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Brahm, Otto: Brief 1912 + Beigabe Brahm, Otto, Literatur- und Theaterkritiker, Vorkämpfer des
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Berlin-Grunewald
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Brahm, Otto: Brief 1912 + Beigabe
Brahm, Otto, Literatur- und Theaterkritiker, Vorkämpfer des Naturalismus, Mitbegründer der "Freien Bühne", Direktor des Deutschen, später des Lessing-Theaters in Berlin (1856-1912). Diktierter handschr. Brief mit eigh. U. "O Brahm". 21/2 S. Mit Briefkopf "Lessing-Theater. Direktion Dr. Otto Brahm". Gr. 8vo. Berlin 13.VI.1912.
An den Schriftsteller Gustav Renner (1866-1945), der sein Drama "Dunkle Mächte" zur Aufführung eingereicht hatte. Brahm lehnt mit sorgfältiger Begründung ab: "... Ihr ... Drama ... hat unser aufmerksamstes Interesse wiederholt beschäftigt. Die Urfrage von der Verantwortlichkeit des Menschen wird darin an dem Schicksal der Pastorenfamilie geistvoll und tiefgründig geprüft. Die Art, wie der alte Mann durch die verhängnißvolle Wirkung seiner anonym erschienenen Schrift gegen die Verantwortlichkeit auf die Handlungsweise seines leichtsinnigen Sohnes an seiner eigenen Überzeugung irre wird und nach der Zertrümmerung seiner ganzen Lebensverhältnisse sich dennoch zum Weitersuchen nach dem Wege der Wahrheit aufrafft, ist groß gedacht. Dennoch wollte sich uns leider nicht diejenige Ergriffenheit des Gemüths einstellen, welche von der Aufführung des Stückes an unserer Bühne eine erfolgreiche Wirkung erhoffen lassen könnte. Bei der Entwicklung des Themas schlägt die theoretische Idee doch noch zu sehr durch ...". - Beigegeben: Arthur Kahane, Schriftsteller, langjähriger Dramaturg der Reinhardt-Bühnen in Berlin (1872-1932). Brief m. U. "Arthur Kahane" und Umschlag. 1 S. Mit Briefkopf "Deutsches Theater Berlin". Kl. 4to. Berlin 1.XI.1911. - Ebenfalls an den Dramatiker Gustav Renner. "... im Auftrage Prof. Reinhardts erlaube ich mir Ihnen Folgendes mitzuteilen: Uns ist Ihre Francesca schon seit längerer Zeit bekannt. Trotzdem wäre es uns nicht unerwünscht, wenn wir unser seinerzeitiges Urteil, das soweit wir uns erinnern bei aller Anerkennung der dichterischen Qualitäten der Bühnenwirkung des Werkes gegenüber etwas skeptisch war, überprüfen dürften ...". - Renners Bemühungen blieben auch hier fruchtlos: Das Trauerspiel "Francesca" wurde an den Reinhardt-Bühnen nicht aufgeführt.
Brahm, Otto, Literatur- und Theaterkritiker, Vorkämpfer des Naturalismus, Mitbegründer der "Freien Bühne", Direktor des Deutschen, später des Lessing-Theaters in Berlin (1856-1912). Diktierter handschr. Brief mit eigh. U. "O Brahm". 21/2 S. Mit Briefkopf "Lessing-Theater. Direktion Dr. Otto Brahm". Gr. 8vo. Berlin 13.VI.1912.
An den Schriftsteller Gustav Renner (1866-1945), der sein Drama "Dunkle Mächte" zur Aufführung eingereicht hatte. Brahm lehnt mit sorgfältiger Begründung ab: "... Ihr ... Drama ... hat unser aufmerksamstes Interesse wiederholt beschäftigt. Die Urfrage von der Verantwortlichkeit des Menschen wird darin an dem Schicksal der Pastorenfamilie geistvoll und tiefgründig geprüft. Die Art, wie der alte Mann durch die verhängnißvolle Wirkung seiner anonym erschienenen Schrift gegen die Verantwortlichkeit auf die Handlungsweise seines leichtsinnigen Sohnes an seiner eigenen Überzeugung irre wird und nach der Zertrümmerung seiner ganzen Lebensverhältnisse sich dennoch zum Weitersuchen nach dem Wege der Wahrheit aufrafft, ist groß gedacht. Dennoch wollte sich uns leider nicht diejenige Ergriffenheit des Gemüths einstellen, welche von der Aufführung des Stückes an unserer Bühne eine erfolgreiche Wirkung erhoffen lassen könnte. Bei der Entwicklung des Themas schlägt die theoretische Idee doch noch zu sehr durch ...". - Beigegeben: Arthur Kahane, Schriftsteller, langjähriger Dramaturg der Reinhardt-Bühnen in Berlin (1872-1932). Brief m. U. "Arthur Kahane" und Umschlag. 1 S. Mit Briefkopf "Deutsches Theater Berlin". Kl. 4to. Berlin 1.XI.1911. - Ebenfalls an den Dramatiker Gustav Renner. "... im Auftrage Prof. Reinhardts erlaube ich mir Ihnen Folgendes mitzuteilen: Uns ist Ihre Francesca schon seit längerer Zeit bekannt. Trotzdem wäre es uns nicht unerwünscht, wenn wir unser seinerzeitiges Urteil, das soweit wir uns erinnern bei aller Anerkennung der dichterischen Qualitäten der Bühnenwirkung des Werkes gegenüber etwas skeptisch war, überprüfen dürften ...". - Renners Bemühungen blieben auch hier fruchtlos: Das Trauerspiel "Francesca" wurde an den Reinhardt-Bühnen nicht aufgeführt.
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Brahm, Otto: Brief 1912 + Beigabe
Brahm, Otto, Literatur- und Theaterkritiker, Vorkämpfer des Naturalismus, Mitbegründer der "Freien Bühne", Direktor des Deutschen, später des Lessing-Theaters in Berlin (1856-1912). Diktierter handschr. Brief mit eigh. U. "O Brahm". 21/2 S. Mit Briefkopf "Lessing-Theater. Direktion Dr. Otto Brahm". Gr. 8vo. Berlin 13.VI.1912.
An den Schriftsteller Gustav Renner (1866-1945), der sein Drama "Dunkle Mächte" zur Aufführung eingereicht hatte. Brahm lehnt mit sorgfältiger Begründung ab: "... Ihr ... Drama ... hat unser aufmerksamstes Interesse wiederholt beschäftigt. Die Urfrage von der Verantwortlichkeit des Menschen wird darin an dem Schicksal der Pastorenfamilie geistvoll und tiefgründig geprüft. Die Art, wie der alte Mann durch die verhängnißvolle Wirkung seiner anonym erschienenen Schrift gegen die Verantwortlichkeit auf die Handlungsweise seines leichtsinnigen Sohnes an seiner eigenen Überzeugung irre wird und nach der Zertrümmerung seiner ganzen Lebensverhältnisse sich dennoch zum Weitersuchen nach dem Wege der Wahrheit aufrafft, ist groß gedacht. Dennoch wollte sich uns leider nicht diejenige Ergriffenheit des Gemüths einstellen, welche von der Aufführung des Stückes an unserer Bühne eine erfolgreiche Wirkung erhoffen lassen könnte. Bei der Entwicklung des Themas schlägt die theoretische Idee doch noch zu sehr durch ...". - Beigegeben: Arthur Kahane, Schriftsteller, langjähriger Dramaturg der Reinhardt-Bühnen in Berlin (1872-1932). Brief m. U. "Arthur Kahane" und Umschlag. 1 S. Mit Briefkopf "Deutsches Theater Berlin". Kl. 4to. Berlin 1.XI.1911. - Ebenfalls an den Dramatiker Gustav Renner. "... im Auftrage Prof. Reinhardts erlaube ich mir Ihnen Folgendes mitzuteilen: Uns ist Ihre Francesca schon seit längerer Zeit bekannt. Trotzdem wäre es uns nicht unerwünscht, wenn wir unser seinerzeitiges Urteil, das soweit wir uns erinnern bei aller Anerkennung der dichterischen Qualitäten der Bühnenwirkung des Werkes gegenüber etwas skeptisch war, überprüfen dürften ...". - Renners Bemühungen blieben auch hier fruchtlos: Das Trauerspiel "Francesca" wurde an den Reinhardt-Bühnen nicht aufgeführt.
Brahm, Otto, Literatur- und Theaterkritiker, Vorkämpfer des Naturalismus, Mitbegründer der "Freien Bühne", Direktor des Deutschen, später des Lessing-Theaters in Berlin (1856-1912). Diktierter handschr. Brief mit eigh. U. "O Brahm". 21/2 S. Mit Briefkopf "Lessing-Theater. Direktion Dr. Otto Brahm". Gr. 8vo. Berlin 13.VI.1912.
An den Schriftsteller Gustav Renner (1866-1945), der sein Drama "Dunkle Mächte" zur Aufführung eingereicht hatte. Brahm lehnt mit sorgfältiger Begründung ab: "... Ihr ... Drama ... hat unser aufmerksamstes Interesse wiederholt beschäftigt. Die Urfrage von der Verantwortlichkeit des Menschen wird darin an dem Schicksal der Pastorenfamilie geistvoll und tiefgründig geprüft. Die Art, wie der alte Mann durch die verhängnißvolle Wirkung seiner anonym erschienenen Schrift gegen die Verantwortlichkeit auf die Handlungsweise seines leichtsinnigen Sohnes an seiner eigenen Überzeugung irre wird und nach der Zertrümmerung seiner ganzen Lebensverhältnisse sich dennoch zum Weitersuchen nach dem Wege der Wahrheit aufrafft, ist groß gedacht. Dennoch wollte sich uns leider nicht diejenige Ergriffenheit des Gemüths einstellen, welche von der Aufführung des Stückes an unserer Bühne eine erfolgreiche Wirkung erhoffen lassen könnte. Bei der Entwicklung des Themas schlägt die theoretische Idee doch noch zu sehr durch ...". - Beigegeben: Arthur Kahane, Schriftsteller, langjähriger Dramaturg der Reinhardt-Bühnen in Berlin (1872-1932). Brief m. U. "Arthur Kahane" und Umschlag. 1 S. Mit Briefkopf "Deutsches Theater Berlin". Kl. 4to. Berlin 1.XI.1911. - Ebenfalls an den Dramatiker Gustav Renner. "... im Auftrage Prof. Reinhardts erlaube ich mir Ihnen Folgendes mitzuteilen: Uns ist Ihre Francesca schon seit längerer Zeit bekannt. Trotzdem wäre es uns nicht unerwünscht, wenn wir unser seinerzeitiges Urteil, das soweit wir uns erinnern bei aller Anerkennung der dichterischen Qualitäten der Bühnenwirkung des Werkes gegenüber etwas skeptisch war, überprüfen dürften ...". - Renners Bemühungen blieben auch hier fruchtlos: Das Trauerspiel "Francesca" wurde an den Reinhardt-Bühnen nicht aufgeführt.
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