ihm 1937 einen Aufenthalt in Norwegen und auf den Lofoten ermöglicht. In den dort entstandenen `Fischer- und Lofotenbildern` erreicht sein Schaffen einen ersten Höhepunkt. Im gleichen Jahr werden in der Ausstellung `Entartete Kunst` zwei seiner Werke gezeigt und Nay mit Ausstellungsverbot belegt. 1940 zum Kriegsdienst einberufen, kommt Nay als Infanterist nach Frankreich, wo ihm ein französischer Bildhauer sein Atelier zur Verfügung stellt. Die künstlerische Verarbeitung der Kriegs- und Nachkriegszeit vollzieht sich 1945-1948 in den `Hekate-Bildern`, in denen Motive aus Mythos, Legende und Dichtung anklingen. In den `Fugalen Bildern` aus den Jahren 1949-1951 kündigt sich in den glühenden Farben und verschlungenen Formen ein Neubeginn an. 1950 zeigt die Kestnergesellschaft Hannover Nays erste Retrospektive. Ein Jahr später übersiedelt der Künstler nach Köln. Hier vollzieht Nay den endgültigen Schritt zur völlig ungegenständlichen Malerei in seinen `Rhythmischen Bildern`, in denen er die Farbe als reinen Gestaltwert einzusetzen beginnt.Im Oktober 1951 verlässt Ernst Wilhelm Nay Hofheim im Taunus und siedelt nach Köln über. In der Umgebung einer nach dem Krieg im Aufbruch befindlichen Großstadt vollzieht Nay den endgültigen Schritt zur gegenstandslosen Malerei. Unsere Arbeit entsteht in der Übergangszeit der Werkgruppe der `Rhythmischen Bilder` zu den sogenannten `Scheibenbildern`, die zu den bekanntesten Arbeiten des Künstlers gehören. Bestimmt ist die Arbeit noch von heftig bewegtem, rythmischem Gestus, der sich in einzelnen in Beziehung gesetzten Farbformen ausdrückt, begleitet vom Takt schwarzer Linienstrukturen und Punkten. Sofort wird Nays musikalische Inspirationsquelle deutlich, zum Beispiel von Strawinsky, Hindemith und Schönberg sowie von damals neuen progressiven Musikern wie Nono, Boulez und Stockhausen. In den nächsten Jahren werden sich die Farbflächen in Nays Arbeiten zu Scheiben formatieren und damit den Wandel zur flächigen Farbmalerei vollziehen.Ab 1955 entstehen Nays `Scheibenbilder`, in denen runde Farbflächen subtile Raum- und Farbmodulationen im Bild organisieren. Diese finden 1963/64 ihre Weiterentwicklung in den `Augenbildern`. Mit der ersten amerikanischen Einzelausstellung in den Kleeman Galleries, New York 1955, seinem Beitrag für die Biennale in Venedig 1956 sowie seiner Beteiligung an der Documenta in Kassel (1955, 1959 und 1964) vollzieht sich sein internationaler Durchbruch. Ernst Wilhelm Nay erhält wichtige Preise und ist bei fast allen repräsentativen Ausstellungen deutscher Kunst im In- und Ausland vertreten.ca. 15.47 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONErnst Wilhelm Nay 1902 Berlin - 1968 KölnOhne Titel. 1954.
Gotthard Graubner 1930 Erlbach/Vogtland - 2013 NeussOhne Titel (Gesacktes Kissen). 1969.Mischtechnik. Öl auf Schaumstoffkissen auf Leinwand mit Perlon überspannt und bemalt. Verso signiert, datiert und mit Richtungspfeil. 113 x 95 cm (44,4 x 37,4 in). [JS]. PROVENIENZ: Sammlung Georg Karl Pfahler, Emetzheim.Privatsammlung Sachsen. Gotthard Graubner wird am 13. Juni 1930 in Erlbach im Vogtland geboren. 1947/48 studiert er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, danach bis 1952 an der Kunstakademie in Dresden. Nach der Übersiedlung in den Westen setzt Graubner ab 1954 sein Kunststudium an der Kunstakademie in Düsseldorf fort. In den Jahren 1955-57 löst sich die Bildsprache Graubners von bis dahin verwendeten geometrischen Farbformen.Zunächst in Aquarellen, dann auch auf der Leinwand erprobt Graubner Formen des Farbauftrags, die den vielfach verdichteten Farbschichten eine Priorität gegenüber der begrenzenden Form der Bildränder sichern. Um die räumliche Wirkung der Farbflächen zu verstärken, verlegt sich Graubner Anfang der 1960er Jahre darauf, bildgroße Farbkissen ins Bild selbst zu montieren und später zudem mit Perlongewebe zu überspannen. Durch das vorherige Tränken und Bemalen der Stoffkissen mittels mehrerer Lagen verdünnter Acrylfarben schafft Graubner eine fluktuierende, atmende Verdichtung gleich einem Farbleib, der in den gesackten Kissenbildern - wie auch im vorliegen Fall - zu einem bauchartig auf den Betrachter zugreifenden Farbraum gesteigert wird. Diese sogenannten `Kissenbilder` werden zuerst vom Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela ausgestellt und bringen Graubner schließlich 1965 einen Lehrauftrag an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ein, wo er ab 1969 eine Professur für Malerei innehat. Mit seinen `Kissenbildern`, die einen ganz eigenen, faszinierenden Werkkomplex in Graubners ?uvre formen und als die wohl innovativsten Bilschöpfungen des Künstler gelten, ist Graubner 1968 zudem zum ersten Mal auf der Documenta in Kassel vertreten.1970 ersetzt Graubner die älteren Werkbezeichnungen `Farbleib` bzw. `Kissenbild` durch `Farbraumkörper`. Als er 1971 die BRD auf der Biennale in São Paulo vertritt, nutzt er die Gelegenheit zur Weiterreise nach Kolumbien, Peru und Mexiko. 1973 wird Graubner Mitglied der Akademie der Bildenden Künste in Berlin, 1976 erhält er eine Professur für freie Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Eine Werkschau findet 1980 in der Staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden statt. Im bundesrepublikanischen Pavillon der Biennale von Venedig ist Gotthard Graubner 1982 mit einem fünfteiligen `Farbraumkörper`-Ensemble zu sehen. 1988 schafft Graubner für den Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin, Schloss Bellevue, zwei große Werke. 2001/02 sind die Arbeiten des Otto-Ritschl-Preisträgers im Museum Wiesbaden ausgestellt. Das Eigenleben der Farbe zu entwickeln - befreit von dem Anspruch etwas anderes darstellen zu müssen als sich selbst - ist das große Thema der Kunst Gotthard Graubners.ca. 15.50 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGotthard Graubner 1930 Erlbach/Vogtland - 2013 NeussOhne Titel (Gesacktes Kissen). 1969.Foam plastic cushion, spanned with nylon, overpainted. Verso signed, dated and with arrow indicating the direction. 113 x 95 cm (44,4 x 37,4 in). [JS]. PROVENANCE: Collection Georg Karl Pfahler, Emetzheim.Private collection Saxony. ca. 15.50 h +/- 20 min.
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachKinn und Nase - im Whiskyrausch. 1966.Ölkreide und Bleistift. Rechts unten signiert, datiert `14.7.66`, betitelt und bezeichnet `Berlin`. Auf Karton von Schoeller (mit dem Trockenstempel). 73 x 51 cm (28,7 x 20 in), Blattgröße. [SM]. Wenn Arnulf Rainer doch besonders in den 1960er Jahren sich darum bemühte, mit einem mehr als dominierenden Schwarz den immer weiter zurückgedrängten Helligkeitszonen den größtmöglichen dramatischen Effekt abzugewinnen, so lässt er in der hier vorliegenden Arbeit vor allem der Dynamik durch die Rückkehr der unbemalten hellen Fläche wieder deutlich mehr Raum. `Das Ende der Übermalperiode wurde mit 1965 angesetzt, weil anschließend andere Formprobleme in den Vordergrund treten; das heißt aber nicht, daß damit die Arbeit an den einzelnen Übermalbildern beendet wäre; vielmehr bedeutet `Übermalung` dem Prinzip nach einen lebenslangen Prozeß, immer wieder werden neuentdeckte vorlaute Stellen im Bild zum Schweigen gebracht` (Hermann Kern, Übersicht über die künstlerische Entwicklung Arnulf Rainers, in: Arnulf Rainer, Ausst.-Kat. Kunstverein in Hamburg, 1971, S. 3). ca. 15.59 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachKinn und Nase - im Whiskyrausch. 1966.Oil crayon and pencil. Signed, dated `14.7.66`, titled and inscribed `Berlin`. On board by Schoeller (with blindstamp). 73 x 51 cm (28,7 x 20 in), size of sheet. [SM]. ca. 15.59 h +/- 20 min.
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachSchwarze Übermalung. 1961.Mischtechnik, Öl und Ölkreide auf Leinwand über Karton auf Keilrahmen. Rechts oben signiert und datiert. Auf der umgeschlagenen Leinwand abermals signiert und datiert. 50 x 70 cm (19,6 x 27,5 in). PROVENIENZ: Hermann Kern, München.Galerie Rüdiger Schöttle, München.Privatsammlung. Auf Wunsch der Eltern besucht Arnulf Rainer 1947-1949 die Staatsgewerbeschule in Villach mit der Fachrichtung Hochbau. Sowohl die Wiener Hochschule für angewandte Kunst als auch die Wiener Akademie der bildenden Künste verlässt er 1949 nach künstlerischen Kontroversen nach nur wenigen Tagen. Fortan bildet er sich autodidaktisch weiter. Unter dem Eindruck der gestischen Malerei von Jackson Pollock, Jean Paul Riopelle und Wols, die er 1951 in Paris kennen lernt, wendet sich Rainer vom fantastischen Surrealismus ab und geht zu abstrakten Mikrostrukturen über. Um 1953 entstehen die ersten `Übermalungen`, die sein gesamtes Werk begleiten werden. Religiöse Themen, meist Kruzifikationen, finden in den Jahren 1956/57 nachhaltigen Eingang in sein Werk. Nach intensiven Drogenerlebnissen und Studien in psychiatrischen Kliniken beginnt er in den 1960er Jahren, Fotos der eigenen Physiognomie und des eigenen Körpers sowie Abbildungen alter Meister und zeitgenössischer Künstler zu übermalen.Bei der Entstehung der `Übermalungen` Arnulf Rainers `ist maßgeblich der spezifische Reiz, der von dem zu Übermalenden ausgeht; die Fehlstellen, die zur Korrektur auffordern, der Reiz, aus einer guten Stelle eine noch bessere zu machen; der komplexe Lustgewinn aus einerseits dem Lustmord an dem zu übermalenden Bild, andererseits der Befriedigung des Schöpfertriebs durch Schaffung eines neuen organischen Ganzen. Das Übermalte kann zwar anschließend in den meisten Fällen nicht mehr gesehen werden, es lebt jedoch als höchst wichtiger (und keinesfalls beliebiger) Bestandteil des endgültigen Bildes dadurch weiter, daß es durch seine Eigenart den Vorgang des Übermalens gesteuert hat` (Hermann Kern, Übersicht über die künstlerische Entwicklung Arnulf Rainers, in: Arnulf Rainer, Ausst.-Kat. Kunstverein in Hamburg, 1971, S. 3).Arnulf Rainer setzt sich immer wieder über gesellschaftliche Tabus hinweg, nicht nur im Bereich der Erotik, sondern auch ab 1977 in der Folge der Totenmasken und Totenzeichnungen. 1978 und 1980 vertritt Rainer Österreich auf der Biennale in Venedig. Nach einer kurzen Phase von Hand- und Fingermalereien kehrt er in den 1980er Jahren zu religiösen Bildthemen zurück. Ab 1981 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im selben Jahr erhält Rainer den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt. Eine große Werkschau findet 1984 im Centre Georges Pompidou in Paris statt. Weitere Ausstellungen u.a. in den USA und Canada, die von Museumsverkäufen begleitet werden und schließlich 1989 in einer großen Retrospektive im Guggenheim Museum New York münden, dokumentieren seine künstlerische Bedeutung. Einen Höhepunkt in der Würdigung seines Werkes stellt die Eröffnung des Arnulf Rainer Museums 1993 in New York dar. Nachdem unbekannte Täter in seinem Atelier in der Akademie der bildenden Künste eine Vielzahl seiner Bilder zerstören, emeritiert er 1995 auf eigenen Wunsch. 1996 entstehen, in Anknüpfung an Übermalungen von botanischen und zoologischen Abbildungen aus Büchern des 18. und 19. Jahrhunderts, die der Künstler 1985 zu sammeln beginnt, die Serien `Blattmalerei` und `Mikrokosmos`. Arnulf Rainer zählt heute zu den wichtigsten und immer noch umstrittendsten Künstlern Österreichs.ca. 16.16 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss VornbachSchwarze Übermalung. 1961.Mixed me
Arnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss Vornbach2 Mäntel. 1966.Öl auf Leinwand, über Karton auf Keilrahmen. Auf der umgeschlagenen Leinwand kaum leserlich signiert. Verso auf dem Karton signiert, datiert, betitelt, bezeichnet und gewidmet. 49,5 x 35 cm (19,4 x 13,7 in). Mit Atelierleiste.Die Authentizität der Arbeit wurde vom Künstler bestätigt. Wir danken dem Atelier Arnulf Rainer für die freundliche Unterstützung.Sowohl die Wiener Hochschule für angewandte Kunst als auch die Wiener Akademie der bildenden Künste verlässt er 1949 nach künstlerischen Kontroversen nach nur wenigen Tagen. Fortan bildet er sich autodidaktisch weiter. Unter dem Eindruck der gestischen Malerei von Jackson Pollock, Jean Paul Riopelle und Wols, die er 1951 in Paris kennen lernt, wendet sich Rainer vom fantastischen Surrealismus ab und geht zu abstrakten Mikrostrukturen über. Um 1953 entstehen die ersten `Übermalungen`, die sein gesamtes Werk begleiten werden. Religiöse Themen, meist Kruzifikationen, finden in den Jahren 1956/57 nachhaltigen Eingang in sein Werk.Bei der Entstehung der `Übermalungen` Arnulf Rainers `ist maßgeblich der spezifische Reiz, der von dem zu Übermalenden ausgeht; die Fehlstellen, die zur Korrektur auffordern, der Reiz, aus einer guten Stelle eine noch bessere zu machen; der komplexe Lustgewinn aus einerseits dem Lustmord an dem zu übermalenden Bild, andererseits der Befriedigung des Schöpfertriebs durch Schaffung eines neuen organischen Ganzen. Das Übermalte kann zwar anschließend in den meisten Fällen nicht mehr gesehen werden, es lebt jedoch als höchst wichtiger (und keinesfalls beliebiger) Bestandteil des endgültigen Bildes dadurch weiter, daß es durch seine Eigenart den Vorgang des Übermalens gesteuert hat` (zit. nach: Hermann Kern, Übersicht über die künstlerische Entwicklung Arnulf Rainers, in: Arnulf Rainer, Ausst.-Kat. Kunstverein in Hamburg, 1971, S. 3). Unser Werk stellt den Betrachter vor eine besondere Herausforderung. Rainers radikale Übermalung spart nur zwei kleine Ecken des Bildes aus, lässt die darunterliegende Komposition nicht einmal erahnen und animiert doch zum genauen Hinschauen und Erkunden.Nach intensiven Drogenerlebnissen und Studien in psychiatrischen Kliniken beginnt Rainer in den 1960er Jahren, Fotos der eigenen Physiognomie und des eigenen Körpers sowie Abbildungen alter Meister und zeitgenössischer Künstler zu übermalen. Die Untersuchungen der Körpersprache und die Frage nach der eigenen Identität manifestieren sich in den Serien der `Face Farces` und `Body Poses`. Rainer setzt sich dabei immer wieder über gesellschaftliche Tabus hinweg, nicht nur im Bereich der Erotik, sondern auch ab 1977 in der Folge der Totenmasken und Totenzeichnungen. 1978 und 1980 vertritt Rainer Österreich auf der Biennale in Venedig. Ab 1981 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im selben Jahr erhält Rainer den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt. Eine große Werkschau findet 1984 im Centre Georges Pompidou in Paris statt. Weitere Ausstellungen u.a. in den USA und Canada, die von Museumsverkäufen begleitet werden und schließlich 1989 in einer großen Retrospektive im Guggenheim Museum New York münden, dokumentieren seine künstlerische Bedeutung. Einen Höhepunkt in der Würdigung seines Werkes stellt die Eröffnung des Arnulf Rainer Museums 1993 in New York da. Nachdem unbekannte Täter in seinem Atelier in der Akademie der bildenden Künste eine Vielzahl seiner Bilder zerstören, emeritiert er 1995 auf eigenen Wunsch. Arnulf Rainer zählt heute zu den wichtigsten und immer noch umstrittendsten Künstlern Österreichs. ca. 16.18 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONArnulf Rainer 1929 Baden bei Wien - lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss Vornbach2 Mäntel. 1966.
Otto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinOhne Titel (Feuerblume). 1967.Öl, Feuer, Rauch und Ruß. Rechts unten signiert und datiert. Auf leichtem, schwarz grundiertem Karton. 68 x 95,5 cm (26,7 x 37,5 in), Blattgröße. [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Otto Piene wird 1928 im westfälischen Laasphe geboren und wächst in Lübbecke auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft beginnt Piene im Alter von 20 Jahren mit seinem Studium an der Blocherer Schule und an der Kunstakademie in München. Zwei Jahre später wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1953 eingeschrieben ist. Danach folgt ein vierjähriges Philosophiestudium an der Universität Köln. Ab Mitte der fünfziger Jahre beginnt Piene, sich künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. Die Arbeiten präsentiert er ab 1955 in Gruppenausstellungen, 1959 in einer Einzelausstellung, die die Galerie Schmela in Düsseldorf ausrichtet. 1957 gründet Piene zusammen mit Heinz Mack die Gruppe `ZERO`, der sich auch Günther Uecker anschließt. Mit den beiden anderen Künstlern gibt Piene bis 1961 auch das gleichnamige Magazin heraus. In der Zeit von 1961 bis 1966 veranstaltet die Gruppe zahlreiche `ZERO`-Ausstellungen. So ist sie 1964 auf der Documenta 3 mit einem `ZERO-Lichtraum` als Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler vertreten.Die berühmte Feuertechnik, die Piene in Perfektion beherrscht, führt in dem hier vorliegenden Bild einmal mehr zu der immer wieder aufs Neue faszinierenden Figuration, die ästhetisch hoch verfeinert ihren prominenten Platz im Zentrum der Malfläche einnimmt. Die Farbe Rot, die Piene in der Mehrzahl seiner Feuerbilder verwendet, lässt einen metaphorischen Rückbezug auf das Feuer zu. Mithilfe des Feuers erreicht Piene während des kurzen Brennprozesses das Gelieren der Farbe auf dem Bildträger. Nach dem Erlöschen wird abschließend die selbständig entstandene Struktur fixiert, somit das organische Werden der Natur mit dem künstlerischen Eingriff verschiedener Gestaltungsmittel konfrontiert und zu einer Synthese geführt. Die zerstörerischen Spuren des Feuers bilden, wie auch hier, Rückstände in zahlreichen Varianten und Modifikationen auf dem Bildgrund, die der Künstler nur bis zu einem gewissen Grad bestimmen und beeinflussen kann.Im Jahr der Entstehung unseres Bildes findet eine erste Retrospektive von Pienes Werken im Museum am Ostwall in Dortmund statt, zehn Jahre später bietet ihm die Documenta wieder eine Plattform zur Präsentation seiner Objekte. 1990 wird der Künstler Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Seit 1994 ist er Direktor emeritus am CAVS. Otto Piene lebt und arbeitet in Düsseldorf, Cambridge und Groton, Massachusetts. Bekannt ist Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere das Lichtballett, in denen der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen sucht. Ebenso zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, mit denen Piene seit den sechziger Jahren experimentiert, darüber hinaus in seinen Luft- und Lichtplastiken und in den von ihm inszenierten Sky Events.ca. 16.21 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONOtto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinOhne Titel (Feuerblume). 1967.Oil, Fire, smoke and soot. Signed and dated lower right. On light, black-primed cardboard. 68 x 95,5 cm (26,7 x 37,5 in), size of sheet. [JS]. PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 16.21 h +/- 20 min.
Kurt Weinhold 1896 Berlin - 1965 CalwAlblandschaft bei Haigerloch. 1929.Öl auf Leinwand. Wohl Golinski 215. Rechts unten signiert. 65 x 80 cm (25,5 x 31,4 in). [CB]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. 1922 heiratet Kurt Weinhold die in Calw in Baden-Württemberg ansässige Margarete Schütz und lässt sich in ihrem Heimatort nieder. Dort widmet er sich nicht nur seinem Schwerpunkt, dem menschlichen Bildnis, sondern hat erstmals die Gelegenheit, sich dem Studium der Natur zu widmen, wie hier im Werk stimmungsvoll dargestellt. ca. 13.01 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONKurt Weinhold 1896 Berlin - 1965 CalwAlblandschaft bei Haigerloch. 1929.Oil on canvas. Presumably Golinski 215. Signed lower right. 65 x 80 cm (25,5 x 31,4 in). [CB]. PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.01 h +/- 20 min.
Otto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinOhne Titel. 1973.Gouache, Silberspray und Rauch. Rechts unten signiert und datiert. Auf Karton. 68 x 96,5 cm (26,7 x 37,9 in), Blattgröße. [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 16.50 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONOtto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinOhne Titel. 1973.Gouache, silver spray and smoke. Signed and dated lower right. On board. 68 x 96,5 cm (26,7 x 37,9 in), size of sheet. [SM]. ca. 16.50 h +/- 20 min.
Adolf Luther 1912 Krefeld - 1990 KrefeldEnergetische Plastik. 1986.Objekt. 289 quadratische Hohlspiegel auf gewölbter Plexiglasplatte auf Holzplatte. In Objektkasten. Verso signiert, datiert und mit dem Stempel `Energetische Plastik`. Objektkasten: 105 x 105 x 12,5 cm (41,3 x 41,3 x 4,9 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Adolf Luther ist in seinem künstlerischen Bestreben, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu begreifen, die sich der bildnerisch abbildenden Darstellung entzieht, ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und Optical Art. 1938 nimmt Luther in Köln ein Jurastudium auf, das er 1943 an der Universität Bonn mit der Promotion abschließt. Sein Studium muss er mehrmals unterbrechen, da er zum Kriegsdienst einberufen wird. Ab 1942 beschäftigt sich Luther in seiner Dienstfreizeit mit der Malerei und mit ersten Beobachtungen des Lichtes als eigenständiger Realität. Nach der Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf, beteiligt sich jedoch zugleich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. 1947-1957 experimentiert Luther mit unterschiedlichen Malstilen, er bewegt sich vom perspektivischen Abbild zur reinen Farbflächen-Malerei, um seine eigenen Erfahrungen für einen künstlerischen Neubeginn zu sammeln. 1957 gibt Luther, der inzwischen als Richter tätig ist, den Juristenberuf endgültig auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den gespachtelten Oberflächen seiner `Dynamischen Formen` entdeckt Luther das Licht als unmittelbaren Gestaltungsfaktor im Raum. 1959-1961 entwickelt er die `Licht + Materie`-Arbeiten weiter und erprobt neue Materialien. Für Luther wird das Glas die wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft vorzustellen. In den 1960er Jahren entstehen Lichtschleusen, Arbeiten mit `optischen Medien`, Arbeiten mit Hohlspiegeln und erste `Sphärische Objekte`.Ab Mitte der 1960er Jahre beginnt Adolf Luther, die Glasbruchstücke, die er bisher zum Einfangen seiner Lichtkompositionen benutzt, durch Brillengläser, konkav und konvex gewölbte Hohlspiegel, Linsen und Prismen zu ersetzen. Die Verwendung dieser optisch hochwertigen Materialien bringt Luther eine wesentliche Erkenntnis bezüglich des Lichts: `Die durch den Raum eilende Lichtenergie führt Bilder mit sich. [..] Ich sehe das Licht als eine transoptische Substanz unbegrenzter Bildhaltigkeit.` (zit. nach: Magdalena Broska, Adolf Luther, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 7). Die Hohlspiegelobjekte gehören zu den klassischen Lichtobjekten des Künstlers. Hier sortiert Luther die formal gleichen und gleichwertigen Elemente nach unhierarchischen, seriellen Reihungsstrukturen. Die Spiegelflächen produzieren immaterielle Lichterscheinungen und ermöglichen dem Betrachter als aktivem Rezipienten, immer wieder neue Konstellationen der Lichtarchitektur zu erfahren.1987 findet aus Anlass des 75. Geburtstages in Bremen eine Retrospektive statt und 1989 wird er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet er die Adolf-Luther-Stiftung in Krefeld. 1990 verstirbt der Künstler. Im Umgang mit Spiegeln, Hohlspiegeln, Glas und Linsen entwickelt Luther eine Vielfalt von Ideen, die in seinem faszinierenden ?uvre zu bewundern ist. ca. 16.56 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAdolf Luther 1912 Krefeld - 1990 KrefeldEnergetische Plastik. 1986.Object. 289 squared concave mirrors on bulged plexiglass plate on wooden plate. In object box. Verso signed, dated and with stamp `Energetische Plastik`. Object box: 105 x 105 x 12,5 cm (41,3 x 41,3 x 4,9 in). PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 16.56 h +/- 20 min.
Otto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinDrive. 1978.Öl, Feuer und Rauch auf Leinwand. Verso signiert, datiert und betitelt. Auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert und betitelt. 39,5 x 30 cm (15,5 x 11,8 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Otto Piene wird 1928 im westfälischen Laasphe geboren und wächst in Lübbecke auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft beginnt Piene im Alter von 20 Jahren mit seinem Studium an der Blocherer Schule und an der Kunstakademie in München. Zwei Jahre später wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1953 eingeschrieben ist. Danach folgt ein vierjähriges Philosophiestudium an der Universität Köln. Ab Mitte der fünfziger Jahre beginnt Piene, sich künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. Die Arbeiten präsentiert er ab 1955 in Gruppenausstellungen, 1959 in einer Einzelausstellung, die die Galerie Schmela in Düsseldorf ausrichtet. 1957 gründet Piene zusammen mit Heinz Mack die Gruppe `ZERO`, der sich auch Günther Uecker anschließt. Mit den beiden anderen Künstlern gibt Piene bis 1961 auch das gleichnamige Magazin heraus. In der Zeit von 1961 bis 1966 veranstaltet die Gruppe zahlreiche `ZERO`-Ausstellungen. So ist sie 1964 auf der Documenta 3 mit einem `ZERO-Lichtraum` als Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler vertreten. In diesem Jahr übernimmt Piene eine Lehrtätigkeit an der University of Pennsylvania, die er vier Jahre lang ausübt. Im Anschluss geht er an das Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge/USA, wo er seit 1972 eine Professur für Umweltkunst innehat und von 1974 bis 1993 Direktor des Center for Advanced Visual Studies (CAVS) ist. Bereits 1967 findet eine erste Retrospektive von Pienes Werken im Museum am Ostwall in Dortmund statt, zehn Jahre später bietet ihm die Documenta wieder eine Plattform zur Präsentation seiner Objekte.Richtungsweisend sind die ab dem Beginn der 1960er Jahre entstehenden, durch Feuer gestalteten Bilder, die seitdem in zahlreichen Varianten und Modifikationen im ?uvre Otto Pienes vertreten sind. Der Künstler hat im Laufe seiner Beschäftigung mit dem eigentlich zerstörerischen Element seine Technik meisterlich verfeinert, so dass die Rückstände des Feuers höchst ästhetische Formationen auf dem Bildträger hinterlassen. In unserem hier vorliegenden Bild gleicht die Feuermalerei einer kraftvollen Explosion, die sich von ihrem Energiekern im Zentrum sanft schwebend zu den Bildrändern hin ausbreitet. Verstärkt wird der kraftvolle Bildeindruck durch das kontrastreiche Kolorit, das seinerseits wie kaum eine andere Farbkombination mit Feuer assoziiert wird. Einmal mehr gelingt Piene ein Geniestreich, der im Spätwerk einen fulminanten Akkord setzt.1990 wird der Künstler Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Seit 1994 ist er Direktor emeritus am CAVS. Otto Piene lebt und arbeitet in Düsseldorf, Cambridge und Groton, Massachusetts. Bekannt ist Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere das Lichtballett, in denen der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen sucht. Ebenso zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, mit denen Piene seit den sechziger Jahren experimentiert, darüber hinaus in seinen Luft- und Lichtplastiken und in den von ihm inszenierten Sky Events. ca. 16.59 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONOtto Piene 1928 Laasphe - 2014 BerlinDrive. 1978.Oil, fire and smoke on canvas. Verso signed, dated and titled. Once more signed, dated and titled on stretcher. 39,5 x 30 cm (15,5 x 11,8 in). PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 16.59 h +/- 20 min.
Günther Uecker 1930 Wendorf - lebt und arbeitet in DüsseldorfSchwarzes Feld I. 1981.Nägel und schwarze Farbe auf Leinwand auf Holz. Honisch 1024. Verso zweifach signiert, datiert, betitelt sowie bezeichnet und mit Richtungspfeil. 40 x 40 x 11 cm (15,7 x 15,7 x 4,3 in). [SM]. Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Erker Galerie, St. Gallen.Privatsammlung Baden-Württemberg. Günther Uecker wird 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhält er ab 1949 in Wismar und an der Kunstakademie in Berlin-Weißensee, 1955 geht er nach Düsseldorf, wo er bei Otto Pankok an der Kunstakademie studiert und von 1974 bis 1995 als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der Gruppe `ZERO` um Heinz Mack und Otto Piene in Berührung, mit denen er für einen Neuanfang der Kunst in Abgrenzung zum deutschen Informel plädiert. Er selbst sieht seine Arbeit in der Tradition der politisch motivierten osteuropäische Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre (Malewitsch, Strzeminski). In seinen Werken beschäftigt Uecker sich nachhaltig mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Seit Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber seit der Auflösung von `ZERO` im Jahr 1966 setzt Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht.Neben seriellen, gereihten Anordnungen von Nägeln auf den Bildträgern hat Uecker auch verschiedene scheinbar ungeordnete `Feld`-Bilder geschaffen. In typischer Weise beleben Licht und Schatten die Fläche der gewaltigen Nägel und schaffen so ein Feld kraftvoller Bewegung, das sich je nach Standort verändert. Die Intensität des Schaffensprozesses überträgt sich bleibend auf das entstandene Werk. Dabei erzeugt die feine Bewegtheit der optischen Oberfläche einen spannungsreichen Kontrast zur Starrheit des verwendeten Materials.Ueckers ?uvre umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf und St. Gallen. ca. 17.03 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGünther Uecker 1930 Wendorf - lebt und arbeitet in DüsseldorfSchwarzes Feld I. 1981.Nails and black paint on canvas and wood. Honisch 1024. Verso twice signed, dated, titled as well as inscribed and with arrow indicating the direction. 40 x 40 x 11 cm (15,7 x 15,7 x 4,3 in). [SM]. PROVENANCE: Erker Galerie, St. Gallen.Private collection Baden-Württemberg. Günther Uecker was born in Wendorf, Mecklenburg on 13 March 1930. He began his artistic education in 1949 when he took up studies at Wismar. He then went to the art school in Berlin-Weißensee and in 1955 to Düsseldorf. Here Uecker studied under Otto Pankok at the Kunstakademie where he has also been teaching since 1974. He made his first nail pictures towards the end of the 1950s. Uecker met the group ZERO with Heinz Mack and Otto Piene in 1960, artists who propagated a new beginning of art in opposition to the German Informel. He occupied himself with the medium of light, studied optical phenomena, series of structures and the realms of oscillation which actively integrate the viewer and enable him to influence the visual process by kinetic or manual interference. Uecker, Mack and Piene began working together in joint studios at the Stedelijk Mus
Emil Schumacher 1912 Hagen - 1999 San José/IbizaEdina I. 1983.Öl und Sand über Collage auf Wellpappe, in Original-Schattenfugenrahmen montiert. Rechts unten signiert und datiert. Verso betitelt und bezeichnet. 70 x 102 cm (27,5 x 40,1 in). Schattenfugenrahmen: 74,5 x 107 cm (29,3 x 42,1 in).[JS].Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer `0/212` registriert.PROVENIENZ: Sammlung Peter Raue, Berlin.Arnold Herstand & Company, New York (verso mit dem Etikett).Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Emil Schumacher. Späte Bilder, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 13.5.-25.6.1989, Kat.-Nr. 92 (verso mit dem Etikett).Emil Schumacher. Retrospektive, Galerie Nationale de Jeu de Paume, Paris/Hamburger Kunsthalle/Haus der Kunst, München, 1997/98, Kat.-Nr. 34 (mit Abb.). Der 1912 im westfälischen Hagen geborene Emil Schumacher beginnt im Alter von 20 Jahren ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Er ist ab 1935 als freier Maler tätig, 1947 gründet Schumacher mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung `junger westen`. Ab 1950 findet ein radikaler Umbruch in Schumachers Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die Abstraktion einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher andererseits zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre experimentiert Schumacher mit einem rigorosen Aktionismus, der sich vor allem in den `Hammerbildern` ausdrückt. Die Verletzung und Beschädigung des Bildträgers bieten ihm die Möglichkeit, Zerstörung selbst als bildnerisches Mittel in der Kunst einzusetzen. Seit der Teilnahme an der documenta III in Kassel 1964 entstehen bis in die 1980er Jahre extrem großformatige Bilder, in denen sich eine eminente malerische Freiheit manifestiert.Wie kaum ein anderer abstrakter Maler lässt sich Schumacher von landschaftlichen Eindrücken inspirieren. Nicht nur formale Elemente, sondern auch die verkrustete Haptik der Oberflächen scheint auf Natureindrücken des Künstlers zu basieren. `Man möchte vom Gestus der zeichnerischen Graphismen sagen, daß er von den knorrigen Arabesken alter Olivenbäume bis zu den ruhigen Bogenformen maurischer Moscheen reicht; von der Vehemenz expressiver Gebärden bis zum reinen, wenngleich stets auch `gestörten` Klang einer einfachen Kurve` (Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 142). Auch das vorliegende Gemälde lebt von solchen architektonischen und landschaftlichen Anspielungen und ist doch gleichzeitig ein Bekenntnis zur reinen Malerei, die aus sich selbst heraus wirkt, Farbe und Material Raum lässt und in ihrer Dreidimensionalität eine rein malerische Landschaft bildet.In Schumachers späten Arbeiten aus den 1990er Jahren, in denen eindeutig gegenständliche Reminiszenzen auftauchen, hat Schumacher den Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration überwunden. Ab Mitte der 1950er Jahre erfährt er als einer der bedeutendsten Vertreter des Informel international hohe Anerkennung. Schumachers Werk wird durch zahlreiche internationale Preise ausgezeichnet, von denen die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York 1958 nur der Auftakt ist. Im gleichen Jahr wird er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen, 1966 nimmt er eine Professur in Karlsruhe an und geht 1967 für ein Jahr als Gastprofessor an die Universität in Minneapolis/USA. 1998 ehrt ihn der Bundestag mit einem Auftrag
Elvira Bach 1951 Neuenhain/Taunus - lebt und arbeitet in BerlinEin neuer Tag im Paradies. 1992/1999.Folge von 5 Gemälden. Kunstharz auf Leinwand. Eine der Leinwände verso signiert, datiert `1992-99` und betitelt. Jeweils verso fortlaufend bezeichnet `E.B. 1` bis `E.B. 5`. Jeweils 180 x 80 cm (70,8 x 31,4 in). [JS]. PROVENIENZ: Galerie Deschler, Berlin (jeweils auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Friedrich W. Kasten, Elvira Bach. Kinder-Küche-Kunst, Köln 1999, S. 58-59 (mit Abb.). Elvira Bach erlangt als Vertreterin der `Jungen Wilden` in den 1980er Jahren internationale Bekanntheit. Von 1967 bis 1970 besucht Elvira Bach die Staatliche Glasfachschule Hadamar. Zwei Jahre nach ihrem Abschluss zieht sie nach Berlin und studiert dort bis 1979 an der Hochschule der Künste Malerei bei Hann Trier. Parallel zum Studium arbeitet sie als Requisiteuse an der Schaubühne am Halleschen Ufer. 1982 verbringt Elvira Bach im Rahmen eines Stipendiums mehrere Monate als `Artist in Residence` in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Diese Zeit in der Karibik übt einen starken Einfluss auf sie aus, erweist sich als künstlerisch höchst inspirierend und beeinflusst ihr gesamtes späteres Werk. Noch im selben Jahr wird sie, erst 29-jährig, auf die Documenta VII eingeladen. Es folgen zahlreiche Ausstellungen in Museen und Kunstvereinen. Subjektive Thematik statt Ratio findet bei Bach ihren Ausdruck in einer kraftvollen, rasanten, energisch bestimmten Bildsprache, die sich ausdrückt in sinnlich greller Palette und scharfen kantigen Formen.Die Frau steht in ihrer geschlechtsspezifischen Existenz und ihrer Sinnlichkeit im Fokus von Elvira Bachs malerischem ?uvre. Stets weisen die typisierten weiblichen Gestalten ihrer Gemälde ganz ähnliche äußere Merkmalen auf. Die Parallelen zwischen ihren neoexpressionistischen Frauenbildnissen und ihrer eigenen Person sind unverkennbar, und so haben auch immer wieder biografische Einschnitte zu Veränderungen in Bachs Frauenbild beigetragen, dass jedoch stets die Stärke und Sinnlichkeit des weiblichen Geschlechtes ins Bild setzt. In den 1970er und frühen 1980er Jahren inszeniert Bach ihre Großstadtamazonen noch meist mit Champagner- oder Cocktailgläsern als emanzipiert-erotische Szenefrau. Bald beginnen auch Schlangen und Erdbeeren als zentrale Attribute sowie Verweise auf Sündenfall und Paradies das Bildgeschehen mitzubestimmen. In den 1990er Jahren jedoch, in denen die Künstlerin ihre beiden Söhne großzieht und eine Existenz zwischen Atelier und Hausfrauen-Dasein führt, bedient sich Bach wie im vorliegenden, mehrteiligen Gemälde `Ein neuer Tag im Paradies` der Symbolik einer anderen Frucht, der Kartoffel. Keine andere Frucht eignet sich besser als Sinnbild der Normalität. Bachs `Küchendiven` sind keinesfalls Heimchem am Herd, sondern vielmehr sinnliche Powerfrauen des Alltages. Mit brennender Zigarette im Mundwinkel, roten Fingernägeln, Netzstrumpfhosen und hohen Schuhen schälen sie Kartoffeln oder machen den Abwasch. Elvira Bachs Frauen haben sich kaum verändert, nur gehen sie jetzt anderen Tätigkeiten nach.In den vergangenen Jahren wurden Bachs Werke auf zahlreichen Ausstellungen u.a. in der Kunsthalle Wien, in der Halle 12, Leipzig, sowie in der Kunsthalle Darmstadt präsentiert. Zahlreiche Werke befinden sich darüber hinaus in renommierten öffentlichen Sammlungen wie der Städtischen Galerie Wolfsburg, der Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt, und dem Museum of Modern Art, New York.ca. 17.21 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONElvira Bach 1951 Neuenhain/Taunus - lebt und arbeitet in BerlinEin neuer Tag im Paradies. 1992/1999.Series of 5 paintings. Synthetic resin on canvas. One canvas signed, dated `1992-99` and titled on verso. Each with serial number `E.B. 1` to `E.B. 5` on verso. Each 180 x 80 cm (70,8 x 31,4 in). [J
Günter Fruhtrunk 1923 München - 1982 MünchenEntladung (ET. I). 1981.Acryl auf Leinwand über Holz. Nicht bei Wendt. Verso monogrammiert, datiert, betitelt und bezeichnet sowie mit Richtungspfeil. 72,5 x 90 cm (28,5 x 35,4 in). [JS]. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.Privatsammlung Süddeutschland. AUSSTELLUNG: Galerie Lahumière, Paris (verso mit dem Etikett).Akira Ikeda Gallery, Taura/Japan 9.2.-29.3.2008 und Berlin 23.5.-5.2008 (mit Abb. S. 47). Nach dem Abitur nimmt Günter Fruhtrunk ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München auf, das er jedoch nach zwei Semestern aufgibt, um im Herbst 1941 als Kriegsfreiwilliger zu dienen. Schon während der Kriegsjahre - sozusagen als Gegengewicht zu den Kriegserlebnissen - zeichnet und aquarelliert Fruhtrunk, vor allem Landschaftsmotive. In Neufrach beginnt Fruhtrunk 1945 ein Privatstudium bei dem Maler und Grafiker William Straube, der ein Schüler von Hölzel und Matisse ist. 1948 lernt Fruhtrunk Willi Baumeister kennen, 1949 Julius Bissier, was ihm, so der Künstler selbst, zur Annäherung an die gegenstandslose Malerei verhilft. Als der Künstler 1954 ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg und des Gouvernement Français erhält, zieht er nach Paris, um dort in den Ateliers von Léger und Arp zu arbeiten. 1955 tritt Günter Fruhtrunk dann mit seinen Resultaten zum ersten Mal in Paris bei der Ausstellung des Cercle Volnay von René Drouin auf. Auch in den sechziger Jahren lebt und arbeitet Fruhtrunk hauptsächlich in Paris bzw. Frankreich. 1961 erhält Fruhtrunk den Prix Jean Arp in Köln, 1966 gibt es für ihn die Silbermedaille des Prix d`Europe in Ostende. Eine Retrospektive der Arbeiten Fruhtrunks findet 1963 im Museum am Ostwall in Dortmund statt. Zum Wintersemester 1967/68 nimmt Fruhtrunk eine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie München auf. Die Teilnahme an der Documenta 4 deutet auf den gewichtigen Stellenwert des Künstlers in der deutschen Kunstgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg hin.Bereits während Günter Fruhtrunks Pariser Zeit von 1954 bis 1966 versucht der Maler und Grafiker die Grenzen der geometrischen Abstraktion zu überschreiten und eine dynamische Spielart der konkreten Malerei zu entwickeln. Fortan durchlaufen überlegte Anordnungen von Streifenstrukturen, vertikal und später diagonal, den dadurch dynamisierten und destabilisierten Bildraum. Die vorliegende Arbeit, die nur ein Jahr vor Fruhtrunks Tod entstanden ist, zeichnet sich durch ihre stark reduzierte Bildsprache aus. Streng vertikal durchziehen die gelben Farbstreifen den roten Grund und schaffen auf diese Weise eine Rhythmisierung, die sich im Auge des Betrachters auch über die Grenzen der Bildfläche hinaus fortsetzt. Fruhtrunk gelingt somit selbst mit den nun auf ein Minimum reduzierten formalen Gestaltungsmitteln eine eindrucksvolle Dynamisierung der streng geometrischen Komposition. Am 12. Dezember 1982 nimmt sich Günter Fruhtrunk in seinem Atelier in der Münchner Kunstakademie das Leben.ca. 17.35 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGünter Fruhtrunk 1923 München - 1982 MünchenEntladung (ET. I). 1981.Acrylic on canvas over wood. Not in Wendt. Verso monogrammed, dated, titled and inscribed as well as with arrow indicating the direction. 72,5 x 90 cm (28,5 x 35,4 in). [JS]. PROVENANCE: From artist`s estate.Private collection Southern Germany. EXHIBITION: Galerie Lahumière, Paris (verso with label).Akira Ikeda Gallery, Taura/Japan 9 February - 29 March, 2008 and Berlin 23 May - 5 June, 2008 (with illu. on p. 47). ca. 17.35 h +/- 20 min.
Günther Uecker 1930 Wendorf - lebt und arbeitet in DüsseldorfGebrochen. 1987.Nägel und weiße Farbe auf Leinwand auf Holz (zwei gebrochene und versetzt übereinander montierte Holzfragmente). Verso zweifach signiert und datiert sowie betitelt. 231 x 133 x 20 cm (90,9 x 52,3 x 7,8 in). [SM]. Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Dorothea van der Koelen, Mainz.Privatsammlung Baden-Württemberg. Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Dort studiert Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er ab 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe `ZERO` in Berührung und wird 1961 Mitglied. `ZERO` plädiert für einen Neuanfang in der Kunst gegen das deutsche Informel. Uecker beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen `Salon de lumière` ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Ab Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von `ZERO` und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Günther Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht. Er beginnt mit der Übernagelung von Möbeln, Musikinstrumenten und Haushaltsgegenständen, kombiniert dann Nägel mit dem Lichtthema und entwickelt so Serien von Lichtnägeln und kinetischen Nägeln. Später bleiben Licht und Strom ein großes Thema, es werden aber auch natürliche Materialien wie Sand und Wasser in Raumkonzepte eingebunden und in einem Zusammenspiel der verschiedenen Elemente zu einem Ereignis von Licht, Raum, Bewegung und Zeit vereint. `Wenn ich arbeite, handele ich bewusstlos. Ich reflektiere nicht was ich tue, sondern ich steigere mich über Tage in einen Zustand hinein, der es mir ermöglicht, das, was mich treibt, mit Nägeln auf ein Feld zu übertragen. Erst ist es ein Zwiegespräch, dann eine Strukturierung, dann wird es ein expressives Palaver. Zum Schluss sage ich `Jetzt aber nicht mehr anfassen`.` (Günther Uecker, zit. nach: Tagesspiegel, 13. April 2008, Nr. 19873, Seite S 1). Trotz der Massivität der Materialien wirken Ueckers Schöpfungen durch das Spiel von Licht und Schatten auf der durch das dichte Gewirr von Nagelköpfen rhythmisierten Fläche entrückt und schwerelos. Ueckers Nagelbilder, welche als die bedeutendsten und gefragtesten Werke des Künstlers gelten, überführen die Gewalt ihres Entstehungsprozesses in Schönheit. In Entstehung und Wirkung bringen Ueckers kraftvoll-poetische Schöpfungen scheinbar Gegensätzliches zum Ausgleich, verschmelzen Aktion und Kontemplation, Ruhe und Bewegung zu einem faszinierenden künstlerischen Ganzen von stiller Schönheit.Günther Ueckers Gesamtwerk umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Er interessiert sich für die osteuropäische Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre, reist viel, auch mit seinen Studenten, und orientiert sich an asiatischen Kulturen und deren Gedankengut. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Stephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalGroßes Kopfrelief: Frau. 1988.Holzrelief. Pappelholz, teils farbig gefasst. 158 x 140 x 13 cm (62,2 x 55,1 x 5,1 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Stephan Balkenhol, der 1957 im hessischen Fritzlar geboren wird, studiert von 1976 bis 1982 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste in der Bildhauerklasse des streng minimalistisch arbeitenden Künstlers Ulrich Rückriem. Nach zwei Stipendien erhält Balkenhol 1988/89 einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule. Im Anschluss lehrt er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule. Seit 1992 ist die Staatliche Kunstakademie in Karlsruhe sein Wirkungsort. Die Suche der deutschen Künstler seit den 1980er Jahren nach neuen Formulierungsmöglichkeiten und Sinngebungen alltäglichen Materials manifestiert sich deutlich auch im Werk von Balkenhol. Neben den zum Teil lebensgroßen figürlichen Holzskulpturen, die Balkenhol aus einem Holzblock schlägt und schneidet, gehören auch Silhouettenreliefs zu seinen Arbeiten. Mit traditionellem Werkzeug bearbeitet Balkenhol das Holz, das er als lebendige Substanz empfindet. So bleiben Riefen, Schrunden, Splitter und Risse sichtbar und verweisen auf den bildhauerischen Arbeitsprozess. Wie bei allen Arbeiten des Künstlers, wird auf rhetorische Affekte durch Mimik und Gestik als Aufforderung zur Teilhabe an Emotion und innerer Bewegung verzichtet. Ferner zeigen sich die dargestellten Personen nie in alltäglichen Situationen oder in individuellem, deutbaren Verhalten. Diese Darstellungsweise trifft auch auf das hier angebotene Relief zu. Es entspricht vollkommen Balkenhols formalkünstlerischen Prämissen: `Haltung: aus jeder Sicht die Haltung eindeutig erkennbar. Ausdruck: ambivalent-`wirklich`, aber nicht (lebendig) plakativ. Farbe: als Farbe.? (zit. nach: Dirk Teuber, Skulptur und Werkidee bei Stephan Balkenhol, in: Ausst.-Kat. Stefan Balkenhol, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 28.10.-3.12. 1989, Baden-Baden 1989, S. 8).Balkenhol lebt in Karlsruhe und Meisenthal in Lothringen und hat in Berlin ein Atelier.ca. 17.43 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONStephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalGroßes Kopfrelief: Frau. 1988.Wooden relief. Poplar wood, partly in colors. 158 x 140 x 13 cm (62,2 x 55,1 x 5,1 in). [SM]. PROVENANCE: Private collection Northern Germany. ca. 17.43 h +/- 20 min.
Hermann Hesse 1877 Calw - 1962 Montagnola (Schweiz)Landschaft bei Montagnola. Um 1920-1925.Aquarell über Bleistift. Verso handschriftlich bezeichnet. Auf leichtem Velin. 15 x 21,8 cm (5,9 x 8,5 in), blattgroß. [CB].Die Authentiziät der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Regina Bucher, Fondazione Hermann Hesse, Montagnola (Schweiz), sowie Herrn Volker Michels, Verwalter des bildnerischen Nachlasses Hermann Hesses, anhand von Digitalfotos mündlich bestätigt, denen wir für die wissenschaftliche Beratung herzlich danken.PROVENIENZ: Wohl Sammlung Bruno Hesse, Oschwand (altes Passepartout mit dem Adressstempel).Privatsammlung Baden-Württemberg. `Als wäre es niemals anders gewesen, saß ich in einem südlichen Tal am Rand eines Weinberges, neben der niedrigen Mauer auf einem kleinen Feldstuhl. Auf den Knien hatte ich einen kleinen Karton liegen, in der Linken eine leichte Palette, in der Rechten einen Haarpinsel. [?] Und ich fühlte: das war das Leben! Das war mein Teil an der Welt, mein Glück, meine Last. Hier war ich zu Hause. Hier blühte mir Lust, hier war ich König, hier kehrte ich der ganzen sehr geehrten Welt mit Wonne und Gleichmut den Rücken.` (Hermann Hesse in `Traum am Feierabend`, zit. nach: Volker Michels (Hrsg.), Hermann Hesse. Spiel mit Farben. Der Dichter als Maler, Frankfurt am Main 2005, S. 36).ca. 13.07 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONHermann Hesse 1877 Calw - 1962 Montagnola (Schweiz)Landschaft bei Montagnola. Um 1920-1925.Watercolor over pencil. Verso with inscription. Auf leichtem Velin. 15 x 21,8 cm (5,9 x 8,5 in), the full sheet. [CB].This work`s authenticity has kindly been confirmed by Frau Regina Bucher, Fondazione Hermann Hesse, Montagnola (Switzerland), and orally by Volker Michels, estaze Hermann Hesse, on the basis of digital photos. We are grateful to both for their expert advice.PROVENANCE: Presumably collection Bruno Hesse, Oschwand (old mounting with address stamp).Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.07 h +/- 20 min.
Kurt Weinhold 1896 Berlin - 1965 CalwHermann Hesse. Wohl 1920/30er Jahre.Bleistiftzeichnung. Links unten signiert. Auf Velin von Schoellers Parole (mit dem Trockenstempel), fest auf den Unterlagekarton aufgezogen. 50 x 45 cm (19,6 x 17,7 in), Blattgröße. Unterlagekarton: 65 x 50 cm (25,5 x 19,6 in).[ATh].PROVENIENZ: Hedwig Häussler, Calw (Geschenk des Künstlers).Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.12 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONKurt Weinhold 1896 Berlin - 1965 CalwHermann Hesse. Wohl 1920/30s.Pencil drawing. Signed lower left. On wove paper by Schoellers Parole (with blindstamp), firmly laid on backing board. 50 x 45 cm (19,6 x 17,7 in), size of sheet. Backing board: 65 x 50 cm (25,5 x 19,6 in).[ATh].PROVENANCE: Hedwig Häussler, Calw (present from the artist).Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.12 h +/- 20 min.
Hermann Hesse 1877 Calw - 1962 Montagnola (Schweiz)Tessiner Dorfansicht. 1927.Aquarell über Bleistift. An der linken Blattkante datiert `31.VI 27` sowie verso handschriftlich datiert `31. Juni 1927`. Auf chamoisfarbenem Ingres-Bütten (mit Wasserzeichen). 23,6 x 31 cm (9,2 x 12,2 in), fast blattgroß. Verso mit einer Bleistiftskizze. [CB].Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Regina Bucher, Fondazione Hermann Hesse, Montagnola (Schweiz), sowie Herrn Volker Michels, Verwalter des bildnerischen Nachlasses Hermann Hesses, anhand von Digitalfotos mündlich bestätigt, denen wir für die wissenschaftliche Beratung herzlich danken.PROVENIENZ: Antiquariat Fritz Eggert, Stuttgart.Privatsammlung Baden-Württemberg (1981 beim Vorgenannten erworben). LITERATUR: Vgl. Volker Michels (Hrsg.), Hermann Hesse. Spiel mit Farben. Der Dichter als Maler, Frankfurt am Main 2005, S. 219 (ähnliches Motiv, 1928). Hesse sagte über seine neue Passion: `Nicht, dass ich mich für einen Maler hielte, aber das Malen ist wunderschön. Man hat nachher nicht, wie beim Schreiben, schwarze Finger, sondern rote und blaue.` (zit. nach: Volker Michels (Hrsg.), Hermann Hesse. Spiel mit Farben. Der Dichter als Maler, Frankfurt am Main 2005, Buchrückentext). Das vorliegende Blatt stammt aus der Mitte der 1920er Jahre und zeigt den bereits sicherer gewordenen Aquarellisten, der aber durch die immer noch etwas naive, unmittelbare Malweise seine neue und unbeschwerte Lebensfreude zum Ausdruck bringt. ca. 13.12 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONHermann Hesse 1877 Calw - 1962 Montagnola (Schweiz)Tessiner Dorfansicht. 1927.Watercolor over pencil. Dated `31.VI 27` in left edge and with date `31. Juni 1927` on verso. On creme laid paper by Ingres (with watermark). 23,6 x 31 cm (9,2 x 12,2 in), almost the full sheet. Verso with a pencil sketch. [CB].This work`s authenticity has kindly been confirmed by Frau Regina Bucher, Fondazione Hermann Hesse, Montagnola (Switzerland), and orally by Volker Michels, estaze Hermann Hesse, on the basis of digital photos. We are grateful to both for their expert advice.PROVENANCE: Antiquarian book shop Fritz Eggert, Stuttgart.Private collection Baden-Württemberg (acquired from previously mentioned in 1981). LITERATURE: Cf. Volker Michels (publisher), Hermann Hesse. Spiel mit Farben. Der Dichter als Maler, Frankfurt am Main 2005, p. 219 (similar motif, 1928). ca. 13.12 h +/- 20 min.
Anton Henning 1964 Berlin - lebt und arbeitet in MankerPortrait No. 206. 2007.Öl auf Leinwand. Rechts unten monogrammiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet `Portrait No. 206` und `AH-2007-096`. 70 x 70 cm (27,5 x 27,5 in). Im Original-Leuchtrahmen. [JS].Wir danken dem Atelier Anton Henning für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Zach Feuer Gallery, New York. Anton Henning, einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart, wird im Jahr 1964 in Berlin geboren. Eine künstlerische Ausbildung absolviert er nie, doch eignet er sich autodidaktisch die unterschiedlichsten Techniken an und bewegt sich mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit auf den weiten Feldern von Malerei und Bildhauerei, Fotografie und Medienkunst. 25-jährig zieht es Anton Henning im Jahr 1989 nach New York City, wo er ein halbes Jahrzehnt leben soll. Schon zu dieser Zeit nimmt seine künstlerische Karriere an Fahrt auf, es entstehen Malereien und Fotoübermalungen. Mit seinen `Jazzbildern` knüpft Anton Henning virtuos an die psychedelischen Strömungen aus den Umbruchsjahren um 1968 an. Denn Anton Henning ist durch und durch ein Künstler der sogenannten Postmoderne, der sich Bestehendes aneignet und zu eigener, neuer Kunst verwandelt. Konservativ und modern, banal und intellektuell, Hoch- und Subkultur vereinen sich in seinen oft ironisch anmutenden Arbeiten problemlos.Die Gemälde von Anton Henning bleiben bewusst den hergebrachten Bildgattungen verbunden. Stillleben und Landschaftsgemälde, Aktdarstellungen und Porträts bilden den Kern des Oeuvres. Daneben schafft der Maler auch Abstraktionen, sowohl in klarer Geometrie als auch mit subjektiv-gestischem, wildem Pinselhieb. Leitmotivisch und signaturartig kehrt in diesen Werken ein Schlaufengebilde wieder, der `Hennling`. Die üppigen Rahmen geben diesen Arbeiten gelegentlich sogar `Objektcharakter`. Das Objekt interessiert Anton Henning seit der Mitte der 1990er Jahre verstärkt. Readymades, Leuchtmöbel und freie Bildhauerarbeiten (mit Bezug auf die Gemälde) bilden den Kern des dreidimensionalen Schaffens. Werke von Anton Henning, Träger des `Förderpreises Bildende Kunst` der Berliner Kunstakademie (2001), sind in zahlreichen bedeutenden Museen vertreten, darunter das Museum of Contemporary Art in Los Angeles und das Genter Stedelijk Museum voor Actuele Kunst.Anton Henning lebt und arbeitet im Dörfchen Manker in der Brandenburgischen Moorlandschaft.Anton Henning ist u.a. vertreten in:Christopher Grimes Gallery, Santa MonicaArt Gallery of New South Wales, SydneyBerlinische Galerie, BerlinDaros Collection, ZürichEssl Museum, KlosterneuburgFrieder Burda Museum, Baden-BadenGalerie für Zeitgenössische Kunst, LeipzigKunstmuseum, LuzernLos Angeles County Museum of Art, Los AngelesMuseum of Contemporary Art, Los AngelesMuseum für Moderne Kunst, Frankfurt am MainNational Museum of Art, OsakaStädel Museum, Frankfurt am Main ca. 19.09 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAnton Henning 1964 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin und MankerPortrait No. 206. 2007.Oil on canvas. Monogrammed and dated lower right. Verso of stretcher with inscriptions `Portrait No. 206` and `AH-2007-096`. 70 x 70 cm (27,5 x 27,5 in). In light frame. [JS].ca. 19.09 h +/- 20 min.
Adolf Hölzel 1853 Olmütz/Mähren - 1934 StuttgartSegelboote vor Knokke. 1913.Kohlezeichnung auf Leinwand. Venzmer Ö VI 4.7. Auf dem Keilrahmen und auf der umgeschlagenen Leinwand mit dem Nachlassstempel (Lugt 1258 f). 110 x 125 cm (43,3 x 49,2 in). [DB].`Man weiß beim Fertigmachen auch nie, wie weit man zur Befriedigung des Beschauers gehen soll, um ihm den Reiz der Selbstmitwirkung zu erhalten.` Denn `zu fertig kann leicht langweilig sein.` (Adolf Hölzel, zit. nach: Venzmer, S. 111).Wir danken Herrn Dr. Alexander Klee, Wien, für die freundliche Auskunft. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.Sammlung Bruno Stärk, Stuttgart (auf dem Keilrahmen bezeichnet).Galerie Gunzenhauser, München (1982).Privatsammlung Baden-Württemberg. AUSSTELLUNG: Adolf Hölzel. Pastelle und Zeichnungen, Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen 1996, Farbabb. S. 12.Adolf Hölzel. Wegbereiter der Abstraktion, Städtische Kunstsammlungen Galerie Albstadt, 21.11.1999-23.1.2000, Farbabb. S. 43. Vorstudie für das gleichnamige, unvollendete Gemälde (Venzmer Ö VI 4.8, mit Abb.). Beginnend mit klaren Konstruktionslinien, die eine gewisse Ordnung schaffen, geht Hölzel anschließend dazu über, das Bild zu komponieren, indem er die Umrisslinien mehrfach anlegt, scheinbar um die perfekte Linie zu finden. Großformatig ist nicht nur der Bildträger, auch die einzelnen Flächen sind groß und scheinen über den Bildrand hinauszudrängen. Sogar die differenzierte Schattierung der Flächen deutet bereits auf die klare Vorstellung des Künstlers hin, wie die hellen und dunklen Farbpartien eventuell später gesetzt werden sollen.ca. 13.23 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAdolf Hölzel 1853 Olmütz/Mähren - 1934 StuttgartSegelboote vor Knokke. 1913.Charcoal drawing on canvas. Venzmer Ö VI 4.7. With estate stamp on stretcher and on folded canvas (Lugt 1258 f). 110 x 125 cm (43,3 x 49,2 in). [DB].`You never know how complete the work should be in order to allow the observer to participate.` Because `too complete can be too boring.` (Adolf Hölzel, transl. of quote after: Venzmer, p. 111).We are grateful to Dr. Alexander Klee, Vienna, for his kind support in cataloging this lot. The work will be included into the forthcoming catalog raisonné.PROVENANCE: From artist`s estate.Collection Bruno Stärk, Stuttgart (inscribed on stretcher).Galerie Gunzenhauser, Munich (1982).Private collection Baden-Württemberg. EXHIBITION: Adolf Hölzel. Pastelle und Zeichnungen, Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen 1996, Color plate on p. 12.Adolf Hölzel. Wegbereiter der Abstraktion, Städtische Kunstsammlungen Galerie Albstadt, 21 BNovember, 1999 - 23 January, 2000, color illu. on p. 43. ca. 13.23 h +/- 20 min.
Franz Xaver Fuhr 1898 Neckarau bei Mannheim - 1973 RegensburgRote Bäume, Allee. Um 1948.Gouache. Zienicke A 611. Links unten signiert. Verso mit einem Stempel, dort handschriftlich mit der Werknummer `504` bezeichnet. Auf leichtem Karton. 51 x 72,5 cm (20 x 28,5 in), Blattgröße. Im `Verzeichnis Fuhr` der Joe und Xaver Fuhr-Stiftung wird das Blatt am 3.4.1949 unter `Nr. 504` erwähnt. [JS].Ein schönes Beispiel für die außergewöhnliche Wahl der Perspektiven, die Franz Xaver Fuhr in seinen Bildwelten dieser Zeit zeigt.Wir danken Herrn Dr. Axel Hubertus Zienicke, Bonn, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Galerie Günther Franke, München (1949).Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.28 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFranz Xaver Fuhr 1898 Neckarau bei Mannheim - 1973 RegensburgRote Bäume, Allee. Um 1948.Gouache. Zieneicke A 611. Signed lower left. Verso with stamp, there inscribed with work number`504`. On light board. 51 x 72,5 cm (20 x 28,5 in), size of sheet. The `Verzeichnis Fuhr` of the Joe and Xaver Foundation mentions the sheet as `Nr. 504` on 3 April, 1949. [JS].A prime example of Franz Xaver Fuhr`s unusual choice of perspective, characteristic of works from this period.We are grateful to Dr. Axel Hubertus Zienicke, Bonn, for his kind support in cataloging this lot.PROVENANCE: Galerie Günther Franke, Munich (1949).Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.28 h +/- 20 min.
Franz Xaver Fuhr 1898 Neckarau bei Mannheim - 1973 RegensburgBaum und Seestadt. Um 1931/1934.Öl auf Leinwand. Zienicke 124. Auf dem Keilrahmen mit dem handschriftlichen Namenszug und Bezeichnungen sowie einem Etikett, dort typografisch nummeriert `242`. 77 x 97 cm (30,3 x 38,1 in). Im `Verzeichnis Fuhr` der Joe und Xaver Fuhr-Stiftung wird das Gemälde am 1.4.1935 erwähnt. [JS].Wir danken Herrn Dr. Axel Hubertus Zienicke, Bonn, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Das malerische Werk von Fuhr steht singulär in seiner Zeit. Es ist das Zeugnis eines eher scheuen Künstlers, der die Öffentlichkeit mied. Fuhr nimmt insofern einen Sonderplatz in der deutschen Moderne ein, als er sich weder einer Schule noch einer besonderen Richtung verpflichtet sieht. Seine Werke sind eine rein persönliche Auseinandersetzung mit der Welt, frei von Schulzwängen und Ideologien, und so sollten sie auch gesehen werden.ca. 13.29 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFranz Xaver Fuhr 1898 Neckarau bei Mannheim - 1973 RegensburgBaum und Seestadt. Um 1931/34.Oil on canvas. Zienicke 124. With name and inscription on stretcher as well as with a label, there typographically numbered `242`. 77 x 97 cm (30,3 x 38,1 in). The `Verzeichnis Fuhr` of the Joe and Xaver Fuhr-Stiftung mentions the painting for 1st April, 1935. [JS].We are grateful to Dr. Axel Hubertus Zienicke, Bonn, for his kind support in cataloging this lot.PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 13.29 h +/- 20 min.
Alberto Giacometti 1901 Borgonovo (Schweiz) - 1966 ChurChaise et guéridon. 1960.Lithografie. Lust 33. Signiert und nummeriert. Aus einer Auflage von 90 Exemplaren. Auf Velin von Rives (mit dem Wasserzeichen). 36 x 27,5 cm (14,1 x 10,8 in). Papier: 63 x 48,3 cm (24,8 x 19 in).Herausgegeben von Maeght Éditeur, Paris. [KD].PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 13.53 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAlberto Giacometti 1901 Borgonovo (Schweiz) - 1966 ChurChaise et guéridon. 1960.Lithograph. Lust 33. Signed and numbered. From an edition of 90 copies. On wove paper by Rives (with watermark). 36 x 27,5 cm (14,1 x 10,8 in). Sheet: 63 x 48,3 cm (24,8 x 19 in).Published by Maeght Èditeur, Paris. [KD].ca. 13.53 h +/- 20 min.
Hermann Max Pechstein 1881 Zwickau - 1955 BerlinDer Apfel. 1911.Lithografie. Krüger L 139. Signiert, datiert `1919` und betitelt. Auf sehr feinem, chamoisfarbenem Japan. 43,5 x 32 cm (17,1 x 12,5 in). Papier: 45 x 33,5 cm (17,7 x 13 in).[JS].Sehr selten. Erstmals wird ein Abzug dieser Lithografie auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: www.artnet.de).Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung `Brücke`, welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und `alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [..] ziehen wollte` (Schmidt-Rottluff). Im Umfeld der `Brücke`-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten.1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt. Auf der Suche nach einem Aktmodell, das seinen Vorstellungen entspricht, lernt Max Pechstein 1909 Charlotte Kaprolat kennen. Sie wird sein bevorzugtes Modell und im Jahr 1911 gerade mal 18jährig zu seiner Frau. Ihr üppiger weiblicher Körper ist Inbegriff einer erträumten Sinnlichkeit, deren Interpretation das erklärte Ziel der Maler der Jahrhundertwende ist. Die sitzende junge Frau die Pechstein 1911 auf der seltenen Lithografie `Der Apfel` ins Bild setzt, ist vermutlich seine junge Frau Lotte. Der Vertrautheit mit seinem Modell und Lebenspartnerin ist es zu verdanken, dass Max Pechstein hier eine intime häusliche Szene in der Art der Genremalerei des vergangenen Jahrhunderts schildert. Die leichte Melancholie, die sowohl im Gesichtsausdruck als auch in der Haltung der Dargestellten zum Ausdruck kommt, ist einem Stimmungswert geschuldet, den Max Pechstein oft thematisiert.1937 wird Hermann Max Pechstein als `entarteter Künstler` diffamiert. Ab 1945 dann lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen. ca. 14.44 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONHermann Max Pechstein 1881 Zwickau - 1955 BerlinDer Apfel. 1911.Lithograph. Krüger L 139. Signed, dated `1919` and titled. On delicate creme Japon. 43,5 x 32 cm (17,1 x 12,5 in). Sheet: 45 x 33,5 cm (17,7 x 13 in).[JS].Very rare. A proof of this lithograph has never before been offered on the international auction market (source: www.artnet.de).PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 14.44 h +/- 20 min.
Ernst Barlach 1870 Wedel/Holstein - 1938 RostockMaske Friedrich Schult. 1920.Bronze mit brauner Patina. Laur 299. Verso mit dem Namenszug, der Datierung, der Nummerierung sowie mit dem Gießerstempel `H. Noack Berlin`. Eines von nur 3 Exemplaren. Selten. 24,2 x 14 x 9,8 cm (9,5 x 5,5 x 3,8 in). Gegossen von Hermann Noack, Berlin 1951, nach einem im Jahr 1920 angefertigten Gipsmodell. Friedrich Schult, den seit 1914 eine Freundschaft mit Ernst Barlach verbunden hatte, war in den 1950er Jahren Nachlassverwalter des Künstlers. Es existieren keine Bronzegüsse, die zu Lebzeiten Barlachs entstanden sind. [KP].Wir danken Herrn Ernst Barlach, Lizenzverwaltung GmbH & Co. KG Ernst Barlach, Ratzeburg, für die freundliche mündliche Auskunft.PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 12.15 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONErnst Barlach 1870 Wedel/Holstein - 1938 RostockMaske Friedrich Schult. 1920.Bronze with brown patina. Laur 299. With name, date, number and foundry mark `H. Noack Berlin` on verso. One of just 3 copies. Rare. 24,2 x 14 x 9,8 cm (9,5 x 5,5 x 3,8 in). Cast by Hermann Noack, Berlin 1951 (with blindstamp), after a gypsum model made in 1920 . Friedrich Schult, who had been a friend of Ernst Barlach since 1914, was the artist`s estate administrator in the 1950s. There are no bronze casts in existence that were made during the artist`s lifetime. [KP].ca. 12.15 h +/- 20 min.
Edvard Munch 1863 Loyten - 1944 Ekely bei OsloThe Brooch. Eva Mudocci. 1903.Lithografie. Schiefler 212; Woll 244/ wohl I,2 (von V). Signiert. Auf chamoisfarbenem feinem Japan, auf Japanbütten kaschiert. 60,2 x 46,4 cm (23,7 x 18,2 in). Unterlagepapier: 74 x 53,5 cm (29,1 x 21 in).Wunderbar differenzierter Druck vor der Begradigung der linken unteren Randpartie. [KD].Eine der bedeutendsten und schönsten grafischen Arbeiten Munchs.PROVENIENZ: Galerie Westenhoff, Lübeck.Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben). Der norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch beginnt nach einem abgebrochenen Ingenieurstudium 1881 mit einer grafischen Ausbildung in Oslo. Bis 1884 studiert er hier u.a. bei dem Bildhauer Julius Middelthun und dem Maler Christian Krogh. Schon bald ist Munch als selbstständiger Maler tätig, der mit seinem ihm eigenen Stil das Interesse der breiten Öffentlichkeit weckt. Seine Berliner Ausstellung 1892, die auf Einladung des Vereins Berliner Künstler hin stattfindet, verursacht einen Skandal und führt zur Gründung der Berliner Sezession. Die frühen Gemälde Munchs sind realistische Bilder mit einem stark emotionalen Gehalt - eine Grundstimmung im Schaffen des jungen Künstlers, die sich noch verstärkt, als Munch bei seinen ersten Aufenthalten in Paris um 1890 Toulouse-Lautrec, van Gogh, Gauguin und die Werke der Symbolisten kennenlernt. Ihre Arbeiten nämlich veranlassen ihn nicht nur zu einer größeren Vereinfachung seiner Formensprache, sondern auch durch neue bildnerische Mittel zu einer Steigerung des Ausdrucks. So kommt Munch zu seinem bleibenden Themenkatalog, der seine persönlichen, aber doch zugleich allgemeinen Erfahrungen im Bereich psychischer Vorgänge und existenzieller Bedrohung des Menschen umkreist. Mit dunklen, schwermütigen Farben und in großflächig zusammengefassten arabeskenhaften Formen verleiht Munch seinen Bildern, deren Themen Grunderfahrungen des menschlichen Lebens wie Angst, Krankheit, Tod, Einsamkeit und Eifersucht widerspiegeln, ihre expressive dramatische Ausdruckskraft. Vor allem auch in den Radierungen, Lithografien und Holzschnitten finden diese Motive durch die Sparsamkeit der Mittel ihre besonders eindringliche Aussage.Die Dargestellte Eva Mudocci war eine Geigensolistin, die zusammen mit der dänischen Pianistin Bella Edwards auftrat. Edvard Munch, der in vielen seiner Frauengestalten die Abgründe weiblicher Verführung thematisierte, war von der durchgeistigten Schönheit der Geigerin angezogen. Mehrere Arbeiten zeigen ihr Antlitz. So ist die im gleichen Jahr entstandene Lithografie `Salomé` deutlich von ihr geprägt, wenn auch in der Aussage eher in dem von Munch oft variierten Thema der Dominanz des weiblichen Sexus. Das großformatige Porträt der Künstlerin ist jedoch schon durch die Komposition von so eindringlicher Wirkung, dass es sich gegenüber den Folgeblättern deutlich abhebt. Das als Rahmung des blassen Gesichtes dargestellte Haar verschmilzt raumfüllend mit dem Hintergund zu einer Einheit, die die allgegenwärtige und hinter einer leichten Melancholie versteckte Sexualität noch unterstreicht. Edvard Munch hat hier auf dem Gebiet der Grafik ein Meisterwerk geschaffen. Die großformatige Lithografie ist sowohl Porträt als auch profunde Aussage über den Zeitgeist einer bürgerlichen Hochkultur, die, von vielen Seiten bedroht, in ihren höchsten Leistungen eine Kontinuität aufwies, wie sie später nie mehr erreicht wurde. Fast identisch mit der Originallithografie wurde das Motiv in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Andy Warhol aufgegriffen (vgl. Sonderkatalog ?Andy Warhol?, Los 776), um in der ihm gemäßen Technik, einem farbigen Siebdruck, neu geschaffen zu werden. Sehgewohnheiten, die den Überzeugungen der Pop-Art entsprechend an der Oberfläche ihre Erfüllung finden, geben dem Sujet einen völlig anderen Akzent.Nach einer schweren Nervenkrise kehrt der Kü
Auguste Rodin 1840 Paris - 1917 MeudonNach Auguste Rodin - Le Baiser, 4ème réduction dit aussi `petit modèle`. 1886/1898.Bronze mit schwarz-grüner Patina. Links hinten mit dem Namenszug des Künstlers und mit dem schwer leserlichen Stempel `Réduction Mécanique / A. Collas Breveté` . Auf der Rückseite an der Kante mit einem unleserlichen Gießerstempel sowie nachträglich bezeichnet `Reproduction`. 24,1 x 15,2 x 16,5 cm (9,4 x 5,9 x 6,4 in). Reproduktion nach einer Bronze von Auguste Rodin, die im Abgussverfahren hergestellt worden ist. Nach freundlicher Rücksprache mit dem Comité Auguste Rodin, Paris, wurde dies offiziell auf der Skulptur kenntlich gemacht. [KP/JS].Wir danken dem Comité Auguste Rodin, Paris, für die wissenschaftliche Unterstützung.PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Rodin ist die bedeutendste Künstlerpersönlichkeit der Bildhauerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als letzter großer klassischer Bildhauer ist er gleichzeitig aber auch der Begründer der modernen Plastik. Er beschreitet völlig neue Wege, indem er in einem Wechselspiel von Licht und Schatten seinen Figuren eine impressionistische Lebendigkeit verleiht und es versteht, allgemeinmenschliche seelische Befindlichkeiten in ihrer Wesentlichkeit aus dem Körper heraus darzustellen. Dies ist zum einen für die damalige Zeit eine große Innovation, zum anderen liegt die Bedeutung seiner Kunst in dem revolutionierenden Einfluss auf die künftige Entwicklung der Bildhauerei im 20. Jahrhundert. Während eines dreijährigen Besuches an der Petite Ecole ab 1854, die eigentlich für die Ausbildung von Kunsthandwerkern bestimmt ist, entdeckt Rodin sein Interesse für die Bildhauerei. Er bewirbt sich an der Grande Ecole, scheitert jedoch dreimal bei der Aufnahmeprüfung. Da ihm somit der klassische Ausbildungsweg verschlossen ist, arbeitet er vorerst nebenbei als Dekorateur, was ihm die Existenz als freier Künstler ermöglicht. Der durchschlagende öffentliche Erfolg als Bildhauer äußert sich erst gegen Ende der 1880er Jahre, als 1889 eine Ausstellung mit 36 Werken endlich die verdiente Anerkennung bringt. Bis dahin arbeitet Rodin in den 1870er Jahren unter anderem als Architekturbildhauer in Brüssel und später in der Sèvres-Manufaktur. Das folgende Jahrzehnt bringt die Staatsaufträge zum `Höllentor`, zu den `Bürgern von Calais`, dem Victor-Hugo-Denkmal und einer großen Marmor-Version der Skulptur `Der Kuss`. 1883 lernt Rodin Camille Claudel kennen, die für die folgenden 15 Jahre seine Assistentin, sein Modell und seine Geliebte wird. Daneben pflegt er weiterhin die Beziehung zu Rose Beuret, die er bereits 1864 kennengelernt hat und die ihm als Lebensgefährtin zur Seite steht, bis er sie 1917 schließlich heiratet.Rodins `Kuss`, eine seiner berühmtesten Bronzen, stammt aus dem Repertoire der Höllenpforte, die für das geplante Musée des Arts décoratifs in Paris 1880 vom französischen Staat in Auftrag gegeben wurde. Die Darstellung eines sich eng umarmenden, nackten Paares hatte zu Rodins Zeiten eine schockierende Wirkung. Erstmals in der Geschichte der Bildhauerei suchte der Künstler keine Rechtfertigung wie die Mythologie für dieses Thema, sondern propagierte es als Symbol der ungetrübten und ursprünglichen Natur. Auch wenn der `Kuss` diese provozierende Wirkung verloren hat, wird der Betrachter heute noch von der Darstellung des sexuellen Spiels berührt. Rodin kontrastiert den muskulösen, aber passiven Mann und die weiche, aber aktive Frau, die durch ihre ineinander verschlungene Haltung Bewegung und Leidenschaft ausdrücken.Die 1890er Jahre beginnen mit dem Auftrag zu einem Balzac-Denkmal, bei dem Rodin im Verlauf der Arbeit zu einer Darstellung gelangt, die vor allem die geistige Innenwelt des Dichters aufzeigen soll. Im Jahr 1905 wird Rilke Rodins Sekretär, jedoch 1906 bereits wieder entlassen. In diesem Jahr wird `Der Denker` vor dem Pantheon aufgestellt. 1911 erscheint Rodi
Edvard Munch 1863 Loyten - 1944 Ekely bei OsloWeib mit rotem Haar und grünen Augen. Die Sünde. 1902.Farblithografie. Schiefler 142 c; Woll 198 wohl II.2 (von V). Rechts unten signiert. Selten. Auf feinem chamoisfarbenem Japan, auf feines Japan aufgezogen. 69,5 x 40 cm (27,3 x 15,7 in). Papier: 78,2 x 54 cm (31 x 21,1 in).Die Dargestellte könnte Tulla Larsen sein, Freundin von Edvard Munch bis 1902. [KD].Die großformatige Farblithografie gehört zu den wichtigsten druckgrafischen Arbeiten Munchs.PROVENIENZ: Villa Grisebach Auktionen Nr. 7, 25. November 1988, Los 69 (mit Farbabb.).Privatsammlung Baden-Württemberg (seit 1988). AUSSTELLUNG: Ein anderes Exemplar der Graphik wurde in folgender Ausstellung gezeigt:100 Jahre Brücke. Expressionismus aus Berlin. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, 24.Februar - 21. Mai 2006, Kat. Nr. 278, S. 35 (mit Farbtafel 19). Der norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch beginnt nach einem abgebrochenen Ingenieurstudium 1881 eine grafische Ausbildung in Oslo. Bis 1884 studiert er hier u.a. bei dem Bildhauer Julius Middelthun und dem Maler Christian Krogh. Schon bald ist Munch als selbstständiger Maler tätig, der mit seinem ihm eigenen Stil das Interesse der breiten Öffentlichkeit weckt. Seine Berliner Ausstellung 1892, die auf Einladung des Vereins Berliner Künstler hin stattfindet, verursacht einen Skandal und führt zur Gründung der Berliner Sezession. Die frühen Gemälde Munchs sind realistische Bilder mit einem stark emotionalen Gehalt - eine Grundstimmung im Schaffen des jungen Künstlers, die sich noch verstärkt, als Munch bei seinen ersten Aufenthalten in Paris um 1890 Toulouse-Lautrec, van Gogh, Gauguin und die Werke der Symbolisten kennenlernt. Ihre Arbeiten nämlich veranlassen ihn nicht nur zu einer größeren Vereinfachung seiner Formensprache, sondern auch durch neue bildnerische Mittel zu einer Steigerung des Ausdrucks. So kommt Munch zu seinem bleibenden Themenkatalog, der seine persönlichen, aber doch zugleich allgemeinen Erfahrungen im Bereich psychischer Vorgänge und existenzieller Bedrohung des Menschen umkreist. Mit dunklen, schwermütigen Farben und in großflächig zusammengefassten arabeskenhaften Formen verleiht Munch seinen Bildern, deren Themen Grunderfahrungen des menschlichen Lebens wie Angst, Krankheit, Tod, Einsamkeit und Eifersucht widerspiegeln, ihre expressive dramatische Ausdruckskraft. Vor allem auch in den Radierungen, Lithografien und Holzschnitten finden diese Motive durch die Sparsamkeit der Mittel ihre besonders eindringliche Aussage. Edvard Munch, der, dem Zeitgeist folgend, in der Frau die große Verführerin sah, hat wohl auch in Kenntnis des berühmten Gemäldes von Franz von Stuck, dessen erste Version 1891 die Gemüter erregte, sich dieses Sujets angenommen und es in seinem Sinne interpretiert. Während bei Stuck eine Schlange zusätzlich auf die Sünde und den alttestamentlichen Sündenfall hinweist, konzentriert sich Munch auf die Frau an sich, in der er die eigentliche Verführerin sieht. Allein ihre Erscheinung, hier mit rotem Haar und grünen Augen, ist bestimmend. Das Dreiviertelporträt, bereits in der Renaissance in Lucretia und Salomé-Darstellungen gestaltet, wird von Munch zum Sinnbild einer Erscheinung gedeutet, die in ihrer direkten Aussage wenig Zweifel an der Wirkung ihrer sinnlichen Ausstrahlung lässt. Munch verbürgerlicht die Szene und gibt ihr so einen allgemeingültigen Charakter. Die Dämonisierung der Frau als sündiges Weib fand mit den gesellschaftlichen Umwälzungen im Gefolge des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende. Edvard Munch hat den Druck dieser Farblithografie, die in mehreren Farbvarianten gedruckt wurde, selbst überwacht. Eigenen Bekundungen zufolge betrachtete er es als sinnvoll und notwendig, dass der Künstler beim Druck der von ihm geschaffenen Grafik dabei sein sollte, nur so könne man von originaler Künstlergrafik sprechen. Die vorl
Alexej von Jawlensky 1864 Torschok - 1941 WiesbadenMeditation (März 1936, N. 6). 1936.Öl auf Papier auf Karton aufgezogen. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 1844 (mit Farbabb. S. 215). Links unten monogrammiert, recht unten datiert. Verso auf dem Unterlagekarton signiert, datiert und bezeichnet `III. N 6.` sowie `I A`Verso am Unterrand des Unterlagekartons von Lisa Kümmel nochmals bezeichnet: `III 1936 N 6`. 18,8 x 12,4 cm (7,4 x 4,8 in). In den seit 1935 von Jawlensky zusammengestellten Portfolios, die jeweils 10 Arbeiten gleicher Thematik enthielten, ist im Portfolio für Dr. Jim Sharp, San Francisco, das an Galka Scheyer, Jawlenskys Repräsentantin in den USA, am 28. September 1935 gesandt wurde, unter Position 3 ein Werk `III 1936 N.6` vermerkt. Das Portfolio enthielt sowohl Meditationen als auch kleine Stillleben (vgl. Jawlensky, Pieroni-Jawlensky, WVZ der Gemälde, Band III, S.44). [KD].Unter den kleinen Meditationen wichtige Arbeit, die der Künstler selbst mit `I A` (d.i. besondere Qualität) bewertete.Wir danken Frau Jawlensky-Bianconi, Alexej von Jawlensky-Archiv, Locarno, für die freundliche wissenschaftliche Beratung.PROVENIENZ: Jim Sharp, San Francisco (1936 vom Künstler erworben)E.V. THAW & CO., New York (verso auf dem Unterlagekarton mit dem Etikett).Leonard Hutton Galleries, New York.Hauswedell & Nolte, Auktion 199, 6. bis 8. Juni 1974, Los 771, S.221 (mit Abb).Privatsammlung Deutschland.Galerie Gunzenhauser, München.Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben). Als ehemaliger Offizier der zaristischen Armee beginnt Alexej von Jawlensky erst 1889 in St. Petersburg mit seiner künstlerischen Ausbildung. Er studiert bei Ilja Repin und lernt über diesen Marianne von Werefkin sowie Helene Nesnakomoff, seine spätere Frau, kennen. Mit beiden siedelt Jawlensky 1896 nach München über, um eine private Kunstschule zu besuchen. Hier lernt er Wassily Kandinsky kennen. Im Sommer 1908 arbeitet er mit Kandinsky, Marianne von Werefkin und Gabriele Münter erstmals zusammen in Murnau. Hier entsteht auch die Idee zur Gründung der `Neuen Künstlervereinigung München`, zu der sich die vier Maler und andere Münchner Künstler 1909 zusammenschließen. Im Dezember desselben Jahres findet in München die erste Ausstellung der Gruppe statt. Zwei Jahre später wird der `Blaue Reiter` als neue große Idee einer künstlerischen Zusammenarbeit ins Leben gerufen. 1913 nimmt Jawlensky am `Ersten Deutschen Herbstsalon` Herwarth Waldens in Berlin teil. Als 1914 der Erste Weltkrieg beginnt, wird Jawlensky als russischer Staatsbürger aus Deutschland ausgewiesen. Er siedelt mit seiner Familie und Marianne von Werefkin nach St. Prex am Genfer See über und lebt bis 1921 in der Schweiz, wo er 1918 mit seinen abstrakten Köpfen beginnt. Anschließend lässt sich Jawlensky endgültig in Wiesbaden nieder. Der Künstler leidet seit 1929 unter einer fortschreitenden Lähmung und kann nur unter Schwierigkeiten malen. 1933 wird er von den Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt. Im Jahr darauf beginnt der Maler mit der Reihe der kleinformatigen `Meditationen`.Nahezu in keinem seiner Sujets ist Alexej von Jawlensky `russischer` als in seinen Meditationen. Die Erfragung des Bildhaften im Porträt mündet bei Jawlensky in eine Auseinandersetzung mit dem Abbild an sich, die zur Ikone in des Wortes eigentlicher Bedeutung führt. Fast mit religiöser Inbrunst und von Krankheit gezeichnet, schafft Jawlensky in den späten dreißiger Jahren einen Bildtypus, der unverwechselbar und einmalig mit seinem Werk in Verbindung gebracht wird. Die Meditationen sind Ausdruck seines tief in der Religion verwurzelten Seins auf der Suche nach der Reinheit des Transzendenten, das über die Qual der Alltäglichkeit hinausweist. In seinen Meditationen findet Jawlensky zurück zu den Ursprüngen russischer Kunst, den Ikonen, deren jede Individua
Max Beckmann 1884 Leipzig - 1950 New YorkSelbstbildnis mit steifem Hut. 1921.Kaltnadelradierung. Hofmaier 180 III B (von IV B). Gallwitz 153. Signiert. Wohl von I.B. Neumann bezeichnet `2. Zustand` [sic!] und von fremder Hand `Selbst mit Hut`. Aus der ersten Auflage von wohl 50 Exemplaren. Auf Bütten. 31,8 x 24,5 cm (12,5 x 9,6 in). Papier: 49,7 x 33,5 cm (19,5 x 13,1 in).Herausgegeben von I.B. Neumann, Berlin. [SM].PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. Seine künstlerische Ausbildung erhält Beckmann von 1900 bis 1903 an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, hauptsächlich bei dem norwegischen Landschaftsmaler Carl Frithjof Smith. Nach dem Studienabschluss und Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz lässt sich Beckmann 1907 in Berlin nieder und wird dort Mitglied der Sezession. Bei Kriegsausbruch meldet er sich freiwillig als Berufssoldat. Als Beckmann 1915 vom Militär entlassen wird, zieht er nach Frankfurt am Main, wo er bis 1933 an der Städel-Kunstschule unterrichtet. Die frühen Arbeiten des Künstlers stehen unter dem Einfluss des deutschen Impressionismus, vor allem Lovis Corinths. Die Kriegserlebnisse führen ihn dann jedoch zu einem expressionistischen Ausdruck. Seit den 1920er Jahren prägt die intensive Auseinandersetzung mit der Dingwirklichkeit sein Werk, welche sich formal in einem expressiven, die Form umreißenden grafischen Gerüst niederschlägt. Hauptthema ist der einsame bedrohte Mensch in einer apokalyptischen Welt.Die vorliegende Arbeit ist eines der wichtigsten, um nicht zu sagen das wichtigste grafische Blatt im Schaffen von Max Beckmann. Die Erforschung des eigenen Ichs, die mit den zahlreichen Selbstbildnissen von Rembrandt einen ersten Höhepunkt in der europäischen Kunst erreicht, zieht sich von da an wie ein roter Faden durch die Historie von Malerei und Grafik. Besonders die deutschen Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sahen darin einen wichtigen Schritt der Selbstfindung. Stellvertretend für viele sei neben Beckmann auch Käthe Kollwitz genannt, die in der Befragung des eigenen Ichs die künstlerische Herausforderung ihres Lebens sah. Das frontal und in die Mitte der Komposition gestellte Selbstbildnis Beckmanns, das durch die zigarettentragende Hand im Vordergrund und die Lampe rechts gegen die allzu große Nähe des Betrachters geschützt wird, erinnert in seiner Statuarik an die überkommene Form der Ikone, des Heiligenbildes. Doch der zwingend fordernde Grundton der Aussage lädt nur scheinbar zum Dialog ein. Beckmann ist sich hier in Haltung und Ausdruck der Bedeutung seiner Person als Künstler und Einzelgänger mehr als bewusst. Er fühlt sich in seinem Wollen bestätigt.1937 emigriert Beckmann nach Holland, 1947 wandert er in die USA aus. Kurze Gastprofessuren in St. Louis, Boulder und New York folgen. Am 27. Dezember 1950 stirbt der Künstler in New York. ca. 16.14 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONMax Beckmann 1884 Leipzig - 1950 New YorkSelbstbildnis mit steifem Hut. 1921.Drypoint. Hofmaier 180 III B (of IV B). Gallwitz 153. Signed. Inscribed `2. Zustand` [sic!] presumably by I.B. Neuman and `Selbst mit Hut` by a hand other than that of the artist. From the first edition of presumably 50 copies. On laid paper. 31,8 x 24,5 cm (12,5 x 9,6 in). Sheet: 49,7 x 33,5 cm (19,5 x 13,1 in).Published by I.B. Neumann, Berlin. [SM].PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. Beckmann went to the Großherzogliche Kunstschule in Weimar from 1900 to 1903 where he studied mainly under the Norwegian landscape painter Carl Frithjof Smith. After his graduation and several trips to Paris, Geneva and Florence Beckmann settled in Berlin in 1907 where he joined the `Berliner Sezession`. At the outbreak of the First World War Beckmann volunteered and served in East Prussia and Flanders. With the success of the National Socialists the a
Paul Kleinschmidt 1883 Bublitz/Pommern - 1949 BensheimFelslandschaft bei Ulm (Landschaft bei Blaubeuren). 1929.Öl auf Holz. Lipps-Kant 48. Unten mittig signiert und datiert. 90,5 x 100 cm (35,6 x 39,3 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (1948/49 direkt vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Paul Kleinschmidt, Kunstverein Köln 1952, Kat.-Nr. 8.Paul Kleinschmidt, Badischer Kunstverein Karlsruhe 1959, Kat.-Nr. 17.Paul Kleinschmidt, Ausst.-Kat. Kunstverein Ulm 1963, Kat.-Nr. 11 (dort mit dem Titel Landschaft bei Blaubeuren).Paul Kleinschmidt (1883-1949) - Hinter den Kulissen, Kunsthalle Schweinfurt 19.10.2012-6.1.2013, Kat.-Nr. 194, S. 45. Am 31. Juli 1883 wird Paul Kleinschmidt als Spross einer Künstlerfamilie geboren, der Vater ist Direktor einer Wanderbühne, die Mutter Schauspielerin. Während eines Kunststudiums an der Berliner Akademie bei dem Historienmaler Anton von Werner ist Adolf von Menzel das künstlerische Vorbild von Paul Kleinschmidt. In dieser Zeit lernt er auch Lovis Corinth kennen, der ihn sowohl menschlich als auch künstlerisch beeindruckt. 1904 setzt Kleinschmidt das Kunststudium an der Münchner Akademie bei Peter Halm und Heinrich von Zügel fort. Hier macht er sich mit den Techniken der Lithografie und Radierung vertraut. So ist der Künstler im Anschluss an die Studienzeit als Maler und Grafiker in Berlin tätig und beteiligt sich dort 1908 und 1911 an den Ausstellungen der Sezession. 1914 erhält Paul Kleinschmidt die Einberufung zum Wehrdienst, wird aber wegen einer Gasvergiftung ein Jahr später vom Kriegsdienst suspendiert. Ab 1915 übt er verschiedene Tätigkeiten, u.a. als Maschinenzeichner und Zeichenlehrer, aus. In dieser Zeit entstehen viele seiner bedeutendsten Radierungen und Lithografien, die 1923 in der ersten Kleinschmidt-Ausstellung im Euphorion-Verlag und 1925 bei F. Gurlitt in Berlin gezeigt werden. Danach geht die druckgrafische Produktion zugunsten einer intensiveren Beschäftigung mit der Malerei zurück. 1927 knüpft Paul Kleinschmidt erste Kontakte mit dem New Yorker Kunstsammler Erich Cohn, der schließlich sein Mäzen wird. Auf Einladung des Sammlerehepaares Martha und Wilhelm Bilger verbringt Paul Kleinschmidt die Sommer ab 1927 in Blaubeuren, wo er sich auf dem Fabrikgelände der Familie, die von Julius Meier-Graefe auf den Künstler aufmerksam gemacht worden war, ein Atelier einrichten kann. Ihn faszinieren die bizarren Felsformationen, die auch in unserem Gemälde ihre Würdigung finden. Im Gegensatz zu seinen überquellenden Frauengestalten schildert Kleinschmidt die Blaubeurer Landschaft mit zurückhaltender Herbheit, was oft zu Verwechslungen mit den später entstandenen Provencelandschaften geführt hat. Die karstigen Felsen werden von Äckern und Gebüsch gerahmt und von dem gewundenen Weg gleichsam umschlungen. In Kleinschmidts Bildern finden sich keine eckigen oder harten Formen. Alles hat weiche Rundungen und dürfte so dem bevorzugten Lebensgefühl des Künstlers entsprochen haben. Selbst in der Farbgebung werden alle Kontraste vermieden.1932 zieht der Künstler von Berlin nach Süddeutschland, wo er zunächst in Klingenstein bei Blaubeuren, dann in Ulm wohnt. Doch auch diese Stadt verlässt er bereits ein Jahr später, um nach Ay bei Senden zu gehen. Hier sind er und seine Familie schon bald politischen Repressionen ausgesetzt. Der politische Druck nimmt zu, so dass Kleinschmidt seine Emigration nach Holland plant und 1936 durchführt. Von dort aus geht er 1938 nach Frankreich. Im Februar 1940 wird Kleinschmidt für mehrere Monate in verschiedenen Lagern interniert, anlässlich der französischen Kapitulation dann wieder freigelassen. In Bensheim ansässig wird Paul Kleinschmidt 1943 mit einem Malverbot belegt. 1945 verbrennt bei einem Bombenangriff sein gesamter Besitz. Die schon 1940 diagnostizierte Angina Pectoris verstärkt sich ab 1948 derart, dass sich der Kün
Franz Fedier 1922 Erstfeld (Schweiz) - 2005 Bern (Schweiz)Im Wald. 1957.Öl auf Leinwand. Rechts unten in der Darstellung signiert und datiert. Verso signiert, datiert und bezeichnet `oben`. Auf dem Keilrahmen mit der Künstleradresse, der Datierung und den Maßen bezeichnet sowie mit gestrichenen Bezeichnungen. 100 x 81 cm (39,3 x 31,8 in). [KP]. Schöne Arbeit aus der informellen Werkphase des Künstlers, dessen Arbeiten bereits auf der Documenta 2 in Kassel, im Museum Kulturspeicher Würzburg und in den Kunstmuseen Bern und Luzern zu sehen waren.PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg. ca. 10.34 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFranz Fedier 1922 Erstfeld/Schweiz - 2005 Bern/SchweizIm Wald. 1957.Oil on canvas. Signed and dated lower right of image. Verso signed, dated and inscribed `oben`. With artist`s address, date and dimensions on stretcher as well as with erased inscriptions. 100 x 81 cm (39,3 x 31,8 in). [KP]. Nice work from the artist`s informal work period, his work has been shown on documenta 2, in Museum Kulturspeicher Würzburg and the museums Bern and Lucerne.PROVENANCE: Private collection Baden-Württemberg. ca. 10.34 h +/- 20 min.
A VERY RARE HELM FOR A GENERAL OF THE GRAND DUCHY OF BADEN, CIRCA 1865-70 with leather skull fitted with neck-guard and angular peak, the latter pieces lacquered red and green respectively on the inside, gilt-brass mounts including fluted removable spike on a cruciform base retained by four screws with gilt stellate heads, leather-backed flat chinscales, Baden state cockade carried on the right, General`s pre-1871 pattern plate in the form of the Star of the Baden House Order of Fidelity, in silver, silver-gilt and enamels, original fifteen-tongue black morocco leather lining with no provision for an inner lining, bearing the retailer`s trade label of M.Lautermilch of Carlsruhe on the inside, and in its original carrying case lined in chamois 29 cm; 11 3/8 in For an illustrated account of this very rare model of helmet and of the successive model of 1871, see Hilsenbeck 2004, pp.54-6.
A FINE 42-BORE BOHEMIAN FLINTLOCK SPORTING RIFLE BY ANDREE SIGL (SIEGEL) A SCHLACKENW(ERTH), CIRCA 1725-30 with lightly swamped octagonal sighted barrel rifled with seven grooves, the breech signed "Andree Sigl a Schlackenw", struck with the maker`s brass-lined stamp (Neue Støckel 1025) and decorated with the engraved figure of Diana standing within an elaborate scrollwork frame over a raised moulding at the rear, engraved barrel tang, bevelled lock engraved with a design of strapwork scrolls involving a monster`s head, the cock and the steel en suite and each partly chiselled in low relief, figured walnut full stock carved with a series of decorated mouldings in low relief, including delicate acanthus volutes about the ramrod-pipe, the butt with raised carved cheek-piece, full brass mounts cast in low relief, the butt-plate cast with the monogrammed initials "LA" issuant from a demon`s mouth and additionally signed "A Sigl" on a scroll suspended from a half-figure emerging from an engraved scrollwork pattern, the side-plate cast with a pierced scrollwork pattern en suite with the lock and involving both a monster`s head and a demon mask, with three faceted ramrod-pipes, escutcheon cast with a pierced scrollwork design carrying an engraved classical bust, horn fore-end cap, and original wooden ramrod (the back-sight leaf and the ramrod tip each missing) 82 cm; 32¼ in barrel Andreas Michael Siegel is recorded working over the period 1680-1730. In 1680 he was apprenticed in Vienna, thereafter he worked in Schlackenwerth (now Ostrov). In 1689 Siegel was appointed gunmaker to the Margrave of Baden.

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