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Lot 67

Öl auf Leinwand 100 x 81 cm. Gerahmt. Signiert 'Jorn'. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Dichter & Denker 1962 Jorn' sowie mit Widmung.Guy Atkins, Asger Jorn, The crucial years 1954 – 1964, London 1977, WVZ-Nr. 1414ProvenienzDirekt vom Künstler; Sammlung Werner Haftmann, Berlin; Privatsammlung, SüddeutschlandAusstellungenHumlebaek 1965 (Louisiana Foundation), Asger Jorn, Ausst.Kat.Nr.112 (mit rückseitigem Aufkleber)Amsterdam 1964/1965 (Stedelijk Museum), Asger Jorn, Ausst.Kat.Nr.109Basel 1964 (Kunsthalle), Asger Jorn, Eugène Dodeigne, Ausst.Kat.Nr. 92 (mit rückseitigem Aufkleber)„Hüten Sie sich vor Asger Jorn, wenn Sie Widersprüche nicht vertragen. Seine trunkensten, freudigsten Farben - glühende Grün, Gelb, Rot und Blau - schatten Traurigkeit. […] Wenn etwas mühselig erarbeitet scheint oder den Eindruck erweckt, man hätte es schon irgendwo gesehen oder wenn es aussieht, als kenne man es nicht - dann ist es kein Jorn. Wenn man nicht sicher ist, ob er tatsächlich höchst persönlich und intim mit jedem einzelnen seiner Trolle, Ungeheuer und Satyre auf vertraulichstem Fuße steht - dann ist es kein Jorn. Erwarten Sie nicht, dass Jorns Kreaturen unbedingt aus den alten nordischen Wäldern kommen müssen, in denen sie einst gehaust haben. Jorn holt sie sich auch aus den großen Städten, aus dem südlichsten Süden […]." (John Lefebre, in: Asger Jorn, Ausst. Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover 1973, S. 7). In dieser „Warnung vor Asger Jorn" verortet John Lefebre den Künstler treffend im Spannungsfeld zwischen der mystischen Sagenwelt seiner skandinavischen Heimat, die mit ihrer archaischen Kraft die inspirierende Grundlage seines künstlerischen Schaffens bildet, und seiner europäischen Weltläufigkeit. Umfassend gebildet und interessiert, mehrsprachig, mit den besten Kontakten in die europäischen Kunstzentren und ständig auf Reisen, schafft er mit leichter Hand und unermüdlicher Schaffenskraft ein gewaltiges Oeuvre, das auch Skulpturen, Keramiken und Tapisserien mit einschließt. Ergänzt wird das bildnerische Werk durch seine schriftstellerischen Arbeiten, in denen er sich mit Naturwissenschaften oder Politik ebenso fundiert befasst wie mit Ästhetik und der Symbolwelt der Volkskunst.Als Gegenpol zu seinen intellektuellen Auseinandersetzungen schwingen phantastische Mythen in Jorns Gedankenwelt stets im Hintergrund mit, er entdeckt verborgene Phänomene überall im alltäglichen Dasein und lädt die ihn umgebenden Dinge mit magischer Bedeutung auf. In seinen bildnerischen Werken brechen sich diese tiefliegenden metaphysischen Wahrnehmungen in einem automatistischen Malprozess Bahn. In dieser Auktion können vier Bilder von Asger Jorn angeboten werden, die die Entwicklung seiner Malerei über zwei Jahrzehnte hinweg nachzeichnen. Das frühe, unbetitelte Gemälde von 1942 (Lot 65) steht in seiner lichten Farbigkeit und den frei gesetzten Farbflächen noch unter dem Einfluss der École de Paris, die Jorn während seiner Zeit in der französischen Hauptstadt 1936/1937 als Schüler von Fernand Léger und als Mitarbeiter von Le Corbusier intensiv kennenlernt. Die sich von links in die Bildfläche hineinschiebenden verschatteten Bereiche kündigen bereits die nach und nach in sein Schaffen vordringenden mysteriösen Themen der Traum- und Sagenwelt an.Die beiden Arbeiten aus den 1950er Jahren sind ganz diesen dramatischen Mythen verschrieben und stehen damit im Einklang mit den Grundsätzen der COBRA-Bewegung, die Jorn 1948 mitbegründet. „Ohne Titel" aus dem Jahr 1953 (Lot 66) reißt in seiner starken Bewegtheit den Betrachter mitten hinein in ein unbekanntes, rätselhaftes Abenteuer: ein Schiff im Sturm, eine zerrissene Landschaft, das mit Zähnen bewehrte Maul eines Ungeheuers lassen sich herauslesen. Die Darstellung ebenso wie die Signatur scheint in fiebriger, urwüchsiger Kraft auf den Malgrund geworfen zu sein.Zwei schwarze, dämonische Gestalten bahnen sich in „On suit son chemin" von 1956 (Lot 68) ihren Weg durch eine helle Landschaft. Die Geister, Ungeheuer, Masken und Chimären, die in Jorns Bildern präsent sind, entstammen der Volkskunst und den uralten Legenden, die er und seine COBRA-Mitstreiter als fundamentalen Bestandteil der Alltagswelt begreifen. „Man kann nur zur Wahrheit kommen, indem man seine Phantasie für die unglaubwürdigsten Bilder wie die von Bosch und Brueghel einsetzt, aber dann in einer bildnerischen Sprache wie bei den alten Indianern, Wikingern, Primitiven und nicht in einer surrealistisch-naturalistischen Sprache. Wir sollen keine Beschreibungen des Menschen als Tier geben. Aber sollen uns selbst als Tier beschreiben. Das ist unser Weg.", schreibt Jorn 1950 an Constant (zit.nach: Ausst.Kat. Asger Jorn 1914-1973. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Skulpturen, Lenbachhaus München 1987, S. 34f.).„Dichter & Denker", 1962 entstanden (Lot 67), ist ein Brustbild, dem Kunsthistoriker Werner Haftmann gewidmet, und diesen wohl darstellend. Gemalt in langen, geschmeidigen Pinselbahnen vor einem nahezu monochromen Hintergrund, zeigt es sich deutlich beruhigter als die früheren Arbeiten und fällt in eine Schaffenszeit, in der sich der Künstler vielfach mit Porträts beschäftigt. Als umfassend belesener und selbst schriftstellerisch tätiger Mensch setzt sich Jorn Zeit seines Lebens mit den Schriften von Natur- und Geisteswissenschaftlern, Philosophen und Lyrikern auseinander, zugleich schätzt er die freie, gleichsam archaische Phantasie hoch ein. „Allein die Phantasie kann das Denken zu etwas Lebendigem machen. […] Die Intelligenz und das schöpferische Denken entzünden sich, wenn sie auf das Unbekannte, das Unerwartete, das Zufällige, das Ungeordnete, das Absurde und das Unmögliche stoßen", schreibt er 1958 in seinem Essay „Pour la forme" (zit. nach: Jorn, Lenbachhaus München, München 1987, S. 87).

Lot 124

Ernst Ludwig Kirchner - - 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zirkus. 1926. Aquarell. Links in der Darstellung signiert und datiert. Auf leichtem, glattem Karton. 31,1 x 52 cm (12,2 x 20,4 in), blattgroß. [CH]. • Aus der berühmten Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos (Kirchners Leibarzt). • Seit fast 60 Jahren Teil derselben Privatsammlung. • Auch das motivisch verwandte Gemälde 'Zirkusreiterin' (1912/13, Pinakothek der Moderne, München / Bayerische Staatsgemäldesammlungen) war ehemals Teil der Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos. • 1952/53 werden Aquarell und Gemälde zusammen ausgestellt: u. a. im Haus der Kunst, München, und im Haus am Waldsee, Berlin. Das Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos. Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer, Stuttgart (wohl ab 1953). Privatsammlung (1962 erworben, Stuttgarter Kunstkabinett, 3.5.1962, Los 221). AUSSTELLUNG: E. L. Kirchner Gemälde + Graphik. Sammlung Dr. F. Bauer - Davos, Haus der Kunst, München, Nov./Dez. 1952; Haus am Waldsee, Berlin 19.6.-19.8.1953, und andere, Kat.-Nr. jeweils 213, S. 39. Ernst Ludwig Kirchner. Bildwirkerei und Graphik, Kestner-Museum, Hannover, Januar bis Februar 1955, Kat.-Nr. 18. Ernst Ludwig Kirchner. Zur Erinnerung an den 75. Geburtstag des Künstlers, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, 8.9.-20.10.1956, Kat.-Nr. 62. Il miracolo. Die Gestaltung des Pferdes in der Kunst der Vergangenheit und Gegenwart, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, August bis September 1957, Kat.-Nr. 158. LITERATUR: Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 18. Auktion, 26.11.1953, Los 1942. Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 37. Auktion, Moderne Kunst, 1. Teil, 3.5.1962, Los 221 (mit S/W-Abb., Tafel 212). Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 13.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner -1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zirkus. 1926. Watercolor. Signed in the image in bottom left. On light smooth board. 31.1 x 52 cm (12.2 x 20.4 in), the full sheet. [CH]. • From the renowned Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos (Kirchner's personal physician). • Part of the same private collection for almost 60 years. • The painting 'Zirkusreiterin' (1912/13, Pinakothek der Moderne, Munich) also used to be part of the Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos. • In 1952/53 there watercolor and the painting were shown together at, among others, the Haus der Kunst, Munich, and the Haus am Waldsee, Berlin. PROVENANCE: Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos. Private collection (acquired in 1962, Stuttgarter Kunstkabinett, May 3, 1962, lot 221). EXHIBITION: E. L. Kirchner Gemälde + Graphik. Sammlung Dr. F. Bauer - Davos, Haus der Kunst, München, Nov./Dec. 1952; Haus am Waldsee, Berlin June 19 - August 19, 1953, and others, cat. no. each 213, p. 39. Ernst Ludwig Kirchner. Bildwirkerei und Graphik, Kestner-Museum, Hanover, January to February 1955, cat. no. 18. Ernst Ludwig Kirchner. Zur Erinnerung an den 75. Geburtstag des Künstlers, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, September 8 - October 20, 1956, cat. no. 62. Il miracolo. Die Gestaltung des Pferdes in der Kunst der Vergangenheit und Gegenwart, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, August to September 1957, cat. no. 158. LITERATURE: Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 37th auction, Modern Art, part 1, May 3, 1962, lot 221 (with black-and-white illu on plate 212). Called up: June 18, 2021 - ca. 13.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 172

Otto Gleichmann - - 1887 Mainz - 1963 Hannover Frauenbildnis. 1926. Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert. 76 x 40 cm (29,9 x 15,7 in). • Otto Gleichmann ist Hauptfigur der Hannoverschen Sezession und stellt u.a. bei Flechtheim und Nierendorf aus, seit 1937 gelten seine Werke als entartet • Romantisch zarte und dennoch expressive Züge lassen sich wahrnehmen, etwas Mädchenhaftes, das an Bildnisse von Marie Laurencin erinnert. Die vorliegende Arbeit wird von Frau Petra Wenzel in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. PROVENIENZ: Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude. Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Otto Gleichmann. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen 1907-1932, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 121. Ausstellung, 2. Juni-26. Juni 1932, Kat.-Nr. 13. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908-1955, Kunstverein Braunschweig, 21. August-18. September 1955, Kat.-Nr. 15. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover, 25. August-22. September 1957, Kat.-Nr. 79. Die Zwanziger Jahre in Hannover, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1962, Kat.-Nr. 14 mit Abb. Die Pelikan Kunstsammlung, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1963, Kat.-Nr. 41 mit S/W-Abb. S. 83. Otto Gleichmann. Gemälde 1908-1963, Galerie im Rathaus Tempelhof, Berlin, 29. Januar-26. März 1970, Berlin 1970, Kat.-Nr. 22. Hannover. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, Ausst.-Kat. S. 115 Sprengel Museum, Hannover (Dauerleihgabe bis Anfang 2021). LITERATUR: Elger, Dietmar und Krempel, Ulrich (Hrsg.). Malerei und Plastik. Band 1: Text. Band 2: Bestandsverzeichnis (Sprengel Museum, Hannover), Hannover 2003. „Als Künstler war er ein poetischer Träumer und wilder Phantast. Seine Phantasie war vielleicht nordisch, seine Farbe und sein Pinselstrich eher französisch, eine sehr persönliche, oft ganz raffinierte Handschrift.“ (Kate Steinitz) Die Begegnung mit diesem Frauenbildnis von Otto Gleichmann erweckt Staunen. Ein Erstaunen über den besonderen Charakter der Malerei Mitte der 1920er Jahre, der sich nicht an der Neuen Sachlichkeit orientiert, sondern bei aller Klarheit romantisch zarte und dennoch expressive Züge wahrnehmen lässt, etwas Mädchenhaftes, das an Bildnisse von Marie Laurencin erinnert, etwas Theatralisches, das an frühe Düsseldorfer Malerei von Gerd Wollheim denken lässt. Gleichmann malt das Bildnis einer in sich gekehrten, schüchtern anmutenden Frau mit gesenktem Blick, gerahmt von offen getragenem, weich auf das schulterbreite Dekolletee fallendem Haar. Es ist ein besonderes Bildnis, das im bis dato in Ausstellungen veröffentlichten Werk nicht zu sehen ist, etwa 1916 im Kestner-Museum, Hannover, im darauffolgenden Jahr im Kunstverein Jena, im Museum der Stadt Erfurt oder 1919 in Gleichmanns erster umfangreicher Ausstellung in der Galerie von Alfred Flechtheim in Düsseldorf mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen seit 1911. Die Besucher und Besucherinnen entdecken einen an den Kunstakademien in Düsseldorf, Breslau und Weimar unterrichteten Künstler, der sich unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse zu einem ungezügelten, überexpressiv malenden Einzelgänger wandelt. 1915 heiratet er die Malerin Lotte Giese. Nach den Kriegsjahren, an der Front in Russland und Frankreich, lässt sich Gleichmann dauerhaft in Hannover nieder. „Er trägt den Titel Studienrat und gibt Zeichenunterricht im Georgs-Gymnasium“, weiß die Künstlerin und Kunstkritikerin Kate Steinitz zu berichten. „Jedoch als Künstler war er ein poetischer Träumer und wilder Phantast. Seine Phantasie war vielleicht nordisch, seine Farbe und sein Pinselstrich eher französisch, eine sehr persönliche, oft ganz raffinierte Handschrift. Seine Blumen kamen aus einer Traumlandschaft, seine Tiere aus Angstträumen; seine Frauen und Männer waren Geister aus einem erotischen, oft morbiden Zwischenland zwischen Himmel und Hölle“ (Kate Steinitz, in: 50 Jahre Kestner-Gesellschaft, hrsg. von Wieland Schmied, Hannover 1966, S. 37f.). 1918 treten er und seine Frau der Hannoverschen Sezession bei. Und so wird Gleichmann auch Zeuge der Konstruktivisten, die sich 1921/22 um Kurt Schwitters, Hans Arp, Theo van Doesburg, Raoul Hausmann, El Lissitzky, László Moholy-Nagy, Hans Richter, Tristan Tzara und andere bilden. Er wird Zeuge des wohl 1923 begonnenen „Merzbaus“, dem vielleicht skurrilsten Werk Schwitters, ein fantastisch, verwirrend komponierter Raum mit vielfältig verbauten plastischen Formen, Fundstücken, Spolien und Reliquien aus anderen Zusammenhängen, ein Kunstraum, der eine geistige Entsprechung in den Proun-Räumen von El Lissitzky erfährt mit dessen streng experimentell gehaltenen Konstrukten, eine Weiterführung des Suprematismus in die dritte Dimension. Und Otto Gleichmann? Er nimmt teil an dem Aufbruch, ohne ihn selbst künstlerisch zu leben, lebt in einer Stadt, die mit der Kestner Gesellschaft seit 1916 am Puls der Zeit die Avantgarde ausstellt und 1932 auch ihm eine umfangreiche Retrospektive ausrichtet. Unter den Nationalsozialisten wird seine Kunst geächtet, sodass er sich aus der Öffentlichkeit zurückzieht. 1936 erhält er schließlich Ausstellungsverbot. Zudem sind einige seiner Bilder, die aus Museen beschlagnahmt werden, 1937 in der Münchner Ausstellung 'Entartete Kunst' zu sehen. Während des Zweiten Weltkriegs wird sein Atelier in Hannover ausgebombt. Trotz des Verlustes unzähliger Werke beginnt er kurz nach dem Krieg wieder Ausstellungen im In- und Ausland zu bedienen. 1987 würdigt ihn das Sprengel Museum in Hannover posthum mit einer großen Retrospektive. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 14.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONOtto Gleichmann -1887 Mainz - 1963 Hannover Frauenbildnis. 1926. Oil on canvas. Signed and dated in lower left. Once more signed and dated on the reverse. 76 x 40 cm (29.9 x 15.7 in). • Otto Gleichmann was the protagonist of the Hanover Secession, he exhibitioed at, among others, Flechtheim and Nierendorf. His works were defamed as degenarate as of 1937. • Romantic gentle and yet expressive features reminiscent of the portraits by Marie Laurencin can be observed. Mrs Petra Wenzel will include this work into the forthcoming catalog raisonneé. PROVENANCE: Collection Ilse and Hermann Bode, Hanover/Steinhude. Private collection Germany (inherited). EXHIBITION: Otto Gleichmann. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen 1907 - 1932, Kestner-Gesellschaft, Hanover, 121st Exhibition, June 2 - June 26, 1932, cat. no. 13. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908-1955, Kunstverein Brunswick, August 21 - September 18, 1955, cat. no. 15. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hanover, August 25 - September 22, 1957, cat. no. 79. Die Zwanziger Jahre in Hannover, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1962, cat. no. 14 with illu. Die Pelikan Kunstsammlung, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1963, cat. no. 41 with illu. in black-and-white on p. 83. Otto Gleichmann. Gemälde 1908-1963, Galerie im Rathaus Tempelhof, Berlin, January 29 - March 26, 1970, Berlin 1970, cat. no. 22. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hanover 1912-1933, Sprengel Museum Hanover, September 23, 2017 - January 7, 2018, ex. cat. p. 115. Sprengel Museum, Hanover (permanent loan until early 2021). LITERATURE: lger, Dietmar und Krempel, Ulrich (editors): Malerei und Plastik. Volume 1: Text. Volume 2: Inventory list (Sprengel Museum, Hanover), Hanover 2003. 'As artist he was a poetic dreamer and a wild visionary. His fantasy may have been northern, his colors and brushwork were rather French, a very personal and sophisticated style.“ (Kate Steinitz) Called up: June 18, 2021 - ca. 14.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 190

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Eisenbahngelände. 1921. Aquarell über Bleistift. Wöbkemeier 160. Rechts unten signiert und datiert '1921/5', links unten bezeichnet '5'. Auf dem Unterlagekarton betitelt. Verso auf dem Unterlagekarton wohl eigenhändig bezeichnet 'W. Dexel. 21 Eisenbahngelände Kat.Nr. 87'. Auf festem Velin, original vom Künstler auf Karton aufgelegt. 25,8 x 33,8 cm (10,1 x 13,3 in), blattgroß. Unterlagekarton: 33,3 x 40 cm (13,2 x 16 in). [SM]. • Aus den gefragten 1920er Jahren. • Umfangreiche Ausstellungsgeschichte. • Klare Formen und Farben an der Grenze zur Abstraktion. • Eine Verschachtelung des Formenguts rückgreifend auf den Kubismus. PROVENIENZ: Galerie Rolf Ohse, Bremen. Galerie Valentien, Stuttgart. Privatsammlung Niedersachsen. Privatsammlung Süddeutschland. AUSSTELLUNG: Walter Dexel, Städtisches Museum, Braunschweig, 25.2.-25.3.1962, Kat.-Nr. 87. Walter Dexel, Städtisches Kunstmuseum, Bonn, 22.5.-24.6.1973, Kat.-Nr. 45. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 67, S. 108. Walter Dexel und Lyonel Feininger, Galerie Rolf Ohse, Bremen, 24.9.-23.10.1976, Kat.-Nr. 6 (mit Abb.). Walter Dexel, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 27.5.-29.7.1979, Kat.-Nr. 159, S. 174. LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 380. Auktion, 4.6.2011, Los 80. Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 15.00 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Eisenbahngelände. 1921. Watercolor over pencil. Wöbkemeier 160. Lower right signed and dated '1921/5', lower left isncribed '5'. Titled on the backing board. Verso of backing board inscribed 'W. Dexel. 21 Eisenbahngelände Kat.Nr. 87' presumably by the artist. On firm wove paper, laid on backing board by the artist. 25.8 x 33.8 cm (10.1 x 13.3 in), the full sheet. Backing board: 33,3 x 40 cm (13,2 x 16 in). [SM]. • From the sought-after 1920s. • Comprehensive exhibition history. • Clear forms and colors on the brink to abstraction. • A style reminiscent of Cubism. PROVENANCE: Galerie Rolf Ohse, Bremen. Galerie Valentien, Stuttgart. Private collection Lower Saxony. Private collection Southern Germany. EXHIBITION: Walter Dexel, Städtisches Museum, Braunschweig, Febaruray 25 - March 25, 1962, cat. no. 87. Walter Dexel, Städtisches Kunstmuseum, Bonn, May 22 - June 24, 1973, cat. no. 45. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hanover, January 25 - March 3, 1974, cat. no. 67, p. 108. Walter Dexel und Lyonel Feininger, Galerie Rolf Ohse, Bremen, September 24 - October 23, 1976, cat. no. 6 (with illu.). Walter Dexel, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, May 27 - July 29, 1979, cat. no. 159, p. 174. LITERATURE: Ketterer Kunst, Munich, 380th auction, June 4, 2011, lot 80. Called up: June 18, 2021 - ca. 15.00 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 191

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Bandwerk schwarz-rot. 1965/66. Tempera und schwarze Tusche. Wöbkemeier 460. Rechts unter der Darstellung zweifach signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. Auf glattem, chamoisfarbenem Karton. 65 x 50 cm (25,5 x 19,6 in), Blattgröße. 1966/67 beschäftigt sich Walter Dexel noch einmal mit ebendieser Komposition: Es entsteht das Gemälde 'Bandwerk Schwarz mit Rot' (Wöbkemeier 473, Öl auf Leinwand). [CH]. • Aus dem Nachlass des Künstlers. • 1974 Teil der umfassenden Werkschau in der Kestner-Gesellschaft, Hannover. • Nach Verfemung und Malverbot durch die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren und drei Jahrzehnten Malpause beginnt Dexel erst in den 1960er Jahren seinen künstlerischen Neuanfang. • Bald überwiegt sein malerischer Schaffensdrang und seine schriftstellerischen Tätigkeiten zur Formgeschichte und -forschung treten in den Hintergrund. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers. Privatsammlung Niedersachsen. AUSSTELLUNG: Walter Dexel, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 177, S. 111. Walter Dexel, Galerie Rolf Ohse (ausgestellt im Hause Ewald Brune), Bremen, 29.11.-27.12.1974, Kat.-Nr. 11 (o. S.). Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Fritz-Winter-Haus, Ahlen, 31.5.-30.6.1980 (verlängert bis Ende August 1980), Kat.-Nr. 61 (verso mit dem typografisch und handschriftlich bezeichneten Ausstellungsetikett). Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 15.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Bandwerk schwarz-rot. 1965/66. Tempera and black India ink. Wöbkemeier 460. Twice signed and dated in right below the image. Verso signed, dated and titled. On smooth creme board. 65 x 50 cm (25.5 x 19.6 in), size of sheet. In 1966/67 Walter Dexel was once more occupied with this very composition, which led to the painting 'Bandwerk Schwarz mit Rot' (Wöbkemeier 473, oil on canvas). [CH]. • From the artist's estate. • In 1974 part of the comprehensive exhibition at Kestner-Gesellschaft, Hanover. • After he had been defamed by the Nazis in the 1930s and a thirteen year long occupation ban, Dexel had his artistic comeback not before the 1960s. • His urge to create art soon won over his theoretic research efforts on the history of the form. PROVENANCE: From the artist's estate. Private collection Lower Saxony. EXHIBITION: Walter Dexel, Kestner-Gesellschaft, Hanover, January 25 – March 3, 1974, cat. no. 177, p. 111. Walter Dexel, Galerie Rolf Ohse (exhibited at the house of Ewald Brune), Bremen, November 29 – December 27, 1974, cat. no. 11 (no p.). Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Fritz-Winter-Haus, Ahlen, May 31 – June 30, 1980 (extended until late August 1980), cat. no. 61 (verso with an exhibition label, inscribed by hand and in typography). Called up: June 18, 2021 - ca. 15.01 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 301

Ernst Wilhelm Nay - - 1902 Berlin - 1968 Köln Lots Weib. 1947. Öl auf Leinwand. Scheibler 397. Links unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. 80 x 100 cm (31,4 x 39,3 in). [JS]. • Qualitativ herausragendes Gemälde aus dem Höhepunkt der 'Hekate-Bilder', die Nays Übergang von der Abstraktion in die abstrakte Malerei markieren. • In Differenziertheit, Farbigkeit und kompositioneller Ausgewogenheit wurde in den vergangenen zehn Jahren keine vergleichbare Arbeit auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. • Letztmals 1950 öffentlich ausgestellt. • Vergleichbare 'Hekate'-Gemälde befinden sich u. a. in der Pinakothek der Moderne, München, der Nationalgalerie Berlin, dem Sprengel Museum, Hannover, und dem Museum Ludwig, Köln • Nay ist der wichtigste deutsche 'Farbmaler' und der teuerste deutsche abstrakte Nachkriegskünstler. PROVENIENZ: Galerie Dr. Werner Rusche, Köln (1948). Sammlung Dr. Mutter, Bad Säckingen (bis 1981, Karl & Faber 26.11.1981). Privatsammlung Süddeutschland (seit 1981). AUSSTELLUNG: E. W. Nay - Bilder des Jahres 1947, Galerie Dr. Werner Rusche, Köln 1948, Kat.-Nr.11 (mit Abb.). Nay, Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt a. M., 8.6.- Mitte Juli 1948, Kat.-Nr. 6. E. W. Nay, Kestner Gesellschaft, Hannover, 2.4.-7.6.1950, Kat.-Nr. 41. Ernst Wilhelm Nay. Die Hofheimer Jahre 1945-1951, Städtische Galerie im Städel, Frankfurt a. M. 24.2.–23.5.1994 / Museum der bildenden Künste, Leipzig 9.6.– 21.8.1994, Kat.-Nr. 33 (mit Abb. S. 65). LITERATUR: Karl & Faber, München, Auktion 158, 16.11.1981, Los 1540 (mit Abb. Taf. 15). Weltkunst, 52. Jg. , Heft 1, München, 1.1.1982 (mit Abb. S. 48). 'Lots Weib was painted when Nay was at the height of his power, brilliantly synthesising a modernist lexicon of form with a strong feeling of the embattlement of contemporary life in Germany in the late 1940s.'' John-Paul Stonard, britischer Kurator und Herausgeber diverser Monographien Ungewöhnliche Farbmischungen tauchen auf und vertiefen ein höchst differenziertes Kolorit Für Nay ist die Beschäftigung mit abstrakt strukturiertem Flächengewebe nach der ständig zunehmenden Verdichtung der figurativen Bildstrukturen in den 'Hekate-Bildern' eine logische Konsequenz. In diese Überlegung ist eingebettet, jenen „Komplex von Urformen in Verbindung mit Rhythmus und Dynamik“ so offen zu gestalten, dass sich, so Nay, „dann das eigentlich formale Thema meiner Kunst im Ganzen“ entwickeln kann (zit. nach: Ausst.-Kat. E. W. Nay 1902-1968. Bilder und Dokumente, Nürnberg und München 1980, S. 62). Nays künstlerische Entwicklung ist im Grunde bis auf die surrealen Landschaften, der ersten wirklich Nay’schen Bildthematik, immer unterlegt von Rhythmus und Dynamik, etwa von den klar gegliederten, die Gegenständlichkeit vereinfachenden 'Fischer-' und 'Lofoten-Bildern' bis zu den abstrakt strukturierten, aber noch den Rest von Figuration aus den in Frankreich entstehenden Kompositionen bewahrenden 'Hekate-Bildern'. Hier trifft man auf die inzwischen eingängig gewordenen Formen und Figurationen Nay’scher Ikonografie, mit denen Nay anstrebt, wie Werner Haftmann so treffend beschreibt, „die einzelnen farbigen Flächenschichten einmal faktisch auseinanderzulegen, sie als einzelne Qualitäten zu isolieren und durchzuarbeiten und als einzelne selbständige Elemente der räumlichen Planordnung, aber auch als isolierte Farbstimmen eindeutig festzulegen“ (Werner Haftmann, E. W. Nay, Köln 1991, S. 153). Höhepunkt der 'Hekate-Bilder' Die Aufarbeitung der Geschichte von Lots Weib, die sich auf der Flucht aus Sodom nicht umdrehen darf, scheint Nay mit seiner inneren Geschichte zu verbinden; im Gegensatz zu ihr blickt er nicht nur kompositorisch nach vorne und entwickelt und verbindet hier raffiniert ineinandergeschobene 'farbige Flächenschichten' mit 'isolierter Farbstimmung'. Bisher noch nicht verwendete Farbmischungen tauchen auf und vertiefen ein höchst differenziertes Kolorit. Der Farbauftrag, bisweilen leicht pastos, verstärkt eine eigentümlich kostbare Reliefwirkung, als handele es sich um ein höchst fremdartiges Gebilde: links die Stadt Sodom, auf die das von Gott geschüttete und vernichtende Feuer fällt; in der Mitte, das zur kristallinen Salzsäule erstarrte Weib in kalten Blautönen; neben ihr in aufgelöster Bewegung Lot, die zwei Kinder vor ihm antreibend, so wie die gesandten Engel ihn drängeln und zur Eile ermahnen. Durch die Dehnung der Formen fördert Nay eine zweidimensionale Spannung, steigert die Tragkraft und erhöht das Tempo. Trotz des traurigen Endes der Legende, eine durch den verbotenen Rückblick zur Salzsäule erstarrte Frau, verwandelt Nay seine Malerei voll heller Schönheit und strahlender Farbigkeit. Und dennoch ist auch in diesem großformatigen Bild das offene Element des Tragischen zu spüren. Die Bezeichnung 'Hekate-Bilder' Die Bezeichnung „Hekate-Bilder“ entsteht viel später, weiß Elisabeth Nay-Scheibler zu berichten. Als Nay sich 1950/51 bereits neuen Themen, den fugalen Bildformen zuwendet, besucht ihn sein verlässlicher Freund und Mentor, Ernst Gosebruch, langjähriger Direktor am Museum Folkwang in Essen und von den Nationalsozialisten im September 1933 entlassen. Er erkundigt sich nach den zuvor in Hofheim entstandenen Bildern, von denen er sich an nur einen Titel erinnert: „Tochter der Hekate“. So entsteht beiläufig ein Stilbegriff für eine Werkperiode der Jahre 1945-1948. Nay, der die Kriegsjahre in Frankreich als Kartenzeichner verbringt und von den Amerikanern ins Nachkriegsdeutschland entlassen wird, sucht nach einem neuen Anfang, nicht in Berlin, wo sein Atelier nicht mehr existiert. In der Nähe von Frankfurt, in Hofheim am Taunus, ermöglicht ihm die Künstlerin und spätere Galeristin Hanna Bekker vom Rath eine Bleibe im Atelier von Ottilie Roederstein. Die Bilder, die dort entstehen, wirken aufgebracht, erregen mit ihren heftigen Gesten und brennenden Farben, überzeugen mit einer unablässig verfolgten formalen Strategie. Die Widersprüche in seinem persönlichen Schicksal, so scheint es, regen Nay an zu einer bis dahin nicht bekannten Intensität. Im übertragenen Sinn kann man Nays 'Hekate-Bilder' der ersten Jahre nach dem Krieg als Werke verstehen, in denen er den düsteren Erinnerungen in formaler Gestalt Ausdruck verleiht, während seine Titel dem Interessierten einen winzigen Einblick in den geheimnisvollen Vorgang des künstlerischen Tuns geben. So ersetzt der Künstler die in Frankreich noch figurbetonten Erfindungen mit Themen aus der Literatur, aus der griechischen Mythologie und aus dem Alten Testament. Die zumeist erst nach Fertigstellung des Bildes von Nay vergebenen Titel lauten jetzt: Verkündigung, Paolo und Francesca, Tochter der Hekate, Sitzende vor dem Spiegel, Sibylle, Oberon, Salome, Eurydike, Hirte, Herbstlied, Kythera und Lots Weib. Das in Nays Bildern wiederkehrende Formenvokabular von Kreis-, Spindel-, Schachbrett- und Handformen ist in den 'Hekate-Bildern' sichtbar eingewoben in zumeist verschlüsselte Figuren- und Landschaftsassoziationen. Zudem verleihen bedeutungsträchtige Namen den 'Hekate-Bildern' einen mythischen Klang. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 17.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 346

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Gelbe Halbscheibe mit Weiß und Grau. 1926. Öl auf Malpappe, auf Holz. Wöbkemeier 313. Links unten signiert und datiert. 38,5 x 35,7 cm (15,1 x 14 in). • Geschlossene Provenienz. • Bei den konstruktivistischen Werken der 1920er Jahre handelt es sich um die auf dem internationalen Auktionsmarkt gesuchtesten Arbeiten des Künstlers. • 1974 Teil der umfassenden Einzelausstellung in der Kestner Gesellschaft, Hannover. • Das dieser Arbeit entsprechende Hinterglasbild befindet sich im Sprengel Museum, Hannover. • Dexels konsequente, puristische Formen und Kompositionen sichern ihm zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine herausragende Stellung unter den Konstruktivisten. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers. Sammlung Grete Dexel, Braunschweig. Galerie Bargera, Köln (um 1974, auf der Rahmenrückwand mit dem handschriftlich bezeichneten Galerieetikett). Privatsammlung Frankreich (1975 vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Belgien (1999 durch Erbschaft vom Vorgenannten). LITERATUR: Deutsches Kulturzentrum, Goethe-Institut, Paris, ab 15.2.1972, Faltblatt Nr. 11. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 229, S. 112 (auf der Rahmenrückwand mit dem handschriftlich und typografisch bezeichneten Ausstellungsetikett). Deutsche Konstruktivisten der 1920er Jahre. Baumeister, Buchheister, Burchartz, Dexel, Kandinsky, Kesting, Röhl, Stuckenberg, Vordemberge, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, 21.11.1974-31.1.1975, Kat.-Nr. 8 (mit dem Titel 'Komposition 1926'). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 206. Auktion, 5.6.1975, Los 362, S. 117 (mit Abb.). Nach einigen wenigen Jahren der figurativen Malerei mit expressionistischen und kubistischen Tendenzen findet Walter Dexel in den 1920er Jahren zu einer ganz freien, abstrakten Bildsprache ohne Bezüge zur Wirklichkeit. Durch seine Freundschaften und engen Beziehungen zu Bauhaus-Künstlern wie László Moholy-Nagy, dem Dadaisten Kurt Schwitters und dem De-Stijl-Künstler Theo van Doesburg lernt er die konstruktivistische Malerei kennen und löst sich um 1922 auch aufgrund dieser Einflüsse seines direkten künstlerischen Umfelds schließlich endgültig vom Gegenstand. Mit logischen, mathematisch-rationalen Regeln und der Konzentration auf wenige, einfache elementare Formen komponiert er nun klare, streng geometrische Gefüge in fast puristischer Reinheit, in denen Motiv und Hintergrund zu einer 'gemeinsamen' Fläche zusammenwachsen. In immer neuen Anordnungen und Variationen lotet Dexel das spannungsvolle Verhältnis von Farben, Formen, Linien und seltener auch Buchstaben und Ziffern innerhalb einer rechteckigen Bildfläche aus. Im Hinblick auf eine spätere Realisierung als Hinterglasbild schafft Dexel 1926 einige wenige, sehr starke Kompositionen in fast quadratischem Format. Das hier vorliegende, kontrastreiche Werk mit seiner fast poetischen Verbindung kräftiger, satter Farben und zarter Mischtöne sowie kantiger, eckiger Formen, feiner Linien und eines die Komposition aufbrechenden Halbrunds scheint er jedoch selbst für die gelungenste Komposition gehalten zu haben, denn genau diese entsteht im selben Jahr als Hinterglasbild. Heute ist es Teil der Sammlung des Sprengel Museums in Hannover. Dexel verfolgt sein Ziel mit einer unerschütterlichen Konsequenz, diese sichert ihm eine herausragende Stellung unter den Konstruktivisten seiner Zeit. Mehrfach stellt Dexel in der Berliner Galerie Der Sturm u. a. mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister aus. Auch die hier angebotene Arbeit beweist in ihrer stark konturierten, klaren Formensprache und einer ganz eigenen Poesie im Einsatz der Farben sowie in der Anordnung der Formen Dexels so bedeutende Rolle in der konstruktivistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, ebenso sein progressives Denken und seine innovative schöpferische Kraft, mit der sich sein frappierend zeitloses Schaffen auch im internationalen Vergleich bis heute zu behaupten weiß. [CH] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 18.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Gelbe Halbscheibe mit Weiß und Grau. 1926. Oil on cardboard, on panel. Wöbkemeier 313. Signed and dated in lower left. 38.5 x 35.7 cm (15.1 x 14 in). • Consistent provenance. • The constructivist works from the 1920s are the artist's most sought-after works on the international auction market. • In 1974 part of the comprehensive solo show at the Kestner Gesellschaft, Hanover. • The respective reverse glass painting is in the Sprengel Museum, Hanover. • Dexel's strictly puristic forms and compositions made for his prominent position among the Constructivists. PROVENANCE: From the artist's estate. Collection Grete Dexel, Brunswick. Galerie Bargera, Cologne (around 1974, with a gallery label on the reverse). Private collection France (acquired from aforementioned in 1975). Private collection Belgium (inherited from above in 1999). LITERATURE: Deutsches Kulturzentrum, Goethe-Institut, Paris, from February 15, 1972, leaflet no. 11. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hanover, January 25 - March 3, 1974, cat. no. 229, p. 112 (with a exhibition label on the reverse). Deutsche Konstruktivisten der 1920er Jahre. Baumeister, Buchheister, Burchartz, Dexel, Kandinsky, Kesting, Röhl, Stuckenberg, Vordemberge, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, November 21, 1974 - January 31, 1975, cat. no. 8 (titled 'Komposition 1926'). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 206th auction, 1975, lot 362, p. 117 (with illu.). After a few years of figurative painting with expressionist and cubist tendencies, Walter Dexel found a completely free, abstract visual language without any reference to reality in the 1920s. Through his friendships and close relationships with Bauhaus artists such as László Moholy-Nagy, the Dadaist Kurt Schwitters and the De Stijl artist Theo van Doesburg, he got to know constructivist painting. Around 1922 he eventually detached himself, also owed to the influences his artistic environment had on him, from the subject. With logical, mathematical-rational rules and the concentration on a few, simple elementary forms, he now composed clear, strictly geometric structures in almost puristic clarity, in which motif and background grow together and share a 'common' surface. In ever new arrangements and variations, Dexel explored the fascinating relationship between colors, shapes, lines and, more rarely, letters and numbers within a rectangular image space. With regards to a later realization as a reverse glass painting, Dexel created a few very strong compositions in an almost squared format in 1926. This work presented here, with its strong contrasts and an almost poetic combination of strong, rich colors and delicately mixed tones, as well as with angular shapes, fine lines and a semicircle that loosens the composition up, must have been a composition the artist himself considered particularly felicitous, as he made a reverse glass picture of it the same year. Today it is part of the collection of the Sprengel Museum in Hanover. Dexel pursues his goal with a strong consistency that earned him an outstanding position among the constructivists of his time. Dexel had several shows at the Berlin gallery Der Sturm, among others, with Oskar Schlemmer and Willi Baumeister. With its strong contours, the clear forms and its unique poetic touch in the use of colors and in the arrangement of the forms, the work offered here also testifies to Dexel's important role in Constructivism of the early 20th century, as well as to the progressiveness and innovative creativity through which his astonishingly timeless work stands out to this day. [CH] Called up: June 18, 2021 - ca. 18.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 367

Franz Marc - - 1880 München - 1916 Verdun Zwei gelbe Tiere (Zwei gelbe Rehe). 1912/13. Aquarell und Bleistift. Hoberg/Jansen B III XXVI S. 233 (ohne Abb.), Lankheit 621 (ohne Abb.). Auf gelblichem Maschinenpapier (am Falz perforiert). 17 x 10 cm (6,6 x 3,9 in), blattgroß. Aus dem Skizzenbuch XXVI von 1912/13. • Aquarelle in diesem Format gelten als die poetischsten Werke des Künstlers. • Aus dem Besitz der Familie des Künstlers blieb es bis heute in der Sammlung Ilse und Hermann Bode. • Als Dauerleihgabe im Sprengel Museum, Hannover. • Das Aquarell entsteht während der wichtigen Zeit des 'Blauen Reiter'. • In diesem nahezu ursprünglichen Zustand aus der besten Zeit kaum noch auf dem Markt zu finden. PROVENIENZ: Maria Marc, Ried (bis 1935/36). Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude (wohl seit 1936). Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Kunsthaus Zürich, 1934 (kein Kat.). Galerie Gutekunst & Klipstein, Bern, 1935 (kein Kat.). Kunstmuseum Basel, 1935 (kein Kat.). Kunsthaus Zürich, 13.1.-10.2.1935, Nr. 134. Franz Marc. Gedächtnisaustellung, 150. Jahre Ausstellung Kestner-Gesellschaft, Hannover, 4.3.-19.4.1936, Nr. 78 (aus hannoveranischem Privatbesitz, wohl Sammlung Hermann Bode). Zeitgenössische Kunst aus hannoverschem Privatbesitz, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1954, wohl Nr. 93. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum, Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 20 (mit Abb.). Sprengel Museum, Hannover (Dauerleihgabe bis Anfang 2021). „Gibt es für einen Künstler eine geheimnisvollere Idee als die, wie sich wohl die Natur in dem Auge eines Tieres spiegelt?“ Franz Marc, um 1911/12 Bei der Betrachtung dieses Aquarells - im Format etwas größer als eine Postkarte - gelingt es Franz Marc erneut, seine Ergriffenheit von der geheimnisvollen Schöpfungsmacht der Natur auf uns zu übertragen. Wir sind ergriffen von der Anmut der Darstellung, angetan von der erhabenen Formung der Tierkörper in fantasievoller Landschaft, angetan von der Wirkung der fein gesetzten Farben. Das Werk des Künstlers ist beseelt von tiefgreifenden Gefühlen für das Tier, welches sich instinktiv in der Natur bewegt, mit ihr verschmilzt, und bei all dem erscheint die Beobachtung des Künstlers nicht von dieser Welt: „Gibt es für einen Künstler eine geheimnisvollere Idee als die, wie sich wohl die Natur in dem Auge eines Tieres spiegelt? Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund? Wie armselig, seelenlos ist unsere Konvention, Tiere in eine Landschaft zu setzen, die unserm Auge zugehört, statt uns in die Seele des Tieres zu versenken, um dessen Bildkreis zu erraten. […] Was hat das Reh mit dem Weltbild zu tun, das wir sehen? Hat es irgendwelchen vernünftigen oder gar künstlerischen Sinn, das Reh zu malen, wie es unserer Netzhaut erscheint, oder in kubistischer Form, weil wir die Welt kubistisch fühlen? Wer sagt mir, daß das Reh die Welt kubistisch fühlt; es fühlt sie als ‚Reh‘, die Landschaft muß also ‚Reh‘ sein. Das ist ihr Prädikat“, formuliert Marc 1911/12, Gedanken, die Maria Marc 1920 veröffentlicht. (Zit. nach: Franz Marc. Briefe, Schriften und Aufzeichnungen, hrsg. von Günter Meißner, Leipzig 1989, S. 233) Franz Marc nimmt die Naturwissenschaft sehr ernst, vergräbt sich zudem in den Geist der Tier-Symbolik und kann sich so auf romantische Weise in ausgeprägter Poesie seinen mitunter träumerischen Vorstellungen nach einer ursprünglichen Welt hingeben. So bindet Marc die gelben Rehe ein in kreisförmige, geometrische Linien, die er aus der Haltung der Tiere heraus ableitet. Die hügelige Landschaft im Vorder- und Hintergrund wird in diesen Rhythmus runder Formgebilde eingeschlossen und gerät in einen kreisenden Bewegungsimpuls, entwickelt sich aus der Körperform der Tiere. Tier und Umwelt vereint der Künstler zu einer alle Bildebenen durchdringenden Synthese mit einer weich fließenden, organischen, dem Kubismus entlehnten Formensprache. Franz Marc ist fasziniert von der kubistischen Gestaltungsform, um die inhaltliche Aussage zu steigern, zu konzentrieren und sie mit seinen sinnbildlich aufgeladenen Farben zu besetzen. Nicht zuletzt spielt die Farbpalette in seinen Kompositionswelten eine höchst symbolische Rolle, wie hier das Gelb: „Gelb ist das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich“, schreibt Marc in einer längeren Überlegung über Farbtheorien im 19. Jahrhundert am 12. Dezember 1910 an seinen kürzlich in München gewonnenen Freund August Macke nach Bonn (August Macke, Franz Marc, Briefwechsel, Köln 1964, S. 28). [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 19.16 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 375

Paul Klee - - 1879 Münchenbuchsee (Schweiz) - 1940 Muralto/Locarno Grundverhexte Landschaft. 1924. Federzeichnung und Aquarell. Klee 3521. Rechts unten signiert und betitelt sowie unten mittig unterhalb der Darstellung datiert und mit der Werknummer '149' bezeichnet. Auf Bütten von Ingres, original auf Karton montiert, auf Malpappe. 28,5 x 32,5 cm (11,2 x 12,7 in), Blattgröße. Unterlagekarton: 32,5 x 47,9 cm (12,8 x 18,9 in). [CH]. • Seit Entstehung Teil der bedeutenden Sammlung Ilse und Hermann Bode. • Motivisch singuläres Werk mit der für Klee so charakteristischen Bildsprache und klaren Formulierung. • Surreale Komposition aus seiner wichtigen, erfindungsreichen Bauhaus-Zeit. • Bereits 1931 erstmals ausgestellt (Kestner Gesellschaft). • Paul Klee überrascht mit erstaunlichen Bildideen, beseelt von wundervollen Fantasien. PROVENIENZ: Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude (direkt vom Künstler erworben. In seinem Œuvrekatalog vermerkt Klee: 'Dr Bode Zahnarzt in Hannover 300 GM'). Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Paul Klee. Gemälde, Aquarelle, Graphik 1903-1930, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 7.3.-5.4.1931. Paul Klee, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 20.5.-22.6.1952, Kat.-Nr. 84. Zeitgenössische Kunst aus hannoverschem Privatbesitz, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1954, Kat.-Nr. 80 (auf Malpappe verso mit Ausstellungsetikett). Die Pelikan-Kunstsammlung, Kunstverein Hannover, 28.4.-16.6.1963. Die Pelikan-Kunstsammlung, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 8.1.-7.2.1965, Kat.-Nr. 69 (ohne Abb.). Paul Klee. Das Werk der Jahre 1919-1933 (Gemälde, Handzeichnungen, Druckgraphik), Kunsthalle Köln, 11.4.-4.6.1979, Kat.-Nr. 137 (mit Abb.). Paul Klee. Sonderklasse, unverkäuflich, Zentrum Paul Klee, Bern, 21.10.2014-1.2.2015, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 1.3.-25.5.2015, S. 594. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 21 (mit Abb.). Sprengel Museum, Hannover (als Leihgabe bis Frühjahr 2021, auf der Malpappe verso mit dem teils handschriftlich, teils typografisch bezeichneten Etikett). LITERATUR: Bernd Rau, Kunstmuseum Hannover und Sammlung Sprengel, Bestandskatalog Paul Klee. Gemälde, farbige Blätter, Zeichnungen, druckgraphische Werke, Hannover 1980, Kat.-Nr. A5 (mit Abb.). 'Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet.' Paul Klee 1924 in einem Vortrag in Jena. 'Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet.' Paul Klee, Über die moderne Kunst, Bern 1945, S. 53. Paul Klees Bildideen zu entschlüsseln ist ein zumeist spekulatives Unterfangen. Vielmehr gilt es, sich seinen wundervollen Fantasien hinzugeben und sie auf sich wirken zu lassen. 'Grundverhexte Landschaft' ist so ein Blatt, das sich zwar beschreiben lässt, Zusammenhänge und Vermutungen sich jedoch nicht unbedingt schlüssig darlegen lassen. Oder vielleicht doch? 1924, das Jahr der Entstehung, dürfte einige Aufregung im Leben des Bauhauslehrers parat gehabt haben: Am 7. Januar eröffnet Katherine Dreier, Malerin und Kunstsammlerin, für Klee die erste Einzelausstellung in der New Yorker Kunstvereinigung 'Société Anonyme'. Etwas zeitversetzt hält Klee am 26. Januar den erst 1945 publizierten Vortrag 'Über die moderne Kunst' im Kunstverein in Jena anlässlich einer Ausstellung seiner jüngsten Arbeiten. Ende März gründen Klee, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die Künstlergruppe 'Die Blauen Vier'. Begleitet wird das vor allem für den amerikanischen Markt gedachte Projekt von der Malerin Emmy (Galka) Scheyer, die seit 1919 für Jawlensky händlerisch tätig ist. Und im Dezember geben Walter Gropius und die Meister am Bauhaus wegen massiven Budgetkürzungen die Auflösung des Staatlichen Bauhauses in Weimar bekannt. Für Klee wohl ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Betrachten wir die surreal wirkende 'Grundverhexte Landschaft' eingehender, so ist für die Analyse ein Blick in den 1924 von Klee in Jena gehaltenen Vortrag aufschlussreich. In diesem überschreibt der Künstler einen Abschnitt mit 'Vom Vorbildlichen zum Urbildlichen!' und führt dann aus: 'Anmaßend wird der Künstler, der dabei bald irgendwo stecken bleibt. Berufen aber sind die Künstler, die heute bis in einige Nähe jenes geheimen Grundes dringen, wo das Urgesetz die Entwicklungen speist. Da, wo das Zentralorgan aller zeitlich-räumlichen Bewegtheit, heiße es nun Hirn oder Herz der Schöpfung, alle Funktionen veranlaßt, wer möchte da als Künstler nicht wohnen? Im Schoße der Natur, im Urgrund der Schöpfung, wo der geheime Schlüssel zu allem verwahrt liegt? Aber nicht alle sollen dahin! Jeder soll sich da bewegen, wohin ihn der Schlag seines Herzens verweist. So hatten zu ihrer Zeit unsere gestrigen Antipoden, die Impressionisten völlig recht, bei den Wurzelschößlingen, beim Bodengestrüpp der täglichen Erscheinungen zu wohnen. Unser pochendes Herz aber treibt uns hinab, tief hinunter zum Urgrund. Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet. Dann werden jene Kuriosa zu Realitäten, zu Realitäten der Kunst, welche das Leben etwas weiter machen, als es durchschnittlich scheint. Weil sie nicht nur Gesehenes mehr oder weniger temperamentvoll wiedergeben, sondern geheim Erschautes sichtbar machen.' (Paul Klee, Über die moderne Kunst, Bern 1945, S. 47). Natürlich sind Klees Bemerkungen über die moderne Kunst auch von seiner schier endlosen Poesie getragen. Sie mag in gewisser Weise seine Lehre am Bauhaus spiegeln, die er für seine Schüler entwickelt und für sie auch immer wieder von neuem belebt. Und doch darf man zur Dechiffrierung der 'Grundverhexten Landschaft' diese kurze Passage fast wörtlich zugrunde legen, um dieser 'fantastischen' Landschaft die Sinnfälligkeit zu entlocken. Entschlüsselt ist sie damit nicht, auch wenn Assoziationen reichlich hervortreten, je intensiver wir das im Raum schwebende Gebilde betrachten. Aus einer Ur-Blase irgendwo im gigantischen Kosmos schwimmend, gefüllt mit lebengebendem Plasma, so könnte man beginnen, erwächst eine Entwicklungslinie, an der entlang Mikroben die Photosynthese entwickeln, um damit das Wachsen der Urahnen von Pflanzen und Tieren zu ermöglichen. Am Ende überführt Klee die mit erotischen Bezügen angereicherte Linie, versehen mit stabilisierenden Gebilden, in eine zielgenaue Richtung: Das Ziel noch im Nichts wäre der Evolutionstheorie zufolge die Geburt der Primaten. Zeichnet Klee also den Beginn einer verkürzten Evolutionslinie für die Entwicklung der Erde? Vielleicht. 'Es wird niemand einfallen, vom Baum zu verlangen, daß er die Krone genauso bilde, wie die Wurzel', so Klee noch einmal in seinem Vortrag. 'Jeder wird verstehen, daß kein exaktes Spiegelverhältnis zwischen unten und oben sein kann. Es ist klar, daß die verschiedenen Funktionen in verschiedenen Elementarbereichen lebhafte Abweichungen zeitigen müssen.' (ebd., S. 13). 'Grundverhexte Landschaft' ist ein erstaunliches Gebilde, das irgendwo in den weiten Galaxien schwebt und uns mit Paul Klees neugierig machender Findung eine traumhafte Begegnung beschert. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 19.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 38

Deutschrömer - - Bildnis einer Römerin. Um 1860/70. Öl auf Leinwand. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert sowie mit Etikett, dort nummeriert und bezeichnet 'Feuerbach'. 47 x 35,5 cm (18,5 x 13,9 in). PROVENIENZ: Galerie Fritz Zickel, Berlin (bis 1930, Kunsthaus Lempertz, 25.11.1930, dort als Anselm Feuerbach angeboten, mit Echtheitsbestätigung von Hermann Uhde-Bernays). Sammlung Theodor Johannsen, Wedel (wohl 1930 vom Vorgenannten erworben). Seither in Familienbesitz. LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, Galerie Fritz Zickel, Berlin: wegen völliger Aufgabe des Geschäfts und Löschung der Firma Fritz Zickel im Handelsregister, Versteigerung 25.11.1930, Los 16 (mit Abb., angeboten als Anselm Feuerbach: Mädchenkopf im scharfen Profil nach links, Römerin mit Korallen-Halskette; mit Echtheitsbestätigung von Hermann Uhde-Bernays). Als im frühen 19. Jahrhundert zahlreiche Maler in die zum Sehnsuchtsort und Zentrum der Kunst gewordene Stadt Rom aufbrechen, entwickelt sich neben der Verehrung der Schöpfungen von Antike und Renaissance auch ein regelrechter Kult um die Schönheit der Römerinnen. In der Vorstellung der Künstler bereits als Idealtypus vorhanden, waren diese stets auf der Suche nach dessen realer Entsprechung. Der Modellkult beginnt um 1820 mit der „Entdeckung“ Vittoria Caldonis durch August Kestner, der die Winzerstochter bei einem Ausritt durch Albano im Türeingang ihres einfachen Hauses sitzen sieht. Schnell avanciert das einfache Mädchen zum begehrten Modell, das durch seine unverstellte Natürlichkeit und seine Schönheit zahlreichen Malern als perfekte Projektionsfläche dient - mal als Bauernmädchen, als feine Dame, als Modellgesicht für Madonnengestalten -, ohne dass ihre Individualität jemals zum Vorschein gebracht wird. Anders als die zahlreichen Berufsmodelle, die oftmals wie beispielsweise an der französischen Akademie theatralische und gekünstelte Posen einnehmen oder zwischen Piazza Barberini und Piazza di Spagna in folkloristischer Tracht bereitstehen, sind solche eigenen Entdeckungen für die Künstler viel interessanter, da sie Zeugnis ästhetischer Urteilskraft sind. Oftmals gehen diese auch mit einer Ausschließlichkeit einher, die nicht selten in einer Liebesbeziehung endet, wie es zwischen Anselm Feuerbach und Anna Risi, genannt Nanna, der Fall ist. Auch Feuerbach verbreitet die Erzählung „seiner“ Entdeckung der verheirateten Nanna, Schustersfrau in Trastevere, die er bei einem Spaziergang entdeckt und die für ihn schließlich Mann und Kind verlässt. Feuerbach überschüttet sie mit Geschenken und präsentiert sie stolz in der Stadt. Nanna wird in den 1860er Jahren mit ihrer melancholischen Schwere und ihrer herben, ehrfurchtsgebietenden Hoheit zu seiner wesentlichen Inspirationsquelle für Bildnisse und mythologische Szenen. Auf Nanna, die ihn schließlich wegen eines reichen Engländers 1865 verlässt, folgt um 1867 Lucia Brunacci, der Feuerbach auf der Piazza Barberini begegnet. Ihre Gesichtszüge, von denen Feuerbach ebenso Porträts und Studienköpfe anfertigt, sind jedoch in den folgenden Gemälden schwer von denen Nannas zu trennen. Nicht nur bei Feuerbach überlagert der Typus der Römerin oftmals die Individualität der Dargestellten. Auch hier bildet sich in den Zügen der Porträtierten die Vorstellung einer unnahbaren und ehrfurchtsgebietenden Schönheit ab, der eine gewisse überzeitliche Größe antiken und renaissancehaften Charakters innewohnt. Sicherlich veranlasste die Qualität des Bildnisses den Feuerbach-Kenner Hermann Uhde-Bernays zu einer Zuschreibung an Feuerbach, erwähnt doch auch Julius Allgeyer für 1868 einen lebensgroßen „Studienkopf im Profil nach links“ als eines der ersten Porträts Lucias. Ob es sich tatsächlich um Lucia Brunacci oder ein anderes Modell handelt, ist schwer eindeutig festzustellen, da kaum wirklich aussagekräftige Bildnisse auszumachen sind, in denen das Modell mehr ist als der Anlass zur Darstellung eines bestimmten aktuellen Typus, der auch hier zum Tragen kommt. Mit malerischer Zurückhaltung wird die herbe Physiognomie mit dem kräftigen schwarzen Haar im Profil vor olivfarbenem Hintergrund platziert. Als einziger Schmuck unterstreicht die zweireihige charakteristisch italienische Korallenkette farblich das frische, fein modellierte Inkarnat. Der weiße, antikisierende Leinenüberwurf über den Schultern lenkt in keinster Weise von ihrer edlen und schlichten, unnahbaren Schönheit ab und perfektioniert so den Eindruck der reservierten Eleganz des Bildnisses. [KT] Aufrufzeit: 17.06.2021 - ca. 17.49 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONDeutschrömer -Bildnis einer Römerin. Um 1860/70. Oil on canvas. Numbered and with a label on the reverse, there numbered and inscribed 'Feuerbach'. 47 x 35.5 cm (18.5 x 13.9 in). PROVENANCE: Galerie Fritz Zickel, Berlin (until 1930, Kunsthaus Lempertz, November 25, 1930, there offered as a work by Anselm Feuerbach, with a certificate of authneticity from Hermann Uhde-Bernays). Collection Theodor Johannsen, Wedel (presumably acquired from the above in 1930). Ever since family-owned. LITERATURE: Kunsthaus Lempertz, Cologne, Galerie Fritz Zickel, Berlin: due to the complete abandonment of the business and deletion of the Fritz Zickel company in the commercial register, auction on November 25, 1930, lot 16 (with illu., offered as Anselm Feuerbach: Mädchenkopf im scharfen Profil nach links, Römerin mit Korallen-Halskette; with a certificate of authneticity from Hermann Uhde-Bernays). Called up: June 17, 2021 - ca. 17.49 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 401

Joseph Beuys - - 1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Tierfrau 1. 1954. Bleistiftzeichnung. Oben mittig signiert, datiert und betitelt, verso abermals signiert, betitelt sowie bezeichnet 'Entwurf für Plastik'. Auf Velin. 26 x 35,5 cm (10,2 x 13,9 in). [EH]. • Außerordentlich frühe Tierfrau-Zeichnung. • 1954 bezieht Beuys sein erstes eigenes Atelier in Düsseldorf-Heerdt. • Joseph Beuys’ Zeichnungen sind filigran und zart. • Die Tierfrau gewährt Joseph Beuys seelisches und physisches Material. PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland (1978 vom Künstler erworben). AUSSTELLUNG: Joseph Beuys: Wo ist Element 3?, Ketterer Kunst, Berlin, 26.3.–22.5.2021. Das Thema der Tierfrau taucht bereits Ende der 1940er Jahre in den Zeichnungen von Beuys in immer wieder neuen Wendungen auf, die schließlich 1984 zu einem Bronzeguss eines Entwurfs von 1949 führen. Wie auf der hier besprochenen Zeichnung sind die weiblichen Gestalten in den frühen Blättern gebeugt oder sich aufrichtend gezeigt. In der Zeichnung „Tierfrau und Tier“ von 1956, die auf der Einladungskarte 1974 in Krefeld abgebildet ist, sind weibliches Tier und Frau in paralleler gebeugter Haltung zu sehen, physiologisch haben sich die Brüste im Laufe der Evolution von ihrer Lage zwischen den Hinterläufen zum Oberkörper verschoben. Aus der Sammlung Bastian zeigt der Katalog der Düsseldorfer Ausstellung von 1991 ein Blatt in Braunkreuz-Ölfarbe von 1962, das wiederum das Motiv der gebeugten Frauenfigur aufgreift. Beuys zeigt nicht nur die Verbundenheit der Frau mit der Erde und der Tierwelt. Die gebeugte weibliche Figur spielt auch auf die griechische Gaia, die personifizierte Erde an, die Gebärende, die alles Leben hervorbringt und auch die Toten in sich aufnimmt. Beuys sagt dazu in einem Interview: „Die Frau hat sehr viel Elementares in sich. Der Mann hat sehr stark die materialistische Entwicklung auf die Todesprinzipien durchgemacht […] Deswegen muß diese Kraft, die die Frau in sich hat, jetzt kommen.“ (Zit. nach: Ausst.-Kat. Joseph Beuys. Eine innere Mongolei. Dschingis Khan, Schamanen, Aktricen. Ölfarben, Wasserfarben und Bleistiftzeichnungen aus der Sammlung van der Grinten, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1990, S. 211). [Eugen Blume] Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 12.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONJoseph Beuys -1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Tierfrau 1. 1954. Pencil drawing. Signed, dated and titled in top center, verso once more signed, titled and inscribed 'Entwurf für Plastik'. On wove paper. 26 x 35.5 cm (10.2 x 13.9 in). • Very early Animal Woman drawing. • In 1954 Beuys had his first own studio in Düsseldorf-Heerdt • Joseph Beuys’ drawings are very delicate and subtle • The Animal Woman offers Beuys both spiritual and physical material. PROVENANCE: Private collection Germany (acquired from the artist in 1978). EXHIBITION: Joseph Beuys: Wo ist Element 3?, Ketterer Kunst, Berlin, March 26 – May 22, 2021. The subject of the animal woman appeared in Beuys' drawings as early as in the late 1940s, based on them he eventually created a bronze in 1984. As in the drawing offered here, the female figures in the early sheets are depicted in bent or upright posture. In the drawing 'Tierfrau und Tier' from 1956, which was on an invitation card from 1974, the female animal and woman are shown in same bent posture. Physiologically, the breasts have moved from their position between the hind legs to the upper body in the course of evolution. A catalog of the Düsseldorf exhibition from 1991o fworks from the Collection Bastian shows a sheet in ‘Braunkreuz‘ oil paint from 1962, which, in return, takes up the motif of the stooped female figure. Beuys not only shows the connection between woman and Earth and the animal world, as the stooped female figure also alludes to the Greek goddess Gaia, the personification of Earth, the parturient, who creates life and also takes in the dead. Beuys said in an interview: “There are a lot of elemental things about women. Man has gone through a materialistic development on the principles of deat [..] That is why we now need the power that the woman has in her.” (Quote from: ex. cat. Joseph Beuys. Eine innere Mongolei. Dschingis Khan, Schamanen, Aktricen. Ölfarben, Wasserfarben und Bleistiftzeichnungen aus der Sammlung van der Grinten, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1990, p. 211). [Eugen Blume] Called up: June 19, 2021 - ca. 12.01 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 445

Julius Bissier - - 1893 Freiburg i. Br. - 1965 Ascona 28. Dez 58 II. 1958. Eiöltempera auf Leinen. Links unten signiert und datiert '28. Dez 58'. 18,5 x 21,3 cm (7,2 x 8,3 in). [CH]. • Im Entstehungsjahr der hier angebotenen Arbeit wird Bissier mit einer ersten großen Retrospektive in der Kestner Gesellschaft in Hannover geehrt (Wanderausstellung, anschließend in der Kunsthalle Bremen, im Städtischen Museum, Duisburg, u. a.). • Im selben Jahr folgt eine Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig. Das Werk ist im Archivio Bissier, Ascona, unter der Archiv-Referenz '28. Dez 58 II/7+8 III.Diap' verzeichnet. Wir danken für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Moeller Fine Art Ltd., London. Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben). Im Jahr 1961 übersiedelt Bissier von Hagnau am Bodensee, wo er seit 1939 wohnt, ins Tessin. In Ascona lebt er in der Casa Rondine, einem kleinen ehemaligen Weingärtnerhaus, in dem sich heute das Archiv Bissier befindet. Hier fotografiert er, spielt Cello und empfängt viele Freunde, darunter den ab 1960 in Basel lebenden Mark Tobey, den bei Locarno lebenden Hans Arp und Erich Kästner, der sich in den 1960er Jahren häufig im Tessin aufhält. Aber auch mit so namhaften Kunsthistorikern wie Werner Schmalenbach, Will Grohmann und Werner Haftmann pflegt Bissier Freundschaften. In der Folge der von Werner Schmalenbach 1958 zunächst für die Kestner Gesellschaft in Hannover konzipierten retrospektiven Ausstellung setzt der späte, aber internationale Ruhm der Kunst Julius Bissiers ein. Eine Kunst, die stark von der Lektüre europäischer wie auch ostasiatischer Philosophie geprägt ist. Ausgehend von den Werken des Baseler Altertumsforschers Johann Jakob Bachofen, die Bissier bereits 1936/37 studiert, lässt er sich in den letzten Jahren seines Leben durch Fragmente von Heraklit, Texte zum Zen-Buddhismus sowie zum Taoismus, aber auch durch Bücher des chinesischen Schriftstellers Lin Yutang von der chinesischen Kultur inspirieren. Ab Mitte der 1950er Jahre verschwindet in Bissiers Werk jeglicher konkrete Verweis auf eine imaginierte Zeichenhaftigkeit. Bis zu seinem Tod im Jahr 1965 werden seine Bildfindungen immer einfacher, reduzierter und gerade dadurch auch kühner und radikaler. Konnten in den vorherigen Werken meist noch zeichenhafte Gestaltungen beschrieben werden, wie eine Reihe von Gefäßen ('1. Mai 62'), so erlangt hier die Formensprache einen kaum mehr zu steigernden Grad an Freiheit im Ausdruck. Diesen Werken ist - und sei es nur in einem einzigen Pinselschwung - das Fehlen jedweder aggressiven, ostentativen oder aufzeigenden Geste eigen. Die Malerei lebt ganz aus dem Geist einer intensiven Spiritualität, einer friedfertigen Meditation. Und nicht nur dem Künstler ist diese Haltung eigen. Im Schauen, im Sinnen, im Lauschen der Werke weitet sich dieses Wissen in den Betrachtern aus. Im Sinn einer tagebuchartigen Ordnung ist für Julius Bissier typisch, die Zeichnungen mit Ort und Tag zu versehen, um damit auch das 'Serielle' seiner Arbeitsweise herauszustellen. [MvL] Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 13.18 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).ENGLISH VERSIONJulius Bissier -1893 Freiburg i. Br. - 1965 Ascona 28. Dez 58 II. 1958. Egg and oil tempera on linen. Signed and dated '28. Dez 58' in lower left. 18.5 x 21.3 cm (7.2 x 8.3 in). [CH]. • The year this work was made Bissier was honored in a first grand retrospective at the Kestner-Gesellschaft in Hanover (travelling exhibition with stops at, among others, the Kunsthalle Bremen, the Städtische Museum, Duisburg). • The same year the artist also participated in the XXIX Venice Biennial. The work is registered at the Archivio Bissier, Ascona, with the archive reference '28. Dez 58 II/7+8 III.Diap'. We are grateful for the kind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Moeller Fine Art Ltd., London. Deutsche Bank Collection (acquired from aforementioned). Called up: June 19, 2021 - ca. 13.18 h +/- 20 min. This lot can only be purchased subject to regular taxation (R).

Lot 461

Heinz Mack - - 1931 Lollar/Hessen - lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza Klassische Farbchromatik. 1966. Pastell. Mittig rechts signiert und datiert. Auf festem Velin von Hahnemühle (mit den Wasserzeichen). 106 x 78,5 cm (41,7 x 30,9 in), Blattgröße. [CH]. • Charakteristische Farbchromatik des großen 'ZERO'-Künstlers. • Mit seinen leuchtkräftigen, nuancierten Farbverläufen lässt Heinz Mack allein die Farbe sprechen. • Mithilfe der Rasterung verleiht er dem changierenden Farbfeld eine eindrucksvolle Lebendigkeit. • 1965 zeigt die Kestner Gesellschaft, Hannover, eine umfassende Ausstellung der 'ZERO'-Kunst von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. • 1959 und 1964 stellt der Künstler auf der documenta II und III aus. 1970 vertritt er die Bundesrepublik Deutschland auf der XXXV. Biennale in Venedig. PROVENIENZ: Galerie Heinz Holtmann, Köln. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (vom Vorgenannten erworben). Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 13.48 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHeinz Mack -1931 Lollar/Hessen - lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza Klassische Farbchromatik. 1966. Pastel. Signed and dated in right center. On firm Hahnemühle wove paper (with the watermark). 106 x 78.5 cm (41.7 x 30.9 in), size of sheet. [CH]. • In the great ZERO artis's characteristic chromaticity. • With his radiant nuanced color streaks Heinz Mack lets the color alone speak. • Color field with an impressive vibrancy. • In 1965 the Kestner-Gesellschaft, Hanover, showed a comprehensive exhibition of the Zero art of Heinz Mack, Otto Piene and Günther Uecker. • In 1959 and 1964 the artist showed works at documenta II and III. In 1970 he represented Germany at the XXXV. Venice Biennial. PROVENANCE: Galerie Heinz Holtmann, Cologne. Private collection North Rhine-Westphalia (acquired from the above). Called up: June 19, 2021 - ca. 13.48 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 498

Richard Oelze - - 1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Wald. 1963/64. Öl auf Leinwand. Schmied 126. Links unten signiert. 128 x 160 cm (50,3 x 62,9 in). [EH]. • Das in seiner unverkennbaren Bildsprache gehaltene Werk ist im Entstehungsjahr auf der documenta III ausgestellt. • Größte bisher auf dem internationalen Auktionsmarkt angebotene Arbeit Richard Oelzes (Quelle: artprice.com). • Einer der bedeutendsten deutschen Maler des Surrealismus. • In den 1930er Jahren wendet der frühere Bauhausschüler sich den Surrealisten zu. • Werke von Richard Oelze befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, dem Städel Museum, Frankfurt a. M., und im Israel Museum, Jerusalem. PROVENIENZ: Galerie Pels-Leusden, Berlin (Katalog 1986, Abb. S. 75). Privatsammlung. AUSSTELLUNG: Deutscher Künstlerbund, Berlin 1964, Kat.-Nr. 129, Abb. S. 143. documenta III, Kassel, 1964, Bd. 1, S. 376 mit Abb. (verso auf dem Rahmen mit einem fragmentarischen Etikett). Kestner Gesellschaft, Hannover, 1964, Kat.-Nr. 111. Richard Oelze, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 11.5.-20.6.1965, Kat.-Nr. 111. 50 Jahre Bauhaus, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1968, Kat.-Nr. 225, Abb. S. 289 (verso auf dem Rahmen mit einem Etikett). Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof (Dauerleihgabe 1969 - 1972). LITERATUR: Jahrbuch des Wallraf-Richartz-Museum, Nr. 31, 1969, S. 300. Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 15.24 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONRichard Oelze -1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Wald. 1963/64. Oil on canvas. Schmied 126. Signed in lower left. 128 x 160 cm (50.3 x 62.9 in). [EH]. • The work in the artist's unmistakable style was shown at documenta II the year it was created. • Largest work by Richard Oelze ever to be offered on the international auction market (source: artprice.com). • One of the most important German painters of Surrealism. • In the 1930s the former Bauhaus student turned to Surrealism. • Works by Richard Oelze are in posession of, among others, the Museum of Modern Art, New York, the Städel Museum, Frankfurt a. M., and the Israel Museum, Jerusalem. PROVENANCE: Galerie Pels-Leusden, Berlin (catalog 1986, illu. on p. 75). Private collection. EXHIBITION: Deutscher Künstlerbund, Berlin 1964, cat. no. 129, illu. on p. 143. documenta III, Kassel, 1964, vol. 1, p. 376 with illu. (with a fragmentarily preserved label on the reverse). Kestner Gesellschaft, Hanover, 1964, cat. no. 111. Richard Oelze, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, May 11 - June 20, 1965, cat. no. 111. 50 Jahre Bauhaus, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1968, cat. no. 225, illu. on p. 289 (with a label on the reverse). LITERATURE: Jahrbuch des Wallraf-Richartz-Museum, no. 31, 1969, p. 300. Called up: June 19, 2021 - ca. 15.24 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 315

BRAUER, ARIK (ERICH)Wien 1929 - 2021Titel: Photograph. Technik: Öl auf Holz.Maße: 62,5 x 42,5cm.Bezeichnung: Signiert unten links: BRAUER. Bezeichnet verso: Fotograf 88 (eingekreist). Sockel/Rahmen: Modellrahmen. Provenienz- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenLiteratur:-Schmied, Wieland: Arik Brauer, Wien 1972, WVZ.-Nr. 160, Abb. Ausstellungen:- Kestner Gesellschaft, Hannover 1965, Kat.-Nr. 35 (Aufkleber)Der 1929 in Wien geborene Arik Brauer, bürgerlich Erich Brauer, gilt als Universalkünstler - neben der Malerei arbeitete er als Architekt, Bühnenautor, Dichter und Sänger. Während seiner klassischen künstlerischen Ausbildung von 1946 bis 1951 an der Akademie in Wien, lernt er bei Albert Paris von Gütersloh, der sich als Mentor der Wiener Schule des Phantastischen Realismus einen Namen gemacht hat. Als eine Gegenposition zur abstrakten Malerei ist diese Gruppe in den fünfziger Jahren einem figurativen, surreal-manierierten Stil und der Ablehnung der Abstraktion verbunden, wobei sie den klassischen Realismus und die Kunst der Altmeister aufgreift. Innerhalb dieser Künstlergruppe, um Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Wolfgang Hutter, erlangt Arik Brauer internationalen Erfolg.Beeinflusst von Werken Pieter Breughels und Hieronymus Bosch entwickelt Arik Brauer seinen ganz persönlichen Bildtypus, der sich zwischen altmeisterlicher Technik und phantastischem Surrealismus entfaltet. Charakteristisch für Brauers Werke ist die Darstellung von Mythologie und Traumwelten, aber auch politische und gesellschaftliche Missstände werden in seinen Werken thematisiert. Mit großer Akribie und geschulter Technik bringt der diese Sujets in kräftigen, bunten Farben und in phantasievoller Malerei auf die Leinwand. So auch in unserem hier angebotenen Werk, indem Brauer eine märchenhafte Gestalt inmitten einer surrealistischen Traumwelt bis ins kleinste Detail ausarbeitet und es so zu einem herausragenden Beispiel des Phantastischen Realismus wird. Erläuterungen zum KatalogArik (Erich) Brauer Österreich Wiener Schule Fantastischer Realismus Nachkriegskunst Unikate Figur / Figuren Gemälde Öl Landschaft BRAUER, ARIK (ERICH)Vienna 1929 - 2021Title: Photograph. Technique: Oil on woodMeasurement: 62,5 x 42,5cm.Notation: Signed lower left: BRAUER. Inscribed verso: Fotograf 88 (circled). Frame/Pedestal: Craftman's frame. Provenance:- Private collection North Rhine-Westphalia Literature:-Schmied, Wieland: Arik Brauer, Vienna 1972, cat. rais. no. 160, ill. Exhibitions:- Kestner Gesellschaft, Hanover 1965, cat. no. 35 (label). Explanations to the Catalogue

Lot 36

KANDINSKY, WASSILY1866 Moskau - 1944 Neuilly-sur-SeineTitel: Das Kleine Blau. Datierung: 1924. Technik: Aquarell auf Papier. 48,6 x 33,6cm (Auf Karton aufgezogen (62 x 45,5cm)cm. Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unten links: K/24. Bezeichnet auf dem Rückkarton verso: N° 150/1924 "Das Kleine Blau". Provenienz:- Kandinsky Gesellschaft, Hannover (1925 durch Dr. Hermann Bode erworben)- Frowis Roewe, Boston (Enkelin von Hermann Bode)- Privatsammlung Niedersachsen- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenAusstellungen:- Galerie Neue Kunst Fides (Rudolf Probst), Dresden 1924 - Neues Museum Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein und Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst, 1925, Nr. 41- Ruhmeshalle, Barmen (Wuppertal) 1925- Gemäldegalerie Bochum, 1925- Galerie Nierendorf, Düsseldorf 1925- Kestner Gesellschaft, Hannover 1954, Nr. 72Literatur:- Barnett, Vivian Endicott: Kandinsky - Werkverzeichnis der Aquarelle, Bd. II, 1900-1922-1944, München 1992, WVZ.-Nr. 708- Handschriftliche Liste des Künstlers: Aquarelle: vii 1924, 150 (Das Kleine Blau)"Schließlich entstammt die Kunst nie nur dem Kopf allein. Wir kennen große Malerei, die einzig dem Herzen entsprungen ist. Im allgemeinen ist das ideale Gleichgewicht zwischen Kopf (Bewußtseins-Moment) und Herz (Unbewußtseins-Moment, Intuition) ein Gesetz der Schöpfung, ein Gesetz so alt wie die Menschheit."(Kandinsky: Essay über Kunst und Künstler, Max Bill (Hrsg.), Bern 1973 (3. Aufl.), S. 172)Während seines "Exils" in Moskau von 1916 bis 1921 beteiligt sich Wassily Kandinsky aktiv an der Neuordnung der dortigen Kunstszene nach der russischen Revolution. So ist er Mitglied der Kunstsektion im Volkskommissariat für Volkserziehung und Professor an der Kunstakademie. 1918 gründet er das Institut für künstlerische Kultur und lehrt 1920 als Professor an der Moskauer Universität. Im Jahr darauf gründet er die Akademie für Künstlerische Wissenschaften, deren Vizepräsident er ist. Kurz darauf kehrt er nach Deutschland zurück, da seine Kunstauffassung von den Vertretern des Konstruktivismus als subjektiv und bourgeois abgelehnt wird und ein freies Kunstschaffen durch den Regierungskurs immer schwieriger wird. Im Juni 1922 beruft ihn dann Walter Gropius als Professor an das Staatliche Bauhaus in Weimar. Hier übernimmt er neben der Leitung der Werkstatt für Wandmalerei einen Teil der Grundausbildung. Schnell wird er wieder von der deutschen Kunstwelt aufgenommen und beteiligt sich an mehreren Ausstellungen. Darüber hinaus leistet er mit seinen Lehren und Schriften einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der abstrakten Kunst auf internationaler Ebene. In der Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus und den sachlichen und funktionalen Grundsätzen des Bauhauses wendet sich Kandinsky Anfang der 1920er Jahre zunehmend von den frei fließenden, unregelmäßigen Linien und Formen seiner früheren Arbeiten ab und gelangt zu einer eher geometrischen Form der Abstraktion. Dabei sucht er nicht wie die Konstruktivisten, alles Individuelle, Gefühle, Emotionen und Intuition zu unterdrücken. Ihm geht es vielmehr darum, den komplexen Konstruktions- und Formenprinzipien eine spontane und intuitive Gestaltungsform entgegenzusetzen. Wichtigstes Moment hierfür ist ihm immer die "innere Notwendigkeit", denn ohne sie ist die Form ein "lebloses, totes Scheinwerk". (vgl. Kandinsky, s.o., S. 38). So erforscht Kandinsky in unserem Aquarell von 1924 die wechselseitigen Beziehungen, die sich aus der sorgfältigen Kombination abstrakter Formen und Farben ergeben. Ohne ein schematisches Raster schweben hier die Formen über dem dunstigen magenta-farbenen Grund: oben eine schwarze, wellenförmige und sich von links nach rechts verjüngende Linie, die von zwei schwarzen bogenförmigen Strichen gekreuzt wird; darunter ein unregelmäßiges Sechseck und ein Dreieck, beide in rotbraun, wobei zwei schwarze, waagerechte Striche letzteres überlagern; dazu ein dunkelbraunes Viereck und das titelgebende kleine blaue Dreieck, das einen farblichen Akzent setzt. Obwohl Kandinsky die Formen locker über die Fläche verteilt, gibt er ihnen durch ihre Platzierung und Stellung zueinander ein harmonisches Beisammensein. Dabei stellt er der organischen, sich in Intervallen unterschiedlich krümmenden Linie kontrastreich die kantigen Formen mit ihren präzisen Umrissen gegenüber. Spannung erzeugt er auch durch die Bewegung der "fließenden" Linie und dem stillen Dasein der geometrischen Gebilde. Auf diese Weise verleiht er dem Bild eine vitale Energie und Dynamik. Auch lässt er vielschichtige Beziehungen entstehen, die uns zu Assoziationen anregen. So schafft Kandinsky mit malerischen Mitteln Bilder, die ein eigenes, unabhängiges "Leben" haben. Erläuterungen zum KatalogWassily Kandinsky Russland Expressionismus Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" Moderne Kunst Unikate 1920er KANDINSKY, WASSILY1866 Moscow - 1944 Neuilly-sur-SeineTitle: Das Kleine Blau. Date: 1924. Technique: Watercolour on paper. 48,6 x 33,6cm (laid down on card (62 x 45,5cm))cm. Notation: Monogrammed and dated lower left: K/24. Inscribed on backing card verso: N° 150/1924 "Das Kleine Blau". Provenance:- Kandinsky Gesellschaft, Hanover (1925 acquired by Dr. Hermann Bode)- Frowis Roewe, Boston (granddaughter of Hermann Bode)- Private collection Lower Saxony - Private collection North Rhine-Westphalia Exhibitions:- Galerie Neue Kunst Fides (Rudolf Probst), Dresden 1924 - Neues Museum Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein und Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst, 1925, number 41- Ruhmeshalle, Barmen (Wuppertal) 1925- Gemäldegalerie Bochum, 1925- Galerie Nierendorf, Düsseldorf 1925- Kestner Gesellschaft, Hanover 1954, number 72Literature:- Barnett, Vivian Endicott: Kandinsky - Werkverzeichnis der Aquarelle, vol. II, 1900-1922-1944, Munich 1992, cat. rais. no. 708- Handschriftliche Liste des Künstlers: Aquarelle: vii 1924, 150 (Das Kleine Blau). Explanations to the Catalogue

Lot 544

KOLÁR, JIRI1914 Pöchlarn - 2002 PragTitel: Konvolut von drei Objekten. Untertitel: Eine Birne und zwei Äpfel. Datierung: 1969. Beschreibung: Jeweils: Papiercollage auf Kunststofffrucht. Birne: 12 x Ø 8cm. Äpfel jeweils: 6,5 x Ø 7,5cm. Wohl außerhalb der Auflage von 100 monogrammierten und nummerierten Exemplaren, die von der Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1969 herausgegeben wurden.Provenienz:- Galerie Karsten Greve, Köln- Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (Dauerleihgabe)Literatur:- Buchholz, Daniel/Magnani, Gregorio: International Index of MULTIPLES - from Duchamp to the present, 1993, S. 113, Abb. (Birne). Erläuterungen zum KatalogJiri Kolár Tschechien Konstruktivismus Kubismus Zeitgenössische Kunst Objekte 1960er Früchte Multiple Collage KOLÁR, JIRI1914 Pöchlarn - 2002 PragueTitle: Mixed Lot of Three Objects. Subtitle: One Pear and Two Apples. Date: 1969. Description: Each: Paper collage on plastic fruit. Pear: 12 x Ø 8cm. Apples each 6,5 x Ø 7,5cm. Presumably outside the edition of 100 monogrammed and numbered copies published by the Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1969.Provenance:- Galerie Karsten Greve, Cologne- Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (permanent loan)Literature:- Buchholz, Daniel/Magnani, Gregorio: International Index of MULTIPLES - from Duchamp to the present, 1993, p. 113, ill. (pear). Explanations to the Catalogue

Lot 7417

Schmidt-Kestner, Erich -- Amazone mit PferdBronze mit dunkelbrauner Patina, auf Bronzeplinthe, auf grünem Marmorsockel montiert. Um 1910/20.17 x 18 x 6,8 cm. Unten links auf dem Bronzesockel signiert "E. Schmidt-Kestner", links seitlich mit dem Gießerstempel "Akt. Ges.-Gladenbeck-Berlin".Schöner und lebendiger Guss mit elegant schimmernder Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 26 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 597

A small Kestner child doll, with brown sleeping eyes, blonde curly mohair wig on plaster pate, jointed composition body, burgundy top (faded), grey patterned skirt, underclothes and brown oil-clothes shoes --9½in. (24cm.) high

Lot 598

A Kestner 154 shoulder head doll, with brown sleeping eyes, brown mohair wig, kid gusseted body, bisque arms, silk dress and underclothes ---17in. (43cm.) high

Lot 626

Four reproduction dolls, a Kestner brown Hilda character baby --17½in. (44.5cm.) high; a AM Oriental; a Bru head and shoulders signed RRD; and a small Steiner (last two no wigs)

Lot 627

Three reproduction dolls, a Kämmer & Reinhardt 1114 Gretchen --18in. (46cm.) high; a Kestner 208 character boy; and an AM 390 on antique body

Lot 411

Feininger, Lyonel (1871-1956)Lithographie. Gelmeroda 1955, 30 x 21,5 cm, im Passepartout Ausschnitt, rechts unten sign. unter Glas gerahmt (48 x 37). Rückseitig bez. Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft 1955.

Lot 1423

Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Rund, passig, auf hohem Standring. Auf zwei Seiten in je einer goldbraunen Rocaillen- und Laubkartusche fein gemalte Wasserlandschaften. Um den äußeren Rand prächtige Blütenfestons an emailblauen Schleifen. Um den inneren Rand eine Goldspitze, im Fond ein Bouquet natürlicher Blumen. Blaumarke Schwerter mit Punkt, Pressnummer 10. Über durchgehendem Bruch restauriert, restaurierter Randchip. H 8,2, B 24,5 cm.Meissen, 1772 - 74.Neben dem sogenanten Stadhouder-Service, das Willem V. (1748 - 1806) als Statthalter der Niederlande um 1772 - 1774 als Geschenk der Niederländischen Ostindien-Kompanie erhielt, entstand zeitgleich ein zweites Service mit ähnlichen, daran angelehnten Dekoren, zu welchem auch diese große Schüssel zählt. Im Gegensatz zu den bezeichneten Ansichten des Statthalter-Services werden die Topografien nicht durch eine unterseitige Beschriftung entschlüsselt, was die Identifikation der Darstellung auf der Schüssel erschwert.Geschirrteile von diesem zweiten Service sind äußerst selten: 2019 versteigerte das Auktionshaus Bonhams in London zwei kleine Schalen (am 4. Dezember 2019, Lot 58). Ein Teller befindet sich im Kestner-Museum in Hannover, sowie eine große Schüssel aus der Sammlung Renate und Tono Dreßen versteigerte Lempertz im November 2020. Abraham L. den Blaauwen erläutert in seiner Monographie "Het Meissen servies van Stadhouder Willem de Vijfde" ausführlich die Entstehungsgeschichte des Statthalter-Services und bildet auch eine Schale des zweiten Services ab (S. 33 - 36).LiteraturVgl. den Blaauwen, Het Meissen servies van Stadhouder Willem de Vijfde, Apeldoorn 1993, S. 33 - 36.S.a. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 245.

Lot 128

Hundertdrucke - Friedrich Hölderlin. Hyperion oder Der Eremit in Griechenland. München, Hyperion 1911. Schwarzer Kalblederband mit vergoldetem Rückentitel, vergoldeter Deckelvignette und Kopfschnittvergoldung (signiert: nauhaus).Achter Druck für die Hundert. - Eins von 100 römisch nummerierten Exemplaren, gedruckt für Herbert von Garvens-Garvensburg, Hannover, auf Hundertbütten bei Otto von Holten, Berlin. - Die Druckaufsicht lag bei Ernst Schulte-Strathaus. - Der Einband stammt von dem Buchbinder Wilhelm Nauhaus (1899-1979). Er war Schüler von Walter Klemm und Ernst Schneidler. Von den Auffassungen Walter Gropius’ beeinflusst, wurde er Buchbinderlehrling bei Walther Frickmann in Erfurt und wechselte nach seiner Gesellenprüfung zu Otto Dorfner nach Weimar. Die Meisterprüfung legte Nauhaus 1924 nach weiterer Ausbildung unter Paul Kersten an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg ab. In den folgenden Jahren leitete Nauhaus die Handbinderei Brockhaus in Elberfeld und wurde 1928 als Dozent für künstlerischen Handeinband an die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst (die später Staatliche Hochschule für bildende Künste) in Berlin-Charlottenburg berufen. - Der Einband entstand wohl in den 1920er Jahren als Auftrag des damaligen Besitzers Herbert von Garvens (1883-1957). Garvens war 1916 Mitbegründer der Kestner-Gesellschaft und eröffnete 1920 seine Galerie, die bis 1923 vor allem durch Ausstellungen von Dadaisten, Merzkünstlern und Bauhäuslern wie Walter Dexel, Kurt Schwitters und George Grosz berühmt wurde. Der größte Teil seines Nachlasses wurde 1955 versteigert. - Exlibris Hanns Rabe (deutscher Homöopath, 1890-1959).28,1 : 19,4 cm. [3]-231, [7] Seiten. - Ecken leicht bestoßen. Vorderdeckel mit einigen schwachen Kratzern.Rodenberg 411, 8. - Schauer II, 60

Lot 287

Das Kestnerbuch. Herausgeber: Dr. Paul Erich Küppers. Hannover, Heinrich Böhme 1919. Mit zwölf Originalgraphiken. Originalhalbleinenband.Erste Auflage. - Paul Erich Küppers (1889-1922) war Assistent am Kestner-Museum Hannover und wurde 1916 Leiter der gerade gegründeten Kestner-Gesellschaft. Er veranstaltete Vorträge und Ausstellungen zur expressionistischen Kunst. - Der Band vereint Dichtungen von Thomas Mann, Carl Hauptmann, Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler, Conrad Felixmüller und anderen mit Graphiken von Erich Heckel (Männer am Strand, Holzschnitt, Dube 319 II b), Conrad Felixmüller (Toter Genosse, Lithographie, Söhn 176 b), Ernst Barlach (Barmherziger Samariter, Holzschnitt, Schult 163), Paul Klee (Auslöschendes Licht, Lithographie, Kornfeld 75 b), Lyonel Feininger (Rue St. Jaques, Paris, Holzschnitt, Prasse 46 II), Kurt Schwitters (Abstrakte Komposition, Holzschnitt) und anderen. - Dazu: Walter von zur Westen. Vom Kunstgewand der Höflichkeit. Glückwünsche, Besuchskarten und Familienanzeigen aus sechs Jahrhunderten. Berlin, Otto von Holten 1921. Mit radierter Titelvignette und einer radierten Neujahrskarte von Marcus Behmer, weiteren 29 Tafeln mit zum Teil originalgraphischen Kleingraphiken und 376 montierten Abbildungen. Originalhalbpergamentband mit Rückenschild und -vergoldung. Eins von 550 Exemplaren. Auch Haupt- und Untertitel gestaltete der vom Herausgeber wertgeschätzte Marcus Behmer.28,7 : 23,0 cm. 158, [2] Seiten, 12 Graphiken. - Rücken verblasst. Ränder etwas gebräunt, Kanten und Ecken leicht berieben. - Beigabe: 33,4 : 26,5 cm. VIII, 305, [1] Seiten, 3 Zwischentitel, 30 Tafeln.Söhn HDOG 130. - Raabe/Hannich-Bode 174.3. - Jentsch 53. - Beigabe: Haucke 47. - Rodenberg 243

Lot 662

Das Kestnerbuch. Herausgeber: Dr. Paul Erich Küppers. Hannover, Heinrich Böhme 1919. Mit zwölf Originalgraphiken. Blauer Halblederband der Zeit mit Kleisterpapierbezug, Rücken- und Kopfschnittvergoldung.Erste Auflage. - Paul Erich Küppers (1889-1922) wurde noch während des Krieges Volontärassistent am Kestner-Museum Hannover und 1916 Leiter der gerade gegründeten Kestner-Gesellschaft. Er veranstaltete Vorträge und Ausstellungen zur expressionistischen Kunst. - Der Band vereint Graphiken von Erich Heckel (Männer am Strand, Holzschnitt, Dube 319 II b), Conrad Felixmüller (Toter Genosse, Lithographie, Söhn 176 b), Ernst Barlach (Barmherziger Samariter, Holzschnitt, Schult 163), Paul Klee (Auslöschendes Licht, Lithographie, Kornfeld 75 b), Lyonel Feininger (Rue St. Jaques, Paris, Holzschnitt, Prasse 46 II), Kurt Schwitters (Abstrakte Komposition, Holzschnitt) und anderen Künstlern mit Dichtungen von Thomas Mann, Carl Hauptmann, Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler, Conrad Felixmüller und anderen Autoren. - 1920, zwei Jahre vor seinem frühen Tod, erschien von Küppers eines der ersten deutschsprachigen Bücher über den Kubismus. - Besonders innen tadellos, insgesamt sehr schönes Exemplar.28,7 : 23,0 cm. 158, [2] Seiten. 12 Graphiken. - Eine Lage papierbedingt gebräunt.Söhn HDOG 130. - Raabe/Hannich-Bode 174.3. - Jentsch 53

Lot 52

Ettore Sottsass Jr.'Max' sideboard, 1987Plastic laminated-wood, painted wood, terrazzo, acrylic.224 x 126 x 33 cmManufactured by Memphis, Milan, Italy. Base with manufacturer's plastic label printed MEMPHIS/MILANO/E. SOTTSASS/1987/MADE IN ITALY.Footnotes:ProvenanceGallery Copi, Amsterdam, 1990Acquired from the above Thence by descent to the present ownerExhibition'Memphis 1981-1988', Groninger Museum, 26 November 1989-14 January 1990'Memphis 1981-1988', Stedelijk Museum, 26 January 1990-11 March 1990'Memphis 1981-1988', Museum voor Sierkunst, March-May 1990'Memphis 1981-1988', Kestner Museum, May-July 1990'Memphis 1981-1988', Badischer Kunstverein, October-November 1990LiteratureMemphis Milano, Milan, 1980s, p. 1Poul ter Hofstede, Memphis 1981-1988, exh. cat., Groninger Museum, Groningen, 1989, illustrated cat. no. 32Michael Collins and Andreas Papadakis, Post-Modern Design, New York, 1989, p. 56This lot is subject to the following lot symbols: TPTP Lot will be moved to an offsite storage location (Cadogan Tate, Auction House Services, 241 Acton Lane, London NW10 7NP, UK) and will only be available for collection from this location at the date stated in the catalogue. Please note transfer and storage charges will apply to any lots not collected after 14 calendar days from the auction date.For further information on this lot please visit Bonhams.com

Lot 53

Ettore Sottsass Jr.'Diva' mirror, 1984 Mirrored glass, plastic-laminated wood. 109.5 x 76 x 4 cmManufactured by Memphis, Milan, Italy. Base with manufacturer's plastic label printed MEMPHIS/MILANO/E. SOTTSASS/1984/MADE IN ITALY.Footnotes:ProvenanceGallery Copi, Amsterdam, 1990Acquired from the above Thence by descent to the present ownerExhibition'Memphis 1981-1988', Groninger Museum, 26 November 1989-14 January 1990'Memphis 1981-1988', Stedelijk Museum, 26 January 1990-11 March 1990'Memphis 1981-1988', Museum voor Sierkunst, March-May 1990'Memphis 1981-1988', Kestner Museum, May-July 1990'Memphis 1981-1988', Badischer Kunstverein, October-November 1990LiteratureDomus, no. 657, January 1985, p. 63Memphis Milano, Milan, 1986, p. 78Gilles de Bure, Ettore Sottsass Jr, Marseille, 1987, coverPoul ter Hofstede, Memphis 1981-1988, exh. cat., Groninger Museum, Groningen, 1989, illustrated cat. no. 60Lot to be sold without reserve.This lot is subject to the following lot symbols: TPTP Lot will be moved to an offsite storage location (Cadogan Tate, Auction House Services, 241 Acton Lane, London NW10 7NP, UK) and will only be available for collection from this location at the date stated in the catalogue. Please note transfer and storage charges will apply to any lots not collected after 14 calendar days from the auction date.For further information on this lot please visit Bonhams.com

Lot 56

Hans Hollein'Schwarzenberg' side table, 1981Plastic laminate-covered wood, gilded wood, painted wood.81 x 165 x 47 cm Manufactured by Memphis, Milan, Italy. Base with manufacturer's plastic label printed MEMPHIS/MILANO/H. HOLLEIN/1981/MADE IN ITALY.Footnotes:Exhibition'Memphis 1981-1988', Groninger Museum, 26 November 1989-14 January 1990'Memphis 1981-1988', Stedelijk Museum, 26 January 1990-11 March 1990'Memphis 1981-1988', Museum voor Sierkunst, March-May 1990'Memphis 1981-1988', Kestner Museum, May-July 1990'Memphis 1981-1988', Badischer Kunstverein, October-November 1990LiteratureBarbara Radice, Memphis, Milan, 1984, p. 59Memphis Milano, Milan, 1986, p. 24Poul ter Hofstede, Memphis 1981-1988, exh. cat., Groninger Museum, Groningen, 1989, illustrated cat. no. 39 Michael Collins and Andreas Papadakis, Post-Modern Design, New York, 1989, p. 230Lot to be sold without reserve.This lot is subject to the following lot symbols: TPTP Lot will be moved to an offsite storage location (Cadogan Tate, Auction House Services, 241 Acton Lane, London NW10 7NP, UK) and will only be available for collection from this location at the date stated in the catalogue. Please note transfer and storage charges will apply to any lots not collected after 14 calendar days from the auction date.For further information on this lot please visit Bonhams.com

Lot 402

Kämmer & Reinhardt and Kestner dolls, a Halbig for Kämmer & Reinhardt child doll with fixed brown eyes, brown hair wig and modern jointed body --56cm. high (restored around bottom lip); and a Kestner 478 child doll with jointed composition body (broken and glued head around forehead and back of head)

Lot 430

A Carol Stanton black Kestner Hilda, in blue dress --41cm high; other modern reproduction dolls comprising a three faced baby; and four other babies

Lot 432

Seven reproduction bisque headed dolls, including an A Marque; a sad face Gebruder Heubach and googly eyed Kestner --49cm high

Lot 100

A rare Kestner all-bisque ‘Max’ character doll, German circa 1910, with finely painted blue intaglio eyes, water melon smile and moulded brown hair, swivel head and jointed at shoulders and hips, with painted brown shoes and original underclothes, 5 ½” (14cm) tall, (condition: lacks left little finger, torso is damaged and bandaged), 5 ½” (14cm) tall.

Lot 3020

Medaillon-Anhänger an Gliederkette von Sabine Klarner, Hamburg.Silber und Gelbgold, gest. 925 und 750. Zweigeteilt. Charmant gestaltet in Form eines Sultans mit Turban, akzentuiert durch himbeerfarbenen Turmalin-Navette, einem himmelblauen Aquamarin-, Peridot- und Amethyst-Tropfen sowie Türkisperlen und goldgelben Topasen mit Gliederkette. Herstellerzeichen. Gew. ca. 50,54 g.Die Hamburger Schmuck-Designerin Sabine Klarner ist mit ihren extravaganten Schmuck-Exponaten, die Kunstkammer-Objekten gleichen, u. a. vertreten im Kunstgewerbemuseum in Berlin, im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt, im Kestner Museum in Hannover und im Metropolition Museum of Art in New York.A pendant with necklace by Sabine Klarner, Hamburg set with tourmaline, aquamarine, peridot, topaz and tourquoise, in silver with 18 k gold. Maker's mark.

Lot 1786

Sammlung von ca. 110 (5 signierten) meist farbigen Ausstellungsplakaten. Meist Offset oder Siebdruck auf Papier bzw. auf dünnem Karton. 1962-1993. Blattgröße: 60 x 40 cm bis 120,5 x 85,5 cm.Schöne Sammlung von überwiegend aus den 1960er und 1970er Jahren stammenden Plakaten zu Ausstellungen von Michelangelo Pistoletto in der Kestner-Gesellschaft Hannover 1973/74 (Serigraphie auf Polyesterfolie, 84 x 59,5 cm), Jasper Johns in Ludwigshafen 1971 (Farbsiebdruck von Albin Uldry auf Karton, 99,5 x 69,5 cm), Victor Vasarely in der Galerie Wilbrand in Münster 1967 (Farbserigraphie auf Karton, 83,5 x 67,5 cm) und vielen anderen Künstlern wie Antes, Asmus, Beuys, Bill, Botero, Chilida, Dali, Gerz, Grieshaber, Picasso, Staeck, Tübke, Vangi, Wunderlich in meist deutschen Museen, Kunstvereinen und Galerien. - Die fünf signierten Ausstellungsplakate stammen von Klaus Staeck (Wir sind für die Ostverträge, Herr Barzel! 1971), Peter Klasen (Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg, 1974), HA Schult (Umwelt statt Unwelt, 1976), Klaus Rinke (Zwölf Fass geschöpftes Rheinwasser, 1969) und Joe Hackbarth (Heidelberger Kunstverein, 1970). - Provenienz: Aus der Sammlung von Inken und Karlheinz Nowald. - Vereinzelt mit Knickspuren bzw. kleinen Läsuren oder Flecken, einige Blatt mit Nadellöchern in den Ecken, insgesamt aber gut erhalten.

Lot 89

Konrad Klapheck Düsseldorf 1935 - lebt in Düsseldorf Sportschuh. Farb. Lithographie. 1967. 28,3 x 35,5 cm (39 x 52,5 cm). Signiert und nummeriert. (13) Exemplar 23/130. – Zwirner 5. – Erschienen als Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft in Hannover. – Auf weichem Velin. – Schönes Exemplar.

Lot 359

Victor Vasarely*, IACA, 1963Victor Vasarely*, (1906-1997)1963IACA. 1963. Farbserigrafie auf leichtem Karton. 78 x 55cm. Aus einer Edition von 300 Exemplaren, hier die Nr. 69. Unten rechts signiert Vasarely und unten links nummeriert 69/300. Herausgeber Kestner-Gesellschaft Hannover. Hinter Glas gerahmt und so beschrieben. Victor Vasarely*, IACA, 1963Victor Vasarely*, (1906-1997)1963IACA. 1963. Color Silkscreen on light cardboard. 78 x 55cm. From an edition of 300 copies, here No. 69. Signed Vasarely lower right and numbered 69/300 lower left. Publisher Kestner Society Hanover. Framed behind glass and so described.

Lot 531

Rosenthal Björn Wiinblad Coffeeset Zauberflöte 6 personsBjørn WiinbladRosenthalDesign about 1969Kaffeeservice Zauberflöte für 6 Personen. Entwurf um 1969. 23-teilig, bestehend aus je 6 Tassen (H. 6,5 cm), Untertassen (D.15 cm), Tellern (D. 22 cm), 1 Zuckertopf (H. 12 cm), 1 Rahmgießer (H. 6,3 cm), 1 Zucker-/ Sahne-Tablett (30,5 x 17,5 cm), 1 Kanne (H. 23 cm), 1 Vase (H. 14 cm). Fahne und Deckel mit vergoldeten Reliefdekor mit Figuren/ Szenen aus der Zauberflöte. Alle Teile am Boden in Gold bezeichnet: Firmenmarke, Signatur Björn Wiinblad und Text-Zitate aus verschiedenen Akten/ Szenen der Zauberflöte.Literatur: Rosenthal. Hundert Jahre Porzellan. Katalog Ausstellung Kestner Museum Hannover u.a. 1982, S. 110, 160. Rosenthal Björn Wiinblad Coffeeset Zauberflöte 6 personsBjørn WiinbladRosenthalDesign about 1969Magic Flute coffee service for 6 people. Designed around 1969. 23 pieces, each consisting of 6 cups (H. 6.5 cm), saucers (D. 15 cm), plates (D. 22 cm), 1 sugar pot (H. 12 cm), 1 creamer ( H. 6.3 cm), 1 sugar / cream tray (30.5 x 17.5 cm), 1 jug (H. 23 cm), 1 vase (H. 14 cm). Flag and cover with gilded relief decoration with figures / scenes from the Magic Flute. All parts marked in gold on the bottom: company mark, signature Björn Wiinblad and text quotations from various acts / scenes of the Magic Flute.Literature: Rosenthal. Hundert Jahre Porzellan. Katalog Ausstellung Kestner Museum Hannover u.a. 1982, S. 110, 160.

Lot 2089

(See English version below)Konrad Klapheck (Düsseldorf 1935 – lebt in Düsseldorf). „Die Pleite (Der Sportschuh)“. 1968Farblithografie auf Velin. 28,4 × 35,5 cm (39,1 × 52,9 cm) ( 11 ⅛ × 14 in. (15 ⅜ × 20 ⅞ in.)). Signiert.Gohr/Wessolowski 5.–Einer von 130 nummerierten Abzüge. Hannover, Kestner Gesellschaft, 1968 (Jahresgabe). [3984]Zustandsbericht: Ex. 7/130. Harmonischer Gesamteindruck. Die Blattkanten ohne Einrisse oder Fehlstellen. Die untere linke Ecke minimal bestoßen. Das Blatt mit leichten Knickspuren (bis zu 6 cm) und technikbedingt minimal gewellt. Rückseitig entlang der rechten Blattkante zwei kleine braune Verfärbungen (max. 2,3 x 0,9 cm)Wir berechnen auf den Hammerpreis 30% Aufgeld.Konrad Klapheck (Düsseldorf 1935 – lives in Düsseldorf). ”Die Pleite (Der Sportschuh)”. 1968Colour lithograph on wove paper. 28,4 × 35,5 cm (39,1 × 52,9 cm) ( 11 ⅛ × 14 in. (15 ⅜ × 20 ⅞ in.)). Signed.Gohr/Wessolowski 5.–One of 130 numbered prints. Hanover, Kestner Gesellschaft, 1968 (annual edition). [3984]Condition report: No. 7/130. Harmonious overall appearance. Sheet edges without any tears or losses. The lower left corner is minimally bumped. Light creases on the sheet (up to 6 cm) and minimally warped due to the artist's technique. Two small brown discolourations (max. 2,3 x 0,9 cm) on the reverse along the right sheet edgeWe charge 30% premium on the hammerprice.

Lot 68

A J.D. Kestner bisque socket head character doll, with blue glass sleeping eyes, open mouth and teeth, blond wig, jointed composition body, white leather shoes, white dress, over jacket and straw hat, 30" long, numbered 260 83 (Est. plus 21% premium inc. VAT)

Lot 544

WILLI ROBERT HUTH Erfurt 1890 - 1977 Amrum: Artisten - Equilibristen. Bl. 1 und 2 der „5. Kestner-Mappe. W. R. Huth: Artisten“. 2 Bll. Lithographien 1923. Söhn HDO 71305-1 und -2. - Je eines von 50 Expl. Beide signiert. Auf beigefarbenem Vélin. 52 x 36 und 37,5 x 50,8 cm. Beide an den Rändern gering stockfleckig und mit Bleistiftnotizen in den unteren Ecken. Beiliegt: dazugehörige Mappe mit appliziertem lithographiertem Titel und darin enthaltenem Blatt Impressum mit handschriftlicher Numerierung „44“ (von 50 Expl.). Mappe gering fleckig. Sammlung Pachen, Rockenhausen. [ms]

Lot 545

WILLI ROBERT HUTH Erfurt 1890 - 1977 Amrum: Clowns - Jongleure - Zwei Clowns. Bl. 3, 5 und 6 der „5. Kestner-Mappe. W. R. Huth: Artisten“. 3 Bll. Lithographien 1923. Söhn HDO 71305-3, -5 und -6. - Je eines von 50 Expl. Sämtlich signiert. Auf beigefarbenem Vélin. 37 x 51,8 bis 50,3 x 35 cm. Sämtlich an den Rändern minimal bis gering stockfleckig und mit Bleistiftnotizen in den unteren Ecken. Sammlung Pachen, Rockenhausen. [ms]

Lot 545

A KESTNER AND REINHARDT SIMON AND HALBIG 117/4 BISQUE HEADED BOY DOLL WITH CLOSED MOUTH AND OPEN AND SHUT EYES. H 21cms.

Lot 465

A Kestner bisque socket head doll, head mould 192, circa 1890, with fixed blue eyes, closed mouth, pierced ears, head impressed 192 1, on a replacement later body with bisque shoulders, kid leather body and bisque limbs, styled as a bride, height 36cm.

Lot 2566

KESTNER Puppe Bisquitporzellan, gem. K Made in Germany 14 164, Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, lange Wimpern, gefiederte Augenbrauen, offener Mund, Zähnchen, braune Perücke, Kopfdeckel fest, Kugelgelenkkörper rot gestempelt Belle, orig. alte Kleidung, 64 cm, Z 1-2 Frühe KESTNER Puppe, um 1898, gem. Made in Germany 164, feines Bisquitporzellan, blaue Glasaugen, offener Mund mit zweifacher Lippenbemalung, Zähnchen, Kinngrübchen, Kugelgelenkkörper Holz/Masse, orig. alte Kleidung/ Unterkleidung, Schuhe und Strümpfe, 58 cm, im Okt., Z 1

Lot 1004

Georg Schrimpf1889 München - 1938 BerlinLandschaft bei Aibling. 1931Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen wohl eigenhändig nochmals signiert und betitelt. Öl auf Leinwand. 53,2 × 82,4 cm. Rahmen. Ausstellung: Hannover 1933 (Kestner-Gesellschaft, 126. Ausstellung), Neue deutsche Romantik, Kat. Nr. 20; München 1939 (Galerie Günther Franke), Georg Schrimpf - Gedächtnis-Ausstellung, Kat. Nr. 11; München 1974/1975 (Galerie Günther Franke), Künstler aus der Galerie, Kat. Nr. 224 mit Abb.; München 1975/1976 (Galerie Günther Franke), Bekannte und weniger bekannte Künstler unserer Zeit, Kat. 282; Berlin/München 1985 (Haus am Waldsee/Villa Stuck und Städtische Galerie Albstadt), Georg Schrimpf - Maria Uhden. Gemälde, Graphik, Dokumente, Kat. Nr. 1538 Werkverzeichnis: Hofmann/Praeger 1931/9 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland /Privatbesitz Schweiz / Sammlung Gronert, Berlin Literatur: Storch, Wolfgang. Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Präger. Berlin 1985, Nr. 1931/9. Georg Schrimpf1889 Munich - 1938 BerlinLandscape near Aibling, 1931Signed and dated lower right. Probably signed and titled again by own hand on the stretcher. Oil on canvas. 53.2 × 82.4 cm. Framed. Exhibition: Hannover 1933 (Kestner-Gesellschaft, 126th exhibition), Neue deutsche Romantik, catalogue number 20 / Munich 1939 (Galerie Günther Franke), Georg Schrimpf - Gedächtnis-Ausstellung, catalogue number 11 / Munich 19 Catalogue Raisonné: Hofmann/Praeger 1931/9 Provenance: private owner, South Germany / private owner, Switzerland / collection of Gronert, Berlin Literature: Storch, Wolfgang: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Präger. Berlin 1985, number 1931/9.

Lot 398

A beautiful vintage (Victorian/Edwardian) Kestner Composite doll, bisque face made in Germany 33 inches fully articulated with brown sleeper eyes. Marked in red 'Excelsior' JD Kestner mould 161 - 7 Made especially for distribution on the American market. Dressed in a white broderie Analgise dress, with blue ribbon detail with undergarments.

Lot 613

A KESTNER BISQUE HEAD DOLL, back of head marked JDK 200 32/44, sleeping eyes, wear to lids, open mouth showing four teeth and tongue, original wig, head detached from composition body, which has some damage including missing fingers, wear and paint loss and is in need of re-stringing, height approximately 44cm, with a distressed bisque head, composition doll, head broken (missing and missing lower right leg) (2)

Lot 573

GÜNTER FRUHTRUNK 1923 - 1982 GRAU SCHWARZ GELB 1969 Farbserigraphie auf Velin. Rückseitig signiert. Ex. 156/200. Jahresgabe der Kestner Gesellschaft Hannover. 70 x 49,8 cm (ca. 72,5 x 52,5 cm). (Altersspuren, Erhaltungsmängel).

Lot 1911

(See English version below)Michelangelo Pistoletto (Biella 1933 – lebt in Turin). Cappio. 1973Farbserigrafie auf Spiegelfolie. 82,5 × 59,3 cm ( 32 ½ × 23 ⅜ in.). Signiert.Ex. 112 von 130 nummerierten Abzügen. Hannover, Kestner-Gesellschaft, 1973 (Jahresgabe). [3022]Zustandsbericht: Ex. 112/130. Harmonischer Gesamteindruck. Die Blattkanten ohne Einrisse oder Fehlstellen. Mit vereinzelten kleinen Bestoßungen entlang der Kanten. DIe Folie mit feinen Kratzern, schwachen Bereibungsspuren und vereinzelten kleinen Dellen. An der unteren linken Blattkante eine schwache Knickspur (3,5 cm). Vorder- und rückseitig leicht angeschmutzt und stellenweise mit kleinen Fleckchen. Rückseitig mit wenigen schwachen Bereibungsspuren. An mehreren Stellen mit Tesafilm auf den Unterlagekarton montiert (teilweise gelöst)Wir berechnen auf den Hammerpreis 30% Aufgeld.Michelangelo Pistoletto (Biella 1933 – lives in Torino). Cappio. 1973Colour silkscreen on mirror film. 82,5 × 59,3 cm ( 32 ½ × 23 ⅜ in.). Signed.No. 112 of 130 numbered prints. Hanover, Kestner-Gesellschaft, 1973 (annual edition). [3022]Condition report: No. 112/130. Harmonious overall appearance. The sheet edges without tears or losses. With isolated small nicks along the edges. On the foil, fine scratches, faint scuff marks and isolated small dents. At the lower left sheet edge a faint slight crease (3,5 cm). Recto and verso slightly soiled, with small stains in places. Few faint scuff marks on the reverse. Mounted with adhesive tape in multiple places on the mount cardboard (partially detached)We charge 30% premium on the hammerprice.

Lot 1117

ERICH SCHMIDT-KESTNER 1877 Berlin - 1941 Nordhausen Hirschkuh mit Kalb Bronze, braun patiniert, schwarzer Marmor. Ges.- H. 21,5 cm, H. 18 cm. Auf der Plinthe bezeichnet 'E. Schmidt-Kestner'. Über einem rechteckigen Sockel flache Plinthe mit der naturalistischen Darstellung einer Hirschkuh, ihr Kalb nährend. Min. ber., Sockel min. best.

Lot 450

A beautiful vintage (Victorian/Edwardian) Kestner Composite doll, bisque face made in Germany 33 inches fully articulated with brown sleeper eyes. Marked in red 'Excelsior' JD Kestner mould 161 - 7 Made especially for distribution on the American market. Dressed in a white broderie Analgise dress, with blue ribbon detail with undergarments.

Lot 58

Bisque head baby doll by Kestner, composition body with bent limbs, fixed blue eyes and open mouth, with period style baby clothes. Marked JDK 11. Height 37cm

Lot 86

Early bisque socket head character baby boy doll by Kestner, with kid body and kid upper legs, jointed knees and shoulders and composition lower legs. With fixed blue eyes and painted features, height 23cm. Impressed mark 142 to head and stamped D.R.G.M 442910 on back of body

Lot 93

3 small German bisque head dolls with bent limb composition bodies including a Bahr & Proschild doll with closing blue eyes marked 'BP (in heart)385 0' height 28cm, a baby doll by Kestner with painted features (head is undamaged but detached and marked 'JDK') height 31 cm and a further doll with closing brown eyes and open mouth with teeth, marked '263 30' height 30cm (3)

Lot 134

A collection of small jointed dolls, mostly bisque character dolls including one by Kestner, a Bye-lo baby miniature and a white china doll, height range 11-16cm (15)

Lot 1064

Charakterbaby, Typ Hilda Kestner. Gemarkt "0 made in Germany 18 J.D.K. 247". Ab 1915. Biskuitporzellan, Masse. L 60 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, blonde Echthaarperücke. 5-teiliger Sitzbabykörper. Hellblauer Strickstrampler, weiße Lederschuhe. Dazu 5 Teile helle Babykleidung, Rassel, Fläschchen und rote Gießkanne aus Blech Kopf durchleuchtet: ohne Defekte, lediglich flacher Chip an der Kopfkrone. Hände mit Farbabrieb.

Lot 1072

Brustkopfmädchen J. D. Kestner. Gemarkt "13 147 made in Germany". Um 1897. Biskuitporzellan, Masse. L 54 cm. Braune Schlafaugen, defekte blonde Echthaarperücke. Lederkörper mit Biskuitunterarmen, Stoffunterschenkeln und Zwickeln an Ellbogen, Po und Knien. Aufwendig in alter Art nachgenähtes hellgraues Kleid mit Spitzen, Haube Kopf mit originalem Gipsdeckel, Chip am rechten Ohr, Zähnchen fehlen. Körper fleckig, mit kleinen Defekten.

Lot 1113

Zierliches Puppenmädchen J.D. Kestner. Gemarkt "13 made in Germany 6 167". Ab 1898. Biskuitporzellan, Masse. L 41 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, blonde Mohairprücke. 15-teiliger Gliederkörper. Rosa-weiß gestreiftes Kleid, weiße Lederschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte. Kleine Farbdefekte am Körper, 1 Finger repariert.

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