Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Buste de Diego au col roulé1951Gips, dezent farbig gefasst34,2x31,1x16,4 cmWerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDer Gips figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 3794ProvenienzAtelier des Künstlers. Geschenk 1960 anSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturCahiers d’Art, 26. Jg., Paris 1951, Abb. S. 90Bernard Lamarche-Vadel, Alberto Giacometti, Paris 1984, S. 150fHarry N. Abrams, Alberto Giacometti, New York 1987Herbert Matter, Alberto Giacometti, Bern 1987, Abb. S. 96Ernst Scheidegger, Alberto Giacometti, Spuren einer Freundschaft, Zürich 1990, Abb. S. 82AusstellungenBasel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 60Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 114, Abb.Zürich/New York 2001/2002, Kunsthaus/The Museum of Modern Art, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 138, Abb. S. 201 (dort 1951 datiert)Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 30, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 148, S. 285, Abb. S. 231Zürich 2016/2017, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Material und Vision, Kat. Nr. 113, Abb. S. 146ZustandLeichte Bestossungen an der Unterkante. Minime Bereibungen und Kratzspuren vom Künstler. In bester ErhaltungErläuterungenAls Alberto Giacometti nach dem Zweiten Weltkrieg in das von seinem Bruder Diego unterhaltene Atelier in der Rue Hippolyte-Maindron in Paris zurückkehrte, brachte er sechs Streichholzschachteln mit einer Reihe von kleinen Figuren mit, die er in seiner Genfer Zeit angefertigt hatte. Sie galten bald als der ultimative Ausdruck seiner Reduktion auf das Wesentliche. In der Folge wurden die Figuren grösser: Von 1947 bis 1950 dominierten Ganzfiguren sein Werk. Um 1950 wendete er sich einem neuen Genre zu, das sich wohl aus seiner Malerei entwickelt hatte. Es ging nun um die Umsetzung von Büsten, die nicht mehr auf einem eigenen, distanzierenden Sockel standen, sondern deren Oberkörper quasi selbst zum Sockel wurden. Diese ausgesprochen skulpturalen Porträtköpfe erinnern jedoch eher an die klassische Bildhauertradition, man denke etwa an die modern anmutenden antiken Terrakotta-Porträts aus Etrurien. Eine enge Verwandtschaft zu letzteren ist auch in der materiellen und farblichen Ausprägung des hier angebotenen Gipses von 1951 zu finden. Ab 1950 wurde Albertos Bruder Diego sein beliebtestes Modell. Giacomettis Anspruch, eine Person ganzheitlich zu erfassen, konnte er mit seinem Bruder, den er damals schon fast 50 Jahre kannte, wohl am besten erproben und umsetzen. Giacometti arbeitete meistens mit Gips. Diese träge Masse, die eine Art Zwischenstellung zwischen hartem Stein und weichem Lehm einnahm, kam ihm bei seiner langen Arbeitszeit entgegen. Der vorliegende Gips entstand wohl zuerst im Jahr 1950 und wurde, nach Aussage von Eberhard W. Kornfeld, damals in zwei Exemplaren gegossen, wovon eines vom Künstler bemalt wurde. Nach diesen Güssen arbeitete Alberto 1951 weiter am Gips und veränderte vor allem das Gesicht mit einem scharfen Modelliermesser. Er fasste den Gips schliesslich in einer dezenten Farbigkeit und unterliess daher in der Folge weitere Güsse. 1960 schenkte er den Gips Eberhard W. Kornfeld.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:20 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
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Paul Cezanne (1839 Aix-en-Provence 1906)PaysageUm 1904Öl auf Leinwand, doubliert70,5x90,5 cmWerkverzeichnisJohn Rewald in Collaboration with Walter Feilchenfeldt and Jayne Warman, The Paintings of Paul Cézanne, a Catalogue Raisonné, New York 1996, Nr. 923ProvenienzAmbroise Vollard, ParisSlg. Gottlieb Friedrich Reber (1880-1959), Lausanne, angekauft aus dessen Nachlass vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturFriedrich Teja Bach, The Stake in the Pictorial Flesh: Disruptions in Cézanne’s Œuvre, in: Cézanne: Finished - Unfinished. Ostfildern-Ruit 2000, S. 80, Abb. 29Peter Kropmanns/Uwe Fleckner, Von kontinentaler Bedeutung: Gottlieb Friedrich Reber und seine Sammlungen, in: Die Moderne und ihre Sammler: französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Berlin 2001, S. 388Karsten Schubert, Review of Cézanne Drawings, The Burlington Magazine 154, Nr. 1375 (Oktober 2017), Abb. 85AusstellungenZürich 1956, Kunsthaus, Paul Cézanne, Kat. Nr. 65München 1956, Haus der Kunst, Paul Cézanne, Kat. Nr. 47Davos 1998-1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 14, Abb.Wien/Zürich 2000, Kunstforum/Kunsthaus, Cézanne, Kat. Nr. 124, S. 346, Abb. S. 349 und S. 80Aarau 2000, Aargauer Kunsthaus, Das Gedächtnis der Malerei, S. 419, Abb. S. 24Riehen 2006/2007, Fondation Beyeler, Hommage à Paul CézanneHumlebaek 2008, Louisiana, Cézanne & Giacometti, Kat. Nr. 60, S. 349, Abb. S. 321Wien 2008/2009, Albertina, Wege zur Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 14, S. 284, Abb. S. 33Wien 2009/2010, Albertina, Impressionismus, Wie das Licht auf die Leinwand kam, Kat. Nr. 288, S. 303f., Abb. S. 289Tübingen 2011/2012, Kunsthalle, Cézanne, Renoir, Picasso & Co, 40 Jahre Kunsthalle Tübingen und Götz Adriani, S. 283, Abb. S. 72 (spiegelverkehrt)Basel 2017, Kunstmuseum, Der verborgene Cézanne, Kat. Nr. 182, Abb. S. 215ZustandMit alter Doublierung und Atelierspuren. Oben links der Mitte mit einer kleinen Retusche. Insgesamt in gutem ZustandErläuterungenIn diesem Spätwerk führt Paul Cezanne den Betrachtenden exemplarisch vor Augen, wie gekonnt und mutig er bei der Gestaltung und Bearbeitung seiner Kompositionen mit dem Pinsel und der Farbe umzugehen wusste. Die fein gemalte Symphonie in Blau-, Grün- und Gelbtönen visualisiert seine Vision einer "reinen Malerei". Er hatte in der vielfältigen Natur ein feines Masswerk aus Rhythmus und Proportionen erkannt, eine architektonische Struktur, die wie ein kristallines Muster in den zufälligen Formarrangements enthalten war. Fast könnte man im Gemälde die alte Unterscheidung von "Natura" und "Cultura", also das Ursprüngliche und das Menschgemachte, exemplarisch erfasst sehen. "Paysage" stellt vermutlich einen Landschaftsausschnitt am Fusse des Mont Sainte-Victoire zwischen Aix und Tholonet dar. Cezanne kannte diesen Teil der Provence seit seiner Jugendzeit bestens, unternahm er doch schon mit seinem Jungendfreund Émile Zola so manchen Streifzug durch diese Gegend Südfrankreichs.Die spontan wirkende Bildfindung und die übereinander gestaffelte Schichtung loser Farbflächen verleihen dem Werk eine faszinierende Leichtigkeit und Modernität; man spürt exemplarisch Cezannes grossen Einfluss auf die nachfolgende Künstlergeneration.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:35 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Käthe Kollwitz (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg)Die Freiwilligen1921Pinsel und Feder in Tusche über Vorzeichnung in Bleistift, mit Deckweiss gehöht und korrigiert, auf zwei zusammengeklebten Bogen40,5x55,2 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert und bezeichnet "Käthe Kollwitz / Die Freiwilligen"WerkverzeichnisOtto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Œuvre-Katalog, Stuttgart 1980, Nr. 852ProvenienzSlg. Louise Diel, Freiburg im BreisgauAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 25. Oktober 1951, Los 11, dort erworben vonSlg. Erich Cohn, New York, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturArthur Bonus, Das Käthe-Kollwitz-Werk, Dresden 1927, S. 37Herbert Bittner, Kaethe Kollwitz, Drawings, New York/London 1959, Abb. 89Hans Kollwitz, Käthe Kollwitz, Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken, Ein Leben in Selbstzeugnissen, Hannover 1968, Abb. S. 216Taking a stand, Käthe Kollwitz, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Zürich/Kunsthalle Bielefeld, München 2023, Abb. S. 175 AusstellungenStuttgart 1967, Staatsgalerie, Die Zeichnerin Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 64Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 98, Abb. S. 179Hannover/Regensburg 1990/1991, Wilhelm-Busch-Museum/Museum Ostdeutsche Galerie, Käthe Kollwitz, Abb. S. 171, Kat. Nr. 171, S. 249Washington 1992, National Gallery of Art, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 79, Abb. S. 62Vevey/Gingins 1994, Musée Jenisch/Fondation Neumann, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 113, Abb.Köln 1995, Käthe Kollwitz Museum, Käthe Kollwitz, Meisterwerke der Zeichnung, Abb. 100 und S. 243Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 21, Abb.Köln 2001, Käthe Kollwitz Museum, Einblicke 5, "Seitdem ich in Holz schneide lockt da vieles", Der Holzschnitt bei Käthe Kollwitz, Abb. S. 6Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 82, S. 290, Abb. S. 141Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter, Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)Köln 2014/2015, Käthe Kollwitz Museum, Apokalypsen – Daheim und an der Front, Käthe Kollwitz, die deutschen Expressionisten und der Erste Weltkrieg, ohne KatalogZürich 2023, Kunsthaus, Stellung beziehen - Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 99 ZustandAuf gebräuntem Papier und etwas gewellt, vor allem im linken Rand und unten rechts, sowie Spuren eines früheren Passepartouts. Einzelne Fingerspuren. In den Rändern Reissnagellöcher und im linken oberen Rand minimaler Papierverlust. Rückseitig Spuren einer alten Montierung Erläuterungen"Ich habe immer versucht, den Krieg zu gestalten. Ich konnte es nie fassen. Jetzt endlich habe ich eine Folge von Holzschnitten fertiggemacht, die einigermassen das sagen, was ich sagen wollte. […]. Diese Blätter sollen in alle Welt wandern und sollen allen Menschen sagen: so war es – das haben wir alle getragen durch diese unaussprechlich schweren Jahre.", schrieb Käthe Kollwitz im Oktober 1922 in einem Brief an Romain Rolland. Sie setzte sich sehr intensiv mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen auseinander, nachdem ihr jüngerer Sohn Peter als Freiwilliger am 22. Oktober 1914 gefallen war. Die Trauer und diese schmerzhafte Erfahrung führten zu einer eindrücklichen Aufarbeitung des Kriegstraumas, was in der siebenteiligen Holzschnittfolge "Krieg" kulminierte. Die Folge erschien schliesslich 1923 als Mappe im Verlag Emil Richter in Dresden in verschiedenen Auflagen. Wie immer standen vor der graphischen Umsetzung Vorarbeiten in verschiedenen Techniken an. Kollwitz entwickelte die Motive zuerst auch im Tiefdruck und in der Lithographie, wählte dann aber den Holzschnitt für die Folge aus.Für das zweite Blatt der Reihe, "Die Freiwilligen" (Knesebeck 173), sind vier Vorarbeiten bekannt, darunter die hier angebotene, die dem Holzschnitt der Auflage am ähnlichsten ist. Die Künstlerin erprobt die Hell-Dunkel-Wirkung mittels Tusche und Weisshöhungen. Eindrücklich tastet sie sich an das optimale Verhältnis der hellen und dunklen Flächen heran, die danach in die Holzplatte geschnitten werden. Sie hat rechts noch ein Stück Papier angesetzt, wohl um die Darstellung zu erweitern. Motivisch orientiert sie sich an der Tradition mittelalterlicher Totentänze, in denen der Tod immer wieder als Heerführer einen Menschenzug anführt. Der Tod schreitet trommelschlagend voraus, gefolgt von fünf jungen Männern. Die Heerschar ist ganz unterschiedlich charakterisiert. Der eine geht in leidenschaftlicher Begeisterung mit, ein anderer folgt blind ergeben, wiederum ein anderer scheint verzweifelt mitgezerrt; und doch werden am Ende alle vom Tod ins Verderben mitgerissen. Über der Darstellung wölbt sich eine Art Bogen oder Heiligenschein, der die Szene in eine fast sakrale Atmosphäre taucht. Die jungen Soldaten waren fest davon überzeugt, sich fürs Vaterland opfern zu müssen."Ich bin mit der Holzschnittfolge zum Krieg fast fertig. […] Kein Mensch wird mutmassen, dass diese 7 Holzstöcke mittlerer Grösse eine langjährige Arbeit in sich schliessen und doch ist es so. Es steckt darin die Auseinandersetzung mit dem Stück Leben, das die Jahre 1914–1918 umfassen, und diese vier Jahre waren schwer zu fassen.", Zitat aus "Briefe der Freundschaft". Man spürt im Blatt die Ohnmacht der Mutter; berührend, wie sie aus der persönlichen Betroffenheit ein universelles Thema aufgreift.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Max Beckmann (Leipzig 1884 - 1950 New York)Die Letzten1919Schwarze Lithokreide auf Umdruckpapier72,5x50 cm, Zeichnung; 85x61 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert "Beckmann 19"WerkverzeichnisStephan von Wiese, Max Beckmanns zeichnerisches Werk 1903-1925, Düsseldorf 1978, Nr. 418ProvenienzMax Beckmann, wohl erworben vonSlg. Reinhard Piper, MünchenAuktion Kornfeld & Klipstein, Bern, 15. Juni 1972, Los 32, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturAlexander Dückers, Max Beckmann. Die Hölle, 1919, in: Ausstellungskatalog Max Beckmann, Die Hölle, 1919, Kupferstichkabinett, Berlin 1983, S. 108f. S. 104, Abb.131AusstellungenBielefeld 1977, Kunsthalle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Tübingen 1978, Kunsthalle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Frankfurt am Main 1978, Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Frankfurt am Main 1984, Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Max Beckmann, Frankfurt 1915-1933, Kat. Nr. 122, Abb.Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 146, Abb. S. 259Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 92, S. 284, Abb. 154Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)ZustandGanz leichter Lichtrand. Stellenweise bräunliche Flecken. Unregelmässigkeiten im Papier aufgrund des Druckverfahrens. Ränder stellenweise mit kleinen Einrissen. Rückseitig mit MontierungsrestenErläuterungenAls Lehrer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Frankfurt, der heutigen Städelschule, fand Max Beckmann zu seiner einprägsamen Formensprache: kantige, reduzierte Formen, die das Bildgefüge bestimmen. Es entstand in dieser Zeit ein reiches druckgraphisches Œuvre von aussergewöhnlicher Intensität und Qualität. Der lithographische Zyklus "Die Hölle – Grosses Spektakel in zehn Bildern" gilt dabei als eines der Schlüsselwerke. In zehn Kompositionen und einem Titelblatt verarbeitet Beckmann seine Erfahrungen im Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Das Land war von Inflation und wirtschaftlicher Not geprägt und bis zur Ausrufung der Weimarer Republik im November 1919 sehr unbeständig. In Frankfurt oder Berlin herrschten gar bürgerkriegsähnliche Zustände. Diese gaben den Anstoss für Beckmanns "Hölle-Projekt". Schonungslos zeigt er darin eine zutiefst traumatisierte, deutsche Gesellschaft. Er zeichnet die Menschen als verroht und verstümmelt, als desillusioniert und ohne Hoffnung.Die Bühne und der Zirkus dienten Beckmann immer wieder als Metaphern für die Welt. "Die Hölle" beginnt mit einem Selbstbildnis auf dem Titelblatt, in dem der Künstler förmlich als Unterhalter zu einem grossen Spektakel einlädt. Auf diese Weise werden Elemente des Realen, des Imaginären und des Symbolischen eindrucksvoll miteinander verwoben.Beckmann brachte die einzelnen Kompositionen in repräsentativem Grossformat mit Kreide aufs Papier. Im Umdruckverfahren wurden sie dann auf Lithosteine übertragen und bei C. Naumann in Frankfurt gedruckt. Die Herausgabe übernahm der Galerist Jsrael Ber Neumann, mit dem Beckmann seit 1912 bekannt war.Die hier angebotene Zeichnung auf Umdruckpapier ist die erste, nicht verwendete Fassung für das zehnte Blatt der Mappe mit dem Titel "Die Letzten" (Hofmaier 148). Dargestellt ist eine Gefechtsstellung in einer Berliner Wohnung, eine Szene aus dem Bürgerkrieg des Revolutionsjahres 1919. In grossem Format bringt Beckmann Geschichten mit Geschichte aufs Blatt, schonungslos und direkt. J. B. Neumann äusserte sich zur Hölle wie folgt: "Noch nie hatte ich Kunst von solcher Giftigkeit, solcher Bitternis gesehen."MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)L'Atelier1951Öl auf Leinwand73x60 cmSignaturUnten links vom Künstler in Ölfarbe signiert und datiert "Alberto Giacometti 1951"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDas Gemälde figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 1333ProvenienzSlg. Raymond DreyfusHamilton Galleries, LondonSlg. Sir Edward and Lady Hulton, LondonThe Lefevre Gallery (Alex Reid & Lefevre, Ltd.), London, dort 1984 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDerrière le Miroir, Alberto Giacometti, Paris 1951 - 1961, Nr. 15 oder 16Jacques Dupin, Alberto Giacometti, Paris 1962, Abb. S. 108Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Paris 1991/Bern 1992, Abb. 339, S. 366Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Biographie d'une œuvre, Paris 2012, Nr. 339, Abb. S. 366AusstellungenParis 1951, Alberto Giacometti, Galerie Maeght, Kat. Nr. 15 oder 16Wuppertal 1964, Kunst- und Museumsverein, Sammlung Sir Edward und Lady Hulton, LondonLondon 1965, The Tate Gallery, Alberto Giacometti, Sculpture, Paintings, Drawings, Kat. Nr. 112, Abb.Humlebaek 1965, Louisiana Museum für moderne Kunst, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 104Saint-Paul-de-Vence 1978, Fondation Marguerite et Aimé Maeght, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 138London 1983, Marlborough Fine Art, Masters of the 19th and 20th Centuries, Kat. Nr. 17London 1984, The Lefevre Gallery, Important XIX & XX Century Works of Art, Kat. Nr. 9, Abb.Washington/San Francisco 1988/1989, Hirshhorn Museum / Museum of Modern Art, Alberto Giacometti 1901–1966, Kat. Nr. 61, Abb.Paris 1991/1992, Musée d’Art Moderne de la ville de Paris, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 114, Abb.Wien 1996, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 146, Abb.Edinburgh/London 1996/1997, Scottish National Gallery of Modern Art/Royal Academy of Arts, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 142, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 119, Abb.Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 36, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 152, S. 285, Abb. S. 239Riehen 2009, Fondation Beyeler, Giacometti, Kat. Nr. 100, S. 218, Abb. S. 145Chur 2011, Bündner Kunstmuseum, Alberto Giacometti: Neu gesehenStuttgart 2012/2013, Staatsgalerie, Mythos Atelier, Von Spitzweg bis Picasso, von Giacometti bis Nauman, Kat. Nr. 88, S. 266, Abb. S. 185Zürich 2016/2017, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Material und Vision, Abb. S. 149, Abb. 116ZustandAuf dem originalen Chassis, auf der Rückseite mit dem Stempel "Lefebvre". Unten rechts und oben links an den Kanten durch den Rahmen leicht berieben. Rückseitig mit Atelierspuren. In besonders schönem ZustandErläuterungenNeben seinen bahnbrechenden plastischen Arbeiten war Alberto Giacometti wie viele Bildhauer auch ein begnadeter Zeichner. Er schuf zudem ein eindrückliches malerisches Œuvre, das den Malereidiskurs nachhaltig erweitern sollte. Seine Gemälde bestechen durch die Dualität von Zeichnung und fast plastisch zu verstehendem Farbauftrag. Die visionäre Qualität, die Giacometti in der Malerei vermitteln wollte, war nicht die eines flüchtigen Eindrucks. Es ging ihm nie nur darum, ein Motiv darzustellen, sondern es sollte auch in seiner zeitlichen Dimension erfasst und umgesetzt werden. Dies führte dazu, dass er Werke über Tage hinweg immer wieder überarbeitete und veränderte. Bei der Zeichnung geschah das mittels Radiergummi, bei der Malerei mit Übermalungen in Schichten. Der Grund für den obsessiven Zwang zur Überarbeitung seiner Werke war wohl sein Wille, immer tiefer zum Motiv vorzustossen, es noch gesamtheitlicher als Ganzes zu erfassen. Der zeichenhafte, feine Pinselstrich unterstreicht die Bewegung und somit die zeitliche Komponente.Eberhard W. Kornfeld erzählte oft, dass er Alberto gesagt habe, ein Werk sei doch nun fertig und bedürfe keiner weiteren Veränderung. Dies wird durch eine Zeichnung in der Sammlung Kornfeld dokumentiert, auf welcher der Künstler vermerkte: "Abandonné par ordre de Kornfeld! Avec un peu de mauvaise conscience, mais j’ai faim et envie de boire moi aussi" (aufgehört auf Befehl Kornfelds. Mit ein bisschen schlechtem Gewissen, aber ich habe Hunger und Lust, etwas zu trinken). Das Verlangen nach weiterer Überarbeitung lässt sich in den Werken sehr gut ablesen.Die Atelierbilder vereinigen Giacomettis duales Interesse am Dreidimensionalen und der Reduktion einer plastischen Darstellung auf zwei Dimensionen. Im hier angebotenen Gemälde zeigt der Künstler mehrere Plastiken, die im Atelier stehen: Gipse und wohl auch Bronzen. Zugeordnet werden können die berühmten "Homme qui pointe" oder "Homme qui chavire". Am frontal in der Mitte dargestellten Kopf wird Giacometti wohl gerade gearbeitet haben. Mit dem Innenrahmen fasst er die ganze Komposition zusammen, die in warmen Grau- und Brauntönen mit leichten Höhungen in Weiss gehalten ist. Es ist eine sehr komplexe Darstellung. Aus einem vermeintlichen Gewirr aus Linien entsteht ein unmittelbarer, fast intimer Einblick in Giacomettis Atelier-Heiligtum. Die dargestellten Objekte strahlen denn auch geheimnisvolle Ruhe und Aura aus, fast wie in einer antiken Schatzkammer – und stehen für sich und das Ganze. So gelingt es dem Künstler, die Betrachtenden in einen fast sakralen Kunstraum blicken zu lassen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Stèle III1958, Guss von 1958Bronze166,1x30,2x19 cmSignaturUnten links an der Basis des Sockels signiert "Alberto Giacometti", unten rechts bezeichnet "Susse Fondeur Paris", oben auf der Platte hinten links mit der eingestanzten Nummerierung "2/6"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDie Bronze figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 954ProvenienzGalerie Aimé Maeght, Paris, dort 1959 angekauft vonGalerie Klipstein und Kornfeld, Bern, dort angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturWeihnachts- und Neujahrskarte, Galerie Kornfeld, Bern 1958Herbert Matter, Alberto Giacometti, Bern 1987, Abb. S. 133Vgl. Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Paris 1991/Bern 1992, Abb. S. 438 und Abb. 420Toni Stooss, Eine Annäherung an die Büsten Alberto Giacomettis, in: Ausstellung Wolfsburg/Salzburg 2010/2011, Abb. 12, S. 194AusstellungenBern 1959, Galerie Kornfeld und Klipstein, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 4London 1959, Tate Gallery, From Hodler to Klee. Swiss Art of the Twentieth Century. Paintings and Sculpture, Kat. Nr. 119Paris 1960, Musée national d'art moderne, L'art moderne suisse de Hodler à Klee, Kat. Nr. 123Basel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 83Berlin/Stuttgart 1987/1988, Nationalgalerie/Staatsgalerie, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 189, Abb.Madrid 1990/1991, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 239, Abb.Paris 1991/1992, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Alberto Giacometti, sculpture, peintures, dessins, Kat. Nr. 209, Abb.Wien 1996, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 203, Abb.Edinburgh/London 1996/1997, Scottish National Gallery of Modern Art/Royal Academy of Arts, Alberto Giacometti 1901-1966, Kat. Nr. 186, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 125, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 82, S. 136, Abb. S. 127Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 43, Abb.Trubschachen 2005, 17. Kunstausstellung, Nr. 4Appenzell 2006, Museum Liner, Die obere Hälfte, Die Büste seit Auguste Rodin, Abb. S. 83Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 159, S. 286, Abb. S. 248Riehen 2009, Fondation Beyeler, Giacometti, Kat. Nr. 123, S. 218, Abb. S. 185Wolfsburg/Salzburg 2010/2011, Kunstmuseum/Museum der Moderne Mönchsberg, Alberto Giacometti, Der Ursprung des Raumes, Kat. Nr. 12, S. 194, Abb. S. 194Chur 2011, Bündner Kunstmuseum, Alberto Giacometti: Neu gesehenZürich 2016/2017, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Material und Vision, Kat. Nr. 115, Abb. S. 148ZustandSehr schöner und tadelloser Guss mit schwarzbrauner Patina. An einzelnen Stellen mit Oxidationen. Die Stele wurde in zwei Teilen, der Büste und dem Sockel, gegossen und zusammengeschraubtErläuterungenEnde der 1940er Jahre war Alberto Giacometti der Ansicht, dass er die Möglichkeiten, die er in den Jahren unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in seinem "visionären, schwerelosen Stil" schuf, ausgeschöpft hatte. Er versuchte daher, einen realistischeren und konkreteren Sinn für den Raum zu gewinnen, ohne dabei den hohen Grad an Expressivität zu opfern, den er so lange und hart erarbeitet hatte. So entstanden ab 1950 die eindrücklichen Porträts, für die vor allem sein Bruder Diego Modell sass.Meistens liess er für die Präsentation seiner Arbeiten Sockel anfertigen, die in der Regel nur wenig breiter waren als die Skulptur, die er darauf platzieren wollte. Diese bewusst so gewählte Präsentation führte schliesslich 1958 zur Integration des Präsentationssockels in die Plastik selbst und zu einer Dreiergruppe von Büsten, die er in antikisierender Art auf eine schmale, sich verjüngende Stele stellte. Der Künstler selbst sprach davon, dass es ihm um die Augen ging, die er damit auf die Höhe der Betrachtenden heben wollte. Giacometti wollte damit die Höhe kontrollieren, aus der man seine Porträtbüste betrachten sollte. Gleichzeitig definierte er damit auch, wie weit man von ihr entfernt stehen sollte; am besten in einer Entfernung, aus der man das gesamte Werk in seinem vertikalen Blickfeld von oben bis unten erfassen konnte. Aus dieser Entfernung sollte man die Büste studieren und ihrem Blick begegnen. Es war genau der gleiche Abstand, in dem der Bildhauer im Atelier zu seinem Modell sass, während er am Gips arbeitete.Diese männlichen Büsten mit Stelendarstellung sind im Werk des Künstlers selten; entstanden sind nur drei Versionen dieser Art, die alle aus dem Jahr 1958 stammen. Der gleichen Schaffensphase entsprangen auch seine grossen Frauenfiguren, namentlich die "Femmes de Venise", die in ihrer Körperlichkeit und Sinnlichkeit eine Art logischer Gegenentwurf der auf den Kopf und den armlosen Oberkörper fokussierten Stelen-Plastiken sind. Die Stelen werden faktisch zum abstrakten Körper. Es geht aber nicht um die Darstellung der Figur an sich, sondern vielmehr um die erweiterte, vielschichtige Physiognomie und Psychologie der dargestellten Person.Giacometti thematisiert in jedem dieser Werke seinen Bruder Diego. Während bei der "Stèle I" der Kopf nur rudimentär ausgearbeitet ist und der Rumpf irritierende Armstummel aufweist, zeigt "Stèle II" bereits viel deutlicher Züge Diegos. Der Kopf wird aber übergross dargestellt, die Augen weit aufgerissen. Die hier angebotene "Stèle III" ist das massivste und am besten charakterisierte der drei Stelenporträts. Diegos Gesicht ist voll ausgearbeitet und erscheint in harmonischem Verhältnis zum Rumpf. Die Plastik ist einzigartig im Œuvre und gehört zu den wichtigsten plastischen Arbeiten Giacomettis überhaupt. Eberhard W. Kornfeld hat sie für seine Sommerausstellung 1959 bei der Galerie Aimé Maeght angekauft und schliesslich in seine Privatsammlung übernommen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:25 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Pablo Picasso (Málaga 1881 - 1973 Mougins)Picador et personnages1960Tusche auf festem, beigem Velin mit Wasserzeichen "Arches"50,7x65,7 cm, BlattgrösseSignaturOben rechts vom Künstler in Tusche datiert, bezeichnet und signiert "16.6.60.I / Picasso". Auf der Rückseite nochmals datiert "16.6.60. I"WerkverzeichnisChristian Zervos, Pablo Picasso, Œuvres de 1959 à 1961, Paris 1968, Vol. XIX, Nr. 347ProvenienzGalerie Louise Leiris, Paris (Archiv-Nr. 09336)Galerie Heinz Berggruen, Paris, dort 1973 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenParis 1960, Picasso, Dessins 1959-1960, Kat. Nr. 80Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 107, Abb. S. 197Pully 1994, Musée d’art contemporain, Picasso contemporain, S. 128Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 54Bern 2001/2002, Kunstmuseum, Picasso und die Schweiz, Kat. Nr. 160, S. 372Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 38, S. 133, S. 73Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 43, S. 291Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)ZustandIm Papier minim gebräunt. Auf der Rückseite mit den Ansätzen einer Skizze zum gleichen Thema, sowie MontierungsspurenErläuterungenDas Interesse am Stierkampf und den damit zusammenhängenden Themen spiegelt Picassos eigene Auseinandersetzung mit seiner Nationalität und der Heimat Spanien wider. Die vorliegende Zeichnung entstand in einer Zeit, in der er geradezu besessen war vom Stierkampf, auch "Corrida" genannt. Im Jahr 1959 entstanden etwa die Illustrationen für Pepe Illos Abhandlung über den Stierkampf "La Tauromaquia o arte de torear", oder jene für "Toros y toreros", den Text seines Freundes und berühmten Toreros Luis Miguel Dominguín.Der Stierkampf repräsentierte Picassos neu erwachtes Interesse am Machismo, ein wichtiges Thema, das sein Spätwerk prägen sollte. So fungierten der Matador oder, wie hier dargestellt, der Picador als Inbegriffe von Männlichkeit und Tapferkeit, quasi als jugendliches Alter Ego des alternden Künstlers. Das vorliegende Blatt gehört zu einer Serie ähnlicher Zeichnungen, die 1960 in der Galerie Louise Leiris ausgestellt wurden. In den Zeichnungen geht es oft auch um Erotik – etwa in der Gestalt von jungen Frauen und Kupplerinnen. Die grossformatige Pinselzeichnung ist ein sehr schönes Beispiel für Picassos meisterhafte Chiaroscuro-Arbeiten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Piet Mondrian (Amersfoort 1872 - 1944 New York)Ocean 41914Kohle auf festem, beigem Velin50,1x62,8 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "PIET MONDRIAN", unten links mit BlindstempelWerkverzeichnisJoop M. Joosten, Piet Mondrian, Catalogue Raisonné of the Work of 1911-1944, Blaricum/Paris 1998, Nr. B66Michel Seuphor, Piet Mondrain, Leben und Werk, Œuvrekatalog Nr. 385, Gruppenkatalog Nr. 228, Abb. Tf. 124ProvenienzGalerie d’Art Moderne, Marie-Suzanne Feigel, BaselSlg. Théodore und Virginia Bally, Montreux, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturMichel Seuphor, Mondrian, Le Retour de Mondrian ou les cendres brûlantes, in: Aujourd’hui, Art et Architecture 2, 1957, Abb. S. 9Frank Elgar, Mondrian, New York 1968, Abb. 69, S. 71Alberto Busignani, Mondrian, I diamanti dell’Arte No. 36, 1968, Abb. S. 23Joop M. Joosten, Piet Mondrian: Abstraction and Compositional Innovation, Artforum 11, 1973, S. 55Carel Blotkamp, Mondriaan - Architectuur, 1982, S. 24, Abb. S. 25Yves-Alain Bois, L’atelier de Mondrian: Du projet au procès, 1982, S. 31/32Thim Threlfall, Piet Mondrian, His Life’s Work and Evolution 1872 to 1944, 1988, S. 224/225AusstellungenBern 1977, Galerie Kornfeld, 112.5 Jahre Galerie, Kunstwerke von 1140 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 46, Abb.Basel 1977, Galerie Beyeler, Delaunay-Mondrian, Kat. Nr. 6, Abb.Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 44, Abb. S. 91Den Haag/Washington/New York 1994/1996, Gemeentemuseum/National Gallery of Art/The Museum of Modern Art, Piet Mondrian, Kat. Nr. 63, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 17, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 15, S. 131, Abb. S. 41Riehen 2003/2004, Fondation Beyeler, Mondrian + Malewitsch, In der Mitte der Sammlung Wien 2005, Albertina, Piet Mondrian, Kat. Nr. 66, Abb.Den Haag 2017, Gemeente Museum, Mondrian – Van der Leck 1916-1919, Kat. Nr. 104, Abb. S. 79Riehen/Düsseldorf 2022/2023, Fondation Beyeler/K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Mondrian Evolution, S. 139, 243ZustandDas Papier leicht gebräunt, am äussersten Rand mit Lichtrand. Reissnagellöchlein in den Ecken. Rückseitig leichte Flecken und Spuren alter MontierungenErläuterungenDas Meer beschäftigte Piet Mondrian erstmals in naturalistischen Werken, die von 1909 bis 1911 während längerer Aufenthalte im Dorf Domburg an der Küste Zeelands in Holland entstanden. Nachdem er während seines ersten Aufenthalts in Paris von 1911 bis 1914 den Kubismus von Pablo Picasso und Georges Braque kennengelernt hatte, flossen dessen formale und inhaltliche Elemente auch in seine Kunst ein. Im Sommer 1914 kehrte er in die Niederlande zurück und arbeitete in den folgenden Kriegsjahren an Studien über das Meer, die in den Pier- und Ozeangemälden ihren Höhepunkt fanden. Er assimilierte nun den Kubismus und adaptierte ihn für seine eigenen Werke. Die quer-ovale Darstellung übernahm er dabei als bestimmendes Gestaltungselement. Man könnte das Rund auch als Blickführung in die Weite verstehen. Zudem führte er eine klare Gitterstruktur ein. Für Mondrian hatte die horizontal-vertikale Anordnung jedoch keine ausschliesslich bildnerisch-darstellende Funktion wie für die Kubisten, sondern fast mystische Implikationen: Er betrachtete die Horizontale und die Vertikale als grundlegend gegensätzliche Prinzipien, die zusammenwirken müssen, um eine Einheit zu schaffen.Obwohl Mondrians Motive stets in der Natur zu finden sind, etwa die Bewegung der Wellen oder der Meeresoberfläche, reduzierte er die verwendete Zeichensprache auf ihre wesentlichste bildliche Form: Das Meer wird aus kurzen Linien und Kreuzen komponiert, die, bewegt man sich vor dem Werk, an flackerndes Licht auf der Wasseroberfläche oder den Wellengang erinnern. Es ging ihm dabei nicht um das Erreichen der Gegenstandslosigkeit, sondern vielmehr um das Ausloten und Auflösen der Gegenständlichkeit an sich.Die frühen Ozean-Arbeiten sind äusserst selten und meistens nur in Museen, etwa dem Museum of Modern Art in New York, der Peggy Guggenheim Collection in Venedig oder der Staatsgalerie Stuttgart zu finden. Das hier angebotene Blatt gehört zweifelsohne zu den Hauptwerken der ganzen Gruppe und bringt Mondrians revolutionäre Idee der "Plastik in der Malerei" eindrücklich zur Darstellung.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:00 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Vampyr II - Vampire II1895-1902Farblithographie und Farbholzschnitt, Steindruck in Schwarz, Rostrot und Holzschnitt in Blau, Grün und Gelb auf dünnem Japan38,8x55,3 cm, Darstellung; 49,3x65,4 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "Edv Munch"WerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 41/VI (v. X)ProvenienzPrivatsammlung NorwegenAuktion Kornfeld und Klipstein, Bern, 14. Juni 1974, Lot 762/A, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturGustav Schiefler, Verzeichnis des graphischen Werkes Edvard Munchs bis 1906, Band I, Berlin 1907, Nr. 34/II/bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart: Eine Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 145Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 124Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 98, S. 85Tegernsee 1996/1997, Olaf Gulbransson Museum (i.A. Bayer. Staatsgemäldesammlungen München), Edvard Munch, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Kat. Nr. 29Riehen 2003, Fondation Beyeler, Expressiv!, S. 193Paris 2005, Musée d’Orsay, Le théâtre de l’Œuvre (1893-1900), Naissance du théâtre moderne, Kat. Nr. 247, Abb. S. 20f.Riehen/Schwäbisch Hall 2007, Fondation Beyeler/Kunsthalle Würth, Edvard Munch – Zeichen der Moderne, Kat. Nr. 57Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)Bern/Lugano 2013/2014, Kunstmuseum/Museo cantonale d’arte e Museo d’arte, Mythos und Geheimnis, Der Symbolismus und die Schweizer Künstler, Kat. Nr. 35, S. 347Ingelheim 2022, Kunstforum, Edvard Munch, Meisterblätter, Abb. S. 129 ZustandIn sehr schöner GesamterhaltungErläuterungen"Vampir" (norwegisch "Vampyr") ist eines der zentralen Themen aus dem Lebensfries Edvard Munchs, das er zwischen 1893 und 1895 in sechs und in einer zweiten Phase zwischen 1916 und 1925 in zwölf Gemälden umsetzte. Im Jahr 1895 entstanden zwei Graphiken: eine reine Lithographie sowie eine Lithographie, die zum Teil noch mit einem Holzschnitt kombiniert wurde.Munchs ursprünglicher Titel für die Werkgruppe lautete "Liebe und Schmerz". Der Künstler hat die Liebe in vielen Schattierungen kennengelernt; sie umfasst sowohl positive Aspekte wie Zuneigung, Anziehung und Erotik als auch negative Seiten wie Eifersucht oder Verzweiflung. Die Liebe war für ihn die Verbindung des Lebens mit dem Tod, aber auch der Ewigkeit. Insofern nimmt der "Vampir" eine wichtige Scharnierfunktion im Kosmos Munch ein.Die hier angebotene zweite graphische Fassung gehört mit der Kombination von verschiedenen Drucktechniken zweifellos zu den wichtigsten und bekanntesten Blättern der europäischen Graphikproduktion. Die Lithosteine wurden wohl in Paris konzipiert und erstmals von Lassally in Berlin gedruckt; die Ergänzung mit den farbig druckenden Holzteilen stammt nach Gustav Schiefler aus dem Jahr 1902. Die Blätter sind alle sehr unterschiedlich ausgeführt; Gerd Woll gibt an, dass eine Chronologie der Zustände daher ausgesprochen schwer auszumachen sei. Wegen der Gleichzeitigkeit der Techniken könnte man also eher von "Varianten" als von klassischen Zustandsdrucken sprechen.Das angebotene Blatt weist eine besonders intensive Farbkombination auf. Der 1895 entstandene Zeichnungsstein wurde mit den 1902 geschaffenen Farbplatten überdruckt: Stein A, Zeichnung der Körper, Druck in Schwarz; Stein B, Haare des Mädchens, Druck in Braunrot; Holzstock A, Schattierung der Körper, Druck in sattem Gelb; Holzstock B, Vordergrund, Druck in Dunkelblau; Holzstock C, Hintergrund, Druck in Grünblau. Eindrückliches Beispiel von Munchs Innovationskraft in der Druckgraphik.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Georges Seurat (1859 Paris 1891)Dame au bouquet, de dosUm 1882Crayon conté auf Bütten31,6x24,4 cmWerkverzeichnisCésar Mange de Hauke, Seurat et son œuvre, Paris 1961, Nr. 496Erich Franz/Bernd Growe, Georges Seurat, Dessins, Paris 1984, Nr. 30ProvenienzNachlass des Künstlers, rückseitig mit Nachlassnummer "314"Familie Appert, Paris (Familie des Künstlers)Slg. Paul Levasseur, Paris (Patensohn und Cousin des Künstlers)Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturMinotaure No. 11, Revue artistique et littéraire, 5. Jahrgang, Paris 1938, Abb. S. 6AusstellungenParis 1957, Musée Jacquemart-André, Seurat, ausser KatalogBielefeld 1983, Kunsthalle, Georges Seurat, Zeichnungen, Kat. Nr. 30, Abb.Baden-Baden 1984, Staatliche Kunsthalle, Georges Seurat, Zeichnungen, Kat. Nr. 30, Abb.Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 22, Abb. S. 55Paris 1991, Galeries nationales du Grand Palais, Seurat, Kat. Nr. 26, Abb.New York 1991/1992, The Metropolitan Museum, Seurat, Kat. Nr. 27, Abb.Bern/Hamburg 1996, Kunstmuseum/Kunsthalle, "Zeichnen ist Sehen", Meisterwerke von Ingres bis Cézanne aus dem Museum der bildenden Künste Budapest und aus Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 97, Abb. S. 217Lausanne 1998, Fondation de l’Hermitage, Pointilllisme, Sur les traces de Seurat, S. 258, ohne Kat. Nr.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 11, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 9, S. 130, Abb. S. 31Chicago 2004, The Art Institute, Seurat and the Making of La Grande Jatte, Kat. Nr. 11, S. 272, Abb. S. 34New York 2007, The Museum of Modern Art, Georges Seurat: The Drawings, Kat. Nr. 44, S. 250, Abb. S. 86Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 15, S. 291, Abb. S. 37Zürich/Frankfurt am Main 2009/2010, Kunsthaus/Schirn Kunsthalle, Georges Seurat, Kat. Nr. 26, S. 142, Abb. S. 50Wien 2012, Albertina, Impressionismus : Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Kat. Nr. 148, Abb. S. 251ZustandBildträger etwas gewellt und oben und seitlich mit unregelmässigen Rändern. Oben rechts mit hinterlegter Ecke, in der Mitte mit zwei Reissnagellöchern. Rückseitig mit Montierungsresten. In selten schöner ErhaltungErläuterungenGeorges Seurat begann bereits 1874 in jugendlichem Alter zu zeichnen und entwickelte sukzessive seinen eigenen, unverkennbaren Stil. Mit zweiundzwanzig Jahren hatte er seine einzigartige Zeichentechnik bereits voll entwickelt: Er liess die einzelnen Linien zugunsten grosser, schattenhafter Massen verschwinden. Die samtigen Formen und Oberflächen entstanden, indem der Künstler das grobe Büttenpapier mit der fettigen Conté-Kreide einrieb und mit der Spitze der Kreide ein dichtes Liniengewirr schuf, das die Komposition fast vibrierend verdichtete.Um 1882 schuf Seurat zahlreiche Frauen- und Männerfiguren von rätselhafter Intensität. Die dunklen, meist gesichtslosen Gestalten erscheinen wie im Gegenlicht; vermutlich waren die Werke auch eine Antwort auf die Fotografie. Es ging Seurat nicht um die exakte Wiedergabe eines Motivs, sondern um eine fast ätherische Bestandesaufnahme. Die Formen sind nie klar definiert, die Konturen nie gezeichnet; die Figuren werden durch ausdrucksstarke Schattierungen von sorgfältig modulierter Dichte wiedergegeben. Seurats Methode war stark von den ästhetischen Theorien von Charles Blanc und Humbert de Superville beeinflusst. Diese hatten Studien veröffentlicht, in denen sie erklärten, wie die Richtung der Linien in Verbindung mit den Farben unterschiedliche Emotionen bei den Betrachtenden hervorrufen kann. Nach Blanc sind lineare Richtungen "unbedingte Zeichen" für Emotionen. Aufsteigende Linien werden mit Gefühlen der Freude und des Lebens in Verbindung gebracht.Die hier angebotene Zeichnung gehört zu den besonders geheimnisvollen Arbeiten des Künstlers. Die Konturen der Dame wurden nicht durch Linien, sondern durch sanftes Reiben der Conté-Kreide auf der geriffelten Oberfläche des Papiers umrissen, wobei durch das Auftragen mehrerer Schichten dunklere Zonen entstanden, die an den sich überlagernden, in entgegengesetzte Richtungen verlaufenden Linien erkennbar sind. Die Protagonistin scheint wie von einer undefinierbaren Lichtquelle beleuchtet und den Raum im Hier und Jetzt in eine andere Dimension zu durchschreiten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
Diego Giacometti (Borgonovo 1902 - 1985 Paris)Table basse aux crapaudsUm 1976Bronze patiniert, Glasplatte82x82x47,5 cmWerkverzeichnisMit Echtheitsbestätigung von Expertises Vincenot/Philippe Meier, Dijon/Lausanne, datiert vom 10. Mai 2024, Nr. C10/05/24PMCV2440ProvenienzDiego Giacometti, ParisSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernZustandSehr schöner, tadelloser Guss mit dunkelgrüner Patina. Tisch und Glasplatte in gutem Zustand. Filzeinlage fleckig und in einer Ecke leicht gerissen ErläuterungenDiego Giacometti gehörte zweifellos zu den einfallsreichsten und aufregendsten Möbeldesignern im Paris der Nachkriegszeit. Sein eigenwilliger Stil zeichnete sich durch elegante, aus Bronze gefertigte Möbel und Einrichtungsgegenstände aus. Neben der klassischen, antikisierenden Formensprache war es vor allem eine ganze, fast magische Menagerie von Tieren, die die Möbelstücke "bevölkerten". Von Giraffen, Straussen, Mäusen, Eulen, Hunden, Katzen, Hirschen bis zu Kröten versammelte Diego ein ganzes Repertoire an Tieren, die er in unterschiedlichen Kombinationen anordnete. Scheinbar, so erzählte es Eberhard W. Kornfeld, konnte man sogar wünschen, welche Tiere fortan auf einem Möbelstück verewigt werden sollten. Diego habe Kisten mit Güssen der Einzelstücke gehabt, die er dann auf einen Tisch oder eine Konsole anordnete und montierte. Minutiös habe er dann die Verkäufe in einem "Carnet" notiert, das fertige Möbelstück konnte dann später im Atelier abgeholt werden.Der Künstler beherrschte alle Phasen der Herstellung des Bronzegusses, vom Gipsmodell bis zur ungleichmässigen Patina, die zu seinem Markenzeichen und grossen Geheimnis werden sollte. Jedes Stück hatte sodann eine eigene, einzigartige Tonalität. Als Diego in späteren Jahren die vollends seinen Ruhm begründenden Grossaufträge erhielt, etwa zur Gestaltung der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence oder dem Musée Picasso in Paris, wurde es für Privatkundinnen und -kunden immer schwieriger, Stücke direkt im Atelier von Diego zu erwerben. Der hier angebotene Tisch mit zwei Kröten und einer Schale hat Kornfeld für seinen Privathaushalt erworben. Eine sehr anekdotische Arbeit, die beiden Kröten scheinen auf Futter zu warten, das in der Schale angeboten wird.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:25 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Marc Chagall (Witebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"1912Gouache, Graphitstift und Tusche auf Velin26,2x47,3 cmSignaturUnten rechts vom Künstler signiert "Chagall" (im Weiss), darunter mit einer schwer lesbaren Signatur "M Chagall" (im Bordeaux)WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung (Nr. 2024113) des Comité Marc Chagall, Paris, datiert vom 6. Juni 2024, liegt vorProvenienzWohl Galerie "Der Sturm", Herwarth Walden, BerlinSlg. Théodore Ahrenberg, StockholmGalerie d’Art Moderne, Marie-Suzanne Feigel, Basel, Sommerausstellung 1957, Kat. Nr. 12, Abb., dort angekauft von Galerie Kornfeld, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturWerner Haftmann, Marc Chagall, Gouachen, Zeichnungen, Aquarelle, Köln 1975, Abb. Tf. 11Daniel Marchesseau, Chagall, ivre d’images, Paris 1995, Abb. S. 31Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall, Köln 1998, Abb. S. 62Monte Packham, Living with Matisse, Picasso and Christo, Theodor Ahrenberg and His Collections, London 2018, Abb. S. 160-161AusstellungenBasel 1957, Galerie d’Art Moderne, Kat. Nr. 12, Abb.Hamburg/München 1959, Kunsthalle/Haus der Kunst, Marc Chagall, Kat. Nr. 190Bern 1960, Klipstein und Kornfeld, Marc Chagall, Kat. Nr. 7, Abb.Paris 1984, Centre Georges Pompidou, Marc Chagall, Œuvres sur papier, Kat. Nr. 39, Abb.Rom 1984/1985, Musei Capitolini, Marc Chagall, Kat. Nr. 39, Abb.Hannover/Zürich 1985, Kestner Gesellschaft/Kunsthaus, Marc Chagall, Arbeiten auf Papier, Kat. Nr. 39, Abb.Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 110, Abb. S. 203Paris 1995, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Marc Chagall, Les années russes, Kat. Nr. 73, Abb. S. 94Bern 1995/1996, Kunstmuseum, Chagall 1907-1917, Kat. Nr. 117, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 41, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 40, S. 133, Abb. S. 77Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 47, S. 284, Abb. S. 85Zürich/Liverpool 2013, Kunsthaus/Tate, Chagall – Meister der Moderne, Kat. Nr. 23, S. 186, Abb. S. 86 (nur in Zürich ausgestellt)Basel 2017/2018, Kunstmuseum, Chagall – Die Jahre des Durchbruchs 1911-1919, Kat. Nr. 64, S. 290, Abb. S. 210ZustandMinime Reissnagellöchlein im oberen Rand. In der weissen Farbe teilweise minime Abreibungen. Papier leicht gebräunt, farbfrische ErhaltungErläuterungenNach seinen Ausbildungsjahren in Sankt Petersburg drängte es Marc Chagall, seine Kunst in Paris weiterzuentwickeln und neue Inspirationsquellen in den reichhaltigen Museumssammlungen, den bedeutenden Galerien und in der Konfrontation mit den Avantgardekünstlern zu suchen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf zweier Bilder und einem kleinen Stipendium seines Gönners Maxim Winawer konnte er endlich 1911 über Berlin nach Frankreich reisen. Er bezog sein erstes Atelier in der Impasse du Maine (heute Rue Antoine Bourdelle), nahe der Gare Montparnasse. Im Winter 1911/1912 bezog er ein neues, grösseres Atelier in der 1902 vom Bildhauer Alfred Boucher gegründeten Künstlersiedlung "La Ruche" (Der Bienenkorb) im 15. Arrondissement. Dort fand er sich inmitten der internationalen Bohème von Paris wieder und begegnete den Avantgardisten von Montparnasse wie den Dichtern Guillaume Apollinaire, Blaise Cendrars und Max Jacob sowie Künstlern wie Robert Delaunay, Fernand Léger oder Amedeo Modigliani.Wie im Fieber und dürstend nach Anerkennung entstanden im neuen Atelier nun auch grössere Formate. Für die Themen schöpfte der Maler in erster Linie aus dem persönlichen Vokabular, dem russischen Leben und den Ansichten von Witebsk, die ihn stark geprägt hatten. Formell flossen jedoch neue Stilrichtungen wie der Fauvismus, aber auch der Kubismus ein und trugen dazu bei, Chagalls äusserst persönliche malerische Ausdrucksweise zu entwickeln: gewissermassen das Verweben einer traditionellen Bildsprache, genährt mit den Neuerungen der Avantgarde. Der Dichter Apollinaire nannte seine Bildwelten denn auch "surnaturel" (übernatürlich). In Paris entstanden auch viele Gouachen, eine Technik, die der Künstler als geeignet fand, um seine spontanen Improvisationen umzusetzen. Auch die hier angebotene Gouache "Esquisse pour le Marchand de bestiaux" ist in dieser Zeit in Paris entstanden, als essenzielle Vorarbeit zum grossformatigen Gemälde von 1912, das sich heute im Kunstmuseum Basel befindet. Thematisch greift der Künstler auf Kindheitserinnerungen zurück, die er mit einem Onkel, einem Viehhändler, verbunden hatte. Der Künstler charakterisierte darin unterschiedliche Charaktere aus dem Händlerleben. Die Darstellung ist aber nicht nur persönlich-anekdotisch zu verstehen. Chagall nahm schon früh das Thema Migration auf, der das jüdische Volk ausgesetzt war, und den damit verbundenen, aufgezwungenen Neuanfängen, die auch sein weiteres Leben und Werk charakterisierten und prägten. Das blaue Tier auf dem Wagen erinnert an die späteren Darstellungen des "mystischen Tieres", das in Chagalls Werken für die Kreativität und Inspiration steht. Die hier angebotene Gouache ist ein wichtiges Frühwerk, das Chagalls grossartige Narration und die unvergleichliche Technik und Kompositionsweise sehr eindrücklich aufzeigt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Pablo Picasso (Málaga 1881 - 1973 Mougins)Guitare et compotier sur un guéridon1921Gouache auf Velin27,5x21,3 cmSignaturOben rechts vom Künstler in Tusche signiert "Picasso", links datiert "13-1-21"WerkverzeichnisChristian Zervos, Pablo Picasso, Supplément aux années 1920-1922, Paris 1975, Vol. 30, Nr. 132ProvenienzGalerie Aktuaryus, Zürich, dort vor 1939 angekauft vonSlg. Eliane Gribi-Chiodera, TrübbachAuktion Kornfeld & Klipstein, Bern, 22. Juni 1979, Los 971, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 103, Abb. S. 189Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 47, Abb.Bern 2001/2002, Kunstmuseum, Picasso und die Schweiz, Kat. Nr. 72, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 34, S. 133, Abb. S. 67Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 36, S. 291, Abb. S. 36Bern 2010, Zentrum Paul Klee, Klee trifft Picasso, Abb. S. 126, S. 275ZustandIn den dunklen Stellen die Oberfläche leicht berieben. Unten rechts mit restauriertem Einriss (ca. 1 cm). Rückseitig mit Stockflecken und MontierungsrestenErläuterungenNach dem Ersten Weltkrieg entwickelten die Kunstschaffenden vielerorts eine Sehnsucht nach einem klassischen Ideal ("Retour à l’ordre"). So begann sich auch Pablo Picasso nach der intensiven Beschäftigung mit dem Kubismus mit einer klassischeren Formensprache zu beschäftigen. Er entwickelte parallel dazu aber auch den Kubismus weiter, löste die starre Formensprache jedoch weiter auf und setzte besondere Farbakzente ein. Julius Meier-Graefe meinte zu dieser Phase des stilistischen Nebeneinanders: "Morgens macht er Kuben, nachmittags voluminöse Frauen". Mit ihren fragmentierten Formen und Flächen, oft mit groben Schraffuren oder Ornamenten strukturiert, stellen diese Kompositionen eine Fortsetzung von Picassos kubistischen Erkundungen aus dem vorangegangenen Jahrzehnt dar, bringen aber das bürgerliche Leben, gerade im hier angebotenen ausgearbeiteten Blatt, wunderbar zur Geltung.Es ist nun nicht mehr der klare, fast dogmatische Umgang mit dem Kubismus, sondern eine freie Interpretation; ein fast schon heiteres Spiel mit Farben und Formen. Gertrude Stein meinte zu den Arbeiten aus dieser Schaffensperiode, dass Picasso seine kubistischen Entdeckungen auf eine dekorative Art und Weise nütze, die das Auge erfreue.Das reizvolle Stillleben mit Gitarre und Obstschale auf Sockeltisch ist ein in Form und Farbe vollendetes kleines Meisterwerk von Picasso und beispielhaft für den Kubismus durch die Fragmentierung der Motive und den hohen Abstraktionsgrad der Darstellung. Besonders ist die Verwerfung der Perspektive zugunsten einer spannenden Flächenwirkung. Ein wunderbares Kabinettstück, das die ganze Kraft des grossen Meisters des 20. Jahrhunderts belegt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
Egon Schiele (Tulln 1890 - 1918 Wien)Friederike Beer in gestreiftem Kleid mit erhobenen Armen - Friederike Beer in Striped Dress with Raised Arms1914Bleistift und Aquarell auf gelblichem Simili-Japan48,3x32,2 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift in Rechteck signiert und datiert "EGON / SCHIELE / 1914"WerkverzeichnisJane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1998, Nr. 1597ProvenienzAtelier des KünstlersSlg. Friederike Beer-Monti, WienSlg. Erich Lederer, Wien und Genf. Geschenk anSlg. Pierre Bouffard, Genf, um 1967 erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturJane Kallir, Egon Schiele, Drawings & Watercolours, London 2003, S. 316, Abb.AusstellungenLuzern 1974, Kunstmuseum, Kunst in Österreich 1900-1930, Kat. Nr. 244Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 135, Abb. S. 243Zürich 1996/1997, Kunsthaus, Wunderkammer Österreich, Über Klimt, Kokoschka, Schiele hinaus, (ohne Kat. Nr.)Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 27, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 52, S. 134, Abb. S. 93Wien 2005/2006, Albertina, Egon Schiele, Kat. Nr. 177, S. 408, Abb. S. 317Wien 2011, Belvedere, Egon Schiele, Selbstporträts und Porträts, Kat. Nr. 64, S. 257, Abb. S. 160 und Teilabb. S. 122/123Zürich 2014/2015, Kunsthaus, Egon Schiele – Jenny Saville, Kat. Nr. 91, S. 163, Abb. S. 145ZustandDas Blatt minim gebräunt, kleine Reissnagellöcher im Papierrand sowie Knicke entlang der Blattkanten. Das Papier leicht gewellt und mit GriffknickenErläuterungenFriederike "Fritzi" Beer, die Tochter der Besitzer der populären und legendären Wiener Kaiserbar, war eine schillernde Figur im Wiener Kulturleben. Nach ihrer Schulzeit versuchte sich Fritzi als Schauspielerin und wurde Modell für die Kleider der Wiener Werkstätte. Sie ist die einzige Person, die sowohl von Egon Schiele als auch von Gustav Klimt porträtiert wurde. Die vorliegende Zeichnung diente dabei als Vorstudie für Schieles Ölgemälde, das ebenfalls im Jahr 1914 entstand. Beer gab die Arbeit selbst in Auftrag. Die spezielle Körperhaltung der Komposition entstand dadurch, dass Beer auf dem Bauch liegend und ein Kissen umklammernd vor dem Künstler posierte. Das Weglassen von jeglichen Requisiten führte zum Verlust des Räumlichen, sodass die Figur mit den erhobenen Armen förmlich zu schweben scheint. Diesen Effekt verstärkt Schiele im späteren Gemälde noch deutlicher. Friederike Beer trägt ein Kleid der Wiener Werkstätte, dessen typisches Muster von Schiele angedeutet wird. Wie so oft in seinen Zeichnungen stellt er bewusst kolorierte Teile den leer gelassenen Partien gegenüber.Beer heiratete 1920 den italienischen Kapitän Emanuele Monti und nannte sich fortan Monti-Beer. Sie emigrierte Mitte der 1930er Jahre in die USA, wo sie in New York unter dem Namen Federica Beer-Monti die "Artists’ Gallery" leitete, die amerikanische Künstler förderte.Eine sehr wichtige Zeichnung im Œuvre, die die Dargestellte mit in die USA brachte und schliesslich später verkaufte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Käthe Kollwitz (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg)Inspiration1904Kohle auf Ingres-Bütten35x19,8 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert und datiert "K. Kollwitz / 04"WerkverzeichnisOtto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Œuvre-Katalog, Stuttgart 1980, Nr. 292ProvenienzSlg. Leon (Lee) A. Kolker, Scarsdale, USAAuktion Klipstein und Kornfeld, Bern, 26. Mai 1962, Los 576, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturTaking a stand, Käthe Kollwitz, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Zürich/Kunsthalle Bielefeld, München 2023, Abb. S. 134 AusstellungenBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 94, Abb. S. 171Tokyo/Kamakura/Hyogo/Miyagi 1992, Parthenon Tama Museum/Museum der modernen Kunst/Städtisches Kunstmuseum/Miyagi Kunstmuseum, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 32, Abb.Vevey/Gingins 1994, Musée Jenisch/Fondation Neumann, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 44, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 20, Abb.Genf 1999/2000, Musée Rath, Steinlen et l’époque 1900, S. 181, Abb. S. 93Barcelona 2000, Museu Picasso, Steinlen y la época de 1900, S. 211, Abb. S. 93Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 77, S. 290, Abb. S. 135Zürich 2023, Kunsthaus, Stellung beziehen - Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 59 ZustandAuf etwas gebräuntem und leicht gewelltem Ingres-Bütten mit Spuren eines früheren Passepartouts. In der unteren rechten Ecke ein Reissnagelloch. Im oberen Rand mittig zwei weitere kleine Löcher. Rückseitig Spuren einer alten Montierung. Wunderschönes Blatt in gutem Zustand. ErläuterungenNachdem sie mit "Ein Weberaufstand" schon einmal ein historisches Ereignis in ihrer Kunst aufgegriffen hatte, arbeitete Käthe Kollwitz in den Jahren 1901 bis 1908 an ihrem zweiten Druckzyklus, dem siebenteiligen "Bauernkrieg". Die Künstlerin bearbeitete darin den gewaltsamen Aufstand der Bauern gegen die Unterdrückung und Gesetzlosigkeit in den Jahren 1524/1525. Für das liberal-sozialistische Umfeld von Kollwitz bedeutete die vom Historiker und Theologen Wilhelm Zimmermann verfasste Geschichte des "Grossen Deutschen Bauernkrieges" keine ferne Vergangenheit, sondern hatte vielmehr aktuelle Relevanz; es ging darum, auf die Probleme des Proletariats aufmerksam zu machen.Wie immer entstanden im Vorfeld der Auflagendrucke viele Zwischenzustände: Sogar andere Themen wurden umgesetzt, die dann nicht in die Folge aufgenommen wurden. So auch bei den 1904/1905 entstandenen Arbeiten zu "Inspiration". Es handelt sich um verworfene Bildideen zum dritten Bauernkriegsblatt, das schliesslich als "Beim Dengeln" Eingang in die Serie fand. Hinter einer Bäuerin steht eine männliche, allegorische Gestalt, die auf der 1904 entstandenen Radierung gleichen Titels (Knesebeck 86) durch ihre grossen schwarzen Flügel ikonographisch für die personifizierte Inspiration steht. Fast wie ein Racheengel flüstert er der Bäuerin den Gedanken der Gegenwehr ins Ohr, die Sense griffbereit. Ein eindrücklich düsteres, fast malerisch umgesetztes Blatt, das Kollwitz’ politische Überzeugung klar vor Augen führt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
Käthe Kollwitz (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg)Selbstbildnis in ganzer Figur, sitzend1893Tusche auf festem Velin mit Wasserzeichen "WHA"33,3x25 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert "Käthe Kollwitz"WerkverzeichnisOtto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Œuvre-Katalog, Stuttgart 1980, Kat. Nr. 86ProvenienzAuktion Paul Graupe, Berlin, 11./12. Juni 1929, Los 284, dort angekauft von Slg. Dr. August Klipstein, BernGutekunst und Klipstein, Bern, 1930, Lagerkatalog XXX, Kat. Nr. 1053, dort erworben vonSlg. Salman Schocken, Berlin/JerusalemAuktion Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 5. Juni 1967, Los 656, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturHans Kollwitz, Käthe Kollwitz, Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken, Ein Leben in Selbstzeugnissen, Hannover 1968, Abb. S. 13AusstellungenStuttgart 1967, Staatsgalerie, Die Zeichnerin Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 8, Abb.Lausanne 1985, Musée cantonal des Beaux-Arts, Selbstporträt im Zeitalter der FotografieBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 92, Abb. S. 167Washington 1992, National Gallery of Art, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 10, Abb. S. 19Vevey/Gingins 1994, Musée Jenisch/Fondation Neumann, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 6, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 19, Abb.Genf 1999/2000, Musée Rath, Steinlen et l’époque 1900, S. 181 (ohne Kat. Nr.)Barcelona 2000, Museu Picasso, Steinlen y la época de 1900, S. 211 (ohne Kat. Nr.)Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 75, S. 290, Abb. S. 133Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter, Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)ZustandAuf der Rückseite mit der Skizze eines Selbstporträts in Kreide. In den Rändern mit Reissnagellöchern, oben rechts mit einer Knickfalte. Unten rechts mit einem originalen, alten Papierverlust. Rückseitig mit Spuren einer alten MontierungErläuterungenKäthe Kollwitz (geb. Schmidt) verbrachte ihre Jugend in Königsberg und nahm ab 1881 Zeichenunterricht beim Künstler Rudolf Maurer. 1885/1886 besuchte sie die Damenakademie des Vereins Berliner Künstlerinnen. Zurück in Königsberg wurde sie von Emil Neide unterrichtet. Anschliessend studierte sie bis 1890 in München bei Ludwig Herterich. 1891 heiratete sie ihren langjährigen Verlobten, den Arzt Karl Kollwitz, und siedelte nach Berlin über, wo er im Bezirk Prenzlauer Berg in der Weissenburger Strasse (heute: Kollwitzstrasse) eine Kassenarztpraxis eröffnete und das Paar eine Wohnung bezog. 1892 wurde Sohn Hans geboren, 1896 Sohn Peter. Unter dem Eindruck der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Drama "Die Weber", dem die Hungerrevolte der schlesischen Weber von 1844 zugrunde lag, begann sie 1893 ihren ersten abgeschlossenen druckgraphischen Zyklus, "Ein Weberaufstand". In der Folgezeit wurde Kollwitz in den Berliner Künstlerkreisen zunehmend entdeckt und geschätzt; Max Liebermann schlug sie sogar für eine Medaille anlässlich der "Grossen Berliner Kunstausstellung" von 1898 vor.Das hier angebotene Blatt ist die am besten ausgearbeitete Zeichnung einer weiblichen Figur, die Kollwitz später für die Radierung "Junges Paar" (Knesebeck 83) verwendete. Angeregt wurde die Zeichnungsreihe offenbar durch Max Halbes Liebesdrama "Jugend", das 1893 im Berliner Residenztheater uraufgeführt wurde. Die Künstlerin zeigt sich auf dem Blatt autobiographisch selber; die Legende besagt, dass die Zeichnung nach dem ersten grossen Ehekrach im Hause Kollwitz entstanden sei. Es ist ein wunderbares, frühes Selbstporträt, das einen besonderen Einblick in Kollwitz’ Leben gibt. Ihr Blick auf dem Blatt ist sehr selbstbewusst; sie zeigt sich als aktive und erfolgreiche Künstlerin, bereit, sich gegenüber anderen zu behaupten. Rückseitig findet sich eine Studie zum selben Motiv in schwarzer Kohle.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Buste sur socleUm 1957, Guss von 1960-1962Bronze39,5x15,6x9,7 cmSignaturAuf der Seite rechts unten mit der geritzten Nummerierung "2/6", rückseitig unten mit dem Giesserstempel "CIRE / M PASTORI / PERDUE"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDie Bronze figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 3796ProvenienzAlberto Giacometti, ParisSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernAusstellungenBasel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 50Rom 1970, Villa Medici, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 24Vevey 1971, Musée Jenisch, Sculpture suisse contemporain, Giacometti, Kemény, Luginbühl, Müller, Kat. Nr. 12Lugano 1973, Museo civico di Belle Arti, La Svizzera Italiana onora Alberto Giacometti, Kat. Nr. 15, Abb.Martigny 1986, Fondation Pierre Gianadda, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 127, Abb.Wien 1996, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 196, Abb.Edinburgh/London 1996/1997, Scottish National Gallery of Modern Art/Royal Academy of Arts, Alberto Giacometti 1901-1966, Kat. Nr. 160, Abb.München 1997, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 84, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 117, Abb.Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 38, S. 112/113, Abb. S. 113Appenzell 2006, Museum Liner, Die obere Hälfte, Die Büste seit Auguste Rodin, Abb., S. 80/81Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 155, S. 243, S. 286, Abb. S. 243Wolfsburg/Salzburg 2010/2011, Kunstmuseum/Museum der Moderne Mönchsberg, Alberto Giacometti, Der Ursprung des Raumes, Kat. Nr. 34, S. 251, Abb. S. 169 und S. 193Hamburg 2013, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Die Spielfelder, Die Skulptur als Platz - von den surrealistischen Modellen bis zur Manhattan Plaza, Kat. Nr. 106, S. 168, Abb. S. 127Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter, Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)Bern 2017, Galerie Kornfeld, Alberto Giacometti, Nr. 51ZustandSehr schöner, tadelloser Guss mit dunkelbrauner Patina. Am Hals der Büste leicht berieben und am Sockel mit FarbspurenErläuterungenEine der Büsten, die Eberhard W. Kornfeld im Anschluss an die vielbeachtete Sommerausstellung 1959 der Galerie Klipstein & Kornfeld in Bern in Zusammenarbeit mit Alberto Giacometti giessen liess, war "Diego" aus dem Jahr 1957. Anders als bei den Büsten aus den Jahren 1950/1951 verzerrt Giacometti das Porträt nun in die Höhe. Spannend ist auch der vermeintliche Sockel, der mit dem Körper zu verschmelzen scheint und ihm dadurch eine eigenartige Überhöhung verleiht. Durch das Verzerren verändert sich das Verhältnis des Kopfes zum Körper. Giacometti hinterfragt damit den gängigen Wahrnehmungsprozess: Der Blick kann sich nicht am Rumpf festhalten, sondern wird automatisch zum Kopf und zu den Augen geführt. Obwohl die Schmalheit des Kopfes in der Vorderansicht betont und somit verfremdet wird, sind die wesentlichen Merkmale der Identität seines Bruders Diego immer präsent und leicht zu erkennen: der kraftvolle Blick der weit geöffneten Augen, die markante, leicht nach oben gebogene Nase, die vollen Lippen, die hohe Stirn, die von einem Haarkranz gekrönt wird.Aufgrund der "Entfernungen" innerhalb des Gesichts, also vom Kinn und der Nase über die Augen bis hin zum Scheitel, muss der Betrachter seinen Blick ständig neu fokussieren. Da die Frontalansicht von Natur aus dominant ist, verlieh Giacometti dem Profil zusätzlich mehr Gewicht, indem er den Kopf abflachte. Je nachdem, ob die Plastik frontal oder von der Seite angeschaut wird, schafft es der Künstler, faktisch zwei unterschiedliche Gesichter beziehungsweise psychologische Zustände Diegos zu zeigen. Damit erreicht er auch in der Plastik seinen Anspruch einer möglichst ganzheitlichen Darstellung eines Motivs.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:20 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Frau in der Nacht 1919Holzschnitt, Druck in Schwarz auf bräunlichem Japanbütten58x33/34,5 cm, Druckstock; 67x44 cm, Blattgrösse, unregelmässiger BlattrandSignaturUnten rechts signiert und datiert "E L Kirchner 18", links bezeichnet "Eigendruck" und mittig dediziert "Herrn Dr. Bauer"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. IV, 1078/1 (v. 2/b), dort erwähntes ExemplarProvenienzDirekt vom Künstler anSlg. Dr. Frédéric Bauer (1883-1957), DavosAuktion Stuttgarter Kunstkabinett, Stuttgart, 26. November 1953, Los 1984Auktion Hauswedell & Nolte, Hamburg, 3. Juni 1976, Los 815Auktion Hauswedell & Nolte, Hamburg, 10. Juni 1989, Los 635, von dort anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturLothar Grisebach (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchners Davoser Tagebuch, Eine Darstellung des Malers und eine Sammlung seiner Schriften, von Lucius Grisebach durchgesehene Neuausgabe, Ostfildern 1997Bettina Gockel, Der Künstler als Objekt psychiatrischer Theorie und Praxis. Zu Ernst Ludwig Kirchner und Ludwig Binswanger d. J., Georges-Bloch-Jahrbuch des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich, 2002/2003, Abb. S. 158AusstellungenMünchen 1952, Haus der Kunst, Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde und Graphik der Sammlung Dr. F. Bauer, Davos, Nürnberg 1952, Kat. Nr. 313Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 64 (ohne Kat.)Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosZustandPapier durch den Druck leicht gewellt. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung.ErläuterungenDargestellt ist Marie-Luise Binswanger-Schlegel (1871–1941), die Witwe des 1910 verstorbenen Psychiaters Dr. Robert Johann Binswanger. Frau Binswanger besuchte Kirchner Mitte Oktober 1919 in Davos Frauenkirch. Kirchner erwähnt die Entstehung des Holzschnittes am 21. Oktober 1919 in seinem Tagebuch: "Holzschnitt Frau Binswanger angefangen" und am 22. Oktober 1919: "Holzschnitt von Frau Binswanger weiter und gedruckt. Er hat etwas Geistiges bekommen, fraglos. Nun will ich ihn farbig drucken, sobald die Platte trocken ist." (Grisebach, S. 56). Dem Tagebucheintrag zufolge druckte Kirchner den Holzschnitt, wie das vorliegende Exemplar, zuerst in Schwarz, um sich dann, wie Los 80 dieser Auktion zeigt, für eine farbige Version zu entscheiden.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Akt mit schwarzem Hut1912Holzschnitt auf festem Japan66,5x21,7 cm, Druckstock; 80,7x43, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert "E. L. Kirchner 08", links bezeichnet "Eigendruck", rückseitig bezeichnet "Stehende nackte Frau in Hut 08"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. III, 543/III, dort erwähntes ExemplarProvenienzSlg. Kurt Sponagel, ZürichSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 4Wolfgang Henze, Die Plastik Ernst Ludwig Kirchners, Monographie und Werkverzeichnis, Wichtrach/Bern 2002AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 112Ingelheim 1989, Internationale Tage, Kunstforum - Altes Rathaus, Der Traum von einer neuen Welt, Berlin 1910–1933, Kat. Nr. 7Berlin/Essen/Bremen 1990/1991, Brücke-Museum/Museum Folkwang/Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner, Meisterwerke der Druckgraphik, Kat. Nr. 58Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 63Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 103, S. 287, Abb. S. 172Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 87, S. 306, Abb. S. 86Darmstadt 2011, Kunsthalle, Faszination Kirchner, Abb. S. 51Düsseldorf 2017, Museum Kunstpalast, Lucas Cranach der Ältere, Kat. Nr. 188, Abb. S. 297ZustandStellenweise leicht berieben, mit Knittern und mit minimem Lichtrand. Leicht schmutzig in der unteren linken Ecke. Am linken Blattrand ist das Papier leicht ausgedünnt. Am linken und am unteren Blattrand mit je einem kleinen Einriss. Am unteren Rand mit einem kleinen Einriss. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter Gesamterhaltung.ErläuterungenNach Gustav Schiefler (1857–1935), dem Verfasser des ersten Graphik-Werkverzeichnisses Kirchners, begann Kirchner schon 1907 mit dem Stock, vollendete ihn aber erst viel später. Die Drucke des ersten Zustandes seien vernichtet worden (siehe Kommentar Gercken 543). Der Holzschnitt steht im Zusammenhang mit dem Ölgemälde "Stehender Akt mit Hut" von 1910/1920 (Gordon 163), das sich heute im Städel Museum in Frankfurt am Main befindet, sowie der Holzskulptur "Traurige Frau. Stehender weiblicher Akt. Nacktes Mädchen" von 1921 (Henze 1921/03). Kirchner stellte seine Dresdner Freundin Doris Grosse, genannt Dodo, nackt, nur mit einer Halskette, einem grossen Hut und Schuhen bekleidet, in seinem Atelier dar. Im Hintergrund sind die von Kirchner bemalten Wandbehänge zu sehen. Beim Sujet des Aktes orientierte sich Kirchner an der "Venus" von Lucas Cranach d.Ä. (1472–1553), heute in der Sammlung des Städel Museums. Kirchner bezeichnete sein Gemälde und damit auch den Holzschnitt in späteren Jahren mehrfach als seine besten Aktdarstellungen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Vor Sonnenaufgang (Paar auf dem Balkon)1927Öl auf Leinwand. In Originalrahmen120x90 cmSignaturMitte links vom Künstler in Tusche signiert und datiert "E L Kirchner 27". Rückseitig signiert, datiert und betitelt "E. L. Kirchner / Vor Sonnenaufgang / 27"WerkverzeichnisDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, Nr. 887ProvenienzDirekt vom Künstler im Januar 1929 an Slg. Hansgeorg Knoblauch, HinterzartenAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 18. Juni 1970, Los 461, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 263Wolfgang Henze, Die Plastik Ernst Ludwig Kirchners, Monographie mit Werkverzeichnis, Wichtrach/Bern 2001, Abb. S. 219, Abb. 213, und erwähnt S. 364Die Kunst, Heft 5, Mai 1980, 92. Jg., Abb. S. 280Gertrud Knoblauch (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Briefwechsel mit einem jungen Ehepaar 1927–1937, Elfriede Dümmler und Hansgeorg Knoblauch, Bern 1989, Abb. FrontispizGraubünden Exclusiv, 6, Winter 1992/1993, Abb. S. 61Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 10Bonn 1988, Villa Hammerschmidt, Residenz des BundespräsidentenDavos 1997, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Selbstbildnisse, Kat. Nr. 57Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 95Schleswig 2000, Schloss Gottorf, Frauen in Kunst und Leben der "Brücke", Brücke-Almanach 2000, Kat. Nr. 124, S. 254, Abb. S. 201Davos 2002/2003, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Das plastische WerkStuttgart 2003, Staatsgalerie, Ernst Ludwig Kirchner, Der Maler als Bildhauer, Kat. Nr. 76, S. 133, Abb. S. 73Davos 2003/2004, Kirchner Museum, Erna und Ernst Ludwig Kirchner – Ein Künstlerpaar, Magazin IV, Davos 2003, Abb. auf UmschlagJapan 2005/2006, Alpine Art, Swiss Artists Inspired by Mountains, Kat. Nr. 64, S. 180, Abb. S. 104Davos/Biberach 2007/2008, Kirchner Museum / Museum Biberach, Kirchners Katzen, S. 79, Abb. S. 67Chur 2008, Bündner Kunstmuseum, Expressionismus aus den Bergen, Kat. Nr. 48, S. 307, Abb. S. 83Trubschachen 2009, Kulturverein, 18. Kunstausstellung, Kat. Nr. 5Frankfurt am Main 2010, Städel Museum, Ernst Ludwig Kirchner – Retrospektive, Kat. Nr. 136, S. 282, Abb. S. 50Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 89 (ohne Kat.)Berlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 33ZustandAuf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Am Bildrand durch den Rahmen sowie in der oberen rechten Ecke leicht berieben. Im oberen Bildteil im Hellblau mit Druckstellen durch den Keilrahmen und feinen Krakelüren. Im unteren Bildbereich mit Atelierspuren von Farbspritzern. In guter und farbfrischer Erhaltung. In einem vom Künstler goldfarben gefasstem Rahmen. ErläuterungenDer Architekt Hansgeorg Knoblauch (1899–1982) erwarb das Gemälde während seines ersten Aufenthalts in Davos vom 18. bis 23. Januar 1929, wie er seiner Frau Elfriede (gest. 1937) in einem Brief vom 22. Januar 1929 schrieb: "Heute will ich dann mein Bild mitnehmen, es ist sehr gross (120 × 90 cm)." Zwei Tage später erkundigte sich Kirchner bei Knoblauch in einem Brief: "Ist das Bild gut angekommen ? […]" (Delfs 2084). Knoblauch kommentierte später seine Auswahl des Gemäldes: "Als ich mir das Bild aussuchen sollte, liess er [Kirchner] mich in der Kammer allein, und als ich ihm meine Wahl zeigte, war er ganz erstaunt, weil er meinte, ich hätte mir eher ein nacktes Mädchen ausgesucht. Ich sagte, für mich habe dieses Bild in seinem Aufbau eine starke architektonische Wirkung, deshalb hätte ich es gewählt, und nicht, um eine Fotographie von ihm zu haben." (aus: Gertrud Knoblauch, S. 39 Anm. zu Brief vom 22.1.1929). Der Kontakt des Ehepaars Knoblauch-Dümmler mit Kirchner entstand während eines Kuraufenthaltes von Elfriede in Davos, wo sie im Februar 1927 mit Kirchner erstmals persönlich Kontakt aufnahm. Hansgeorg lernte den Künstler zwei Jahre später, im Januar 1929, kennen. Die freundschaftliche Zuneigung, die Kirchner dem jungen Ehepaar entgegenbrachte, war herzlich und hielt über zehn Jahre, wie der Briefwechsel bis zum Tode von Elfriede 1937 belegt.Das Gemälde zeigt Kirchner zusammen mit Erna und der Katze Bobby vor dem Wildbodenhaus. Rechts im Bild öffnet sich der Blick ins Sertigtal mit den ersten Sonnenstrahlen am Himmel, links sind die beiden Holzfiguren "Adam" und "Eva" (Henze 1921/01ab) zu erkennen, die in dieser Form wohl nie vor dem Haus standen. Kirchner malte 1924–26 eine in den Massen etwas grössere erste Fassung des Werkes (Gordon 783), auf welcher er längere Haare trägt und Erna mit dem Rücken zum Betrachter steht. Im Juni 1927 beschäftigte er sich mit der vorliegenden zweiten Fassung "Vor Sonnenaufgang" und schrieb an den Sammler Carl Hagemann (1867–1940) im Brief vom 9. Juni 1927: "Ich will übrigens "vor Sonnenaufgang" nochmal malen. Es ist ein Vorwurf, der mich stark beschäftigt hat. Das Geheimnisvolle der Natur vor dem Sonnenaufgang und das Problem der 2 Menschen in der Natur. Es soll ein Bild 120 × 90 cm werden. […] Solche einfache Lebensdinge sind noch gar nicht gemacht worden und doch sind sie so gross und zeitlos und sollten jedem etwas geben können." (Delfs 1858). Die Aussage Kirchners im Brief an Hagemann zeigt, wie stark Kirchner sich mit dem Thema beschäftigte und wie wichtig es ihm war. In dieser zweiten Fassung lässt Kirchner sich und Erna sowie die beiden Holzfiguren und die Katze Bobby nachdenklich und zielgerichtet in die Davoser Landschaft blicken, in Erwartung der aufgehenden Sonne.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:10 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Drei Badende in der Welle1913Kohlezeichnung auf Velin49,7x40,4 cmSignaturUnten links vom Künstler in Tusche signiert und datiert "E L Kirchner 13"ProvenienzDirekt vom Künstler anSlg. Dr. Frédéric Bauer (1883-1957), DavosSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturWill Grohmann, Die Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, Abb. Tf. 51Claus Zoege von Manteuffel, Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde und Graphik der Sammlung Dr. F. Bauer Davos, Nürnberg 1952, Nr. 111Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 45Roland Scotti, Ernst Ludwig Kirchner, Das fotografische Werk, Bern 2005Hans-Peter Keller, Die ausgeführten Aufträge für Wand- und Raumgestaltung von Ernst Ludwig Kirchner, München 2020AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 46Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 159, Abb. S. 285Paris 1992/1993, Musée d’art moderne de la Ville de Paris, Figures du moderne, l’Expressionnisme en Allemagne, Kat. Nr. 68, Abb. S. 380Schleswig 1997, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Ernst Ludwig Kirchner auf Fehmarn, Brücke Almanach 1997, Kat. Nr. 68, Abb. S. 121Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 64Bielelfeld 2000, Kunsthalle, Die Badenden, Abb. S. 117Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 61, S. 135, Abb. S. 105Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 106, S. 287, Abb. S. 175Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 63, S. 303, Abb. S. 123Baden 2011, Museum Langmatt, Baden, S. 66Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosZürich 2017, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Grossstadtrausch – Naturidyll, Die Berliner Jahre, Kat. Nr. 84, S. 264, Abb. S. 161ZustandMit Knittern am unteren Blattrand sowie am rechten Rand. Mit alt hinterlegten Einrissen am rechten Rand. Mit Atelierspuren, wie Farbspritzer und vereinzelten Flecken. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter Gesamterhaltung.ErläuterungenAngeregt durch seine Aufenthalte auf der Ostseeinsel Fehmarn während den Sommermonaten 1912 bis 1914 beschäftigte sich Kirchner mit dem Themenkreis der Badenden. Das vorliegende Blatt kann als Vorzeichnung zum Ölgemälde "Drei Badende" von 1913 (Gordon 356) gesehen werden, das sich heute in der Art Gallery of New South Wales in Sydney befindet. Das Motiv der drei Badenden mit einer heranfliegenden Möwe findet sich in weiteren Werken Kirchners aus demselben Jahr, so in einer Lithographie (Gercken 622), in einem Farbholzschnitt (Gercken 623) und auch auf einer Fotografie (Scotti 22), die von Scotti Kirchner zugeschrieben wurde. Sie muss aber, da er selbst auf der Fotografie abgebildet ist, von einem unbekannten Fotografen sein (aus: Keller, S. 123ff.). Sein letzter Aufenthalt auf der Insel Fehmarn 1914 wurde durch den Kriegsausbruch am 1. August jäh unterbrochen. Kirchner musste die Insel sofort verlassen, da sie zur militär-strategischen Zone erklärt wurde.Kirchner wählte dieses Blatt für die Illustration in der wichtigen Publikation "Zeichnungen von Ernst Ludwig Kirchner" von Will Grohmann, Tafel 51. Das Buch erschien 1925 im Verlag von Ernst Arnold in Dresden. Diese Tatsache zeigt die Bedeutung, die Kirchner dieser Arbeit in seinem Gesamtwerk beimass. Ein Exemplar des Buches wird in unserer Online-Auktion vom September 2024 angeboten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Bohème moderne1924Holzschnitt, vom Künstler aquarelliert in Blau, Rot, Rosa und Gelb, auf Velin mit Wasserzeichen "Holland"54,5x84,5 cm, Druckstock und BlattgrösseSignaturRückseitig mit dem Basler Nachlassstempel ohne BezeichnungWerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2019, Bd. V, 1437/II, dort erwähntes ExemplarProvenienzPrivatsammlung, New York Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 1972, Los 495, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 219Ernst Ludwig Kirchner, Zeichnungen und Druckgraphik aus dem Besitz des Städel in Frankfurt am Main, 1980, Ausstellungskatalog, Abb. S. 88Wolfgang Henze, Die Plastik Ernst Ludwig Kirchners, Monographie und Werkverzeichnis, Wichtrach/Bern 2002, erwähnt S. 370f. und S. 378Hanna Strzoda, Die Ateliers Ernst Ludwig Kirchners, Petersberg 2006, Abb. S. 387, Abb. 586AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstadt-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 171Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 163Berlin/Essen/Bremen 1990/1991, Brücke-Museum / Museum Folkwang / Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner, Meisterwerke der Graphik, Kat. Nr. 148Riehen 1989, Berowergut, E. L. Kirchner in der Schweiz (1917-1938), S. 73Davos 1997, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Selbstbildnisse, Kat. Nr. 41, S. 131, Abb. S. 71Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 90Köln 1999/2000, Museum Ludwig, Kunstwelten im Dialog, Kat. Nr. 213, S. 531Stuttgart 2003, Staatsgalerie, Ernst Ludwig Kirchner, Der Maler als Bildhauer, Kat. Nr. 106, S. 134Bielefeld 2005/2006, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner und die "Brücke", Selbstbildnisse – Künstlerbildnisse, Abb. S. 153Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 124, S. 288, Abb. S. 197Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 119, S. 310, Abb. S. 225Frankfurt am Main 2010, Städel Museum, Ernst Ludwig Kirchner – Retrospektive, Kat. Nr. 126, S. 279, Abb. S. 47Darmstadt 2011, Kunsthalle, Faszination Kirchner, Abb. S. 19Dresden 2012/2013, Staatliche Kunstsammlungen, Im Netzwerk der Moderne. Kirchner, Braque, Kandinsky, Klee, Richter, Bacon, Altenbourg und ihr Kritiker Will Grohmann, Kat. Nr. 75, Abb. S. 201Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 21ZustandOben in der Mitte mit kleinem, repariertem Loch, oben rechts mit ausgebügeltem Knick. Am unteren Rand mit hinterlegtem Einriss (ca. 5 cm). Mit Mittelfalz. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung.ErläuterungenDer Holzschnitt entstand im Zusammenhang mit dem Besuch des Kunsthistorikers Will Grohmann (1887–1968), der im April 1924 zusammen mit seiner Frau Gertrud (geb. 1879) bei Kirchner auf dem Wildboden weilte. Grohmann bereitete ein Buch über die Zeichnungen Kirchners vor, das 1925 unter dem Titel "Zeichnungen von Ernst Ludwig Kirchner" mit zusätzlichen Holzschnitten illustriert erschien (ein Exemplar des Buches wird in unserer Online-Auktion vom September 2024 angeboten). Auf dem vorliegenden Holzschnitt sind vier Personen im Wildbodenhaus dargestellt: Will Grohmann, ganz links ein Buch lesend, Frau Grohmann stehend, Kirchner zeichnend und Erna vorne rechts als Akt auf einem Sofa liegend. Mit dem gleichen Sujet und Titel entstanden Werke in verschiedenen Techniken, so Zeichnungen in Tuschfeder, Farbkreide und Aquarell (heute in Museumssammlungen wie dem Städel, Frankfurt am Main, oder dem Brücke-Museum, Berlin) sowie ein Ölgemälde (Gordon 676). Alle Werke lassen Kirchners neuen Stil erkennen, den sogenannten "Teppichstil", der 1923 einsetzte. Beeinflusst wurde Kirchner durch die gewebten Bildteppiche von Lise Gujer (1883–1967). Die Textilarbeiten lassen in ihrer Flächigkeit keine Überschneidungen der Formen oder komplizierte Raumverhältnisse zu. Es ist eine streng aufgebaute Bildsprache, die die Personen und Gegenstände direkt neben- oder übereinander stellt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Berghaus, Stafelalp1919Farblithographie, Druck vom selben Stein in fünf Arbeitsgängen in Orange, Gelb, Karminrot, Hell- und Dunkelgrün auf dünnem Japanbütten (Stein M)27,6x32,5 cm, Darstellung; 38x45,5 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E L Kirchner" und von Christian A. Laely mit der Phantom-Slg.-Nr. "KFL 6" bezeichnetWerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. IV, 1020/b (v. c), dort erwähntes ExemplarProvenienzNachlass des Künstlers, DavosPhantom-Slg. Gervais, Zürich/Lyon, 1946Slg. Heinrich Neuerburg, Köln, mit Blindstempel, Lugt 1344/aAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2007, Los 68, dort angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 67 (ohne Kat.)Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018-2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, S. 160ZustandMit unregelmässigem Blattrand und Knittern, mit Atelierspuren, ein Flecken rechts ausserhalb der Darstellung sichtbar. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In farbfrischer und sehr guter Erhaltung.ErläuterungenDas Blatt entstand im Herbst 1919 im Haus "In den Lärchen" in Davos Frauenkirch nach Zeichnungen aus der Erinnerung an den Sommeraufenthalt auf der Stafelalp. Dargestellt ist die Hütte von Johannes Ruesch, die Kirchner für die Sommer 1917, 1918 und 1919 gemietet hatte, mit der darunter liegenden Alphütte von Ulrich Sprecher. Im Hintergrund erkennt man die Flanke des Altein und das Tinzenhorn, von Kirchner frei interpretiert, denn das Haus ist mit dem Eingangsbalkon dargestellt, was eine Sicht auf die andere Talseite voraussetzen würde.Mangels einer Druckpresse musste Kirchner bis Januar 1919 auf das Arbeiten in der Technik der Lithographie verzichten. Das Eintreffen der Presse löste beim Künstler eine wahre Euphorie des Druckens von Lithographien aus. Im Jahr 1919 erhielt er auch den Lithographiestein "M", der weder in Dresden noch Berlin nachgewiesen werden kann. In kurzen Zeitabständen entstanden mit diesem Stein mehrere Farblithographien (z. B. Gercken 1013, 1017–1022), dazu in der gleichen Arbeitsphase zahlreiche weitere Lithographien, ebenfalls auf diesem Stein, die nur in Schwarz gedruckt wurden (z. B. Gercken 998, 1014, 1015).Beim vorliegenden Blatt erlaubte das aufwendige Druckverfahren in fünf Arbeitsgängen nur sehr wenige Drucke, bis anhin sind gerade fünf Exemplare bei Gercken nachgewiesen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Farbentanz1933/1934Farbholzschnitt auf Japan, farbiger Druck von 2 Stöcken in Schwarz (Zeichnungsstock), Rot, Blau, und Gelb. In Orig.-Rahmen49,9x35,4 cm, Druckstock; 55x39,7 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "Handdruck" und in der Mitte betitelt "Farbentanz"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2021, Bd. VI, 1727/III/2, dort erwähntes ExemplarProvenienzSlg. Lise Gujer, Davos SertigSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 293Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010Christoph Krekel/Heide Skowranek, "Wisst ihr nicht dass das Genie keine Theorie braucht", Kirchner und die Farbenlehre, in: Ausstellungskatalog: Keiner hat diese Farben wie ich. Kirchner malt, Davos, Kirchner Museum, 2011, S. 96 Abb. Nr. 7AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1400 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 173Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 168Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 149Riehen 1989, Berowergut, E. L. Kirchner in der Schweiz (1917-1938), S. 73Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 97Davos/Essen 1999/2000, Kirchner Museum / Museum Folkwang, Das Innere Bild, "Farben sind die Freude des Lebens", Abb. S. 163Bern 2001, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Graphik, Zeichnungen, Wirkereien, Kat. Nr. 62Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 122, S. 310, Abb. S. 249Darmstadt 2011, Kunsthalle, Faszination Kirchner, Abb. S. 10München 2014, Pinakothek der Moderne, Farbenmensch Kirchner, Kat. Nr. 44, S. 203, Abb. S. 145ZustandIm Papier leicht gebräunt, mit Lichtrand am äussersten Blattrand und Randmarkierungen in Bleistift. In der rechten unteren Ecke mit minimem Papierverlust, unten rechts mit minimem Griffknick. Am Blattrand mittig links in der Darstellung und in der Mitte mit feinen Papierverletzungen, an diesen Stellen ist das Papier ausgedünnt, rückseitig stellenweise restauriert. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter und farbfrischer Gesamterhaltung. In einem vom Künstler mehrfarbig gefasstem Profilrahmen. ErläuterungenDer Holzschnitt steht im Zusammenhang mit der geplanten Ausmalung des Festsaals im Neubau des Museum Folkwang in Essen, die aus politischen Gründen nicht realisiert wurde. Bereits 1925 begann Kirchner, sich intensiv mit einem Konzept zu befassen. Das Thema ist die Zerlegung des weissen Sonnenlichts in die drei reinen Spektralfarben Rot, Gelb und Blau. Die Tänzerinnen symbolisieren das farbige Licht und damit auch Rhythmus und Musikalität der Farben. Kirchner schreibt am 24. Juni 1934 im Brief an den Sammler Carl Hagemann (1867–1940): "Ich male eben die beiden grossen Entwürfe für den Essener Festsaal fertig […]. Ich sende Ihnen einen Farbholzschnitt nach dem Entwurf, damit Sie sehen, wie ich mir die Sache dachte." (Delfs 2989). Bei dem im Brief von Kirchner erwähnten Farbholzschnitt handelt es sich um ein weiteres seltenes Exemplar, das sich heute in der Sammlung des Städel Museums, Frankfurt am Main, befindet. Nebst dem vorliegenden Blatt entstanden in den Jahren 1933/34 weitere technisch und künstlerisch hochstehende Holzschnitte wie "Kopf Dr. Bauer" (Gercken 1725), "Drei Akte im Walde" (Gercken 1728) oder auch "Waldfriedhof am Abend" (Gercken 1729). Sie gehören zu den bedeutendsten Leistungen im gesamten graphischen Schaffen Kirchners und bilden einen Höhepunkt der Davoser Jahre. "Farbentanz" ist einer der schönsten Farbholzschnitte aus der Spätzeit, in der Kirchners Formenwelt, sicher auch unter dem Einfluss Picassos, noch einmal eine Wandlung und Weiterentwicklung erfährt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Villa im Park (Villa bei der Waldschlösschenbrauerei in Dresden) (recto) - Lehmgrube bei Dresden (verso)1911Öl auf Leinwand65x92 cm (recto) - 63,5x90,5 cm (verso), je LichtmassSignaturUnten rechts vom Künstler signiert "E. L. Kirchner" (recto)WerkverzeichnisDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, Nr. 208/208vProvenienzDirekt vom Künstler an Slg. Helene und Lucius Spengler-Holsboer, Davos, 1943 durch Erbschaft anSlg. Leny (Helene) Miller-Spengler, Feldbrunnen (1969)Slg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 35Bernd Hünlich, Dresdener Motive in Werken der Künstlergemeinschaft "Brücke", in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Bd. 13, Beiträge, Berichte, 1981, S. 89 und S. 93 Abb. Nr. 24Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2013, Bd. IIAusstellungenDüsseldorf 1960, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 24Basel 1967, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner und Rot-Blau, Kat. Nr. 25Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 4Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 61Treviso 1999/2000, Casa di Carraresi, Da Cézanne a Mondrian, Abb. S. 181Bern 2001, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Graphik, Zeichnungen, Wirkereien, Kat. Nr. 13Rom 2002, Complesso del Vittoriano, Gli espressionisti 1905–1920, Abb. S. 66Davos 2005, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner und die "Brücke", Abb. S. 76Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 102, S. 287, Abb. S. 171Davos 2011/2012, Kirchner Museum, Keiner hat diese Farben wie ich. Kirchner malt, Abb. S. 99Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 95 (ohne Kat.)Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter. Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)ZustandLeinwand in einem, in der Art von Kirchner, neuzeitlichen Rahmen festmontiert, damit das Gemälde beidseitig präsentiert werden kann. In der Bildmitte mit nadelkopfgrossen Farbverlusten, ebenso am rechten Rand und im unteren Bildrand. Mit Haarkrakelüren über die gesamte Malschichtoberfläche. Vorder- sowie Rückseite des Werkes in guter und sehr farbfrischer Erhaltung.ErläuterungenDas Gemälde "Villa bei der Waldschlösschenbrauerei in Dresden" (Gordon 208) ist vermutlich im Sommer 1911 dort entstanden. Die in einem Park oberhalb der Elbe gelegene Villa präsentiert sich noch heute in nahezu identischer Form.Auf der Rückseite befindet sich das undatierte Gemälde "Lehmgrube bei Dresden" (Gordon 208v), das im Zusammenhang mit einer Farblithographie und einer Federzeichnung etwas früher entstanden sein muss. Die früheste Datierung aus dieser Gruppe findet sich auf der Federzeichnung "Lehmgrube (Häuser in Dresden)" aus dem Jahre 1906, ehemals Sammlung Dr. Frédéric Bauer (1883-1957), Davos, heute im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle. Die verschiedenen Exemplare der Farblithographie "Lehmgrube bei Dresden" (Gercken 525) tragen die Jahreszahlen 1908 sowie 1910.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:45 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Fränzi mit Freundin (Fränzi und Marcella) - Zwei liegende Akte1910Öl auf Malkarton49,8x65,4 cmSignaturUnten links vom Künstler in Tusche signiert "E L Kirchner", rückseitig in Bleistift bezeichnet "Zwei liegende / Akte. / 2500 M. /L. Kirchner 09", weiter wohl von Erna bezeichnet "E.L. Kirchner / M. 2500.-"ProvenienzGalerie Ludwig Schames, Frankfurt am Main, dort 1922 erworben von Slg. Dr. Wilhelm Bodenheimer (1890-1980), Mannheim und Tel AvivAuktion Kornfeld und Klipstein, Bern, 13. Juni 1974, Los 438/a, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 32Heide Skowranek, "Leben malerisch zu gestalten", Schaffensprozess und Atelierpraxis bei Kirchner, in: Ausstellungskatalog: Keiner hat diese Farben wie ich. Kirchner malt, Davos, Kirchner Museum, 2011, S. 38 Abb. Nr. 11AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 3Nagoya 1995/1996, Aichi Prefectural Museum of Art, Expressionist Sculpture, Kat. Nr. 83Davos 1996, Kirchner Museum, LeihgabeMadrid 1996/1997, Fundación Colección Thyssen-Bornemisza, Kirchner, Kat. Nr. 2, Abb. S. 40Rotterdam 1997/1998, Chabot Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 2, Abb. S. 40Ingelheim 1998, Internationale Tage, Kunstforum - Altes Rathaus, Die Explosion der Farbe – Fauvismus & Expressionismus 1905–1911, Abb. S. 62 und S. 153Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 59Riehen 2000, Fondation Beyeler, Farbe zu Licht, Kat. Nr. 37, S.164, Abb. S. 60Rom 2002, Complesso del Vittoriano, Gli espressionisti 1905–1920, Abb. S. 64Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 100, S. 287, Abb. S. 156f. und S. 169Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 17 (ohne Kat.)Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter. Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)Zürich 2017, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Grossstadtrausch – Naturidyll, Die Berliner Jahre, Kat. Nr. 5, S. 262, Abb. S. 107ZustandDer Karton ist leicht gewellt, die Ecken des Kartons bestossen, mit Farbverlust und an der rechten Seite etwas beschnitten. Eine Stelle am Rand rechts bestossen, allgemein an den Rändern leicht berieben. In der grünen Malschicht mit feinen Kratzern, in der rechten Bildhälfte mit kleinen Flecken. Verso mit Wasserfleck, der recto unten links sichtbar ist. Das Werk ist in guter und sehr farbfrischer Erhaltung.ErläuterungenDas Gemälde wurde 1922 vom Arzt Wilhelm Bodenheimer im Kunstsalon von Ludwig Schames in Frankfurt am Main erworben. Es ist anzunehmen, dass das hier angebotene Werk in der grossen Ausstellung von Werken Ernst Ludwig Kirchners vom 22. Januar bis 28. Februar mit 37 Gemälden, 49 Zeichnungen und Graphiken unter der Nummer "36" vertreten war. Für die Ausstellung spricht auch die Preisangabe von 2500 Mark auf der Rückseite des Werkes, ein Ansatz, der der beginnenden Inflationszeit entspricht. Ursprünglich war das Bild auf der rechten Seite einige Zentimeter grösser. Durch den Beschnitt ist die rückseitige Beschriftung leicht verkürzt. Der Karton und die Maltechnik sind vergleichbar mit dem Gemälde "Frau mit schwarzen Strümpfen" von 1909 (Gordon 80). Für dieses Werk dienten Fränzi und Marcella als Modelle, die die Brücke-Künstler wohl im Herbst 1909 kennenlernten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Eingangshalle und Küche der alten Müller-Hütte auf der Stafelalp1918-1920Aquarell über Bleistiftvorzeichnung auf cremefarbenem Velin45x59,7 cmSignaturRückseitig mit dem Basler Nachlassstempel und der Bezeichnung "A Da/Ad 2"ProvenienzNachlass des KünstlersGalerie Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia, dort 1977 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 167AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 64Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Davoser Werke 1917–1923, Kat. Nr. 67Riehen 1989, Berowergut, E. L. Kirchner in der Schweiz (1917-1938), S. 74Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 83Stuttgart 2004, Staatsgalerie, Munch, Nolde, Beckmann u. a., Private Kunstschätze aus Süddeutschland, Kat. 64, S. 214, Abb. S. 52, Abb. Nr. 34Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 45ZustandDie Farben leicht verblasst. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter Gesamterhaltung.ErläuterungenErnst Ludwig Kirchner wohnte im Sommer 1918 in der Hütte der Familie Ruesch auf der Stafelalp. Das vorliegende Aquarell zeigt eine andere Hütte, die "Alte Sennhütte", und entstand im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Gemälde von 1918 (Gordon 519). Zu sehen ist die grosse Eingangshalle mit der gemauerten Feuerstelle und dem galerieartigen Umgang im Obergeschoss. Das Haus besticht durch seine eigentümliche Bauweise; die frühen Teile der Hütte stammen aus dem Jahre 1644, die Erweiterung aus dem Jahre 1798. Kirchner lernte die Besitzerfamilie Müller im Sommer 1918 näher kennen und bezog im Herbst desselben Jahres eines ihrer Häuser oberhalb der Längmatte, das Haus "In den Lärchen", in dem er bis 1923 wohnte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Obstschale1910Schnitzerei in Holz, in Schwarz gefasst, zweiteilig28,5 cm, HöheSignaturUnter dem Stand mit eingeritztem Monogramm "E L K"WerkverzeichnisWolfgang Henze, Die Plastik Ernst Ludwig Kirchners, Monographie und Werkverzeichnis, Wichtrach/Bern 2002, WVZ 1911/11ProvenienzNachlass des Künstlers, DavosErna Kirchner, Davos, dort 1942 erworben vonSlg. Lise Gujer, Davos SertigSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturWenzel Nachbaur, Verzeichnis der Plastiken Ernst Ludwig Kirchners, nach 1962, Nr. 84Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968Karlheinz Gabler, Umfangreiche und detailliert angelegte Dokumentation zum Plastischen Werk von Ernst Ludwig Kirchner, Nrn. 139, 143Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 39Hanna Strzoda, Die Ateliers Ernst Ludwig Kirchners, Petersberg 2006, S. 191, Abb. Nr. 288David Bindman/Henry Louis Gates, Jr./Karen C.C. Dalton (Hrsg.), The Image of the Black in Western Art, Vol. 5, The Twentieth Century, Part 1: The Impact of Africa, Harvard 2014, S. 123 Nr. 98, Abb. S. 124Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2013, Bd. IIAusstellungenHamburg 1960, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf Schleswig, Museum für Kunst und Gewerbe, Plastik und Kunsthandwerk von Malern des Deutschen Expressionismus, Kat. Nr. 75Basel/Chur 1979-1980, Kunstmuseum/Bündner Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 207, Abb. S. 39Paris 1992/1993, Musée d’art Moderne de la Ville de Paris, Figures du moderne, l’expressionnisme en Allemagne, Kat. Nr. 58, Abb. S. 378Nagoya 1995/1996, Aichi Prefectural Museum of Art, Expressionist Sculpture, Kat. Nr. 90Lugano 1996, Galleria Pieter Coray, Settemila anni di scultura moderna, Kat. Nr. 37, S. 79, Abb. S. 36Schleswig 1997, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf Schleswig, Ernst Ludwig Kirchner auf Fehmarn, Brücke Almanach 1997, Kat. Nr. 90, S. 159, Abb. S. 142Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 62Köln 1999/2000, Museum Ludwig, Kunstwelten im Dialog, Von Gauguin bis zur globalen Gegenwart, Kat. Nr. 208, S. 50 ff., Kat. Nr. 208, Abb. Nr. 45, S. 531, Abb. S. 118Stuttgart 2003, Staatsgalerie, Ernst Ludwig Kirchner, Der Maler als Bildhauer, Kat. Nr. 11, S. 130Hamburg 2004, Bucerius Kunst Forum, Die Brücke und die Moderne 1904–1914Berlin/München 2005/2006, National Galerie, Kupferstichkabinett/Kunsthalle der Hypokulturstiftung, Brücke und Berlin, 100 Jahre Expressionismus, Kat. Nr. 138, S. 354, Abb. S. 224Zürich/Frankfurt am Main 2008, Museum Rietberg/Museum der Weltkulturen, Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns, Kat. Nr. 29, S. 60, Abb. S. 35ZustandDie Schüssel: mit Spuren von Gips. Mit einem grossen, horizontalen und einem kurzen, vertikalen Riss im Holz, mit Gips alt, wohl vom Künstler ausgebessert, verstrichen und Schwarz gefasst. Der Sockel: am linken Busen der Figur mit einer Fehlstelle. Am Aufsatz für die Schale mit Holzverlust, am linken Figurenarm sowie an anderen Stellen stark berieben, am Sockel mit mehreren Schwundrissen im Holz. In guter Gesamterhaltung.ErläuterungenDie zweiteilige, aus Holz geschnitzte und schwarz gefasste Obstschale gehört zu den kunsthandwerklichen Arbeiten, die Kirchner für seine Atelier-Wohnung in Dresden schuf. Wie eine Karyatide hält eine kniende Frau die Schale mit beiden Armen. Die Obstschale ist auf dem um 1912 entstandenen Gemälde "Stillleben mit Gläsern" (Gordon 269) und auf der Lithographie "Erotische Szene VII" von 1910 (Gercken 490, dort als Hocker interpretiert) abgebildet, was eine Datierung der Schale um 1910 nahelegt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Portrait eines Mannes im Zimmer, wohl SelbstbildnisUm 1905Tuschpinselzeichnung auf Velin49,5x34,5 cmSignaturUnten links vom Künstler signiert "E L Kirchner". Rückseitig mit dem Basler Nachlassstempel und der Bezeichnung "F Dre/Ba 1", signiert und datiert "EL Kirchner 01 od 1900"ProvenienzNachlass E. L. KirchnerRoman Norbert Ketterer, Campione d’Italia, 1964Bob Light, Boston, 14. Juni 1965Dayton’s Gallery, Minneapolis, 1960er/1970er JahrePrivatsammlung USA, Ankauf am 19. Dezember 2014 vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturWolfgang Henze (Hrsg.), Kirchner Museum Davos, Katalog der Sammlung, Bd. I, Gemälde, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Plastiken, Davos 1992AusstellungenCampione d’Italia 1964, Galerie R. N. Ketterer, E. L. Kirchner – Brücke, Kat. Nr. 28Minneapolis 1971, Institute of Arts, A Loan Exhibition of Drawings and Watercolors from Minnesota Private CollectionsAschaffenburg 2015, KirchnerHaus, Kirchner im KirchnerHaus, S. 5 Abb. 6ZustandMit einem Fleck in der Bildmitte. In der linken oberen Ecke im Papier gebräunt, in der linken unteren Ecke mit hinterlegtem Einriss und Loch. Rückseitig sowie am unteren Blattrand entlang mit Spuren einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung.ErläuterungenDie sehr frühe Zeichnung Kirchners ist in ihrer Malweise und Technik vergleichbar mit der Tuschzeichnung "Interieur", um 1905-06, die einen Blick in Kirchners Studentenbude und Atelier zeigt (vgl. Henze, Kat. Nr. 23 "Interieur"). Ende Juni 1905 schliesst Kirchner sein Architekturstudium in Dresden ab und erhält den Grad eines Diplom-Ingenieurs.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Billardsaal mit Spieler von hinten1915Lithographie auf gelbem Papier (Stein E)59,2x50,2 cm, Darstellung; 66,2x56 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E L Kirchner", rückseitig mit Stempel "Unverkäuflich E L Kirchner" und mit dem Basler Nachlassstempel und der Bezeichnung "L 256 II"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. III, 716/II (v. III), dort erwähntes ExemplarProvenienzRichard Feigen, New York, angekauft vonGalerie Kornfeld & Klipstein, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 60 (spiegelverkehrte Abbildung)AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 193Berlin 2008/2009, Brücke Museum, Kirchner in Berlin, Kat. Nr. 227, Abb. S. 387Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosZustandMit leichten Knittern, am rechten und unteren Blattrand mit hinterlegten Einrissen. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung.ErläuterungenDas Blatt ist von allergrösster Seltenheit. Im Werkverzeichnis von Günther Gercken konnten nur gerade drei Exemplare nachgewiesen werden, wovon sich zwei in Museumssammlungen befinden (Städel Museum, Frankfurt am Main/National Gallery of Canada, Ottawa). Das vorliegende Werk ist somit das einzige Exemplar, das sich noch in einer Privatsammlung befindet.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Das Feuer am 1. August1919Aquarell über Vorzeichnung in Kohle auf Velin36x47,8 cmSignaturUnten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner"ProvenienzGutekunst und Klipstein, Bern, Ankauf im Juli 1951, dort 1953/1954 erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturLothar Grisebach (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchners Davoser Tagebuch, Eine Darstellung des Malers und eine Sammlung seiner Schriften, von Lucius Grisebach durchgesehene Neuausgabe, Ostfildern 1997Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 168AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 74Chur 1980, Bündner Kunstmuseum, E.L. Kirchner und seine Schüler, Kat. Nr. 10, Abb. S. 11Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner-Museum, Ernst Ludwig Kirchner Davoser Werke 1917–1923, Kat. Nr. 68Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 84Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 71 (ohne Kat.)Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 9ZustandRückseitig mit Spuren einer alten Montierung und randseitig mit umlaufendem Klebeband. In sehr guter und farbfrischer Erhaltung.ErläuterungenAm 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, werden zur Erinnerung an die Gründung der Eidgenossenschaft im Jahr 1291, auf Anhöhen und an anderen weithin sichtbaren Stellen grosse Feuer, sogenannte Höhen- oder Erstaugustfeuer, angezündet. Kirchner liebte diese Feuer und zündete zum Feiertag sogar Feuerwerkskörper. "Er erfreute uns mit Feuerwerk, was uns dazumal noch neu war", wie sich Else Aliesch-Thöny an ihre Jugendjahre in Davos Frauenkirch erinnerte (Grisebach, S. 286 Anm. 53). Kirchner schreibt am 1. August 1919 in sein Tagebuch: "Ein wenig gezeichnet und gemalt an den Bildern. Abends mit Müllers zusammen auf der Matte geschossen und Feuer angesehen." (Grisebach, S. 41)MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Kirchners MonogrammstempelStehender, die Hände vor dem Bauch. Kleine männliche Figur mit gefalteten HändenUm 1919Monogrammstempel, Holz, geschnitzt. Mit MessingständerHöhe 10,8 cm, Durchmesser 1,8 cm; 1x3,3,x3,3 cm, MessingständerWerkverzeichnisWolfgang Henze, Die Plastik Ernst Ludwig Kirchners, Monographie und Werkverzeichnis, Wichtrach/Bern 2002, WVZ 1921/11ProvenienzNachlass des Künstlers, DavosErna Kirchner, DavosSlg. Lise Gujer, Davos Sertig, Geschenk an Elisabeth Kornfeld-Christeler, Geschenk anSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturWenzel Nachbaur, Verzeichnis der Plastiken Ernst Ludwig Kirchners, nach 1962, Nr. 35Karlheinz Gabler, Umfangreiche und detailliert angelegte Dokumentation zum Plastischen Werk von Ernst Ludwig Kirchner, Nr. 71Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2021, Bd. VII, 1903-1937AusstellungenJena 2017, Kunstsammlung Jena, Kirchner, Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Amiet und Hodler – Zum 100. Todestag von Botho Graef, Kat. Nr. 71, S. 172, Abb. S. 13ZustandMit den ins Holz geschnittenen Monogramm-Buchstaben "ELK". In sehr guter ErhaltungErläuterungenDie stehende Figur ist die kleinste Holzskulptur im Werk von Kirchner, die er unter dem Stand mit dem Monogrammstempel "ELK" versah. Er stempelte damit teilweise seine Arbeiten, wie zum Beispiel die Lithographie "Villa im Garten", 1910 (Gercken 401), die Kirchner 1919 der „Botho Graef Stiftung“, Kunstverein Jena, schenkte. Der auf der Graphik befindliche Stempel legt eine Datierung des hier angebotenen Monogrammstempels um 1919 nahe. Diese Lithographie "Villa im Garten" wird in unserer Auktion vom September 2024 angeboten. Monogramme haben eine sehr lange Tradition und galten vom Biedermeier bis in die 1930er Jahre als Zeichen kultivierter Lebensart. Kirchner schuf für sich schon früh ein Exlibris, 1905 (Gercken A-2) sowie eine Vignette, 1907 (Gercken A-34), nebst vielen anderen Exlibris für seine Familie und Freunde (Gercken A-1, A-5 - A-22). Der Monogrammstempel ist ein sehr persönlicher Gegenstand aus dem ehemaligen Besitz Ernst Ludwig Kirchners.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Selbstbildnis1925-1926Öl auf Leinwand. In Originalrahmen65x47 cmSignaturOben links vom Künstler in Tusche signiert und datiert "E. L. Kirchner 26"WerkverzeichnisDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, Nr. 802ProvenienzDirekt vom Künstler 1930 erworben vonSlg. Alexander Müllegg, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDas Werk, Januar 1930, Abb. S. 8Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 239Yvonne Höfliger, in: Unsere Kunstdenkmäler, Jg. 41, 1990, Nr. 3, Abb. S. 349Sabine Graichen, Projekte. Elektra. Richard Strauss, in: Phänomen Expressionismus, Kulturlandschaft Frankfurt RheinMain, Ostfildern 2012, Abb. S. 122AusstellungenBern 1933, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 61Düsseldorf 1960, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 91Basel 1967, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner und Rot-Blau, Kat. Nr. 84Winterthur 1975, Kunstmuseum, Expressionismus in der Schweiz, Kat. Nr. 199Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 9Riehen 1989, Berowergut, E. L. Kirchner in der Schweiz (1917-1938), S. 72Davos 1997, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Selbstbildnisse, Kat. Nr. 45, S. 131Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 94Biel 2000, Centre PasquArt, Zwischen Selbstbefragung und Selbstinszenierung, S. 63, Abb. S. 22Bielefeld 2005/2006, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner und die "Brücke" – Selbstbildnisse – Künstlerbildnisse, Abb. S. 154Chemnitz 2007, Kunstsammlungen, Ernst Ludwig Kirchner, Die Deutschlandreise 1925/1926, Kat. Nr. 59, S. 275, Abb. S. 193Trubschachen 2009, Kulturverein, 18. Kunstausstellung, Kat. Nr. 16Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 36, S. 300, Abb. S. 229Frankfurt am Main 2010, Städel Museum, Ernst Ludwig Kirchner – Retrospektive, Kat. Nr. 128, S. 280, Abb. S. 49Darmstadt 2011, Kunsthalle, Faszination Kirchner, Abb. S. 47Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 88 (ohne Kat.)Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 35ZustandAuf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Stellenweise leichte Krakelüren und kleine Farbausbrüche. In sehr guter und farbfrischer Erhaltung. In einem vom Künstler goldfarben gefasstem Profilrahmen. ErläuterungenDas Selbstporträt von 1925/1926 ist Kirchners Versuch eine eigene, zeitgemässe Darstellungsform zu finden. Er wollte sich von der expressionistischen Malweise lösen, um als Protagonist einer internationalen Avantgarde anerkannt zu werden. Deutlich erkennbar ist Kirchners neuer Umgang mit Form und Farbe. So unterteilt er sein mit nur wenigen geschwungenen Linien definiertes Gesicht in zwei homogene Farbflächen. Auch ist seine Farbauswahl von starker Intensität (aus: Ausstellungskatalog Brücke-Museum 2018, S. 36).1930 besuchte der Berner Kunstmaler Alexander Müllegg (1904–1982) Kirchner auf dem Wildboden in Davos und erwarb das vorliegende Selbstporträt. Müllegg vermittelte dem Künstler den wichtigen Kontakt zu Max Huggler (1903–1994), dem Direktor der Kunsthalle Bern. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Kirchner und Huggler führte 1933 zu einer erfolgreichen Ausstellung mit einer grossen Anzahl von Werken Kirchners in der Kunsthalle Bern, die vom 25. März bis 17. April geöffnet war. Das hier angebotene Selbstporträt war unter der Kat. Nr. 61 mit der Besitzerangabe "Sammlung A. Müllegg, Bern" ausgestellt und mit einem kurzem Eintrag im Ausstellungskatalog beschrieben: "Der Maler ist mit einer Wolljacke bekleidet. Kopf in Profil-Enface-Stellung vor einem Teppich".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 11:05 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Kopf Ludwig Schames1918Holzschnitt auf festem Velin53/56x25/25,5 cm, Druckstock; 59x46,1 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E. L. Kirchner", links bezeichnet "Handdruck"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2013, Bd. IV, 896/II (v. III), dort erwähntes ExemplarProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDU, August 1964, Abb. S. 10Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 129Eberhard W. Kornfeld, E. L. Kirchner-Haus 1918–1923, Gut in den Lärchen, Bern 1996, Abb. S. 71E. W. Kornfeld, Gut in den Lärchen, Die Geschichte eines Hauses in Frauenkirch, Bern/Davos 2004, ergänzte und erweiterte Auflage, Abb. S. 83Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010AusstellungenDüsseldorf 1960, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 32Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 165Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 143Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Kat. Nr. 140Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Davoser Werke 1917–1923, Kat. Nr. 29Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 72Lugano 2000, Museo d’Arte Moderna, Ernst Ludwig Kirchner, Abb. S. 236Bern 2001, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Graphik, Zeichnungen, Wirkereien, Kat. Nr. 31Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 114, S. 288, Abb. S. 185Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-DavosBerlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner. Die Schweizer Jahre. Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. S. 50, S. 158ZustandMit leichtem Lichtrand und mit einzelnen, kleinen Stockflecken. Rückseitig mit Atelierspuren und einem Abdruck von Kirchners linker Hand sowie einzelner Finger. In guter Erhaltung.ErläuterungenBeim vorliegenden Holzschnitt handelt sich um eine Auftragsarbeit des Frankfurter Kunstvereins, der mindestens 150 Abzüge als Jahresgabe wünschte. Der Holzschnitt entstand während Kirchners Sanatoriumsaufenthalts in Kreuzlingen aus der Erinnerung heraus, da er Schames seit seiner Ausstellung in Frankfurt am Main im Jahr 1916 nicht mehr gesehen hatte. Kirchner benutzte Vorder- und Rückseite desselben Druckstockes für den "Kopf Ludwig Schames" (Gercken 896) und den "Kopf des Kranken" (Gercken 872, Los 72 dieser Auktion). In Briefen wie an Nele van de Velde (1897–1965), Tochter des belgischen Architekten Henry van de Velde, an Carl Hagemann (1867–1925), Sammler und Freund Kirchners, oder an Gustav Schiefler (1857–1935), Autor von Kirchners ersten Graphik-Werkverzeichnisses, erwähnte Kirchner diese Arbeit immer wieder (aus: Anmerkungen Gercken 896). Beim Dargestellten handelt es sich um den 66-jährigen Ludwig Schames (1852–1922), Kirchners Kunsthändler in Frankfurt am Main, der 1916, 1919, 1920 und 1922 grössere Kirchner-Ausstellungen veranstaltete. Der Künstler war Schames freundschaftlich verbunden; nach dem Tod des Kunsthändlers liess Kirchner in der Berliner Zeitschrift "Der Querschnitt" dessen Porträtholzschnitt reproduzieren und schrieb in seinem Nachruf: "Das war der Kunsthändler Ludwig Schames, der feine uneigennützige Freund der Kunst und der Künstler. In edelster Weise hat er mir und manch Anderem Schaffen und Leben ermöglicht. Wir verlieren in ihm den Menschen, der einzigartig wie ein guter Vater, ein treuer Freund, ein feinsinnig verständnisvoller Förderer der Kunst unserer Zeit war." ("Der Querschnitt", Berlin 1922, S. 252)Auf der Rückseite des vorliegenden Blattes finden sich Atelierspuren, insbesondere der Abdruck von Kirchners linker Hand sowie einzelner Finger, die beim Drucken des Holzschnittes entstanden sind.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Eine von Kirchner speziell zusammengestellte Gruppe von 20 Zeichnungen und einem Farbholzschnitt aus der Schaffensperiode 1905-19211905-1921Verschiedene Techniken wie Farbstift, Bleistift, Kohle, Tusche, Tinte und AquarellDiverse MasseSignatur1. Aktzeichnen. Um 1905. Bleistift auf Velin. 9,7 × 7,4 cm2. Lesende Japanerin. Um 1908. Tuschfederzeichnung auf Velin. 16,5x12 cm3. Mädchen mit Japanschirm. Um 1908. Tintenfederzeichnung auf Velin. 12,2 × 16,4 cm (vgl. Gordon 57 "Mädchen unter Japanschirm")4. Weiblicher Akt. Um 1910. Tuschfederzeichnung. 14,4 × 22,4 cm (vgl. Gordon 288v "Akt auf Rollbett")5. Tanzpaar (Hamburger Tänzerinnen). Um 1908/10. Tuschfederzeichnung auf Skizzenbuchblatt. 20,7 × 16,4 cm (vgl. Grohmann, Zeichnungen, Tf. 22, dort datiert "1906" und vgl. Gercken 470)6. Im Wartsaal. Um 1910. Bleistift auf Velin. 11,7 × 17 cm7. Im Bordell. 1912. Tuschfederzeichnung auf Velin. 21 × 17,2 cm8. Im Tanzcafé. 1912. Bleistift auf Skizzenbuchblatt. 17,2 × 21,7 cm9. Besucher im Haus "In den Lärchen" auf der Liege sitzend, um 1918/1919. Bleistift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 57). 21,7 × 17,2 cm10. Selbstbildnis oder Porträt des Malers und Kirchner Schülers Karl Stirner (1882–1943). Um 1919. Bleistift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 63). 21,7 × 17,4 cm11. Weiblicher Kopf. 1919–1920. Bleistift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 65). 21,7 × 17 cm12. Szene im Sanatorium "Bellevue" in Kreuzlingen. Um 1917/1918. Aquarell über Bleistift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 54). 20 × 15,1 cm13. Paar auf der Alp. 1918–1919. Blei- und Farbstift auf Skizzenbuchblatt. 16,5 × 17,5 cm14. Die Kegelbahn auf der Stafelalp. August 1919. Tuschfederzeichnung auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 66). 22 × 17 cm15. Das Tinzenhorn von der Stafelalp aus gesehen. 1919. Tintenfederzeichnung auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 66). 17 × 21,6 cm16. Bauerntanz. Aquarell über Kreidezeichnung auf Skizzenbuchblatt. Neujahr 1920. 20,8 × 16,7 cm (vgl. Grohmann, Zeichnungen, Nr. 90)17. Tannen an der Strasse nach der Stafelalp. 1919. Farbstift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 66). 22 × 17,3 cm (vgl. Gordon 651 "Der blaue Baum; Bergwald", 1920/1922)18. Die Eingangshalle im Haus "In den Lärchen". Um 1920. Schwarze Kohle, mit Feder überarbeitet auf Skizzenbuchblatt. 21,8 × 17,3 cm (vgl. Gordon 626 "Estrichecke; Atelierecke", 1920)19. Am Bahnhof von Davos. Um 1921. Bleistift auf Skizzenbuchblatt (evtl. aus Presler Skb 82). 17,5 × 21,8 cm20. Artisten auf dem Dorfplatz. Um 1921. Tuschfederzeichnung auf Velin. 16,8 × 21,2 cm21. Titelholzschnitt für Umschlagmappe. Umschlag für den Holzschnittzyklus "Zwei Menschen – Mann und Weib". 1909. Farbiger Druck von einem Stock, monotypieartig eingefärbt in Schwarz und Rot, auf gelbem Papier, auf Karton aufgezogen. 30,5 × 15 cm, Druckstock; 50,5 × 36,7 Kartongrösse (Gercken 285)ProvenienzDirekt vom Künstler als Weihnachtsgeschenk 1921 anSlg. Dr. Lucius und Helene Spengler-Holsboer, DavosSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, je rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seinesLebens, Bern 1979, S. 360, Nr. 82; 82/1 Abb. S. 16; 82/10 als Frontispiz; 82/14 Abb. S. 154Gerd Presler, Ernst Ludwig Kirchner, Die Skizzenbücher, Karlsruhe/Davos 1996, vgl. Skb 68/21, S. 1, Abb.AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 82 bzw. 106 (Titelholzschnitt)Berlin 2018-2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner. Die Schweizer Jahre. Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, Abb. Nr. 11 (Bauerntanz, Nr. 16)ZustandZeichnungen: meist auf Skizzenbuchblättern mit seitlichem Ausriss. Zum Teil mit Knittern, Atelierspuren, kleinen Papierverlusten oder rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. Insgesamt in sehr guter und farbfrischer Gesamterhaltung. Alle Blätter in neuzeitlichen Passepartouts in schwarzer, LeinenkartonschachtelFarbholzschnitt: gelbes Papier auf Karton aufgezogen, als Deckel für eine Umschlagmappe (Rückseitendeckel der Mappe fehlt), mit Abreibungen und Wasserflecken ausserhalb der Darstellung. In guter Erhaltung.ErläuterungenErnst Ludwig Kirchner wählte die 20 Blätter aus seinen verschiedenen Schaffensperioden von 1905 bis 1921 aus und stellte sie als Mappe in einem Umschlag mit Titelholzschnitt zusammen. Diese Mappe schenkte er Helene und Lucius Spengler zu Weihnachten 1921. Spengler war Kirchners Arzt in den ersten Davoser Jahren. Die meisten Arbeiten trennte Kirchner aus seinen Skizzenbüchern heraus und schuf so durch seine persönliche Auswahl der Werke einen attraktiven Querschnitt seines Schaffens.KonvolutZus. 21 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:35 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Windmühle (Die Windmühle bei Moritzburg)1910Öl auf Leinwand. In Originalrahmen81x70,5 cmSignaturUnten rechts vom Künstler signiert "E L Kirchner"WerkverzeichnisDonald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, Nr. 131ProvenienzUm 1918 direkt vom Künstler anSlg. Dr. Ludwig Binswanger (1881-1966), Kreuzlingen, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 23Anton Henze, Ernst Ludwig Kirchner, Leben und Werk, Stuttgart/Zürich 1980, S. 23f., Abb. S. 26Bernd Hünlich, Dresdener Motive in Werken der Künstlergemeinschaft Brücke, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Bd. 13, Beiträge, Berichte, 1981, S. 69, S. 93 Abb. Nr. 19Bernd Hünlich, Moritzburger Ortsmotive der Künstlergruppe Brücke, in: Dresdener Kunstblätter Heft 6, 1990, S. 177, Abb. auf UmschlagAusstellungenDüsseldorf 1960, Kunstverein für Rheinlande und Westfalen, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 11Paris 1966, Musée National d’art moderne, Le fauvisme français et les débuts de l’expressionnisme allemand, Kat. Nr. 208München 1966, Haus der Kunst, Der französische Fauvismus und der deutsche Frühexpressionismus, Kat. Nr. 208Basel 1967, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner und Rot-Blau, Kat. Nr. 21Seattle/Pasadena/Boston 1968/1969, Art Museum / Art Museum / Museum of Fine Arts, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 22Schaffhausen 1972, Museum zu Allerheiligen, Die Künstler der "Brücke", Kat. Nr. 79Berlin 1973, Brücke-Museum, Künstler der Brücke, Gemälde der Dresdner Jahre 1905–1910, Kat. Nr. 48Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 1Bonn 1985/1988, Villa Hammerschmidt, Residenz des BundespräsidentenMoritzburg 1995, Schloss Moritzburg, Künstler der Brücke in Moritzburg, Kat. Nr. 13, S. 249, Abb. S. 93Köln 1996, Museum Ludwig, Die Expressionisten, Kat. Nr. 127, S. 62 Abb. Nr. 79Ingelheim 1998, Internationale Tage, Altes Rathaus, Fauvismus und Expressionismus 1905–1911, Abb. S. 63 und S. 153Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 58Bern 2001, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Graphik, Zeichnungen, Wirkereien, Kat. Nr. 9Dresden 2001/2002, Galerie Neue Meister, Die Brücke in Dresden 1905–1911, Kat. Nr. 324, S. 412, Abb. S. 260Rom 2002, Complesso del Vittoriano, Gli Espressionisti 1905–1920, Abb. S. 65Davos 2005, Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner und die "Brücke", Die Jahresmappen der Brücke 1906-1912 und die Chronik der Brücke KG 1913, aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Bern-Davos, Abb. S. 72Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 94, S. 287, Abb. S. 101Bern, Kunstmuseum, Leihgabe bis 2024ZustandAuf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Am Bildrand durch den Rahmen berieben. Mit feinen, retuschierten Krakelüren sowie mit stellenweise weiteren Retuschen. In guter und farbfrischer Erhaltung. In einem vom Künstler goldfarben gefasstem Rahmen. ErläuterungenDas Gemälde ist im Werkkatalog mit "Windmühle" bezeichnet und entstand 1910 (Gordon 131). Es muss im Sommer gemalt worden sein, worauf die Heuschober im Vordergrund des Bildes hindeuten. Erst 1990 konnte Bernd Hünlich durch den Fund einer Postkarte aus der Zeit um 1912 die Mühle nach Moritzburg zuordnen (Hünlich 1990, S. 177). Das Werk gelangte im Frühjahr 1918 in den Besitz von Dr. Ludwig Binswanger. Er war Kirchners Arzt, als sich dieser vom Herbst 1917 bis zum Sommer 1918 im Sanatorium "Bellevue" in Kreuzlingen aufhielt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Nackte Frauen am Ofen – Zwei nackte Frauen im Atelier1914Rohrfeder und Pinsel in schwarzer Tusche auf festem Velin49x41,2 cmSignaturRückseitig vom Künstler in Bleistift betitelt "Zwei nackte Frauen / im Atelier", mit eigenhändigen Angaben in oranger Fettkreide für die Grösse der Reproduktion. Mit Basler Nachlassstempel und der Bezeichnung "F Be/Bg 21"ProvenienzPrivatsammlung DeutschlandAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2012, Los 67, dort angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturWill Grohmann, Das Werk Ernst Ludwig Kirchners, München 1926, ganzseitige Abb. im Textteil, S. 21Roland Scotti, Ernst Ludwig Kirchner, Das fotografische Werk, Bern 2005ZustandMit einzelnen Atelierspuren und an den beiden seitlichen Blatträndern mit zahlreichen hinterlegten Einrissen. Oben mittig mit Reisnagellöchern. Rückseitig wohl vom Künstler an drei Ecken hinterlegt.ErläuterungenEine der bedeutendsten Tuschzeichnungen aus dem Jahr 1914, entstanden in Kirchners Wohnatelier in der Körnerstrasse 45 in Berlin-Friedenau. Im Hintergrund ist die Wandbespannung mit Textilapplikationen im Zickzackmuster zu sehen, rechts im Raum steht der markante Bollerofen, auf dem Wasser gekocht werden konnte. Der Raum findet sich auf verschiedenen Fotografien Kirchners aus der Zeit um 1914/15 (vgl. Scotti, Kat. Nrn. 41, 241 und 332). Kirchner wählte dieses Blatt für die Illustration im Textteil der wichtigen Publikation "Das Werk Ernst Ludwig Kirchners" von Will Grohmann, in dem Ölbilder und Skulpturen berücksichtigt wurden. Auf der Zeichnungsrückseite finden sich eigenhändige Grössenangaben Kirchners zur Reproduktion in der Publikation. Das Buch erschien 1926 im Verlag von Kurt Wolff in München. Diese Tatsache zeigt die Bedeutung, die Kirchner dieser Arbeit in seinem Gesamtwerk beimass.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Artilleristenbad (Badende Soldaten)1915Lithographie auf gelbem Papier (Stein E)50,5x59,3 cm, Darstellung; 56,7x63 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "Eigendruck / Zustand II"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. III, 760/II, dort erwähntes ExemplarProvenienzFerdinand Möller, Köln, angekauft vonGalerie Kornfeld & Klipstein, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 60Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 194Ingelheim 1989, Internationale Tage, Kunstforum - Altes Rathaus, Der Traum von einer neuen Welt, Berlin 1910–1933, Kat. Nr. 38, Abb. und Abb. S. 61Köln 1996, Museum Ludwig, Die Expressionisten, Kat. Nr. 154, S. 326, Abb. S. 150, Abb. Nr. 187Berlin 2008/2009, Brücke Museum, Kirchner in Berlin, Kat. Nr. 242, Abb. S. 388Zürich 2017, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Grossstadtrausch – Naturidyll, Die Berliner Jahre, Kat. Nr. 118, S. 265, Abb. S. 217Jena 2017, Kunstsammlung Jena, Kirchner, Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Amiet und Hodler – Zum 100. Todestag von Botho Graef, Kat. Nr. 78, S. 172, Abb. S. 97ZustandIn der linken und rechten oberen Ecke mit Falz und Knicken. Rückseitig mit umlaufend randseitigem Klebeband. In sehr guter Erhaltung.ErläuterungenDie Lithographie entstand im Zusammenhang mit dem Gemälde "Das Soldatenbad" von 1915 (Gordon 434). Zu diesem Sujet existiert ausserdem die Tuschfederzeichnung "Soldatenbad", die sich heute im Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale), befindet, sowie eine kleine Skizze in einem Brief an Karl Ernst Osthaus (1874–1921), den Sammler und Gründer des Folkwang-Museums in Hagen. Diesen Brief schrieb Kirchner am 10. Januar 1916 aus dem Sanatorium Kohnstamm in Königstein, um Osthaus Werke für die Wanderausstellung "Kunst im Kriege" vorzuschlagen (Delfs 265). Das Thema "Artilleristenbad", mit dem sich Kirchner kurz nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst befasste, ist eine der bedeutendsten künstlerischen Darstellungen der psychologischen Realität des Krieges.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Vier weibliche Akte im Atelier1905-1906Kohle auf hellbraunem, festem Velin49x59,7 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift bezeichnet "Sehr frühe Aktzeichnung / Frauen noch sinnlicher im Corps", darunter wohl die Signatur von Nele van de Velde "Nele"ProvenienzSlg. Nele van de Velde (1867-1965), Oberägeri, 1964 angekauft vonGalerie Kornfeld & Klipstein, Bern, dort 1969 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 18Claus Zoege von Manteuffel und Roman Norbert Ketterer, Ernst Ludwig Kirchner, Zeichnungen und Pastelle, Stuttgart/Zürich 1979, Nr. 8, Abb. S. 223Katerina Vatsella, Die Frau im Werk von Ernst Ludwig Kirchner, Zürich, Universität (Liz.-Arbeit), 1981, Abb. 26Lucius Grisebach, Ernst Ludwig Kirchner, Köln 1995, Abb. S. 24Gerd Presler, Ernst Ludwig Kirchner, Die Skizzenbücher, Karlsruhe/Davos 1996AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 14Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 157, Abb. S. 281Nürnberg 1991, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 12, S. 172, Abb. Nr. 12Paris 1992/1993, Musée d’art moderne de la Ville de Paris, Figures du moderne, l’Expressionnisme en Allemagne, Kat. Nr. 60Genf 1999–2000, Musée d’art et d’histoire, Steinlen et l’époque 1900, S. 181, Abb. S. 136Barcelona 2000, Museu Picasso, Steinlen y l’época de 1900, S. 211, Abb. S. 136Dresden 2001/2002, Galerie Neue Meister, Die Brücke in Dresden 1905–1911, Kat. Nr. 237, S. 413, Abb. S. 200Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 60, S. 135, Abb. S. 104Münster 2007/2008, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Freiheit der Linie, Von Obrist und dem Jugendstil zu Marc, Klee und Kirchner, Kat. Nr. 188, Abb. S. 234Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 98, S. 287, Abb. S. 166Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 52, S. 302, Abb. S. 57Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Nr. 15 (ohne Kat.)Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter. Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)ZustandMit Atelierspuren und Knittern, in den Ecken mit Falzen und an den Blatträndern mit mehreren hinterlegten Einrissen. In der unteren linken Ecke mit dunklem Fleck sowie in der rechten mit Wasserflecken. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter Gesamterhaltung.ErläuterungenDie Zeichnung stammt wohl aus einem Album mit dem Titel "Odi profanum", das Kirchner gemeinsam mit seinen Künstlerkollegen der Brücke 1906 angelegt hatte und das in Bruchstücken erhalten ist (Brücke-Museum, Berlin und Kunsthaus Zürich). Das vorliegende Blatt entstand als sogenannter "Viertelstundenakt": Die Brücke-Künstler trafen sich zu gemeinsamen Studien und zeichneten nach Modellen, die in rascher Folge ihre Stellungen änderten. Um die verschiedenen Ansichten und Perspektiven der Modelle skizzieren zu können, mussten auch die Künstler ihren Standort wechseln. Diese Arbeitsweise stand nicht nur im Gegensatz zum üblichen Aktzeichnen an den Akademien, sondern auch zu den Malklassen an der Technischen Hochschule in Dresden, die Kirchner besuchte. Fritz Bleyl (1880–1966) schrieb in seinen Erinnerungen: "Wöchentlich einmal kamen wir regelmässig, zuerst bei Kirchner, zusammen. Der Wunsch, nach dem lebenden Modell zu zeichnen, wurde verwirklicht und sogleich durchgeführt, nicht in herkömmlicher Weise, sondern als "Viertelstundenakt. […] Um eine reiche Ernte an Aktzeichnungen herauszuholen und einzuheimsen, wurde sogar oft der Platz schon bei Halbzeit gewechselt, so waren wir von geradezu herrlicher Arbeitswut besessen. […] Es wurde nur eine Viertelstunde für eine Stellung geduldet. Da hiess es rasch auffassen und mit kühnen Strichen darstellen, und man war nach zweistündiger Arbeit ziemlich abgekämpft." (aus: Presler, S. 77ff.)MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Bilder zu Petrarcas "Triumpf der Liebe"Eine Folge von acht Holzschnitten und Titelblatt1918HolzschnitteDiverse Druckstockmasse; Titelblatt: ca. 49,5x34,5 cm, Blattgrösse, mit unregelmässigem Blattrand; Folge: ca. 54,5x43 cm, Blattgrösse, je Blatt leicht unterschiedliche MasseSignatur1. Triumpf der Liebe. Titelblatt. Gercken 936/II. Auf bräunlichem Velin. 19,2/19,7x12,7/15,6 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "Probedruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"2. Die Begegnung von Mann und Weib. Blatt 1 der Folge. Gercken 937/I (v. II). Auf bräunlichem Velin, mit Wasserzeichen "ASOKA". 36,5/38,2x31 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "1 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"3. Anziehung und Abstossung. Blatt 2 der Folge. Gercken 938/I (v. II). Auf bräunlichem Velin, mit Wasserzeichen "ASOKA". 36,5/38,2x31 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "2 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"4. Das Paar und die Menschen (Das Paar vor den Menschen). Blatt 3 der Folge. Gercken 939/I (v. II). Auf bräunlichem Velin, mit Wasserzeichen "ASOKA". 37/37,5x31,5 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "4 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"5. Die Besiegung der Frau durch den Mann (Erkenntnis der Frau). Blatt 4 der Folge. Gercken 940/I (v. IV). Auf Blotting, mit Wasserzeichen "ASOKA". 37,3x27/31,5 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "3 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"6. Die Besiegung des Mannes durch die Frau (Erkenntnis des Mannes). Blatt 5 der Folge. Gercken 941/I (v. II). Auf Blotting, mit Wasserzeichen "ASOKA REGISTERED". 35/40x25/29 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "5 Handdruck"7. Die Entselbstung des Mannes. Blatt 6 der Folge. Gercken 942/I (v. II). Auf gelblichem Velin. 36/39x25/29 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner“, links bezeichnet "7 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"8. Die Entselbstung der Frau. Blatt 7 der Folge. Gercken 943/I (v. III). Auf Blotting, mit Wasserzeichen "ASOKA REGISTERED". 37,5/38x27/32 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "6 Handdruck". Rückseitig bezeichnet "Graefstiftung Jena"9. Die ewige Sehnsucht. Blatt 8 der Folge. Gercken 944/II. Auf rosa Blotting, mit Wasserzeichen "ASOKA". 37/38x31/29 cm, Druckstock. Unten rechts in Bleistift signiert "E L Kirchner", links bezeichnet "8 Handdruck"WerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. IV, 936-944, dort erwähnte, vollständige FolgeProvenienzBotho Graef-Stiftung, Jena, 1937 im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" beschlagnahmt und verkauftGalerie Ferdinand Möller, Berlin (1940), verkauft an derAuktion Klipstein & Kornfeld, Bern, 1961, 100. Auktion, Los 49, dort angekauft vonGalerie Klipstein & Kornfeld, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, je rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 119Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010Thomas Röske, Der Lebenskamerad, Das Verhältnis Ernst Ludwig Kirchners zu Erna Schilling, in: Kirchner Museum Davos, Magazin IV, Davos 2003AusstellungenBasel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 147Riehen 1989, Berowergut, E. L. Kirchner in der Schweiz (1917-1938), Abb. S. 52ff., S. 73Jena 1993/1994, Stadtmuseum Göhre, Ernst Ludwig Kirchner, Von Jena nach Davos, Kat. Nr. 135, S. 248, Abb. S. 214f.Göttingen/Reutlingen 1999/2000, Kunstverein/Städtisches Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Meisterwerke der Druckgraphik, Kat. Nr. 7–15, S. 80, Abb. S. 27ff.Davos 2003/2004, Kirchner Museum, Erna und Ernst Ludwig Kirchner – Ein Künstlerpaar, Magazin IV, Davos 2003, S. 18f.ZustandVerschiedene Blätter mit unregelmässigem Rand, zum Teil mit kleinen Flecken, mit kleinen Papierverlusten und mit Atelierspuren. In sehr guter Gesamterhaltung.ErläuterungenDie Holzschnitte der Folge zu Petrarcas "Triumpf der Liebe" entstanden im Sommer 1918 auf der Stafelalp, was durch den Brief von Kirchner an Henry van de Velde vom 17. Dezember 1918 belegt ist: "In der nächsten Zeit sende ich Ihnen einen Cyklus mit Holzschnitten, die ich dem Bellevue, Dr. Ludwig und Dr. Otto [Binswanger] stiften will: "Triumph der Liebe" von Petrarca. Ich hab ihn mir im Sommer auf der Stafelalp von der Seele geschnitten und ein Stück meines früheren Lebens darin abgeworfen." (Delfs 660)Der achtteilige Holzschnittzyklus nach Petrarcas "Triumpf der Liebe" von 1918 zeichnet in der Dramatik eines Fiebertraums die Stationen der Annäherung eines Mann und einer Frau nach. Über verschiedene Stationen, die Kirchner in der Folge der Holzschnitte thematisiert, erreicht das Paar schliesslich den Zustand der "Ewigen Sehnsucht". Kirchner schuf einen ins Mythische überhöhten Rückblick auf seine Beziehung mit Erna, der den erreichten Zustand der Beziehung idealisiert (aus: Röske, S. 18). So notierte Kirchner zum letzten Blatt der Folge "Die ewige Sehnsucht" als Erklärung für den Autor des Graphikwerkverzeichnisses Gustav Schiefler: "Die untrennbare Vereinigung im Nebeneinander gehalten durch die gegenseitige Achtung. Die gegenseitige Einwirkung ohne selbstsüchtige Maske dient frei der Weiterentwicklung." (Delfs 818)Ein komplettes Exemplar der Folge "Bilder zu Petrarcas Triumpf der Liebe" ist äusserst selten. Bis heute sind gerade nur drei Exemplare, das Vorliegende eingeschlossen, in unterschiedlicher Präsentation bekannt (Gercken 936–944). Die Graphikblätter "Triumpf der Liebe" gehören zu dem Exemplar, das Kirchner der Botho-Graef-Stiftung geschenkt hat. 1917 wurde die Stiftung im Andenken an den verstorbenen Botho Graef (1857–1917), Professor für Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Jena, gegründet. Bereits 1917 hatte Kirchner dem Jenaer Kunstverein im Andenken an seinen Freund, Sammler und Mäzen eine grosse Anzahl an Graphikblättern gestiftet. Die Botho-Graef-Stiftung wurde zum wertvollsten Bestand der Jenaer Kunstsammlung.KonvolutZus. 9 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Ernst Ludwig Kirchner (Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)Kopf des Kranken (Selbstporträt als Kranker)1917-1918Holzschnitt auf festem, cremefarbenem Velin53,5/57x26,2/27,5 cm, Druckstock; 59x43,5 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisGünther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. IV, 872/II, dort erwähntes ExemplarProvenienzSlg. Dr. Ludwig Binswanger, KreuzlingenSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturEberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 100Albert Schoop, Ernst Ludwig Kirchner im Thurgau, Bern 1992, Abb. Frontispiz und S. 56Bettina Gockel, Der Künstler als Objekt psychiatrischer Theorie und Praxis, Zu Ernst Ludwig Kirchner und Ludwig Binswanger d. J., Georges-Bloch-Jahrbuch des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich, 2002/2003, Abb. S. 150Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 166Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 141Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner-Museum, Ernst Ludwig Kirchner 1917–1923, Kat. Nr. 17Jena 1993/1994, Stadtmuseum Göhre, Ernst Ludwig Kirchner, Von Jena nach Davos, Kat. Nr. 132, S. 247, Abb. S. 213Köln 1996, Museum Ludwig, Die Expressionisten, Kat. Nr. 195, S. 326, Abb. S. 182Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 69Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 113, S. 288, Abb. S. 184Krems 2009, Kunsthalle, Das Porträt im Wandel der Zeit, S. 121, Abb. S. 44Salzburg 2009/2010, Museum der Moderne, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 107, S. 309, Abb. S. 181Darmstadt 2011, Kunsthalle, Faszination Kirchner, Abb. S. 11Jena 2017, Kunstsammlung Jena, Kirchner, Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Amiet und Hodler – Zum 100. Todestag von Botho Graef, Kat. Nr. 93, S. 173, Abb. S. 101Berlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner. Die Schweizer Jahre. Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum, S. 157ZustandMit vereinzelten Giffknicken und mit Atelierspuren. Rückseitig mit Spuren des Falzbeindruckes und einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung.ErläuterungenVon September 1917 bis Juli 1918 verbrachte Kirchner mehrere Monate im Sanatorium "Bellevue" in Kreuzlingen. Er litt unter Lähmungserscheinungen und konstanter Gefühlslosigkeit an Händen und Füssen. Obwohl der Künstler dadurch in seiner Arbeit sehr behindert war, entstand in dieser Zeit eine grosse Anzahl graphischer Werke (Gercken 867–901). Im vorliegenden Holzschnitt stellt er sich selbst mit verzerrtem Gesichtsausdruck eindrucksvoll dar. Die Arbeit war Teil einer Mappe mit 35 Holzschnitten, die Kirchner am 1. Juli 1918 zusammen mit einem Begleitbrief an den Winterthurer Kunstsammler und Mäzen Georg Reinhart (1877–1955) sandte. Reinhart kaufte acht Werke, darunter ein Exemplar dieses Holzschnitts (Delfs 599 und 600). Kirchner benutzte Vorder- und Rückseite desselben Druckstockes für den "Kopf des Kranken" und den "Kopf Ludwig Schames" (Gercken 896, Los 74 dieser Auktion).MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 10:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Reiter und Landsknecht (Ritter und Landsknecht) - The Knight on Horseback and the LansquenetUm 1496Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Grosser Reichsapfel" (Meder Wasserzeichen 53)38,8x28,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 106Meder 265/I (v. II/d)ProvenienzSlg. Johann Andreas Boerner (1785-1862), Nürnberg, Lugt 269. Seine Sammlung versteigert beiAuktion Weigel, Leipzig, 17. Oktober 1864, Los 714Slg. Ralf Leopold von Retberg (1812-1885), München, Lugt 2822. Seine Sammlung versteigert beiAuktion Amsler und Ruthardt, Berlin, ab 4. März 1886, Los 36. Wie folgt katalogisiert: "Prachtvoller Abdruck von der Schärfe einer Federzeichnung, auf Papier mit dem Reichsapfel"PrivatsammlungAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 16. Juni 2017, Los 17Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandBrillanter Druck dieses wichtigen frühen Hauptblatts. In ausgezeichneter Erhaltung, umlaufend mit der voll sichtbaren EinfassungslinieErläuterungenDas vorliegende Blatt zeigt einen Reiter, gefolgt von einem Landsknecht, in einer bewaldeten Landschaft mit Ausblick auf eine reiche Burg am Ufer eines Sees. Der mit einem Schwert bewaffnete Reiter, der auf einer reich verzierten Schabracke sitzt, wird von einem Hellebarde und Schwert tragenden Landsknecht ohne Brust- und Beinpanzer begleitet; er folgt dem Reiter im Laufschritt. Diese sicherlich idealisierte Szene aus dem Ritterleben gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist der bedeutendste und grösste nicht-religiöse Holzschnitt in Dürers Kunstproduktion vor 1500.Die insgesamt sieben frühen Einblattholzschnitte, zu dem neben diesem Blatt noch "Die Marter der Zehntausend", "Herkules tötet die Molionides", "Das Männerbad", "Die Heilige Familie mit dem Hasen", "Samson mit dem Löwen" sowie "Die Marter der heiligen Katharina" zählen, formen gemeinsam mit den Illustrationen der "Apokalypse" das Kernstück der frühen Graphikproduktion Dürers, mit der er ein in Bildsprache und Format neues Kapitel in der Geschichte des Holzschnitts aufschlägt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 140.-Europa: CHF 250.-Übrige Länder: CHF 300.-
Johannes Leupenius - Zugeschrieben (1647/1648 Amsterdam 1693)Bauernhaus an einem Kanal, mit grosser Weide und EingangstorUm 1680Pinsel in Bister auf Bütten, mit teilweise sichtbarem Wasserzeichen "IHS mit Kreuz"17x21,7 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisWerner Sumowski, Drawings of the Rembrandt School, New York 1983, Bd. 7, Nr. 1587ProvenienzSlg. Ulrich Beck (mit UB im Rund), nicht bei LugtAuktion Kornfeld und Klipstein, Bern, 12. Juni 1974, Los 100Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSauber und farbfrisch in der ErhaltungMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Isaack van Ostade (1621 Haarlem 1649)Skizzenblatt mit Wirtshausszene und EinzelfigurenUm 1642Feder in Bister, über leichter Vorzeichnung in Bleigriffel, in verschiedenen Farben aquarelliert, auf dünnem Bütten mit Wasserzeichen "Gekröntes Wappen" (Schnackenburg reprod. Bd. I, Tf. 243)17,3x19,1 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisBernhard Schnackenburg, Adriaen van Ostade / Isaack van Ostade, Zeichnungen und Aquarelle, Hamburg 1981, Bd. I, Nr. 446ProvenienzSlg. Karl Eduart von Liphart (1808-1891), Dorpat, Bonn und Florenz, Lugt 1687, dessen Sammlung versteigert beiAuktion C.G. Boerner, Leipzig, 26. April 1898, Los 686 (als Adriaen van Ostade)Auktion Amsler & Ruthardt, Berlin, 25. Mai 1898, Los 370 (als Adriaen van Ostade)Slg. Maurice Delacre (1862-1938), Gent, dessen Sammlung versteigert beiAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern, Slg. Maurice Delacre, 21. Juni 1949, Los 369 (als Isaack van Ostade)Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 57ZustandMit schwarzer Einfassungslinie. Gut erhalten und von frischem GesamteindruckErläuterungenEines der wenigen nicht zerschnittenen Skizzenblätter.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Jan Baptist Weenix (Amsterdam 1621 - 1659 Haarzluilens)Bauernhaus an altem Befestigungsturm in ItalienUm 1643-47Feder und Pinsel in grauer und schwarzer Tusche, über Graphit, von anderer Hand ergänzt mit Pinsel in hellbrauner Tinte, auf Bütten mit undeutlichem Wasserzeichen26,7x19,1 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts in Feder in Bister bezeichnet "Gio. Batta Weenix", vielleicht von gleicher Hand oben in Feder und hellbrauner Tinte nummeriert "No xxxj"ProvenienzSlg. Rudolf Peltzer (1825-1910), Köln, Lugt 2231. Seine Sammlung versteigert beiAuktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, 13. und 14. Mai 1914, Los 469Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 88ZustandWeiche diagonale Falte in der linken oberen Ecke. Trotz einiger Altersspuren insgesamt frischErläuterungenJan Baptist Weenix, primär in Amsterdam und Utrecht tätig, bereiste von ca. 1643 bis 1647 Italien, ungefähr zeitgleich mit Asselijn, Berchem und Dujardin. Die dort festgehaltenen Motive fanden dann in mehr oder weniger abgewandelter Form immer wieder Eingang in seine gemalten Kompositionen.Annemarie Stefes bemerkt zu unserem Blatt: "Für die Signaturen seiner Zeichnungen benutzte Weenix nach der Rückkehr aus Italien die italienische Fassung seines Namens, "Gio[vanni] Batt[ist]a Weenix". Diesen Namenszug trägt auch das vorliegende Blatt, in einer die Signatur des Künstlers nachahmenden Schrift. In gleichem Material wurden verschiedene Staffagefiguren flott ergänzt." Steefes vergleicht diese Ergänzungen in Stil und Technik mit einer signierten Zeichnung von Weenix’ Sohn Jan (1641–1719) in Wien, die ebenso wohl von einer Hand des 18. Jahrhunderts nummeriert ist (Albertina, Inv. Nr. 10199, Anke A. van Wagenberg-Ter Hoeven, Jan Baptist Weenix, The Paintings, Zwolle 2018, pag. 27, reprod. 8) und verweist darauf, dass "die Bereicherung reiner Naturaufnahmen vorheriger Generationen […] eine im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert übliche Praxis unter niederländischen Zeichnern" war.Wir danken Frau Dr. Annemarie Stefes für ihre Beurteilung der Zeichnung auf der Grundlage einer Bilddatei.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Tambien estos - Auch diese - These tooBlatt 25 der Folge "Los Desastres de la Guerra"Wohl 1810Strichätzung, mit Kaltnadel und Stichel überarbeitet, auf Bütten mit Wasserzeichen "SERRA". Probedruck19,3x25,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 145/I/2 (v. III/7)ProvenienzSlg. Infante don Sebastián Gabriel de Borbón y BraganzaSlg. Georges Provôt, Paris. Seine Sammlung versteigert beiAuktion Hôtel Drouot, Paris, 10. April 1935, Catalogue des eaux-fortes et des lithographies originales dessinées et gravées par Goya, composant la collection de Monsieur P. G. [Georges Provôt], Los 54Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 6Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat, Nr. 7Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 176Zürich 2011, Graphische Sammlung der ETH, Francisco de Goya, Augenzeuge und VisionärZustandBrillanter Zustandsdruck noch vor der AquatintaErläuterungenVon diesem Blatt führt Harris insgesamt 9 zu Lebzeiten Goyas entstandene Probedrucke an (dieser eingeschlossen). Ein Exemplar zeigt Zustand I/1 (vor der Signatur), die übrigen 8 den Zustand I/2 (noch immer vor der Nummer, aber mit der Signatur).KonvolutDabei: Tambien estos. Blatt 25 der Folge "Los Desastres de la Guerra". 24,4x33,2 cm, Blattgrösse. Harris 145/III/1 (v. 7)Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Lieven Cruyl (1640 Gent 1684)Hafenszene am Tiber, mit dem Forum Boarium und dem Ponte RottoNach 1666Feder in Bister, in Tusche und in Gelb leicht laviert, auf Pergament14,3x20 cm, BlattgrösseSignaturUnten links in Feder in Bister signiert "Liv. Cruyl"ProvenienzSlg. Kurt Schweigler, BerlinGalerie Klipstein und Kornfeld, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, angekauft 1953LiteraturVgl. Barbara Jatta und Joseph Connors, Vedute Romane di Lievin Cruyl, Paesaggio urbano sotto Alessandro VII, Accademia Americana in Roma, 1989, pag. 60 f., Kat. Nr. 13ZustandAbgesehen von einigen wenigen minimen Bereibungen im Himmel insgesamt tadelloser ErhaltungszustandErläuterungenDiese attraktive Ansicht von Rom mit Blick auf die Tiberinsel und den Ponte Rotto beruht auf einer der Veduten des 1664 bis 1665 entstandenen Albums, das heute im Cleveland Museum of Art aufbewahrt wird (Inv. Nr. 1943.269). Unser Blatt zeigt die Szene im Gegensinn. Dies schien Teil von Cruyls zeichnerischer Praxis gewesen zu sein. So enthält auch das Album in Cleveland zwei Ansichten der Quattro Fontane, von denen eine die andere im Gegensinn wiederholt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Das Schweisstuch, von einem Engel gehalten - The Sudarium Held by One Angel1516Radierung auf Bütten18,3x13,3 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 82Meder 27/I/c (v. II)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSchöner und sehr gleichmässiger Druck, noch vor den Rostflecken. In sehr gutem Zustand, umlaufend auf der Einfassungslinie und knapp innerhalb geschnitten. Die runden Ecken der Druckplatte nicht sichtbarErläuterungenDürer gelingt es in dieser höchst innovativen Komposition, die durch die Radiertechnik ermöglichte Freiheit der Linienführung zur Gänze auszureizen. Als thematischer Vorwand dient ihm dazu überraschenderweise eine der vielleicht statischsten Bildüberlieferungen der christlichen Kunst, das als „Vera Icon“ bezeichnete Abbild Christi auf dem Schweisstuch der Hl. Veronika. Dürer selbst hatte in seinem Kupferstich mit der Darstellung des von zwei Engeln gehaltenen Schweisstuchs von 1513 (Meder 26) eine noch ganz der Tradition verhaftete Version geschaffen. Demgegenüber variiert die Radierung die Bildvorgabe mit solcher Offenheit, dass letztlich nur die vorausgesetzte Vertrautheit mit dem herkömmlichen Bildmotiv es dem Betrachter erlaubt, das Antlitz Christi auf dem von einer Böe in die Höhe gewehten Tuch überhaupt zu erkennen. Zugleich erweitert Dürer den Bildinhalt durch eine Gruppe von Engeln, die in der unteren Bildzone die „Arma Christi“, die Marterwerkzeuge der Passion halten, wodurch es ihm gelingt, die ungewöhnliche Komposition wieder in den christlichen Bildkanon einzubinden.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 140.-Europa: CHF 250.-Übrige Länder: CHF 300.-
Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)El sueño de la razon produce monstruos - Der Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer - The Sleep of Reason Produces MonstersBlatt 43 der Folge "Los Caprichos"1796-1798, 1. Ausgabe von 1799Radierung und Aquatinta auf Bütten32,4x21,8 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 78/III/1 (v. 12)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, vgl. Kat. Nr. 5Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 49Bonn 2023/2024, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Immanuel Kant und die offenen FragenZustandSchöner, nuanciert druckender Abzug von der 1. Auflage. Sauber in der Erhaltung mit breitem Rand. Links noch die Heftlöcher von der originalen Bindung und mit Büttenrand links und untenErläuterungenDer Prado-Kommentar lautet: "Die von Vernunft verlassene Phantasie erschafft unglaubliche Ungeheuer. Vernunft vereint mit Phantasie ist dagegen die Mutter der Künste und der Ursprung der Wunder." Ursprünglich als Auftaktblatt vorgesehen, integrierte Goya die Bildlegende als Aussparung der Aquatinta in die Komposition selbst.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Reinier Nooms, genannt Zeeman (Um 1623 Amsterdam 1667)Views in AmsterdamFolge von 8 BlattUm 1659/62 (?)RadierungenJe ca. 21x31 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe Illustrated Bartsch, VI, 47-54ProvenienzSlg. Otto Schäfer, SchweinfurtAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 24. Juni 1992, Los 232Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAlle Blätter in einheitlich schöner Erhaltung, mit breiten PapierrändernErläuterungenDie komplette Folge von 8 Blatt Ansichten aus Amsterdam. Auf dem Titelblatt mit der Adresse des Verlegers und Kupferstichhändlers Clement de Jonghe (an der Kalverstraat), der von 1640 bis 1670 aktiv war und auch Rembrandts Graphikblätter verkaufte.Nooms war lange Jahre als Seemann tätig und gelangte auf niederländischen Handelsschiffen bis an die nordafrikanische Küste. Als Künstler war er vermutlich Autodidakt, gleichwohl brachten ihm seine Gemälde und Graphiken von Schiffen und Häfen, die er besucht hatte, schnell Anerkennung, nicht zuletzt aufgrund ihrer Authentizität. Zeitlebens signierte er seine Gemälde stolz mit "Zeeman" als Hinweis auf seine erste Profession.Nooms schuf ungefähr 170 Radierungen, unter denen die beiden Serien zu Amsterdam besondere Beachtung verdienen, weil sie als Vorläufer der zahlreichen radierten Veduten des 18. Jahrhunderts gelten. Sie halten die architektonischen Gegebenheiten akkurat fest. Es scheint, als habe er die Ansichten aus dem Zentrum Amsterdams von einem Boot aus eingefangen, da stets Grachten mit unterschiedlichen Schiffen im Vordergrund der Veduten zu sehen sind. Erwähnenswert ist, dass aus seiner Folge mit Ansichten von Paris und Umgebung jene des Louvre später von Charles Meryon kopiert wurde. Weil dieser selbst ein weit gereister Seemann war, bewunderte er die Graphiken Nooms sehr und widmete ihm seine eigene Folge mit Pariser Veduten.KonvolutZus. 8 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:25 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Mann ausrufend, dreiviertel nach links - Man Crying Out, Three Quarters Left: BustUm 1631Radierung auf Bütten5,9x5,1 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 33b/VIIWhite/Boon 300/VProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSchöner klarer Druck in tadelloser Erhaltung, mit breitem RandErläuterungenFür Rembrandt hatten "Tronjes", was die Gattung der Studienköpfe bezeichnet, eine grosse Bedeutung. Sie wirken wie Charakterstudien nach dem Leben, obwohl es sich um reine Erfindungen handelt. Wichtig war für den Künstler die Wiedergabe von markanten Gesichtern oder besonderer Kleidung, vgl. auch vorhergehendes Los 2054.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Nicolaes Maes (Dordrecht 1634 - 1693 Amsterdam)Liegender nackter MannUm 1650Feder in Bister, mit dem Pinsel in Bister und Rot laviert, auf Bütten11,3x21 cm, BlattgrösseProvenienzSlg. Earl of Dalhousie, Schottland, Lugt 717a, aus dem Album von Zeichnungen von Rembrandt und seiner Schule, verkauft durchColnaghi in London 1922, das Gros davon bis heute in derSlg. Frits Lugt, ParisSlg. Jacques Zwicky, Freiburg im BreisgauSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturPaul Wescher, in: Old Master Drawings, Band XII, Heft 48, März 1938, pag. 61, reprod. Tf. 64ZustandTadellos und vollkommen farbfrisch in der ErhaltungErläuterungenEine der eher seltenen Zeichnungen von Maes nach dem lebenden Modell. Das Blatt kann mit einer Zeichnung im Victoria & Albert Museum verglichen werden, die einen Jungen zeigt, der als Studie für das um 1653–54 gemalte "Abrahamsopfer" diente (heute in der Sammlung der Queens University in Kingston; vgl. den Katalog zur Ausstellung im Mauritshuis, Den Haag und der National Gallery, London, 2019–20, Kat. Nr. 3 für das Gemälde sowie pag. 192, Reprod. 12, für die dazugehörige Zeichnung.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Heinrich Aldegrever (Paderborn 1502 - 1561 Soest)Martin Luther1540Kupferstich auf Bütten17,5x12,7 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHollstein 184ProvenienzSlg. Gustav Ritter von Franck (1807-1860), Wien, Lugt 1152, mit einem handschriftlichen Ankaufsvermerk in Bleistift "Franck / 6. Juny 814", wohl aus dieser Sammlung erworben für die Slg. Yorck von Wartenburg, Klein Oels, Lugt 2669, im Auktionskatalog von Teilen dieser Sammlung bei C. G. Boerner in Leipzig am 2. und 3. Mai 1932 unter der Nr. 143 wie folgt gelobt: "Vorzüglich und sehr selten". Dort angekauft für dieSlg. Richard Gutekunst, Stuttgart/London/Bern, Lugt 2213/aAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2016, Los 1Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichneter Druck in vorzüglicher Erhaltung, komplett in der Darstellung. Mit voll sichtbarer Einfassungslinie und PapierrändchenErläuterungenEine der besten graphischen Darstellungen des Reformators Martin Luther, der 1540, im Alter von 57 Jahren, mitten in der Bewährungsprobe seiner Europa bewegenden Reformation stand. Der Text unter der Darstellung lautet: "Luther hat sich mit dem göttlichen Wort schützend vor Christus gestellt und den durch Kultgebräuche überwucherten Glauben wiederhergestellt. Dieses Bild stellt sein Antlitz dar, während er fern ist, wäre er hier, könnte keiner ihn besser sehen".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Giovanni Domenico Tiepolo (1727 Venedig 1804)Gottvater, nach links, von Engeln getragenFeder in Bister, laviert, auf Bütten26,5x18,5 cmSignaturUnten rechts signiert "Dom. Tiepolo f.", oben links mit Nummer "99" (aus einem Album)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSchwacher Lichtrand im Passepartoutausschnitt, sonst in schöner ErhaltungErläuterungenÄhnlich wie sein Vater mit den Darstellungen der Heiligen Familie schuf Domenico eine Reihe gezeichneter Serien, in denen er ein Thema variierte. Damit stellte auch er seine Fähigkeit zur Invention unter Beweis, eine wichtige Qualität für einen Historienmaler der Zeit.Beide der hier angebotenen Zeichnungen gehören in die Gruppe mit Darstellungen von Gottvater im Kreis von Engeln. Ursprünglich in einem Album verwahrt, worauf die alten Nummerierungen hinweisen, entstanden sie möglicherweise unter dem Eindruck des Gemäldes, das Domenicos Vater 1759 für den Hochaltar des Doms S. Tecla in Este auf der Terra Ferma malte und das die Heilige Familie in Anbetung der Erscheinung Gottvaters im Kreis von Engeln in Wolken zeigt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 21:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Hendrick Avercamp - Zugeschrieben (Amsterdam 1585 - 1636 Kampen)Vollbesetztes Ruderboot mit zwei Männern, die das Segel hissen, am Heck die Flagge der holländischen Flotte. - Rückseitig: FischerbootUm 1620Feder in Bister mit zarter Aquarellierung auf Bütten; rückseitig Feder in Bister, stellenweise in Bleistift und Tusche überarbeitet15,9x17,9 cmWerkverzeichnisClara J. Welcker/Doortje Hensbroek-van der Poel, Hendrick und Barent Avercamp, Doornpiik 1979, Werkkatalog T. 90.1ProvenienzSlg. Prosper Henry Lankrink (1628-1692), London, Lugt 2090Slg. Maurice Delacre (1862-1938), Brügge, dessen Sammlung versteigert beiAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern 21. und 22. Juni 1949, aus Lot 511Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 2ZustandAchteckig zugeschnitten, mit einigen wenigen Altersspuren, insgesamt aber schön und farblich frischErläuterungenDieses beidseitig gezeichnete Blatt stammte wahrscheinlich ursprünglich aus einem Skizzenbuch, wobei die Vorderseite anschliessend ausgeführt und in charakteristischer Weise koloriert wurde. Die Provenienz ist ungewöhnlich früh und bedeutend. Lankrink war der Sohn eines in Antwerpen verstorbenen deutschen "Glückritters" (Lugt). Dort erhielt er seine erste Ausbildung zum Maler und wurde später Werkstattmitarbeiter des wichtigen englischen Porträtmalers Peter Lely. Wie dieser, war auch Lankrink ein passionierter Sammler von Zeichnungen und erwarb auch viele Blätter in der Nachlassversteigerung seines Meisters.Trotz alter Provenienz, Ausstellungsgeschichte und Aufnahme in Welckers Werkverzeichnis von 1979, lässt sich die Zuschreibung an Avercamp kaum aufrechterhalten. Stattdessen liesse sich unter Vorbehalt an einen Künstler im Umfeld von Jan Porcellis (ca. 1583/85-1632) als Autor der Zeichnung denken.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Hans Burgkmair d.Ä. (1473 Augsburg 1531)Kaiser Maximilian I. im vollen Ornat thronend, nach links gewandtBlatt 77 der "Genealogie des Hauses Habsburg"1509-1512Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Ochsenkopf mit Schlange und Kreuz"20,5x16,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHollstein 400/I (v. II)ProvenienzWohl ursprünglich aus der Slg. Henri Rouart Auktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 24. Oktober 1951, Los 54Slg. Richard H. Zinser (1884-1984), Stuttgart/Forest Hills, Lugt 5581C.G. Boerner, Neue Lagerliste 120: Altdeutsche Graphik - German Old Master Prints, Düsseldorf/New York, 2007, Nr. 30Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, erworben 2008ZustandMit einigen Klebespuren auf der Rückseite, die beiden unteren Ecken hinterlegt. Das Blatt leicht fleckig, insgesamt jedoch sehr gut erhalten, wenn man bedenkt, dass es sich um einen für die Werkstatt entstandenen Probedruck handeltErläuterungenWichtiger Probedruck mit wohl noch zeitgenössischer Beschriftung, die die genauen Lebensdaten des Kaisers angibt. Da die Druckstöcke zur Genealogie der Habsburger, einem der zahlreichen "Gedechtnus"-Projekte des Kaisers, schon früh verloren gingen, sind Blätter dieser Folge von allergrösster Seltenheit.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Willem Romeyn (Um 1624 Haarlem 1694)Campagnalandschaft mit Ruinen und rastenden Landleuten an einem BrunnenUm 1660-1695Pinsel in grauer Tinte mit grauer Lavierung auf Bütten mit Wasserzeichen "Posthorn" (vgl. Laurentius II, Nr. 663, für Ghent, 1676, dokumentiert, oder Nr. 671, Den Haag, 1681)30,4x40,8 cmSignaturUnten links in Feder in grauer Tusche signiert "WROMEYN" (Romeyn begann 1660 seine Zeichnungen in Blockschrift zu signieren, was uns einen terminus post quem für die Datierung unseres Blattes erlaubt.)ProvenienzSlg. Edward Habich (1818–1901), Kassel (kein Stempel; vgl. Lugt 862), dessen Sammlung versteigert beiAuktion H.G. Gutekunst, Stuttgart, Handzeichnungen Alter Meister Slg. Edward Habich, Kassel, 27. April und folgende Tage 1899, Los 570: "Willem Romeyn […] Römische Landschaft […] Prächtige, ausgeführte Zeichnung in Sepia und Tusche". Bezeichnet "58,- an Scheltema"Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, erworben 1952 an der AusstellungAusstellungenBern 1952, Gutekunst und Klipstein, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, Kat. Nr. 29Ingelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 71ZustandVereinzelt blass fleckig. Insgesamt von schöner Frische für ein Blatt dieser GrösseErläuterungenAnders als sein Lehrmeister Nicolaes Berchem hielt sich Willem Romeyn längere Zeit in Rom auf und bewegte sich im Kreise der "Bentvogel". Unser Blatt ist ein typisches Beispiel für die bildmässigen Zeichnungen, wie sie von ihm nach seiner Rückkehr aus Italien 1651 für den Verkauf bis in die 1690er Jahre hinein geschaffen wurden. Annemarie Stefes schreibt dazu: "Immer wieder neu kombinierte er die aus Italien importierten Motive. Oft kamen einzelne Bildelemente wiederholt zum Einsatz. So dienen die hier dargestellten Ruinen und Zypressen ebenfalls als Hintergrundmotiv auf einer etwas grösserformatigen Zeichnung in Privatbesitz (31,6x42,0 cm, https://rkd.nl/images/185174). Das nach rechts liegende Rind wiederum ist spiegelverkehrt wiederzufinden auf einer monogrammierten Zeichnung von 1659 in Paris (Musée du Louvre, Inv. Nr. 23012), und den am Brunnen trinkenden Hirte sieht man auch auf einer 1665 datierten Zeichnung der ehemaligen Sammlung Dr. Wolfgang Beck (Auktion Bassenge, Berlin, 10. Mai 1976, Nr. 284)."Wir danken Frau Dr. Annemarie Stefes für ihre Beurteilung der Zeichnung auf der Grundlage einer Bilddatei.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Jacob van der Ulft (Gorkum 1627 - 1689 Noordwijk)Ansicht des Pantheons in Rom, mit Staffage - Rückseitig Skizze einer Kirche mit ObeliskUm 1664Feder in Tusche, mit dem Pinsel in Bister laviert, auf Bütten18,1x15,4 cm, ZeichnungProvenienzSlg. der Ermitage, St. Petersburg, Lugt 2061, Ankauf vor 1797. Mit Stempel von Zar Paul I., Inv. Nr. 6237, in der Montage der Ermitage "à la Glomy", mit Titel und EintragungenAuktion C.G. Boerner, Leipzig, 29. April 1931, Handzeichnungen alter Meister aus den Beständen der Ermitage in Leningrad, Los 248. In dieser Auktion angekauft vonSlg. Albert Welcker, Amsterdam, rückseitig mit Sammlungsstempel und Inv. Nr. 759, Lugt 2793cSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 78ZustandSauber und vollkommen farbfrisch in der Erhaltung, auf der Montierung des 18. JahrhundertsErläuterungenJacob van der Ulft lebte in Borkum, wo er von 1660 bis 1679 Bürgermeister war. Um 1664 hielt er sich vermutlich mehrere Male, zum Teil auch länger, in Italien auf.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Jacob van der Ulft (Gorkum 1627 - 1689 Noordwijk)Das alte Rathaus von Amsterdam, mit Figurengruppen, links Kutsche mit zwei PferdenUm 1650Feder und Pinsel in Bister auf Bütten14,3x28,1 cmProvenienzSlg. Baron Milford (1744-1823), Picton Castle, Haverfordwest, rückseitig mit Aufkleber mit Wappen und Inventarnummer 437, Lugt 2687Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandRückseitig mit minimalen Stockflecken. Die Vorderseite schön und farbfrischErläuterungenDetaillierte Ansicht des alten Rathauses von Amsterdam und der Umgebung. Das alte Rathaus ist am 9. Juni 1652 abgebrannt und wurde in späteren Jahren durch das grosse, noch heute existierende Rathaus ersetzt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-
Isaack van Ostade (1621 Haarlem 1649)Vier plaudernde Bauern am KaminUm 1640Feder in Bister, über Vorzeichnung in schwarzer Kreide, dunkelbraun laviert, auf Bütten. Rückseitig mit Bleigriffelskizzen9,1x10,1 cmWerkverzeichnisBernhard Schnackenburg, Adriaen van Ostade / Isaack van Ostade, Zeichnungen und Aquarelle, Hamburg 1981, Bd. I, Nr. 463ProvenienzSlg. John Rewald (1912-1994), New York, Lugt 1514aSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 58ZustandSauber und farbfrisch in der ErhaltungErläuterungenSchnackenburg bemerkt, dass die Lavierung und einige Federzüge im Umriss des Kamins wohl von Cornelis Dusart stammen könnten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

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