2245
Herder, Johann Gottfried: Gedichtmanuskript Gedicht in früher Fassung Herder, Johann Gottfried
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Berlin-Grunewald
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Herder, Johann Gottfried: Gedichtmanuskript
Gedicht in früher Fassung
Herder, Johann Gottfried von, Dichter und Philosoph, der große "Anreger" der deutschen Klassik (1744-1803). Eigh. Gedichtmanuskript. 2 S. Schmal-8vo. O. O. (ca. 1779).
"Von Michael Angelo. In seinem hohen Alter." Vollständiges Gedicht von 26 Zeilen: "Ach ich Armer, wenn ich an die Jahre / meines langen Lebens rückgedenke, / ach von allen nicht Ein Tag, der mein war! - / Eitles Hoffen, trügliches Verlangen, / Wünsche, Seufzer, Gram u. Stolz u. Liebe / (was ein Menschlich Herze je gefühlt hat, / ist nicht neu mir!) Alles zog - wohin mich? / Ach wie fern vom Guten und der Wahrheit! / Und ich gehe nach u. nach zum Grabe /und der Schatte wächset und die Sonne / trübt sich mir und bald ersink ich kraftlos. - Schwache Seele, da der Jahre Feile / deinen müden Körper stündlich naget ... kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen? / Ach du mußt! O Gott, so leih mir Kräfte ... Reiche du mir / du aus fernem, mir im fernsten Lande / deine milden Arme und entreiße / mich mir selbst u. mache mich - was du willt."
Frühe Niederschrift von Herders Übertragung eines Gedichtes von Michelangelo, das mit erheblichen Abweichungen von unserem Text zuerst in Band III (1780) von J. K. Pfenningers "Christlichem Magazin" erschien. Der Titel sollte zunächst noch einen längeren Untertitel erhalten; auf "Angelo" folgte: "dem Felsenmann in Bildnerei, Malerei und Baukunst" - doch diese Wörter sind in unserem Manuskript gestrichen. Die Passage "kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen?" lautet in der Druckfassung deutlich "geglättet": "Kannst Du immer noch den alten Trieben / die Dich Schwächern, Aeltern immer mehr ja / Drücken, geißeln, peinigen - noch dienen?" - Das untere Drittel der zweiten Seite enthält eine Echtheitsbestätigung von Herders Enkel: "Daß dies die Handschrift meines Großvaters Joh. Gottfr. v. Herder ist, bezeuge ich hiermit. Weimar d. 6 Juli 1868. Gottfr. Theod. Stichling". - Stockfleckig.
Gedicht in früher Fassung
Herder, Johann Gottfried von, Dichter und Philosoph, der große "Anreger" der deutschen Klassik (1744-1803). Eigh. Gedichtmanuskript. 2 S. Schmal-8vo. O. O. (ca. 1779).
"Von Michael Angelo. In seinem hohen Alter." Vollständiges Gedicht von 26 Zeilen: "Ach ich Armer, wenn ich an die Jahre / meines langen Lebens rückgedenke, / ach von allen nicht Ein Tag, der mein war! - / Eitles Hoffen, trügliches Verlangen, / Wünsche, Seufzer, Gram u. Stolz u. Liebe / (was ein Menschlich Herze je gefühlt hat, / ist nicht neu mir!) Alles zog - wohin mich? / Ach wie fern vom Guten und der Wahrheit! / Und ich gehe nach u. nach zum Grabe /und der Schatte wächset und die Sonne / trübt sich mir und bald ersink ich kraftlos. - Schwache Seele, da der Jahre Feile / deinen müden Körper stündlich naget ... kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen? / Ach du mußt! O Gott, so leih mir Kräfte ... Reiche du mir / du aus fernem, mir im fernsten Lande / deine milden Arme und entreiße / mich mir selbst u. mache mich - was du willt."
Frühe Niederschrift von Herders Übertragung eines Gedichtes von Michelangelo, das mit erheblichen Abweichungen von unserem Text zuerst in Band III (1780) von J. K. Pfenningers "Christlichem Magazin" erschien. Der Titel sollte zunächst noch einen längeren Untertitel erhalten; auf "Angelo" folgte: "dem Felsenmann in Bildnerei, Malerei und Baukunst" - doch diese Wörter sind in unserem Manuskript gestrichen. Die Passage "kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen?" lautet in der Druckfassung deutlich "geglättet": "Kannst Du immer noch den alten Trieben / die Dich Schwächern, Aeltern immer mehr ja / Drücken, geißeln, peinigen - noch dienen?" - Das untere Drittel der zweiten Seite enthält eine Echtheitsbestätigung von Herders Enkel: "Daß dies die Handschrift meines Großvaters Joh. Gottfr. v. Herder ist, bezeuge ich hiermit. Weimar d. 6 Juli 1868. Gottfr. Theod. Stichling". - Stockfleckig.
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Herder, Johann Gottfried: Gedichtmanuskript
Gedicht in früher Fassung
Herder, Johann Gottfried von, Dichter und Philosoph, der große "Anreger" der deutschen Klassik (1744-1803). Eigh. Gedichtmanuskript. 2 S. Schmal-8vo. O. O. (ca. 1779).
"Von Michael Angelo. In seinem hohen Alter." Vollständiges Gedicht von 26 Zeilen: "Ach ich Armer, wenn ich an die Jahre / meines langen Lebens rückgedenke, / ach von allen nicht Ein Tag, der mein war! - / Eitles Hoffen, trügliches Verlangen, / Wünsche, Seufzer, Gram u. Stolz u. Liebe / (was ein Menschlich Herze je gefühlt hat, / ist nicht neu mir!) Alles zog - wohin mich? / Ach wie fern vom Guten und der Wahrheit! / Und ich gehe nach u. nach zum Grabe /und der Schatte wächset und die Sonne / trübt sich mir und bald ersink ich kraftlos. - Schwache Seele, da der Jahre Feile / deinen müden Körper stündlich naget ... kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen? / Ach du mußt! O Gott, so leih mir Kräfte ... Reiche du mir / du aus fernem, mir im fernsten Lande / deine milden Arme und entreiße / mich mir selbst u. mache mich - was du willt."
Frühe Niederschrift von Herders Übertragung eines Gedichtes von Michelangelo, das mit erheblichen Abweichungen von unserem Text zuerst in Band III (1780) von J. K. Pfenningers "Christlichem Magazin" erschien. Der Titel sollte zunächst noch einen längeren Untertitel erhalten; auf "Angelo" folgte: "dem Felsenmann in Bildnerei, Malerei und Baukunst" - doch diese Wörter sind in unserem Manuskript gestrichen. Die Passage "kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen?" lautet in der Druckfassung deutlich "geglättet": "Kannst Du immer noch den alten Trieben / die Dich Schwächern, Aeltern immer mehr ja / Drücken, geißeln, peinigen - noch dienen?" - Das untere Drittel der zweiten Seite enthält eine Echtheitsbestätigung von Herders Enkel: "Daß dies die Handschrift meines Großvaters Joh. Gottfr. v. Herder ist, bezeuge ich hiermit. Weimar d. 6 Juli 1868. Gottfr. Theod. Stichling". - Stockfleckig.
Gedicht in früher Fassung
Herder, Johann Gottfried von, Dichter und Philosoph, der große "Anreger" der deutschen Klassik (1744-1803). Eigh. Gedichtmanuskript. 2 S. Schmal-8vo. O. O. (ca. 1779).
"Von Michael Angelo. In seinem hohen Alter." Vollständiges Gedicht von 26 Zeilen: "Ach ich Armer, wenn ich an die Jahre / meines langen Lebens rückgedenke, / ach von allen nicht Ein Tag, der mein war! - / Eitles Hoffen, trügliches Verlangen, / Wünsche, Seufzer, Gram u. Stolz u. Liebe / (was ein Menschlich Herze je gefühlt hat, / ist nicht neu mir!) Alles zog - wohin mich? / Ach wie fern vom Guten und der Wahrheit! / Und ich gehe nach u. nach zum Grabe /und der Schatte wächset und die Sonne / trübt sich mir und bald ersink ich kraftlos. - Schwache Seele, da der Jahre Feile / deinen müden Körper stündlich naget ... kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen? / Ach du mußt! O Gott, so leih mir Kräfte ... Reiche du mir / du aus fernem, mir im fernsten Lande / deine milden Arme und entreiße / mich mir selbst u. mache mich - was du willt."
Frühe Niederschrift von Herders Übertragung eines Gedichtes von Michelangelo, das mit erheblichen Abweichungen von unserem Text zuerst in Band III (1780) von J. K. Pfenningers "Christlichem Magazin" erschien. Der Titel sollte zunächst noch einen längeren Untertitel erhalten; auf "Angelo" folgte: "dem Felsenmann in Bildnerei, Malerei und Baukunst" - doch diese Wörter sind in unserem Manuskript gestrichen. Die Passage "kannst du / immer noch den bösen alten Trieben / die dich schwächer, älter, immer mehr ja / drücken, geißeln, plagen - willig dienen?" lautet in der Druckfassung deutlich "geglättet": "Kannst Du immer noch den alten Trieben / die Dich Schwächern, Aeltern immer mehr ja / Drücken, geißeln, peinigen - noch dienen?" - Das untere Drittel der zweiten Seite enthält eine Echtheitsbestätigung von Herders Enkel: "Daß dies die Handschrift meines Großvaters Joh. Gottfr. v. Herder ist, bezeuge ich hiermit. Weimar d. 6 Juli 1868. Gottfr. Theod. Stichling". - Stockfleckig.
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