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Fehling, Jürgen: Brief an William Dieterle "ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck"
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Berlin-Grunewald
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Fehling, Jürgen: Brief an William Dieterle
"ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck"
Fehling, Jürgen, bedeutender Berliner Regisseur und Theaterleiter (1885-1968). Eigh. Brief ohne Unterschrift. 4 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 8vo. (München, Universitäts-Nervenklinik, wohl um 1955).
An den Schauspieler und Filmregisseur William Dieterle. Fehling nennt den von seinem Neffen überbrachten Brief "eine schamlose Liebeserklärung. In jungen süssen Tagen - am Bülowplatz: Wie schön waren Sie, wie weitausgreifend mit Arm u. Blick, wie wohltönend - mein Ideal. Hätte ich Ihre Stimme und Statur gehabt, ich wäre ein großer Schauspieler geworden - Na - ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck. Ich habe 40 Jahre rasend gearbeitet, habe mich ganz auf die Bretter conzentriert - und dabei ist dann auch was rausgekommen. - Wie geht es Ihrem 'Gretchen' Charlotte? Ich habe sie nur im Faust gesehn. Mein Freund Katz, jetzt in London - behauptete sie sei die Krone der Frauen. Er war bereit, sich ihretwegen mit Ihnen zu duellieren. Mein[e] Gefühle für Ch. waren sanfter, aber sehr herzlich. - Was machen Sie hier? Ich bin noch in der Klinik, Gelbsucht ... Können wir uns sehn? Ich bin noch 2 Wochen cirka hier - dann Hamburg ... bei Gorvin. Mein Neffe möchte, dass ich ihn drüben besuchte. Ich kenne Amerika nicht. Würde es herzlich gern noch vorm humorlosen Tode sehn. Kann ich bei Ihnen nicht eine kleine Rolle spielen? Dann spare ich 3000 Mark, die ich ungern spucke. Ich habe heut einen guten 60jährigen Schädel u. bin gewiß ganz frei im Spiel ...". - Um diese Zeit wird Fehling wohl eher 70 Jahre alt gewesen sein. Mit "Charlotte" ist wohl Dieterles Ehefrau Charlotte Hagenbruch gemeint, die das "Gretchen" an Max Reinhardts Deutschem Theater spielte. - Der Brief trägt keine Unterschrift; möglicherweise fehlt ein Schluß. Kleine Ausrisse im Falz.
"ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck"
Fehling, Jürgen, bedeutender Berliner Regisseur und Theaterleiter (1885-1968). Eigh. Brief ohne Unterschrift. 4 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 8vo. (München, Universitäts-Nervenklinik, wohl um 1955).
An den Schauspieler und Filmregisseur William Dieterle. Fehling nennt den von seinem Neffen überbrachten Brief "eine schamlose Liebeserklärung. In jungen süssen Tagen - am Bülowplatz: Wie schön waren Sie, wie weitausgreifend mit Arm u. Blick, wie wohltönend - mein Ideal. Hätte ich Ihre Stimme und Statur gehabt, ich wäre ein großer Schauspieler geworden - Na - ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck. Ich habe 40 Jahre rasend gearbeitet, habe mich ganz auf die Bretter conzentriert - und dabei ist dann auch was rausgekommen. - Wie geht es Ihrem 'Gretchen' Charlotte? Ich habe sie nur im Faust gesehn. Mein Freund Katz, jetzt in London - behauptete sie sei die Krone der Frauen. Er war bereit, sich ihretwegen mit Ihnen zu duellieren. Mein[e] Gefühle für Ch. waren sanfter, aber sehr herzlich. - Was machen Sie hier? Ich bin noch in der Klinik, Gelbsucht ... Können wir uns sehn? Ich bin noch 2 Wochen cirka hier - dann Hamburg ... bei Gorvin. Mein Neffe möchte, dass ich ihn drüben besuchte. Ich kenne Amerika nicht. Würde es herzlich gern noch vorm humorlosen Tode sehn. Kann ich bei Ihnen nicht eine kleine Rolle spielen? Dann spare ich 3000 Mark, die ich ungern spucke. Ich habe heut einen guten 60jährigen Schädel u. bin gewiß ganz frei im Spiel ...". - Um diese Zeit wird Fehling wohl eher 70 Jahre alt gewesen sein. Mit "Charlotte" ist wohl Dieterles Ehefrau Charlotte Hagenbruch gemeint, die das "Gretchen" an Max Reinhardts Deutschem Theater spielte. - Der Brief trägt keine Unterschrift; möglicherweise fehlt ein Schluß. Kleine Ausrisse im Falz.
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Fehling, Jürgen: Brief an William Dieterle
"ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck"
Fehling, Jürgen, bedeutender Berliner Regisseur und Theaterleiter (1885-1968). Eigh. Brief ohne Unterschrift. 4 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 8vo. (München, Universitäts-Nervenklinik, wohl um 1955).
An den Schauspieler und Filmregisseur William Dieterle. Fehling nennt den von seinem Neffen überbrachten Brief "eine schamlose Liebeserklärung. In jungen süssen Tagen - am Bülowplatz: Wie schön waren Sie, wie weitausgreifend mit Arm u. Blick, wie wohltönend - mein Ideal. Hätte ich Ihre Stimme und Statur gehabt, ich wäre ein großer Schauspieler geworden - Na - ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck. Ich habe 40 Jahre rasend gearbeitet, habe mich ganz auf die Bretter conzentriert - und dabei ist dann auch was rausgekommen. - Wie geht es Ihrem 'Gretchen' Charlotte? Ich habe sie nur im Faust gesehn. Mein Freund Katz, jetzt in London - behauptete sie sei die Krone der Frauen. Er war bereit, sich ihretwegen mit Ihnen zu duellieren. Mein[e] Gefühle für Ch. waren sanfter, aber sehr herzlich. - Was machen Sie hier? Ich bin noch in der Klinik, Gelbsucht ... Können wir uns sehn? Ich bin noch 2 Wochen cirka hier - dann Hamburg ... bei Gorvin. Mein Neffe möchte, dass ich ihn drüben besuchte. Ich kenne Amerika nicht. Würde es herzlich gern noch vorm humorlosen Tode sehn. Kann ich bei Ihnen nicht eine kleine Rolle spielen? Dann spare ich 3000 Mark, die ich ungern spucke. Ich habe heut einen guten 60jährigen Schädel u. bin gewiß ganz frei im Spiel ...". - Um diese Zeit wird Fehling wohl eher 70 Jahre alt gewesen sein. Mit "Charlotte" ist wohl Dieterles Ehefrau Charlotte Hagenbruch gemeint, die das "Gretchen" an Max Reinhardts Deutschem Theater spielte. - Der Brief trägt keine Unterschrift; möglicherweise fehlt ein Schluß. Kleine Ausrisse im Falz.
"ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck"
Fehling, Jürgen, bedeutender Berliner Regisseur und Theaterleiter (1885-1968). Eigh. Brief ohne Unterschrift. 4 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 8vo. (München, Universitäts-Nervenklinik, wohl um 1955).
An den Schauspieler und Filmregisseur William Dieterle. Fehling nennt den von seinem Neffen überbrachten Brief "eine schamlose Liebeserklärung. In jungen süssen Tagen - am Bülowplatz: Wie schön waren Sie, wie weitausgreifend mit Arm u. Blick, wie wohltönend - mein Ideal. Hätte ich Ihre Stimme und Statur gehabt, ich wäre ein großer Schauspieler geworden - Na - ein großer Regisseur ist ja auch kein Dreck. Ich habe 40 Jahre rasend gearbeitet, habe mich ganz auf die Bretter conzentriert - und dabei ist dann auch was rausgekommen. - Wie geht es Ihrem 'Gretchen' Charlotte? Ich habe sie nur im Faust gesehn. Mein Freund Katz, jetzt in London - behauptete sie sei die Krone der Frauen. Er war bereit, sich ihretwegen mit Ihnen zu duellieren. Mein[e] Gefühle für Ch. waren sanfter, aber sehr herzlich. - Was machen Sie hier? Ich bin noch in der Klinik, Gelbsucht ... Können wir uns sehn? Ich bin noch 2 Wochen cirka hier - dann Hamburg ... bei Gorvin. Mein Neffe möchte, dass ich ihn drüben besuchte. Ich kenne Amerika nicht. Würde es herzlich gern noch vorm humorlosen Tode sehn. Kann ich bei Ihnen nicht eine kleine Rolle spielen? Dann spare ich 3000 Mark, die ich ungern spucke. Ich habe heut einen guten 60jährigen Schädel u. bin gewiß ganz frei im Spiel ...". - Um diese Zeit wird Fehling wohl eher 70 Jahre alt gewesen sein. Mit "Charlotte" ist wohl Dieterles Ehefrau Charlotte Hagenbruch gemeint, die das "Gretchen" an Max Reinhardts Deutschem Theater spielte. - Der Brief trägt keine Unterschrift; möglicherweise fehlt ein Schluß. Kleine Ausrisse im Falz.
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