P J Crook (British, born 1945)All dressed up signed 'PJ Crook' (lower right)oil on mannequin and wooden stand 164.5cm (64 3/4in) highThis lot is subject to the following lot symbols: ARAR Goods subject to Artists Resale Right Additional Premium.For further information on this lot please visit Bonhams.com
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-- Defilé der Haute Couture durch das Wien der Fünfziger-- Wolff, Irmgard. "Modisches Bilderbuch Weihnachten 1955". Deutsche Handschrift mit Bildern auf Karton. 134 hs. num. Bl. Mit 134 meist ganzseitigen aquarellierten, gouachierten, teils goldgehöhten Federzeichnungen. Zweifach gelocht und mit Brokatkordel zwischen 2 Leinendeckeln (mit Läsuren) zusammengebunden (Wien 1955).Unveröffentlichtes Manuskript eines Romans aus Texten und Bildern (heute würde man "Graphic Novel" sagen) über das Leben eines Mannequins im Wien der Nachkriegszeit. Wie in der deutschen "Wolfszeit" lebte Mitte der Fünfziger Jahre nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs auch in Österreichs Hauptstadt das bürgerliche Leben wieder auf, und mit dem "Modesalon Genée" („MDM Genée“) hatte sich eine erste Luxusmarke für die aktuelle Damenmode in der Schönbrunner Straße im Stadtteil Hietzing etabliert, in dem unsere Autorin und geschickte Zeichnerin Irmgard Wolff als das Mannequin "Candide" angestellt war. Sie nimmt den Leser mit durch ihren Tag, das Aufstehen mit der Katze Moki, die dezent wegschaut, wenn die hübsche, 47,5 Kilo wiegende Irmgard nackt in die Dusche steigt, wenn sie auf dem Weg in den Modesalon ist, die Kolleginnen trifft, Gymnastik macht, sich ankleiden lässt mit der neuesten Mode und auch ihre Freizeit in zahlreichen grandios inspirierenden Garderoben verbringt. "Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle! Ich bin nur ein Mannequin, mit dem vorgeschriebenen Maß u. Gewicht, wie es mein Beruf fordert. Man nennt mich Candide ... wie so mein Leben verläuft, will ich ihnen jetzt in einigen Bildern zeigen." (1). "Dies ist MDM Genées Haus in Hietzing, in der Schönbrunnerstraße. Sie hat den ersten Modesalon von Wien. Sie stammt aus einer Hugenottenfamilie. Was sie entwirft ist gemischt mit Wiener Chic und französischem Charme. Ich bin stolz, in diesem Haus beschäftigt zu sein" (10). "Dies ist unser jüngstes Mannequin. Sie kommt immer als letzte ins Haus. Dafür stets mit Neuigkeiten. Heute, daß der Prinz von Monetensien im Sacher abgestiegen ist, u. Abend unsrer Modeschau beiwohnen wird. MDM. Genée nennt sie 'Claque'" (12). "Auf mich fallen 50 Garderobestücke heute Abend zum Vorführen. 50 mal umkleiden mit allem, was dazu gehört" (13). Interessant sind die Einblicke in die harte Welt der Mode und der Mannequins, die es in den fünziger Jahren auch nicht leichter hatten als die Models heute, nur Obst oder Säfte zu sich nahmen oder nach jeder "Kaloriensünde" sofort wieder trainierten, um die Figur zu erhalten. "In den Nähstuben herrscht Hochbetrieb. Wir Mannequins stehen bereits 3 Stunden bei den Anproben! Unbeweglich wie Wachsfiguren! Auch die sinnlosen Unterkleider, oftmals nur aus Tüll oder haudünnem Chiffon bestehend, müssen auf den Millimeter der Figur anpassen … Nach 4-stündiger Kleideranprobe, endlich eine Zigarettenpause, ich bin jetzt schon müde, wie soll das abm Abend werden! (16, 17)", über die Koleginnen und Zickereien unter den Mädchen: "… die älteste unter uns … ist mir aus Eifersucht feindlich gesinnt … ein bedauernswert streitsüchtiger Charakter" (19-20).Über die Darstellungen auf dem Laufsteg: "Für uns Mannequins besteht das Gesetz der Schauspieler, während der Vorführung das Puplikum [sic] nicht anzusehen". Dann erscheint der elegante, fiktive "Prinz von Monetensien", über den unser Mannequin urteilt "Sieht für meinen Geschmack ein bißchen blöd aus, aber dafür elegant! Und gute Figur! und immens reich! Sicher auch Bigamist! Er kauft meistens 2 Kollektionen!" Es folgen sensationelle neueste Modeentwürfe (26-65): "Kurze Pause vor den Abendkleidern. Ich bin zu müde bis zu meiner Garderobe zu gehen", die Abendkleider (Tafeln 66-83), es folgt eine Champagnerpause: "Wir holen uns neue Kräfte! Madame ließ uns eine Flasche Champagner übergeben, mit den Begleitworten, der Mumm soll uns Mumm machen. Wir brauche ihn! Wir müssen jede noch neuen Mal in Faschingskostümen auftreten …". Die nächste Tafel zeigt das verhasste Mannequin tanzend auf einem grünen Samtschemel "Aber der Champagner hat dem Teufel Claque nicht nur Mumm gebracht, sondern ein Schwipserl". Danach folgen geistreiche, oft sehr freizügige Phantasiekostüme für Maskenbälle, prachtvoll mit Gold und Silber gehöht: "Der Vamp - mehr gold- als blutgierig", "Die Füchsin", "Ungarische Paprika", "Die Natter", "Balearin aus Ibiza", "Pharaonin", "Das Grashupferl vom Wienerwald" etc. (bis Tafel 93). Unsere Protagonistin Candide wird dann von Madame Genée befördert: "Wir hatten heute einen horrenten (!) Erfolg. Morgen spricht das Obere Wien von uns. Und sie Candide hatten die größte Ovation. Der Prinz war 'enchanté' Ich bin stolz auf sie und ab heute betrachte ich sie als mein 'Starmannequin' mit der dazugehörigen Gagenerhöhung. Und für morgen gebe ich Ihnen einen 'Katzerltag', eh bien!“. Und an ihrem "Katzerltag" schlendert Candide über den Naschmarkt "Frische ‚Maschanzker’ san heute da! Wan’s die "Agrasseln" gibt, dann kommens’s doch schon zu mir!". Sie spaziert durch den Park und erinnert sich an ihre Czerny-Etüden, "die mir nicht aus dem Kopf, dafür nicht in die Finger gingen. Der Vogel über mir war musikalischer! … Die Palatschinken habe ich abgelaufen. Jetzt freue ich mich auf die Couch!", auf der sie an ihre ausgebombten Eltern denkt (111B-114). Abends geht es dann zu einem Rendezvous, natürlich im hochfeinen Abendkleid: "Ich glaube, ich bin arg verliebt!" (130-132) und danach im Seidennegligé ins Bett "Der Traum vom einzigen Kleid, wonach sie sich sehnt" - ist das weiße Hochzeitskleid, mit dem die Erzählung endet (133).Die Zeichnungen sind geschickt, überaus detailreich, oftmals suggestiv und im Sinne einer "Graphic Novel" erstaunlich treffsicher, wenn Candide beispielsweise vor der im Nebel versinkenden Silhouette des Stephansdoms durch die Straßen Wiens schlendert "Du mein geliebter Steffl …" Dabei trägt sie auch in ihrer Freizeit jedes Mal andere Kleider, so dass auch die Einkaufsbummel zum Defilé gerät, die Straße zum Laufsteg und Wien zur Silhouette. Bemerkenswert sind auch die detailreichen Darstellungen der Interieurs im Stil der fünfziger Jahre mit Möbeln wie Bücherregalen, orangefarbener Chaiselongue, Nierentisch, farbigen Lampen, Teppichen, Bildern, Pflanzen, Telefone, Radio, ja sogar ein Plattenspieler - und selbst für das Staubsaugen ist Candide topmodisch gekleidet. - Einige der Kartontafeln in der Bindung gelöst bzw. mit unwesentlichem Ausbruch der Lochung. Wenige vereinzelte Bräunungen und braune Sprenkelfleckchen am Schnitt, nur wenige Darstellungen betroffen, meist sehr sauber und frisch, auf festem, säurefreien und daher kaum gebräuntem Karton, in überzeugenden frischen Farben exakt und geistreich sowie überaus minutiös koloriert. Die Texte in Versalien mit blauer Tinte sind sauber und leserlich, wenn auch mit mehreren orthographischen Kuriositäten und Fehlern. Dennoch ist dieses Originalmanuskript über das Leben eines Mannequins im Wien des Jahres 1955 als Unikat ein einzigartiges Fundstück, das nahezu ohne Änderungen als besonders reizvolle "Graphic Novel" avant la lettre veröffentlicht werden könnte - und sollte.
Two composition mannequin figures of shop display type, male torsos, realistic heads with glass eyes, apparently unmarked, larger 88cm high, base 33cm wide. Condition Report: Both with rubbing and surface losses to raised and painted decoration- and damages to reverse of each- one face with cracks and knocks Condition Report Disclaimer

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