2213
Willem de Kooning: Untitled
Untitled
1975
oil on paper, mounted on linen; framed
28 x 33 cm
signed in the lower centre: de Kooning
artist's studio:
collection Erik Decker, New York;
since 1982 private property, France;
auction house Cornette de Saint Cyr, Paris, 25 October 2017, lot 18;
since then private collection, Italy
o.T.
1975
Öl auf Papier, auf Leinen montiert; gerahmt
28 x 33 cm
Signiert unten mittig: de Kooning
Atelier des Künstlers;
Collection Erik Decker, New York;
ab 1982 in Privatbesitz, Frankreich;
Auktionshaus Cornette de Saint Cyr, Paris, 25.10.2017, Lot 18;
seither Privatsammlung, Italien
Willem de Kooning wird heute in der Kunstwelt als einer der bedeutendsten Maler des Abstrakten Expressionismus und als Wegbereiter des Action Painting gewürdigt. Zeit seines Lebens entzog sich Willem de Kooning jedoch einer starren Stilzuordnung. Er fand besonders dann Gefallen an seinen Bildern, wenn in ihnen eine "wunderbare unsichere Atmosphäre der Reflexion" zum Ausdruck kam, die von keinem Stilwollen geprägt war. Die Einflüsse auf seine Kunst kamen von mehreren Richtungen, einerseits aus der frühen klassischen Moderne, andererseits aus der abendländischen Kunst. Darüber hinaus reagierte de Kooning auf sein unmittelbares Lebensumfeld, wie die Vielfalt der Metropole New York, ab den späten 1950er Jahren auf die Erfahrung der Landschaft. Auch übersetzte er Phänomene, wie Schnelligkeit oder Flüchtigkeit, in seine Malerei. De Kooning empfand seine Malerei als Ereignis. Er verfolgte mit seinen Werken keine bestimmte Botschaft, sondern wollte vielmehr den Betrachter herausfordern, die darin enthaltenen Gesten, Strukturen und Farben individuell zu entdecken, sodass das Bild zum Ereignis für den Betrachter werden kann.
Das vorliegende Bild "Ohne Titel" (Kat.-Nr. 2213) ist ein wunderbares Beispiel dafür. Es ist in einer Zeit entstanden, in der sich de Kooning in einer nahezu rauschhaften Produktivität, die bis etwa 1979 anhielt, befand. Es ist überliefert, dass de Kooning im Arbeitsfluss manchmal mit zwei Pinseln gleichzeitig, oder auch mit geschlossenen Augen arbeitete. Gestisch aufgetragene Farben, die sich gegenseitig durchdringen, führen hier zu formalen und farblichen Erlebnissen. Die Komposition ist dicht angelegt und lässt keinen leeren Bildraum zu. Figürliche Anspielungen bleiben ungewiss. Jedoch kann der Betrachter die Kraftlinien im Bild und die Kräfte der hellen und farbigen Felder intuitiv wahrnehmen. Das Bild ist durch einen Farbreichtum und einen souveränen Farbauftrag gekennzeichnet. Im Jahr 1975, in dem das Bild entstand, näherten sich Willem und seine Frau Elaine einander wieder an. Ihr begegnete er bereits 1937 an der American Artists School, wo sie studierte. Es begann eine ebenso leidenschaftliche wie leidvolle Partnerschaft, die von Alkoholismus, Geldnot, Liebesaffären, Streitereien und Trennungen durchzogen war. Elaine Fried zog im Jahr 1939 in sein New Yorker Studio. Vier Jahre später folgte die Heirat. Rasch reifte Elaine zu einer vollendeten Künstlerin heran, deren Kunst ebenso zum Abstrakten Expressionismus zählt. Sie war nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Autorin, Kunstkritikerin und Kunstprofessorin tätig und übernahm ebenso eine wichtige Rolle in der Entwicklung moderner Kunst in den USA. Motivisch bewegte sich Elaine de Kooning zwischen gestischer Abstraktion und Portraitmalerei.
Das vorliegende Bild (Kat.-Nr. 2214) ist nur ein Jahr früher als das Bild von Willem de Kooning, im Jahr 1974, entstanden. Die Komposition ist auch hier dicht und durch die leuchtenden Farben Rot, das sich ins Orange bzw. ins Dunkelrot bewegt, und Blau, das sich einmal heller und einmal dunkler zeigt, sehr dynamisch. Die beschwingten schwarzen Linien, die sich auf der ganzen Bildfläche verteilt in alle Richtungen bewegen, tragen zusätzlich dazu bei. Auch hier blieb der figürliche Bezug unbestimmt. Die Künstlerin erschafft jedoch einen wunderbaren Bildraum von Farben, Flächen und Linien, die sie gekonnt ineinander spielen und aufeinander wirken lässt. Die wohl wechselwirkende Beeinflussung und Inspiration der Eheleute Willem und Elaine de Kooning lässt sich gut nachvollziehen. Die unerschöpfliche Kreativität der beiden Künstlerpersönlichkeiten haben Willem und Elaine de Kooning mit ihren meisterhaften, originellen und unverwechselbaren Werken der expressiven Abstraktion Kunstgeschichte schreiben lassen.
(Sophie Höfer)
Untitled
1975
oil on paper, mounted on linen; framed
28 x 33 cm
signed in the lower centre: de Kooning
artist's studio:
collection Erik Decker, New York;
since 1982 private property, France;
auction house Cornette de Saint Cyr, Paris, 25 October 2017, lot 18;
since then private collection, Italy
o.T.
1975
Öl auf Papier, auf Leinen montiert; gerahmt
28 x 33 cm
Signiert unten mittig: de Kooning
Atelier des Künstlers;
Collection Erik Decker, New York;
ab 1982 in Privatbesitz, Frankreich;
Auktionshaus Cornette de Saint Cyr, Paris, 25.10.2017, Lot 18;
seither Privatsammlung, Italien
Willem de Kooning wird heute in der Kunstwelt als einer der bedeutendsten Maler des Abstrakten Expressionismus und als Wegbereiter des Action Painting gewürdigt. Zeit seines Lebens entzog sich Willem de Kooning jedoch einer starren Stilzuordnung. Er fand besonders dann Gefallen an seinen Bildern, wenn in ihnen eine "wunderbare unsichere Atmosphäre der Reflexion" zum Ausdruck kam, die von keinem Stilwollen geprägt war. Die Einflüsse auf seine Kunst kamen von mehreren Richtungen, einerseits aus der frühen klassischen Moderne, andererseits aus der abendländischen Kunst. Darüber hinaus reagierte de Kooning auf sein unmittelbares Lebensumfeld, wie die Vielfalt der Metropole New York, ab den späten 1950er Jahren auf die Erfahrung der Landschaft. Auch übersetzte er Phänomene, wie Schnelligkeit oder Flüchtigkeit, in seine Malerei. De Kooning empfand seine Malerei als Ereignis. Er verfolgte mit seinen Werken keine bestimmte Botschaft, sondern wollte vielmehr den Betrachter herausfordern, die darin enthaltenen Gesten, Strukturen und Farben individuell zu entdecken, sodass das Bild zum Ereignis für den Betrachter werden kann.
Das vorliegende Bild "Ohne Titel" (Kat.-Nr. 2213) ist ein wunderbares Beispiel dafür. Es ist in einer Zeit entstanden, in der sich de Kooning in einer nahezu rauschhaften Produktivität, die bis etwa 1979 anhielt, befand. Es ist überliefert, dass de Kooning im Arbeitsfluss manchmal mit zwei Pinseln gleichzeitig, oder auch mit geschlossenen Augen arbeitete. Gestisch aufgetragene Farben, die sich gegenseitig durchdringen, führen hier zu formalen und farblichen Erlebnissen. Die Komposition ist dicht angelegt und lässt keinen leeren Bildraum zu. Figürliche Anspielungen bleiben ungewiss. Jedoch kann der Betrachter die Kraftlinien im Bild und die Kräfte der hellen und farbigen Felder intuitiv wahrnehmen. Das Bild ist durch einen Farbreichtum und einen souveränen Farbauftrag gekennzeichnet. Im Jahr 1975, in dem das Bild entstand, näherten sich Willem und seine Frau Elaine einander wieder an. Ihr begegnete er bereits 1937 an der American Artists School, wo sie studierte. Es begann eine ebenso leidenschaftliche wie leidvolle Partnerschaft, die von Alkoholismus, Geldnot, Liebesaffären, Streitereien und Trennungen durchzogen war. Elaine Fried zog im Jahr 1939 in sein New Yorker Studio. Vier Jahre später folgte die Heirat. Rasch reifte Elaine zu einer vollendeten Künstlerin heran, deren Kunst ebenso zum Abstrakten Expressionismus zählt. Sie war nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Autorin, Kunstkritikerin und Kunstprofessorin tätig und übernahm ebenso eine wichtige Rolle in der Entwicklung moderner Kunst in den USA. Motivisch bewegte sich Elaine de Kooning zwischen gestischer Abstraktion und Portraitmalerei.
Das vorliegende Bild (Kat.-Nr. 2214) ist nur ein Jahr früher als das Bild von Willem de Kooning, im Jahr 1974, entstanden. Die Komposition ist auch hier dicht und durch die leuchtenden Farben Rot, das sich ins Orange bzw. ins Dunkelrot bewegt, und Blau, das sich einmal heller und einmal dunkler zeigt, sehr dynamisch. Die beschwingten schwarzen Linien, die sich auf der ganzen Bildfläche verteilt in alle Richtungen bewegen, tragen zusätzlich dazu bei. Auch hier blieb der figürliche Bezug unbestimmt. Die Künstlerin erschafft jedoch einen wunderbaren Bildraum von Farben, Flächen und Linien, die sie gekonnt ineinander spielen und aufeinander wirken lässt. Die wohl wechselwirkende Beeinflussung und Inspiration der Eheleute Willem und Elaine de Kooning lässt sich gut nachvollziehen. Die unerschöpfliche Kreativität der beiden Künstlerpersönlichkeiten haben Willem und Elaine de Kooning mit ihren meisterhaften, originellen und unverwechselbaren Werken der expressiven Abstraktion Kunstgeschichte schreiben lassen.
(Sophie Höfer)
Big Summer Auction
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Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
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standard | 11-2019
Gebühren für Käufer
Käuferprovision
Bei Differenzbesteuerung bis € 500.000 28 % vom Meistbot, für den € 500.000 übersteigenden Betrag 20 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.
Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) bis € 500.000 24 % vom Meistbot, für den € 500.000 übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot, zuzüglich 13 % Umsatzsteuer bei Gemälden und 20 % bei Antiquitäten.
Werden die Kunstwerke ins Nicht-EU Ausland verbracht und Exportpapiere werden vorgelegt, ist der Kauf umsatzsteuerfrei.
Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf)
Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 30 % des Untergebots.
Folgerecht
bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.
Gekaufte, aber nicht abgeholte Kunstwerke
werden vier Wochen nach der Auktion auf Gefahr und Kosten des Käufers, unversichert, eingelagert oder an eine Spedition ausgelagert.
Verzugszinsen *
12 % pro Jahr des Meistbotes (ab dem 9. Tag nach der Auktion).
Versicherung
Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist.
Sensalgebühr
1,2 % vom Meistbot*
Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
Auktionsbedingungen
Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu.
Geschäftsordnung
Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar.
Schätzpreise
Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meistboterwartungen der zuständigen Experten dar.
Mindestverkaufspreis (Limit)
Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, das ihnen gehörende Kunstwerk nicht unter einem bestimmten (Mindest-)Verkaufspreis zuzuschlagen. Dieser Preis (= „Limit“) entspricht meist dem in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwert, er kann aber in Ausnahmefällen auch darüber liegen.
Echtheitsgarantie
Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunstobjekte erfolgt durch Experten des Auktionshauses. Das Auktionshaus steht innerhalb von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt.
Katalogangaben
Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.
Versicherung
Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat.
Ausrufpreis und Zuschlag
Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot ausgehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen.
Kaufaufträge
Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein.
Telefonische Gebote
Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung.
Online Bidding
Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung.
Gerichtsstand, Rechtswahl
Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten beste-henden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart