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Lot 816

César 1921 Marseille - 1998 ParisNu de la belle de mai. 1957.Bronze, nach einer geschweißten Eisenfigur. Durand-Ruel 178. Auf der Plinthe mit dem Namenszug des Künstlers, verso nummeriert und mit dem Gießerstempel von A. Valsuani. Eins von 6 Exemplaren der ersten Bronzeguss-Auflage von 1958. Höhe: 63,5 cm (25 in). Mit Sockel und Glassturz (gesamt: 180 x 30 x 30 cm). [CB].Unter dem Namen César Baldaccini wird im Jahr 1921 César, einer der bedeutendsten Künstler des Nouveau Réalisme, in Marseille geboren. An der École des Beaux-Arts seiner Geburtsstadt immatrikuliert sich César bereits 1935, gerade einmal vierzehn Jahre alt. Hier soll er bis 1943 studieren, wenngleich die politische Entwicklung und der Kriegsausbruch seine Ausbildung immer wieder unterbrechen. 1943 schreibt er sich dann an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris ein. Hier kann César, Student von Marcel Gimond, 1947 sein Studium erfolgreich abschließen. Die Jahre in Paris werden prägend für César. Hier begegnet er Pablo Picasso, Germaine Richier und Alberto Giacometti. Diese Künstler sind es auch, die ihn auf seinem Weg hin zu einer betont antiakademischen Kunst bestärken. César schafft nun erste bildhauerische Werke aus Gips und Eisen, ab 1949 auch aus getriebenen Bleifolien und Draht. Die 1950er Jahre bringen einen radikalen Wandel: César benutzt bereits ab 1952, verstärkt aber ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Industrieabfälle und Schrottteile für seine Werke. Schon 1954 bespielt er damit die erste Einzelausstellung, er zeigt seine `Tiere aus Schrott` in der bekannten Galerie Durand.Schrottteile sind es auch, die César in unserer Skulptur `Nu de la belle de Mai` verarbeitet. Mit diesem Titel nimmt er Bezug auf die `Belle de Mai`, ein bekanntes Stadtviertel von Marseille, das 1953 auch einem verbreiteten Chanson den Namen gibt. Die Arbeit gehört zur Werkgruppe der `Nus`, der Nackten. César selbst beschreibt deren Entstehungsprozess: ?In der Nachbarschaft gab es viel Alteisen. Daher entstanden meine ersten Akt-Figuren vor allem mit Quadraten aus Winkeleisen (..). Dabei habe ich immer vom Bauch aus begonnen, habe mich dann um die Figur herum gearbeitet und zuletzt die Beine gemacht. Meist fehlt der Kopf, da der Torso sich selbst genug ist und so viel moderner erscheint.? (César, frei übersetzt nach WVZ Durand-Ruel, Paris 1994, S. 158). Modern erscheint die `Nu de la belle de Mai` aber nicht nur aufgrund des fehlenden Kopfes: Auch die existenzialistische Note, die in der zerschundenen Oberfläche und den langgestreckten Beinen zum Klingen gebracht wird, beweist Césars außergewöhnliche künstlerische Kraft.Ab 1960 beteiligt er sich dann an der Bewegung des Nouveau Réalisme. Nun entstehen auch die `Compressions dirigées`: In diesen wegweisenden Werken, die die internationale Bekanntheit von César massiv vorantreiben, bearbeitet er Metallteile und ganze Karosserien mit hydraulischen Schrottpressen. Berühmt werden auch die bildhauerischen Objekte des Künstlers, etwa die Skulpturen seines eigenen Daumens oder der Brust einer Tänzerin. Mit diesen betont ironischen Werken steht er auch der Pop-Art nahe. In den 1980er Jahren nähert sich César schließlich sogar der Appropriation Art, wenn er sich die eigenen Werke älterer Epochen nochmals vornimmt. César, stets auf der Höhe seiner Zeit arbeitend, schreibt mit seinen innovativen Grenzerweiterungen der bildhauerischen Techniken und Methoden Kunstgeschichte. Längst befinden sich seine Arbeiten in den renommiertesten Museen weltweit. Der Künstler verstirbt 1998 in Paris. ca. 16.04 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONCésar 1921 Marseille - 1998 ParisNude. 1956.Bronze. 63 x 17 x 12 cm (24,8 x 6,6 x 4,7 in). ca. 16.03 h +/- 20 min.

Lot 837

Cy Twombly 1928 Lexington - 2011 RomNatural History Part I, Mushrooms. 1974.Folge von 10 Farblithografien mit Lichtdruck, Fotochromdruck, Collagen und Farbkreidezeichnung. Bastian 42-51. Alle monogrammiert und nummeriert sowie mit den geprägten römischen Blattnummern und dem geprägten Copyright-Stempel. Exemplar aus einer Auflage von 98. Auf Velin von Rives (teils mit angeschnittenem Wasserzeichen), eins auf Velin von Richard de Bas (mit Wasserzeichen). Jeweils 75,8 x 55,8 cm (29,8 x 21,9 in), Blattgröße. Gedruckt bei Matthieu Studio, Zürich (jeweils mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von Heiner Bastian im Propyläen Verlag, Berlin. [CB].Cy Twombly wird am 25. April 1928 in Lexington, Virginia, geboren. Ab 1947 studiert er an der School of the Museum of Fine Arts in Boston und 1949/50 an der Washington and Lee University in Lexington. 1950 geht Twombly nach New York und setzt sein Studium an der Art Students League fort, wo er Robert Rauschenberg kennenlernt. Ein Jahr später wechselt er ans Black Mountain College in North Carolina, und nimmt dort Unterricht bei Robert Motherwell und Franz Kline. Gemeinsam mit Rauschenberg bereist Twombly 1952 Südamerika, Nordafrika, Spanien und Italien. In seinen frühen Bildern Anfang der 1950er Jahre setzt Twombly sich unter dem Eindruck von Kline, v.a. aber unter dem Eindruck von Paul Klee, mit den Möglichkeiten der gestisch-expressionistischen Pinselführung auseinander, er entwickelt ein sensibles Geflecht von Zeichen, Worten, Zahlen und gegenständlichen Fragmenten. Nach seinem einjährigen Militärdienst lehrt er 1955/56 am Southern Seminary and Junior College in Buena Vista, Virginia, um dann 1957 ein zweites Mal nach Rom zu reisen, wohin er schließlich 1960 übersiedelt. Im selben Jahr hat er seine erste Ausstellung in der Galerie von Leo Castelli. In den 1960er Jahren entstehen Twomblys `Schultafel-Bilder`, auf denen der Akt des Schreibens in eine physische Geste verwandelt wird. Mitte der 1970er Jahre werden seine Arbeiten vielschichtiger. Mit eincollagierten Blättern und verschiedenen Malmitteln schafft Twombly expressive Strukturen. Von Bild zu Bild lösen sich die grafischen Elemente stärker in heftige Farbwirbel auf, um in die fauvistisch anmutenden Blumenbilder der 1990er Jahre zu münden.Zu den bedeutenden Werken der mittleren 1970er Jahre gehören zwei Portfolios, die Cy Twombly, ganz auf der Höhe seiner Epoche, in scheinwissenschaftlicher Ästhetik umsetzt. Die erste Folge, `Natural History Part I`, befasst sich mit Pilzen. In ausdrucksstarken Collagedrucken gerät die Klarheit schematischer Zeichnungen und Fotografien mit Twomblys expressiver zeichnerischer Handschrift in reizvollen Kontrast. In diesen innovativen Blättern vereinen sich Logik und Chaos, Wissenschaft und Wahn zu Allegorien geistiger Strukturen und menschlichen Erkenntnisstrebens.Schon ein Jahr vor `Natural History Part I` findet 1973 die erste Retrospektive für Cy Twombly in Bern statt. Es folgen wichtige Ausstellungen u.a. 1979 im Whitney Museum, New York, 1987 in der Kunsthalle Zürich und 1994 im Museum of Modern Art, New York. Twomblys künstlerisches Verdienst wird zudem durch zahlreiche Preise gewürdigt. 1995 eröffnet die Cy Twombly Gallery in Houston, deren Architektur der Künstler gemeinsam mit dem Architekten Renzo Piano geplant und ausgeführt hat. 2001 ist Twombly mit dem 12-teiligen Gemäldezyklus `Lepanto` auf der Biennale in Venedig vertreten. ca. 16.28 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONCy Twombly 1928 Lexington - 2011 RomNatural History Part I, Mushrooms. 1974.Series of 10 Lithograph in colors with heliotype, photo chrome print, collage and color chalk drawing. Bastian 42-51. All monogrammed and numbered as well as with embossed Roman sheet numbers and embossed copyright stamp. From an edition of 98 copies. On wove paper by Rives (some with truncated watermark

Lot 858

Sam Francis 1923 San Mateo/Kalifornien - 1994 Santa Monica/KalifornienUntitled (SF86-078). 1986.Acryl auf Papier. Verso signiert und datiert. 104 x 75 cm (40,9 x 29,5 in), blattgroß. Verso ein Probedruck einer Lithografie. [SM].Die Arbeit ist bei der Samuel L. Francis Foundation, Glendale/Kalifornien, unter der Nummer SF86-078 registriert und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Debra Burchett-Lere aufgenommen.PROVENIENZ: Privatsammlung Kalifornien (direkt vom Künstler erworben).Sotheby?s, New York, Contemporary Art, 15. Februar 1989, Los 95.Privatsammlung Europa.Galería Theo, Madrid.Galería Elvira González, Madrid.Privatsammlung (beim Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Sam Francis. Works on Paper. 1953?1986: The Ranchito Collection, Riverside California, 1987, The Roy and Frances Brandstater Gallery, Loma Linda University, S. 24 (mit Abb.). Nach einem Studium der Malerei bei Mark Rothko und Clyfford Still von 1948-50 zieht Sam Francis nach Paris und besucht die dortige `Académie Léger`. In Paris findet 1952 auch seine erste Einzelausstellung statt, wo er Künstler des Französischen Informel kennenlernt. Aufgenommen in die Reihe der jungen europäischen Avantgarde, werden seine Bilder nun auf Ausstellungen in Paris, London und Bern gezeigt. Die Teilnahme an der Ausstellung `Twelve Americans` 1956 im New Yorker Museum of Modern Art macht Francis auch in Amerika bekannt. In diese Zeit fällt der stilistische Wechsel von den flächendeckenden Kompositionen in monochromen Werten zu bunten `Farbinseln` auf der weißen Leinwand. Die kalligrafische Eigenart des Farbauftrags und der lyrische Charakter der flüssigen Farbe verbinden Francis mit der Kunst des Ostens, mit der er sich auch auseinandersetzt. 1957 besucht er während einer Weltreise u.a. Indien, Thailand und Japan, seine Werke werden auf Ausstellungen in Tokio und Osaka gezeigt. Der Künstler, der ein rastloses Leben zwischen seinem Pariser Hauptwohnsitz und anderen Metropolen führt, zieht 1962 zurück nach Kalifornien, wo er sich zunächst in Santa Monica, 1963 in Venice ein Atelier einrichtet. In den 1960er Jahren entwickelt Francis eine sehr persönliche Form des spontanen und gestischen Drippings. Mit kreisenden und spritzenden Bewegungen lenkt er die Öl-, Acryl- und Aquarellfarben über die Bildträger. In seinen `Gitterbildern` der 1970er Jahre ist die Bildfläche mit netzartigen Strukturen bedeckt. Neben dem `Action Painting`, zu dessen bedeutendsten Vertretern Francis zählt, hat er sich auch anderen Techniken wie Lithografie, Radierung und Monotypie zugewandt. Seine Auseinandersetzung mit der Grafik führt Anfang der 1980er Jahre zu reizvollen experimentellen Arbeiten. Ausdrucksstarke mehrteilige Bildkompositionen mit teilweise verfließenden Farben prägen das malerische Werk dieser Jahre. Untitled `(SF86-078)` aus dem Jahr 1986 bezeugt die ganze künstlerische Kraft des Malers. Das Werk kombiniert, auf eine für Francis charakteristische Art, die Methoden des Action Painting mit den Mitteln gestisch-abstrakter Malerei. Die `Zufallsprodukte` der Aktionsmalerei, die Farbspuren des `Dripping`, bilden so einen spannungsvollen Kontrast mit den schwungvollen Zügen des breiten Pinsels und wolkig ineinander verlaufenden Farbflächen. Opake und durchscheinende Farbe, kalte und warme Töne, lineare und flächige Strukturen geraten hier in reizvolles Gegenspiel. Es entsteht ein Werk, das sich nicht dem `all over` des Action Painting unterordnet, sondern im Wortsinne kunstvoll komponiert ist.Es erstaunt nicht, dass Francis am Ende seines Lebens noch einmal besondere Erfolge feiert. Große Auftragsarbeiten für Wandbilder bestimmen seine letzte künstlerische Schaffensphase. Sam Francis stirbt am 4.11.1994 in Santa Monica.ca. 17.04 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONSam Francis 1923 San Mateo/Kalifornien - 1

Lot 864

Gerhard Richter 1932 Dresden - lebt und arbeitet in Köln und DüsseldorfOhne Titel (8.4.89). 1989.Öl auf Papier, original auf Unterlagekarton montiert. Rechts unten auf dem Unterlagekarton signiert und datiert `8.4.89`. 29,8 x 42 cm (11,7 x 16,5 in), blattgroß. Die einen Tag zuvor in ähnlicher Farbzusammenstellung und gleichem Format geschaffene Papierarbeit `Ohne Titel (7.4.89) ` befindet sich in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York. [JS] .Richters abstrakte Arbeiten der späten 1980er und 1990er Jahre zählen zu den international gefragtesten Schöpfungen des Künstlers.Wir danken Herrn Dr. Dietmar Elger, Gerhard Richter Archiv, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Galerie Fred Jahn, München.Privatsammlung Süddeutschland (1990 vom Vorgenannten erworben). Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1951 bis 1956 und den drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Gerhard Richter in die Bundesrepublik aus. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem auch nur einige wenige Werke erhalten geblieben sind. Von 1961 bis 1963 studiert Richter bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier beginnt die Freundschaft mit Sigmar Polke, Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer -, mit dem er 1963 die `Demonstration für den Kapitalistischen Realismus` als deutsche Variante der Pop-Art veranstaltet. 1962 beginnt er zunächst, beeinflusst von Giacometti und Dubuffet, mit gegenständlichen Bildern, die auf Fotovorlagen beruhen. Dies geschieht aus einer veränderten Ansicht über Kunst, die nach Richter `nichts mit Malerei zu tun hat, nichts mit Komposition, nichts mit Farbe`. Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1967 wird Richter als Gastdozent an die Hochschule für bildende Künste nach Hamburg berufen, 1971 übernimmt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. Weitere Gastprofessuren werden dem Maler 1978 am College of Art in Halifax, Kanada, und 1988 an der Städelschule Frankfurt angeboten. In den gegen Ende der sechziger Jahre entstehenden Alpen- und Städtebildern erscheint die fotografische Struktur in pastos aufgetragenen Farbflecken. Mit den Serien der Farbfelder von 1971 bis 1974, in denen der Künstler die vier Grundfarben facettiert und zufällig kombiniert, sowie den monochromen Grau-Bildern aus der Zeit von 1972 bis 1975 thematisiert Richter bestimmende Komponenten der Malerei. Ab 1976 entstehen abstrakte Bilder mit farbigen Schlieren, jedoch greift Richter immer wieder auf Gegenständliches zurück, wie überhaupt der Wechsel der Darstellungsmittel und der Stilbruch bei ihm zum Prinzip werden. Während die abstrakten Arbeiten der späten 1970er und 1980er Jahre, wie etwa das Gemälde `Vögel` (WVZ 509, 1984) über den Titel und formelhaft verkürzte Chiffren immer wieder gegenständliche Assoziationen heraufbeschwören, gelingt Richter in den abstrakten Arbeiten der 1990er Jahre die vollständige Loslösung vom Gegenstand. Richter beginnt nun seine Leinwände mit dem Rakel zu überarbeiten und verbannt auf diese Weise nicht nur jegliche Gegenstandsassoziation, sondern auch die künstlerische Handschrift, den Pinselduktus, aus seinem Werk. Er überträgt so die verschleiernde Unschärfe, welche bereits seine gegenständlichen Arbeiten ausgezeichnet hat, auf sein abstraktes ?uvre. Der verstandesmäßig konzipierte Farbauftrag verliert sich durch die Überarbeitung in einem scheinbar zufälligen Farbschleier, hinter welchem man die ursprüngliche Komposition noch zu erahnen glaubt. Jene entrückten Schöpfungen der 1990er Jahre werden zu eindrucksvollen Darstellungen des Verborgenen gesteigert. Neben Richters Beitrag auf der 47. Biennale von Venedig, für den er mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wird, werden seine abstrakte

Lot 872

Elvira Bach 1951 Neuenhain/Taunus - lebt und arbeitet in BerlinEin neuer Tag im Paradies. 1992/1999.Folge von 5 Gemälden. Kunstharz auf Leinwand. Eine der Leinwände verso signiert, datiert `1992-99` und betitelt. Jeweils verso fortlaufend bezeichnet `E.B. 1` bis `E.B. 5`. Jeweils 180 x 80 cm (70,8 x 31,4 in). [JS]. PROVENIENZ: Galerie Deschler, Berlin (jeweils auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).Privatsammlung Baden-Württemberg. LITERATUR: Friedrich W. Kasten, Elvira Bach. Kinder-Küche-Kunst, Köln 1999, S. 58-59 (mit Abb.). Elvira Bach erlangt als Vertreterin der `Jungen Wilden` in den 1980er Jahren internationale Bekanntheit. Von 1967 bis 1970 besucht Elvira Bach die Staatliche Glasfachschule Hadamar. Zwei Jahre nach ihrem Abschluss zieht sie nach Berlin und studiert dort bis 1979 an der Hochschule der Künste Malerei bei Hann Trier. Parallel zum Studium arbeitet sie als Requisiteuse an der Schaubühne am Halleschen Ufer. 1982 verbringt Elvira Bach im Rahmen eines Stipendiums mehrere Monate als `Artist in Residence` in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Diese Zeit in der Karibik übt einen starken Einfluss auf sie aus, erweist sich als künstlerisch höchst inspirierend und beeinflusst ihr gesamtes späteres Werk. Noch im selben Jahr wird sie, erst 29-jährig, auf die Documenta VII eingeladen. Es folgen zahlreiche Ausstellungen in Museen und Kunstvereinen. Subjektive Thematik statt Ratio findet bei Bach ihren Ausdruck in einer kraftvollen, rasanten, energisch bestimmten Bildsprache, die sich ausdrückt in sinnlich greller Palette und scharfen kantigen Formen.Die Frau steht in ihrer geschlechtsspezifischen Existenz und ihrer Sinnlichkeit im Fokus von Elvira Bachs malerischem ?uvre. Stets weisen die typisierten weiblichen Gestalten ihrer Gemälde ganz ähnliche äußere Merkmalen auf. Die Parallelen zwischen ihren neoexpressionistischen Frauenbildnissen und ihrer eigenen Person sind unverkennbar, und so haben auch immer wieder biografische Einschnitte zu Veränderungen in Bachs Frauenbild beigetragen, dass jedoch stets die Stärke und Sinnlichkeit des weiblichen Geschlechtes ins Bild setzt. In den 1970er und frühen 1980er Jahren inszeniert Bach ihre Großstadtamazonen noch meist mit Champagner- oder Cocktailgläsern als emanzipiert-erotische Szenefrau. Bald beginnen auch Schlangen und Erdbeeren als zentrale Attribute sowie Verweise auf Sündenfall und Paradies das Bildgeschehen mitzubestimmen. In den 1990er Jahren jedoch, in denen die Künstlerin ihre beiden Söhne großzieht und eine Existenz zwischen Atelier und Hausfrauen-Dasein führt, bedient sich Bach wie im vorliegenden, mehrteiligen Gemälde `Ein neuer Tag im Paradies` der Symbolik einer anderen Frucht, der Kartoffel. Keine andere Frucht eignet sich besser als Sinnbild der Normalität. Bachs `Küchendiven` sind keinesfalls Heimchem am Herd, sondern vielmehr sinnliche Powerfrauen des Alltages. Mit brennender Zigarette im Mundwinkel, roten Fingernägeln, Netzstrumpfhosen und hohen Schuhen schälen sie Kartoffeln oder machen den Abwasch. Elvira Bachs Frauen haben sich kaum verändert, nur gehen sie jetzt anderen Tätigkeiten nach.In den vergangenen Jahren wurden Bachs Werke auf zahlreichen Ausstellungen u.a. in der Kunsthalle Wien, in der Halle 12, Leipzig, sowie in der Kunsthalle Darmstadt präsentiert. Zahlreiche Werke befinden sich darüber hinaus in renommierten öffentlichen Sammlungen wie der Städtischen Galerie Wolfsburg, der Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt, und dem Museum of Modern Art, New York.ca. 17.21 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONElvira Bach 1951 Neuenhain/Taunus - lebt und arbeitet in BerlinEin neuer Tag im Paradies. 1992/1999.Series of 5 paintings. Synthetic resin on canvas. One canvas signed, dated `1992-99` and titled on verso. Each with serial number `E.B. 1` to `E.B. 5` on verso. Each 180 x 80 cm (70,8 x 31,4 in). [J

Lot 883

Sol LeWitt 1928 Hartford/Connecticut - 2007 New YorkUntitled (horizontal). 1991.Gouache. Rechts unten signiert und datiert. Auf chamoisfarbenem Velin-Karton von C.M.F. Fabriano (mit Wasserzeichen). 56 x 76 cm (22 x 29,9 in), blattgroß. [JS]. Wir danken Frau Sofia LeWitt für die freundliche Beratung.PROVENIENZ: Galerie Annemarie Verna, Zürich.Privatsammlung Süddeutschland (1991 beim Vorgenannten erworben). Sol LeWitt wird 1928 in Hartford im Bundesstaat Connecticut geboren. 1945 beginnt er sein vierjähriges Studium an der Syracuse Universität, New York und besucht anschließend die Cartoonist and Illustrators School in New York City. Nach seinem Studium ist er als Grafiker tätig und arbeitet für das Museum of Modern Art, wo er Robert Mangold, Robert Ryman und Dan Flavin kennenlernt. Sol LeWitt unterrichtet an verschiedenen Kunstschulen wie an der Museum Art School und an der University New York. 1962 beginnt Sol LeWitt erste Boden- und Wandarbeiten sowie Skulpturen in geometrischen Formen.Sol LeWitt holt sich seine künstlerischen Inspirationen vom Konstruktivismus, der klassischen Moderne, vom Bauhaus und der holländischen `De Stijl`-Bewegung und entwickelt diese Ideen weiter, indem er in seinen Werken verschiedene Variationen durchspielt. Das Ziel der Variationen ist eine Gleichstellung der Möglichkeiten. Die Aussagekraft des Kunstwerkes soll sich nur auf sich selbst beziehen und nicht auf etwas anderes. Ab 1965 entstehen modulare Arbeiten mit räumlichen Strukturen unter Einbeziehung gitterartiger Konstruktionen oder auch Kuben, welche in den Folgejahren zu komplexen Linienstrukturen oder - wie im vorliegenden Fall - zu farbmodulierten Liniengefügen weiterentwickelt werden.Sol LeWitt stirbt am 8. April 2007 in New York.ca. 17.34 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONSol LeWitt 1928 Hartford/Connecticut - 2007 New YorkUntitled (horizontal). 1991.Gouache. Signed and dated lower right. On creme wove board by C.M.F. Fabriano (with watermark). 56 x 76 cm (22 x 29,9 in), the full sheet. [JS]. We are grateful to Mrs. Sofia LeWitt for kindly providing us with information.PROVENANCE: Galerie Annemarie Verna, Zurich.Private collection Southern Germany (acquired from previously mentioned in 1991). ca. 17.34 h +/- 20 min.

Lot 885

Hanne Darboven 1941 München - 2009 Hamburg-HarburgOhne Titel. 1991.Collage aus 36 Postkarten. Jede Postkarte nummeriert, gewidmet und bezeichnet sowie typografisch bedruckt. Postkarten aus leichtem Karton, fest auf papierbeschichtete Styroporplatte montiert. 94,7 x 59,7 cm (37,2 x 23,5 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (Geschenk der Künstlerin). Hanne Darboven, am 29. 04. 1941 in München geboren, studiert von 1962 bis 1966 bei Wilhelm Grimm und Almir Mavignier an der Hochschule der Künste in Hamburg und geht nach Abschluss des Studiums für zwei Jahre nach New York, wo sie durch das Zusammentreffen mit Vertretern der Minimal Art wie Carl Andre und Sol LeWitt in ihrem künstlerischen Schaffen beeinflusst wird. In ihren Werken beschäftigt sie sich insbesondere mit dem Sichtbarmachen von Zeiträumen, wofür sie eine Systematik selbst gewählter Zeichen entwickelt. Zeitabläufe oder historische Ereignisse werden von ihr mit Hilfe von Zahlencodierungen, Texten, Fotos und Diagrammen meist auf Schreibmaschinenpapier festgehalten, wobei sie die zeiträumliche Dimension ihrer Arbeit als räumliche Ausdehnung mittels einer Aufhängung der Blätter an der Wand erfahrbar macht. Die Intention Hanne Darbovens ist dabei das Fassbarmachen des eher unbewussten Zeitflusses und damit verbunden das Aufzeigen der Grenzen menschlicher Wahrnehmung.Postkarten gehören seit den 1970er Jahren zu den von Hanne Darboven verwendeten Bildmaterialien. Ihr Vorgehen, entgegen der allgemeinen Gewohnheit nicht das Postkartenmotiv, sondern deren rückwärtigen Text in Wiederholung ins Zentrum zu rücken, erscheint in Anbetracht der Bedeutung von Serialität in Darbovens Werk als logische Konsequenz. Was zunächst wie die monotone Reihung der immer gleichen Kurznachricht auf insgesamt 36 Postkartentextfeldern erscheint, lässt bei genauerer Betrachtung minimale Abweichungen im Schriftbild und Zahlenraster erkennen. Zudem steht die persönliche Botschaft des Geburtstagsgrußes der Künstlerin und ihrer geliebten Ziege `Micky` im Gegensatz zur fortlaufenden Nummerierung der Frankierfelder. Darboven erhebt die Schrift somit zum eigentlichen Bildgegenstand und verleiht ihr eine sowohl formale als auch inhaltliche Ästhetik. Ihre Arbeiten werden u. a. 1970 im Museum of Modern Art und 1971 im Guggenheim-Museum in New York ausgestellt. Hanne Darboven nimmt 1972, 1977, 1982 und 2002 an der Documenta in Kassel teil und vertritt Deutschland auf der Biennale di Venezia. Ihre Werke sind in den meisten der renommierten, internationalen Museen für moderne Kunst zu finden.ca. 17.36 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONHanne Darboven 1941 München - 2009 Hamburg-HarburgOhne Titel. 1991.Collage of 36 postcard. Each postcard numbered, dedicated and inscribed as well as typographically print. Postcards made of light board, firmly mounted on paper-coated styrofoam plate. 94,7 x 59,7 cm (37,2 x 23,5 in). PROVENANCE: Private collection Northern Germany (present from artist). ca. 17.36 h +/- 20 min.

Lot 886

Sol LeWitt 1928 Hartford/Connecticut - 2007 New YorkVertical Brush Strokes. 1992.Gouache. Rechts unten signiert und datiert. Auf der Rahmenrückpappe handschriftlich betitelt, datiert und bezeichnet. 152,8 x 87,1 cm (60,1 x 34,2 in), blattgroß. [JS]. Eine der ausgesprochen seltenen großformatigen Papierarbeiten des Künstlers auf dem deutschen Auktionsmarkt.Wir danken Frau Sofia LeWitt für die freundliche Beratung.PROVENIENZ: Galerie Annemarie Verna, Zürich.Privatsammlung Süddeutschland (1992 vom Vorgenannten erworben). Sol LeWitt wird 1928 in Hartford im Bundesstaat Connecticut geboren. 1945 beginnt er sein vierjähriges Studium an der Syracuse Universität, New York, und besucht anschließend die Cartoonist and Illustrators School in New York City. Nach seinem Studium ist er als Grafiker tätig und arbeitet für das Museum of Modern Art, wo er Robert Mangold, Robert Ryman und Dan Flavin kennenlernt. Sol LeWitt unterrichtet an verschiedenen Kunstschulen wie an der Museum Art School und an der University New York. 1962 beginnt Sol LeWitt erste Boden- und Wandarbeiten sowie Skulpturen in geometrischen Formen. Er holt sich Inspirationen vom Konstruktivismus der klassischen Moderne, vom Bauhaus sowie der holländischen Stilbewegung `De Stijl` und entwickelt diese Ideen weiter, indem er in seinen Werken verschiedene Variationen durchspielt. Das Ziel der Variationen ist eine Gleichstellung der Möglichkeiten. Die Aussagekraft des Kunstwerkes soll sich nur auf sich selbst beziehen und nicht auf etwas anderes. Ab 1965 entstehen modulare Arbeiten mit räumlichen Strukturen unter Einbeziehung gitterartiger Konstruktionen oder auch Kuben.Wie die Pop-Art ist auch die Minimal-Art eine genuin amerikanische Kunstrichtung, welche durch die künstlerische Konfrontation mit der kunsthistorischen Tradition, allem voran dem Abstrakten Expressionismus der Nachkriegszeit, zu einer vollkommen neuartigen Bildsprache findet. Während Andy Warhol etwa in seinen 1962/63 geschaffenen malbuchartigen `Do-it-yourself`-Bildern eine beißende Persiflage auf die zeitgenössische Vorstellung von Malerei entworfen hat und der zentralen Bedeutung der künstlerischen Handschrift eine klare Absage erteilt, so hat auch Lewitt, einer der Protagonisten der Minimal-Art, mit jenem traditionellen Charakteristikum der Malerei gebrochen. Sol LeWitt verdrängt alles gestische aus seinem Werk und führt die künstlerische Schaffenskraft - wie auch in der vorliegenden Arbeit - an die Grenzen der formalen Reduktion. LeWitts frühe, großformatige Wandzeichnungen, in denen er dynamische Linienstrukturen über die Fläche ausbreitet und die er zum Teil durch Assistenten ausführen ließ, gehören zu den konzeptuell fortschrittlichsten Arbeiten der 1960er Jahre. Großen Wert hat LeWitt darauf gelegt, dass sein Werk als `konzeptuell` bezeichnet wird und auf diese Weise unmissverständlich ein Gegenkonzept zu der expressiven Gestik des Farbauftrages entworfen, die für das Action Painting und den Abstrakten Expressionismus charakteristisch ist.Seine praktische Künstlertätigkeit wird begleitet von den Publikationen `Paragraphen über konzeptuelle Kunst` von 1967 und `Sätze über konzeptuelle Kunst` von 1969, welche ihn zum Begründer des Kunstbegriffs der Konzeptkunst machen. Sol LeWitt stirbt am 8. April 2007 in New York. ca. 17.37 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONSol LeWitt 1928 Hartford/Connecticut - 2007 New YorkVertical Brush Strokes. 1992.Gouache. Signed and dated lower right. With title, date and inscription on rear of frame. 152,8 x 87,1 cm (60,1 x 34,2 in), the full sheet. [JS]. One of the extremely rare large works on paper by the artist on the German auction market.We are grateful to Mrs. Sofia LeWitt for kindly providing us with information.PROVENANCE: Galerie Annemarie Verna, Zurich.Private collection Southern

Lot 1001

Marlene Dumas 1953 Kapstadt - lebt und arbeitet in AmsterdamCopy of a Model (Naomi Campbell). 1996.Lavierte Tuschpinselzeichnung. Rechts unten signiert, links unten datiert und betitelt, links oben gewidmet. Verso bezeichnet `Nr. 6 out of 14 `copies` of the same model`. Auf festem Velin. 25,1 x 20,2 cm (9,8 x 7,9 in), Blattgröße. [EH].Marlene Dumas, die in der zeitgenössischen Figuration einen der vordersten Ränge einnimmt, wird im Jahr 1953 in Kapstadt geboren. Kindheit und Jugend verlebt sie in Jacobsdal. 19-jährig immatrikuliert sich Marlene Dumas an der Universität von Kapstadt, wo sie 1975 den Bachelor of Fine Arts ablegt. Danach übersiedelt Marlene Dumas nach Holland; zuerst nach Haarlem (bis 1978), dann nach Amsterdam. Hier studiert sie Malerei und Psychologie und bespielt 1978 gemeinsam mit René Daniels und Ansuya Blom ihre erste Ausstellung. Ausgerichtet wird schon diese erste Schau von einem großen Haus, dem berühmten Amsterdamer Stedelijk Museum. Im Utrechter Centraal Museum wird 1984 schließlich ihre erste Museums-Einzelausstellung gezeigt. Seit den späten 1980er Jahren gewinnt die Künstlerin zunehmend an Bekanntheit: Eine große Zahl internationaler Ausstellungen präsentiert ihr Schaffen nun auch weit jenseits der niederländischen Grenzen. In ihrem Gesamtwerk bleibt Marlene Dumas der Figur eng verbunden. Sie geht meist von Fotografien aus, die sie zu expressiven malerischen Bildnissen und Figurenstücken verwandelt. Eine besondere emotionale Kraft ist diesen Arbeiten zu eigen - und oft auch eine subtil ins Bild gebrachte sozialkritische Haltung.Dies gilt auch für eine der bekanntesten Serien von Dumas, die `Models`, zu der auch unsere Arbeit gehört. In diesen monochromen Werken stehen die Gesichter von Fotomodellen im Zentrum. Wie bei unserer Arbeit, die von einer Fotografie des Supermodels Naomi Campbell ausgeht, entsteht durch die kunstvolle malerische oder grafische Übertragung ein expressiver Verfremdungseffekt mit großer Wirkung: Plötzlich blickt der Betrachter nicht mehr auf ein Hochglanzbild aus der Scheinwelt der Modeindustrie, sondern auf die Frau hinter dieser Fassade. `Copy of a Model` wird so zu einem Werk von besonderer Eindringlichkeit.Die Arbeiten von Marlene Dumas, ob nun Gemälde oder Werke auf Papier, sind mittlerweile `zeitgenössische Klassiker`, manche Bilderfindungen der Südafrikanerin gelten schon heute als regelrecht ikonisch. Gerade in jüngerer Zeit wird die Künstlerin immer wieder mit wichtigen Ausstellungen geehrt, darunter die große Schau der Papierarbeiten 2001 im Pariser Centre Pompidou, im New Yorker New Museum und dem Tilburger De Pont Museum. Zwischen 2007 und 2009 gastiert eine große Retrospektive in vielen Häusern in den USA, Japan und Südafrika. Unter den Stationen finden sich so renommierte Museen wie das Museum of Modern Art in New York und das Museum of Contemporary Arts in Los Angeles. Marlene Dumas, die unter anderem 2012 den holländischen Staatspreis für die Schönen Künste erhält, lebt und arbeitet in Amsterdam. Marlene Dumas ist u.a. vertreten in:Museum of Modern Art, New York CityCentre Pompidou - Musée National d`Art Moderne, ParisMusée d`Art Moderne et Contemporain, StraßburgStedelijk Museum Amsterdam, AmsterdamMuseum voor Moderne Kunst, ArnhemStedelijk Van Abbemuseum, EindhovenMuseum of Contemporary Art, Los AngelesDavid Zwirner Gallery, LondonFrith Street Gallery, London Zeno X Gallery, Antwerpen Galerie Paul Andriesse, Amsterdam Kunsthandel Meijer, Utrecht Stampa, Basel ca. 17.50 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONMarlene Dumas 1953 Kapstadt - lebt und arbeitet in AmsterdamCopy of a Model (Naomi Campbell). 1996.Wash Brush and India ink drawing. Signed lower right, dated and titled lower left, dedicated upper left.

Lot 1005

Fiona Rae 1963 Hongkong - lebt und arbeitet in LondonEvil dead. 1998.Acryl auf Leinwand. Auf der umgeschlagenen Leinwand signiert, datiert, betitelt und bezeichnet `acrylic` sowie mit Richtungspfeil. 213 x 243 cm (95,6 x 83,8 in). [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Die 1963 in Hongkong geborene Fiona Rae ist als Vertreterin der `Young British Artists` weltberühmt. 1983 immatrikuliert sie sich zunächst für Foundation Studies am Croydon College of Art, studiert dann zwischen 1984 und 1987 am Londoner Goldsmiths College. Hier trifft Rae auf andere junge Künstler wie Damien Hirst, Sarah Lucas und Gary Hume - die Keimzelle der `Young British Artists`. Auf der Gründungsschau dieser Bewegung, `Freeze` (1988), zeigt auch Fiona Rae ihre ersten Werke. Dies bedeutet für sie den Durchbruch. Bereits 1991 wird Rae für den renommierten Turner Prize nominiert. Ihre Kunst überzeugt auf ganzer Linie. Fiona Rae macht sich in der heterogenen `Young British Art` vor allem als virtuose Malerin einen Namen, mit farbenprächtigen, vibrierenden Abstraktionen. Energiegeladen und humorvoll kommt ihre Kunst daher, immer am Puls der Zeit, eine neuartige und lebendige Verbindung von klassischer Abstraktion und modernster `Popular Art`. Rae, die 2002 in die ehrwürdige Royal Academy of Arts gewählt wird, hat seit 2011 eine Professur für Malerei an den Londoner Royal Academy Schools inne - als erste Frau in deren Geschichte. Ihre Werke sind Gegenstand zahlreicher internationaler Ausstellungen und werden in renommierten Museen und öffentlichen Sammlungen gezeigt, darunter die Tate Collection in London, der Hamburger Bahnhof in Berlin, das Astrup Fearnley Museum of Modern Art in Oslo, die Walker Art Gallery in Liverpool oder das Centre Pompidou in Paris. Fiona Rae lebt und arbeitet in London.Fiona Rae ist u.a. vertreten in:Buchmann Galerie, BerlinGalerie Nathalie Obadia, Paris/BrüsselTimothy Taylor Gallery, LondonHamburger Bahnhof, BerlinStaatliche Museen zu Berlin ca. 17.54 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFiona Rae 1963 Hongkong - lebt und arbeitet in LondonEvil dead. 1998.Acrylic on canvas. Signed, dated, titled and inscribed `acrylic` as well as with arrow indicating the direction. 243 x 213 cm (95,6 x 83,8 in). [JS]. PROVENANCE: Private collectionNorth Rhine-Westphalia. Fiona Rae is represented in, among others:Buchmann Galerie, BerlinGalerie Nathalie Obadia, Paris/BrusselsTimothy Taylor Gallery, LondonHamburger Bahnhof, BerlinState Museums Berlin ca. 17.54 h +/- 20 min.

Lot 1008

Stefan Kürten 1963 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf und New YorkUltramarine II. 2004.Öl auf Leinwand. Verso signiert, datiert und betitelt. 121 x 150 cm (47,6 x 59 in). [SM]. PROVENIENZ: Michael Cosar, Düsseldorf. AUSSTELLUNG: The Triumph of painting, Saatchi Gallery London, 2005 (Abb. S. 308).Germania, Saatchi Gallery London 2008 (Abb. S. 10).Gesamtkunstwerk: New Art from Germany, Saatchi Gallery London, 2011/12 (Abb. S. 102). Mit Stefan Kürten kommt im Jahr 1963 in Düsseldorf einer der interessantesten Vertreter der gegenwärtigen figurativen Kunst zur Welt. An der Heinrich Heine Universität in seiner Geburtsstadt nimmt Stefan Kürten 19-jährig sein Studium auf. Er schreibt sich zunächst für Philosophie ein (1982/83), entscheidet sich aber bald, an die Kunstakademie zu wechseln. 1989 macht Stefan Kürten, Student in der Klasse von Michael Buthe, seinen Abschluss, um danach für ein Jahr am Art Institute in San Francisco zu studieren. Hier nimmt Stefan Kürten 1992 auch einen Lehrauftrag an (bis 1994). Von Michael Buthe, dem Lehrmeister, kann Kürten die Wirkmacht flirrender Ornamentalität erlernen. Doch setzt der Schüler dabei nicht auf überbordende, ja barocke Opulenz, sondern auf einen hochgradig artifiziellen `Klassizismus`. Stefan Kürtens Werke, Malereien und Arbeiten auf Papier, nehmen den Ausgang bei seinen eigenen Fotografien, oder aber auch Reproduktionen aus Zeitschriften und Buchpublikationen. Besonders Ansichten von Gärten und Architekturen bilden die Grundlage seiner Kompositionen, die diese Gegebenheiten in künstlerischer Überhöhung in verträumte und verzauberte, auch beklemmende und surreal anmutende Welten verwandeln. Es entstehen Arbeiten von großem Wiedererkennungswert, tiefer Anziehungskraft und hoher ästhetischer Verfeinerung. Dieses Oeuvre begründet den Ruhm von Stefan Kürten, der sich zudem durch zahlreiche Lehraufträge hervortut. Nach einer Dozentur an der Hochschule für Künste in Bremen (2002/03) unterrichtet er 2006 am Art Institute in San Francisco und 2010 am Weimarer Bauhaus. Unter zahlreichen internationalen Einzelausstellungen seiner Werke ist die Schau der Arbeiten auf Papier im Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr (2012/13) oder 2007 die Ausstellung `Shadowtime` im Museum Haus Esters in Krefeld sowie der Royal Hibernian Academy in Dublin hervorzuheben. Stefan Kürten lebt und arbeitet in Düsseldorf.Sammlung Museum of Modern Art, NYSammlung San Franciso of Modern ArtSammlung Kunstmuseum KrefeldSammlung Lehmbruck Museum, DuisburhSammlung RheingoldKunsthalle EmdenMontreal Museum of ArtIrish Museum of Modern ArtKunstpalast Düsseldorf ca. 17.58 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONStefan Kürten 1963 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf und New YorkUltramarine II. 2004.Oil on canvas. Verso signed, dated and titled. 121 x 150 cm (47,6 x 59 in). [SM]. PROVENANCE: Michael Cosar, Düsseldorf. EXHIBITION: The Triumph of painting, Saatchi Gallery London, 2005 (illu. on p. 308).Germania, Saatchi Gallery London 2008 (illu. on p. 10).Gesamtkunstwerk: New Art from Germany, Saatchi Gallery London, 2011/12 (illu. on p. 102). Stefan Kürten is represented at, among others:Cosar HMT, DüsseldorfGalerie Ute Parduhn, DüsseldorfAlexander and Bonin, New YorkSaatchi Galerie LondonHosfelt Gallery, San FranciscoGalerie der Stadt Backnang ca. 17.58 h +/- 20 min.

Lot 1010

Norbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinRheinrudern II. 2000.Öl auf Leinwand. Verso mit dem Künstlersignet sowie datiert und betitelt. 90 x 64,5 cm (35,4 x 25,3 in). Wir danken Herrn Michael Schultz, Galerie Michael Schultz, Berlin, für die freundliche Auskunft.Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin. Er studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet. Bereits wenige Jahre später gelingt Bisky mit seinen in eine helle Farbigkeit getauchten Gemälden der Durchbruch auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt. Arbeiten Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York.Biskys lichte und bewegte Szenerien, welche meist blonde Jünglinge in athletischen Posen oder bei sportlicher Betätigung zeigen, ziehen den Betrachter ins kraftvolle Geschehen hinein - und doch schaffen die Werke zugleich durch die Typisierung der Figuren und die von gleißendem Licht erfüllten Szenerien eine eigentümliche Distanz. Bisky selbst hat die unnachahmliche Wirkung jener in surrealem Licht erstrahlenden Arbeiten einmal als `mit Lenor gewaschen` umschrieben. Auch in unserer Arbeit oszilliert das in pastelligen Farben Dargestellte - wie für Bisky typisch - zwischen der Idylle spielerischer Jugendlichkeit und kaftvoll bedrohlicher Martialität. Immer wieder führt Bisky uns in seinem malerischen Werk vor Augen, wie spielerische Gesten schließlich in agressive Posen übergehen und das jugendliche Kräftemessen aus Freunden Feinde werden lässt. Bisky, der nach eigener Aussage mit dem sozialistischen Realismus in seinen Gemälden Bilderwelten verarbeitet, welche für seine Jugend prägend waren, bringt das idealisierte Menschenbild jener Kunstrichtungen zum Kippen und gelangt somit zu einer zeitlosen Aussage über die menschliche Existenz. [JS]Norbert Bisky ist u.a. vertreten in:GALERIE CRONE, Berlin Koenig & Clinton, New YorkBurger Collection, Berlin Museum Ludwig, KölnMuseum of Modern Art, New YorkSammlung Deutsche Bank, Frankfurt Museum der Bildenden Künste, Leipzig ca. 18.00 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONNorbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinRheinrudern II. 2000.Oil on canvas. Verso with artist`s signet as well as date and title. 90 x 64,5 cm (35,4 x 25,3 in). We are grateful to Mr. Michael Schultz, Galerie Michael Schulz, Berlin, for his kind support in cataloging this lot.[JS]ca. 18.00 h +/- 20 min.

Lot 1012

Claudia Rogge 1968 Düsseldorf - lebt und arbeitet in DüsseldorfRapport 311005. 2005.Lambda-Print auf Alu-Dibond. Verso signiert, datiert und bezeichnet `a.p.`. Künstlerexemplar außerhalb der Auflage von 3 Exemplaren. 150 x 200 cm (59 x 78,7 in). [JS]. Mit einem Foto-Zertifikat der Künstlerin.AUSSTELLUNG: Claudia Rogge. Streiflicht 2003-2013, München, Galerie von Braunbehrens, 13.9.-18.10.2013, S. 21 (mit Abb., wohl anderes Exemplar). Claudia Rogge, die als Performance- und Installationskünstlerin, vor allem aber als Fotografin so ästhetischer wie verstörender Werke internationale Aufmerksamkeit genießt, kommt im Jahr 1968 in Düsseldorf zur Welt. Ihr Studium nimmt sie 1986 in Berlin auf. Claudia Rogge zieht es aber nicht etwa an die Akademie - sie schreibt sich für Kommunikationswissenschaften ein. In Essen, wohin sie 1988 übersiedelt, schließt sie 1992 ihr Studium ab. Danach beginnt Claudia Rogge, sich als freischaffende Künstlerin einen Namen zu machen. Ihr theoretisches Studium erweist sich dabei vielfach als Stichwortgeber, denn Claudia Rogge ist fasziniert von der Frage nach Kommunikation im weitesten Sinne: Wie kommuniziert das Individuum mit der Masse, in welchem Verhältnis steht der Mensch zur Gesellschaft, wie gliedert sich der Einzelne in den sozialen Kontext ein? Nicht zuletzt bestimmt auch die Kommunikation des Werkes mit dem Betrachter ihre Arbeiten. Dies gilt vor allem für die frühen Performances und Installationen, die gezielt nach Schockmomenten suchen. So etwa in `Birth-Build`, einem Projekt, in dem Rogge 1999/2000 die Filmaufnahme einer Geburt als Loop auf bedeutungsschwere Gebäude wie Kirchen oder Bordelle projiziert. Besondere Aufmerksamkeit erregt auch ihr gläserner Lastwagen (`mob il 1`, `mob il 2`, 2002/2004), in dem nackte Männer knien oder der Abguss eines Babykopfes sich in 5.000-facher Ausfertigung türmt. Größte Bedeutung haben in jüngerer Zeit die großformatigen Fotografien erlangt, mit denen Claudia Rogge ihr Leitmotiv, Mensch und Masse, in kaleidoskopartigem Reichtum und elegant-irritierender Choreografie entfaltet. Es entstehen digitale Fotomontagen in Perfektion, die sofort erklären, warum Claudia Rogge mit Künstlern wie Andreas Gursky in einem Atemzug genannt wird. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen begleiten das Schaffen von Claudia Rogge, die ihre Werke 2009 auf einer vielbeachteten Retrospektive im Moskauer Museum of Modern Art vereint. Hervorzuheben sind auch die Schauen `Lost in Paradise` und `Ever After`. Claudia Rogge lebt und arbeitet in Düsseldorf.Die Kommunikationswissenschaftlerin Claudia Rogge stellt das Thema `Masse` in den Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Ihre großformatigen Arbeiten zeigen zum Ornament geformte Menschen, welche jeweils einzeln in unterschiedlichen Posen fotografiert den Ausgangspunkt des künstlerischen Prozesses bilden. Durch die digitale Weiterverarbeitung, vorrangig die Multiplikation dieser Einzelfotografie, lässt Rogge am Computer aus der nahezu endlosen Reihung der immer selben Person eine fiktive Masse entstehen. Das eigentliche Charakteristikum jeder Masse, die unendliche Varianz, wird durch die strenge Abfolge des Immerselben in ihr Gegenteil verkehrt und lässt somit zugleich politischen Assoziationen beispielsweise hinsichtlich der Bedeutung der Masse in totalitären Systemen Raum. Durch die Kleidung der fotografierten Person und die Wahl des Bildausschnittes lässt Rogge ein grafisches Muster entstehen, das seine jeweils ganz eigene Dynamik durch den Rhythmus der Farbflächen entwickelt und somit auch immer zugleich eine abstrakte Betrachtung zulässt.Claudia Rogge ist u.a. vertreten in:Galerie Voss, DüsseldorfMunichmodern, MünchenB&D Studio Contemporanea, MailandGalleria Paola Verrengia, SalernoFrolov Gallery, MoskauHammer Gallery, ZürichSammlung Alison & Peter W. Klein, Eberdingen-Nussdorf

Lot 1014

Stephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalMan on red line. Wohl 2002.Holzskulptur. Wawaholz, farbig gefasst. Figur: 48 cm (18,8 in). Gesamtmaße: 165 x 34,5 x 25,5 cm (64,9 x 13,5 x 10 in).[SM].PROVENIENZ: Regen Projects, Los Angeles.Privatsammlung. Archetypische Verhaltensmuster menschlicher Existenz und Empfindung beschwören die bildhauerischen Skulpturen des 1957 im hessischen Fritzlar geborenen Künstlers Stephan Balkenhol.Balkenhol studiert von 1976 bis 1982 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste in der Bildhauerklasse des streng minimalistisch arbeitenden Künstlers Ulrich Rückriem. Nach zwei Stipendien erhält Balkenhol 1988/89 einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule. Im Anschluss lehrt er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule. Seit 1992 ist die Staatliche Kunstakademie in Karlsruhe sein Wirkungsort.Die Suche der deutschen Künstler seit den 1980er Jahren nach neuen Formulierungsmöglichkeiten und Sinngebungen alltäglichen Materials manifestiert sich deutlich auch im Werk von Balkenhol. Seit etwa 1982 bestimmen die unmittelbar aus dem Holzblock herausgeschlagene, meist überlebensgroße menschliche Figur und der Kopf sein Schaffen. Mit traditionellem Werkzeug bearbeitet Balkenhol das Holz, das er als lebendige Substanz empfindet. So bleiben Riefen, Schrunden, Splitter und Risse sichtbar und verweisen auf den bildhauerischen Arbeitsprozess. Die Figur, der Kopf, das Gesicht - in seinem körperlichen Volumen akzentuiert durch Farbmarkierungen - werden umschrieben, gelegentlich mit der Nähe zum Porträthaften und immer mit einer gewissen `Familienähnlichkeit`, doch stets auch mit dem notwendigen Maß an Verallgemeinerung, das die große Form sucht. Ohne jegliches Kennzeichen von subjektiver Befindlichkeit und Emotion und frei von soziologischen und sozialkritischen Bezügen wirken die Figuren autonom und allein aus ihrer Präsenz, deren verallgemeinernde Unbestimmbarkeit ein existenzielles Lebensgefühl des postmodernen Menschen verdeutlicht. Balkenhol lebt in Karlsruhe und Meisenthal in Lothringen und hat in Berlin ein Atelier.Neben seinen skizzenhaften Zeichnungen und den Skulpturen in den Werkstoffen Holz und Bronze finden sich zahlreiche Monumentalskulpturen Balkenhols im öffentlichen Raum. Wie immer bei seinen menschlichen Skulpturen wirkt auch diese starr-autonom und allein aus ihrer Präsenz. Zum einen ist die menschliche Figur der Anlaß, das Thema, das ich mir stelle, mit dem ich mich auseinandersetze, das ich studiere und das mir auch einen gewissen Widerstand bietet; ich mag gerne diese Art von Herausforderung [..] Dann geht es auch darum, ein Bild zu schaffen, also zu versuchen, ein Bild zu hauen, etwas darzustellen und zu sehen, inwieweit eine Bildsprache funktioniert. Was ich mir [..] von meinen Skulpturen wünsche, ist, daß sie der Anlaß sind oder der Ausgangspunkt für alles andere. Es ist dann nicht nur die Figur, die wichtig ist, wenn man sie in einem Raum sieht und erlebt, sondern davon ausgehend, kann sie alles mögliche transportieren. [..], Stimmungen, Gefühle, Ideen.` (zit. nach: Dirk Teuber, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1995, S. 2).Stephan Balkenhol ist u.a. vertreten in:Galerie Thaddaeus Ropac, SalzburgGladstone Gallery, BrüsselGalerie Klüser, MünchenGalerie Leu, MünchenStephen Friedman Gallery, LondonMuseum of Modern Art, New York CityKunstmuseum, Basel Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin ca. 18.05 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONStephan Balkenhol 1957 Fritzlar - lebt und arbeitet in Karlsruhe und MeisenthalMan on red line. Wohl 2002.Wooden sculpture. Wawa wood, with colors. Figure: 48 cm (18,8 in). Dimensions: 165 x 34,5 x 25,5 cm (64,9 x 13,5 x 10 in).[SM].PROVENANCE: Regen Projects, L

Lot 1016

Rodney Graham 1949 Abbotsford/British Columbia (Kanada) - lebt und arbeitet in VancouverDiptychon: River Still. 1988.2 Cibachrome-Abzüge, auf Aluminium montiert. Jeweils verso signiert, datiert und nummeriert `4681` und `4682`. Unikat. Je 124,5 x 197,5 cm (49 x 77,7 in), Rahmenmaße. [CB]. AUSSTELLUNG: Situation 43, Bleibtreu Galerie, Berlin, Februar - April 2009. Rodney Graham, der als herausragender Vertreter der Concept Art internationale Bekanntheit erlangt hat, kommt im Jahr 1949 im kanadischen Abbotsford (British Columbia) zur Welt. 19-jährig immatrikuliert er sich an der University of British Columbia in Vancouver, wo Rodney Graham bis 1971 das Fach Kunstgeschichte belegt. Später, 1979/80, studiert er ein weiteres Mal, nun in Burnaby an der Simon Fraser University. Ein großes Interesse nicht nur für die Kunst, sondern auch für die avantgardistische Musik, treibt den jungen Mann an. Immer jenseits des Mainstreams, spielt er auch in einigen Bands mit. In seinem bildkünstlerischen Werk, das der Konzeptkunst und teilweise auch der Appropriation Art zugeschlagen werden kann, zeigt sich Rodney Graham als überaus facettenreiche Persönlichkeit. Kennzeichnend für sein Oeuvre ist eine besonders tiefe geistige Durchdringung, deren Ernst aber mit Ironie und hintergründigem Humor kontrastiert wird. Im `postmodernen` Sinne nimmt Rodney Graham in seinen konzeptuellen Arbeiten oftmals Bezug auf Philosophie, Kunst- und Musikgeschichte sowie auf die technologische Entwicklungsgeschichte. Besondere Bedeutung erlangt Rodney Graham als Fotograf, er gilt als Großmeister der Vancouver School of Photoconceptualists. Seit 2003 macht Rodney Graham auch mit Gemälden von sich reden. In diesen Werken offenbart der Künstler eine Orientierung am Stil der französischen Avantgardekunst der 1930er Jahre, insbesondere an den Malereien eines Picasso oder Picabia. Rodney Graham, seit 2002 Träger eines ehrenhalber vom Emily Carr Institute of Art and Design in Vancouver verliehenen Doktortitels, wird gerade in jüngerer Zeit vielfach ausgezeichnet. 2004 erhält er den Gershon Iskowitz Prize von Toronto, 2006 folgt der Kurt-Schwitters-Preis (Hannover). Renommierte Museen verwahren und präsentieren seine Arbeiten, darunter das Museum of Modern Art in New York, das Museum voor Hedendaagse Kunst in Antwerpen, die Tate Gallery in London oder das Centre Georges Pompidou in Paris. Rodney Graham lebt und arbeitet in Vancouver.Rodney Graham ist u.a. vertreten in:Lisson Gallery, London303 Gallery, New YorkHAUSER & WIRTH, London/New York/ZürichGallery Christine Burgin, New YorkGalerie Rüdiger Schöttle, München Johnen Galerie, Berlin ARCO Foundation Collection, Madrid Dia Art Foundation, New York Generali Foundation, Wien National Gallery of Canada, Ottawa ca. 18.07 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONRodney Graham 1949 Abbotsford/British Columbia (Kanada) - lebt und arbeitet in VancouverDiptychon: River Still. 1988.2 Cibachrome impressions, mounted on aluminum. Each verso signed, dated and numbered `4681` and `4682`. Each 124,5 x 197,5 cm (49 x 77,7 in), dimensions of frame. [CB]. Rodney Graham was born in Abbotsford, British Columbia, Canada in 1949. He graduated from the University of British Columbia in 1971 and lives and works in Vancouver. Solo exhibitions include Museu D?Art Contemporani de Barcelona (2010), Museum of Contemporary Art Los Angeles (2004), Whitechapel Art Gallery, London (2002), Hamburger Bahnhof, Berlin (2001) and Kunsthalle Wien (1999). He has participated in group exhibitions such as the 13th, 14th and 17th Sydney Biennales (2002, 2006, 2010), the Whitney Biennial, New York (2006) and the Biennale d?Art contemporain de Lyon, France (2003). He represented Canada at the 47th Venice Biennale (1997) and among awards he has received the Gersho

Lot 1018

Katharina Grosse 1961 Freiburg i. Br. - lebt und arbeitet in BerlinOhne Titel. 2005.Gouache. Verso signiert und datiert. Auf Velin von T H Saunders (mit Wasserzeichen). 101 x 67 cm (39,7 x 26,3 in), blattgroß. Katharina Grosse, eine der profiliertesten Malerinnen der internationalen Gegenwartskunst, kommt im Jahr 1961 in Freiburg im Breisgau zur Welt. Ihr Studium absolviert sie zwischen 1982 und 1986 an der Kunstakademie in Münster als Schülerin von Norbert Tadeusz und Johannes Brus. 1986 wechselt Katharina Grosse an die Akademie in Düsseldorf in die Klasse von Gotthard Graubner, der sie auch als Meisterschülerin annimmt. 1990 schließt sie das Studium ab. Die künstlerischen Anfänge der Malerei von Katharina Grosse liegen im Neoexpressionismus der `Jungen Wilden`. Schon ab den mittleren 1980er Jahren aber verlässt Katharina Grosse schrittweise die Figuration. Nach kraftvollen Pigmentflecken-Bildern findet sie in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zu lasierend aufgetragenen Farbkompositionen mit breiten Pinselstrichen entlang der Bildachsen. 1998 entdeckt Katharina Grosse auch die Arbeit mit der Spritzpistole für ihre Kunst, die sie nun teilweise auch architekturgebunden ausführt. Seit dem Jahrtausendwechsel arbeitet Katharina Grosse mit parallelen Linien, die, ebenso wie andere Farbflecken und -spuren, bald auch Objekte überziehen. Diese Loslösung der Malerei von den klassischen Bildträgern und die Eroberung des Raumes ist charakteristisch für viele Arbeiten von Katharina Grosse. Aber auch die traditionellen Bildträger bleiben Teil ihres Gesamtwerks: Seit 2007 entstehen Leinwände mit erdigen Krusten. Hervorzuheben sind auch die dynamisch-abstrakten Papierarbeiten. Katharina Grosse ist seit den 1990er Jahren eine international anerkannte und gefeierte Künstlerin. 1999 erhält sie den Ersten Preis der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, 2003 folgt der Fred-Thieler-Preis der Berlinischen Galerie. Seit 2010 ist sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Renommierte internationale Museen zeigen ihre Arbeiten. Zu nennen sind etwa das Lenbachhaus in München, das Museum of Modern Art in New York oder das Musée National d`Art Moderne in Paris. Katharina Grosse, die zwischen 2000 und 2010 als Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee lehrte, ist heute Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf, sie lebt und arbeitet in Berlin.Katharina Grosse ist u.a. vertreten in:Johann König, BerlinBarbara Gross Galerie, MünchenGow Langsford Gallery, AucklandDirimart, IstanbulMuseum of Modern Art, New York City ca. 18.10 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONKatharina Grosse 1961 Freiburg i. Br. - lebt und arbeitet in BerlinOhne Titel. 2005.Gouache. Verso signed and dated. On wove paper by T H Saunders (with watermark). 101 x 67 cm (39,7 x 26,3 in), the full sheet. [LR].ca. 18.10 h +/- 20 min.

Lot 1019

Gert und Uwe Tobias 1973 Kronstadt (Rumänien) - leben und arbeiten in KölnUntitled. 2007.Mischtechnik auf Papier. Verso von beiden Künstlern signiert und datiert `2007`. Auf Zeichenpapier. 29,5 x 21 cm (11,6 x 8,2 in), blattgroß. [JS]. Als Zwillingsbrüder kommen Gert und Uwe Tobias im Jahr 1973 im rumänischen Brasov (Kronstadt) zur Welt. 1985 zieht die Familie nach Deutschland und lässt sich zunächst in Rüsselsheim nieder. Gert und Uwe Tobias schreiben sich 1998 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ein. Hier studieren die Brüder bis 2002 bei Walter Dahn, der die Kunstszene der 1980er Jahre als `Junger Wilder` prägte. Nach Abschluss des Studiums beziehen die Brüder ein Atelier und arbeiten seither als Künstlerduo. Sie erlangen mit ihren Werken rasch internationale Bekanntheit und gelten heute als Stars der Kunstwelt. Von grundlegender Bedeutung innerhalb des Schaffens sind die Handzeichnungen. Dieses Medium, das die beiden Brüder virtuos beherrschen, ist Ausgangspunkt aller Arbeiten. Aus den Zeichnungen entstehen Keramiken, vor allem aber neue grafische Werke.Im ?uvre der Brüder stechen insbesondere die Farbholzschnitte auf großen Formaten heraus, von denen ein besonders schönes Exemplar hier angeboten wird. Eine spezifische, puzzleartige Technik sorgt dabei für effektvolle Überschneidungen und Drucklücken. Die farbgewaltigen Bildwelten, die die Künstler so erschaffen, sind mystisch, spielerisch, nicht selten verstörend, und häufig mit folkloristischen Elementen durchsetzt, wodurch sie dem Betrachter mannigfaltige Bedeutungsdimensionen anbieten. Berühmt sind ferner die `Schreibmaschinenzeichnungen` von Gert und Uwe Tobias, die die Buchstabenkunst von Dadaismus und Visueller Poesie ebenso in Erinnerung rufen wie Strick- und Stickmuster. Inspirationen für ihre ausdrucksstarken, lebendigen Arbeiten ziehen Gert und Uwe Tobias aus der Kunstgeschichte, aus den bereits erwähnten folkloristischen Elementen ihrer Heimat Siebenbürgen sowie aus Gegenständen und Bildern des Alltags und der Subkultur. In diesem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Anregungen kann eine charakteristische künstlerische Sprache zwischen Figuration und Abstraktion Gestalt finden. Gert und Uwe Tobias, die 2007 mit dem Cologne-Fine-Art-Preis und dem wichtigen HAP-Grieshaber-Preis geehrt werden, zeigen ihre Werke international auf Einzelausstellungen. Zu nennen sind beispielsweise die Schauen im New Yorker Museum of Modern Art (2007), im Kunstmuseum Bonn (2008) oder im Kunstmuseum Ravensburg (2013). Gert und Uwe Tobias leben und arbeiten in Köln.Gert & Uwe Tobias sind u.a. vertreten in:Contemporary Fine Arts, BerlinSprüth Magers, Berlin/ LondonGalerie Rodolphe Janssen, BrüsselTeam Gallery, New YorkGalerie Sabine Knust, München Maureen Paley, LondonARTLEIB, DüsseldorfEdition Jacob Samuel, Santa MonicaSammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Sammlung Kopp, München ca. 18.11 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGert und Uwe Tobias 1973 Kronstadt (Rumänien) - leben und arbeiten in KölnUntitled. 2007.Mixed media on paper. Verso signed and dated `2007` by both artists. On paper. Each 29,5 x 21 cm (11,6 x 8,2 in), the full sheet. [JS]. Romanian-born twins Gert and Uwe Tobias (born in 1973), make collaborative woodcuts, sculptures, collages and drawings. Having moved to Germany in 1985, they studied in Braunschweig and live and work in Cologne. The influence of communist era style combines in their work with the legacies of European folklore and German post-war painting. The Tobias brothers? giant woodcuts and wall paintings draw on modernist geometric abstraction; but they combine line, shape, color and typography with the narrative images and patterns of folk art, using decorative motifs such as flowers, plants, patterns, emb

Lot 1022

Ren Zhenyu 1976 Tianjin (China) - lebt und arbeitet in Peking und TianjinOhne Titel. 2007.Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert. 150 x 150 cm (59 x 59 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Ren Zhenyu, einer der bekanntesten Vertreter der zeitgenössischen chinesischen Kunst, kommt im Jahr 1976 in der Hafenstadt Tianjin zur Welt. Sein Studium der Ölmalerei absolviert er an der Kunstakademie seiner Geburtsstadt und beendet es im Jahr 1999. In China ist Ren Zhenyu bereits seit Beginn seiner Karriere bei Sammlern überaus begehrt. Dies gilt in jüngster Zeit auch für den Westen: Hier wird Ren Zhenyu durch seine Porträtserien berühmt, die Ikonen des 20. Jahrhunderts wie Andy Warhol, Michael Jackson oder Marilyn Monroe zeigen. Dabei grenzt sich Ren Zhenyu ganz bewusst vom modischen Neorealismus ab, der die chinesische Kunstszene der Gegenwart dominiert. Vielmehr nimmt er die westliche Pop-Art zum Ausgangspunkt und vereint deren Vorgaben mit der Stilsprache von Abstraktem Expressionismus und Fotorealismus - eine ganz eigene, überaus packende Interpretation des Neo-Pop. Ren Zhenyu schafft dabei nicht nur in Farbe und Form äußerst kunstvoll komponierte Werke. Er eröffnet auf diesem Wege auch eine spannungsvolle neue Wahrnehmung des Bekannten, zeigt die Koryphäen einer Ära zwischen Erinnerung und Tatsache, Inszenierung und Realität, Geschichte und Gegenwart. Ren Zhenyu, der gegenwärtig einen Lehrauftrag an der Kunstakademie von Tianjin ausführt, präsentiert seine Werke auf zahlreichen Ausstellungen inner- und außerhalb Chinas. So sind seine Arbeiten in jüngerer Zeit etwa in London, Amsterdam oder Singapur zu bewundern. Ren Zhenyu lebt und arbeitet in Peking und seiner Geburtsstadt Tianjin.Ren Zhenyu ist u.a. vertreten in:Opera Gallery, HongkongSoemo Fine Arts, PekingWillem Kerseboom Modern & Contemporary Art, AmsterdamOde To Art, SingapurOlyvia Fine Art, London ca. 18.14 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONRen Zhenyu 1976 Tianjin (China) - lebt und arbeitet in Peking und TianjinOhne Titel. 2007.Oil on canvas. Links unten signiert und datiert. 150 x 150 cm (59 x 59 in). [SM]. PROVENANCE: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Born in Tianjin in 1976, Ren Zhenyu graduated in 1999 from the Oil Painting Department at Tianjin Academy of Fine Art, where he currently works as a lecturer. His great talent has always been recognized and appreciated by renowned galleries and distinguished collectors throughout China, and increasingly all around the world. His work has been represented in several exhibitions in China and is increasingly spreading globally. He has achieved fame in Europe through his distinct portrait series of historical and political icons such as Andy Warhol and Chairman Mao. In his works, Ren plays with a wide spectrum of colors that are juxtaposed to create a unique expressionist interpretation of famous faces and experiments with texture built on layering to reinforce the portrayal of faces from different perspectives. He adopts a manner closer to Pop Art than to the currently dominant Chinese Neo-Realist style. Ren infuses contemporary perspective together with the history and memories attached to these historic icons, making their reminiscences evergreen. Ren subtly controls the interaction between brightness and color to present the diversity of the icons he chooses to represents. This diversity creates questions of whether Ren intends to depict these icons in their media-portrayed image as the masses recognise or to create a new representation with abstract expressionism. These multi-colored and variegated portraits by Ren were created with years of art observation. The technique is completely different from many artists who have previously painted these iconic images. The artist wanted his work to be loose and so

Lot 1023

Norbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinBlutsturz. 2005.Öl auf Leinwand. Verso signiert, mit dem Künstlersignet, zweifach datiert und betitelt. 150 x 150 cm (59 x 59 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Österreich. Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin. Er studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet. Bereits wenige Jahre später gelingt Bisky mit seinen in eine helle Farbigkeit getauchten Gemälden der Durchbruch auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt. Arbeiten Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York.Unser Gemälde macht deutlich, warum Norbert Bisky als einer der bedeutendsten Künstler der gegenwärtigen Figuration gilt. Die Komposition aus roten Wogen und ätherisch-blauen Pinselzügen, zur Trias ergänzt von den losgelöst im Raum schwebenden Köpfen dreier blonder Knaben (ein Lieblingsmotiv des Malers), ist von geradezu klassischer Qualität. Mit großer Sinnlichkeit beschreibt Bisky die Gesichtszüge der Jünglinge, die gleichsam in einem Strudel der Leidenschaft umhergewirbelt werden. Auf subtile Weise bringt der Künstler dabei auch das Moment der Zeitlichkeit ins Bild. So scheint es sich doch drei Mal um denselben Jungen zu handeln, der verschiedene, zeitlich aufeinanderfolgende Stadien der Ekstase durchläuft. Unser Gemälde wird damit zur sinnlichen Allegorie eines entstehenden Gefühls.Norbert Bisky ist u.a. vertreten in:GALERIE CRONE, Berlin Koenig & Clinton, New YorkBurger Collection, Berlin Museum Ludwig, KölnMuseum of Modern Art, New YorkSammlung Deutsche Bank, Frankfurt Museum der Bildenden Künste, Leipzig ca. 18.15 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONNorbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinBlutsturz. 2005.Oil on canvas. Verso signed, with artist`s signet, twice dated and titled. 150 x 150 cm (59 x 59 in). [SM]. PROVENANCE: Private collection Austria. Norbert Bisky is represented at, among others:GALERIE CRONE, Berlin Koenig & Clinton, New YorkBurger Collection, Berlin Museum Ludwig CologneMuseum of Modern Art, New YorkCollection Deutsche Bank, Frankfurt Museum der Bildenden Künste Leipzig ca. 18.15 h +/- 20 min.

Lot 1024

Jonathan Monk 1969 Leicester (England) - lebt und arbeitet in BerlinNew Glasses. 2005.Assemblage mit Schwarzweiß-Fotografie, Ohrringen und Kette. In Objektkasten. Objektkasten: 31,5 x 21,5 cm (12,4 x 8,4 in). [SM]. PROVENIENZ: Casey Kaplan Gallery, New York (auf der Rahmenrückwand mit Galerieetikett). Jonathan Monk, einer der bedeutendsten Vertreter der gegenwärtigen Concept Art, kommt im Jahr 1969 im englischen Leicester zur Welt. Nach einer Zeit an der Leicester Polytechnic, wo er 1988 den Bachelor of Fine Arts ablegt, beendet er 1991 sein Masterstudium an der Glasgow School of Art. Mit seiner humorvollen Aktionskunst macht Jonathan Monk schon bald von sich reden. Beispielsweise setzt der Künstler sich 1995 und erneut 1997 selbst in die Rolle eines Chauffeurs, der am Flughafen von Kopenhagen Reisende abholen soll und mit entsprechenden Schildern auf sich aufmerksam macht. Dort lesen die nichtsahnenden Passanten allerdings weithin bekannte Namen wie Elizabeth Taylor, Marcel Duchamp, Kate Moss oder auch nur `Mom`. Bereits 1993 erregt die Aktion `My Name Written in Piss` Aufsehen: Jonathan Monk uriniert seinen Namen in den Sand. Ein Leitmotiv des ?uvres stellt die konsequente, aber mit Ironie, Humor und subjektiven Einschüben individualisierte Hommage an Ästhetik und Ideenwelt der Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre dar. Und auch darüber hinaus ist der Bezug auf die Kunstgeschichte ein wesentliches Merkmal im Schaffen von Monk, das die Frage nach Original und Kopie ins Zentrum stellt. Dabei ist das Gesamtwerk aber denkbar heterogen: Die unterschiedlichsten Gattungen bespielt Jonathan Monk mit den unterschiedlichsten Stilen und Methoden - immer aber mit Leichtigkeit und spielerischem Witz. Dafür liebt ihn auch das Publikum, das seine Werke auf zahlreichen internationalen Einzelausstellungen bewundern kann. Darunter befinden sich Schauen im Centre for Contemporary Arts in Glasgow (1992, 1994) ebenso wie im Museum Kunst Palast in Düsseldorf (2003), dem Londoner Institute of Contemporary Art (2005) oder dem Musée d`Art Moderne in Paris (2008). So bedeutende Häuser wie das Guggenheim Museum und das Museum of Modern Art in New York verwahren seine Werke. 1999 übersiedelt Jonathan Monk, der 2012 den Genfer Prix du Quartier des Bains erhält, nach Berlin, wo er heute lebt und arbeitet.Jonathan Monk ist u.a. vertreten in:Casey Kaplan Gallery, New York Meyer Riegger, Berlin/KarlsruheLisson Gallery, LondonGalerie Nicolai Wallner, KopenhagenYvon Lambert, New York/Paris ARTELIER CONTEMPORARY, GrazWCW Gallery, Hamburg Dvir Gallery, Tel Aviv Daimler Contemporary, Berlin Arken Museum, Ishoj/Kopenhagen Kunsthaus Zürich Nomas Foundation, Rom Sammlung Haubrok, Berlin ca. 18.17 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONJonathan Monk 1969 Leicester (England) - lebt und arbeitet in BerlinNew Glasses. 2005.Assemblage with black and white photographs, ear rings and chain. In object box. Object box: 31,5 x 21,5 cm (12,4 x 8,4 in). [SM]. PROVENANCE: Casey Kaplan Gallery, New York (with gallery label on rear). ca. 18.17 h +/- 20 min.

Lot 1025

Stefan Kürten 1963 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf und New YorkLong time now. 2002.Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie betitelt. 145 x 190 cm (57 x 74,8 in). [SM]. PROVENIENZ: Simon Lee Gallery, London.Privatsammlung (vom Vorgenannten 2005 erworben). AUSSTELLUNG: Perfect Day, Alexander and Bonin, New York 2002.Gesamtkunstwerk: New Art from Germany, Saatchi Gallery London, 2011/12 (mit Abb. S. 103). LITERATUR: J. Cape, Germania: New Art from Germany, London 2008 (mit Abb. S. 21). Mit Stefan Kürten kommt im Jahr 1963 in Düsseldorf einer der interessantesten Vertreter der gegenwärtigen figurativen Kunst zur Welt. An der Heinrich Heine Universität in seiner Geburtsstadt nimmt Stefan Kürten 19-jährig sein Studium auf. Er schreibt sich zunächst für Philosophie ein (1982/83), entscheidet sich aber bald, an die Kunstakademie zu wechseln. 1989 macht Stefan Kürten, Student in der Klasse von Michael Buthe, seinen Abschluss, um danach für ein Jahr am Art Institute in San Francisco zu studieren. Hier nimmt Stefan Kürten 1992 auch einen Lehrauftrag an (bis 1994). Von Michael Buthe, dem Lehrmeister, kann Kürten die Wirkmacht flirrender Ornamentalität erlernen. Doch setzt der Schüler dabei nicht auf überbordende, ja barocke Opulenz, sondern auf einen hochgradig artifiziellen `Klassizismus`. Stefan Kürtens Werke, Malereien und Arbeiten auf Papier, nehmen den Ausgang bei seinen eigenen Fotografien, oder aber auch Reproduktionen aus Zeitschriften und Buchpublikationen. Besonders Ansichten von Gärten und Architekturen bilden die Grundlage seiner Kompositionen, die diese Gegebenheiten in künstlerischer Überhöhung in verträumte und verzauberte, auch beklemmende und surreal anmutende Welten verwandeln. Es entstehen Arbeiten von großem Wiedererkennungswert, tiefer Anziehungskraft und hoher ästhetischer Verfeinerung. Dieses Oeuvre begründet den Ruhm von Stefan Kürten, der sich zudem durch zahlreiche Lehraufträge hervortut. Nach einer Dozentur an der Hochschule für Künste in Bremen (2002/03) unterrichtet er 2006 am Art Institute in San Francisco und 2010 am Weimarer Bauhaus. Unter zahlreichen internationalen Einzelausstellungen seiner Werke ist die Schau der Arbeiten auf Papier im Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr (2012/13) oder 2007 die Ausstellung `Shadowtime` im Museum Haus Esters in Krefeld sowie der Royal Hibernian Academy in Dublin hervorzuheben. Stefan Kürten lebt und arbeitet in Düsseldorf.Stefan Kürten ist u.a vetreten in:Sammlung Museum of Modern Art, NYSammlung San Franciso of Modern ArtSammlung Kunstmuseum KrefeldSammlung Lehmbruck Museum, DuisburhSammlung RheingoldKunsthalle EmdenMontreal Museum of ArtIrish Museum of Modern ArtKunstpalast Düsseldorf ca. 18.18 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONStefan Kürten 1963 Düsseldorf - lebt und arbeitet in Düsseldorf und New YorkLong time now. 2002.Oil on canvas. Signed and dated lower left. Verso once more signed and dated as well as titled. 145 x 190 cm (57 x 74,8 in). [SM]. PROVENANCE: Simon Lee Gallery, London.Private collection (acquired from previousl ymentioned in 2005). EXHIBITION: Perfect Day, Alexander and Bonin, New York 2002.Gesamtkunstwerk: New Art from Germany, Saatchi Gallery London, 2011/12 (with illu. on p. 103). LITERATURE: J. Cape, Germania: New Art from Germany, London 2008 (with illu. on p. 21). Stefan Kürten is represented at, among others:Cosar HMT, DüsseldorfGalerie Ute Parduhn, DüsseldorfAlexander and Bonin, New YorkSaatchi Gallery LondonHosfelt Gallery, San FranciscoGalerie der Stadt Backnang ca. 18.18 h +/- 20 min.

Lot 1029

Katharina Fritsch 1956 Essen - lebt und arbeitet in DüsseldorfHexenhaus und Pilz. 1999.2-teiliges Objekt. Holz, Kunststoff, Farbe. Aus einer Auflage von 8 Exemplaren. Haus: 83,5 x 34,5 x 40 cm (32,8 x 13,5 x 15,7 in). Pilz: 15 x 12 x 12 cm (5,9 x 4,7 x 4,7 in).Mit Sockel (90 x 90 x 60 cm). [CB].Ein anderes Exemplar der Auflage befindet sich in der Sammlung des Walker Art Centers in Minneapolis (USA).Mit einem Echtheitszertifikat der Künstlerin.PROVENIENZ: Matthew Marks Gallery, New York.Privatsammlung USA (1999 beim Vorgenannten erworben). LITERATUR: Vgl. Ausst.-Kat. London/Düsseldorf 2001/2002, Katharina Fritsch, Iwona Blazwick (Hrsg.), Tate Gallery, London 2001 und K21, Düsseldorf 2002 (Farb-Abb. S. 86). Die Künstlerin Katharina Fritsch, die mit ihren poppig-plakativen Objekten und Skulpturen Weltruhm erlangt hat, kommt im Jahr 1956 in Essen zur Welt. In Münster schreibt sich die junge Katharina Fritsch für die Fächer Geschichte und Kunstgeschichte ein, doch erkennt sie bald, dass sie zur Praxis bestimmt ist: 1977 wechselt sie an die renommierte Kunstakademie Düsseldorf, wo sie bis 1984 in der Klasse von Fritz Schwegler studiert. Das ?uvre von Katharina Fritsch ist überaus charakteristisch: So einprägsame wie symbolhafte Motive wie vereinfachte Tierfiguren, Regenschirme oder Totenköpfe verwandelt die Künstlerin in bunte, monochrome oder stark kontrastreiche Skulpturen von häufig geradezu monumentalen Ausmaßen. Altbekannte Motivik in bereinigter Form tritt dabei in spannungsvollen Kontrast mit gleichsam surrealen Irritationsmomenten. Im Werkprozess setzt Katharina Fritsch auf hochmoderne Technik: Sie arbeitet mit Materialien wie Plastik oder Plexiglas. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt die `Tischgesellschaft`, die anonymisierte Männer an einer langen Tafel mit gemusterter Tischdecke zeigt. Die Skulptur, entstanden 1988 für die Baseler Kunsthalle, zählt heute zu den Höhepunkten in der Schausammlung des MMK Frankfurt und gilt als meistfotografiertes Kunstwerk des Hauses. Seit den mittleren 1980er Jahren sind die Arbeiten von Katharina Fritsch auf zahlreichen wichtigen Ausstellungen vertreten; hervorzuheben ist die umfangreiche Werkschau in der Londoner Tate Modern (2002). Zuletzt macht die Künstlerin mit ihrem Werk `Hahn/Cock` von sich reden: Diese nicht weniger als fünf Meter hohe, ganz in Blau gehaltene Kunststoffskulptur eines Hahnes ziert seit 2013 für zwei Jahre den Sockelbereich des Londoner Trafalgar Squares und sorgt seither für einige Aufregung in der englischen Hauptstadt. Katharina Fritsch, die seit 2001 eine Professur für Bildhauerei an der Kunstakademie in Münster bekleidet, lebt und arbeitet in Düsseldorf.Katharina Fritsch ist u.a. vertreten in: Museum Ludwig, KölnK 21 , DüsseldorfMuseum für moderne Kunst Frankfurt,Moma, NYSan Franciso Museum of Art ca. 18.22 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONKatharina Fritsch 1956 Essen - lebt und arbeitet in DüsseldorfHexenhaus und pilz. 1999.. cm ( in). Katharina Fritsch is represented at, among others: Museum Folkwang, EssenCollection Deutsche Bank, FrankfurtCollection Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, BonnMatthew Marks Gallery, New York/ Los AngelesCarolina Nitsch Contemporary Art, New YorkSchönewald Fine Arts, DüsseldorfWhite Cube, LondonWELTREISE. Kunst aus Deutschland unterwegs, ZKM, Karlsruhe, 26.10.2013 - 01.03.2014Dia Art Foundation, New Yorkme Collectors Room, BerlinMuseum Brandhorst, MunichNeuer Berliner Kunstverein ca. 18.22 h +/- 20 min.

Lot 1034

Anselm Reyle 1970 Tübingen - lebt und arbeitet in BerlinPurple Earth. 2007.Acryl und Acrylglas auf gemustertem Stoff. Verso signiert und datiert. 242 x 191 cm (95,2 x 75,1 in). LITERATUR: Uta Grosenick (Hrsg.): The ART of Anselm Reyle, Dumont: Köln 2009, S.169. Anselm Reyle bewirbt sich nach Schulabbruch und gescheiterter Lehre als Landschaftsgärtner auf Anraten seiner Mutter an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er erhält einen Studienplatz und setzt seine Ausbildung später an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Berlin fort. Dort gründet er 1997/98 mit John Bock, Dieter Detzner, Berta Fischer und Michel Majerus eine Ateliergemeinschaft. 1999 bis 2001 führt er mit Claus Andersen und Dirk Bell die Produzentengalerie `Andersen`s Wohnung` sowie `Montparnasse` mit Dirk Bell und Thilo Heinzmann. 2004 ist Anselm Reyle mit einer Einzelpräsentation (Galerie Giti Nourbakhsch) auf der Art Basel 2004 vertreten.Seit 2009 leitet er die Klassen für Malerei und Zeichnen an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 2009 findet eine Einzelausstellung in Tübingen, 2004 im Modern Institute, Glasgow, statt. In Gruppenausstellungen sind Arbeiten Anselm Reyles unter anderem in Mexico City und beim Whitechapel project space, London vertreten.Reyles außergewöhnliche Kompositionen, die zu einem Rausch aus Farbe und Material kulminieren, entstehen häufig in der unmittelbaren Auseinandersetzung mit alltäglichen Materialien, die er zufällig entdeckt und die ihn inspirieren. Darüber hinaus finden sich ebenso tiefgründige wie gewitzte Bezüge auf das Vokabular der Kunstgeschichte, etwa auf den Abstrakten Expressionismus und insbesondere auf die Farbfeldmalerei, das sogenannte Color Field Painting. Meisterhaft interpretiert Reyle jedoch dessen klar organisierte Farbräume, die eine ruhige und meditativ anmutende Wirkung entfalten, indem er mit kleinen Bruchstellen durch den Einsatz von Lackfolie oder pastosen Pinselstrichen, wie auch in dem hier vorliegenden Gemälde, zu einem sinnlichen, immer wieder überraschenden Sehgenuss einlädt.Anselm Reyle ist u.a. vertreten in: Saatchi Gallery, LondonCentre Pompidou, ParisSammlung Boros, BerlinGalerie Rüdiger Schöttle, München ca. 18.28 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAnselm Reyle 1970 Tübingen - lebt und arbeitet in BerlinPurple Earth. 2007.Acrylic and acrylic glass on patterned cloth. Verso signed and dated. 242 x 191 cm (95,2 x 75,1 in). LITERATURE: Uta Grosenick (Hrsg.): The ART of Anselm Reyle, Dumont: Cologne 2009, p.169. Anselm Reyle is represented at, among others: Saatchi Gallery, LondonCentre Pompidou, ParisCollection Boros, BerlinGalerie Rüdiger Schöttle ca. 18.28 h +/- 20 min.

Lot 1036

Gert und Uwe Tobias 1973 Kronstadt (Rumänien) - leben und arbeiten in KölnOhne Titel. 2005.Objekt. Glasierte Keramik-Elemente, schwarz gefaßtes Holz und Seil. Links seitlich am Stab signiert und datiert. 253,5 x 75,5 cm (99,8 x 29,7 in). Objekt nicht freistehend, Wandmontage erforderlich. [CB].PROVENIENZ: Galerie Rodolphe Janssen, Brüssel.Privatbesitz (2007 beim Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Gert & Uwe Tobias, Welcome, Galerie Rodolphe Janssen, Brüssel (Januar - März 2006). Als Zwillingsbrüder kommen Gert und Uwe Tobias im Jahr 1973 im rumänischen Brasov (Kronstadt) zur Welt. 1985 zieht die Familie nach Deutschland und lässt sich zunächst in Rüsselsheim nieder. Gert und Uwe Tobias fühlen sich zu Künstlern berufen und schreiben sich 1998 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ein. Hier studieren die Brüder bis 2002 bei Walter Dahn, der die Kunstszene der 1980er Jahre als `Junger Wilder` prägte. Nach Abschluss des Studiums beziehen die Brüder ein Atelier und arbeiten seither als Künstlerduo. Sie erlangen mit ihren Werken rasch internationale Bekanntheit und gelten heute als Stars der Kunstwelt. Von grundlegender Bedeutung innerhalb des Schaffens sind die Handzeichnungen. Dieses Medium, das die beiden Brüder virtuos beherrschen, ist Ausgangspunkt aller Arbeiten. Aus den Zeichnungen entstehen Keramiken, vor allem aber neue grafische Werke. Besonders hervorzuheben sind die Farbholzschnitte auf großen Formaten. Eine spezifische, puzzleartige Technik sorgt dabei für effektvolle Überschneidungen und Drucklücken. Berühmt sind auch die `Schreibmaschinenzeichnungen` von Gert und Uwe Tobias, die die Buchstabenkunst des Dadaismus und Visuelle Poesie ebenso in Erinnerung rufen wie Strick- und Stickmuster. Inspirationen für ihre ausdrucksstarken, lebendigen Arbeiten ziehen Gert und Uwe Tobias aus der Kunstgeschichte, aus folkloristischen Elementen ihrer Heimat Siebenbürgen sowie aus Gegenständen und Bildern des Alltags und der Subkultur. In diesem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Anregungen kann eine charakteristische künstlerische Sprache zwischen Figuration und Abstraktion Gestalt finden. Gert und Uwe Tobias, die 2007 mit dem Cologne-Fine-Art-Preis und dem wichtigen HAP-Grieshaber-Preis geehrt werden, zeigen ihre Werke international auf Einzelausstellungen. Zu nennen sind beispielsweise die Schauen im New Yorker Museum of Modern Art (2007), im Kunstmuseum Bonn (2008) oder im Kunstmuseum Ravensburg (2013). Gert und Uwe Tobias leben und arbeiten in Köln.Gert & Uwe Tobias sind u.a. vertreten in:Contemporary Fine Arts, BerlinSprüth Magers, Berlin/LondonGalerie Rodolphe Janssen, BrüsselTeam Gallery, New YorkGalerie Sabine Knust, München Maureen Paley, LondonARTLEIB, DüsseldorfEdition Jacob Samuel, Santa MonicaSammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Sammlung Kopp, München ca. 18.31 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGert und Uwe Tobias 1973 Kronstadt (Rumänien) - leben und arbeiten in KölnOhne Titel. 2005.Object. Glazed ceramic elements, black wood and ropes. Signed and dated in right side of rod. 253,5 x 75,5 cm (99,8 x 29,7 in). Object not free-standing, wall mounting required. [CB].PROVENANCE: Galerie Rodolphe Janssen, Brussels.Private ownership (in 2007 acquired from previously mentioned). EXHIBITION: Gert & Uwe Tobias, Welcome, Galerie Rodolphe Janssen, Brussels (January - March 2006). Gert & Uwe Tobias are represented at, among others:Contemporary Fine Arts, BerlinSprüth Magers, Berlin/LondonGalerie Rodolphe Janssen, BrusselsTeam Gallery, New YorkGalerie Sabine Knust, Munich Maureen Paley, LondonARTLEIB, DüsseldorfEditi

Lot 1038

DJ Simpson 1966 Lancaster - lebt und arbeitet in LondonSuddenly Stars. 2003.Gefräste 2-teilige Multiplex-Schichtholzplatte mit Kunststoffbeschichtung in Gelb bzw. Blau. Auf einer Platte verso signiert und datiert sowie verso über beide Platten hinweg betitelt. 242,5 x 242,5 cm (95,4 x 95,4 in). Verso mit massiver Holzstreben-Montierung und Hängeleisten. [CB].PROVENIENZ: Galerie Sies + Höke, Düsseldorf. DJ Simpson, längst eine internationale Berühmtheit in der gegenwärtigen Abstraktion, kommt im Jahr 1966 im englischen Lancaster zur Welt. Er studiert ab 1986 an der Reading University und schließt 1990 mit dem Bachelor with Honours in Fine Arts ab. Zwischen 1996 und 1998 absolviert er ein Masterstudium am renommierten Londoner Goldsmith`s College.DJ Simpson wird mit einer wahrlich außergewöhnlichen Technik bekannt, dem `routing`: Er arbeitet mit Industriematerialien, etwa gewöhnlichen Schichtholzplatten, aber auch Aluminium, Formica oder Plexiglas. Diese Materialien überzieht er mit einfarbigem Laminat, um der Fläche anschließend mit einem elektrischen Handfräser zu Leibe zu rücken. Auf diese Weise vertieft DJ Simpson abstrakte Strukturen in den Bildträger. Spannungsvoll komponiert er seine Abstraktionen mit Kurvaturen oder Liniengebilden, die sich in unterschiedlicher Tiefe in das Material eingraben und dessen innere Struktur sichtbar werden lassen.Seine ebenso innovativen wie ästhetischen Abstraktionen präsentiert DJ Simpson auf zahlreichen internationalen Einzelausstellungen, etwa in Stuttgart (2013), Madrid (2012), Nürnberg (2011), Antwerpen (2010), London (2009) oder Genf (2007). Seine Werke finden sich in öffentlichen Sammlungen wie der Londoner Saatchi Collection, dem Middlesbrough Institute of Modern Art, dem Centro De Arte Salamanca oder der Frank Cohen Collection. DJ Simpson lebt und arbeitet in London.DJ Simpson ist u.a. vertreten in:Sue Crockford Gallery, AucklandGalerie Hollenbach, StuttgartGALERÍA HELGA DE ALVEAR, MadridCell, LondonDomus Artium 2002, Salamanca ca. 18.33 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONDJ Simpson 1966 Lancaster lebt und arbeitet in LondonSuddenly Stars. 2003.Milled multiplex laminated wood plate in 2 parts with plastic coating in yellow and blue. Signed and dated on verso of one plate as well as titled on verso across both plates. 242,5 x 242,5 cm (95,4 x 95,4 in). Verso with massive wooden latches mounting and hanging fixtures. [CB].DJ Simpson is represented in, among others:Sue Crockford Gallery, AucklandGalerie Hollenbach, StuttgartGALERÍA HELGA DE ALVEAR, MadridCell, LondonDomus Artium 2002, Salamancaca. 18.33 h +/- 20 min.

Lot 1041

Norbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinAlle pflanzen einen Apfelbaum. 1998.Öl auf Leinwand. Verso mit dem Künstlersignet sowie mit der Datierung. 140 x 200 cm (55,1 x 78,7 in). [KP]. Wir danken Herrn Michael Schultz, Galerie Michael Schultz, Berlin, für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Privatsammlung Brandenburg. Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED-Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin und studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet.Zwar entsteht das hier angebotene Gemälde noch in der Meisterschülerzeit Biskys, doch ist es weit davon entfernt ein Studienwerk zu sein: Virtuos beherrscht der Künstler sein Metier. Bereits hier etabliert der Künstler den für seine Werke charakteristischen monochrom gehaltenen Hintergrund, der in den frühen Gemälden häufig einen satten Gelbton aufgreift und später von einem klaren himmelblauen Fond abgelöst werden soll. Auch die surreal anmutende Bilderzählung erprobt Bisky bereits hier. Denn die auf den ersten Blick normal und alltäglich erscheinende Szene - drei Männer pflanzen einen Baum - wirft bei näherer Betrachtung viele Fragen auf: Wieso hat ein Baum dieser Größe kein ausgeprägtes Wurzelwerk? Warum steht er so schief? Kann er im öde und unfruchtbar wirkenden Boden überhaupt Wurzeln schlagen? Hier wirft Bisky den Betrachter auf sich selbst zurück und konfrontiert ihn durch die Bildmetaphern mit Sinnfragen des Lebens.Biskys in eine helle Farbigkeit getauchte Gemälde sichern schließlich den Durchbruch des Künstlers auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt. Bei der Betrachtung dieser lichten und bewegten Bilderzählungen, welche meist blonde Jünglinge in athletischen Posen oder bei sportlicher Betätigung zeigen, fühlt sich der Betrachter ins kraftvolle Geschehen hineingezogen - und doch schaffen die Werke zugleich durch die Typisierung der Figuren und die von gleißendem Licht erfüllten Szenerien eine eigentümliche Distanz. Bisky selbst hat die unnachahmliche Wirkung jener in surrealem Licht erstrahlenden Arbeiten einmal als `mit Lenor gewaschen` umschrieben. Im Gegensatz zu den lichtdurchfluteten Bildern der Vorjahre erweitert Norbert Bisky in den neueren Arbeiten seine Farbpalette und greift zu kräftigeren, häufig knalligen Farben, während jedoch die surreal anmutenden Bildwelten weiterhin dominieren. Werke Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York.Norbert Bisky ist u.a. vertreten in:GALERIE CRONE, Berlin Koenig & Clinton, New YorkBurger Collection, Berlin Museum Ludwig, KölnMuseum of Modern Art, New YorkSammlung Deutsche Bank, Frankfurt Museum der Bildenden Künste, Leipzig ca. 18.36 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONNorbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinAlle pflanzen einen Apfelbaum. 1998.Oil on canvas. Verso with artist`s signet as well as with date. 140 x 200 cm (55,1 x 78,7 in). [KP]. PROVENANCE: Private collection Brandenburg. ca. 18.36 h +/- 20 min.

Lot 1044

Ahmed Mater Al-Zias Aseeri 1979 Abha (Saudi-Arabien) - lebt und arbeitet in AbhaMagnetism. 2012.Folge von 4 Fotogravüren. Signiert, datiert, nummeriert und betitel sowie mit der fortlaufenden Blattnummerierung. Aus einer Auflage von 45 Exemplaren. Auf Velin. 42 x 62,7 cm (16,5 x 24,6 in). Papier: 62,3 x 81,3 cm (24,5 x 32 in).[JS].Der saudi-arabische Künstler Ahmed Mater ist in seinem Heimatland als Künstler und Arzt tätig. Seit er 2003 als einer der Mitbegründer der Künstlerinitiative `Edge of Arabia` künstlerisch in Erscheinung tritt, formiert sich ein zunehmendes internationales Interesse für seine Kunst, welche von Fotografie über Installation, Kalligrafie und Malerei bis hin zu Videoinstallationen reicht. Ahmed Mater setzt sich inmitten der Zeichen von Modernisierung und Globalisierung immer wieder mit der Tradition und Ästhetik der islamischen Kultur künstlerisch auseinander und kreiert auf diese Weise eine beeindruckende Synthese aus Tradition und Moderne.Diese Synthese findet sich in der hier gezeigten eindrucksvollen Arbeit `Magnetism`. Mit minimalistischen Mitteln, die vor allem durch den zentralen schwarzen Kubus auch an die Tradition der amerikanischen Minimal-Art erinnern, lässt Ahmed Mater eine Komposition von starker Aussagekraft entstehen. Um einen Magneten in Form eines schwarzen Kubus, der unmittelbar an die Kaaba, das quaderförmige `Haus Gottes` im Innenhof der heiligen Moschee in Mekka denken lässt, versetzt Ahmed Mater eine unzählbare Menge von winzigen Eisenpartikeln in Bewegung. Alle Partikel richten sich zwangsläufig nach dem schwarzen quadratischen Zentrum aus und lassen in verschiedenen Positionierungen und Bewegungen doch immer wieder ein abstraktes Muster entstehen, das trotz seiner abstrakten Natur große Parallelen zu den Bildern des Hadsch, der großen jährlichen Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka, aufweist.Mittlerweile finden sich seine vielfältigen Werke in zahlreichen bedeutenden Sammlungen und Museen weltweit, darunter die Londoner Tate Modern und das Los Angeles County Museum. 2010 erscheint eine Monografie über Ahmed Mater im Verlag Booth-Clibborn Editions. Ahmed Mater lebt und arbeitet in Abha.Ahmed Mater ist u.a. vertreten in: The British Museum, LondonLos Angeles County Museum of ArtGreenbox Museum, AmsterdamCentre Pompidou, Paris ca. 18.40 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAhmed Mater Al-Zias Aseeri 1979 Abha (Saudi-Arabien) - lebt und arbeitet in AbhaMagnetism. 2012.Series of 4 Photo gravures. Signed, dated, numbered and titled as well as with serial sheet number. From an edition of 45 copies. On wove paper. 42 x 62,7 cm (16,5 x 24,6 in). Sheet: 62,3 x 81,3 cm (24,5 x 32 in).[JS].Ahmed Mater is an artist and co-founder of ?Edge of Arabia ?. He works as an artist and medical doctor and splits his time between Abha, Jeddah and Makkah in Saudi Arabia. He is founder of the Al-Meftaha Arts Village in Abha. Mater co-founded Edge of Arabia in 2003 and since then has attracted international attention for his art, which encompasses photography, calligraphy, painting, installation, performance and video. His work explores the narratives and aesthetics of Islamic culture in an era of globalization, consumerism and transformation. Most recently, his artistic practice has delved into unofficial histories of Saudi life through examinations of the differing representations of traumatic events and how they construct collective historical dimensions. His recent work increasingly uses image and video to explore local collective memory and unofficial histories behind contemporary Saudi Arabian sociopolitical life.Ahmed Mater is represented at, among others: The British Museum, LondonLos Angeles County Museum of ArtGreenbox Museum, AmsterdamCentre Pompidou, Paris ca. 1

Lot 1051

Ati Maier 1962 München - lebt und arbeitet in New YorkSome Happy. 2006.Mischtechnik. Rechts unten signiert, betitelt und bezeichnet `XXX` sowie zweifach rechts und links `PF 1` (im Kreis). Auf zwei Pergaminbögen. Ca. 61 x 122 cm (24 x 48 in), Blattgröße. [SM]. Die Künstlerin Ati Maier, deren psychedelische Landschaften internationale Bekanntheit erlangt haben, kommt im Jahr 1962 in München zur Welt. Für das Studium zieht es sie nach New York City: 1981/82 lernt Ati Maier an der dortigen School of Visual Arts, der Art Students League und dem Purchase College der State University of New York. Danach lässt sich Ati Maier in Wien nieder und schreibt sich 1983 an der Hochschule für Angewandte Kunst ein. 1987 beendet sie das Studium mit dem Magister Artium. In ihren Werken etabliert Ati Maier einen Personalstil von hohem Wiedererkennungswert. Früh beeindrucken sie die Werke der expressionistischen Künstlergruppe `Blauer Reiter`, die sie in ihrer Geburtsstadt München studieren kann. Diese Seherfahrung expressiv-abstrahierter Farb- und Formwelten vereint Ati Maier mit den überwältigenden Eindrücken der amerikanischen Natur. In ihren Werken brechen sich diese Erlebnisse in psychedelisch-bunten Landschaftsstrukturen die Bahn. Auch ihr Interesse an Geologie, Comicstrips und Weltraumforschung befördert diese `Science-Fiction-Landschaften` von Ati Maier, die sie teilweise auch in Animationen überträgt. Feuerwerke aus Form und Farbe eröffnen fremde Galaxien vor dem Auge des Betrachters, zugleich Mikro- und Makrokosmos ungeahnter Welten. Ihre beeindruckenden Werke zeigt Ati Maier auf zahlreichen internationalen Einzelausstellungen, etwa in New York (2013), Albany und München (2011), Leipzig (2009), Wolfsburg (2008), San Francisco (1998), St. Gallen (1995), Palma de Mallorca (1994) oder Bratislava (1991). Ihre Arbeiten werden im Berkeley Art Museum in Berkeley (Kalifornien), im renommierten New Yorker Museum of Modern Art, im MART (Museo di Arte Moderna e Contemporanea) di Trento e Rovereto, dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig oder dem Guilin Art Museum in China der Öffentlichkeit präsentiert. Ati Maier lebt und arbeitet in New York.Ati Maier ist u.a. vertreten in:Galerie Jochen Hempel Leipzig/ BerlinPIEROGI, New York ca. 18.48 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAti Maier 1962 München - lebt und arbeitet in New YorkSome Happy. 2006.Mixed media. Signed lower right, titled and inscribed `XXX` as well as twice inscribed `PF 1` (in circle) in left and right. On two sheets of glassine. Ca. 122 x 61 cm (48 x 24 in), size of sheet. [SM]. ca. 18.48 h +/- 20 min.

Lot 1060

George Condo 1957 Concord/New Hampshire - lebt und arbeitet in New YorkMulticolored woman. 2007.Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert. 61 x 76,3 cm (24 x 30 in). [JS]. PROVENIENZ: Galerie Andrea Caratsch, St. Moritz/Zürich (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett)Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. George Condo, der mit seinen figurativ-grotesken Werken zu einem der einflussreichsten Gegenwartskünstler der USA aufgestiegen ist, kommt im Jahr 1957 in Concord, New Hampshire, zur Welt. Seine Ausbildung - Musiktheorie und Kunstgeschichte - absolviert er zwischen 1976 und 1978 an der Lowell University in Massachusetts. Virtuos spielt er klassische Gitarre und ist später Mitglied in der Band `The Girls`. Er ist befreundet mit Jean-Michel Basquiat, der ihn zur Übersiedlung nach New York überredet. In der dortigen Kunstszene macht sich George Condo schnell einen Namen. Nach einigen Monaten in Andy Warhols berühmter `Factory` und künstlerischem Austausch mit Allen Ginsberg und Keith Haring zieht es ihn dennoch nach Europa. Für ein Jahrzehnt wird er hauptsächlich in Paris arbeiten (1985-1995). Die Werke von George Condo, Malereien ebenso wie Skulpturen und Papierarbeiten, sind von großem Wiedererkennungswert: Satirische, groteske Bilder zwischen Neosurrealismus, Appropriation Art und (Neo-)Pop-Art befragen den Menschen, seine Physiognomie und auch seine bizarren Geisteszustände. `Artificial Realism` nennt der Maler seinen Stil. George Condo, der unter anderem 1999 mit dem Academy Award der American Academy of Arts and Letters geehrt wird, schafft es sogar in die Klatschpresse: Im Auftrag des Musikers Kayne West bemalt er für dessen Ehefrau, das Starlet Kim Kardashian, eine Hermès Birkin Bag mit drei Akten und einem Monster.Dem Porträt kommt in der Malerei George Condos eine herausragende Rolle zu. Gleich über mehrere Jahrzehnte hat sich der Künstler mit dieser traditionsreichen Gattung künstlerisch auseinandergesetzt und dabei zu seinem ganz eigenen, zwischen kunsthistorischer Traditionsbewältigung und Groteske oszillierenden Stil gefunden, für welchen `Multicolored woman` ein herausragendes Beispiel liefert. Seit seinen `Fake Old Master`-Paintings der 1980er Jahre hat Condo die intensive Auseinandersetzung mit künstlerischen Traditionen gesucht und begonnen, sich an den Epochen der Kunstgeschichte - von Renaissance über Barock bis hin zu Kubismus, Surrealismus, Abstraktem Expressionismus und der Nachkriegskunst - abzuarbeiten. Hinsichtlich der Vielzahl der Quellen und kunsthistorischen Stimuli, welche er in seinem Werk vereint und erfolgreich zu nutzen weiß, hat der Künstler festgehalten: `The only way for me to feel the difference between every other artist and me is to use every artist to become me`. In `Multicolored Woman` hat Condo formale Bezüge des Gesellschaftsporträts des Biedermeiers mit fauvistischen und kubistischen, teils entfernt an Picasso erinnernden Elementen sowie einer horrorfilmartigen Physiognomie zu einer einzigartigen künstlerischen Schöpfung verwoben.2011/12 werden Condos Arbeiten in einer umfassenden Retrospektive versammelt, die im New Museum in New York, dem Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam, der Londoner Hayward Gallery und der Schirn Kunsthalle in Frankfurt Station macht. George Condo ist u.a. vertreten in:Simon Lee Gallery, LondonSprüth Magers, LondonGalerie Bruno Bischofberger, ZürichGalerie Andrea Caratsch, ZürichMark Borghi Fine Art - New York, New York CityMuseu d´Art Contemporani de Barcelona - MACBA, BarcelonaCentro Atlántico de Arte Moderno, Las Palmas de Gran CanariaMuseum of Contemporary Art, Los AngelesMuseum of Modern Art, New York CityWhitney Museum of American Art, New York City ca. 18.59 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONGeorge Condo 1957 Concord/New Hampshire - lebt und arbeitet in

Lot 1063

Norbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinDer Tod des Marat (La version lâche). 2003.Öl auf Leinwand. Verso auf der Leinwand zweifach mit dem Künstlersignet sowie datiert und betitelt. 200 x 140 cm (78,7 x 55,1 in). [CB]. PROVENIENZ: Galerie Michael Schultz, Berlin (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett, ohne Jahr). Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin und studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet. Bereits wenige Jahre später gelingt Bisky mit seinen in eine helle Farbigkeit getauchten Gemälden der Durchbruch auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt. Arbeiten Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York.Norbert Bisky ist u.a. vertreten in: GALERIE CRONE, Berlin Koenig & Clinton, New YorkBurger Collection, Berlin Museum Ludwig, KölnMuseum of Modern Art, New YorkSammlung Deutsche Bank, Frankfurt Museum der Bildenden Künste, Leipzig ca. 19.02 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONNorbert Bisky 1970 Leipzig - lebt und arbeitet in BerlinDer Tod des Marat (La version lâche). 2003.Oil on canvas. Verso of canvas twice with artist`s signet as well as dated and titled. 200 x 140 cm (78,7 x 55,1 in). [CB]. PROVENANCE: Galerie Michael Schultz, Berlin (verso of stretcher with label, no year). ca. 19.02 h +/- 20 min.

Lot 1066

Frank Nitsche 1964 Görlitz - lebt und arbeitet in Berlin`HOC-12-2005`. 2005.Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert. 200 x 242 cm (78,7 x 95,2 in). [SM]. PROVENIENZ: Max Hetzler, Berlin.Koenig & Clinton, New York. Der 1964 in Görlitz geborene Frank Nitsche rechnet zu den aufstrebenden Künstlern in der gegenwärtigen Abstraktion. Seine Ausbildung absolviert er ab 1988 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Professor Kerbach, wo er 1995 erfolgreich abschließt. Bald darauf kann Frank Nitsche seinen überaus charakteristischen Personalstil ausbilden. Er verschreibt sich ganz der geometrischen Abstraktion: In seinen klaren, aber komplexen Kompositionen bringt Frank Nitsche ruhige Farbflächen mit dreidimensional anmutenden Strukturen und Liniengebilden zusammen. Linie und Fläche, Dreidimensionalität und Zweidimensionalität geraten hier in ein spannungsvolles Wechselverhältnis, das durch den subtilen Umgang mit den Ton- und Farbwerten gekonnt unterstrichen wird. Die Arbeiten lassen die Formästhetik der 1950er Jahre aufleben und erinnern oft an Baupläne oder architektonische Strukturen. Gezielt spielt Nitsche hier mit dem Drang des Menschen zur Assoziation. Aus der reinen Abstraktion entstehen so im Auge des Betrachters futuristisch anmutende Raumgebilde, scheinbar in ständiger Bewegung und sich immer wieder neu verwandelnd. Mit dem Ende des vergangenen Jahrtausends beginnt der Aufstieg von Frank Nitsche. Nach dem Studium erhält er zunächst 1998 das Stipendium des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf und arbeitet danach bis 1999 in San Francisco. Unter seinen zahlreichen Einzelausstellungen befinden sich Schauen in Amsterdam (2002/2003), New York (2005), Paris (2006), Potsdam (2011/12), Brüssel (2012) oder Berlin (2013). 2007 bespielt er im Musée d`art moderne et contemporain in Strasbourg eine Museumsschau (2007). Außerdem beteiligt sich der Künstler an Ausstellungen in so renommierten Häusern wie dem Tel Aviv Museum of Art (2012), dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus (2011), dem Museum für Neue Kunst im ZKM in Karlsruhe (2007), den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (2007) oder der Londoner Tate Modern (2006). Frank Nitsche lebt und arbeitet in Berlin.Frank Nitsche ist u.a. vertreten in:Galerie Gebr. Lehmann, DresdenKoening & Clinton, New YorkGalerie Max Hetzler, BerlinGalerie Nathalie Opadia, Paris/BrüsselMuseum of Modern Art, New YorkHamburger Bahnhof,Kunsthalle Hamburg,Centre Pompidou, ParisTate Britain, London ca. 19.06 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONFrank Nitsche 1964 Görlitz - lebt und arbeitet in Berlin`HOC-12-2005`. 2005.Oil on canvas. Verso signed and dated. 200 x 242 cm (78,7 x 95,2 in). [SM]. PROVENANCE: Koenig & Clinton, New York. Frank Nitsche is represented at, among others:Kunstmuseum Dieselkraftwerk CottbusCollection Götz, Munich ca. 19.06 h +/- 20 min.

Lot 1069

Anton Henning 1964 Berlin - lebt und arbeitet in MankerPortrait No. 206. 2007.Öl auf Leinwand. Rechts unten monogrammiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet `Portrait No. 206` und `AH-2007-096`. 70 x 70 cm (27,5 x 27,5 in). Im Original-Leuchtrahmen. [JS].Wir danken dem Atelier Anton Henning für die freundliche Auskunft.PROVENIENZ: Zach Feuer Gallery, New York. Anton Henning, einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart, wird im Jahr 1964 in Berlin geboren. Eine künstlerische Ausbildung absolviert er nie, doch eignet er sich autodidaktisch die unterschiedlichsten Techniken an und bewegt sich mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit auf den weiten Feldern von Malerei und Bildhauerei, Fotografie und Medienkunst. 25-jährig zieht es Anton Henning im Jahr 1989 nach New York City, wo er ein halbes Jahrzehnt leben soll. Schon zu dieser Zeit nimmt seine künstlerische Karriere an Fahrt auf, es entstehen Malereien und Fotoübermalungen. Mit seinen `Jazzbildern` knüpft Anton Henning virtuos an die psychedelischen Strömungen aus den Umbruchsjahren um 1968 an. Denn Anton Henning ist durch und durch ein Künstler der sogenannten Postmoderne, der sich Bestehendes aneignet und zu eigener, neuer Kunst verwandelt. Konservativ und modern, banal und intellektuell, Hoch- und Subkultur vereinen sich in seinen oft ironisch anmutenden Arbeiten problemlos.Die Gemälde von Anton Henning bleiben bewusst den hergebrachten Bildgattungen verbunden. Stillleben und Landschaftsgemälde, Aktdarstellungen und Porträts bilden den Kern des Oeuvres. Daneben schafft der Maler auch Abstraktionen, sowohl in klarer Geometrie als auch mit subjektiv-gestischem, wildem Pinselhieb. Leitmotivisch und signaturartig kehrt in diesen Werken ein Schlaufengebilde wieder, der `Hennling`. Die üppigen Rahmen geben diesen Arbeiten gelegentlich sogar `Objektcharakter`. Das Objekt interessiert Anton Henning seit der Mitte der 1990er Jahre verstärkt. Readymades, Leuchtmöbel und freie Bildhauerarbeiten (mit Bezug auf die Gemälde) bilden den Kern des dreidimensionalen Schaffens. Werke von Anton Henning, Träger des `Förderpreises Bildende Kunst` der Berliner Kunstakademie (2001), sind in zahlreichen bedeutenden Museen vertreten, darunter das Museum of Contemporary Art in Los Angeles und das Genter Stedelijk Museum voor Actuele Kunst.Anton Henning lebt und arbeitet im Dörfchen Manker in der Brandenburgischen Moorlandschaft.Anton Henning ist u.a. vertreten in:Christopher Grimes Gallery, Santa MonicaArt Gallery of New South Wales, SydneyBerlinische Galerie, BerlinDaros Collection, ZürichEssl Museum, KlosterneuburgFrieder Burda Museum, Baden-BadenGalerie für Zeitgenössische Kunst, LeipzigKunstmuseum, LuzernLos Angeles County Museum of Art, Los AngelesMuseum of Contemporary Art, Los AngelesMuseum für Moderne Kunst, Frankfurt am MainNational Museum of Art, OsakaStädel Museum, Frankfurt am Main ca. 19.09 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONAnton Henning 1964 Berlin - lebt und arbeitet in Berlin und MankerPortrait No. 206. 2007.Oil on canvas. Monogrammed and dated lower right. Verso of stretcher with inscriptions `Portrait No. 206` and `AH-2007-096`. 70 x 70 cm (27,5 x 27,5 in). In light frame. [JS].ca. 19.09 h +/- 20 min.

Lot 17

Leo von König 1871 Braunschweig - 1944 Tutzing/Starnberger SeeStadt an der spanischen Küste. Um 1910.Öl auf Leinwand auf Karton aufgezogen. Bechter 1910/08. Rechts unten signiert. 40,5 x 54,5 cm (15,9 x 21,4 in). [KD]. PROVENIENZ: Stuttgarter Kunstkabinett, 34. Auktion Moderne Kunst, 20. und 21. November 1959, Kat.-Nr. 389 mit Abb. Tafel 32 (verso mit dem Galerieaufkleber).Privatsammlung Hessen. Zusammen mit Julius Meier-Graefe bereiste Leo von König von April bis Oktober 1908 Portugal und Spanien. Gewisse maltechnische Aspekte lassen vermuten, dass die vorliegende Landschaft auf dieser Reise geschaffen wurde. Es ist eine der wenigen Landschaften im malerischen ?uvre Leo von Königs, der in erster Linie als Porträtist reüssierte. ca. 12.12 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONLeo von König 1871 Braunschweig - 1944 Tutzing/Starnberger SeeStadt an der spanischen Küste. Um 1910.Oil on canvas laid on board. Bechter 1910/08. Signed lower right. 40,5 x 54,5 cm (15,9 x 21,4 in). [KD]. PROVENANCE: Stuttgarter Kunstkabinett. 34th Auction of Modern art. 20 and 21 November, 1959 cat. no. 389 with illu. on plate 32 (verso with gallery sticker).Private collection Hesse. ca. 12.12 h +/- 20 min.

Lot 219

Max Beckmann 1884 Leipzig - 1950 New YorkGefallene Soldaten. 1914.Lithografie. Hofmaier 73 II (von II). Im Stein signiert. Bezeichnet (von fremder Hand?) `Tote Soldaten`. Bislang unbekanntes Exemplar neben den 5 bei Hofmaier genannten Probedrucken dieses Zustandes. Auf Bütten von Van Gelder Zonen (mit Wasserzeichen). 29,5 x 26,7 cm (11,6 x 10,5 in). Papier: 50,3 x 32,6 cm (19,8 x 12,8 in).Bisher sind nur 5 Exemplare dieses Zustandes der unveröffentlichten Lithografie bekannt. Eines dieser Exemplare befindet sich im Museum of Modern Art, New York. ca. 14.49 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONMax Beckmann 1884 Leipzig - 1950 New YorkGefallene Soldaten. 1914.Lithograph. Hofmaier 73 II (of II). Signed in stone. Inscribed `Tote Soldaten` (by a hand other than that fo the artist?). Copy that has been unknown, alongside the 5 trial proofs of this state as mentioned by Hofmaier. On laid paper by Van Gelder Zonen (with watermark). 29,5 x 26,7 cm (11,6 x 10,5 in). Sheet: 50,3 x 32,6 cm (19,8 x 12,8 in).So far only 5 copies of this state of the unpublished lithography are known of. One is in possession of the Museum of Modern Art, New York. ca. 14.49 h +/- 20 min.

Lot 226

Josef Scharl 1896 München - 1954 New YorkWeibliches Bildnis. 1928.Öl auf Rupfen. Firmenich/Lukas 104. Links unten signiert. 80 x 65 cm (31,4 x 25,5 in). [KD]. PROVENIENZ: Bruno Kroll, München. AUSSTELLUNG: Kollektivausstellung Josef Scharl. In den Räumen von `Die Juryfreien`. München 1929, Kat.-Nr. 27. Josef Scharl beginnt seine Ausbildung 1910 an einer Münchner Malerschule als Dekorationsmaler. Dort sammelt er praktische Erfahrungen im Bereich der Gemälderestaurierung und besucht zudem Abendkurse in Aktmalerei. Ab 1915 leistet Scharl Kriegsdienst; Verwundungen und eine vorübergehende Lähmung des rechtes Armes zwingen ihn bis 1918 zum Aufenthalt in verschiedenen Lazaretten. Wieder in München kann er noch im gleichen Jahr mit dem Studium an der Kunstakademie in den Klassen von Heinrich von Zügel und Angelo Jank beginnen. 1921 verlässt er die Akademie vorzeitig, um sich autodidaktisch weiterzubilden. Scharl übersiedelt von seinem Elternhaus in die Wohnung der Familie Gruber und heiratet 1922 deren Tochter Magdalena. Bereits kurz nach seinem Schritt in die Selbstständigkeit kann der Maler erste Erfolge verzeichnen und seine Bilder werden ein Begriff für das kunstinteressierte Publikum der 1920er Jahre. Scharl schließt sich den Künstlervereinigungen `Neue Münchner Sezession` und den `Juryfreien` an und beteiligt sich erfolgreich an deren Ausstellungen.Vor allem in den frühen Bildnissen fällt eine innere Geschlossenheit sowohl in der Thematik als auch in der technischen Struktur der Gemälde auf, die Josef Scharl in den 1920er Jahren schuf. Die für den Künstler typische Malstruktur pastosen Farbauftrags ist hier bereits voll ausgebildet. Zusammen mit einer strengen Architetur des Bildaufbaus wird eine Aussage konzentrierter Ausdrucksmittel erzielt, die alle Lyrismen beiseite lässt. Die Dargestellte ist durch die ineinandergelegten Hände eingegrenzt und zugunsten einer gesteigerten Bildwirkung gewisser individueller Züge beraubt. Das Eindringliche seiner Sichtweise hat Scharl hier exemplarisch verwirklicht. Unter Vernachlässigung gewisser individueller Züge erarbeitet Scharl einen Menschentypus, den malerisch festzuhalten seine vordringlichste Aufgabe war.Ein Stipendium ermöglicht es Scharl 1930 nach Frankreich zu reisen. Dort lernt er die Werke der Spätimpressionisten kennen. Nach seiner Rückkehr bringt die beginnende nationalsozialistische Kulturpolitik eine entscheidende Wende. Verkäufe und Ausstellungsbeteiligungen nehmen ab, die finanzielle Lage Scharls spitzt sich zu und ihm wird ein Malverbot auferlegt. Trotzdem ermöglicht ihm Karl Nierendorf 1935 eine Einzelausstellung. Eine Einladung des Museums of Modern Art in New York, gemeinsam mit Beckmann, Scholz, Heckel und Hofer an einer internationalen Ausstellung teilzunehmen, bestärken Scharls Auswanderungspläne. 1939 emigriert er nach Amerika. Albert Einstein, den Scharl in Berlin kennengelernt hatte, unterstützt ihn sowohl finanziell als auch beim Zustandekommen verschiedener Ausstellungsprojekte. Die Jahre 1944-46 markieren den Höhepunkt seiner Bekanntheit in Amerika. Scharls engster Freund, Wolfgang Sauerländer, verschafft ihm den Auftrag für den Verlag `Pantheon Books` die Märchen der Gebrüder Grimm zu illustrieren. Das Märchenbuch stößt auf großes Interesse in der Öffentlichkeit und es folgen weitere Aufträge. Doch die Sorge um seine in Deutschland zurückgelassene Familie, der Tod Nierendorfs und ein Magenleiden belasten Scharl zunehmend. Hilde Prytek, ehemalige Mitarbeiterin Nierendorfs, betreut nun den Künstler und es werden verschiedene Projekte angedacht, die jedoch nicht realisiert werden können. 1952 wird Scharl die Einbürgerung in die Vereinigten Staaten von Amerika erteilt. Im gleichen Jahr reist der Künstler in die Schweiz, um an einer Gruppenausstellung in der Genfer Galerie Georges Moos teilzunehmen. Die Schweizer Luft wirkt sich positiv auf seine Gesundheit aus und es entstehen v

Lot 308

Louis Valtat 1869 Dieppe - 1952 ChoiselL`Enfant dans la baignoire (Madame Valtat et son fils dans la baignoire). 1909.Öl auf Leinwand. Valtat 2868. Rechts unten monogrammiert. 81 x 100 cm (31,8 x 39,3 in). Der Kunstsammler und Mäzen Oscar Ghez de Castelnuovo (1905-1998) baute nach dem Zweiten Weltkrieg seine umfassende Kunstsammlung auf und war Mitbegründer des Musée du Petit Palais in Genf.PROVENIENZ: Galerie Romanet, Paris.Oscar Ghez de Castelnuovo, Genf (erworben 1957).Petit Palais, Genf (veräußert nach 1995).Privatsammlung.Privatsammlung (erworben 2001). AUSSTELLUNG: Valtat et ses amis: Albert André, Comoin, Magnin, Puy, Musée des Beaux-Arts et d`Archeologie, Besançon, August-September 1964, Nr. 24 mit Abb.Autour du Fauvisme: Valtat et ses amis, Palais des Beaux-Arts, Charleroi, 25.11.1967-1.1.1968, Nr. 76 (verso auf dem Keilrahmen mit den Resten eines Etiketts).L`Enfance vue par les grands maîtres, Musée du Petit Palais, Genf, 1979.Die gesellschaftliche Wirklichkeit der Kinder in der Bildenden Kunst, Staatliche Kunsthalle, Berlin, 16.12.1979-10.2.1980, Nr. 364.XXXIIe Salon de Montrouge, Centre Culturel et Artistique de Montrouge, Montrouge 6.5.-9.6.1987, mit Katalogabb. Valtat et les Fauves, Musée du Petit Palais, Genf,1992.Louis Valtat. Retrospective, Musée des Beaux-Arts, Bordeaux, 19.5-27.8.1995, Nr. 70 (verso auf dem Keilrahmen mit einem Etikett).Valtat: Indépendant et précurseur, Musée Paul Valéry, Sète, 29.1.-7.5.2011, Nr. 38, mit Farbabb. im Kat. LITERATUR: Raymond Cogniat, Louis Valtat, Neuchatel, 1963, Nr. 63, Abb. S. 187. Louis Valtat, der zu den Wegbereitern des Fauvismus zählt, wird im Sommer des Jahres 1869 in Dieppe in der Normandie geboren. 1880 übersiedelt die Familie nach Versailles, wo der junge Louis Valtat am Lycée Hoche geschult wird. 17-jährig zieht es ihn 1887 ins nahe Paris. Dort schreibt er sich an der École des Beaux-Arts ein und lernt im Atelier von Gustave Moreau. An der Académie Julian, wo Louis Valtat ebenfalls Kurse belegt, wird Jules Dupré sein Lehrmeister. Hier begegnet der junge Maler Pierre Bonnard und Albert André und nähert sich dem Stil der Nabis an. 1890 bezieht Louis Valtat, der im selben Jahr mit dem Prix Jauvin d`Attainville geehrt wird, sein erstes eigenes Atelier. Ab 1893 beginnt er auch, seine Werke auf den Salons des Indépendants zu zeigen. Nach einigen kleineren Reisen entdeckt Louis Valtat 1898 schließlich die Côte d`Azur. Die Landschaft inspiriert ihn zu wichtigen Bildern und Studien, sie fasziniert ihn so sehr, dass Louis Valtat bis 1914 die Wintermonate im milden Küstenklima verlebt. Hier verbessert sich der Gesundheitszustand des tuberkulösen Malers, und er kann einige seiner Künstlerfreunde treffen: Paul Signac lebt in Saint-Tropez, Auguste Renoir in Cagnes-sur-Mer. In seinen frühen Werken steht Louis Valtat dem Neo-Impressionismus und den Nabis nahe. Doch schon früh zeigt sich eine außergewöhnliche, ganz neuartige Kraftentfaltung in Pinselstrich und Farbigkeit, durch diese erweist er sich als ein wichtiger Wegbereiter des Fauvismus.Dies stellt unser Bild eindrucksvoll unter Beweis: Die reizende Badeszene, in der Valtat den 1908 geborenen Jean verewigt, sein geliebtes einziges Kind, ist weit mehr als ein intimes Stimmungsbild. Durch den innovativen Einsatz von Anschnitt und Perspektive, Muster und Farbe entsteht ein virtuoses Spiel mit autonom gewordenen Farbflächen, das Valtat im Schulterschluss neben die Fauvisten stellt.Louis Valtat zeigt seine Werke auch auf dem berühmten Salon d`Automne von 1905, wo der Fauvismus aus der Taufe gehoben wird; 1951 werden sechs seiner Gemälde auf der bedeutenden Schau `The Fauvism` im New Yorker Museum of Modern Art präsentiert. Ambroise Vollard erkennt früh die Besonderheit dieses Oeuvres: Der berühmte Kunsthändler und Förderer der Avantgarde erwirbt nahezu all

Lot 320

Ernst Barlach 1870 Wedel/Holstein - 1938 RostockDer Zweifler. 1930.Bronze mit hellbraun lasierender Patina. Schult 385. Laur 470. Verso mit dem Namenszug und dem schwer leserlichen Gießerstempel `H. Noack Berlin Friedenau`. Wohl einer von 17 Lebzeitgüssen. Höhe: 51 cm (20 in). [SM]. AUSSTELLUNG: Ernst Barlach 1870 - 1938, Galerie Alex Vömel Düsseldorf, 1.-31.10.1951, Kat.-Nr. 20.Ernst Barlach. Plastik Zeichnungen Druckgraphik, Städtische Galerie München, 7.8.-4.10.1959, Kat.-Nr. 48.Ernst Barlach. Plastik und Graphik, Galerie Valentien Stuttgart, Oktober/November 1965, Kat.-Nr. 10.Ernst Barlach. 1870-1970, Ministerium für Kultur der Deutschen Demokratischen Republik, Deutsche Akademie der Künste zu Berlin, Januar/Februar 1970, S. 28.Ernst Barlach. Bronzeplastiken Unbekannte Zeichnungen aus dem Nachlaß in Güstrow, Akademie der Künste der DDR im Pretiosensaal des Dresdner Schlosses, 12.10.-13.11.1977, Kat.-Nr. 26.Ernst Barlach zum vierzigsten Todestag, Galerie Nierendorf Berlin, 13.9.-5.12.1978, Kat.-Nr. 26 mit Abb.Ernst Barlach zum fünfzigsten Todestag. Plastiken Zeichnungen Druckgraphiken, Galerie Nierendorf Berlin, 21.11.1988-14.2.1989, Nr. 165 mit Abb. S. 67.Ernst Barlach. Bildhauer der Moderne, Tophane-i Amire Kültür ve Sanat Merkezi Istanbul und Goethe-Institut Teutonia-Haus Istanbul 17.3.-30.4.2006/Museum für Anatolische Zivilisation Ankara und Goethe-Institut Anakara, 9.5.-4.6.2006, Kat. S. 165 mit Farbabb. LITERATUR: in Auswahl:Elisabeth Laur, Volker Probst, Ernst Barlachs Druckgraphik. Ein Forschungsprojekt der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, in: Mitteilungen des Museumsverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V., 9. Jg. 2000, S. 24.Elisabeth Laur, Der Bildhauer als Buchkünstler, in: Anne Buschhoff, Ernst Barlach. Kaviar statt Brot, Kurt Reutti, Sammler und Stifter, Kunsthalle Bremen, Bremen 2001, S. 27.Ernst Barlach. Wege und Wandlungen. Vom Jugenstil zum Expressionismus, Museumsberg Flensburg, Ribe Kunstmuseum, Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Güstrow 2002, Nr. 26.Ernst Barlach. Mystiker der Moderne, Ernst Barlach Gesellschaft Hamburg, Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg 2003, S. 308.Volker Probst, Ernst Barlach. Zwischen Himmel und Erde. Plastiken und Graphik, Schloss der pommerschen Herzöge Stettin, Stettin 2005, Nr. 15.Ernst Barlach. Retrospektive, The National Museum of Modern Art, Kyoto/The University Art Museum, Tokyo/National University of Fine Arts and Music, Yamanashi Prefectural Museum of Art/Kofu, Kyoto 2006, Nr. 146.Beschrieben bzw. ausgestellt wurde jeweils ein anderes Exemplar. Die Ausbildung des norddeutschen Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach beginnt in Hamburg. Hier besucht er ab 1888 die Gewerbeschule. 1891 führt ihn sein Weg an die Dresdner Akademie, wo er seine Studien im Fach Bildhauerei fortsetzt und Meisterschüler von Robert Diez wird. Gefestigt wird Barlachs gründliche akademische Ausbildung durch zwei Studienaufenthalte in Paris 1895 und 1897. Eine 1906 unternommene Russlandreise beeinflusst sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. Die Eindrücke des urwüchsigen Bauerntums und der russischen Volkskunst schlagen sich fortan in der kraftvollen und volksnahen Gestaltungsweise seiner Skulpturen nieder. 1917 findet Barlachs erste Ausstellung bei Paul Cassirer in Berlin statt, 1919 wird er als Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. 1928 erscheint Barlachs Autobiografie `Ein selbsterzähltes Leben`. Der Zweifler ist eine der bedeutensten Plastiken im Spätwerk von Ernst Barlach. Er selbst bezieht seine persönliche Lebenssituation auch auf die Gestaltung der Skulptur, die er bereits in der Lithografie `Der Blinde` von 1918 in ihrer Grundkonzeption entworfen hat. Das Ringen um eine Entscheidung und die Zweifel daran sind in den ineinandergelegten Händen und dem resignierten Gesichtsausdruck mei

Lot 36

Carl Grossberg 1894 Wuppertal-Elberfeld - 1940 Laon (Frankreich)Häuser bei Nacht. 1922.Aquarell und Tuschfeder. Links unten signiert, datiert und bezeichnet. Auf leicht strukturiertem Velin. 33,9 x 27,3 cm (13,3 x 10,7 in), blattgroß. Verso eine Aquarellskizze.PROVENIENZ: Privatsammlung Schweden. Am 6. September 1894 in Elberfeld geboren, beginnt Carl Grossberg mit neunzehn Jahren ein Architekturstudium an den Hochschulen in Aachen und Darmstadt. Sein Studium wird durch die Einziehung zum Kriegsdienst unterbrochen. 1919 setzt er es in Weimar als Schüler Lyonel Feiningers am staatlichen Bauhaus fort, wo er in den Disziplinen Malerei, Dekorationsmalerei und Raumkunst ausgebildet wird. In den folgenden Jahren reist Carl Grossberg viel, um die für ihn typischen Maschinenbilder, Industrielandschaften und Stadtbilder zu malen. Immer öfter erhält er nun Aufträge von der Industrie, so z.B. 1932 von der Norta-Tapetenfabrik im Harz und 1937 von der Firma Oetker in Bielefeld, bei der er ein eigenes Atelier bezieht. Doch durch die Herrschaft der Nationalsozialisten und den nahenden Krieg verschlechtert sich die Auftragslage Grossbergs drastisch. Noch im selben Jahr wird Grossberg zum Kriegsdienst eingezogen. Grossberg findet kaum Zeit zu malen, so bleibt auch sein letztes Aquarell unvollendet. Ein Autounfall im Wald von Compiègne bei Laon am 19. Oktober 1940 wird Carl Grossberg zum tödlichen Schicksal. [CB].ENGLISH VERSIONCarl Grossberg 1894 Wuppertal-Elberfeld - 1940 Laon (Frankreich)Häuser bei Nacht. 1922.Watercolor and India ink. Signed, dated and inscribed lower left. On slightly structured wove paper. 33,9 x 27,3 cm (13,3 x 10,7 in), the full sheet. Verso with a sketch in watercolor.PROVENANCE: Private collection Sweden. Born at Ebersfeld near Wuppertal on 6 September 1894, Carl Grossberg began to study architecture at Aachen and Darmstadt. His studies were interrupted by the first world war, in which he served, but he started again in 1919, this time as a pupil of Walter Klemm`s at an art academy and from 1919 until 1921 under Lyonel Feininger at the staatliches Bauhaus in Weimar, where he trained in painting, decoration and spatial design. In 1921 Grossberg travelled extensively in southern Germany and settled near Würzburg. From 1927 Carl Grossmann again travelled a great deal to paint the machine pictures, industrial landscapes and cityscapes that are his signature work. He also began to receive industrial commissions with increasing frequency, for instance in 1932 from the Norta wallpaper factory in the Harz and in 1937 from the famous baking-goods firm of Oetker in Bielefeld, where he moved into a studio of his own. From 1933/34 Grossberg`s interest in technology and industry began to assume encyclopaedic scope. He set himself the goal of painting the most important types of industries and industrial plants in Germany, calling this undertaking his `Industrial Plan`. The National Socialist regime and the approach of war, however, reduced the number of commissions Grossman received so drastically that he tried to use connections in America to realize his plan. He was not allowed to leave Germany in 1939 to visit the US because he was classified as a reserve officer. That same year Grossmann was called up for active duty. Those last years left him virtually no time to paint; his last watercolor was not even finished. Carl Grossmann died in a tragic car crash in the forest of Compiègne near Laon on 19 October 1940.Grossberg, coined by his architecture studies, was interested in modern steel building from an early point on. With great commitment he made technical and industrial illustrations. Trains, cars, planes, industrial facilities and the like were among the greta themes of Carl Grossberg`s oeuvre. [CB].

Lot 392

Joan Miró 1893 Barcelona - 1983 Calamajor/MallorcaOhne Titel. 1971.Farbige Kreidezeichnung über Lithografie. Rechts unten signiert. Links unten datiert `25/X/71`. Auf Velin (mit dem Filigran des Künstlers als Wasserzeichen). 41 x 56 cm (16,1 x 22 in), Blattgröße. Vgl. Mourlot 824. [SM].Mit einer Fotoexpertise der Association pour la défense de l`?uvre de Joan Miró (ADOM), Paris, vom 6. Oktober 2014.PROVENIENZ: Galerie Berggruen (mit einer Fotobestätigung von Heinz Berggruen vom 27.2.1974).Privatsammlung New York.Ketterer Kunst, 6. Juni 1994, Los 214.Privatsammlung Süddeutschland. In den Jahren 1907-1910 besucht Joan Miró die Handelsschule in Barcelona und parallel dazu die Escuola de Bellas Artes de La Longa. Zunächst arbeitet er als Buchhalter. Doch bereits 1912 schreibt er sich an der Academia Gali ein, die er nach drei Jahren verlässt, um als freier Künstler zu arbeiten. In den folgenden Jahren wird Miró stark von den `Fauves` sowie den französischen Kubisten beeinflusst und zeigt 1918 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Dalmau in Barcelona. Ein Jahr später reist er erstmals nach Paris und lernt dort Pablo Picasso kennen. Aus dieser ersten Begegnung entwickelt sich eine enge Freundschaft. Kurz darauf, 1921, zieht Miró nach Paris und gerät in den Kreis der Surrealisten um André Breton. Er entwirft zu dieser Zeit, ausgehend von den `dessins automatiques`, weite Raumkompositionen, in denen er spielerisch erfundene Zeichen abstrahiert. Es folgen mehrere Ausstellungen in Paris, New York und Brüssel. Miró widmet sich nun verstärkt der Collage und entwickelt daraus das Materialbild. Die politische Situation in Spanien und der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs veranlassen den Künstler, zahlreiche politische Plakate zu entwerfen. 1937 entsteht das große Wandgemälde `Der Schnitter` für den spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in der Normandie kehrt Miró 1940 nach Barcelona zurück und lässt sich auf Mallorca nieder. Das Museum of Modern Art in New York widmet ihm 1941 eine umfangreiche Retrospektive. In den folgenden Jahren entstehen vorwiegend plastische Arbeiten, meist aus Keramik. Insbesondere ab dem Kriegsende arbeitet Joan Miró mit Verve an seinem grafischen Lebenswerk. Im Jahr 1971 schafft der 78-jährige Künstler unser reifes Blatt, eine überzeugende Kombination aus Handzeichnung und Lithografie. Die Komposition bleibt ohne Titel und spielt dadurch gezielt mit der Wechselbeziehung von biomorpher Abstraktion und Figuration. Der Betrachter erahnt in den schwarzflächigen Gebilden Figürliches, wird aber bewusst im Unklaren gelassen: Erkennt er traumhafte Gebäudeteile oder doch fantastische Wesen? Von besonderem Reiz ist schließlich der Kontrast zu den freien, bunten Linien der Kreidezeichnung, im Sinne der `Art Brut` mit dem impulsiven Automatismus einer Kinderkritzelei hingeworfen. Farbe und Nichtfarbe, Linie und Fläche treten in unserem Blatt in ein spannungsvolles Verhältnis und werden zugleich zum kunsttheoretischen Gegenentwurf der geometrischen Abstraktion. Diese Vertiefung gelingt Joan Miró mit einem subtilen Verweis auf die Kunstgeschichte: Sicher nicht ohne Grund erinnert das schwarze Gittergeflecht mit den gefüllten Rechteckformen an Piet Mondrians `De Stijl`.Die Abstraktion bleibt für Joan Miró zeitlebens sinnstiftend. Das Spätwerk des Künstlers wird von großformatigen abstrakten Gemälden bestimmt. Kurz vor seinem Tod komponiert er die sogenannten `Sobreteixims`, Textilbildwerke, in die Gegenstände eingearbeitet sind. Am 25. Dezember 1983 stirbt Miró in Palma de Mallorca. ca. 17.03 h +/- 20 Min.ENGLISH VERSIONJoan Miró 1893 Barcelona - 1983 Calamajor/MallorcaOhne Titel. 1971.Colored chalk drawing over lithograph. Signed lower right. Dated `25/X/71` lower left. On wove paper (with a

Lot 144

Various art books to include Old English Mezzotints, Old English Coloured Prints, Modern Art, Dutch Flower Pieces, etc

Lot 751

A pair of Edwardian Art Nouveau crescent and figural hanging lamps with fittings and Vaseline glass shades, probably James Hinks & Son. Height of each light fitting from foot to mount 14 ins, shade height 8 ins (see illustration). CONDITION REPORT: These shades are in very good condition. There are no chips, cracks or losses. Both lamps are in very good condition also. The wiring is modern but in a traditional style. There are no missing pieces and, subject to the light fittings working, are ready to hang and use.

Lot 157

Modern Art Form 8ct Gold Pendant Drop, Marked 333. 1.5 Inches High. Excellent Condition. 4.6 grams.

Lot 751

A pair of Edwardian Art Nouveau crescent and figural hanging lamps with fittings and Vaseline glass shades, probably James Hinks & Son. Height of each light fitting from foot to mount 14 ins, shade height 8 ins (see illustration). CONDITION REPORT: These shades are in very good condition. There are no chips, cracks or losses. Both lamps are in very good condition also. The wiring is modern but in a traditional style. There are no missing pieces and, subject to the light fittings working, are ready to hang and use.

Lot 495

`Decorative Art & Modern Interiors` six Studio Vista Yearbooks, 1974/75, 1975/76, 1977,1978,1979, 1980, and a collection of reference books,

Lot 167

Etruscan Carnelian Scarab with Kneeling Figures Gold Ring4th-3rd century BC. A carved scaraboid seal with design to the underside of two kneeling figures within a border; mounted in a sympathetic modern gold finger ring. 6.50 grams, 27mm overall, 18.80mm internal diameter (approximate size British R, USA 8 1/2, Europe 18.75, Japan 18) (1"). Ex Hubbard collection, London, UK; acquired on the UK art market from 1990. [No Reserve]Extremely fine condition.

Lot 168

Etruscan Carnelian Scarab with Seated God Gold Ring4th-3rd century BC. A carved scarab with image to the underside of a seated god with sceptre, mounted in modern gold ring. 7.13 grams, 26mm overall, 16.05mm internal diameter (approximate size British K, USA 5 1/4, Europe 10.27, Japan 10) (1"). Ex Hubbard collection, London, UK; acquired on the UK art market from 1990. [No Reserve]Extremely fine condition.

Lot 332

Roman Bronze `LEG III` Military Weight1st century BC-1st century AD. A cast bronze rectangular weight with D-section strap handle; stamped to the upper face `LEGIII` in a rectangular block and to one side `XVII` in a cartouche. 496 grams, 67mm (2 3/4"). UK art market, acquired prior to 1980. Legio III Augusta was formed in 43 BC by the consul Gaius Vibius Pansa and the Emperor Augustus. It served in North Africa until the late 4th century AD. There was also a Legio III Cyrenaica, raised in modern Libya in the 1st century BC and a Legio III Gallica raised in 49 BC in modern France. Fine condition.

Lot 62

Egyptian Glazed Composition Bead NecklaceAmarna Period, 1353-1336 BC. A restrung group of cylindrical, disc- and lenticular shaped beads in various colours, some of which are carnelian and lapis lazuli, with modern clasp. 27 grams, 60cm (23 1/2"). Acquired on the London art market prior to 1980. Very fine condition.

Lot 682

Islamic Tophane Ceramic Camel Foot ScrubberEarly 20th century AD. A model camel on a tongue-shaped base, shown in the act of rising with front legs bent; sockets to the sides for attachment of handle (?); underside keyed and hatched. 132 grams, 12cm (4 3/4"). Property of a West London gentleman; acquired between 1980-2010. Tophane-i Amire is the old industrial district of Istanbul, previously the imperial armoury. Now, the Istanbul Modern, a contemporary art museum established in 2004, is located in the Tophane district. [No Reserve]Very fine condition.

Lot 739

Roman Gold Pendant Designer Necklace2nd-3rd century AD. A gold disc and dangle pendant, the disc with filigree coils and ropework border with pellets, the dangle with granule pyramid (a reused earring), with later blue cylindrical Bohemian beads, some dichroic; modern clasp. 21 grams, 40cm (15 3/4"). UK art market, acquired prior to 1980. Fine condition.

Lot 740

Roman Apis Bull Intaglio in Gold Ring1st-3rd century AD. A discoid agate intaglio cloison with motif of a kneeling Egyptian Apis bull with inverted crescent above the back, set in a sympathetic modern finger ring. 4.81 grams, 23mm overall, 17.47mm internal diameter (approximate size British N 1/2, USA 7, Europe 14.51, Japan 14) (1"). Acquired on the London art market before 1995. Very fine condition.

Lot 85

Egyptian Glazed Composition Scarab Designer BraceletNew Kingdom, 1550-1070 BC. A restrung group of thirteen blue glazed composition scarabs with carnelian beads between, modern clasp. 8.20 grams, 20.5cm (8"). Ex Hubbard collection, London, UK; acquired on the UK art market from 1990. [No Reserve]Very fine condition.

Lot 729

An Italian art deco design melamine finish dining room suite, comprising a large D-end sideboard with leather fittings centred by two cupboards flanked by further cupboards with a fitted interior, 214cm wide x 61cm deep x 91cm high, a dining table with a white polished wooden border and eight (6+2) chairs in cream with leather backs and seats, of modern construction. The upholstery in this lot does not comply with the 1988 (Fire & Furnishings) Regulations unless sold to a known exporter or upholsterer, it will be cut from the frame before leaving the premises.

Lot 135

A modern Oris Pocket Watch the silvered dial with baton hourly markers in gold plated case, a Lady’s Wristwatch the white dial with arabic numerals in 9ct gold case on brick link 9ct gold bracelet, an Art Deco Cocktail Watch the mother of pearl inlaid dial with arabic numerals in tonneau shaped steel case on snake link bracelet and a Lady’s Cosmos Quartz Wristwatch

Lot 3757

A collection of early 20th Century and later doll`s house furniture and accessories, including an Art Nouveau mirror back sideboard, a settee, three matching dining chairs, a spinning wheel, fire tools, porcelain, glassware and pictures (playwear and faults), together with a small collection of modern doll`s house dolls.

Lot 143

Modern Art handmade metal Figure using recycled materials, Signed G.W.Hughes

Lot 393

?JOHN MAXWELL RSA (Scottish 1905 - 1962) LANDSCAPE Watercolour, signed and dated 1950, 38 x 54cm (15 x 21"") A Scottish National Gallery of Modern Art label and Scottish Gallery label verso

Lot 603

A Modern Five Branch Centre Ceiling Light Fitting; and a pair of matching two branch wall, with marbled glass shades, all in the Art Nouveau style. (3)

Lot 236

SUBJECT ART CARDS collection of 160 in a modern album. Symbol: D

Lot 32

DAVID BLACKBURN [b.1939]Hillside with Large Boulders, 1990, pastel, signed, 43 x 38 cmProvenance: Hart Gallery, London; Professor John Ball collectionThe Museum of Modern Art [New York] collection includes this artist

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