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Syrien: Kriegstagebuch des Willi Heine 1917/18 Syrien. - Kriegstagebuch eines deutschen Soldaten im
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Berlin-Grunewald
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Syrien: Kriegstagebuch des Willi Heine 1917/18
Syrien. - Kriegstagebuch eines deutschen Soldaten im osmanischen Syrien.
39 Bl., davon 77 S. beschrieben. (Kopierstift). Kartoniertes Notizheft d. Z. (Einband gelöst). 8.XII.1917 - 6.VI.1918.
Obwohl nur "Fortsetzung 4" einer Reihe von Tagebüchern, handelt es sich doch um hoch interessante Aufzeichnungen eines Militärs aus Berlin, der offenbar als Funker, aber auch als "Proviantmeister" mit einer Gruppe von 20 Deutschen, die auf türkischer Seite an den Kämpfen gegen die Engländer in Arabien teiklnehmen, hier speziell in "Kerkuk" (so hier die Schreibweise) und Aleppo. Der Schreiber schildert sehr lebendig und durchaus mit Bildung ausgerüstet die Verhältnisse am Kriegsschauplatz vor 100 Jahren. Mit nicht zu überhörender europäischer Arroganz beschreibt er die Bevölkerung, die vielfach herrschende Armut und ein Elend, das ihn zunächst fassungslos macht, schließlich "anwidert". Die türkisch-deutschen Truppen überwintern in Schlamm und Nässe bei Temperaturen um Null Grad; die Versorgungslage verschlechtert sich zusehends, und Heine beschreibt seine vielfältigen Methoden, um an Lebensmittel zu kommen und genießbares Essen zuzubereiten und "tadellose Kuchen" zu backen in einem Land, wo Holz sehr teuer ist. Er hört den internationalen Funkverkehr ab, zitiert die russischen Funksprüche und beschreibt dann sehr ausführlich das Weihnachtsfest in der deutschen Truppe, wo man gemeinsam in Schlamm und Wüste "Stille Nacht, heilige Nacht" sang. Die Einheimischen, die er grundsätzlich mit dem altgriechischen Begriff "Banausen" bezeichnet, werden in ihren Sitten und Verhältnissen eingehend beschrieben; auch über die türkische Armee wird vieles berichtet. Wegen seiner besonderen Leistungen wird Heine von seinem vorgesetzten Leutnant für die Offizierslaufbahn vorgeschlagen, so daß er noch an Ort und Stelle eine entsprechende - und im Tagebuch geschilderte - Ausbildung beginnt. Von besonderem Interesse sind dann die Ende Januar beginnenden abenteuerlichen Märsche und Ritte über Mossul nach Aleppo (das auch eine Beschreibung erfährt) und von dort schließlich durch das Taurusgebirge und Anatolien nach Konstantinopel und weiter durch Bulgarien bis nach Berlin, wo Heine am 30. April 1918 nach zweijährigem Aufenthalt im Orient wieder in der Heimat bei Schwester und Vater eintrifft. Am 1. Mai notiert er: "Die erste Nacht nach 2 Jahren in einem richtiggehenden stehenden Federbett. Ich habe geschlafen wie ein Gott." Als er im Juni wieder an die Front muß, endet dieser Teil des Tagebuchs. - Höchst wertvolle authentische Schilderungen aus einer Region, die heute, 100 Jahre später, wieder einen traurigen Kriegsschauplatz bildet.
Syrien. - Kriegstagebuch eines deutschen Soldaten im osmanischen Syrien.
39 Bl., davon 77 S. beschrieben. (Kopierstift). Kartoniertes Notizheft d. Z. (Einband gelöst). 8.XII.1917 - 6.VI.1918.
Obwohl nur "Fortsetzung 4" einer Reihe von Tagebüchern, handelt es sich doch um hoch interessante Aufzeichnungen eines Militärs aus Berlin, der offenbar als Funker, aber auch als "Proviantmeister" mit einer Gruppe von 20 Deutschen, die auf türkischer Seite an den Kämpfen gegen die Engländer in Arabien teiklnehmen, hier speziell in "Kerkuk" (so hier die Schreibweise) und Aleppo. Der Schreiber schildert sehr lebendig und durchaus mit Bildung ausgerüstet die Verhältnisse am Kriegsschauplatz vor 100 Jahren. Mit nicht zu überhörender europäischer Arroganz beschreibt er die Bevölkerung, die vielfach herrschende Armut und ein Elend, das ihn zunächst fassungslos macht, schließlich "anwidert". Die türkisch-deutschen Truppen überwintern in Schlamm und Nässe bei Temperaturen um Null Grad; die Versorgungslage verschlechtert sich zusehends, und Heine beschreibt seine vielfältigen Methoden, um an Lebensmittel zu kommen und genießbares Essen zuzubereiten und "tadellose Kuchen" zu backen in einem Land, wo Holz sehr teuer ist. Er hört den internationalen Funkverkehr ab, zitiert die russischen Funksprüche und beschreibt dann sehr ausführlich das Weihnachtsfest in der deutschen Truppe, wo man gemeinsam in Schlamm und Wüste "Stille Nacht, heilige Nacht" sang. Die Einheimischen, die er grundsätzlich mit dem altgriechischen Begriff "Banausen" bezeichnet, werden in ihren Sitten und Verhältnissen eingehend beschrieben; auch über die türkische Armee wird vieles berichtet. Wegen seiner besonderen Leistungen wird Heine von seinem vorgesetzten Leutnant für die Offizierslaufbahn vorgeschlagen, so daß er noch an Ort und Stelle eine entsprechende - und im Tagebuch geschilderte - Ausbildung beginnt. Von besonderem Interesse sind dann die Ende Januar beginnenden abenteuerlichen Märsche und Ritte über Mossul nach Aleppo (das auch eine Beschreibung erfährt) und von dort schließlich durch das Taurusgebirge und Anatolien nach Konstantinopel und weiter durch Bulgarien bis nach Berlin, wo Heine am 30. April 1918 nach zweijährigem Aufenthalt im Orient wieder in der Heimat bei Schwester und Vater eintrifft. Am 1. Mai notiert er: "Die erste Nacht nach 2 Jahren in einem richtiggehenden stehenden Federbett. Ich habe geschlafen wie ein Gott." Als er im Juni wieder an die Front muß, endet dieser Teil des Tagebuchs. - Höchst wertvolle authentische Schilderungen aus einer Region, die heute, 100 Jahre später, wieder einen traurigen Kriegsschauplatz bildet.
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Syrien: Kriegstagebuch des Willi Heine 1917/18
Syrien. - Kriegstagebuch eines deutschen Soldaten im osmanischen Syrien.
39 Bl., davon 77 S. beschrieben. (Kopierstift). Kartoniertes Notizheft d. Z. (Einband gelöst). 8.XII.1917 - 6.VI.1918.
Obwohl nur "Fortsetzung 4" einer Reihe von Tagebüchern, handelt es sich doch um hoch interessante Aufzeichnungen eines Militärs aus Berlin, der offenbar als Funker, aber auch als "Proviantmeister" mit einer Gruppe von 20 Deutschen, die auf türkischer Seite an den Kämpfen gegen die Engländer in Arabien teiklnehmen, hier speziell in "Kerkuk" (so hier die Schreibweise) und Aleppo. Der Schreiber schildert sehr lebendig und durchaus mit Bildung ausgerüstet die Verhältnisse am Kriegsschauplatz vor 100 Jahren. Mit nicht zu überhörender europäischer Arroganz beschreibt er die Bevölkerung, die vielfach herrschende Armut und ein Elend, das ihn zunächst fassungslos macht, schließlich "anwidert". Die türkisch-deutschen Truppen überwintern in Schlamm und Nässe bei Temperaturen um Null Grad; die Versorgungslage verschlechtert sich zusehends, und Heine beschreibt seine vielfältigen Methoden, um an Lebensmittel zu kommen und genießbares Essen zuzubereiten und "tadellose Kuchen" zu backen in einem Land, wo Holz sehr teuer ist. Er hört den internationalen Funkverkehr ab, zitiert die russischen Funksprüche und beschreibt dann sehr ausführlich das Weihnachtsfest in der deutschen Truppe, wo man gemeinsam in Schlamm und Wüste "Stille Nacht, heilige Nacht" sang. Die Einheimischen, die er grundsätzlich mit dem altgriechischen Begriff "Banausen" bezeichnet, werden in ihren Sitten und Verhältnissen eingehend beschrieben; auch über die türkische Armee wird vieles berichtet. Wegen seiner besonderen Leistungen wird Heine von seinem vorgesetzten Leutnant für die Offizierslaufbahn vorgeschlagen, so daß er noch an Ort und Stelle eine entsprechende - und im Tagebuch geschilderte - Ausbildung beginnt. Von besonderem Interesse sind dann die Ende Januar beginnenden abenteuerlichen Märsche und Ritte über Mossul nach Aleppo (das auch eine Beschreibung erfährt) und von dort schließlich durch das Taurusgebirge und Anatolien nach Konstantinopel und weiter durch Bulgarien bis nach Berlin, wo Heine am 30. April 1918 nach zweijährigem Aufenthalt im Orient wieder in der Heimat bei Schwester und Vater eintrifft. Am 1. Mai notiert er: "Die erste Nacht nach 2 Jahren in einem richtiggehenden stehenden Federbett. Ich habe geschlafen wie ein Gott." Als er im Juni wieder an die Front muß, endet dieser Teil des Tagebuchs. - Höchst wertvolle authentische Schilderungen aus einer Region, die heute, 100 Jahre später, wieder einen traurigen Kriegsschauplatz bildet.
Syrien. - Kriegstagebuch eines deutschen Soldaten im osmanischen Syrien.
39 Bl., davon 77 S. beschrieben. (Kopierstift). Kartoniertes Notizheft d. Z. (Einband gelöst). 8.XII.1917 - 6.VI.1918.
Obwohl nur "Fortsetzung 4" einer Reihe von Tagebüchern, handelt es sich doch um hoch interessante Aufzeichnungen eines Militärs aus Berlin, der offenbar als Funker, aber auch als "Proviantmeister" mit einer Gruppe von 20 Deutschen, die auf türkischer Seite an den Kämpfen gegen die Engländer in Arabien teiklnehmen, hier speziell in "Kerkuk" (so hier die Schreibweise) und Aleppo. Der Schreiber schildert sehr lebendig und durchaus mit Bildung ausgerüstet die Verhältnisse am Kriegsschauplatz vor 100 Jahren. Mit nicht zu überhörender europäischer Arroganz beschreibt er die Bevölkerung, die vielfach herrschende Armut und ein Elend, das ihn zunächst fassungslos macht, schließlich "anwidert". Die türkisch-deutschen Truppen überwintern in Schlamm und Nässe bei Temperaturen um Null Grad; die Versorgungslage verschlechtert sich zusehends, und Heine beschreibt seine vielfältigen Methoden, um an Lebensmittel zu kommen und genießbares Essen zuzubereiten und "tadellose Kuchen" zu backen in einem Land, wo Holz sehr teuer ist. Er hört den internationalen Funkverkehr ab, zitiert die russischen Funksprüche und beschreibt dann sehr ausführlich das Weihnachtsfest in der deutschen Truppe, wo man gemeinsam in Schlamm und Wüste "Stille Nacht, heilige Nacht" sang. Die Einheimischen, die er grundsätzlich mit dem altgriechischen Begriff "Banausen" bezeichnet, werden in ihren Sitten und Verhältnissen eingehend beschrieben; auch über die türkische Armee wird vieles berichtet. Wegen seiner besonderen Leistungen wird Heine von seinem vorgesetzten Leutnant für die Offizierslaufbahn vorgeschlagen, so daß er noch an Ort und Stelle eine entsprechende - und im Tagebuch geschilderte - Ausbildung beginnt. Von besonderem Interesse sind dann die Ende Januar beginnenden abenteuerlichen Märsche und Ritte über Mossul nach Aleppo (das auch eine Beschreibung erfährt) und von dort schließlich durch das Taurusgebirge und Anatolien nach Konstantinopel und weiter durch Bulgarien bis nach Berlin, wo Heine am 30. April 1918 nach zweijährigem Aufenthalt im Orient wieder in der Heimat bei Schwester und Vater eintrifft. Am 1. Mai notiert er: "Die erste Nacht nach 2 Jahren in einem richtiggehenden stehenden Federbett. Ich habe geschlafen wie ein Gott." Als er im Juni wieder an die Front muß, endet dieser Teil des Tagebuchs. - Höchst wertvolle authentische Schilderungen aus einer Region, die heute, 100 Jahre später, wieder einen traurigen Kriegsschauplatz bildet.
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