We found 1515 price guide item(s) matching your search

Refine your search

Year

Filter by Price Range
  • List
  • Grid
  • 1515 item(s)
    /page

Lot 2480

KPM Berlin "Füchsin mit zwei Jungen" Entwurf Erich Schmidt-Kestner um 1910, unterglasurblaue Zepter- und Jubiläumsmarke 1913, geprägte Modellnummer 9938, Monats- und Jahreszeichen für 1912, weitere Prägenummern, Pinselnummer 140/654, Malermonogramm und Entwerfersignatur, Porzellan in naturalistische Ausformung und Unterglasurbemalung, auf oblongem Sockel Fähe mit erlegtem Vogel und zwei Welpen, Flügel bestoßen, sonst guter Zustand, H 18 cm.

Lot 212

NO RESERVE Schwitters (Kurt), Kate Steinitz and Th. van Doesberg. Die Scheuche Märchen, facsimile edition, lightly browned, original pictorial wrappers, a very good copy, Privately Printed, Munich, 1961 § Exhibition catalogue.- Ausstellung Kurt Schwitters in der Kestner-Gesellschaft Hanover. 4 Febr. bis 11 März 1956, illustrations, original pictorial wrappers, Hanover, 1956; and 14 others, Schwitters exhibition catalogues, v.s (16)

Lot 19

Figürlicher rhodischer Aryballos. Frühes 6. Jh. v. Chr. H 7,1cm, B 5,3cm, L 7,3cm. Kleines Salbgefäß mit Mündungsteller in Form eines Kriegerkopfes mit korinthischem Helm, darauf vorne eine Palmette mit Voluten. Bemalung an vielen Stellen abgeplatzt, sonst intakt. Vgl. zum Beispiel die Aryballoi Hannover, Kestner Museum 703 (CVA 2 Taf. 15,1-3; Beazley Archive Pottery Database 1007075) oder Heidelberg, Universität 17 (CVA 1 Taf. 4,6 und 4,7; Beazley Archive Pottery Database 9014799). Figural Rhodian aryballos in form of the head of a warrior with corinthian helmet. Early 6th century B.C. Painting partially flaked off, otherwise intact. Provenienz: Ex Sammlung L. Munz Fulda, Deutschland, erworben zwischen 1950 und 1970. ● Ware in Vorübergehender Verwendung / Subject to temporary admission

Lot 157

Tonlampe mit Skeletten. Römisch, Ende 1. Jh. v. - Anfang 1. Jh. n.Chr. Loeschcke Typ Ic, Schulter V. L 8,5cm, H 2,6cm. Aus hellrotem Ton mit rotem Überzug. Runder Corpus mit eckiger Volutenschnauze mit rundem Brennloch. Auf dem von konzentrischen Kreisen gerahmten, vertieften Spiegel stehen zwei Skelette in angeregter Unterhaltung. Im Spiegel ein Brennloch. Mit Echtheitszertifikat von Gordian Weber, Köln! Oberfläche berieben, aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt mit ergänzten Fehlstellen. Vgl. ein Stück im Kestner-Museum, Hannover: A. Mlasowsky, Die antiken Tonlampen im Kestner-Museum Hannover, 1993, S.274 Nr. 287. Terracotta lamp of light red clay with red slip depicting two skeleton in lively conversation. Roman, end of 1st century B.C. - beginning of 1st century A.D. Surface worn, reattached of several fragments with filled-up areas. With certificate of authenticity of Gordian Weber, Cologne! Provenienz: Ex Slg. R.M., Rheinland, 1960er Jahre bis 2010; erworben bei Gordian Weber, Köln, ex Sammlung Oberstudienrat Ohrtmann, Kiel, 1960-1970.

Lot 474

Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Bauernwagen mit Pferd. 1922/23. Öl auf Leinwand. Gordon 724. Links unten signiert. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 1570b) und der handschriftlichen Nummerierung 'Da/Bl 8'. 50,2 x 60,1 cm (19,7 x 23,6 in). Im Original-Kirchner-Rahmen. • Im Original-Kirchner-Rahmen. • 1950/51 Teil einer großen Wanderausstellung mit Bildern des Kirchner-Nachlasses. • Außergewöhnlicher, nah an das Motiv herantretender Bildausschnitt. • Wirkungsvolles Zusammenspiel von kräftigen, satten Farben und pastelligen Blautönen. • Im Entstehungsjahr siedeln E. L. Kirchner und seine Lebensgefährtin endgültig in die Schweiz über. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946). Kirchner Erbengemeinschaft, Biberach (1954). Sammlung Walter Köhler, München (seit 1954, Erbe nach Walter Kirchner, Bruder des Künstlers (gest. 1954). Seither in süddeutschem Familienbesitz. AUSSTELLUNG: Ernst Ludwig Kirchner. Werke aus dem Nachlass zum ersten Male in Deutschland aus Anlass seines 70. Geburtstags, Kunstverein Hamburg/Kestner-Gesellschaft, Hannover/Kunsthalle Bremen/Museum Wuppertal-Elberfeld, September 1950 bis Januar 1951, Kat.-Nr. 20. 'Der gute van de Velde schrieb mir heute, ich sollte doch wieder ins moderne Leben zurück. Das ist für mich ausgeschlossen. Ich bedaure es auch nicht. Ich habe hier ein reiches Feld für meine Tätigkeit, dass ich es gesund kaum bewältigen könnte [..]. Die Welt in ihren Reizen ist überall gleich, nur die äusseren Formen sind andere. Und hier lernt man tiefer sehen und weiter eindringen als in dem sogenannten 'modernen' Leben, das meist trotz seiner reichen äusseren Form so sehr viel oberflächlicher ist.' E. L. Kirchner in einem Brief an Helene Spengler, 3.7.1919. Dörfliche Idylle: Kirchner in der Schweiz Nach einigen längeren Aufenthalten in Davos siedelt E. L. Kirchner mit seiner Lebensgefährtin Erna Schilling 1923 endgültig in die Schweiz über. In Davos bezieht er nun das 'Wildbodenhaus' oberhalb und nördlich des Sertigtals, unterhalb von Clavadel. Hier baut sich das Paar ein einfaches, rustikales Leben mit nur wenigen Annehmlichkeiten auf. Die Alpenlandschaft, das besondere, wenngleich arbeitsreiche Leben der dort ansässigen Bauernfamilien und die dörflich-bukolische Idylle sind Kirchner in diesen Jahren bedeutende Inspirationsquellen. Mit beeindruckender Schaffenskraft arbeitet er an druckgrafischen Arbeiten, Zeichnungen, Aquarellen, Gemälden und sogar Holzskulpturen und Möbeln für sein Zuhause im 'Wildbodenhaus'. In der Entstehungszeit des hier angebotenen Gemäldes schafft Kirchner neben stimmungsvollen, verschneiten Winterlandschaften auch Darstellungen Pfeife rauchender Bauern, im Bergbach badender Akte und einer Schlittenfahrt (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg), in der Kirchner das Konzept des von Pferden gezogenen Wagens bereits aus einer anderen Perspektive auslotet. 'Die Welt in ihren Reizen ist überall gleich, nur die äusseren Formen sind andere.' Einige Male malt Kirchner in diesen Davoser Jahren von Pferden gezogene Wagen und Schlitten, eingebettet in die ihn umgebende Natur. Der ehemalige Stadtmensch, der das geschäftige Treiben in Dresden und in der Berliner Großstadt mit ihren elektrischen Straßenbahnen, durch die asphaltierten Straßen brausenden Automobilen und den urban-modern gekleideten Einwohnern gewohnt war, entwickelt für das ländliche, ganz anders getaktete Leben in Davos eine inspirierte Faszination. In einem Brief erklärt er 1919 überzeugt: 'Der gute van de Velde schrieb mir heute, ich sollte doch wieder ins moderne Leben zurück. Das ist für mich ausgeschlossen. Ich bedaure es auch nicht. Ich habe hier ein reiches Feld für meine Tätigkeit, dass ich es gesund kaum bewältigen könnte, geschweige denn heute. Die Welt in ihren Reizen ist überall gleich, nur die äusseren Formen sind andere. Und hier lernt man tiefer sehen und weiter eindringen als in dem sogenannten 'modernen' Leben, das meist trotz seiner reichen äusseren Form so sehr viel oberflächlicher ist.' (Brief an Helene Spengler, 3.7.1919). Ausschnitt, Perspektive, Bewegung und die Farben des Winters Den Alltag der Bauern, den Alpaufzug der Tiere, die bergige Landschaft mit ihrer alpinen Flora und eben auch das traditionelle Fortbewegungsmittel des Pferdewagens hält Kirchner in druckgrafischen Arbeiten, Zeichnungen und Gemälden fest. So besitzt u. a. das Frankfurter Städel ein winterliches Davoser Bergpanorama mit kleinem Pferdeschlitten, das wenige Jahre nach der hier angebotenen Arbeit entsteht. 1924 schafft Kirchner zudem eine farbkräftige Landschaft, in der er den sich durch die Davoser Wälder schlingenden Sertigweg mit ganz ähnlichem Pferdewagen porträtiert. Doch während Kirchner dort eine klassische, fast romantische Landschaftsidylle komponiert, tritt der Künstler in unserer Arbeit nahe an das Geschehen heran, stellt das trabende Tier, den gerade die Kurve entlangfahrenden Wagen und den darauf sitzenden Bauern mit dem für Kirchners Davoser Bilder so typischen hohen Trachtenhut in den Mittelpunkt. Nur Wagen, Weg und Kutscher werden aus erhöhter Perspektive, fast in Aufsicht gezeigt, was das Bewegungsmoment der Darstellung in Verbindung mit dem kurvigen, aus dem Bildfeld herausführenden Weg und der dynamischen Pose des Pferdes noch zusätzlich verstärkt. Farblich arbeitet Kirchner mit hellen, kräftigen und kalten Farben, die zum Teil fast ins Weiß übergehen und womöglich eine Anspielung auf den gerade erst vergangenen Winter implizieren. Dem Künstler gelingt hier eine besonders lebendige Komposition, in der er sich in Farbe, Form und Perspektive vom eigentlichen Motiv entfernt und statt einer eher naturalistischen Darstellung bereits ein größeres Maß an Abstraktion vorzieht. Kirchner verteilt die Farben mehrheitlich in größeren Flächen auf der Leinwand, lässt wenig Raum für kleinteilige Details, beschränkt die Darstellung auf das die gesamte Bildfläche ausfüllende Motiv des Pferdewagens und entfremdet dieses noch zusätzlich mithilfe von dessen dunklen, langen und flächigen Schatten. Eine ganz eigene Form der Abstraktion 'Kunst ist doch stete Verwandlung und das alt werden in gewohntem Schema ist Handwerk, nicht Kunst', erklärt E. L. Kirchner und beschreibt mit diesem Satz seine so bemerkenswerte künstlerische Entwicklung in den 1920er Jahren (1927, zit. nach: Ausst.-Kat. Farben sind die Freude des Lebens - Ernst Ludwig Kirchner. Das innere Bild, Davos 2000, S. 128). Während andere Werke dieser Zeit die hier so nachvollziehbare, innovative Weiterentwicklung seines Schaffens oftmals nicht in gleichem Maße enthalten, führt das vorliegende Werk diese stilistischen Veränderungen beispielhaft und eindrucksvoll vor Augen. Wo die früheren Arbeiten noch die typisch-nervöse Linienführung beinhalten, findet Kirchner hier zu einer betont flächigen Malweise und zu einer ganz eigenen Form der Abstraktion. [CH] Aufrufzeit: 12.12.2020 - ca. 18.29 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 233

Emil Schumacher 1912 Hagen - 1999 San José/Ibiza Räumliche Trennung. 1955. Öl und Sand auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. Verso signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen betitelt sowie handschriftlich bezeichnet. 90 x 74 cm (35,4 x 29,1 in). • Herausragende, frühe Arbeit, die für Schumachers gesamtes malerisches Schaffen grundlegend ist. • 'Räumliche Trennung' gilt als ein 'Schlüsselbild' im Werk Emil Schumachers. • Schumacher gelingt es hier erstmals, Farbe als Materie auf der Leinwand zu inszenieren, eine Entdeckung, die für sein gesamtes malerisches Œuvre entscheidend ist. • Eindrucksvolle Ausstellungshistorie: 'Räumliche Trennung' ist seit seiner Entstehung regelmäßig auf Schumacher-Ausstellungen zu sehen und war u. a. auch 1998 auf der großen Retrospektive in Paris, Hamburg und München vertreten. Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv registriert. PROVENIENZ: Sammlung Dr. Herbert Rosendahl, Hagen (um 1958 beim Künstler erworben - bis ca. 1989). Galerie Rieder, München (um 2000). Privatsammlung Berlin (2002 vom Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: (in Auswahl) Gruppe 53, Kunsthalle Düsseldorf, 20.1.1957-24.2.1959. Das frühe Bild - Malerei und Plastik, Deutscher Künstlerbund, Haus der Kunst, München, 1960 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Emil Schumacher, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1961, Kat.-Nr. 24 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Emil Schumacher, Westfälischer Kunstverein, Münster, 1962, Kat.-Nr. 15 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Informel Teil l, Museum Leverkusen / Haus am Waldsee, Berlin, 1973, Kat.-Nr. 35, mit Abb. Emil Schumacher, Kunstverein Braunschweig, 1978, S. 11, mit Abb. Grauzonen - Kunst- und Zeitbilder - Farbwelten 1945-1955, Akademie der Künste, Berlin, 1983, mit Abb. S. 203. Emil Schumacher: Werke 1936-1984, Kunsthalle Bremen / Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 1984/85, Kat.-Nr. 6, mit Abb. S. 63. ZEN 49. Die ersten zehn Jahre - Orientierungen, Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden, 1986/87, Kat.-Nr. 194, S. 320/321, mit Abb. (auf dem Keilrahmen mit dem Transportetikett). Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen, 29.8.-4.10.1987. Zeitzeichen - Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen, Bonn, Leipzig, Duisburg, 1989/90, Kat.-Nr. 156, S. 31 (auf dem Keilrahmen mit dem Transportetikett). Emil Schumacher. Retrospektive, Galerie nationale du Jeu de Paume, Paris / Hamburger Kunsthalle, Hamburg / Haus der Kunst, München, 1998. Emil Schumacher. Werke aus sieben Jahrzehnten, Kunsthalle Emden, Bielefeld, 2001. Emil Schumacher. Der Erde näher als den Sternen. Malerei 1936-1999, Sprengel Museum, Hannover, 18.2.-13.5.2007. Norbert Kricke und Emil Schumacher. Positionen in Plastik und Malerei nach 1945, Emil Schumacher Museum, Hagen, 2014. Emil Schumacher. Inspiration und Widerstand, MMK Museum Kuppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, 2018/19, S. 18, mit Abb. LITERATUR: (in Auswahl) Kunstnachrichten Luzern, 9.J9., H.11/12 vom Juli 1973, mit Abb. Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 47, mit Farbtafel S. 29. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher: 'Räumliche Trennung' 1955, in: Kunst im 20. Jahrhundert, Kalender der Deutschen Bank 1989, Juli 1989, mit Farbtafel. Ulrich Krempel, der Bogen führt vom Boden zum Boden. Zum Werk von Emil Schumacher, Ausst.-Kat. Emil Schumacher, Sprengel Museum Hannover, München 2007, Kat.-Nr. 16, mit Abb. Ernst-Gerhard Güse, Emil Schumacher. Das Erlebnis des Unbekannten, Ostfildern 2012, mit Abb. S. 248. 'Das 'Schlüsselbild', bei dem er [Schumacher] diese ihn außerordentlich erregende und stimulierende Entdeckung machte, trug den Titel Räumliche Trennung [..].Kunstgeschichtlich ist bei dem Vorgang von Interesse, daß am Anfang der eigentlichen Kunst Emil Schumachers eine Erfahrung stand, die sich mit den gleichzeitigen Farberkundungen Yves Kleins vergleichen lässt, obgleich die beiden, überdies durch eine Generation getrennten Maler diametral entgegengesetzte Wege gingen: Yves Klein zu einer Malerei der Immaterialität und Spiritualität, Schumacher zu einer Malerei der Materialität und Expressivität.' Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 47-49. 'Räumliche Trennung' gilt in Emil Schumachers Gesamtwerk als ein 'Schlüsselbild', das auf fast allen bedeutenden Schumacher-Ausstellungen zu sehen war. Beeindruckend ist die Ausstellungsliste und einzigartig das Werk, das von einem leuchtenden, fast schillernden Blau dominiert ist und für Schumachers künstlerisches Schaffen in entscheidender Weise wegweisend wird. Bereits 1981 wird es von Werner Schmalenbach in seiner grundlegenden Schumacher-Monografie als 'Schlüsselwerk' bezeichnet. Schumacher findet hier erstmals einen technischen Weg, dem Medium der Farbe ein höchstmaß an Ausdruck zu sichern, der im Medium selbst, in dessen Objektivität ruht. Als Schumacher 1955 von einem Farbhändler einen Karton mit blauer Trockenfarbe, d.h. ungebundenes, pudriges Farbpigment geschickt bekommt, kommt es für Schumacher zu einem künstlerischen Schlüsselerlebnis: Das Blau dieser Farbe besaß im unvermalten Trockenzustand einen wunderbaren Schimmer, der Schumacher nach eigener Aussage mit seinem samtigen Glanz an die Flügel von Schmetterlingen erinnerte. Schumacher hatte den drängenden Wunsch, diese Optik und Haptik auch auf der Leinwand zu erhalten, aber sobald die Farbe in Berührung mit einem Haftmittel kam, sackte sie ein und der besondere Reiz ihrer Oberfläche verflüchtigte sich. Erst nach längeren Versuchen gelang Schumacher in 'Räumliche Trennung' das, was er sich zum Ziel gesetzt hatte, die Farbe so wie sie im trockenen Zustand erschien in seiner Malerei zu erhalten. 'Räumliche Trennung' mit ihrem sanft schimmernden Blau ist also das Werk, in dem es Schumacher erstmals gelingt, seine Gedanken zur Materialität der Farbe künstlerisch in einer herausragenden Komposition aus leuchtenden Farbflächen und einem kraftvollen, teils geritzten Liniengefüge zu bannen, die für sein gesamtes späteres Schaffen in entscheidender Weise prägend sein wird. [JS] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 17.57 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 257

Otto Piene 1928 Bad Laasphe - 2014 Berlin Auge. 1965. Öl, Feuer und Rauch auf Leinwand. Verso signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen betitelt und mit Richtungspfeil. 80 x 100 cm (31,4 x 39,3 in). • Das Werk wird erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. • Aus der bedeutenden 'ZERO'-Zeit. • 1965 ist 'ZERO' bereits eine Kunstbewegung von internationalem Rang. • Für die 'ZERO'-Bewegung ist das Auge sinnbildhaft - das wichtigste Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Licht. PROVENIENZ: Rudolf Springer Galerie, Berlin (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Privatsammlung Rheinland. AUSSTELLUNG: Mack, Piene, Uecker, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 7.5.-7.6.1965, Nr. 120. 'Bei der Entstehung der Rauchzeichnungen ist das Auge wichtiger als die Hand [..]. Ich hoffe, mit einem Minimum von physischem Engagement, weit entfernt von jedem Drama, einen Raum der Stille zu erreichen, der, weil er auf eindringliche Weise spürbar wird, zum Verweilen einlädt.' Otto Piene, zit. nach: Mack, Piene, Uecker, Ausst.-Kat. Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1965, S. 107 u. 110. Otto Piene ist neben Heinz Mack Begründer der Gruppe 'ZERO' und einer der ersten Künstler, die das Element Feuer zu einem Gestaltungsmittel der Kunst machen. 'ZERO' wird nach monatelanger Suche der Name einer Bewegung, die der Kunst im Nachkriegsdeutschland eine neue Richtung geben möchte. Die Situation setzen die Künstler gleich mit dem Countdown eines Raketenstarts - 'Zero', null, als der Moment, in dem ein alter Zustand in einen neuen, unbekannten übergeht. 1961 stößt Günther Uecker hinzu, zusammen mit Mack und Piene bilden sie den 'inner circle' der 'ZERO'-Gruppe. 1965 - das Jahr, in dem das Werk 'Auge' entsteht - ist 'ZERO' bereits eine internationale Bewegung geworden. Während sich Uecker und Mack mit dem Licht selbst beschäftigen, versucht Piene auf einer anderen Ebene die Dunkelheit zu durchdringen, indem er Rauch und Feuer in die Malerei einbringt. Ab Anfang der 1960er Jahre experimentiert Piene mit Feuer, Rauch und Licht, die er in Wechselwirkung auf ein gemeinsames Ziel richtet. Dabei gehen Absicht und Wollen sowie Willkür, aber auch die Eigenständigkeit des Materials eine ausgleichende Synthese ein. Bemerkenswert ist, dass jede Werkgruppe aufeinander aufbaut. Zunächst entstehen die Rasterbilder, hier trägt Piene die Farbe durch ein Raster auf und es entsteht ein Punktrelief, das die Oberfläche der Leinwand optisch in Bewegung setzt. Aus den Rasterbildern entwickeln sich 1959 die ersten Rauchzeichnungen: 'Ich kam auf die Technik der Rauchzeichnungen, als ich sah, wie Kerzenruß durch Rasterfolien quoll und sich an den Rändern absetzte.' (Otto Piene, zit nach: Otto Piene. Zero: Werke von 1957-1966, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover, 27.4.-25.5.2013, S. 18). Mithilfe der Schablonen der Rasterbilder lenkt er nun Rauch auf das Trägermaterial und erzielt die typisch vibrierende Bewegung der seriellen Rasterpunkte. Diese Technik überträgt er bald auch auf die Leinwand. Das Werk 'Auge' von 1965 steht am Übergang von den Rauchbildern zu den Feuerbildern. Der Ruß wird mit einem Fixativ auf der Leinwand gebunden, durch dieses entzündliche Material gelieren die Farbpigmente und bilden die typisch krustige Oberfläche, die markant für die künstlerische Handschrift Pienes wird. Durch das Verlaufen des Fixativs und der schmelzenden Farbe bilden sich Schlieren, die diese besonderen faszinierenden amorphen Gebilde entstehen lassen. Das Augenmotiv findet sich ab 1963 im Werk von Otto Piene. Das Auge bezeichnet er als 'vollkommenstes Objektiv der Welt' und räumt diesem einen festen Platz in seinem Schaffen ein. Für die 'ZERO'-Bewegung ist das Auge sinnbildhaft: 'Wär' nicht das Auge sonnenhaft,/ Wie könnten wir das Licht erblicken' (Johann Wolfgang Goethe, Farbenlehre, Gerhard Ott und Heinrich Proskauer, Bd. 1, S. 57). Wichtigstes Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen ist das Auge, und das Licht ist der entscheidende Transmitter von Mensch zu Bild zu Mensch. Eine schöne Metapher: Das Feuer als natureigene Kraft, aus dessen Macht und seinem Licht die Iris erschaffen wird, ohne die es nicht sichtbar wäre. Eine mystisch subtile Komposition entsteht aus der eigentlich zerstörerischen Urgewalt des Feuers, dem Piene eine ungeahnte schöpferische Energie abringt und so zum Meisterdompteur dieses Elements wird. [SM] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 18.39 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONOtto Piene 1928 Bad Laasphe - 2014 Berlin Auge. 1965. Oil, fire and smoke on canvas. Verso signed and dated. Titled and with a direction arrow on the stretcher. 80 x 100 cm (31.4 x 39.3 in). • This is the first time that the work is offered on the international auction market. • From the important 'ZERO' era. • By 1965 'ZERO' had become an internationally acclaimed art movement. • For the'ZERO' movement the eye was of symbolic significance as it is the most important sensory organ for the perception of light. PROVENANCE: Rudolf Springer Galerie, Berlin (with a label on the stretcher) Private collection Rhineland. EXHIBITION: Mack, Piene, Uecker, Kestner-Gesellschaft Hanover, May 7 - June 7, 1965, no. 120. 'For the creation of the smoke pictures the eye is far more important than the hand [.]. I hope to attain a silent space through minimal physical effort and far from any sort of drama. A space that becomes so strongly perceptible that it invites you to stay.' (Otto Piene, quote after: Mack, Piene, Uecker, ex. cat. Kestner-Gesellschaft Hanover, 1965, pp. 107 and 110). Called up: December 11, 2020 - ca. 18.39 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 273

Andy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Doda Voridis. 1977. Unikat. Synthetische Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand. Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. Dort mit der zweifachen handschriftlichen Nummerierung 'PO50.658', dem zweifachen Nachlassstempel und dem zweifachen Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., sowie der handschriftlichen Bezeichnung 'VF'. Auch auf dem Keilrahmen mit der handschriftlichen Nummerierung 'PO 50.658'. 66,5 x 66 cm (26,1 x 25,9 in). • Eines der früheren Frauenporträts aus den 1970er Jahren. • Die Porträts der 1970er sind durch Schattierungen und größere Farbenvielfalt noch deutlich detaillierter gearbeitet als Warhols spätere Arbeiten der 1980er Jahre. • Im selben Jahr porträtiert Warhol u. a. die berühmten Sportler O. J. Simpson, Muhammad Ali und Pelé. PROVENIENZ: The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York. Privatsammlung USA. Privatsammlung Deutschland. Firmensammlung Deutschland. 'Pop Art is for everyone.' Andy Warhol in einem Interview mit Gretchen Berg im Mai 1967, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol: A Factory, Wien 1999, o. S. Mit seinen oftmals quadratisch angelegten Porträts berühmter Persönlichkeiten und wohlhabender Mitglieder der amerikanischen High Society schafft Andy Warhol aus heutiger Sicht absolut ikonische Werke. Sie entsprechen nicht nur dem damaligen kulturellen Zeitgeist, sondern prägen mit ihren leuchtend bunten Farbkombinationen und auf das Wesentliche reduzierten Gesichtszügen die Ästhetik der amerikanischen Pop-Art. Heute werden sie aufgrund ihres ungewöhnlich hohen Wiedererkennungswerts fast stellvertretend und geradezu als Synonym für Andy Warhols gesamtes Œuvre gesehen. Ihre motivischen, formalen und kompositorischen Ähnlichkeiten sind dabei voll und ganz auf die gestalterischen Prinzipien des Künstlers selbst zurückzuführen: 'You see, I think every painting should be the same size and the same color so [..] nobody thinks they have a better painting or a worse painting.' (Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol (From A to B and Back Again), New York 1977, S. 149). Bevor das Antlitz der jeweiligen Person mit Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand gebannt wird, entstehen bei einem Fotoshooting in Warhols New Yorker Atelier-Werkstatt 'The Factory' zunächst einige, im Falle der hier Dargestellten Maria 'Doda' Voridis-Goulandris etwa ein Dutzend, vom Künstler selbst geschossene und noch größtenteils erhaltene Polaroid-Fotografien (Sammlung des Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive, UC Berkeley). Anschließend wählt der Künstler dann auf Basis bestimmter Kriterien, darunter der Pose, Farbigkeit und Bildwirkung, ein oder zwei Aufnahmen aus, die er mithilfe eines Projektors vergrößert, auf transparenter Folie nachzeichnet und mit Farbe auffüllt, wobei Warhol - gleich einem zweidimensional arbeitenden Schönheitschirurgen auch Veränderungen an der Optik der Dargestellten vornimmt. Nasen werden verkürzt, Falten geglättet, der Teint vereinheitlicht, der Kragen verändert und das Alter verborgen. In einem aufwendigen Prozess wird die nachgezeichnete Fotografie dann zu einer Druckvorlage umgearbeitet und schließlich in ein geradezu perfektes Gemälde verwandelt. Zu einer Zeit, in der die Porträtmalerei in der zeitgenössischen Kunst eher als aussterbende Gattung angesehen wird, schafft Warhol mit großem kommerziellen Geschick so innovative und neuartige Porträts berühmter wie weniger berühmter Zeigenossen, die den Kunsthistoriker Robert Rosenblum dazu veranlassen, Warhol den Titel 'Hofmaler der 1970er Jahre' zu verleihen. Im Falle der hier dargestellten ersten Ehefrau des griechischstämmigen New Yorker Reeders und Kunstsammlers George A. Embiricos, Maria 'Doda' Voridis-Goulandris, verwirklicht Warhol nachweislich sogar mindestens drei unterschiedliche Polaroid-Posen als farbenprächtige Leinwand-Arbeiten. Eine dieser Arbeiten befand sich bspw. in der Sammlung ihres Bruders Basil Goulandris (gest. 1994). Den Quellen nach zu urteilen scheint Mrs. Voridis eine schillernde Persönlichkeit gewesen zu sein. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie unter anderem in Athen, London und Gstaad. Zeit ihres Lebens unterstützt sie zahlreiche internationale wie auch regionale kulturelle und wohltätige Organisationen. Nach ihrem Tod im Jahr 2015 lassen ihre Söhne einige ihrer schönsten Kleidungsstücke (namentlich von Oscar de la Renta, Yves Saint Laurent, Carolina Herrera u. a.) zugunsten der griechischen Hilfsorganisation 'Hellenic Society for Disabled Children (ELEPAP)' versteigern. Ein damals veröffentlichtes Foto zeigt Mrs. Voridis mit pelzgesäumter Stola in einem blumig-barock angehauchten Wohnzimmer neben einer kleinen Anrichte mit mehreren Fabergé-Eiern. Zu Lebzeiten gehört das wohlhabende Ehepaar Voridis zu den bekannten Gesichtern der New Yorker High Society, sie sind häufig und gern gesehene Gäste. Aufgrund ihrer Bekanntheit hätte Doda Voridis Andy Warhol demnach sicherlich zugestimmt, als dieser einmal erläutert: 'Einen Grund gibt es, da lohnt sich das Berühmtsein; wenn man nämlich die Geschichten in den großen Zeitschriften liest, da kennt man jeden. Seite für Seite ist da nur von Leuten die Rede, die man schon mal irgendwo kennengelernt hat. Ich liebe diese Art Lektüre sehr, und das ist wirklich der beste Grund für das Berühmtsein.' (Andy Warhol, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol. Bilder 1961 bis 1981, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1981, S. 33). [CH] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 19.06 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONAndy Warhol 1928 Pittsburgh - 1987 New York Doda Voridis. 1977. Unique object. Synthetic polymer paint and silkscreen ink on canvas. Verso of the folded canvas signed and dated. There with the hand-written number 'PO50.658', two estate stamps, two stamps of the Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., as well as with the hand-written inscription 'VF'. Stretcher also with hand-written number 'PO50.658'. 66.5 x 66 cm (26.1 x 25.9 in). • One of the earliest female portraits from the 1970s. • Owing to shadings and a large variety of colors, portraits from the 1970s are much more detailled as Warhol's later works from the 1980s. • The same year this work was made Warhol portrayed athletes like Muhammad Ali Pelé and O. J. Simpson. PROVENANCE: The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York. Private collection USA. Private collection Germany. Company collection Germany. 'Pop Art is for everyone.' Andy Warhol in an interview with Gretchen Berg in May 1967, in: exhibition catalogue 'Andy Warhol: A Factory', Vienna 1999. Called up: December 11, 2020 - ca. 19.06 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 43

Richard Oelze 1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Montereggio. 1957. Öl auf Leinwand. Schmied 68. Rechts unten signiert. 81 x 100 cm (31,8 x 39,3 in). [SM]. • Das Irrationale und Irreale, das nahezu zum Formlosen Verfremdete ist ein prägendes Element im Werk Richard Oelzes. • Oelzes Kontakt zu den Surrealisten Salvador Dalí, André Breton, Paul Éluard und Max Ernst in Paris Anfang der 1930er Jahre klingt in seinem Werk zweifelsfrei nach. • Werke der 1950er Jahre gehören zu den eindringlichsten Arbeiten des Künstlers. PROVENIENZ: Galerie Fred Jahn, München. Sammlung Haniel, Duisburg (2007 beim Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Frühjahrsaustellung, Kunstverein Hannover, 1960, Nr. 159. Richard Oelze: Gemälde und Zeichnungen, Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen, 29.4. - 28.5.1961, Nr.6. Neue Gruppe, Große Kunstausstellung, München, 12.6. - 6.10. 1963, Nr. 770. (verso mit dem Etikett). Richard Oelze. Gemälde und Zeichnungen aus den Jahren 1925 bis 1962, Michael Hertz, Bremen, 9.2. - 31.3. 1963, Nr. 14. Richard Oelze, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 17.9. - 25.10.1964. Galerie Brockstedt, Hamburg (verso mit dem Etikett). Richard Oelze. Gemälde, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 27. März-10. Mai 1987 (verso mit dem Etikett). Fabelähnliche Wesen, amorphe Gestalten scheinen im Berg unter dem Gestein zu hausen. Furcht einflößend, traumtänzerisch geriert sich die Malerei des nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1962 in Worpswede lebenden Künstlers häufig. Waren es in den Vorkriegsjahren noch identifizierbare Fantasiegestalten, so lösen sich diese in ihrer Eindeutigkeit jetzt auf, verschwimmen, entgleiten zu traumhaften Schemen. Zwar bleibt die ausgewogene Komposition konstituierendes Prinzip von Richard Oelzes Malerei, doch stellt doch das Irrationale und Irreale, das nahezu zum Formlosen Verfremdete ein prägendes Element seines Werkes dar. Der Titel dieser Arbeit verweist auf Dante Alighieris 'Göttliche Komödie' (La Divina Commedia), wo im 'Inferno', Gesang 31, auf die toskanische Stadt Montereggio bzw. Monteriggioni verwiesen wird: 'Gleichwie Montereggione's Zinnen-Rund / Zahlreiche Thürme ringsum mächtig krönen: / Thürmten sich, halb aufragend aus dem Grund, / Die Leiber von den wilden Erdensöhnen, / Von den Giganten, denen Jovis Droh'n / Noch immer gilt, wenn seine Donner dröhnen“. Die Reise durch die jenseitige Welt beginnt bei Dante mit dem Gang durch die Hölle (Inferno), die als ein unterirdischer, sich zum Erdmittelpunkt verjüngender Trichter verstanden wird. Das Drama der Welt in Oelzes Werk erscheint uns in diesem Zusammenhang verständlich. Am 29. Juni 1900 in Magdeburg geboren, besucht Oelze ab 1914 die Kunstgewerbeschule und wird zum Lithograf ausgebildet. Von 1921 bis 1925 studiert Oelze am Bauhaus in Weimar unter anderem bei Johannes Itten. Von 1932 bis 1936 in Paris lernt Oelze die Surrealisten Dalí, Breton, Éluard und Ernst kennen, deren Einfluss sich in seinem Werk zweifelsfrei wiederfindet. [MvL] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 14.42 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONRichard Oelze 1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Montereggio. 1957. Oil on canvas. Schmied 68. Signed in lower right. 81 x 100 cm (31.8 x 39.3 in). [SM]. • The irrational and unreal, the almost formless alienation of the motif is a key element in Richard Oelze's work. • Oelze's contact with the surrealists Salvador Dalí, André Breton, Paul Éluard and Max Ernst in Paris at the beginning of the 1930s is reflected in his work. • Works from the 1950s are among the artist's most haunting pieces. PROVENANCE: Galerie Fred Jahn, Munich. Collection Haniel Duisburg (since 2007, acquired from aforementioned). EXHIBITION: Spring Exhibition, Kunstverein Hanover, 1960, no. 159. Richard Oelze: Gemälde und Zeichnungen, Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen, April 29 - May 28, 1961, no.6. Neue Gruppe, Große Kunstausstellung, München, June 12 - October 6, 1963, no. 770. (verso with the label) Richard Oelze. Gemälde und Zeichnungen aus den Jahren 1925 bis 1962, Michael Hertz, Bremen, February 9 - March 31, 1963, no. 14. Richard Oelze, Kestner-Gesellschaft, Hanover, September 17 - October 25, 1964. Galerie Brockstedt, Hamburg (verso with the label) Richard Oelze. Gemälde, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, March 27 - May 10, 1987 (verso with the label). Called up: December 11, 2020 - ca. 14.42 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 238

Georg Schrimpf 1889 München - 1938 Berlin Mädchen mit Spiegel. 1930. Öl auf Leinwand. Hofmann/Praeger 1930/4. Links unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet 'Schrimpf - Akt'. 74,5 x 53 cm (29,3 x 20,8 in). • Charakteristische Komposition eines der führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit von musealer Qualität. • Die geheimnisvollen Figurenkompositionen mit melancholischen jungen Frauen gelten als die gefragtesten Arbeiten aus Schrimpfs kleinem malerischen Œuvre. • Es ist nur ein weiteres Aktgemälde aus Schrimpfs neusachlichem Werk bekannt, das sich heute im Museum Ludwig, Köln, befindet. • Das Gemälde war nach dem frühen Tod des Künstlers 1939 auf den Gedächtnisausstellungen in München und Berlin vertreten • Seit Entstehung Teil einer süddeutschen Privatsammlung. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (vermutlich direkt vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Deutsche Kunst München, Glaspalast, München, 30. Mai - Oktober 1930, Kat.-Nr. 2191, S-W-Abb. S. 102. Deutscher Künstlerbund, Essen, 23.5.-23.8.1931, Kat.-Nr. 340, mit S-W-Abb. Georg Schrimpf, Graphisches Kabinett, Günther Franke, München, 14. November - Dezember 1932, Kat.-Nr. 16. (mit dem Galeriestempel auf dem Keilrahmen). Neue deutsche Romantik, 126. Ausst. der Kestner Gesellschaft, Hannover, 16.3.-29.4.1933, Kat.-Nr. 15, mit Abb. Georg Schrimpf. Gedächtnis-Ausstellung, Galerie Günther Franke, München, Januar 1939, Kat.-Nr. 10. Georg Schrimpf. Gedächtnisausstellung zum 50. Geburtstag am 13. Februar 1939, Galerie von der Heyde, Berlin, 12.2.-6.3.1939, Kat.-Nr. 9. Aspetti della Nuova Ogettivita/Aspekte der Neuen Sachlichkeit, Galleria del Levante, München/Rom, Juni - 10. September 1968, Kat.-Nr. D 115, mit S-W-Abb. Georg Schrimpf. Ölbilder Aquarelle, Galerie Nikolaus Fischer, Frankfurt am Main, 1992, Kat.-Nr. 11, mit Abb. LITERATUR: Matthias Pförtner, Georg Schrimpf, Berlin 1940, S. 32, mit S-W-Abb. Josef Adamiak, Georg Schrimpf. Ein Beitrag zum Problem der Malerei der Neuen Sachlichkeit, Diplomarbeit, Kunstgesch. Institut der Humboldt-Universität, Berlin (DDR) 1961, Abb. 58. Wolfgang Storch, Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk, Berlin 1985, S. 164, mit Abb. 'Was ich mit meinen Bildern will, gilt dem Leben schlecht hin [..]. So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als den mir wesentlichen Grundzügen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren Wert der Dinge nahe zu kommen.' Georg Schrimpf, 1932, zit. nach: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk, Berlin 1985, S. 162. Klein und exquisit ist das Werk des früh verstorbenen Georg Schrimpf, eines der herausragenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Es ist die Kunst der Zwischenkriegszeit, die ihren Namen der Ausstellung 'Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus' verdankt, die 1925 in der Kunsthalle Mannheim zu sehen war. Die Auswahl umfasste neben Werken Georg Schrimpfs auch Arbeiten von George Grosz, Otto Dix und Karl Hubbuch. Schön sind seine Stillleben mit Gummibäumen und Kakteen. Klar und weit sind seine menschenleeren Landschaften, die eine romantische Entgrenzung mit einer fast hopperartigen Sachlichkeit verbinden. Seine gefragtesten Arbeiten jedoch sind seine Figurenbilder, die fast ausschließlich junge Frauen in sinnend-melancholischer Haltung zeigen, die den Betrachter durch ihre fast unheimlich wirkende Ruhe schnell in ihren Bann ziehen. Besonders ist deren entindividualisierende Typisierung, ihre mandelförmigen Augen, das streng gescheitelte Haar und ihre stets etwas gedrungene Körperhaftigkeit. Sicherlich ist Schrimpfs Liebe zu der Künstlerin Maria Uhden, seiner ersten Frau, für diesen einzigartigen Frauentypus verantwortlich zu machen, denn „[s]ie war groß und trotz ihrer zweiundzwanzig Jahre schon ein wenig frauenhaft füllig, hatte ein klares gutes Gesicht und schöne dunkle, sprechende Augen.' (O. M. Graf, zit. nach: G. Schrimpf und M. Uhden, Berlin 1985, S. 200). Bereits 1918 stirbt die junge Künstlerin nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes am Kindbettfieber und Schrimpf beginnt zur Verarbeitung Darstellungen von Maria mit dem Kinde in mittelalterlicher Tradition zu malen, welche die Typisierung seiner Figurenbilder weiter vorantreiben. 'Mädchen mit Spiegel' ist eines dieser wunderbaren Gemälde, das all das hat, was für Schrimpfs neusachliche Malerei in besonderer Weise charakteristisch ist: die melancholisch in sich versunkene Frauengestalt, das neusachlich reduzierte Interieur und die warme, gedämpfte Farbigkeit. Zudem ist 'Mädchen mit Spiegel' eine der ganz seltenen Aktdarstellungen des Künstlers. Abgesehen von seinem expressionistischen Frühwerk ist im Museum Ludwig, Köln, nur ein weiteres Aktgemälde aus Schrimpfs neusachlichem Werk bekannt. Bereits acht Jahre nach Entstehung unseres Gemäldes stirbt Schrimpf mit erst neunundvierzig Jahren in Berlin. In seinem Nachruf ist zu lesen: 'In die Geschichte der neueren Malerei ist Schrimpfs Name als der des Begründers der 'Neuen Sachlichkeit' eingegangen [..]' (C. Hohoff, zit. nach: ebd., S. 2). Bis heute gilt Schrimpf als herausragender Vertreter der Neuen Sachlichkeit, so umfasst etwa die bedeutende neusachliche Sammlung des Lenbachhauses München neben Arbeiten von Christian Schad und Rudolf Schlichter auch sieben Gemälde Georg Schrimpfs. [JS] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 18.06 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 460

Giorgio Morandi 1890 Bologna - 1964 Bologna Paesaggio. 1915. Aquarell. Rechts unten signiert und datiert sowie links unten wohl von fremder Hand bezeichnet 'A1253K'. Verso von fremder Hand bezeichnet. Auf chamoisfarbenem, glattem Velin. 28 x 19 cm (11 x 7,4 in), Blattgröße. [CH]. • Seit über 45 Jahren in Familienbesitz. • Frühe Landschaftsdarstellung von Grizzana bei Bologna (heute 'Grizzana Morandi' genannt). • In ihrer reduzierten, stillen und fast geheimnisvollen Bildsprache erinnern Morandis Landschaften auch an seine berühmten Stillleben. • 'La pittura è cosa mentale' (Die Malerei ist eine mentale Angelegenheit, Giorgio Morandi). Mit einer schriftlichen Bestätigung von Dr. Marilena Pasquali, Comitato per il Catalogo di Giorgio Morandi/Centro Studi Giorgio Morandi, Bologna, vom 10. Oktober 2020. Die Arbeit wurde in das Werkverzeichnis der Arbeiten des Künstlers (Catalogo generale) unter der Registriernummer 'A 1915/2' aufgenommen. PROVENIENZ: Sammlung Fedeli, Mailand. Galerie Krugier & Cie, Genf (ab 1962, Kornfeld & Klipstein, 26.5.1962). Sammlung Emil Frey, Mannheim (1963 vom Vorgenannten erworben). Seitdem in Familienbesitz. AUSSTELLUNG: Giorgio Morandi, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 17.11.-6.12.1964, Kat.-Nr. 19. Aquarelle, Zeichnungen, Druckgraphik des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung eines Kielers. Ausstellung zum 100. Jubiläum der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse, Kunsthalle zu Kiel/ Schleswig Holsteinischer Kunstverein, 3.2.-3.3.1974, Kat.-Nr. 113 (mit S-W-Abb., S. 100). Idee und Wirklichkeit. Handzeichnungen und Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Städtische Kunstsammlungen Ludwigshafen am Rhein, Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus, Ludwigshafen, 11.10.-1.11.1970, Kat.-Nr. 127 (mit ganzseitiger Abb.). LITERATUR: Kornfeld & Klipstein, Bern, 108. Auktion, Moderne Kunst, 26.5. 1962, Los-Nr. 899 (mit S/W-Abb., Tafel 100). Aufrufzeit: 12.12.2020 - ca. 18.16 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONGiorgio Morandi 1890 Bologna - 1964 Bologna Paesaggio. 1915. Watercolor. Signed and dated in lower right and lower left inscribed 'A1253K' by a hand other than that of the artist. Verso inscribed by a hand other than that of the artist. On smooth creme wove paper. 28 x 19 cm (11 x 7.4 in), size of sheet. [CH]. • Early depiction of the landscape in Grizzana near Bologna (today Grizzana Morandi) • Landscape still life • 'La pittura è cosa mentale' (painting is a spiritual thing). Accompanied by a written confirmation from Dr. Marilena Pasquali, Comitato per il Catalogo di Giorgio Morandi/Centro Studi Giorgio Morandi, Bologna, from October 10, 2020. The work was included into the 'catalogo generale' with the registration number 'A 1915/2'. PROVENANCE: Collection Fedeli, Milan. Galerie Krugier & Cie, Geneva (from 1962, Kornfeld & Klipstein, May 26, 1962). Collection Emil Frey, Mannheim (acquired in the 1960s). Ever since family-owned. EXHIBITION: Giorgio Morandi, Kestner-Gesellschaft, Hanover, November 17 - December 6, 1964, cat. no. 19. Aquarelle, Zeichnungen, Druckgraphik des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung eines Kielers. Ausstellung zum 100. Jubiläum der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse, Kunsthalle zu Kiel/ Schleswig Holsteinischer Kunstverein, February 3 - March 3, 1974, cat. no. 113 (with illu. in black and white on p. 100). Idee und Wirklichkeit. Handzeichnungen und Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Städtische Kunstsammlungen Ludwigshafen am Rhein, Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus, Ludwigshafen, October 11 - November 1, 1970, cat. no. 127 (with full-page illu.). LITERATURE: Kornfeld & Klipstein, Bern, auction 108, Modern Art, 26. May 1962, lot 899 (with images, plate 100). Called up: December 12, 2020 - ca. 18.16 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 230

Daniel Richter 1962 Eutin - lebt und arbeitet in Berlin Fühlung, Flirrung, Flüchtung. 1999. Öl auf Leinwand. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. 215 x 170 cm (84,6 x 66,9 in). Verso mit einigen kleinen Skizzen des Künstlers. • Großformatiges Werk aus Richters abstrakter Schaffensphase, mit der er sich in den 1990er Jahren in die erste Riege der zeitgenössischen deutschen Maler katapultiert. • Mitreißende Farben- und Formenexplosion. • Daniel Richter verwirklicht hier den 'maximalen Überfluss von Farbe und Malerei' (Roberto Ohrt). • Der Künstler schafft eine Symbiose aus Zufälligem und Geplantem, aus Fläche und Detail, aus Abstraktion und Assoziation, aus Kitsch und Schönheit. PROVENIENZ: Privatsammlung Paris. Galleri k, Oslo (2004 vom Vorgenannten erworben). LITERATUR: Chochon-Barré Allardi (S.V.V.), Drouot Richelieu, Paris, Art contemporain, 12.5.2004, Los-Nr. 48 (mit Abb., S. 2). 'Letztlich gibt es keinen Unterschied zwischen der abstrakten und der figurativen Malerei.' Daniel Richter, zit. nach: Jens Rönnau, in: Kunstforum, Bd. 168, Gespräche mit Künstlern, 2004, S. 262-275. Hello Daniel, we love you Daniel Richter kann auf eine beeindruckende Liste an Einzelausstellungen zurückblicken, darunter das K 21 in Düsseldorf, der Neue Berliner Kunstverein, das Kunstmuseum Basel, die Hamburger Kunsthalle und die Kestner-Gesellschaft in Hannover. Er gilt als einer der erfolgreichsten Maler der Gegenwart (SZ Magazin) und man attestierte der Kunstwelt bereits vor zehn Jahren einen regelrechten 'Daniel-Richter-Boom'. Aber gerade in den letzten Jahren werden seiner Erfolgsgeschichte noch einige neue Kapitel hinzugefügt, denn die Arbeiten des Künstlers sind nun auch in zahlreichen groß angelegten Ausstellungen zu sehen. 2015 widmet ihm die Frankfurter Schirn Kunsthalle die Einzelausstellung 'Hello, I Love You'. 2016 und 2017 sind seine Arbeiten Teil der umfassenden Retrospektive 'Lonely Old Slogans' im Louisiana Museum im dänischen Humlebæk, im Wiener 21er Haus (heute Belvedere 21) und im Camden Arts Centre in London. Daniel Richters Werke befinden sich mittlerweile in zahlreichen renommierten öffentlichen Sammlungen weltweit, u. a. in der Hamburger Kunsthalle, im Städel Museum in Frankfurt, im Centre Pompidou in Paris oder im Museum of Modern Art in New York. 'Ein Überfluss von Farbe und Malerei' Daniel Richters Œuvre zeugt von Vielschichtigkeit, ständiger Veränderung, Weiterentwicklung und auch Ambivalenz. Wie auch das hier angebotene, großformatige Werk schwanken seine Arbeiten zwischen Fläche und Detail, strenger Komposition und Zufallsmoment, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, Schönheit und kultigem Kitsch. Wie seine Lehrmeister Werner Büttner und Albert Oehlen widmet sich Daniel Richter zunächst der abstrakten Malerei, doch während die Künstlerkollegen mit flächigem, pastosem Farbauftrag und groben Übermalungen die malerische Geste und die Aura des gemalten Bildes selbst in Frage stellen, baut Daniel Richter seine psychedelisch anmutenden Bilder stattdessen aus farbintensiven, kleinteiligen Formen, sorgfältig angelegten Gitterstrukturen, geometrischen Mustern, Linienkompositionen, ornamental-verschlungenen Figurationen und getropften Farbspritzern zusammen. Der Kunsthistoriker Roberto Ohrt bezeichnet Richters Arbeiten der 1990er Jahre deshalb sehr treffend als 'maximale[n] Überfluss von Farbe und Malerei', denn sie strotzen vor unbändiger Lust an Formenvielfalt und scheinbar unbegrenzter Farbpalette und spannen einen faszinierenden Bogen von scheinbar Zufälligem und nahezu pedantisch geplanter Bildkomposition. 'Richters abstrakte Bilder seit 1995 zeichnet ein manchmal geradezu berserkerhaft betriebener Wechsel zwischen dem durchgeplanten Ornament und der zufälligen Geste aus, das sorgfältig Angelegte und Ausgemalte scheint sich in einem ständigen Kampf mit dem Dahingewischten, dem Getropften und Gekleckerten zu befinden.' (Christoph Heinrich, Direktor des Denver Art Museums, in: Ausst.-Kat. Daniel Richter. Die Palette, 1995-2007, S. 9) Abstraktion, Figuration und die Organisation von Farbe auf Fläche Um die Jahrtausendwende vollzieht sich in seinem Schaffen ein radikaler Wandel, der ihn mit ersten, figurativen Darstellungen mit erzählerischem Unterton in eine zweite Werkphase führt, bevor dann vor wenigen Jahren eine weitere Veränderung in seinem Schaffen stattfindet, eine Neuorientierung, mit der er sich von der Narration und Figuration wieder weitestgehend entfernt und sich einer flächigeren, schematischeren Malerei zuwendet. 'Letztlich gibt es keinen Unterschied zwischen der abstrakten und der figurativen Malerei', erklärt der Künstler selbst, 'die Probleme der Organisation von Farbe auf Fläche bleiben eigentlich immer die gleichen.' (Ebd., S. 10) So strukturiert Richter sein hier angebotenes, im ersten Moment chaotisch erscheinendes malerisches Spektakel unter anderem mithilfe ganz charakteristischer linearer Geflechte, Konturlinien und Farbverschlingungen, die das verspielte, kleinteilige Werk - ähnlich wie die Rippen und Knochen eines Körpers - im Ganzen zusammenhalten. Der Bildaufbau dieser abstrakten Werke ist deshalb bereits mit Mosaik- oder Cloisonné-Techniken verglichen worden, in denen ebenfalls einzelne kleine Farb- und Formenfragmente zu einer Gesamtkomposition, einem Kunstwerk zusammengesetzt und verbunden werden. Zusätzlich macht sich Daniel Richter auch gewisse Techniken aus der Graffiti-Kunst zu Nutze: Outlines, mit denen einzelne Buchstaben unterteilt werden, und die meist weißen Inlines, mit denen in der Street-Art Plastizität und Lichtreflexe dargestellt werden, finden sich auch in den überbordenden Malexplosionen der 1990er Jahre, unter denen sich das hier angebotene Werk als repräsentatives und besonders gelungenes Beispiel behaupten kann. [CH] Aufrufzeit: 11.12.2020 - ca. 17.52 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 1200

Erich Schmidt-Kestner (1877-1941). Der Abschiedskuss. Bronze, auf Sockel sign., mit Gießerstempel Gladenbeck & Sohn, auf Marmorsockel, H=44 cm, B=41 cm, T=21 cm.

Lot 3638

Heldt, Werner (1904 Berlin - Ischia 1954) "Stilleben", so verso betitelt. Tusche/Papier (Altersspuren, gebräunt, Montagespuren und Randmängel), re. u. monog. und dat. (19)49. Blattmaß ca. 42,5x 48,5 cm. PP. Wvz.: Schmied wohl Nr. 596 (ohne Abbildung) mit Verweis auf Ausstellung der Kestner Gesellschaft, Nr. 62, im Katalog ebenfalls nicht abgebildet.

Lot 1038

GLEICHMANN, OTTO GLEICHMANN, OTTO 1887 Mainz - 1963 Hannover Titel: Der Geiger. Datierung: 1922. Technik: Aquarell und Tusche. VelinMaße: 30 x 24,5 x Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: O. Gleichmann 1922. Sockel/Rahmen: Passepartout. Auf Rückseite eine weitere Zeichnung. Monogrammiert und datiert unten mittig: O. Gl. 18. Unleserlich beschriftet oben. Das Aquarell wird in das von Frau Petra Wenzel, Isernhagen, bearbeitete Werkverzeichnis aufgenommen. Prov.: Sammlung Prof. Dr. Eggers, Essen. Ausst.: Galerie Wolfgang Ketterer, München 1966; Museum August Kestner, Hannover 1970; Galerie im Rathaus, Berlin 1971 . Erläuterungen zum Katalog Otto Gleichmann Deutschland Expressionismus Moderne Kunst Unikate 1920er Musiker Papierarbeit Mischtechnik Mann GLEICHMANN, OTTO GLEICHMANN, OTTO 1887 Mainz - 1963 Hanover Title: Der Geiger. Date: 1922. Technique: Watercolour and India ink. vellumMeasurement: 30 x 24,5 x Notation: Signed and dated lower right: O. Gleichmann 1922. Frame/Pedestal: Mat. Verso there is a drawing with figures in a cityscape. Monogrammed and dated lower centre left: O. Eq. 18. Illegibly inscribed in the upper margin. The watercolour will be included in the catalogue raisonné edited by Petra Wenzel, Isernhagen. Prov.: Daughter of the artist; Private collection Berlin Exhb.: Galerie Wolfgang Ketterer, Munich 1966; Museum August Kestner, Hannover 1970, cat. no. 97, ill.; Galerie im Rathaus, Berlin 1971. Explanations to the Catalogue Otto Gleichmann Germany Modern Art 1920s Musician Works on paper Mixed media Man

Lot 669

Thomas RuffNude FN6 C-Print auf Kodak-Professional-Papier 2003 32,8 x 22 cm (40,9 x 29,8 cm). Unter Glas gerahmt. Rückseitig mit Bleistift signiert, datiert und nummeriert. Exemplar 8/100. Edition der Kestner Gesellschaft, Hannover. - Mit altersbedingten Farbveränderung.WVZ NUD 090ProvenienzPrivatbesitz, BerlinLiteraturMatthias Winzen (Hg.), Thomas Ruff, Fotografien 1979 - heute, Köln 2001, S. 240 mit Abb. Thomas RuffNude FN6 Chromogenic print on Kodak-Professional paper, printed 2003 32.8 x 22 cm (40.9 x 29.8 cm). Framed under glass. Signed, dated and editioned in pencil on the verso. Print 8 from an edition of 100. Kestner Gesellschaft edition, Hanover. - Slight shift of colour due to age.WVZ NUD 090ProvenancePrivate property, BerlinLiteratureMatthias Winzen (ed.), Thomas Ruff, Fotografien 1979 - heute, Cologne 2001, ill. p. 240

Lot 198

William Nelson CopleyTrust Lust Acryl auf Leinwand 163 x 138 cm. Gerahmt. Signiert und datiert 'Cply '89'. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren.ProvenienzPhyllis Kind Gallery, New York; Privatsammlung, Nordrhein-WestfalenAusstellungenNew York 1991 (Phyllis Kind Gallery), Chicago (Phyllis Kind Gallery), Trust Lust cply Heed Greed, Ausst.Kat., o.S. mit Farbabb. (hier irrtümlich 1990 datiert)"Natürlich ist die Frage des Stils von größter Wichtigkeit für einen Künstler, wenn es darum geht, Gedanken und Gefühle in die Außenwelt zu transportieren. Copley ist es gelungen, den Stil seinen Bedürfnissen optimal anzupassen, wodurch es ihm möglich wird, Ideen in Malerei zu formen, für die es keine andere Ausdrucksform gibt. Lange Tradition machte den Maler zum professionellen Voyeur, und Copley behauptet diese Position mit Humor und Zynismus. 'Dieser boshafte und scharfsinnige Kobold', schreibt Patrick Waldberg, 'vereint in seiner Person die Doppelrolle des Schauspielers, der über sein eigenes Spiel lacht, und des Zuschauers, der als Komplize des Zauberers auf die Bühne gebeten wird.' Eben dieses doppelte Spiel ist es, mit dem Copley den Betrachter so aus der Fassung bringen kann. Er läßt uns lachen über die lächerlichen Absurditäten einer Welt, in der selbst Liebe zur Sünde wird und die Wunder menschlichen Erfindungsreichtums so gefährlich außer Kontrolle geraten, daß sie uns mit völliger Vernichtung bedrohen." (Roland Penrose, William Nelson Copley, in: Carl Haenlein (Hg.), William N. Copley, Bilder, Paintings 1951-1995, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover, Hannover 1995, S.41) William Nelson CopleyTrust Lust Acrylic on canvas 163 x 138 cm. Framed. Signed and dated 'Cply '89'. - Traces of studio and minor traces of age.ProvenancePhyllis Kind Gallery, New York; private collection, North Rhine-WestphaliaExhibitionsNew York 1991 (Phyllis Kind Gallery), Chicago (Phyllis Kind Gallery), Trust Lust cply Heed Greed, exhib.cat. unpag. with colour illus.(here erroneously dated 1990)"Style however is most important to an artist when it is used as a vehicle capable of carrying thoughts and feelings into the outer world. In Copley´s hands it has become well suited to his needs, since it allows him to convey in painting ideas which are otherwise impossible to express. The painter, thanks to long tradition, is a licensed voyeur and, claiming this privilege, Copley has exploited it with humor and cynicism. 'This mischievous kobold, full of sagacity', writes Patrick Waldberg 'unites in his person the double role of the actor laughing at his own game and the spectator who comes up on the stage as the magician´s accomplice.' It is in this double role that he is most disconcerting. He leads us to laugh at the preposterous absurdities of a world in which even love becomes sinful and the wonders of human invention run wild so dangerously that they threaten us with complete destruction." (Roland Penrose, William Nelson Copley, in: Carl Haenlein (Hg.), William N. Copley, Bilder, Paintings 1951-1995, exhib.cat. Kestner-Gesellschaft Hannover, Hannover 1995, p..201)

Lot 207

Alexej von JawlenskyVariation: Purpurgold (Herbst) Öl auf leinenstrukturiertem Papier auf Karton 36,3 x 25,5 cm (50,8 x 37,5 cm) Gerahmt. Unten links grau monogrammiert 'A. J.'. - Reißnagellöcher zu den Rändern. Der unterliegende Karton mit Bereibungsspuren.Maria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky II 1044ProvenienzAtelier des Künstlers; Galka Scheyer, Hollywood, CA; Galerie Aenne Abels, Köln (1969); Christie's London, Impressionist & Modern Paintings & Sculpture, 25. März 1980, Lot 45 ("Herbst-Variation"), Galerie Wolfgang Ketterer München, 71. Auktion 20. Jahrhundert, 30. Mai 1983, Lot 518; Orangerie, Köln; Privatsammlung, RheinlandAusstellungenHamburg/München/Hannover/Wiesbaden/Barmen/Düsseldorf/Mannheim 1920/1921 (Galerie Commeter/Galerie Hans Goltz/Kestner-Gesellschaft/Neues Museum/Ruhmeshalle/o. Ort/Kunsthalle), Reiseausstellung, Kat. Nr. 77 (hier datiert 1919); Berlin 1923 (Galerie Twardy); Hollywood, CA 1930 (Braxton Gallery), Kat. Nr. 17; San Francisco 1931 (California Palace of the Legion of Honor), The Blue Four, Kat. Nr. 18; Oakland, CA 1931 (Art Gallery), The Blue Four, Kat. Nr. 56; Chicago 1932 (Arts Club), The Blue Four, Kat. Nr. 52 (hier datiert 1919); Paris 1956 (Galerie Jacques Fricker), Kat. Nr. 21 mit Abb. auf Farbtafel Nr. 9 ("Purple Gold"); Köln 1969 (Galerie Aenne Abels), Jubiläumskatalog 1919-1969, Kat. Nr. 14 mit Abb. (hier datiert 1916 und betitelt "Herbst")Über sechs Jahre hinweg arbeitete Alexej Jawlensky im Schweizer Exil an einem bildnerischen Komplex, offiziell von ihm „Variationen über ein landschaftliches Thema“ genannt. Der Blick aus dem Fenster seines improvisierten Ateliers in St. Prex eröffnete ihm einen Landschaftsausschnitt, dessen Elemente zu Protagonisten dieser Werkserie wurden. Das immer gleiche motivische Repertoire aus Zypressen, Büschen, Weg, Zaun und Gartentor wurde zunehmend abstrahiert und mit einem wesenhaften Charakter ausgestattet. In einem Prozess kontemplativer Versenkung während des Malprozesses gelang dem Künstler eine farblich und formal unendlich reich variierte Umsetzung. Jede Variation besitzt einen individuellen farblichen und kompositorischen Schwerpunkt und eine charakteristische Bildstimmung. Die elliptische Form einer großen Zypresse nimmt in dieser Arbeit die gesamte Bildhöhe ein und bildet den optischen Ankerpunkt der Komposition. Die weiteren Bildelemente gruppieren sich als kleinteiliges und überraschend geordnetes Gefüge in der rechten Bildhälfte. Die Farbwahl von Weiß und kühlen Blau- und Rottönen für einige Einzelformen setzt in der ansonsten von Erdfarben dominierten Variation frische Akzente. Alexej von JawlenskyVariation: Purpurgold (Herbst) Oil on linen-textured paper on card 36.3 x 25.5 cm (50.8 x 37.5 cm) Framed. Monogrammed 'A. J.' in grey lower left. - Drawing pin holes in the margins. The underlying card with traces of rubbing.Maria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky II 1044ProvenanceArtist's studio; Galka Scheyer, Hollywood, CA; Galerie Aenne Abels, Cologne (1969); Christie's London, Impressionist & Modern Paintings & Sculpture, 25 March 1980, Lot 45 ("Herbst-Variation"), Galerie Wolfgang Ketterer Munich, 71. Auktion 20. Jahrhundert, 30 May 1983, Lot 518; Orangerie, Cologne; Private collection, RhinelandExhibitionsHamburg/Munich/Hanover/Wiesbaden/Barmen/Dusseldorf/Mannheim 1920/1921 (Galerie Commeter/Galerie Hans Goltz/Kestner-Gesellschaft/Neues Museum/Ruhmeshalle/Kunsthalle), tavelling exhibition, cat. no. 77 (dated 1919); Berlin 1923 (Galerie Twardy); Hollywood, CA 1930 (Braxton Gallery), cat. no. 17; San Francisco 1931 (California Palace of the Legion of Honor), The Blue Four, cat. no. 18; Oakland, CA 1931 (Art Gallery), The Blue Four, cat. no. 56; Chicago 1932 (Arts Club), The Blue Four, cat. no. 52 (dated 1919); Paris 1956 (Galerie Jacques Fricker), cat. no. 21 with illus. color plate no. 9 ("Purple Gold"); Cologne 1969 (Galerie Aenne Abels), Jubiläumskatalog 1919-1969, cat. no. 14 with illus. (dated 1916 and titled "Herbst")For over six years, during his exile in Switzerland, Alexei Jawlensky worked on an artistic complex he officially referred to as “Variations on a Landscape Theme”. The view from the window of his improvised studio in Saint-Prex presented him with a passage from the landscape whose elements became the protagonists of this series of works. The unchanging repertoire of motifs consisting of cypresses, bushes, path, fence and garden gate were depicted in an increasingly abstract manner and invested with an essential character. In a process of contemplative absorption during the painting process, the artist succeeded in realising an infinite wealth of chromatic and formal variations. Each possesses an individual chromatic and compositional focal point and a characteristic visual mood. In this work, the elliptical form of a large cypress occupies the entire height of the painting and provides the composition with a visual anchor. The other pictorial elements are grouped in a finely partitioned and surprisingly orderly formation in the right half of the picture. The selection of white and cool tones of blue and red as the colours for several individual forms establishes fresh accents within this variation otherwise dominated by earth tones.

Lot 109

Diverse Künstler des 20. Jahrhunderts - Konvolut 5 Ausstellungsplakate - 2 Farbserigrafien sowie 3 Farboffset/Papier. Bis zu Die Blätter liegen lose. Teils leichte Randmängel. 1. Victor Vasarely. Look at Vasarely. Planetarische Folklore-Spielobjekt. (Farbserigrafie). 2. Sigrid Kopfermann. Neue Bilder. Galerie Brusberg Hannover. (Farbserigrafie). 3. Maria Vieira da Silva. Kestner-Gesellschaft Hannover. 1958. 4. Picasso. Linolschnitte. Kestner-Museum Hannover. 1961. 5. Kestner-Gesellschaft Hannover. Farbige Grafik 1957.

Lot 230

Barock Tabernakelsekretär Braunschweig, um 1760. Nussbaum. Obstholz. 179 x 125 x 73 cm. Rest.bed. - Prov.: Nachlass Dr. Leo Catzenstein/Hannover. Dr. Leo Catzenstein war ein Arzt, der in Hannover praktizierte und der mit dem Titel »Sanitätsrat« geehrt wurde. Er war unter anderem Vorsitzender im »Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens« und gehörte während des Ersten Weltkriegs, im Jahr 1916, zu den Gründungsmitgliedern der Kestner-Gesellschaft. Auf vier Klotzfüßen. Korpus mit drei geschweiften Schubladen sowie einer schrägen Schreibplatte. Als Abschluss ein Aufsatz mit einer geschwungenen Tür, flankiert von zehn Schubladen.

Lot 1016

A J D Kestner 257 bisque socket head doll, with sleeping blue eyes, open mouth with two teeth, a quivering tongue, original short brown wig, on a composition bent limb body; Armand Marseille 341 flange neck baby doll, with sleeping blue eyes, closed mouth on a fabric body with celluloid hands (2). Kestner doll - Scuffing to the ends of both hands, slight wear overall. Face has tiny scratches and wear, some of eyelashes are missing and some wear to the eyelids. Armand Marseille doll - some scuffing and scratching to the head, ends of a couple of fingers are missing.

Lot 1014

Possibly Kestner bisque shoulder head doll, impressed 'F' to back with blond wig, fixed blue eyes, painted eyelashes, bisque lower arms on fabric body, wearing a black two piece suit, white cotton undergarments, black stockings and shoes, pink silk bonnet, 40cm

Lot 127

DEXEL, WALTER DEXEL, WALTER 1890 München - 1973 Braunschweig Titel: Komposition "Serie XXVII Nr. 9". Datierung: 1968. Technik: Öl auf Leinwand. Maße: 82 x 60cm. Bezeichnung: Signiert unten links: W DEXEL 68. Zudem signiert und betitelt verso auf Keilrahmen: W DEXEL 68 Serie XXVII Nr. 9. Rahmen/Sockel: Künstlerleiste. Provenienz: - Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler) Ausstellungen: - Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973 - Kestner Gesellschaft, Hannover 1974 (Aufkleber) - Landesmuseum Münster, 1979 Literatur: - Wöbkemeier, Ruth/Vitt, Walter: Walter Dexel - Werkverzeichnis, Heidelberg 1995, WVZ.-Nr. 494 - Ausst.-Kat. Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973, Kat.-Nr. 132, o. Abb. - Ausst.-Kat. Kestner Gesellschaft, Hannover 1974, Kat.-Nr. 239, S. 112, o. Abb. - Schmied, Wieland (Hrsg.): Malerei nach 1945 in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Berlin 1975, S. 57, Abb. - Ausst.-Kat. Landesmuseum Münster, 1979, Kat.-Nr. 113, S. 172, Abb. Walter Dexel studiert zunächst von 1910 - 1914 Kunstgeschichte in München. Parallel zu seinem Studium nimmt er Zeichenunterricht und schafft auf einer Studienreise nach Italien seine ersten Werke. Besonders die Künstlergruppen "Blauer Reiter" und "Die Brücke" prägen in diesen Jahren das Werk Dexels. Dies ändert sich als er 1921 Theo van Doesburg kennenlernt. Dexel, der zu diesem Zeitpunkt Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins war, wendet sich nun zunehmend abstrakt-konstruktivistischen Sujets zu. Für Dexel rückt die angewandte Kunst immer mehr in den Vordergrund. Es sind Themen wie Reklame, Raumgestaltung, sowie Möbel und Gebrauchsgegenstände, mit denen sich der Künstler im Rahmen seiner Tätigkeit im Kunstverein auseinandersetzt. Im Jahr 1928 wird Dexel Dozent für Gebrauchsgrafik an der Kunstgewerbe- und Handwerksschule Magdeburg. Als er im Jahr 1935 seine Anstellung verliert, gibt Dexel die Malerei auf. Er soll erst in den 1960er Jahren wieder selbst künstlerisch tätig werden. Es war wohl die "Sturm"-Erinnerungsausstellung von 1961 die das Feuer der Kunst in Dexel erneut entfacht. Hatte er sich nach dem Krieg vorrangig noch mit der Formgebung von Haushaltsgegenständen befasst, knüpft er nun wieder an den konstruktivistischen Ansatz an. Den Einstieg suchend, nimmt sich Walter Dexel zuerst frühen Gemäldeentwürfen sowie im Weltkrieg verschollener Werke an und malt diese neu. Auch die Werkreihe "Serie XXVII", aus der die angebotene Arbeit Nr. 9 stammt, hat ihre Wurzeln in einem 1927 geschaffenen Schlüsselwerk. Dexel wählt ganz gezielt für die Betitelung seiner späten Serie die römische Kennziffer als Bezugspunkt zum Frühwerk. Die arabische Ziffer 9 drückt hier die Nummerierung innerhalb der Werkreihe aus. Dient die Farbe Schwarz im Frühwerk als reiner Hintergrund kann es durch seine starke Präsenz im Spätwerk als pessimistisches Kommentar der "modernen" Lebensformen gesehen werden, welche Dexel sicher nicht guthieß. Dies aber wiederum wiederlegt Dexel im Gemälde "Komposition Serie XXVII Nr. 9" durch die gekonnte Platzierung der weißen Flächen und farbigen Akzente, welche Luftigkeit und Durchlässigkeit vermitteln. Gerade das leuchtende Orange ist eine oft wiederkehrende Farbe im Oeuvre Dexels. Auch spielt er durch die Wahl von einem mattem und einem glänzendem Schwarz mit dem Auge des Betrachters und verschleiert so die Definition des Hintergrundes und belebt die Komposition. Der untere rechte Winkel, die Komposition stützend, scheint somit vordergründig im Raum zu stehen. Eine wirklich einzigartige neue Herangehensweise. Dexel hat es somit geschafft, als Rezipient seiner alten Bilder, 51 Jahre später - ein Zeitraum, in dem sich die Betrachtung der Kunst grundlegend verändert hat - einen Bildraum zu schaffen, in welchem sich Fläche und Grund zeitgemäß in einer neuen freieren Form konzipieren lässt. (Vgl. Wibkemeier, Ruth/Vitt, Walter: Walter Dexel-Werkverzeichnis, Heidelberg 1995, S. 65-89). Exemplarisch steht das hier angebotene Werk für die jahrzehntelange Entwicklung der Form, an welcher der Künstler unermüdlich, wenn auch zumeist verkannt, gearbeitet hat. Erst im letzten Jahrzehnt seines Lebens avanciert der Künstler zu einem anerkannten Wegbereiter des Konstruktivismus und konnte so immerhin einen kleinen Vorgeschmack auf die Rezeption und Würdigung seines künstlerischen Oeuvres erhalten, die auf seinen Tod folgte. Erläuterungen zum Katalog Walter Dexel Deutschland Bauhaus Konstruktivismus Nachkriegskunst Unikate 1960er Geometrische Abstraktion Gemälde Öl Farbe DEXEL, WALTER DEXEL, WALTER 1890 Munich - 1973 Brunswick Title: Komposition "Serie XXVII Nr. 9". Date: 1968. Technique: Oil on canvas. Measurement : 82 x 60cm. Notation: Signed bottom left: W DEXEL 68. Additionally signed and titled verso on stretcher: W DEXEL 68 Serie XXVII Nr. 9. Frame/Pedestal: artists slats. Provenance: - Private collection North Rhine-Westphalia (directly from the artist) Exhibitions: - Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973 - Kestner Gesellschaft, Hanover 1974 (label) - Landesmuseum Münster, 1979 Literature: - Wöbkemeier, Ruth/Vitt, Walter: Walter Dexel - Werkverzeichnis, Heidelberg 1995, cat. rais. no. 494 - Exhibition catalogue Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973, cat. no. 132, w/o ill. - Exhibition catalogue Kestner Gesellschaft, Hannover 1974, cat. no. 239, p. 112, w/o ill. - Schmied, Wieland (ed.): Malerei nach 1945 in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Berlin 1975, p. 57, ill. - Exhibition catalogue Landesmuseum Münster, 1979, cat. no. 113, p. 172, ill. Explanations to the Catalogue Walter Dexel Germany Bauhaus Constructivism Post-War Art Post War 1960s Geometric Abstraction Painting Oil Colour

Lot 267

Große Figurengruppe "Spielende Möwen" Große Figurengruppe "Spielende Möwen" Große Figurengruppe "Spielende Möwen" über Wellen fliegend. Polychrome Unterglasurmalerei. Entw. Fritz Heidenreich, 1956. Entw.-Bez.; Manufakturmarke. H. 41 cm. Vgl. Kat. Kestner-Museum Hannover, Rosenthal, 1982, S. 256. A porcelain figure group of flying doves. Manufacturer's mark. Selb. Rosenthal. 1956

Lot 7171

Grieshaber, HAP: Tiefebene Tiefebene Farbholzschnitt auf Japan. 1964. 39,5 x 42,2 cm (58,5 x 53,5 cm). Signiert "Grieshaber". Auflage 300 num. Ex. Fürst 64/130. Erschienen als Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft, Hannover. Prachtvoller, farbfrischer Druck mit breitem Rand, links und rechts mit dem Schöpfrand. Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 746

A small Kestner 150 all-bisque child doll, with blue sleeping eyes, brown mohair wig, open/closed mouth, fixed neck, jointed at shoulders and hips, moulded and painted socks and brown shoes, lace and silk dress with matching bonnet --5 ¾in. (14.5cm.) high

Lot 773

A Kestner 168 child doll, with lashed brown sleeping eyes, blonde mohair wig on plaster pate, jointed composition body, dark blue dress, underclothes and pale blue and black leather shoes --18 ½in. (47cm.) high (lost middle of one eye lash)

Lot 799

A small Kestner 292 all-bisque googly eyed doll, with fixed blue glass side-glancing googly eyes, closed smiling mouth, blonde mohair wig, socket head, jointed limbs with moulded and painted blue socks and black shoes, original white shirt, black skirt, apron and red bonnet --4 ½in. (11.5cm.) high (repaired chip to base of head)

Lot 489

An early J D Kestner closed mouth child doll, impressed 10 with blue glass sleeping eyes, waxed eye lids, square cheeked, closed mouth with slight smile, original blonde mohair wig, jointed composition body with loose ball joints at shoulders and hips, original white bonnet trimmed with pink ribbon, gold brocade and artificial ivy leaves, dressed as a baby with a lace trimmed bonnet, two addition sun bonnets and a few extra pieces of clothing --14in. (35.5cm.) high; a domed doll's trunk with lift out tray; a lidded basket; and four original studio photographs, two of Edith de Wolf holding this doll in April 1886; an older Edith holding a larger doll and anther of her in 1884

Lot 843

A Kestner 257 character baby, with brown sleeping flirty eyes, brown mohair wig, bent-limbed composition body, tilt squeaker and white cotton robe --16 ¼in. (41cm.) high

Lot 800

A small Kestner 292 all-bisque googly eyed doll, with fixed blue glass side-glancing googly eyes, closed smiling mouth, blonde mohair wig, socket head, jointed limbs with moulded and painted blue socks and black shoes, crochet dress and drawers --4 ½in. (11.5cm.) high Announcement  - this doll's legs are incorrect as slightly too large for body and one of her arm loop joints is damaged

Lot 6000

J D Kestner Bisque Socket Head Coloured Doll 'Hilda' '245 1914', with character face, open mouth, two front teeth, sleeping brown eyes, later wig and bonnet, on a bent limb composition body, 28cm. Chips to the ends of the fingers on the right hand and to the toes on the right foot, chips and slight wear around the leg joints, slight scuffing to the joints overall. Head -No cracks/chips. Small firing fault to the head, scratches and scuffing to the face – wig loose. 

Lot 165

J.D Kestner bisque head doll, German circa 1910, with weighted brown glass eyes, finely painted lashes and brows, open mouth with upper teeth, dimple to chin, plaster pate and blonde wig, on a fully jointed wood and composition body and wearing a white silk dress, underclothes, socks and shoes, (condition: head perfect, body good), 24” (61cm) tall.

Lot 174

All original J.D Kestner 192 bisque head doll, German circa 1890, pale bisque head with fixed blue glass eyes, painted lashes and feathered brows, closed mouth with hint of tongue, pierced ears, blonde wig and pate, on a fully jointed wood and composition body with fixed wrists, wearing all original pink and lace silk dress, bonnet, petticoats and bloomers with pink ribbons, pink socks and leather shoes, (condition: excellent, one shoe lacks sole), 12 ½” (32cm) tall.

Lot 178

Rare J.D Kestner 243 oriental bisque head character doll, German circa 1910, with tinted bisque head, weighted brown glass eyes and finely painted upper lashes, open mouth with two upper teeth and tongue, black wig and on a composition baby body and wearing elaborate traditional costume of emerald green satin trousers, patterned jacket and headdress in metallic threads, (condition: head perfect, a few minor wig pulls above ears), 14 ½” (37cm) tall.

Lot 181

All original J.D Kestner 189 bisque head doll, German circa 1900, pale bisque with weighted blue glass eyes, painted lashes and feathered brows, open mouth with upper teeth and tongue, dimple and pierced ears, blonde wig and pate, on a fully jointed wood and composition body with fixed wrists, wearing all original tan cotton dress with white and red embroidered neck line, hem and cuffs, large straw bonnet, petticoats and bloomers, red socks and white leather shoes, (condition: excellent), 20” (51cm) tall.

Lot 405

Antique 22” Doll. Late 1800's? No markings, but possibly German Kestner because of the painted stocking tops. Bisque head, Strawberry blonde hair, large glass brown eyes, closed mouth. Shoulder plated, composition varnished lower arms and lower legs, upper arms, legs and body soft. Molded black boots. Wearing pink dress with over cream netting. Crack to right cheek and neckline. Enhanced Condition Reports: We are more than happy to provide further images of any lot. Please contact us by email or via the catalogue listing.

Lot 2393

JDK Kestner mould 211 character baby, 11'' with sleeping eyes. P&P Group 1 (£14+VAT for the first lot and £1+VAT for subsequent lots)

Lot 1861

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Molasses". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 11/16 in. (205 x 195 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29059-1-400]

Lot 1983

Artist: Jean-Michel Basquiat & Andy Warhol & Francesco Clemente (20th Century). Title: "In Bianco". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 11/16 in. (205 x 195 mm).Lot Note(s): Signed in black marker by Basquiat, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Basquiat, Andy Warhol, and Francesco Clemente collaborated on a series of paintings under the aegis of Bruno Bischofberger between 1983 and 1985. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York and © Andy Warhol Foundation for the Visual Arts / Artists Rights Society (ARS), New York and © Francesco Clemente. [29077-1-400]

Lot 2138

Artist: Jean-Michel Basquiat & Andy Warhol (Americans, 20th Century). Title: "Collaboration No.62". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 13/16 in. (205 x 198 mm).Lot Note(s): Signed in black marker by Basquiat, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Basquiat, Andy Warhol, and Francesco Clemente collaborated on a series of paintings under the aegis of Bruno Bischofberger between 1983 and 1985. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York and © Andy Warhol Foundation for the Visual Arts / Artists Rights Society (ARS), New York. [29075-1-600]

Lot 2139

Artist: Jean-Michel Basquiat & Andy Warhol (Americans, 20th Century). Title: "Collaboration No.15". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 13/16 in. (205 x 198 mm).Lot Note(s): Signed in black marker by Basquiat, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Basquiat, Andy Warhol, and Francesco Clemente collaborated on a series of paintings under the aegis of Bruno Bischofberger between 1983 and 1985. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York and © Andy Warhol Foundation for the Visual Arts / Artists Rights Society (ARS), New York. [29074-1-600]

Lot 2174

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Brown Jaw". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1986. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 6 7/16 in. (205 x 164 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29073-1-400]

Lot 2181

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Boy and Dog in a Johnnypump". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1982. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 7/8 in. (205 x 200 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right; signed and dated in the plate, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Johnnypump is a term used for a fire hydrant in New York City, especially in lower Manhattan and Brooklyn, more so one that's opened in the summer for kids to play in. This print is scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29057-2-600]

Lot 2232

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Airplane [Untitled]". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1982. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 3/4 in. (205 x 197 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29058-1-300]

Lot 1489

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "AAAAAA… [Untitled]". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1981. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 3/4 in. (205 x 197 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29050-1-600]

Lot 897

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Side View of an Oxen's Jaw". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 3/8 in. (205 x 187 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29068-1-600]

Lot 936

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Rodo". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 1/8 in. (205 x 181 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition unknown, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29070-1-600]

Lot 1461

6 Möbel und etwas Zubehör für die Puppenstube, dazu Ganzbiskuitpuppe Puppe gemarkt "150 3" (wohl J.D. Kestner). Um 1900 - 1960er Jahre. Biskuitporzellan, Rattan. H 3-22 cm. Garten-Sitzgruppe mit Tisch, Bank und 2 Armlehnsesseln, dazu Liege und rundes Tischchen sowie Bürsten-Set und rundes Holztablett mit blauem Geschirr. Defekte Puppe mit blauen Schlafaugen, offenem Mund und blonder Mohairperücke. Weißer Matrosenanzug Haarrisse, 1 Bein geklebt.

Lot 1477

Blondes Brustkopfmädchen Wohl J.D. Kestner. Gemarkt "8 D Made in Germany". Um 1900. Biskuitporzellan, Leder. L 56 cm. Blaue Schlafaugen, offener Mund, gelockte Mohairperücke. Lederkörper mit gesplinteten Beinen und Kniezwickeln. Alte Unterwäsche, blaues Kleid, braune Strümpfe, Strohhut Kopf mit festgegipstem Deckel: ohne sichtbare Defekte. Arme möglicherweise ergänzt.

Lot 1526

Charakterbaby J.D. Kestner. Gemarkt "H made in Germany 12 211 JDK". Um 1912. Biskuitporzellan, Masse. L 39 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, offener Mund, 2 Zähnchen, blonde Mohairperücke. 5-teiliger Sitzbabykörper. Dunkler Samtanzug, Strohhut Kopf durchleuchtet: ohne Defekte. Hände wohl alt repariert, übermalt.

Lot 1531

Original bekleidetes Puppenmädchen Wohl J.D. Kestner. Gemarkt "K 139 Made in Germany". Ab 1897. Biskuitporzellan, Masse. L 61 cm. Brustkopf, blaue Schlafaugen, offener Mund, blonde Echthaarperücke. Weißer Lederkörper mit Gliederarmen und großen Händen. Altes, weißes Plisseekleid mit hellblauer Schleife, schwarze Schuhe Kopf mit originalem Gipsdeckel, nicht durchleuchtet, jedoch ohne sichtbare Defekte.

Lot 432

A collection of assorted vintage / antique bisque headed and celluloid made dolls of various makers to include an English made Diamond Pottery (D.P. Co) bisque headed doll on a soft body, a German JDK Kestner hard plastic doll stamped to the back ' JDK 201 ' with leather torso, an oriental composition headed doll in traditional dress, a hard plastic headed jester of unknown maker and others. Good collection of dolls

Lot 19

A Kestner bisque socket head doll with blue glass sleeping eyes, open mouth with moulded upper teeth, mohair wig, articulated composition body, 25" high, marked 168/17, Made in Germany/5, wearing a later dark blue satin dress and bonnet (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 31

A Kestner bisque socket head doll with brown glass sleeping eyes, open mouth, four moulded top teeth, replacement human hair wig, jointed composition body stamped "Excelsior Germany 5 1/2", blue dress and leather shoes, 27 1/2" high, marked K 1/2 14 1/2 Made in Germany 146 (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 46

A Kestner bisque shoulder head doll with brown glass sleeping eyes, open mouth with four top teeth, brown wig, inset fur eyebrows, jointed composition and wooden arms, jointed kid body and white dress, 21" high, marked 9 195 Dep (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 48

A Kestner bisque socket head doll with brown glass sleeping eyes, open mouth with four top teeth, brown wig, jointed composition and wood body, purple buttoned outfit with matching bonnet and grey shoes, 29" high, marked 182 Germany 16 70 (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 55

A J.D. Kestner type bisque socket head googly eyed doll with fixed blue paperweight eyes, closed mouth, later brown mohair wig, jointed composition body and red spotty dress, 17" high, marked J.D.K. 221, AF (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 6

A Kestner bisque socket head doll, with brown glass fixed eyes, open mouth with four moulded teeth, pierced ears, brown wig, jointed composition and wood body, German dress, pantaloons, later jacket and boots, 24" high, marked 201 (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 62

A Catterfelder Puppenfabrik bisque socket head doll, with Kestner mark, blue glass sleeping eyes, open mouth with two top teeth, brown wig, bent limb composition body, white dress and coat, 26" high, marked K & Co C.P. 263 67 Made in Germany (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Loading...Loading...
  • 1515 item(s)
    /page

Recently Viewed Lots